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A different Journey

Abenteuer in der Neuen Welt
von

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Die erste Begegnung

Diese Statue. Es war tatsächlich eine von Bellemere. Obwohl sie aus Stein und grau war, prasselten plötzlich all die Erinnerungen auf sie ein und die Statue schien lebendig zu werden.

Wie sie über das Meer gesprochen hatten, ihren Traum, die Plantage, der Streit und … ihr Tod.

Sie schluckte, war so überfordert mit der Situation, dass sie gar nicht wusste, wie sie darauf reagieren sollte.

„D-das … Das kann nicht sein. Was hat das zu bedeuten?“ Ihre Hände zitterten und sie ballte sie unbewusst zu Fäusten. Ihr Atem ging stoßweise und sie hatte das Gefühl, dass ihr Kreislauf gleich nachgeben würde.

Im Augenwinkel registrierte sie eine Bewegung von Zorro und schaute den Schwertkämpfer an, der das Wort an sie richtete: „Die Statue wurde errichtet, weil sie deine Schwester und dich damals von der Insel gerettet hat, als die Piraten angriffen. Da drüben in der Hütte … Da ist jemand, der dich sehen möchte. Der Samurai und ich bleiben hier, okay? Ruf mich, wenn etwas ist.“

Sie musterte Zorro, der sie eindringlich anschaute. Etwas war in seinem Blick, was sie nicht zuordnen konnte, aber leicht verwirrte. Sie war viel zu überfordert von der Situation, um sich darüber jetzt genauere Gedanken zu machen und sie nickte leicht als Zeichen, dass sie verstanden hatte.

Das Blut rauschte in ihren Ohren. Es war so laut, dass sie nichts anderes hören konnte. Wie automatisiert setzte sie einen Fuß vor den anderen und näherte sich so der alten, heruntergekommenen Hütte. Wer da wohl drin war?

Law hatte doch eine alte Frau erwähnt, als sie auf dem Weg hierher gewesen waren. Wer war sie? Was würde sie erwarten?
 

Mit zittrigen Knien blieb sie vor der Tür stehen und legte eine Hand auf die kalte Messingtürklinke. Sie atmete tief durch, dann öffnete sie sie, bevor sie doch noch kalte Füße bekam.

Sie war so durcheinander, dass sie nicht einmal daran dachte zu klopfen. Generell herrschte in ihrem Kopf totales Chaos – einerseits überlagerten sich ihre Gedanken, andererseits konnte sie keinen einzigen greifen. Es war so überfordernd.

„Ha-hallo? Ist hier jemand?“

Vorsichtig lugte sie in das Haus hinein und entdeckte einen kleinen Flur. Rechts von sich konnte sie direkt in eine kleine Küche blicken. An den Wänden hingen viele Zettel, als hätte jemand Recherchen aufgehängt, um sie zu sortieren. Verschiedene Pläne fielen ihr ins Auge und auch ein paar Bilder von Unbekannten. Was hatte das zu bedeuten? War das hier eine Basis für etwas? So heruntergekommen, wie das Haus von außen wirkte, war es auf jeden Fall eine gute Tarnung und einer alten Dame würde man so etwas wohl nicht direkt zutrauen.

Sie schaute sich weiter um – am Ende des Flurs war eine geschlossene Tür und links von ihr noch eine, weshalb sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den zugänglichen Raum richtete – und neben der Küchenzeile saß an einem Tisch eine alte Dame mit grauem Haar, die ihr den Rücken zugewandt hatte.

„Entschuldigung? Ich ähm … Naja, mein Freund meinte, dass Sie hier sind und mich sehen möchten. Mein Name ist Nami.“

Die Frau stand auf und drehte sich zu ihr um. Ihre dunkelbraunen Augen glänzten im Schein der Öllampe und sie konnte erst den Unglauben und dann die grenzenlose Freude in ihnen sehen.

„Nami … Mein Kind, du bist es wirklich. Ich fasse es nicht, der Strohhut hatte recht.“ Noch bevor sie danach fragen konnte, wurde sie von der alten Dame umarmt. Es war eine überraschend feste und die Orangehaarige wusste gar nicht, wie ihr geschah.

„Ruffy war hier? Und woher kennst du meinen Namen?“

„Ja, zusammen mit dem Grünhaarigen, einer Langnase und einer Schwarzhaarigen. Sie haben mir erzählt, dass du lebst. Ich kann es noch immer nicht glauben … Du musst wissen: Ich bin Izumi, deine Großmutter.“

Wie? Großmutter? Ein Mitglied ihrer Familie? Ihrer biologischen Familie?

Die Tränen rannen ihr über die Wangen, ehe sie das realisierte und schluchzend erwiderte sie die Umarmung. Sie sanken auf die Knie und hielten einander fest. Es fühlte sich an, als würden sie ertrinken in dem Strudel aus Erinnerungen und Gefühlen.
 

