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Tenseigas Schutz - I

Wo Gegensätze sich berühren, beginnt die Vorstellungskraft
von

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Unter dem Schleier

S

ich zu verlieben ist nicht schwierig, das Schwierige ist, zu sagen, daß man es ist. (Alfred de Musset)


 

Laut kreischend erhoben sich die Scharen mit kräftigen Flügelschlägen aus den Baumkronen. Für den Moment schien der Horizont, welcher unter dem dichten Blätterdach hellbläulich hervorblitzte, verdunkelt unter ihrer schieren Anzahl. Der Stamm neigte sich erst gefährlich auf befremdliche Art und Weise, ehe er in einem lauten Krachen durch das dichtbewachsene Blätterwerk brach. Die Erschütterung, als der Baum so unvorhergesehen zu Boden ging, lag längst nicht mehr in seinem Interesse. Äußerlich zur angebrachten Ungerührtheit zurückgekehrt, konzentrierte sich einzig sein verengtes Raubtiergold auf die scharfen Krallen seiner Klaue. Die Spur seiner grünlichen Energie leuchtete noch unter seinen Nägeln, als er seine Handinnenfläche in leicht geballter Haltung vor sich hielt.

Jetzt hatte sie es doch tatsächlich geschafft. Er hatte keinen anderen Ausweg mehr gesehen. Diesmal hatte er die Unterweisung vorzeitig beenden müssen. Um sein Gesicht zu wahren, wenn schon nicht seine anerzogene Beherrschung. Nicht, weil sie ihn in ihrem Unverständnis über sein Volk angeschrien hätte. Das tat sie seit einiger Zeit bereits nicht mehr. Musste ihr doch aufgefallen sein, wie wenig sinnvoll das war.

Stattdessen schien sie also dazu übergegangen zu sein, seine Geduld mit ihren Ansichten bis aufs Äußerste zu strapazieren. So geschickt wob sie in ihre Fragen eine jede davon ein, sodass sie selbst ihm beinahe als Nebensache erschienen- beinahe!

Fragen war etwas für Kinder.

Doch sie war kein Kind mehr; mochte sein Vater sie in ihrer Unkenntnis über ihre Sitten auch mit einem Ebensolchen vergleichen. Er tat dies nicht. Mochte es auch dort, wo sie herkam, völlig anders zugehen- und mochte auch er sich dort nicht im Ansatz zurechtfinden. Er war nicht dort, sondern sie hier. Also sollte sie sich nach all der Zeit allmählich so verhalten, wie man es ihr vorlebte!

Stattdessen jedoch schien die Prinzessin es vorzuziehen, viel zu gezielt an seiner so beachtlich ausgeprägten Fassung zu zerren. Für gewöhnlich einer der Grundpfeiler der Verehrung durch die Seinen, so gut er sich darin geübt hatte.

Doch die Göttertochter rüttelte allein mit einer jeden ihrer Fragen empfindlich an seinem Stolz und Ehrgefühl, als verdiente er nicht, sich ein Prinz unter den Seinen zu schimpfen. Wäre es nicht Ishizu, er vermutete längst Absicht dahinter. Dennoch, er hätte dem standhalten sollen. Es sollte ihm gleich sein. Wie ihm eine jede andere Meinung- außer die des ehrenwerten Vaters, gleich war.
 

Nicht, dass sie dumme Fragen stellte. Ganz im Gegenteil. Sie schaffte es doch tatsächlich allein mit einer jeden davon, seine Welt scheinbar ad Absurdum zu führen.

Nichtsdestotrotz reagierte er unverhältnismäßig. Heute schien der unumwundene Beweis.

Natürlich war ihm die väterliche Absicht nicht entgangen. Seitdem er ihm seine Schnapsidee aufgezwungen hatte - nämlich die verwöhnte Tochter und Prinzessin der Götter an seiner Statt in ihre Bräuche und Geschichte einzuweisen, einen jeden seiner Nachmittage – umgaben ihn keine Menschen mehr. Ein angenehmer Nebeneffekt, vertrugen die Seinigen doch wesentlich mehr als ihre schwächlichen Schützlinge.
 

Also belastete ihn seither zwar deren Inkompetenz nicht mehr; dafür musste er jedoch bereits seit einer guten Weile deren arroganter und uneinsichtiger Göttererbin die dämonischen Leviten lesen. Und das ganz ohne die üblichen Hilfsmittel, schließlich stand sie unter dem persönlichen Schutz des Herrn über seine Art - seines Vaters. Er war sich sicher, dafür alsbald vor eben diesen zitiert zu werden, als er sich die Schneise der Verwüstung, welche seine magische Attacke hinterlassen hatte, besah. Es müsste gleich soweit sein. Er rechnete mit Takesumi noch in einem der folgenden Momente.
 

Ein schier unmögliches Unterfangen der unverbesserlichen Optimistin von der Nützlichkeit ihres kriegerischen Lebensstils oder gar der Kriege, welche sein Volk kannte, zu berichten.

Sie war weltfremd – und argumentierte fern jeglicher Vernunft. Dennoch, so weit war sie noch nie zuvor gegangen. Nicht nur, dass sie ihm ins Wort gefallen war mit ihren lächerlichen Fragen nach der Sinnhaftigkeit so mancher militärischen Intervention. Natürlich ließ er sich auf derlei Diskussionen gar nicht erst ein. Es war evident, dass die Pazifistin das nicht verstand. Glaubte sie doch allen Ernstes, Konflikte allein mit Verhandlungen und Gegenleistungen lösen zu können. Anders als ihre, war seine Art dafür geboren zu kämpfen!

Sie sah es tagtäglich - ein jedes Mal, wenn sie ihm und seinem Vater am Kampfplatz beim morgendlichen Training beiwohnte. Erstaunlicherweise tat sie das regelmäßig und heizte damit mittlerweile ein jedes Mal die Unruhe in ihm an, welche ihn so eisern begleitete, seitdem sie sein Heim betreten hatte - und die ihm seither als Bestätigung dafür galt, dass diese Idee seines Vaters alles andere als gut war.

Der Sommer war vorbei - und dennoch roch sein Heim immer noch nach den Kirschblüten des Frühjahrs. Als wollte sich ihr Geruch im Gemäuer einnisten. Es raubte ihm auch jetzt einen leisen Atemzug.
 

Aus der bereits gewonnenen Erfahrung mit ihr hatte er sie also ihre befremdlichen Ansichten abermals vortragen lassen. Wie zu erwarten, war ihre Aufmerksamkeit erst danach wieder zugegen gewesen. Er hatte solange einfach auf Durchzug geschalten – mit mindermäßigem Erfolg heute, wie sich bedauerlicherweise herausgestellt hatte.

