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Komfort im Regen

Komfort/Fluff, Gouenji/Axel Blaze x OC
von

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Komfort im Regen

Es war ein stürmischer Regen und die Scheibenwischer von Gouenjis rotem Sportwagen waren in vollem Einsatz, als er die menschenleeren Straßen entlang fuhr. Er hatte gerade in einer Nachbarstadt einige Dinge erledigt, teilweise für seine kleine Schwester, die ihm seit Wochen die Ohren abkaute, dass es bald super seltene Konditoreileckereien für ein befristetes Angebot gab. Da konnte er natürlich nicht nein sagen..
 

Ein kleines Paket mit den exklusiven Cupcakes war auf dem Rücksitz verstaut. Neben Yuukas Lieblingssorten gab es auch zwei mit Erdbeerglasur. Der Regen wurde allerdings zunehmend stärker, sodass Gouenji kaum noch die Straße richtig erkennen konnte. Er fuhr rechts ran und wurde langsamer, um die Lage zu beobachten. Schließlich wollte er ja keinen Unfall bauen.
 

Nachdem er einige Momente abgewartet hatte, ob der Regenschauer wieder nachlässt, sah er durch die Seitenscheibe eine verschwommene Person auf einer Bank sitzen. Er erkannte aufgrund der Statur und der blonden Umrandung, dass es sich um eine Frau mit blonden Haaren halten musste. … Er lehnte sich zur Beifahrerseite und wischte mit seinem Arm über die beschlagene Scheibe. Nun wurde die Silhouette sichtbar und offenbarte tatsächlich die Person, die er vermutet hatte. „Das ist doch-“
 

Minako hatte ihre Beine angezogen und schien sich nicht am Regen zu stören, als sie da so vollkommen ohne Jacke oder Schutz vor dem Regen auf der Bank saß und ihr Gesicht in ihren Knien vergraben war. Sie hörte nicht einmal, wie sich die Autotür öffnete und jemand mit eiligen Schritten zu ihr lief. Erst als die Regentropfen aufhörten, ihre kalte Haut zu treffen, blickte sie leicht auf. Dabei weiteten sich ihre Augen ungläubig. „G-Gouenji-kun..? Was.. tust du denn hier bei diesem Wetter..?“, fragte sie leicht gebrochen und etwas heiser. Vermutlich war sie schon etwas länger im kalten Regen und die Sorge in Gouenji wuchs.
 

„Dasselbe wollte ich dich auch gerade fragen.“, meinte er und hielt einen Regenschirm über sie und ihn. „.. Hast du geweint?“, fragte er dann alarmiert und sah, wie sie schnell das Gesicht abwandte und sich durch die Augen wischte. „.. Lass uns erst mal in mein Auto, dort ist es warm.“, meinte er dann und hielt ihr seine Hand hin. Die Blonde zögerte zunächst, bevor sie die Geste annahm und sich von ihm zu seinem Auto führen ließ.
 

Durch die Wärme im Auto, fror die Blondine erst so richtig und sie hielt sich die durchnässten Arme, in der Hoffnung nicht zu erfrieren. Gouenji zog schweigend seine rote Jacke aus und legte sie der jungen Frau um die Schultern. Minako blinzelte und lächelte leicht, bevor sie sich an die Jacke kuschelte. Er tat immer auf so cool und unnahbar, bereits als Teenager, aber Gouenji hatte einen sehr weichen Kern. In diesen Genuss kamen allerdings nur seine engsten Freunde, seine Schwester und sie.
 

„Magst du darüber reden?“, fragte er und startete den Motor. „Soll ich dich nach Hause fahren?“, bot er ihr an.
 

„Nein..“, war ihre direkte Antwort und Gouenji blickte zu ihr. „Ich.. kann nicht zurück.“
 

„Was ist passiert?“, wollte er nun wissen und achtete auf die Straße beim Fahren.Er wusste ja, dass ihr zusammenleben mit ihren Geschwistern nicht immer harmonisch verlief, da aufgrund ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten schnell Unstimmigkeiten aufkamen.
 

„Sie haben mich aus der Wohnung geworfen nach einem Streit.“ Sie sagte zunächst nur diesen einen Satz und es war sehr still während der Fahrt danach. „Und nun weiß ich nicht wohin. Ich habe kein Geld für ein Hotel und offen gesagt, haben sie mich einfach so vor die Tür gesetzt. Ohne Sachen, ohne irgendwas.“
 

„Das klingt nach einer Überreaktion. Ich denke nicht, dass sie dich komplett rausgeworfen haben. Deine Geschwister neigen dazu, sehr impulsiv zu werden. Gib ihnen etwas Zeit, um sich zu beruhigen.“, sprach er beruhigend.
 

„Mhm..“
 

„Du kannst natürlich solange bei Yuuka und mir wohnen.“
 

„Ich möchte keine Umstände machen, Gouenji-kun..“, murmelte die Blondine, auch wenn sie das Angebot natürlich zu gerne annehmen würde. Und das aus mehreren Gründen.
 

„Das sind keine Umstände, Minako-san. Wirklich nicht. Du bist herzlich willkommen. Yuuka freut sich sicherlich auch riesig, dass du uns endlich mal besuchst. Weißt du noch, damals? Als sie in die Schule kam und Probleme beim 1x1 hatte? Du hast mit ihr jeden Nachmittag geübt, bis sie die Beste in der Klasse war.“, schmunzelte der Exstürmer der legendären Inazuma Japan und Minako lächelte traurig, als sie sich erinnerte.
 

