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Stranded with a Dragon

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Kurz Vorweg:
Diese Fic spielt nach dem Film Yu-Gi-Oh!: The Dark Side of Dimensions, aber ich denke man muss den Film nicht unbedingt gesehen haben um diese FF zu lesen.

Jedoch ist das hier nur ein Nebenprojekt von mir und Updates kommen daher sehr unregelmäßig.

Zudem wird es ein sehr langer Weg bis zum Puppyshipping sein. Schließlich ist die Basis das Canon Ende (Film) und Gefühle die plötzlich aus dem nichts entstehen sind nicht so mein Ding. Also wird hier erstmal recht lange keine Romantik aufkommen.


Auf jedenfall wünsche ich viel Spaß.
(^∀^●)ノシ Komplett anzeigen

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Gestrandet

Rauschen.

So zart.

So beruhigend.

Ein sanftes Rauschen drang in unregelmäßigen Takt fern an sein Bewusstsein heran. Es erinnerte ihn an den seichten Gesang des Ozeans. Oh der Ozean, wie oft hatte er diesen wundervollen Klang aufgesucht wenn das Leben schwer auf ihm lag und die Gedanken nicht zu enden schienen. Wenn er wieder mal Abstand brauchte. Nicht aussprechen konnte, was ihn innerlich zerriss.

Es war der einzige Freund, bei dem er die Fassade fallen lassen konnte und sich in dem tiefen Blau versinken ließ. Er verband etwas ganz besonderes mit diesem klaren blau.

Vergessen.

Beruhigendes Vergessen und nach vorne schauen. Daran denken, dass es jederzeit besser werden kann. Den Wellen folgen, sich innerlich leer treiben lassen bis sie alle Probleme fortwuschen wie ein Kunstwerk im Sand und seinem Optimismus wieder neue Kraft gaben.

Ja diesem Blau konnte er vertrauen. Es war für ihn die einzig wahre Heimat. Und er verspürte daher auch nicht den drang sich zu wundern woher dieses Meeresrauschen kam. Gab es doch hier die meiste Geborgenheit.

Doch…das Rauschen, es wurde lauter. Kam näher und näher bis es sich von einem sanften beruhigenden Ton, zu einem ohrenbetäubenden Tosen wandelte, welches unangenehm auf seinen schmerzenden Kopf einprasselte.

Es kratzte an seinem Bewusstsein. Versuchte ihn aus der Geborgenheit zu reißen die ihn sein geliebter blauer Ozean bot und als er durch die reizenden Einflüsse leicht zusammenzuckte, drang unbehaglich grelles Licht hinter seine verschlossenen Augenlider.

Sein Körper fühlte sich seltsam schwer an. Seine Finger griffen leicht in den Untergrund und ließen feinen Sand durch sie hindurch gleiten.

Sein Gesicht war weich darin gebettet.

Joey öffnete träge die Augen.

Das helle Licht brannte in ihnen und ließ es nicht zu seine Umgebung zu erkennen. Er kniff sie schmerzvoll wieder zusammen und wollte gerade lautstark darüber fluchen, als lediglich ein pfeifendes Krächzten seinen Hals verließ, welches schnell in gequälten Husten überging.

Joey stützte sich schwer auf seine Arme und Knie um besser Luft zu bekommen. Die Spröden Lippen, welche so lange kein Wasser gesehen hatten, rissen bei den plötzlichen Regungen in seiner Mimik.

Feine Sandkörner stachen in seiner Brust und er hatte mühe sie los zu werden. Die Trockenheit seiner Kehle erlaubte kein erlösendes Schlucken sondern ließ ihn nur noch länger im schmerzenden Zirkel seines kratzigen Hustens.

Es dauerte eine Weile bis Joey es endlich schaffte über diesen Reiz Herr zu werden, während er noch etwas anderes feststellte. Ihm war so heiß.

Die blonden Haare klebten nur so in seinem Nacken und auf seiner Stirn vor lauter Schweiß. Es war die volle Sonne, die ihn in seinen langen Klamotten förmlich backte. Vor allem die grüne Lederjacke und gebleichte Jeans waren nicht für dieses Wetter gemacht. Nun, zumindest blieb ihm ein schlimmerer Sonnenbrand dadurch erspart.

Joey hob seinen Blick und schaute vor sich. Noch etwas verschwommen, lag vor ihm tiefes Grün. Ein Dickicht aus Tropischen Pflanzen welches am Rande zum weißen Strand mit hohen Palmen gesäumt war.

Die braunen Augen wandten sich verwirrt in die Entgegengesetzte Richtung und sahen nur den endlosen blauen Ozean, der am Horizont das einstrahlende Licht glitzernd reflektierte.

Und in diesem Moment fragte Joey sich bloß eins.

`Wo bin ich?´

Er versuchte sich in Erinnerung zu rufen was passiert war, jedoch ließen ihn diese Kopfschmerzen keinen klaren Gedanken fassen. Alles was derzeit darin lag war Wasser. Das unglaubliche verlangen nach Wasser welches sein Körper so sehr brauchte.