Denn heute hatte den Rahmen deutlich gesprengt. Hatte er sich doch als Wesen beschimpfen lassen müssen, das einzig dazu geschaffen worden war, um ihren Schöpferkami gegen seinen himmlischen Bruder zu verteidigen. Er war kein Werkzeug. Er besaß neben seinem wachen Verstand einen freien Willen - und folgte nicht blind, wie dies die Götter scheinbar ihrem Vater taten. Oder die Megami das gar von ihren Schützlingen fürchtete, so, wie die es vermied, echte Befehle zu erteilen. Nämlich so gefährlich regelmäßig, dass es schon an Dummheit grenzte. Natürlich war die Göttertochter alles andere als dumm – das hatte er bereits zu Beginn alsbald erleben dürfen. Es bescherte ihm zuweilen das ein oder andere Vergnügen, sie mit ihren Idealen im Verborgenen aufzuziehen. Mochte sie ihm auch ein jedes Mal dahinterkommen. Es verzerrte ihr dennoch die – zugegeben- nicht unansehnlichen Götterzüge in Missgunst.

Soweit er informiert war, traten Götter nur recht selten mit ihren Schöpfungen in Kontakt. Sie fürchteten die Einmischung in alles Irdische. Den Bruch ihres ererbten Schwurs. Den Schwur ihres Vaters an den Schöpfer seiner Art.

Darüber zuckte ein schmales Lächeln über seine Züge. Es schien sich zu bewahrheiten, so wenig, wie Ishizu preiszugeben bereit schien. Nicht, dass sie bei ihren Ansichten zurückhaltender wäre.

Er verstand es nicht. Was versprach sich sein Vater von diesem elenden Bündnis?

Er sah die Blicke, meinte die Seinen flüstern zu vernehmen, ein jedes Mal, wenn die sich unbeobachtet fühlten und er dem Beachtung schenkte. Nicht, dass er sich um deren unwichtige Meinung scherte. Doch seine Erziehung mahnte ihn zur Vorsicht, dieses Flüstern in seinen Ausmaßen zu begrenzen. Zudem besudelte ein jedes davon das Ansehen seines verdienstvollen und mächtigen Vaters.
 

„Sesshōmaru-sama“, vermochte ihn doch tatsächlich zu überraschen.
 

Nicht, dass sie das herrschaftliche Suffix wählte.

Das hatte sie sich nach ihrem ersten Ausrutscher ihm gegenüber zur Regel angewöhnt. Er hatte es bis jetzt als Schuldeingeständnis genüsslich hingenommen – war er doch schon seit Ewigkeiten aus dem Alter raus, in dem ihn noch jemand gefahrlos mit „-chan“ hatte ansprechen können.

Mochte sie es auch nicht absichtlich getan haben, Unwissenheit schützte nicht vor Strafe – auch nicht vor selbst auferlegter. Der Genuss blieb diesmal jedoch völlig aus.

Mit ihr hatte er nicht gerechnet. Sie klang ernstlich besorgt - und erst, als ihre zierlichen Hände mit diesen unsagbar langen und schlanken Fingern in sein Blickfeld traten, erschloss sich ihm auch der Grund dafür.

Instinktiv öffnete er die zur Faust geballte Klaue. Dass sich seine Krallen so tief in seine lupenweiße Dämonenhaut gefressen hatten, dass sogar sein dunkles Blut an seinem Handrücken hinab auf das Gras getropft war, war ihm völlig entgangen. Längst umgab ihn der Geruch nach Frühling. Zum allerersten Mal störte es ihn nicht, als ihre federleichte Berührung seine Unruhe mit einem Schlag in ihm verlosch. Wohltuende Ruhe legte sich über seine zum Bersten angespannten Sinne, lange bevor sich die Geschmeidigkeit ihrer Haut in sein Bewusstsein schlich.

Sie schien weniger geschockt ob des Frevels ihn berührt zu haben, denn verwundert, wie schnell die Schnitte heilten.

Eine Selbstverständlichkeit, dass, kaum, dass er die Krallen entfernt hatte, sie auch schon begonnen hatten, sich zu schließen.

Als sie ihr unergründliches Götterblau in sein regungsloses Raubtiergold erhob, verklang das Rascheln des Blätterdachs hoch über ihren Köpfen wie ein Donnergrollen durch seine leergefegten Gedanken. Für den Augenblick schien die Welt abermals still zu stehen.
 

Dann brach die Kälte unerbittlich auf ihn herein als ihre Hände von ihm abließen. Ihre Worte verklangen ungehört. Nur am Rande nahm er wahr, dass er seine Hand senkte. Seine Miene schien erstarrt in Regungslosigkeit, sodass er einen Moment brauchte, um zu realisieren, dass sie scheinbar einer Reaktion seinerseits bedurfte. Er wollte zu seinem charakteristisch dezenten Nicken ansetzen, um es abzutun, da erhaschte ihn der unnatürliche Windzug im Rücken.

Es machte jegliche Reaktion überflüssig, als Takesumi ihn zum Vater befahl.
 

Der Wind bewegte den Kerzenschein in den Ecken, als er durch die spaltbreitgeöffnete Japanpapiertür hereindrang. Es brach bereits die dritte Jahreszeit an seit ihrer Ankunft. Die Tage wichen früher der Dunkelheit, die Nächte wurden kühler. Der Wind wurde frischer und bog die Kerzen in den Schalen weit drängender, sodass ihr Schein wild die Finsternis zurück in die Nacht zu treiben schien.

Der Rückweg hatte etwas gedauert, zumal Takesumi sogleich die Chance ergriffen hatte, seine allabendlichen Unterweisungen in das dämonische Zeremoniell auf dem Heimweg fortzusetzen. Sich dem Kronprinzen auch nur zu nähern, war ein Sakrileg. Das wusste sie jetzt. Was mochte es da erst sein, ihn ungefragt berührt zu haben? Sie ging nicht davon aus, dass es da einen Unterschied machte, ob aus - wie sich im Nachhinein herausgestellt hatte - unberechtigter Sorge oder aus Respektlosigkeit. Nicht, so erbarmungslos wie sie ihn in seinen Urteilen kannte. Unbewusst entwich ihr ein Seufzen, was das menschliche Braun augenblicklich zielsicher auf ihre Züge lenkte.

Ein leises Räuspern erinnerte Ishizu an die Etikette. Sie nickte aus einem längst antrainierten Reflex heraus – und erlaubte so das Wort. Alles andere war sinnlos. Sie wollten es ja so.
 

„Habt Ihr Euch entschuldigen können, Ishizu-sama?“, wagte die mittelalte Menschenfrau und Erste ihrer Zofen daher vom Boden hinauf an sie zu richten - ohne den Blick zu heben.
 

Aus einem Automatismus heraus schüttelte sie den Kopf, ehe sie sich erinnerte, dass Yoko das nicht sehen konnte.
 

„Welchen Sinn verfolgen kriegerische Auseinandersetzungen mit hohen Verlusten, wenn eben diese am Ende doch immer in eine Verhandlung mit entsprechendem Ausgleich münden, Yoko?“

Der dunkelbraune Schopf, welcher in einem für die Kinder ihrer Mutter typischen Zopf gebändigt war, nickte sachte unter ihr.
 

„Wenn Ihr erlaubt, Hime-sama, so möchte ich eine Erklärung bemühen.“
 

„Bitte“, musste Ishizu aussprechen, weil die Untergebene sie ja nicht ansehen durfte.

Genau das empfand die Göttin als mühsam. Keine Konversation auf Augenhöhe zu führen.
 