„Oh ja, sie war so motiviert. Schließlich wollte sie für ihren großen Bruder alles ganz schnell lernen.“, meinte sie leise.
 

„Sie hatte auch eine sehr gute Lehrerin.“, sprach Gouenji und nun wurde die Blonde doch ein wenig rot um die Nase.
 

„Nun, wenn es wirklich okay ist, nehme ich das Angebot gerne an. Vielen Dank, Gouenji-kun.“, das Lächeln, welches er auf ihre Worte bekam, ließ die junge Frau beinahe dahin schmelzen. Es war so sanft und schön, dass sie beinahe vergaß warum sie so fertig war.
 

„Keine Ursache. Aber das nächste Mal, ruf gleich einen von uns an und hol dir nicht erst draußen den Tod.“, warnte er sie dann im Scherz.
 

„Hätte ich vermutlich, wenn ich mein Handy dabei gehabt hätte.“, lachte sie leise. „Oder zu Taiko und Taisaki, aber die beiden sind aktuell im Urlaub bei Tsunami-kun in Okinawa.“, seufzte sie weiter.
 

„Oh. Der Arme.“, lachte Gouenji nun sanft auf. Taiko war ein Energiebündel, dass selbst den gutgelaunten Tsunami zur Weißglut treiben konnte. Aber im Grunde war viel mehr zwischen den beiden.
 

„Verwechsel ihn nicht mit Ichinose. Taiko stand noch nie im Hochzeitskleid vor seiner Tür und wollte ihn zum Altar schleifen.“
 

„Ich erinnere mich. Rika hat uns alle zur Hochzeit eingeladen. Der arme Ichinose musste seine Handynummer, Festnetznummer und Anschrift anonymisieren, um endlich Ruhe zu haben.“, lachte Gouenji auf.
 

„Touko und ich sollten ihre Brautjungfern sein und Natsumi war fuchsteufelswild, dass sie nicht ausgewählt wurde. Rika hatte ihr dann trocken gesagt: Du hast ja schon einen Mann! Das ist eine Chance für unsere Singlefreundinnen. Tja, nur leider wurde aus der Hochzeit nichts, da der Ehemann getürmt war.“, nun musste auch die junge Frau leise lachen. Gouenji war erleichtert. Sie aufzumuntern war sein Plan und offenbar hatte er funktioniert.
 

„Da ist es wieder. Das Lachen, dass ich vermisst habe.“, sein Kommentar ließ Minako wieder verstummen und zu ihm sehen.
 

„Huh?“
 

„Das steht dir viel mehr, als so ein trauriges Gesicht.“, meinte er weiter und nun wurde die Blonde leicht rot.
 

'Er wollte mich nur aufmuntern? Daher hat er mit dieser Geschichte angefangen? Gouenji-kun ist normalerweise nicht der Typ für solchen Smalltalk. Er hat das nur für mich getan..', dachte sie und ein warmes Gefühl breitete sich in ihrer Herzgegend aus. Sie müsste lügen, wenn sie sagen würde, dass sie nicht viel mehr als Freundschaft für den charmanten Jüngling empfand. Zugegeben, er wirkte damals noch sehr unnahbar, aber wenn man ihn besser kannte, war er ein sehr zuvorkommender und guter Freund, der für seine Freunde einfach alles tat. Auch wenn seine Methoden vielleicht nicht immer zielführend waren.
 

„Danke.“, flüsterte sie dann und lehnte mit dem Kopf leicht an seine Seite. Gouenji schien zu wissen, wofür sie sich bedankte und schloss kurz mit einem Schmunzeln die Augen.
 

„Wir sind da.“, meinte er dann, ebenso in einem Flüstern und die junge Frau löste sich von ihm und stieg aus.
 

Die Tür zum Apartment öffnete sich und ein aufgeregter Mädchenkopf lugte aus dem Wohnzimmer. „Willkommen zurück, Onii-san! Hast du die- … Minako-san! Du besuchst uns mal, wie schön! Wir haben uns lange nicht mehr gesehen!“, rief Yuuka vergnügt (nachdem die Sache mit Fifth Sector vorbei war, fand sie zu ihrer früheren fröhlichen Persönlichkeit zurück) und wollte die Ältere umarmen.
 

„Nicht! Ich bin vollkommen durchnässt. Haha, lass uns das später machen.“, warnte Minako vor und Yuuka nickte. Erst jetzt realisierte sie, dass die junge Frau die Jacke ihres Bruders trug.
 

„Wieso bist du denn so durchnässt? Hat dich der Regen überrascht?“
 

„Das ist eine längere Geschichte. Ich erzähl sie dir, wenn ich mich frisch gemacht habe, in Ordnung?“, fragte Minako lächelnd und Yuuka nickte.
 

„Natürlich! Du kannst gern ein heißes Bad nehmen! Fühl dich wie Zuhause. Und ein paar Sachen von mir kannst du auch anziehen! Mittlerweile haben wir ja eine ähnliche Größe.“, bot die 16jährige ihr an.
 

„Das ist lieb, danke. Ich schau einfach mal was passt. Ich denke deine Sachen könnten mir immer noch etwas zu knapp sein, haha. Ich habe über die letzten Feiertage wohl etwas zugenommen.“, schmunzelte Minako und klopfte in einer Geste auf ihren Bauch.
 

„Du kannst dich sonst von mir bedienen. Einige meiner alten Klamotten sollten dir sicherlich passen. Oder etwas zu groß sein, aber das macht ja nichts. Lieber etwas zu groß als zu klein.“, schlug Gouenji vor.
 