Joey überwand sich dazu seine müden Glieder aufzuraffen und schwanke etwas bevor er letztendlich aufrecht stand. Für einen Moment drehte sich die Welt um ihn herum und am liebsten hätte er sich einfach wieder in den weichen Sand fallen lassen, doch er wusste das es dann mit ihm vorbei war. Er würde es nicht noch einmal schaffen aufzustehen.

Wackelig setzte Joey einen Fuß vor den anderen. Es war schwierig so geschwächt durch den nachgebenden Strand zu stapfen, aber er musste zu den Palmen.

Palmen hießen Kokosnüsse und Kokosnüsse hießen Kokoswasser.

…Wasser…

Doch als Joey die erste Palme erreicht hatte und sich verschnaufend dagegen lehnte, sah er nicht eine Kokosnuss am Boden. Egal wo er hinschaute, die einzigen welche er sah waren weit oben an den Bäumen, fernab seiner Reichweite. Joey überlegte kurz ob er versuchen sollte den Stamm hinauf zu klettern, verwarf diese Idee jedoch schnell wieder.

In seinem jetzigen Zustand war solch eine körperliche Anstrengung unmöglich drin.

Würde es ihm nicht so dreckig gehen, hätte Joey glatt loslachen können. Da gab es schon Wasser, welches ihm so viel Linderung verschaffen könnte und sein Überleben sichern würde, doch lächelte genau dieses von einem knappen 5 Meter steilen Stamm spöttisch auf ihn herunter.

So ein verdammter Mist!

Ohne Wasser würde er nicht mehr lange durchhalten. Joey hatte jetzt schon das Gefühl den Hydrierten Status einer gedörrten Rosine zu haben. Sein Kopf schmerzte so sehr und er fühlte sich kurz vor dem Zusammenbruch.

Aber er durfte jetzt nicht aufgeben. Nicht jetzt wo er doch so kurz davor war sein Leben in den griff zu bekommen und vor allem wollte er das seiner kleinen Schwester nicht antun.

Hier am Stand hatte er wenig Chancen auf Süßwasser zu treffen. Selbst wenn er noch irgendwo in der Ferne eine Kokosnuss finden würde, war nicht gewiss ob seine Kräfte dann noch reichten um sie zu öffnen.

Er musste einfach hoffen weiter im Inland auf einen Fluss oder eine Quelle zu treffen. Wie in seinen Duellen setzte er alles auf sein Glück und begann letztlich seinen schleifenden Weg ins Dickicht zu bestreiten.
 

Aber schien sein Glück heute nicht auf seiner Seite zu sein. Joey kämpfte bereits nach wenigen Minuten schon um jeden Schritt. Er war so dehydriert, dass sein Schweißfluss bereits nicht mehr so wirklich funktionieren wollte und ihm dadurch heißer und heißer wurde. Die hohe Luftfeuchtigkeit machte das ganze nur noch schlimmer.

Ein Ast verfing sich in seiner grünen Lederjacke und nicht groß überlegend ließ Joey sie einfach von seinen Schultern gleiten, während er seinen Weg weiter fortsetzte. Momentan behinderte sie ihn nur mit ihrer Wärme und es war weitaus angenehmer in seinem simplen weißen T-Shirt gegen die Hitze anzukämpfen. Er wurde nur noch durch den Gedanken an Wasser angetrieben.

Doch kam es nicht. Egal wie lange Körper und Wille miteinander kämpften, es kam einfach kein Wasser. Für Joey fühlte es sich so an, als würde er schon ewig durch diesen dichten Dschungel stapfen.

Aber mit jeder weiteren Minute die verstrich, verschwand auch mehr seines Restes an Hoffnung die er noch hatte.

Joey hatte irgendwann Schwierigkeiten seine Umgebung noch klar wahrzunehmen und seinen Willen über den Körper siegen zu lassen.

Es kam letztendlich was kommen musste.

Seine Beine schliffen nur noch über den modrigen Boden, als ihn in seinem wirren Zustand eine Baumwurzel schlussendlich zu Fall brachte.

Hard kollidierte der Blonde mit der Laub bedeckten Erde, da seine verlangsamte Reaktion ihn nicht rechtzeitig abfangen konnte.

Joey versuchte zuerst noch aufzustehen. Er wollte einfach nicht so hier Sterben. Er musste für seine Schwester überleben. Für sein eigenes neues Leben.

Doch ihm fehlte einfach die Kraft.

Seine Arme und Beine versagten. Sie wollten sich einfach nicht mehr rühren und die Hitze zermürbte seinen Geist nur noch weiter.

Er war am Ende.

Und das schlimmste war…an allem war nur sein versoffener Vater schuld.

