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Stargate SG1 – 1 - Am Abgrund - O'Neill entkommt Ba'al

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1. Kapitel

O’Neill erwachte zum wiederholten Mal im gleissenden Licht des Sarkophages und wurde von Ba’al’s Schergen wieder in seine Zelle zurückgeschleift. Seine Wangen waren eingefallen. Vorsorglich liess er sich auf den Fussboden fallen und stöhnte: «Ist ja gut», bevor die Schergen die Schwerkraft wieder auf den eigentlichen Boden der Zelle umstellten und er die Wand herunterrutschte. Als die Schergen gingen, lehnte er sich an die Wand und liess sich auf den Boden sinken. Schon nach der letzten Runde hatte Daniel gesagt, dass er die Folter nicht länger überstehen würde, ohne Ba’al zu sagen, was dieser wissen wollte, zumindest das wenige, was er nur wusste. Er hatte Daniel angefleht, etwas zu unternehmen, sein Leiden zu beenden oder ihn zu befreien, aber dieser hatte ihn wiederholt gedrängt, den Aufstieg zu versuchen, so wie er selbst. Daniel hatte O’Neill gewarnt, dass der Sarkophag seine Seele zerstören würde und seine einzige Change der Aufstieg war.

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Teal’c schlug die Augen auf. Er kam aus tiefer Meditation zurück. Die Kerzen um ihn herum waren noch nicht zur Hälfte abgebrannt und tauchten den Raum in ein warmes Licht. Er hatte die Meditation genutzt, um darüber nachzudenken, wie man Colonel O’Neill den Fängen des Systemlords Ba’al entreissen könnte. Die Tok’ra hatten O’Neill im Koma mitgenommen, weil es für ihn die einzige Chance war, durch die Implantation eines Tok’ra-Symbionten die schwere Virusinfektion zu überleben, nachdem Dayana ihn nicht mehr, wie die anderen, heilen konnte, sondern selbst verstarb. Weiterhin brauchten die Tok’ra dringend einen Wirt für Canan, der von der letzten Mission nur entkommen konnte, indem er seinen sterbenden Wirt verlies. Ohne einen neuen Wirt wären alle Informationen verloren gewesen. Allerdings war Canan/O’Neill aus dem Tok’ra-Hauptquartier verschwunden und zu Ba’al’s geheimer Festung zurückgekehrt. Sam Carter war aufgefallen, dass die Tok’ra Verluste im Kampf hinnahmen, aber nachdem er sich mit O’Neill’s Geist verbunden hatte, würde Canan Ba’al’s Leibsklavin, die ihm geholfen und mit der er eine Affäre begonnen hatte, nicht Ba’al’s Zorn überlassen. Das musste der Grund sein, dass Canan/O’Neill dorthin zurückgekehrt war. O’Neill lies niemals einen Gefährten zurück.

Er sprang auf und eilte zum Büro von General Hammond, der ihn auf sein Klopfen hereinbat.

«General Hammond…»

«Teal’c, was gibt es?»

Teal’c trat an den Schreibtisch und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. «Ich habe lange meditiert, wie wir Colonel O’Neill retten können.»

Hammond blickte von seinem Computer auf. «Ich habe gerade noch einmal die Pläne des Stützpunktes studiert. Ich sehe einfach nicht, wie wir Erfolg gegen eine so starke Festung haben können, egal, wie gross unsere Streitkraft ist.»

«Korrekt», entgegnete Teal’c. «Ich glaube, dafür wäre die Macht eines Goa’uld Mutterschiffs erforderlich.»

«Leider verfügen wir darüber nicht.»

«Schon möglich, aber einige Systemlords verfügen darüber», schmunzelte Teal’c.

General Hammond überlegte kurz, runzelte die Stirn und neigte seinen Kopf. Teal’c’s Idee war eine Chance.

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O’Neill war wieder an Ba’al’s Folterwand wie in einem Spinnennetz gefesselt. Vor ihm hatte sich der Systemlord auf seinem Sitz aufgebaut. «Wie war sein Name?»

«Carnan.»

«Na bitte, du erinnerst dich an seinen Namen… Wie lautete seine Mission?»

«Keine Mission.»

«Wollte er mir nur meine Sklavin stehlen?»

«Ich weiss es nicht.»

«Hat Carnan geglaubt, eine Sklavin kennt meine Geheimnisse?» Verächtlich verzog Ba’al den Mund. «Irgendetwas verbirgst du noch vor mir, ich spüre das.» Genüsslich fuchtelte er mit einem Dolch herum, ohne sich zu erheben. «Ich fühle es.»

«Wann hat das hier ein Ende?», stöhnte O’Neill.

Ärgerlich runzelte Ba’al die Stirn und wurde lauter. «In dem Moment, wo du mir sagst, was ich wissen will!»

Verzweifelt stöhnte O’Neill: «Daniel…»

«Offenbar fängt dein Gehirn an, zu versagen», schniefte Ba’al, «es wird Zeit für den Sarkophag.» Mit der Breitseite des Dolches klopfte er sich auf die Hand. «Aber während du deine Kraft zurückerhältst, bedenke eins», er grinste verächtlich, «beim nächsten Mal wird alles noch viel schlimmer…»

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General Hammond eilte in den Steuerraum des Stargates, wo er auf Samantha Carter, Teal’c und Jonas Quinn traf.