„Das mache ich gerne. Vielen Dank ihr Beiden. Ich weiß eure Gastfreundschaft wirklich zu schätzen.“, bedankte sich Minako und verbeugte sich vor den beiden Geschwistern.
 

„Hey, hey. Nicht so förmlich! Du bist kein Hausgast, sondern eine enge Freundin. Also los Hopp hopp unter die heiße Dusche und raus aus den nassen Klamotten, bevor du dich erkältest!“, meinte Yuuka im Befehlston.
 

„Du hast sie gehört.“, schmunzelte Gouenji und Minako kicherte, bevor sie die Treppen hinauf lief und das Bad suchte. In diesem Wohnarrangement hatte sie die beiden noch nicht besucht. Nachdem sie im Bad war, wandte sich Yuuka mit einem Grinsen zu ihrem Bruder.
 

„Das wurde ja auch langsam mal Zeit, dass du sie nach Hause bringst.“, meinte sie dann. Gouenji wusste zunächst nicht was sie meinte, aber als es ihm dämmerte, räusperte er sich mit leicht geröteten Wangen.
 

„So war das nicht. Sie hat mit ihren Geschwistern ziemlich Stress. Und da habe ich ihr angeboten, für eine Weile hier zu wohnen. Das ist doch in Ordnung, oder?“, fragte er dann lieber noch einmal nach.
 

„Klaro ist das in Ordnung! Was für eine Frage. Aber schön zu sehen, dass ihr endlich etwas weiter seid. Hihi, sie trägt gleich deine Sachen und eben hatte sie schon deine Jacke an. Das ist sooo romantisch.“, säuselte sie neckisch.
 

„Yuuka..“, Gouenjis Tonfall war leicht warnend, aber ihm war klar, dass Yuuka schon lange mehr wusste. „Du interpretierst da zu viel hinein. Ich habe einer Freundin eine Bleibe angeboten und die Jacke umgelegt, weil sie von dem Regen so gefroren hat.“, erklärte er und fuhr sich durchs Haar. Es war eine Sache, damals von seinen Teamkollegen aufgezogen zu werden, aber seiner Schwester konnte er nicht so einfach was vormachen.
 

„Ach Mensch, ihr beiden kommt aber auch nicht aus dem Knick.“, seufzte Yuuka und zog einen Schmollmund. Gouenji schwieg und warf ihr lediglich die Cupcakes zu, in der Hoffnung danach Ruhe zu haben. „Yaaay! Du bist der beste Bruder!!“, rief sie nun vergnügt und ging zurück ins Wohnzimmer. Gouenji seufzte erleichtert und schüttelte leicht den Kopf. Zehn Jahre waren vergangen, aber irgendwie war doch alles noch beim Alten..
 

Später beim Abendessen. Minako trug ein langes weißes Shirt von Gouenji und einen langen Rock von Yuuka. Am Esstisch hatte sie nun auch Yuuka eingeweiht und einige Details zum Streit mit ihren Geschwistern erklärt. Auf allen Seiten sind einige ungünstige Kommentare gefallen, die sich so hoch geschaukelt hatten, bis es eskaliert war.
 

„Boah, wie kann man sich nur mit so einer lieben Schwester streiten? Onii-san, die beiden brauchen mal einen deiner Schüsse in den Bauch!! Hat sonst auch geholfen, wenn jemand Mist gebaut hat.“, meinte Yuuka und verschränkte die Arme.
 

„Yuuka-chan, das ist keine gute Idee. Das funktioniert nicht bei Wut.“, lachte Minako leise und Gouenji kratzte sich blamiert an der Wange. Ja, damals hatte er tatsächlich ein paar Mal mit einem Fußballschuss seine Freunde aus ihren Krisen befreit. Das war aber etwas, worauf er heute nicht unbedingt stolz war.
 

„Dann.. eben ein Schuss auf den Hinterkopf, damit das Denkvermögen erhöht wird und sie checken, dass sie im Unrecht sind!“, überlegte Yuuka dann.
 

„Erm.. und was wenn sie davon eine Gehirnerschütterung bekommen? Außerdem gehören zwei Seiten zu einem Streit. Ich bin genauso dafür verantwortlich, was passiert ist. Darum.. bin ich ja auch gegangen.“, seufzte die Blonde und sah auf ihre Hände.
 

„Du kannst natürlich so lange bleiben, wie du willst! Onii-san und ich freuen uns, dass du hier bist! Oder, Onii-san?“, fragte Yuuka wieder mit einem Grinsen und stupste ihren Bruder mehrfach mit ihren Schultern an. Gouenji räusperte sich erneut und blickte auf.
 

„Natürlich freuen wir uns. Fühl dich wie Zuhause.“, fügte er hinzu. Minako lächelte dankbar und nickte, bevor sie die Augen schloss.
 

„Ich weiß gar nicht, wie ich euch danken kann.“, meinte sie gerührt.
 

„Du kannst ja meinen Aufsatz zur Sengoku Era schreiben, den ich morgen abgeben muss..“, lachte Yuuka.
 

„MORGEN? Und den hast du noch nicht angefangen?! Junges Fräulein, du gehst sofort in dein Zimmer und schreibst diesen Aufsatz.“, nun war es Gouenji, der einen Befehlston hatte. Und dieser klang gar nicht mal so unsexy, wie sich Minako eingestehen musste.
 

„Menno.“, seufzte Yuuka und zog einen Schmollmund.
 

„Sofort.“, Gouenjis strenge, aber nicht böse gesagten, Worte ließen keinen Spielraum mehr für Diskussionen und so stand Yuuka resigniert auf.
 