„So ist Sesshōmaru-sama doch ein nicht minder stolzer Dämonenkrieger wie sein Vater. Dämonen verstehen sich als dazu berufen, sich ihren Ruf und ihre Ehre durch ihre Kraft und ihre Geschicklichkeit im Sieg über starke Gegner zu verdienen.“
 

Sie hatte ihn ja auch nicht angreifen wollen oder respektlos sein wollen. Sah sie seinen Stolz doch einen jeden Morgen am Platz, den er sich wohl nicht ohne Grund erworben hatte. Er war ungeheuer flink, seine Bewegungen zielgerichtet - ohne unnötige Schlenker und beeindruckend geschmeidig. Es glich mehr einem Tanz denn einem Kampf, fand sie. Und es erinnerte wenig an das, was sie von ihrem Bruder oder seinen Kriegern kannte.

Dennoch gab es doch so viele andere Wege. Seine Art mochte als Waffe erschaffen worden sein, dennoch hatte der dunkle Schöpfer den Regeln folgen müssen. Wie allen Schöpfungen hatte er auch ihnen einen freien Willen zugestehen müssen, neben dem Willen zu überleben. Und Sesshōmaru besaß ebenso wie sein Vater einen messerscharfen Verstand.

Natürlich sahen in diese Welt Geborene nicht, wie ihre Chancen standen – zumindest nicht, ehe das Kräfteverhältnis in arge Schieflage geraten war.

Wieso also benutzte er jenen nicht dazu, den Kampf zu vermeiden anstatt ihn zu suchen? Sie kannte die Antwort längst – und musste sich wie so oft eingestehen, dass sie ihr nicht so recht passen wollte. Unwillkürlich schüttelte die Göttertochter kaum merklich ihren Kopf über sich selbst. Unverbesserlich, es stand ihr nicht zu, dennoch hatte sie bereits seit einer Weile bemerkt, dass sie es sich wohl eingestehen musste. Es ging längst nicht mehr darum, ein Versprechen zu wahren.

Letztlich war es heute ihre Verfehlung gewesen, die sie gerne erklärt hätte.
 

„Natürlich verstehe ich, dass es notwendig ist, sich zu verteidigen – und wohl auch, sich den eigenen Platz in dieser Welt nach den Regeln der Gesellschaft, in die man hineingeboren wurde, zu erarbeiten, habt Dank, Yoko“, lächelte Ishizu auf den Schopf mit den ersten grauen Strähnen hinab.
 

„Wenn ihr mir erlaubt, Ishizu-sama?“

„Sicher doch, Yoko“, erhob ihr Meeresblau längst wieder zurück auf das tanzende Spiel aus Licht und ihren Schatten, welches sich auf den Papiertüren warm abzeichnete.
 

Yoko zupfte mittlerweile den Ärmel ihrer Yukata zurecht - für gewöhnlich einer ihrer letzten Akte, ehe sie sich an ihr Haar machte. Zwei ihrer Menschendamen knieten zu ihren Seiten, weil sie sich nicht neben ihr erheben durften, um ihr den Obi für die Nacht zu binden. Warum das nötig war, erschloss sich der Göttertochter natürlich nicht, dennoch akzeptierte sie es kommentarlos. Wie so viele ihrer Sitten. Sie war hier, um sie zu erlernen. Nur bei ihm wollte das nicht so recht funktionieren. Was war sie auch so dämlich? Manchmal schien es unmöglich aufzuhören - wie heute. Als hätte sie sich erdreistet, ihn bekehren zu wollen. Nicht, dass sie gerne mit ihm stritt. Außer er verlangte geradezu danach in seiner Uneinsichtigkeit von selten gekanntem Ausmaß. Doch so sehr sie sich vornahm, den Dämonenprinzen in seinen Überzeugungen zu belassen - ein jedes Mal aufs Neue, irgendetwas in ihr konnte einfach nicht schweigen. Es war wie verhext. Nicht, dass das möglich wäre. Dennoch, seit wann respektierte sie die Meinung anderer nicht mehr? Nun, genau genommen respektierte sie nur die Seine nicht.
 

„… Nozomi und ihre Dämoninnen vermeinten die Yōki des jungen Herrn heute doch deutlich ausschlagen…“, verklang wohl gerade ein wohlgemeinter Rat der geborenen Bediensteten.
 

Ishizu entglitt ein trauriges Lächeln. Der Flohgeist musste ihnen von ihrer Auseinandersetzung erzählt haben. Natürlich waren sie neugierig gewesen, was seine Energie so offen zutage gefördert hatte. So sehr, dass es den Vater mal wieder auf den Plan gerufen hatte.

Es hatte auch ihr unmöglich entgehen können. Mutter Natur hatte selbst für ihre dezimierten Sinne gut vernehmbar aufgeschrien unter seiner Attacke. Deshalb hatte sie ihn überhaupt gefunden.
 

„… Morgen wird sich sicherlich eine Möglichkeit finden, um sich zu entschuldigen…“, ereilte Ishizu nur mehr hintergründig.
 

Reflexartig wanderte ihr Meeresblau zu ihrer Wölfin am Rand. Sie hatte die spitzzulaufende Schnauze auf ihren überschlagenen Vorderpfoten abgelegt. Längst bereit dazu zu dösen. Ihre Augen hatte sie jedoch genau in dem Moment aufgeschlagen, als er lichterloh auch in ihren Sinnen aufgeflammt war. Sie irrte sich also nicht; mochte auch kein Windzug den Rhythmus des flackernden Kerzenscheins gestört haben. Kein Geräusch das Zirpen unterbrochen haben. Und doch bat ihr Herz lautstark um Gehör, während sie ihre Atmung kontrollierte.
 

„Ich bin müde. Danke für eure Dienste. Begebt euch nun zu Bett“, bat sie ihre Menschendamen und auf das leise Heben des bräunlichen Schopfes vor sich, versicherte sie noch rasch: „den Rest schaffe ich allein, Yoko.“
 

Offensichtlich gedachte er nicht mehr bis Morgen zu warten. Sie nutzte den nächsten Moment, um ihre Barriere mit geschlossenen Augen zu errichten. Als sich die Tür schabend gen Rahmen aufschob, schlug sie ihre Augen auf. Sie wusste, dass damit ihre Damen den normalerweise hörbaren Bereich wohl verlassen haben mussten. So gut schätzte sie seine naturgegebenen Sinne ein. Dennoch verstand sie nicht, warum er sich hierher begeben hatte. Hatte seine Unterredung mit seinem Vater so lange gedauert? War er deshalb hier?

Es beruhigte sie, dass er auf der Veranda verblieb, fühlte sie sich doch merklich verunsichert unter seiner Musterung.
 

„Was macht Ihr hier?“
 

„Etwas überprüfen“, war wortkarg wie immer.
 

Es erschloss sich ihr nicht – und kräuselte ihr Näschen in Skepsis. Nicht das erste Mal, dass es ihm auffiel. Doch dieses Mal fing es sein lauerndes Raubtiergold ungeniert ein. Es machte sie nervös. Nervöser als es gut war. Und an seinem Blick glaubte sie zu erkennen, dass es ihm nicht entging. Was hatte sie da nur geritten, ihm zu folgen?
 