Ihr war nicht klar, wie lange sie da auf dem Boden saßen – ob es nur Minuten oder Stunden waren. Doch sie lösten sich vorsichtig voneinander und Nami setzte sich an den kleinen Küchentisch. Sie hatte keinen Kopf dafür, sich die Einrichtung weiter anzuschauen. Ihre gesamte Konzentration galt ihrer Oma, die sich mit einem Becher Tee hinsetzte.

„Kannst du mir erzählen, was damals genau passiert ist? Warum musste Bellemere Nojiko und mich retten?“

„Ach, mein kleiner Schatz. Wo soll ich nur anfangen? Es gibt so vieles zu erzählen, doch ich will bei deiner Geburt anfangen. Es war ein wundervoller, sonniger Sommertag. Es war friedlich im Königreich und die Geburt verlief ohne Probleme. Du warst von Anfang an ein kleiner Sonnenschein und Narumi, deine Mutter, so glücklich über ihr erstes Kind. Dein Vater, Hayate, war ebenso voller Freude. Es hätte nicht schöner sein können! Wir lebten in Ruhe und erfreuten uns daran zu sehen, welche großen Fortschritte du jeden Tag gemacht hast. Es war wunderbar, doch dann … Dann kam dieser unglücksselige Tag: Der 7te November. Piraten legten in einer der Hafenstädte an – das kam von Zeit zu Zeit immer wieder vor –, doch diese waren anders. Sie waren so stark und voller Zerstörungswut, dass es nicht lange dauerte, bis sie die Hafenstadt im Westen eingenommen hatten. Nur Stunden später war unsere schöne Hauptstadt in einen brutalen Kampf verwickelt. Wir wurden förmlich überrannt und die 16 Kommandanten waren so stark, dass unsere Armee keine Chance hatte. Narumi begriff schnell, wie groß die Gefahr war und gemeinsam mit Shiro – ihrem Leibwächter – rannte sie in das entfernteste Viertel der Stadt, doch die Piraten fanden sie. Ich weiß nicht wie oder warum, aber sie griffen dich nicht an. Nur Narumi wurde gefangen genommen, du aber zurückgelassen. Einer der verletzten Bewohner beobachtete, wie Nojiko dich fand und einige Zeit später Bellemere, die euch mit sich nahm. Narumi und Hayate jedoch wurden an die Außenmauer des Palastes gehängt und tagelang vor aller Augen gefoltert und dann getötet … Es war so schrecklich.

Wie durch ein Wunder überlebte deine Mutter aber diese Folter und nach drei Jahren trafen wir uns wieder. Wir halten uns versteckt, damit die Piraten uns nicht doch noch töten.

Ein paar Jahre später bekamen wir durch eine geklaute Zeitung mit, wie Bellemere von einem Fischmenschen getötet worden war und auch zwei Kinder gestorben sein sollen. Ich war am Boden zerstört. Meine Hoffnung, dass du abseits dieser Piraten ein glückliches Leben führen konntest, war jäh zerbrochen. Ich dachte all die Jahre, du wärst damals gestorben.“

Den letzten Satz wisperte sie leise, doch Nami hörte ihn laut und deutlich. Sie griff die Hände ihrer Oma und drückte sie sanft. Der Schmerz musste so groß für sie gewesen sein.

„Es tut mir so leid, dass du das durchleiden musstest. Bellemere … hat sich damals für uns geopfert. Für Nojiko und mich. Es sind keine Kinder gestorben, das war eine Falschmeldung. Damals –“ Nami hielt inne, denn sie konnte von draußen Schritte hören. Waren das Zorro und Law?

Sie atmete tief durch und schloss für einen kurzen Moment die Augen, um mit ihrem Observations Haki nachzuspüren. Da waren noch weitere Präsenzen, aber weiter entfernt. Verdammt, das waren ziemlich viele.

„Hey Nami.“ Zorro öffnete die Tür, da war sie bereits aufgestanden und hatte ihren Klima-Takt-Stock gegriffen.

„Da draußen kommen Soldaten angelaufen. Ich vermute mal, dass die zum König gehören. Ich werde mich darum kümmern, aber wir müssen wachsam sein. Etwas geht vor sich.“

Sie nickte zustimmend.

„Ja, du hast recht. Oma? Gibt es einen Ort, wo du dich in Sicherheit bringen kannst? Die nächsten Stunden könnten gefährlich werden. Da will ich dich an einem Ort wissen, wo dir nichts passieren kann.“

„Es gibt einen Schutzbunker unter dem Lokal im Hafen. Da kann ich mich verstecken“, antwortete sie und Nami nickte.

„Gut, ich bringe dich dahin.“

„Nein. Wir bleiben zusammen. Was auch immer hier los ist, aber es hat mit dir zu tun, Nami. Deswegen bleibst du bei mir. Verstanden?“

Überrascht schaute sie den Schwertkämpfer an. Wieder schaute er sie so seltsam an und nach einem kurzen Blinzeln stimmte sie zu. Was auch immer mit ihm los war. Sie verstand es nicht, doch sie wollte sich nicht beschweren, dass er auf sie aufpassen wollte – zumindest noch nicht.



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