„Okay. Darf ich Tenma und die anderen nach ihrem Ausflug zur Sengoku Era befragen für den Aufsatz?“, fragte sie dann mit gefalteten Händen.
 

„Darfst du, aber verwende bitte nichts von ihren erlebten Dingen im Aufsatz. Es muss historisch korrekt bleiben.“
 

„Hai!“, Yuuka salutierte und stand von ihrem Platz auf. „Ich geh' dann mal den Aufsatz schreiben. Viel Spaß noch zu Zweit~“, winkte sie und verschwand dann kichernd, als Gouenji sich beinahe an seinem Essen verschluckte als er Yuukas Grinsen sah. Dieses Mädchen war noch einmal sein Untergang.
 

„Schön zu sehen, dass sie sich nicht verändert hat. Sie ist immer noch das süße und verspielte Mädchen von damals. Ich hatte ja etwas Sorge während des Holy Road Turniers.“, gab die Blondine zu. Gouenji nickte leicht.
 

„Ich musste sie einweihen. Tut mir leid, dass ich euch nicht einweihen konnte. Ich brauchte eure volle Unterstützung gegen Fifth Sector.“, sprach Gouenji dann.
 

„Alles gut, Gouenji-kun. Schwamm drüber.“, lächelte die Blondine und stand auf. „Ich mach' den Aufwasch.“
 

„Kommt nicht infrage. Du bist Gast hier und-“
 

„Gerade deswegen will ich mich nützlich machen. Yuuka muss Hausaufgaben machen und du hast mit deiner Tätigkeit beim Jugendfußballverband auch genug zu tun. Also genieß den freien Abend und lass mich das machen.“, bestand sie. Gouenji fügte sich schließlich. Er wollte nicht mit ihr diskutieren.
 

„In Ordnung.“
 

Minako freute sich über den kleinen Triumph und ging in die Küche. Beim Abwasch schwelgten ihre Gedanken ein wenig. An damals, als sie noch Mitglied von Amazoness Rising war und von Taranas schwarzem Kristall manipuliert wurde. Wie sie sich Raimon danach anschloss und jeden von ihnen bis heute tief im Herzen trug. Keinen einzigen ihrer Freunde wollte sie jemals wieder missen.
 

Gouenji beschloss derweil, in seinem Arbeitszimmer noch ein wenig zu tun. Hier war er ungestört und konzentriert und konnte auch seine Gedanken um die Blondine ein wenig ordnen. Viel zu lange hatte er sich dagegen gewehrt, seinen Freunden und seiner Schwester Recht zu geben. Ja, er hatte Gefühle für sie. Und er wusste nicht einmal für wie lange bereits. Er wusste nur, dass die Gefühle da waren und immer stärker wurden.
 

Nach etwa zwei Stunden verließ er sein Arbeitszimmer wieder und bemerkte, dass im Wohnzimmer der Fernseher lief. 'Hoffentlich ist das nicht Yuuka. Sie soll an dem Aufsatz schreiben und nicht fernsehen.', dachte er und stieg langsam die Treppen hinunter. Der Refrain des Liedes „Let it go“ war bereits zu hören und als er das Zimmer betrat bestätigte sich die Annahme, dass der Film „Frozen“ lief.
 

Minako blickte auf. „Oh, stört dich der Fernseher? Entschuldige, ich weiß nur nicht, was ich hier sonst tun kann.“, lachte die junge Frau auf.
 

„Nein, nein. Es stört nicht. Keine Sorge.“, winkte Gouenji ab.
 

„Oh. Mhm, magst du mir dann vielleicht Gesellschaft leisten? Natürlich nur, wenn du nichts besseres zu tun hast.“, fügte sie dann mit einem Lächeln hinzu.
 

'Was besseres, als Zeit mit dir zu verbringen? Heh. Das wird kaum möglich sein.', dachte sich Gouenji und facepalmte dann mental für seine Gedanken. Er erkannte sich einfach nicht mehr wieder teilweise. „Sehr gerne.“
 

Gouenji setzte sich neben sie auf die Couch. Dabei schaute er zu dem Film. Disneyfilme und andere Animationsfilme kannte er durch Yuuka schon zur Genüge. Nicht, dass er sich daran störte. Nur sein Ruf könnte einen Knacks bekommen, wenn Endou und die anderen jemals davon erfahren würden. Glücklicherweise waren Yuuka und Minako keine Petzen und so war sein weicher Kern weiterhin ihr gemeinsames Geheimnis.
 

„Geht es dir schon etwas besser?“, fragte er während einer Werbeunterbrechung. Die beiden hatten bis dahin nur schweigend den Film geschaut.
 

„Ein wenig. Aber ich zerbreche mir die ganze Zeit den Kopf, was bei uns schief gegangen ist.“, seufzte die Blonde und fasste sich an die Stirn.
 

„Suche den Fehler nicht nur bei dir. Sondern hinterfrage das Verhalten deiner Geschwister. Vertrauen sie dir so wenig? Trauen Sie dir zu, absichtlich Zwietracht zu säen? Es ist hier keine Frage wer im Recht ist, sondern wie man mit der Situation umgeht und die Reaktion deiner Geschwister war vollkommen daneben.“, erklärte Gouenji trocken und schloss seine Augen.
 

„Wer weiß. Ich weiß es nicht. So schlimm war es noch nie. Es fühlt sich nur so an, als hätte man auf einen Schlag seine Familie verloren und steht alleine da.“, lachte sie dann leise bitter. Plötzlich spürte sie eine Handfläche auf ihrem Haarschopf und wurde an seine Schulter gedrückt. Minako schwieg und errötete leicht, als Gouenji seinen Kopf an ihren schmiegte und für einige Momente so verweilte.
 