„Habt Ihr mit Eurem verehrten Vater bis jetzt gesprochen?“, erfolgte nicht ohne Grund.
 

Das Lächeln, das daraufhin über seine Züge huschte, bedeutete ihr, dass auch die Erinnerung an den verehrten Vater wohl nicht mehr half.
 

„Interessant. Ich hatte nicht erwartet, dass du dich hinter ihm versteckst“, senkte ihren Blick.
 

Kein Ishizu-sama, keine Distanz mehr. Es entging ihr nicht und resultierte doch einzig in einer natürlichen Regung, welche ihm den charakteristischen Laut herantrug, als ihr das leise Schmunzeln über seine messerscharfe Beobachtung entglitt. Darin stimmte sie mit ihm überein. Sie auch nicht.
 

„Du willst wissen, warum ich dir folgte“, erhob ihr unergründliches Meeresblau zurück in seine ungerührten Züge.
 

Das konnte er sich längst denken. Viel wichtiger war, dass sie seine Einladung erkannt hatte – und ihr folgte. Dennoch hielt sie die Distanz weiterhin. Takesumi musste also mit ihr gesprochen haben. Ein Zucken um seine Mundwinkel, mehr verriet die leise Belustigung nicht. Seine Sinne konzentrierten sich längst einzig auf sie. Auf das leise Hämmern ihres Herzens, das so viel langsamer erfolgte als der Herzschlag seiner Art. Und doch vermeinte er es rascher, drängender als sonst.
 

„Es obliegt mir, den Abstand zu bestimmen, Ishizu“, ein unruhiges Flackern, mehr verriet ihm die Regung in ihr nicht, welche seine Worte hervorbrachten.
 

„Das ist eine Aufforderung“, belohnte er mit dem gewohnt hochnäsigen Funkeln in seinem Dämonengold.
 

„Was willst du?“, erfolgte leise – und erreichte ihn dennoch wie das Tosen der Brandung.
 

Natürlich ließ sie sich nicht bitten, sondern bedrängte nun ihn. Er hatte es auch nicht anders erwartet. Also übertrat letztlich er die Schwelle in ihre Gemächer. Sie folgte einem jeden seiner Schritte auf sie zu nicht minder aufmerksam, wie er ihrem Atem, der leise abflachte. Ihrem Herzschlag, der sich dem Seinen begann anzugleichen.

Sie hob ihr Meeresblau zu ihm hinauf, als er vor sie kam. Eindeutig jegliche Grenze überschreitend. Auch für ihre Welt. Nur hintergründig erhaschte er das Klackern der Schritte über das polierte Holz an ihre Seite. Ihre Wölfin hatte sich erhoben. Er behielt sein Raubtiergold dennoch auf ihrem so unergründlichen Götterblau.
 

„Ich wiederhole mich nicht, Ishizu“, war zu sanft, um als Tadel durchzugehen.
 

Jetzt bemerkte er das Erzittern, das allein ihr Name von seinen Lippen in ihr auslöste. Als er die Klaue an ihre Wange hob, huschte ihr Augenmerk an ihre Seite hin zu seiner erwarteten Berührung. Er beobachtete das nervöse Abgleiten seiner Hand durch ihr Meeresblau, hörte ihren Atem nervös ansteigen, spürte die zarte Wärme ihrer Haut, lange bevor er damit in Kontakt kam. Götter schienen bei Weitem eine niedrigere Körpertemperatur aufzuweisen als seine Art, bemerkte er noch bei sich. Dann durchzuckte ihn der Kontakt wie ein Stromschlag.

Es senkte ihre Augenlider wie in Zeitlupe vor ihm, als er ihre Zartheit zum wiederholten Male am heutigen Tag erfühlte. Wieder breitete sich diese betörende Ruhe über ihn, ehe eine wohlvertraute Unruhe in ihm zu keimen begann. Er wusste jetzt, was es war.

Es war längst Nebensache, dass sich das Tapsen der Schritte ihres vierbeinigen Schattens durch die Shōjitüren entfernte.
 

„Wir sollten das nicht tun“, war nur ein Wispern - und keine Überraschung für ihn.
 

Dennoch behielt sie die Augen geschlossen. Dennoch schmiegte sie sich bereits gegen seine Berührung. Es trieb ihm einen abermaligen Zug über die schmalen Lippen, während sein dämonisches Gold ihre Züge abwanderte, als wollte er sich ein jedes Detail davon einprägen.

Als er seinen Daumen über ihre zartrosa Lippen führte, öffnete sie die Augen. Es verschlug ihm den Atem, als er in ihrem Meeresblau haltlos zu versinken drohte.
 

„Du kannst jederzeit abbrechen“, erfolgte bereits nahe über ihren Lippen.

Bewusst stoppte er, senkte seine Nase auf ihre und studierte nahezu ihr unruhiges Götterblau unter den halbgesenkten Lidern.
 

„Oder der Neugierde erliegen“, von ihr gab ihm nicht die Zeit für eine Reaktion.
 

Da hatten sich ihre kleinen Hände auch schon in den Kragen seines Kimonos gekrallt. Er konnte nur mehr dem Zug an ihre Lippen folgen. Sie schien auch hierbei längst zu wissen, was sie wollte. Er war angenehm überrascht, jedoch nicht lange genug, um ihr die Oberhand zu überlassen. Mittlerweile barg er ihre Wangen in beiden Händen und bestimmte längst die Intensität ihrer ersten leidenschaftlichen Begegnung. Solange, bis sie wie von der Tarantel gestochen von ihm wich. Es geschah zu urplötzlich, dass selbst er eines Augenblicks bedurfte, um zu realisieren, dass sie ihn wohl zu eng an sich gezogen hatte. Er trug seine Rüstung. Ihr beider Atem hob sich längst laut über das Zirpen. Unmöglich jetzt aufzuhören. Als er sein Raubtiergold auf ihr Meeresblau herabsenkte, wusste er, dass er damit nicht allein war.
 

„Ich könnte dich nach dem Weg zur Waffenkammer fragen“, erschloss sich ihm erst, als sie ihre zierliche Hand auf seinen Harnisch ablegte.
 

Es raubte ihm sein schmales Lächeln. Der Schließmechanismus war in der Tat weniger intuitiv, dennoch, ihn da rausschneiden zu wollen, war auch ihm neu.
 

„Was lässt dich glauben, mit den Schwertern umgehen zu können, Megami?“, traf ihr verlockendes Lächeln.
 

„Willst du es rausfinden, Yōkai?“, von ihr sollte sich ihm erst nach langer Zeit als der Moment erschließen, ab dem es kein Zurück mehr gegeben hatte. Für keinen von ihnen beiden.
 

Es war der Moment, in dem er seinem inneren Drängen endgültig die Führung überließ. Rasch hatte er sich abermals zu ihr hinabgebeugt, um ihre Lippen in einem herrischen Kuss einzufangen. Bemüht darum, sie dieses Mal vor dem Dornenaufsatz zu schützen. Als sie ihre Arme um seinen Nacken schlang und ihn nicht minder hungrig empfing, klickte der erste Verschluss. Es löste ihren Kuss unter ihrem Grinsen, ehe sie ihre Stupsnase an seiner entlangrieb - unter dem zweiten Klicken.
 

