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You are my Perfect World

Perfect World Shipping Ficlets
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
◓ Zeitpunkt: Vor den Geschehnissen in den Spielen.

◓ Sicht: Platan

◓ Hinweis: Fortsetzung von Moment 4: Naturzorn. Komplett anzeigen

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Moment 5: Trommelschläge

Warm. Da war ein loderndes Feuer in seiner Nähe, von dem eine intensive Hitze ausging. Eine angenehme Hitze, die Platan vollständig einhüllte, wie in eine flauschige Decke, die keinerlei Kälte zuließ. Behütend schlang sie sich um ihn, schien ihn sanft zu umarmen. Es war ein schönes Gefühl. Geborgen und vertraut. Obendrein schien sein Körper seltsam schwerelos zu sein. Als würde er auf einer großen, weichen Wolke davon schweben, mit dieser Hitze als Schutzschild.

Platan fühlte sich sicher.

Er fühlte sich so wohl wie schon lange nicht mehr.

Darum öffnete er nur höchst widerwillig die Augen, nachdem er eine Zeit lang im Halbschlaf diesen Zustand einfach nur genossen hatte. Verschlafen blinzelte er mehrmals. Nach einer Weile erkannte er eines der Cafés von Illumina City, das in diesem Moment im Schritttempo an ihm vorbei zog. Obwohl es geschlossen war, verdrängten die Lichter des Ladens die Dunkelheit. Dunkelheit? War es Nacht? Und wogegen lehnte sein Kopf gerade eigentlich?

„Ah, wieder wach?“, ertönte eine tiefe, ruhige Stimme, deren Klang in dieser Sekunde überaus wohltuend war.

Langsam hob Platan den Kopf – und erwiderte soeben den ernsten Blick von Flordelis.

Überrascht weiteten sich seine Augen. „Flordelis?“

Erst nach dieser Erkenntnis wurde ihm auch noch etwas anderes bewusst. Diese Hitze. Dieses schwerelose Gefühl. Beides kam daher, weil er in den Armen von Flordelis lag. Von ihm getragen wurde. Sofort wandelte sich Platans Herzschlag zu einem wilden Trommeln.

„Was?“ Irritiert starrte er Flordelis an. „... Wieso?“

Leise seufzend blieb sein Freund stehen. „Kannst du dich daran erinnern, wo du dich zuletzt aufgehalten hast?“

Platan dachte kurz nach. „In meinem Büro ...“

„Richtig. Hast du auch eine Ahnung, wie lange du dort warst?“

„Also ...“ Erneut dachte er kurz nach – was nicht leicht war, wenn der eigene Herzschlag laut in den Ohren trommelte und dadurch stark davon ablenkte seine Gedanken zu ordnen. „Auf jeden Fall länger, weil ich immer noch viel Arbeit zu erledigen habe.“

Sacht schüttelte Flordelis den Kopf, während er ihn besorgt ansah. „Platan, es war schon nach Mitternacht, als ich dich schlafend in deinem Büro gefunden habe.“

„Wirklich?“ Etwas beschämt wich Platan seinem Blick aus. „... Bekomme ich dafür eine Predigt?“

„Oh ja, aber nicht jetzt.“ Streng runzelte Flordelis die Stirn. „Erst muss ich etwas anderes loswerden: Das Labor war nicht abgeschlossen, niemand außer dir war noch dort. Hast du eine Ahnung, wie gefährlich das war? Auch Mähikel hat tief und fest geschlafen. Jeder Eindringling hätte dich spielend leicht überfallen und dir … sonst was antun können.“

Plötzlich verzog Flordelis das Gesicht, fast als hätte er schon alleine bei der Vorstellung starke Schmerzen. Schuldgefühle machten sich in Platan breit. Natürlich hatte er Flordelis keine Sorgen bereiten, sondern einfach nur endlich die ganze Arbeit hinter sich bringen wollen, um … wieder mehr Zeit zu haben. Auch für Flordelis.

Oder vor allem für ihn?

Sein trommelndes Herz schien ihm das zu bestätigen, bestärkt durch das, was er in den Augen von Flordelis lesen konnte. Fast wirkte es so, als hätte sein Freund befürchtet seinen größten Schatz zu verlieren. War Platan ihm wirklich so … wichtig? Interpretierte er vielleicht zu viel hinein?

„Tut mir leid“, entschuldigte er sich leise bei Flordelis. „Ich wollte nicht-, warte. Wieso warst du so spät überhaupt noch bei mir im Büro?“

„Ich habe versucht, dich auf dem Holo-Log anzurufen und dir eine Nachricht geschrieben“, erklärte Flordelis ihm. „Ich wollte sichergehen, dass du nicht doch wieder alleine nachts nach Hause gehst. Von dir kam aber keine Reaktion, also habe ich mir Sorgen gemacht. Zu recht, wie sich herausstellte.“

Obwohl Platan sich nun erst recht schlecht fühlen sollte, war er irgendwie überwältigt. So viele Gedanken machte Flordelis sich die ganze Zeit um ihn? Auch noch nachts? Interpretierte er demnach doch nicht zu viel in diesen Blick hinein? Andernfalls hätte Flordelis ihn garantiert schon längst abgesetzt, oder?