All die Jahre in denen Joey sich den Arsch aufgerissen hatte, all seine Zukunftspläne. Wäre der Alte mit seiner Spielsucht nicht gewesen…

Joey fühlte sich Müde. Er wollte einfach nicht, dass er seine letzten Gedanken an den Menschen verschwendete, der sein Leben ruiniert hatte.

Stattdessen versuchte er sich einfach an die schönen Zeiten zu erinnern. Das aufregende Gefühl ein Duell in letzter Sekunde noch irgendwie zu Gewinnen. Den Mist den er und Tristan immer gebaut hatten. Die Abenteuer welche er mit seinen Freunden durchgestanden hatte. Wie sie es geschafft hatten seiner Schwester das Augenlicht wieder zu geben. Wie stolz er jedes Mal gewesen war wenn Yugi Kaiba in seinen goldenen Arsch getreten hatte. Man was vermisste er das dumme Fischgesicht was dieser selbstverliebte Geldsack immer machte wenn er gegen Yugi verlor.

Ah ja die gute alte Zeit.

Joey trieben diese Erinnerungen ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen. Man konnte nicht sagen er hätte nichts erlebt.

Vielleicht war es ja ganz gut so. Seine Zukunft ist eh ungewiss und so könnte er jedenfalls niemanden Enttäuschen. Sie würden ihn einfach als ihren immer gut gelaunten Freund in Erinnerung behalten, statt vielleicht irgendwann einem im Leben gescheiterten alten Klassenkameraden.

Jetzt brauchte er wenigstens keine Angst mehr vor der Zukunft zu haben.

Joey’s Sicht war bereits so verklärt, dass er nur noch die Umrisse seiner Umgebung wahrnehmen konnte. Die Müdigkeit umwaberte ihn wie eine wohltuende Decke und würde ihm all seine derzeitigen Leiden nehmen. Er war so kurz davor es einfach geschehen zu lassen.

Doch hörte Joey plötzlich wie hinter ihm das Laub raschelte und dumpfe Schritte an ihn heran traten.

Wahrscheinlich irgend ein Tier das glücklich war so eine leichte Beute zu finden. Zumindest wird er dann nicht in der Hitze Aufgehen wie ein frischer Hefeteig.

Aber etwas stimmte in dieser Annahme nicht.
 

Bild: https://www.animexx.de/fanart/2750320/
 

Ein schwarzer Lederstiefel trat in sein Sichtfeld. Tiere besaßen keine Lederstiefel. Vor allem keine mit blauen Gürtelschnallen.

Moment Mal…die Schuhe kannte er doch von irgendwo her.

Joey spürte wie er grob hochgezogen wurde und etwas seine Taille umschlang. Sein Arm wurde stützend um etwas gelegt dessen weiche Haare seine entblößte Haut kitzelten. Das meiste seines Gewichtes hing daran und verhinderte, dass er zurück auf den Boden fallen würde.

Joey’s Kopf pendelte nur schlaff herunter. Er war so fertig und konnte einfach nicht mehr.

Doch hinderte ihn ausgerechnet die schlimmste Stimme, welche er auf dieser gottverdammten Welt kannte, daran seiner Müdigkeit nachzugeben:

„Reiß dich zusammen Köter. Du fällst ins Koma wenn du jetzt schlapp machst.“

Ohhhh…fuck. Von allen Möglichkeiten dieses Universums, warum war ausgerechnet der Geldsack hier?

„K-Kaiba?“

Fast lautlos kroch Joeys schwache Stimme aus seiner trockenen Kehle. Er war selbst überrascht wie kläglich er klang.

„L-lass mich…“

Nicht mal in Frieden Sterben lässt ihn dieser Schnösel. War der überhaupt hier, oder halluzinierte er nur. Immerhin musste das hier der Arsch der Welt sein. Nie im Leben kann Kaiba hier sein und noch unmöglicher war, würde ihm helfen.

„Glaub mir, ich täte nichts lieber. Ich beglei-…e hier lediglich e… Schuld. Also wag…ja ni…“

Joey konnte ihm schnell nicht mehr Folgen. Sein Kopf setzte aus. War ausgelaugt von der Hitze und dem Mangel an Wasser. Er hörte nur noch seinen eigenen Herzschlag schnell pochen, als es versuchte das verdickte Blut durch seinen Körper zu bekommen jetzt, wo er nicht mehr horizontal lag.

Nur schemenhaft vernahm er wie ihn diese nervig arrogante Stimme weiter bei Bewusstsein zu halten versuchte, doch war es umsonst.

Egal wie sehr Joey auch versuchte dagegen zu kämpfen, fand er sich schon bald nicht mehr in seinem Körper wieder.

Und wenn er Pech hatte, würde er es auch nie wieder.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yui_du_Ma
2023-09-28T19:17:23+00:00 28.09.2023 21:17

Schöner Prolog, gut geschrieben, klingt sehr interessant und auch spannend.
Bin mal gespannt, wie es da weiter geht und wie sie sich in diese Situation gebracht haben. ^.^


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