„Du könntest dir endlich angewöhnen, mir die Zeit einzuräumen, dir folgen zu können, Sesshōmaru“, erfolgte knapp über seinen Lippen.
 

Ihr Meeresblau stach fest in sein lauerndes Raubtiergold. Diesmal erspürte sie ihn leise erzittern unter dem Klang seines Namens von ihren Lippen.

Die Zweideutigkeit hatte er dagegen erwartet. Und natürlich war es bewusst zweideutig - und klang nach genau dem Tadel, der es sein sollte. Er zückte einzig verlockend seine Braue – und fesselte so all ihre Aufmerksamkeit für den Moment. Unverkennbar, dass es sie aus dem Konzept zu bringen vermochte. Er sah sogar ihr Grinsen schwinden, ehe sie sich aus ihrer Faszination löste. Unmöglich, dass sie ahnte, was sie in ihm anrichtete, als ihre zarten Hände seine Wangen umfassten. Ihr Blick fing seinen ein, als ihre Fingerkuppen in einer nie zuvor gekannten Zartheit über seine dämonischen Streifen tanzten – wie Regentropfen im leichten Sommerregen. Er vergaß für den Augenblick auf die Verschnürungen. Automatisch wanderten seine Hände an ihre schlanke Hüfte, während er ihre Lippen in einem weiteren Kuss, fern von jeglicher Unschuld, verschloss. Sie war zarter gebaut als eine jede Dämonin, die er kannte. Instinktiv mahnte er sich zur Umsicht, ehe der leise Ruck ihre Zärtlichkeit brach.

Sie hatte so ihre Mühen. Also traf ihn ihr Meeresblau diesmal eindeutig vom Vorwurf gezeichnet, den Harnisch immer noch nicht abgelegt zu haben.
 

„Du könntest dir Geduld angewöhnen, Ishizu“, nutzte er genüsslich seine Chance zur Revanche.
 

Tatsächlich kam er so in den Genuss ihrer zu einem Schmollmund geschürzten Lippen. Er war beeindruckt, was allein diese Regung in ihm für einen Widerhall erzeugte. Das charakteristisch helle Geräusch, als das Objekt des Missfallens endlich zu Boden glitt, wurde weder von ihr noch von ihm groß gewürdigt, als Dämon und Göttin sich einfach nur ansahen. Ihre zierliche Frauenhand wirkte befremdlich kalt auf seiner Brust, ihre Nägel unvertraut stumpf und dennoch vermochte es allein diese harmlose Berührung, sich einem Feuerschweif gleich durch seine Sinne zu brennen. Unruhig glitt sein Raubtiergold ihre vor Aufregung gespannten Züge ab, während seine Klaue zurück an ihre Wange fand, um schlussendlich ihr Kinn in einer unerwarteten Sanftheit zu umfassen und sie behutsam an seine Lippen zu ziehen. Diesmal begegnete er ihr mit einer solchen Behutsamkeit, dass er die Anspannung regelrecht aus ihr weichen vernahm, sobald seine Hände an ihren Seiten hinab an ihr wohlgeformtes Gesäß fanden. Keuchend begrüßte sie den leisen Ruck, mit welchem er sie sich dann auf die Hüfte lud.

Er war bereits auf halbem Weg in ihr Schlafgemach hinein, als sie sich um Atem ringend von seinen Lippen löste. Ein leiser Anflug von Unsicherheit bewegte ihr lebendig funkelndes Götterblau, als es sich in noch selten gekannter Zärtlichkeit auf ihn herabsenkte.
 

„Sei sanft“, zerrte verräterisch an seinen Mundwinkeln, „oder ich sehe mich gezwungen, dich zu läutern“, trieb ihm diese endgültig in seinem gefährlichen Lächeln auseinander.
 

Der Futon knirschte vertraut unter ihm, als er sie voran darauf bettete.

Sein Raubtiergold ließ ihr Meeresblau nicht aus. Seine Lippen streiften ihre leicht geöffneten, sein Atem stieß heiß gegen sie, als er rau über ihr grollte: „Demnach hast du den Weg zur Waffenkammer gefunden.“

Ihr siegessicheres Grinsen spannte ihre rosa Lippen, während sie ihn nicht minder begierig empfing.
 

„Ich glaube, ich sollte dir etwas sagen“, begleitete das samtene Rascheln ihrer Decke, welches ihn von der Seite erreichte.
 

Gebannt verfolgte sein im Halbdunkeln funkelndes Rautiergold ihre geschmeidige Bewegung, als sie sich zu ihm drehte. Die Decke mit ihrer Hand vor der Brust verschränkt, offenbarte der seidige Stoff ihre betörenden Körperproportionen – ohne allzu viel davon preiszugeben. Eine verlockende Erinnerung damit in ihm heraufbeschwörend. Er hörte ihren leisen Atem, war umgeben von ihrem Geruch vermischt mit dem seinen und erinnerte die erregende Geschmeidigkeit einer jeder ihrer Bewegungen gegen sich. Ihre Haut umspannte ihren Körper in einer solch dünnen Feinheit, dass er beinahe Angst gehabt hatte, sie mit seinen Krallen ernstlich zu verletzen. Wie sich herausgestellt hatte, völlig unbegründet. So zart sie war, so erstaunlich viel hielt sie doch aus. Also glitt sein Gold nur nebensächlich über die rötlichen Kratzer, welche halb von der Decke verdeckt von seiner letzten Berührung zeugten.

Er lehnte mit dem Rücken gegen das Holz der Wand unweit neben ihr, als sie ihren Kopf auf ihrem Ellbogen abstützte. Ihrem göttlichen Meeresblau begegnete er ungerührt - eine erwartungsvolle Stile, wie sie mittlerweile wusste.

Zuerst hatte sie gedacht, er höre sie nicht. Nachdem ihre Wiederholungen aber seine Miene jedes Mal gar so empfindlich verzerrt hatten und seine Aggression sich schließlich an dem ein oder anderen, glücklicherweise, dämonischen Personal entladen hatte, war sie dazu übergegangen, zu glauben, dass er sie bewusst ignorierte. Das hatte sie dann regelmäßig auf die Palme gebracht.

Mittlerweile glaubte sie zu wissen, dass er es in seinem Pragmatismus einfach nicht als sinnvoll empfand, mehr als nötig auszuformulieren.

Dennoch hatte es noch einen weiteren Moment gebraucht, ehe sich ihr erschlossen hatte, dass es nicht nur einer Art Belohnung glich, sondern ein Ausdruck von Respekt war, wenn er einem in ganzen Sätzen antwortete.

Noch einmal wanderte sie seine so ansehnlichen Dämonenzüge ab, welche ihn unweigerlich von ihr trennten. Niemand ihrer Art wählte die Streifen auf den Wangen oder die Zeichnungen auf der Stirn seines Schöpfers – kaum einer die spitzen Pupillen. Und doch musste sie sich längst ihre anziehende Wirkung auf sich eingestehen.
 

„Erinnerst du dich an den Abend meiner Ankunft, an unsere erste Auseinandersetzung?“, verdiente seiner Meinung nach wohl keiner Antwort.
 