„Ich habe Mähikel in den Pokéball geschickt und alles abgeschlossen, bevor ich dich mitgenommen habe“, fuhr Flordelis fort. „Du musst sehr erschöpft gewesen sein, darum wollte ich dich nicht wecken. Aus dem Grund habe ich dich … so … transportiert ...“

Rasch räusperte sein Freund sich. „Entweder hast du von Natur aus einen sehr festen Schlaf oder warst sehr überarbeitet. Oder beides. … Soll ich dich ab-“

„Nein“, unterbrach Platan ihn und lächelte sanft. „Sprich es nicht aus, wenn du nicht willst. Geh ruhig weiter.“

Ihn durchflutete eine angenehme Form von Verlegenheit, als er seinen Kopf wieder gegen Flordelis' Brust lehnte. „Ich finde es schön so.“

Darauf gab Flordelis einen etwas überforderten Laut von sich. „... Platan?“

„Oder bin ich zu schwer?“

„Nein, im Gegenteil.“ Gemütlich setzte Flordelis seinen Weg fort. „Du bist viel zu leicht. Du isst zu wenig. Und nein, Kaffee ist kein Ersatz für Lebensmittel.“

„Oh je … das gibt noch eine Predigt.“ Platan schloss zufrieden die Augen. „Ich werde mir alles anhören, was du zu sagen hast. Jedes einzelne Wort.“

Nun begann auch Flordelis' Herz laut und schnell zu trommeln. Ein wundervoller Klang, wie Musik. Bald schlugen ihre Herzen im Duett, so kam es ihm vor. Dieser Moment war … unbeschreiblich erfüllend.

Soeben war Platan klar geworden, was er für Flordelis empfand. Dank seiner ungesunden Eigenschaft, manchmal etwas zu viel und zu lange zu arbeiten. Aber ganz besonders die Tatsache, wie wohl er sich in den Armen seines Freundes fühlte, sprach mehr als tausend Worte. Aus dem Grund fragte er auch nicht, wohin Flordelis ihn genau brachte.

Platans Wohnung. Das Haus von Flordelis. Gegenwärtig war ihm jeder Ort recht, solange er weiter in diesen schützenden, fürsorglichen Armen liegen könnte. Und Flordelis schien ihn ebenfalls halten zu wollen, so lange es möglich war – das verrieten eindeutig die Trommelschläge seines Herzens.


Nachwort zu diesem Kapitel:
◓ Sonstiges: Ich mag es, wenn Flordelis Platan so liebevoll trägt~. ♥ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Flordelis
2023-08-23T22:37:55+00:00 24.08.2023 00:37
Das Ficlet, das den immer-länger-werdenden-Trend beendet. =O

Beim ersten Lesen war ich hier so "Was ist passiert?". Ich hatte das Schlimmste befürchtet - aber glücklicherweise war es ja nichts wirklich Schlimmes, das war erleichternd. X3

> War Platan ihm wirklich so … wichtig?
Jaaaaaaaaaaaaaaa~. X3
Absolut!

> Andernfalls hätte Flordelis ihn garantiert schon längst abgesetzt, oder?
Ich muss auch ein bisschen daran denken, wie Platan Julie im Schrein des Lebens aufgefangen und dann einfach nicht wieder runtergelassen hat ... :,D
Ich mag das. ♥

> Oder beides.
Garantiert beides.

> Darauf gab Flordelis einen etwas überforderten Laut von sich.
Er hatte bestimmt gehofft, dass Platan direkt darauf bestehen würde, runtergelassen zu werden - und jetzt ist er wieder so verwirrend! :,D

> Bald schlugen ihre Herzen im Duett, so kam es ihm vor.
Awwwwwwwwwwww~. ♥

> Ich mag es, wenn Flordelis Platan so liebevoll trägt~. ♥
Ich auch~. ♥
Deswegen kann ich auch nur sagen, dass ich dieses Ficlet absolut großartig finde. Ich liebe es~.
Und jetzt weiß Platan, dass er verliebt ist, das ist so schön für die beiden. Q^Q
... Flordelis muss nur auch noch verstehen, dass er verliebt ist. :,D

So, jetzt muss ich schnell weg, bevor Varun kommt und mir noch einen Strafzettel gibt. *weglauf*
Varun: (⌐■_■)
Antwort von: Platan
24.08.2023 02:34
Arigatō! *(^_^)*
Der Trend musste gebrochen werden, bevor die Ficlets keine Ficlets mehr sind. *dramatische Pause*
> Beim ersten Lesen war ich hier so "Was ist passiert?". Ich hatte das Schlimmste befürchtet
Hab dir ja erzählt, was für eine düstere andere Version von "Flordelis trägt Platan in seinen Armen" ich ursprünglich eigentlich hatte ... also war die Befürchtung fast berechtigt. :,D
Vielleicht schreibe ich das irgendwann noch, wenn ich mal wieder eine Down-Phase habe und das "loswerden" muss. O_O

Die Szene mit Platan und Julie im Schreib war sooo schön. ♥ Ich mag sowas auch. :3
Varun stand schon wieder in den Startlöchern. XD


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