Auf einmal kam er wieder zu sich und bemerkte, was er da eigentlich tat. Er sah zu der erröteten Minako und löste sich peinlich berührt von ihr. „Entschuldige.. das war ein Reflex. So.. tröste ich Yuuka immer, wenn sie traurig ist.“, erklärte er sich. Minako kämpfte gegen ihre Schamesröte und lächelte dann dankbar, bevor sie sich langsam wieder an ihn lehnte.
 

„Schon okay, das macht nichts. Das hilft wirklich. Kannst du.. das noch ein wenig so machen?“, fragte sie leise. Gouenji blinzelte und legte wieder seine Handfläche auf ihren Kopf, um ihr Haar sachte zu streicheln, während sie an ihn gekuschelt war. Die Blondine lächelte zufrieden und rutschte etwas näher.
 

Nach einigen Minuten wurde auch Gouenji etwas berührungssüchtiger und seine Hand, die an ihrem Haar war, wanderte zu ihrem Nacken, um sie in einer halben Umarmung an sich zu drücken. Minako reagierte beinahe reflexartig und legte ihren Arm um seinen Bauch. Beide genossen die Anwesenheit des jeweils anderen und schauten in Harmonie den Film weiter.
 

„Onii-san? Die Cupcakes sind lecker, aber die Erdbeerglasur mag ich nicht so. Hast du die versehentlich gekauft?“, Yuukas Stimme ruinierte die romantische Stimmung und die beiden waren blitzschnell voneinander gelöst und in jeweils eine Ecke der Couch gerutscht. Yuuka blinzelte, da beide so ertappt wirkten und grinste. „Oh stimmt, Erdbeere ist ja Minako-sans Lieblingsgeschmacksrichtung~“, trällerte sie dann neckisch. Die Gemeinte schaute zu Gouenji und dann zu Yuuka.
 

„Huh?“
 

„Ja, die hatte ich für dich gekauft.“, gab er dann zu.
 

„Du wusstest, dass wir uns heute sehen werden?“, fragte Minako und versteckte den Fakt, dass in ihrem Bauch gerade die Schmetterlinge Tango tanzten.
 

„Nein, hätte ich dich nicht vorher aufgegabelt, wäre ich zu euch nach Hause gefahren, um dir die Cupcakes zu geben.“, schmunzelte er und nun wurde sie rot.
 

„Ein süßeres Liebesgeständnis habe ich noch nie gesehen! Das Herz einer Frau mit ihrem Lieblingsdessert erobern.“, lachte Yuuka und nun wurden beide aufgrund ihres neckischen Kommentars rot um die Nase.
 

„Yuuka-chan.. Gouenji-kun, das ist so lieb von dir. Aber warum hast du mir extra welche gekauft?“, wollte sie dann wissen. Das erschien ihr alles andere als zufällig.
 

„Es gab sie nur noch heute. Da wollte ich dir einfach eine Freude machen, bevor du vielleicht die Tage selbst losgefahren wärst, um dann zu merken, dass es sie nicht mehr gibt.“, antwortete er und kratzte sich blamiert an der Wange.
 

Es war kurz still zwischen den drei Parteien, bis die beiden Frauen anfingen sanft zu lachen.
 

„Onii-san, du kannst so süß sein.“, lachte Yuuka und grinste breit.
 

„Yuuka-chan..“
 

„Sie hat aber Recht. Du kannst wirklich verdammt süß sein.“, fügte die Blondine hinzu und nun wurde Gouenjis coole Fassade doch bröckelig, als er errötet anlief.
 

Er rang sich schließlich durch, die Komplimente anzunehmen und lächelte. „Danke.“
 

Yuuka und Minako sahen einander an und kicherten vergnügt, bevor Yuuka sich wieder in ihr Zimmer begab und die beiden alleine ließ. Dann nahm die Blondine einen Bissen von dem rosaroten Cupcake. „So lecker. Vielen Dank nochmal, Gouenji-kun.“, schnurrte sie dabei genüsslich auf und schien endlich wieder bessere Laune zu haben, was Gouenji beruhigte.
 

„Gern geschehen. Wirklich.“, meinte er und blickte wieder zum Film. „Oh. Jetzt haben wir das Ende verpasst.“, bemerkte er dann.
 

„Das macht nichts. Es ging mir weniger um den Film, ich wollte mich nur ablenken. Dank euch beiden geht es mir inzwischen wieder richtig gut.“, lächelte sie ihn an. Gouenji konnte nicht anders, als das Lächeln zu erwidern und ihr dabei unterbewusst näher zu kommen.
 

„Das freut mich zu hören.“, flüsterte er und die beiden sahen einander lange in die Augen. Keiner rührte mehr einen Muskel und sie konnten beinahe den Atem des anderen spüren..
 

Die beiden schwiegen sich bedeutungsvoll an, bevor sie doch der Mut wieder verließ und sie sich wieder richtig auf die Couch setzten. Dabei räusperte sich Gouenji, da er von dieser Nähe leicht nervös wurde. Man sah es ihm vielleicht nicht an, aber was Beziehungen anging, war er noch relativ unerfahren. Kein Wunder, da er seit er 14 war nur Augen für die Frau neben sich hatte. Andere hatten ihn da nie interessiert.
 

„Möchtest du noch etwas anschauen? Ich glaube das Länderspiel von Korea gegen Argentinien müsste gleich anfangen.“, überlegte Minako. Gouenji lächelte und schüttelte leicht den Kopf.
 