Es lenkte einzig sein Augenmerk von ihr ab, hinein in ihr Schlafgemach, welches mit Shōjitüren von ihrem Ankleidezimmer abgetrennt war. Die Schiebetür, durch welche er sie hierhergetragen hatte, stand immer noch offen und ließ den leisen Windzug hinein. Es schien vor noch so kurzer Zeit passiert, dass es mehr einem Traum denn der Realität glich.
 

„Dein Herr Vater bat mich damals, dir auch weiterhin offen zu begegnen – und meine Meinung frei zu äußern“, beorderte sein Dämonengold wieder zurück auf ihre Züge.
 

Es war keine Überraschung für den Sohn, kannte er doch seinen Vater. Dennoch wanderte sein Raubtiergold ihre Miene nahezu prüfend ab.
 

„Demnach hältst du daran fest“, entsprach ganz seiner Art Fragen zu stellen ohne sie auszuformulieren.
 

Sie tat es kopfschüttelnd ab: „Darum geht es schon lange nicht mehr.“
 

Er behielt sein Augenmerk einzig auf ihren so entspannten Zügen, als sie nach wie vor in die Decke gehüllt auf seinen Schoß kam. Diesmal gab sie sich ihrer Faszination hin, als ihre Fingerkuppe seine gezückte Braue nachzuziehen begann. Er verfolgte jede Bewegung in ihrem unergründlichen Meeresblau dabei, während er ihre federartige Berührung genoss. Sie hatte eine ihm bis dato völlig fremde Art, ihn zu berühren. Sie ließ es zu, dass er den Stoff an ihrer Seite raffte, um schlussendlich darunter an ihre von der Decke gewärmte Haut zu finden. Seine Krallen schabten hauchzart über diese, während seine Hände über ihr Becken an ihren Rücken fanden, um alsbald wieder beruhigend daran entlang zu gleiten. Wieder entspannte es sie merklich. Der ungewohnte Schmerz war noch zu kurz vergangen, um bereits ganz vergessen zu sein. Dennoch hatte sie wieder genau gewusst, was sie brauchte. Es passte nicht recht ins Bild – mochte es ihn auch angenehm überrascht haben.

Sie goutierte es derweil mit ihrem entzückten Lächeln, während sie ihm das seidige Haar aus dem Gesicht strich. Wieder senkte sich ihr Blick in einer nie gekannten Zärtlichkeit auf ihn herab.
 

„Es macht dir Spaß“, war eine Vermutung - und eine Unterstellung, die nur von einem Dämon kommen konnte.

So bedurfte sie eines Augenblicks, ehe sich ihr erschloss, dass er ja eine Erläuterung gefordert hatte – mit der gezückten Augenbraue. Ihr entglitt ein Schmunzeln.
 

„An deiner Fassung zu rütteln, auf die du so stolz bist, Yōkaisohn? Vielleicht“, lächelte sie längst wieder gegen seine Lippen, ehe sie die ihren neckisch darauf tupfte.
 

Eine Abfolge neckischer Zärtlichkeiten damit heraufbeschwörend, welche erst von dem Kichern gebrochen wurde, welches durch die Türen vom Vorzimmer hereindrang. Er musste es lange schon bemerkt haben, als sich ihr Meeresblau forschend auf sein ungerührtes Gold senkte. Er erkannte den noch nicht völlig ausgeprägten Bass, ebenso wie die helle Stimme ihrer dämonischen Zofe. Als sie lächelte, wanderte sein Raubtiergold ihre Züge interessiert ab.
 

„Passiert das öfter?“

Es erstaunte sie, dass er sie mit einer Frage belohnte.
 

„Du möchtest doch jetzt nicht etwa einschreiten?“, säuselte sie gegen das affektierte Kichern von draußen an.
 

Es bescherte ihr einen Blick aus Raubtiergold, den sie sehr gut kannte - Tadel. Doch diesmal entlockte es ihr einen belustigten Laut - ein Glück bei Weitem weniger affektiert als das Schauspiel vor den Türen. In der Tat, war der Herrschersohn nur zu geneigt einzugreifen. Schließlich waren die beiden nicht auf ihrem Platz. Nun Nozomi genau genommen schon, Takeo dagegen nicht. Als sein Raubtiergold erwartungsvoll auf ihr lag, brach sie in schallendes Lachen aus, sodass er seine Augen warnend verengte. Schließlich waren die Türen dünn. Ein Aspekt, der ihm erst jetzt in all seiner Bedeutungsschwere zu Bewusstsein kam. Wo war sein Scharfsinn heute Abend?

Ishizu hielt sich längst die Hand vor ihre vor Verzückung gespannten Lippen, bemüht sich zu beruhigen, während sie ihm mit einem Kopfschütteln begegnete.
 

„Sie können uns nicht hören.“

Als sie die Augen schloss, einen tiefen Atemzug nahm und ihre gegensätzliche Magie leise kribbelnd über seine Haut glitt, erkannte er, dass sie einen Zauber wirkte. Das Glühen ihres rautenförmigen Steins auf der Stirn nahm im Gleichklang mit den Geräuschen von draußen ab, welche immer weiter in die Ferne drifteten. Sie traf auf seine interessierte Musterung, sobald sie ihre Augen wieder aufgeschlagen hatte. Irgendetwas beschäftigte ihn. Doch, ehe sie sich danach auch nur erkundigen konnte, ereilte es sie völlig unerwartet und nicht minder berechtigt.
 

„Wie wird dein Vater reagieren?“

Er nahm nicht an, dass es ihm entging, wenn seine Tochter und Erbin nicht mehr unberührt blieb.
 

Zu seiner Verwunderung entwich ihr ein zartes Lächeln darüber, ehe sie erklärte: „Er weiß es nicht. Wir haben eine Absprache. Solange ich nicht in Lebensgefahr schwebe, verfolgt er meine Leben auf Erden nicht.“

Er meinte zu verstehen. Um nicht einzugreifen. Damit sie ihre eigenen Erfahrungen machen konnte.
 

„Es würde ihm aber alles andere als gefallen“, und damit das Bündnis brechen, brauchte sie nicht auszusprechen.

Für einen Wimpernschlag glaubte er den Anflug von Furcht in ihrem Meeresblau aufflackern zu sehen.
 

„Deiner?“, wirkte fast wie eine Ablenkung.
 

„Er ehrt ein jedes seiner Versprechen“, und hatte ihre Unversehrtheit versprochen.
 

Ein Versprechen, das er eindeutig mit der heutigen Nacht gebrochen hatte.

Er ging nicht davon aus, dass der Gott der Götter da einen Unterschied machte. Soweit er wusste, neigte der zu einem eher stürmischen Temperament. Den Ausdruck in ihrem so einzigartigen Götterblau meinte er derweil zweifelsfrei zu erkennen. Als seine Klaue an ihre Wange fand, schmiegte sie sich längst vertraut dagegen, ehe sie sie in ihre so viel Kleinere barg und an ihre Lippen führte. Ihr Blick stach fest in seinen als sie einen Kuss in seine Handinnenfläche tupfte.
 

„Ich werde es nicht abstreiten, wenn sie uns auf die Schliche kommen“, hatte er befürchtet.
 