«Die Tok’ra drohen damit die diplomatischen Beziehungen abzubrechen.», verkündete er.

«Was hat Thoran gesagt? fragte Major Carter.

«Abgesehen von anderen Dingen, die ich nicht erwähnen will, war das der Grund, warum sie zögerten, uns Geheimdiensterkenntnisse mitzuteilen.»

«Was soll’s?», warf Teal’c ein.

«So was hab ich auch gesagt», entgegnete Hammond. «Die Tok’ra brauchen uns im Moment mehr, als wir sie brauchen. Haben wir schon eine Antwort von Lord Yu?»

«Nein, Sir», antwortete Carter, «aber wir wissen, er hat die Pläne für Ba’al’s Stützpunkt erhalten. Wir wissen nur nicht, ob er handeln wird.»

«Ich glaube, das wird er», war sich Teal’c sicher. «Ba’al hat diesen Stützpunkt den anderen Systemlords verschwiegen.»

«Ich verstehe immer noch nicht, wie die Zerstörung der Stromgeneratoren dem Colonel helfen soll?», warf Jonas Quinn ein.

«Das könnte O’Neill eine Chance geben», fasste Teal’c zusammen, «mehr nicht.»

Sorgenvoll nicken alle vier.

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Verzweifelt und kaputt hockte O’Neill in einer Ecke seiner Zelle. Er hatte kaum die Kraft, seinen Kopf überhaupt zu wenden. «Daniel?», fragte er in die Leere.

«Ich bin hier…»

«Du warst weg…»

Daniel stand wieder neben ihm und kniete sich zu ihm herunter. «Ich weiss, ich hatte etwas Dringendes zu erledigen. Jetzt verspreche ich dir hier zu bleiben, bis das alles vorbei ist.»

«Es wird nie vorbei sein.»

«Doch, das wird es.»

«Daniel», flehte O’Neill, «du musst es beenden.»

«Jack, du must nur noch eine Weile durchhalten.»

«Nein», er schüttelt nur ganz leicht den Kopf, «ich kann nicht wieder da rein gehen.» Ihm fehlt sogar die Kraft, Daniel anzusehen. «Wenn ich das muss, so schwöre ich bei Gott, ich werde Ba’al geben, was er will. Ich sage es ihm…»

«Was?»

«Dass er sie geliebt hat…»

Daniel legte seinen Kopf fragend zur Seite. «Canan?»

«Er kam ihretwegen zurück und wollte sie in Sicherheit bringen.»

«Ba’al weiss das nicht?»

«Wenn er es erfährt, wird er ihr dasselbe antun, wie mir.»

Daniel nickte verstehend.

«Daniel, wenn du das nicht beendest, werde ich es sagen…», er schüttelt völlig verzweifelt nur ganz leicht den Kopf.

«Das musst du nicht», versuchte Daniel ihn aufzurichten. «Es ist bald vorbei, Jack.»

Hilfesuchend sah O’Neill Daniel an. «Wie?»

Daniel runzelte die Stirn. «Du hattest Recht, es gibt immer einen Ausweg.» Er verzog den Mundwinkel. «Zumindest gibt es immer eine Chance. Deine Reise ist noch nicht zu Ende, Jack.»

Hoffnung kehrte in O’Neill zurück. Seine Augen wurden heller und er hob seinen Kopf von der Wand. «Was hast du getan?»

«Ich habe nichts getan, das waren Sam und Teal’c … und auch Jonas.» Er nickt.

«Was?»

«Sie haben sich was einfallen lassen…»

O’Neill sprang auf, während Daniel noch immer unten kniete. «Was?»

Auf einmal ertönten Geräusche, wie kurz vor dem Wechsel der Schwerkraft in der Zelle, wenn O’Neill von Ba’al’s Schergen geholt wurde. Beide blicken nach oben. Daniel stand auf und steckte seine Hände in die Hosentaschen. «Das ist es. Du wolltest immer eine Chance, hier rauszukommen, Jack, jetzt hast du sie. Wenn jemand von hier fliehen kann, dann du.»

Einen Moment blickte O’Neill nachdenklich nach oben. Als er den Blick wieder senkte, war Daniel verschwunden und die Schwerkraftanzeige der Zelle begann sich zu drehen. Schnell stützte er sich an die Wand, die gleich zum Boden wurde, um aufzustehen. «Daniel?» Aber Daniel war weg. Vorsichtig näherte er sich dem Ausgang und trat in den Gang. Einer seiner Bewacher kam ahnungslos um die Ecke, als O’Neill sich auf ihn stürzte und zu Boden warf. Mit wenigen Schlägen hatte er ihn ausgeschaltet und nahm ihm seine Waffe ab. Immer schneller lief er durch die Gänge des Gefängnisses bis er zu der Zelle kam, in der Ba’al’s Sklavin gefangen war. O’Neill hatte sie noch nie bewusst gesehen.

Kopfschüttelnd floh sie zurück and die Hinterwand. «Nein, er wird uns fassen.»

O’Neill zog sie am Arm hinter sich her. «Komm schon…» Ihr Rock wehte um die Ecken, als sie durch die Gänge eilten.



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