„Das wird nicht nötig sein. Wir wissen doch vorher schon, dass Argentinien keine Chance hat, seit die koreanische Mannschaft einen sehr exzellenten Trainer hat.“, meinte er lachend und Minako blinzelte, bevor sie sich erinnerte wer das koreanische Jugendteam nun trainierte.
 

„Gazelle-kun? Beziehungsweise.. Suzuno-kun richtig? Das argentinische Team tut mir Leid.“, lachte sie und streckte sich dann. Es war Abend, aber noch nicht so spät, um ins Bett zu gehen. Von draußen war auch noch immer der Regen zu hören, als die Tropfen gegen die Fenster fielen. „Wir könnten auch einen Horrorfilm schauen. Heute ist die Grudge-Nacht. Alle Teile.“
 

Gouenji zog auf ihren Vorschlag eine Augenbraue nach oben. „Du magst doch keine Horrorfilme mit Jumpscares? Einmal hast du die Fernbedienung in den Fernseher geschleudert, als du dich erschrocken hast.“
 

„Woher weißt du das denn?!“, fragte sie peinlich berührt und Gouenji schmunzelte.
 

„Taiko.“
 

„Diese alte Tratsche..“, seufzte die Blondine und verschränkte die Arme. „Ich bin vielleicht etwas zu sehr in die Filme vertieft, aber im Grunde mag ich diesen Horror. Und wenn ich Angst habe, kann ich dann wieder in deine Arme.“, überlegte sie.
 

„Hahaha, natürlich. Ich beschütze dich dann.“, zwinkerte Gouenji und die beiden sahen einander mit lächelnden Gesichtern und geröteten Wangen an.
 

Es war also beschlossen. Gouenji holte eine Tüte Chips und die Horrornacht nahm seinen Anfang.
 

„Urgh, ich hasse dieses Geräusch von dem Jungen. Da läuft es mir immer eiskalt den Rücken hinunter.“, schüttelte sich die junge Frau und rieb ihre Oberarme.
 

„Klingt ähnlich wie Endous Schnarchen.“, kommentierte Gouenji worauf Minako wieder lachen musste. Wer hätte gedacht, dass man mit ihm so viel herum albern konnte?
 

„Dass ihr im Van damals alle kein Trauma bekommen habt.“, schmunzelte sie und bemerkte, wie Gouenji seinen Arm langsam um ihre Hüfte legte.
 

„Ohrstöpsel.“, war seine trockene Antwort und nun musste sie erneut leise auflachen.
 

„Die brauche ich auch, wenn ich bei Taiko übernachte. Ihr Schnarchen könnte Tote aufwecken.“
 

„Dann hast du Glück, dass du heute bei uns schläfst. Wir sind beide leise.“, meinte Gouenji und drückte sie leicht affektiert an sich. Eine Geste, die eher unterbewusst passiert, aber nach der Sache auf der Couch waren die beiden nun etwas lockerer im Umgang mit solchen Aktionen.
 

„Ich bin auch ganz leise, ich werde euch also nicht stören.“, versicherte sie ihm und blickte zu ihm mit einem sehr sanften und glücklichen Lächeln. Gouenji lächelte sie verliebt an und zog sie näher.
 

„Du solltest mich nicht so anschauen.“, warnte er sie auf einmal. Seine Stimme war dabei verdächtig tief geworden und ließ Minako ihre Nackenhaare sich aufstellen.
 

„Wie schaue ich dich denn an?“, fragte sie unschuldig und Gouenji konnte schwören, einen mystischen Glanz in ihren Augen entdeckt zu haben. Es war, als wusste sie die Antwort und erwartete das, wonach sich beide schon seit den ganzen Jahren sehnten.
 

„Wie jemand, der gerne mit dem Feuer spielt..“, hauchte er und legte einen Finger seiner freien Hand unter ihr Kinn. Die Anspielung auf sein Element war natürlich beabsichtigt und Minako schluckte leicht. Je weiter diese Situation ging, desto sicherer war sie sich, dass Gouenji genauso um seine Willenskraft kämpfte, wie sie. Das bestärkte sie in ihrem Verhalten. Denn sonst war sie nicht ganz so forsch.
 

„Vielleicht liebe ich ja die Hitze des Feuers.“, hauchte sie zurück und das war zu viel für Gouenji.
 

Er zog sie an ihrem Nacken zu sich und versiegelte ohne weitere Umschweife seine Lippen mit ihren. Die Blondine schloss ihre Augen und gab sich diesem sanften aber doch fordernden Kuss hin, als sie ihre Arme um seinen Nacken legte und den Kuss vertiefte.
 

Nach einigen Minuten des hitzigen Lippengefechtes, verlangte die Lunge nach Sauerstoff und das Paar löste sich leicht widerwillig voneinander. Beide öffneten ihre Augen wieder und sahen einander tief in die Augen.
 

"Du hast keine Ahnung, wie lange ich das schon tun wollte.", kommentierte Gouenji mit leicht geröteten Wangen. Minakos Wangen glühten ebenso und sie lächelte breit.
 

"Und was hat dich davon abgehalten?", fragte sie neckisch und lehnte sich für einen weiteren, kurzen, Kuss nach vorne und ließ ihre Lippen zu seinem Kinn wandern, wo sie den Kiefer sanft beküsste.
 