Götter waren nicht dafür bekannt zu lügen. Dieses Mal war es seine Klaue, welche eine ihrer pechschwarzen Strähnen aus ihren traurigen Zügen strich, ehe er ihr Kinn erneut umfasste und sie behutsam an seine Lippen zog. Ihr leises Aufseufzen, während sich ihre Arme einer federleichten Last gleich auf seine Schultern legten, war Musik in seinen Ohren und intensivierte ihre sehnsüchtige Begegnung.

Er beendete den Kuss ungewöhnlich sanft. War sie ehrlich hatte sie nie damit gerechnet, dass er das konnte. Nicht minder behutsam drängte er sie dann von seinem Schoß. Es erschloss sich ihr augenblicklich, dass er scheinbar gehen wollte.

In seinen Augen der einzig gangbare Weg. Er konnte nur hoffen, dass sie niemand nach dieser Nacht fragte. Sie verblieb auf ihren Knien am Futon, während er sich bereits erhoben hatte und nach seiner Hakama langte. Kurz huschte ein leises Zucken über seine Züge, als er sich dabei die drei Treppenstufen hinabbeugen musste.

Der Westflügel war in regem Aufruhr gewesen, um ihre Ankunft vorzubereiten. Nicht nur die fremdartigen Federkissen, auf denen sie ruhte und die sich als befremdlich weich herausgestellt hatten, waren eine Sonderanfertigung. Damit sie nicht am Boden schlafen musste, hatte man ihre Schlafstatt um drei Stufen erhöht. Es war ihm lächerlich vorgekommen. Auch, weil er nicht schlief. Er setzte gerade dazu an, in das erste Hosenbein zu steigen, als ihre Stimme wie ein Messer scharf und kalt durch seine Gedanken schnitt.
 

>Ich kann flunkern, wenn das hilft?<

Er langte noch nach der mittleren Stufe, in der Hoffnung sich abstützen zu können - und langte doch knapp daneben. In nahezu akrobatischer Perfektion landete er auf seinem Hintern, die Hakama unverrichteter Dinge in der rechten Klaue. Sein Blick war mörderisch, den er der Göttin die drei Treppenstufen unter seinem wild um sich ausgebreiteten Silber hinaufsandte, kaum, dass ihn ihre Belustigung erreichte. Er hatte nicht erwartet, dass sie das wagte. Dass sie es konnte.

Sie prustete aller Bemühungen zum Trotz los. Mochte sie ihr Grinsen auch wohlwissentlich hinter ihrer Hand verbergen, es schüttelte sie längst unerbittlich über ihm, während sein Raubtiergold eisig auf ihr lag.
 

„Raus aus meinem Kopf, Götterprinzessin!“, war so scheidend kalt, dass es ihren Blick schlagartig abwandte.

Ihr Glucksen vermochte es dennoch nicht restlos abzustellen. Er erhob sich noch darunter in die Senkrechte - die Hakama am Boden belassend.
 

„Ich wollte nicht…“, deutete die Entschuldigung nur halbherzig an, während sie noch sichtlich um Fassung rang.
 

Abermals knirschte der Futon charakteristisch unter seinem Gewicht, als er die zierliche Göttin unter sich begrub. Eisern stach sein funkelndes Dämonengold in ihr nach wie vor amüsiert-tanzendes Meeresblau.

Natürlich war ihm das fremd. Normalerweise fürchtete ein jeder, sich seinen Zorn auch nur mit einer Unachtsamkeit zuzuziehen. Über ihn zu lachen war unvorstellbar. Dennoch zeigte sie ihm ihre Belustigung ob seines ungewollten Falles nur zu deutlich. Es war befremdlich. Wenn auch fern von jeglicher Beleidigung - seltsamerweise.

Also sah er stumm dabei zu, wie ihre Miene zurück zur Ernsthaftigkeit fand, erstaunt darüber, wie stark allein ihr offenes Amüsement in ihm nachhallte.
 

„Wo liegt der Unterschied?“, überging er es schlussendlich geflissentlich.
 

„Ich werde nichts abstreiten, aber ich kann verschweigen oder erfinden, wo ich war“, erhob ihr göttliches Meeresblau vorsichtig in sein Raubtiergold.

Er gewährte sich den Moment zum Abwägen. Nicht, weil er an sich zweifelte. Er konnte das mit seinem Gewissen vereinbaren - und wollte das.
 

„Du traust es mir nicht zu“, zauberte ihr bereits wieder das kämpferische Lächeln auf die so ansehnlichen Züge.
 

Sein Dämonengold maß einzig ihr Antlitz, als er auf sie hinabsah. Wieder genoss er die federartige Berührung ihrer Fingerkuppen, als sie ihm den Pony zurückstrich. Er wanderte ihre Züge nahezu akribisch ab, ehe er nüchtern feststellte: „Du wirst ihn belügen - tagtäglich.“
 

„Ich werde es verschweigen", verbesserte sie, „was lässt dich glauben, das sei neu für mich?“

Entlockte ihm sein hochnäsiges Lächeln. Nicht, dass es ihn überraschte.

Kurz besah sie ihn sich daher eingehender. Offensichtlich drückte er so nicht nur Überlegenheit aus.

Es genügte ihm. Er wollte, dass es ihm genügte. Also beugte er sich erneut zu ihr hinab, um ihre Lippen in einem harschen Kuss einzufangen.
 

„Und es heißt ‘Prinzessin der Götter‘ oder ‘Pharaonenprinzessin‘ - und nicht ‘Götterprinzessin‘“, raubte ihm einen verräterischen Zug um seine schmalen Lippen knapp über den ihren, als sie sich lösten.

Darauf hatte sie wohl schon eine ganze Weile gewartet. Nur, wo lag der Unterschied?
 

„Ich nenne dich doch auch nicht Dämonenhund“, wirkte fast trotzig.

Ihre Betonung lag dabei ganz klar auf der Endsilbe - und spannte seine Lippen in dem schmalen Lächeln, ehe sein dämonisches Gold ihr göttliches Blau für einen nicht enden wollenden Moment gefangen nahm.
 

„Ich sollte schlafen“, brach sie den Kontakt schlussendlich in einem zarten Flüstern.
 

Er ließ es zu, dass sie ihn mit sanftem aber bestimmtem Druck von sich bugsierte, um sogleich an seine Seite zu finden. Beinahe interessiert lag seine Aufmerksamkeit auf ihr, während sie sich an ihn schmiegte und ihren Kopf auf seiner Brust bettete. Er spielte längst nicht mehr mit dem Gedanken zu gehen, als sie seinen Arm um ihre Hüfte legte und sich nicht nur in die Decke mummelte.

Er hatte das nie zuvor gesehen.
 

„Du weißt doch hoffentlich, wie man jemanden weckt, Hundedämon?“, verriet ihm zwei Dinge.

Erstens, dass sie erahnte, dass er den Schlaf anderer nie beobachtet hatte. Zweitens, dass sie erwartete, von ihm geweckt zu werden, ehe er ging.

Nicht, dass sie ihn auch einfach darum hätte bitten können.
 

„Demnach wünscht du, wachgerüttelt zu werden, Prinzessin der Götter“, hatte sie sich seiner Meinung nach damit redlich verdient.
 

Es erfolgte so nüchtern, dass es ihr allein aufgrund seiner scheinbaren Ernsthaftigkeit ein Lachen raubte.

Wofür hielt sie ihn? Natürlich war auch er einst geweckt worden, mochte das auch eine gefühlte Ewigkeit her sein. Sein sanfter Griff um ihr zartes Handgelenk verhinderte den wohl strafend gemeinten Schlag gegen seine Brust. Sein vor Belustigung lebendig funkelndes Gold entspannte ihre vor Empörung gezeichneten Züge augenblicklich. Er ließ sie aus, als er ihre Bewegung an seine Wange erkannte und genoss das zarte Tupfen ihrer Fingerkuppen über seine magentafarbenen Streifen.
 

Es war der Moment gewesen, als sie sich mit einem zarten Kuss zurück an seine Brust geschmiegt und die Augen vor ihm geschlossen hatte, in dem er erkannt hatte, dass es dieses Mal anders war.

Mittlerweile hatte sich das Wetter beruhigt, die Wolken hingen einzig drohend über ihnen. Er war mit ihr schlussendlich aus dem Fluss gestiegen und hatte sie auf seinem Schoß gebettet. Die Beine im Schneidersitz lehnte ihr Rücken gegen sein angewinkeltes Bein, während sein einer Arm sie nun umfasst hielt. Die Trinkschale ruhte griffbereit an seiner Seite.

Sein Fell und nicht zuletzt seine eigene Körperwärme schienen zu genügen. Ihr Atem erfolgte gleichmäßig, wie damals. Dennoch verweigerte sie sich ihm noch. Er spürte nichts, hörte nichts. Inu Yasha dagegen hatte sie erreicht. Er ahnte längst warum. Das kurze Aufblitzen ihrer Sichel hatte für den Moment den Anschein erweckt, sie könnte erwachen. Es war bereits wieder eine ganze Weile her.

Hatte sie versucht, sie zu erreichen? Ihn hatte es wie durch Watte nur hintergründig tangiert. Er verstand es nicht. Verstand nicht, woher die Distanz kam. Fürchtete sie gar seine Reaktion?

So in seine Gedanken vertieft, entging ihm die erste Unregelmäßigkeit. Erst als ihre Augenlider zu flattern begannen, richtete sich sein Raubtiergold zielsicher auf ihr leises Erwachen.

Mochte er dieses Mal auch darauf vorbereitet sein, so traf ihn der vertraute Blick in ihre unergründlich scheinenden Götteraugen dennoch wie ein Stromschlag.

Wieder fühlte er sich für den Moment jeglicher Bodenhaftung beraubt. Wieder schien die Welt aus dem Takt zu geraten, als es ihn leise, einem Flüstern im Wind gleich erreichte: „Diesmal bin ich wirklich hier.“
 

Die Schritte knirschten auf dem kieselartigen Grund. Sie erkannte die Farbe ihrer Mutter. Spürte die Nervosität. Ihr Atem stemmte sich gegen das eiserne Regime, sodass sie den Druck sogar in ihrer eigenen Brust immer mehr ansteigen vernahm. Das Hecheln ihrer Begleiterin lenkte ihr Augenmerk kurz zu ihren Füßen. Das vertraute Gold aus wölfischen Augen funkelte ihr in der Dunkelheit entgegen. Ihr Winseln spannte auch die fremden Züge in liebevoller Zuversicht, als sie für sie überraschend anhielten. Es blieb ihr keine Zeit, um sich über die befremdlichen Energien zu wundern. Einem alten Ritus folgend wurde der Schleier gelüftet. Sie spürte das Herz, welches bereits zum wilderen Rhythmus ansetzte, fühlte den Atem in der Brust stockend darauf warten, entlassen zu werden, da raubte ihr das befremdliche Gold jegliche weitere Empfindung. Wie leergefegt schien die Welt verstummt. Sie wusste, dass sie das spitze Pupillenpaar erkannte, dass sie um die Herkunft dieses Merkmals Bescheid wusste – und fühlte sich doch nicht bereit dazu.
 

Es ist Zeit, mein Schatz, öffnete die smaragdgrünen Augen mit einem Schlag.
 

Anders als in der Erinnerung brauchte sie nicht einmal den einen Wimpernschlag, um sich an die Finsternis zu gewöhnen. Das Mondlicht fiel in regelmäßigen Abständen durch das Gitter der Fenster. Das Holz drückte besänftigend gegen ihren Rücken, während sie ihre Atmung beruhigte. Instinktiv stemmte sie ihren Fuß in den Boden, konzentrierte ihre Kraft in ihr angewinkeltes Knie, ehe sie das seit Kindesbeinen an vertraute Winseln zu ihrer Seite erreichte. Unsagbar kläglich, nahezu einem Wimmern gleich. In einer einzigen geschmeidigen Bewegung hatte sie sich da erhoben und fand an die Seite der weißen Wölfin.

Immer noch erzitterte sie unter dem Gift. Ihre Lefzen waren vom Speichelschaum erfüllt, als ihre alabasterfarbene Klaue durch das struppige Fell streichelte. Sie war viel zu warm. Sorgenvoll glitt ihr Blick über die Hundeartige, ehe er auf der pochend hervortretenden Einstichstelle am Vorderlauf verweilte. Als sich ihr die ersten Schritte – wie aus dem Nichts - dumpf über den Holzboden ankündigten, erhob sie sich in die Senkrechte. Die Hand zur Faust geballt trat sie an die Gitterstäbe heran, die für sie kein Hindernis darstellten. Sie war sich nicht einmal sicher, ob der Bannkreis ihr ernstlich gefährlich werden konnte. Ai dagegen sehr wohl. Undenkbar also, sie hier in diesem Zustand zurückzulassen. Wer wusste schon, wann sich die Gelegenheit ergab, ihre Kräfte auszuschöpfen.

Und so begegnete sie dem dunklen Augenpaar mit verengtem Smaragdgrün. Mochten die Pupillen auch rund sein, das da vor ihr war kein Mensch.
 

„Was auch immer Ihr Euch hiervon versprecht, Ihr könnt es Euch gleich wieder abschminken, wenn Ihr meiner Wölfin nicht helft!“
 

„Huh, da ist aber jemand fordernd“, verzerrte ihre Züge in Zorn.

„Ich bin nicht in der Position, um irgendwelche Forderungen zu erfüllen“, stellte der Schwarzhaarige mit dem feuerroten Schwertknauf im Rücken lediglich den nächsten Wasserkrug vor ihr ab.
 

„Meine Begleiterin?“, erkundigte sie sich nicht zum ersten Mal.
 

„Bedauere, auch dazu sind mir die Lippen sozusagen versiegelt“, empfahl er sich mit einer leisen Verbeugung, ehe er immer mehr verblasste, um schlussendlich im Nichts zu verschwinden.
 

„Ein Hexenmeister“, konstatierte sie mehr bei sich, während sie nach dem Krug langte.

Kurz schnüffelte sie merklich daran, ehe sie ihn ihrer Wölfin brachte.



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