"Wenn ich das nur wüsste. Meine eigene Dummheit und mein Stolz schätze ich. Unsere Freunde wussten schon lange, was ich für dich empfinde. Aber ich habe es selbst immer geleugnet. Vielleicht aus Selbstschutz, aber später beim Holy Road Turnier auch zu deinem eigenen Schutz. Was immer es war, es hat viel zu lange gedauert, bis ich es akzeptiert habe.", erklärte er und keuchte aufgrund ihrer Liebkosungen an seinem Kiefer.
 

"Mhm-Mh. Dabei hätte ich dich bedingungslos bei Fifth Sector unterstützt, das weißt du.", flüsterte sie und wollte ihn mental ohrfeigen, da er seine Gefühle zwar schon indirekt zugegeben hat, aber dennoch versucht die Worte zu vermeiden. Sie stufte Gouenji auch als jemanden ein, dem es schwer fiel, das starke L-Wort zu sagen. Und das war okay, denn schließlich zeigte er es durch seine Taten.
 

"Schon, aber ich hätte dich niemals dieser Gefahr ausgesetzt. Fifth Sector war sehr gefährlich, vor allem da Tarana ihn angeführt hat.", seufzte er und drückte sie fest an sich, als wolle er zeigen, dass er Angst hätte sie für immer zu verlieren, wenn er sie nun los ließ.
 

"Aber du warst da ganz alleine. Endou, Kidou und die anderen waren gegen dich, du hast ja niemanden eingeweiht. Das muss unfassbar hart gewesen sein..", murmelte sie und schmiegte sich in seine Halsbeuge, wo sie mit ihrer Nase seinen Hals hätschelte. Wie gerne hätte sie damals mehr getan.
 

"Ich war nicht alleine.", sprach Gouenji lächelnd und streichelte beruhigend über ihren Rücken. "Toramaru und Aphrodi waren bei mir und auch Saginuma hat mich unterstützt. Aber ohne die drei, wäre ich möglicherweise zerbrochen.", gab er dann zu und schloss die Augen. "Aber das wäre immer noch besser gewesen, als zuzulassen, wie die Liebe meines Lebens von ihren Freunden und ihrer Familie verlassen wird, weil sie uns das niemals verziehen hätten. Auch wenn es für das Wohle aller war, ich hätte es nicht ertragen dein Herz zerbrechen zu sehen.", gab er zu. Minakos Augen weiteten sich nun. Seine plötzliche Liebesbekundung traf sie vollkommen unvorbereitet und sie blickte auf, um in sein Gesicht zu blicken.
 

"Du bist..", begann sie und suchte nach den richtigen Worten. ".. einfach unglaublich, Gouenji-kun. Niemals hätte ich dich infrage gestellt. Und wenn die ganze Welt gegen uns gewesen wäre. Ich hätte deine Seite niemals verlassen. Auch wenn uns alle gehasst hätten.. Ich brauche nur eine einzige Person in meinem Leben, damit ich wunschlos glücklich bin.", meinte sie leise.
 

"Und die wäre..?", fragte Gouenji und küsste sanft ihre Stirn. Er wusste die Antwort, aber es war viel schöner es aus ihrem Mund zu hören.
 

"Was glaubst du wohl, Baka?", fragte die Blonde lachend und erntete dafür von ihm einen leichten Biss in ihr Ohr. "Aah!"
 

"Endou?"
 

"Nein."
 

"Taiko?"
 

"Versuch' es noch mal.", lachte sie, als Gouenji absichtlich so tat, als wüsste er von nichts.
 

"Oh, dann vielleicht dieser schwarzhaarige K-Pop Jungstar, auf den jetzt alle fliegen?"
 

"Langsam macht das keinen Spaß mehr."
 

Gouenji schmunzelte auf Minakos Schmollmund und küsste ihre Lippen zärtlich. "Ich liebe dich."
 

Auf diese Worte fühlte sich Minakos Brustkorb ab, als würde er gleich vor Glückseligkeit platzen. Wie lange sie sich bereits diese drei Worte aus seinem Mund gewünscht hatte, wusste sie gar nicht. "Ich liebe dich auch, Gouenji-kun.", erwiderte sie und wollte ihn erneut küssen, aber er hielt sie zurück, indem er seinen Zeige- und Mittelfinger auf ihre Lippen legte. Diese Aktion ließ die Blondine verwirrt blinzeln.
 

"Nenn mich bitte.. Shuuya.", sprach er und fuhr ihre Lippen liebevoll mit seinen Fingern nach, bevor er den Zeigefinger unter ihr Kinn legte und darauf wartete, dass sie seinem Wunsch nachkam.
 

"Shuuya-kun~.", hauchte die junge Frau und noch bevor ein weiteres Wort ihre Lippen verlassen konnte, küsste er sie erneut. Diesmal war er etwas fordernder und zwang sich seinen Weg in ihren Mund. Minako ließ ihn ohne Kampf gewähren und sich auf seinen Schoß ziehen, während seine Zunge ihre Mundhöhle erforschte. Die Regentropfen, die draußen noch immer an die Fenster prasselten, umschmiegten das romantische Ambiente perfekt, als die beiden leicht nach ihrem hitzigen Lippengefecht hechelten.
 

Die beiden genossen noch eine Weile die Gegenwart des anderen mit sanften Küssen und harmlosen Erkunden ihrer Hände, bevor Yuuka erneut das Zimmer betrat. Sie lächelte zufrieden, als sie ihren Bruder und ihre alte "Senpai" so eng umschlungen kuscheln sah und räusperte sich. "Ich störe euch nur sehr ungern, aber.. Telefon für dich, Minako-san."
 

"Huh? Für mich?"
 

"Deine Schwester."
 

"Oh."
 

Die Blonde blickte zu Gouenji. Dieser lächelte und gab ihr einen kurzen Kuss auf den Mund, bevor sie aufstand und das schnurlose Telefon von Yuuka nahm. "Hallo? Leiko.. Woher wusstest du, dass ich hier bin? ... ... Was soll das heißen, das war offensichtlich..?", Yuuka und Gouenji unterdrückten ein Lachen, als sie sahen wie errötet die Blonde durch das Gespräch ihrer Schwester war. "Ja, mir tut es auch leid. Es ist viel schief gelaufen... Natürlich habe ich euch noch lieb. Hai."
 

Gouenji war erleichtert, offenbar konnte sich das doch schneller klären, als er dachte. Aber hieße das im Umkehrschluss nicht, dass sie wieder nach Hause konnte? Also keine gemeinsame Nacht mit ihr~ Diese Tatsache enttäuschte ihn mehr, als er sich eingestehen wollte. Nachdem Minako aufgelegt hatte, schwang sie sich wieder zu ihm auf die Couch. "Alles wieder gut?", fragte er und zog sie direkt wieder an sich, um die Arme um ihren Körper zu legen.
 

"Hai, alles wieder gut.", lächelte sie erleichtert.
 

"Das ist schön..", hauchte er und küsste ihren Hals. "Dann bleibst du also doch nicht hier~?"
 

"Sagt wer?", fragte die Blonde und nun blinzelte Gouenji auf.
 

"Du gehst nicht zurück nach Hause?", fragte er.
 

"Willst du mich nicht hier haben?", fragte sie nun gespielt entrüstet und Gouenji schüttelte den Kopf.
 

"Nein, nein. So war das nicht gemeint. Ich meinte nur-"
 

Diesmal stoppte sie seinen Satz, indem sie den Zeigefinger auf seinen Mund legte. "Glaubst du, dass ich jetzt gehe? Nachdem wir endlich zusammen sind? Vergiss es, Shuuya-kun. Jetzt will ich erst Recht bei dir bleiben. Aber vielleicht.. ändern wir das Schlaf-Arrangement nun etwas und statt dem Gästezimmer.. Nunja, kann ich in dein Zimmer~?", beendete sie ihre Erklärung mit dieser Frage. Gouenjis Augen vibrierten kurz und er küsste ihren Zeigefinger, bevor er ihre Hand in seine nahm und den Finger sanft leckte.
 

"Keinerlei Einwände.", antwortete er süffisant und Minako kicherte. Er versuchte immer noch so cool und gelassen zu bleiben, aber sie hatte seinen leidenschaftlichen Blick längst bemerkt. "Und Kleidung für die Nacht wirst du sowieso nicht brauchen.", fügte er hinzu, woraufhin die Blonde nun doch errötete.
 

"S-Shuuya-kun..!"
 

Mit diesen Worten stand er auf und hob sie auf seine Arme wie eine Braut. Minako protestierte nicht und ließ sich von ihm ins Schlafzimmer tragen.
 

Yuuka brauchte in dieser Nacht schalldichte Kopfhörer und fand es langsam an der Zeit auszuziehen..
 

ENDE
 

EXTENDED ENDING
 

Jahre später.

Tsunami und Taiko wurden zu Gouenji und Minako zitiert, nachdem die beiden der kleinen Tochter der beiden zweiteren, Meiko, unangebrachte Dinge wie Streiche beigebracht hatten. Meiko hatte danach ihren Vater nicht nur einmal in Schwierigkeiten vor seinen Ratsvorsitzenden im Fußballverband gebracht. Deswegen sollten die beiden der kleinen Meiko nun klar machen, dass dieses freche Verhalten falsch war.
 

Die rothaarige Frau kniete vor Meiko. „Erinnerst du dich an die Tricks, die du von mir gelernt hast?“, fragte sie.
 

Meiko sah sie an. „'Erinnerst du dich an die Tricks, die du von mir gelernt hast?'“, wiederholte sie und wandte dabei einen der ersten Streiche an, die sie von der Älteren lernte: Alles wiederholen, was der andere sagt, um ihn zur Weißglut zu bringen. Doch Taiko fand das diesmal nicht lustig.
 

„Nein lass das.“
 

„'Nein lass das.'“
 

Taiko seufzte. „Hör zu, deine Eltern lachen nicht über diese Scherze.
 

„'Hör zu, deine Eltern lachen nicht über diese Scherze!'“
 

Langsam verzweifelte die Rothaarige und das machte sich auch deutlich bemerkbar. „Ach verdammte Scheiße..!“
 

„Ach verdammte Scheiße!“, wiederholte die 5jährige nun vergnügt und Taiko wedelte panisch mit den Armen.
 

„Neeein, das darfst du nicht sagen!!“
 

„Verdammte Scheiße!“
 

„...“
 

Als Gouenji und Minako später nach Hause kamen, wollten sie natürlich wissen, wie es gelaufen ist.
 

„Hat sie es auch verstanden?“, fragte Gouenji mit verschränkten Armen.
 

„Klaro. Und Hey, sie hat von mir sowieso nichts gelernt, was ein Kind in dem Alter sowieso nicht schon lange aufgeschnappt hat.“, winkte Taiko ab und grinste.
 

Plötzlich ertönte es aus dem Kinderzimmer laut: „Verdammte Scheiße“
 

Minako und Gouenji sahen entgeistert zu Taiko, die errötet anlief und dann unsicher lachte.
 

„Ich äh.. muss weg..!“
 

„BLEIB GEFÄLLIGST HIER!!“



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