Zum Inhalt der Seite

Säuselstimme, Silberblick und Liebreiz

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein kleines Extra, aus der Sicht von Platan. ♥
Ich empfehle, dieses Kapitel erst nach dem Epilog zu lesen.
Diese Szene findet während Kapitel 3: Bist du deswegen ein Fan von mir geworden? statt und zeigt den wahren Grund, wegen dem Platan sooo viel Zeit im Bad verbracht hat. >:3

... Die Tapeten bei Flordelis gefallen ihm natürlich trotzdem sehr gut. XD Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Extra: Vielleicht sollte ich das eine Weile einfach genießen

Platans Haare waren durch den Regen eine Katastrophe und nicht zu retten. Nicht ohne die entsprechenden Hilfsmittel und er wollte nicht ungefragt in dem Eigentum von Flordelis herumwühlen. Daher beschloss er, sich ausnahmsweise keine Gedanken um seine Frisur zu machen, was ihm heute erstaunlich leicht fiel. Der Grund dafür könnte etwas anderes sein, das seine Aufmerksamkeit gänzlich auf sich zog: Sein Gesicht war knallrot, wie eine Tamotbeere.

Mit gerunzelter Stirn starrte er in den blitzblank geputzten Badezimmerspiegel, der über dem Waschbecken hing, bis er seufzend den Kopf hängen ließ. So konnte er sich auf gar keinen Fall zeigen. Zuerst musste er sich beruhigen, sonst bekäme er gegenüber Flordelis kein einziges gerades Wort mehr heraus. Zumindest nicht ohne sich krampfhaft darum zu bemühen irgendwie souverän zu wirken.

Ich fühle mich wie ein frisch verliebter Jugendlicher ...

Und das als erwachsener Mann.

Aber konnte man es ihm verübeln?

Nicht nur, dass er zum ersten Mal bei Flordelis zu Hause sein durfte und sich alleine deswegen bereits überaus geehrt fühlte, er hatte obendrein auch noch Wechselkleidung von ihm bekommen. Das war wirklich fürsorglich von ihm. Allerdings versetzte er Platan damit in eine Lage, die er sich bisher nicht mal erträumt hatte, weil er nicht erwartet hätte so schnell von ihm hierher eingeladen zu werden.

Verlegen zupfte Platan an dem übergroßen, roten Hemd, das er trug. Ein Hemd von Flordelis.

Es roch nach ihm, weshalb er sich davon abhalten musste diesen Duft zu intensiv in sich aufzunehmen. Außerdem war der Stoff angenehm weich und schmiegte sich an seine Haut, wie bei einer sanften Umarmung. Als würde Flordelis persönlich die Arme um ihn schlingen und ihn behütend festhalten, sämtliche Kälte aus ihm heraus ziehen und seine Brust stattdessen mit Wärme füllen.

Beschämt vergrub Platan sein erhitztes Gesicht in den Händen und murmelte leise „Arceus ...“ vor sich hin.

Natürlich glaubte er an Liebe auf den ersten Blick und schicksalhafte Begegnungen, aber …

Nein, er wollte nicht denken, dass es zu früh oder gar unangebracht sei, solche intensiven Gefühle für Flordelis entwickelt zu haben. Die Liebe konnte man nicht kontrollieren, geschweige denn sich dagegen wehren. Zumindest Platan sah sich nicht dazu imstande. Dafür fühlte er sich viel zu wohl, wenn Flordelis in seiner Nähe war. Alles an ihm war so … anziehend.

Diese tiefe Stimme, in der so viel Sanftmut verborgen lag. Jedes Mal, sobald er Platans Namen sagte, wurde ein Schwarm aus Flabébés in seinem Herzen geboren.

Diese himmelblauen Augen, in denen Platan sich einfach verlieren wollte, weil sich in ihnen so viel Kraft und Entschlossenheit widerspiegelten. Wie unbeschreiblich schwierig es war, Flordelis nicht die ganze Zeit nur verträumt anzustarren.

Dieses brennend rote Haar, das so perfekt frisiert war und seine Verbundenheit zu Pyroleo zeigte. Was würde er dafür geben, es nur einmal berühren zu können?

Vor allem sein Wesen zog Platan am meisten in den Bann. Im Gegensatz zu ihm war Flordelis eher ruhiger und sprach nicht so viel, aber wenn er etwas sagte, war es oft tiefgründig. Selbst seine knappen Reaktionen waren hinreißend, auf eine eindrucksvolle Art und Weise. Alles an ihm war so unbeschreiblich eindrucksvoll. Voller Würde.

„Oh, Platan ...“, sagte er leise zu sich selbst. „Du bist so hoffnungslos verliebt.“

Anfangs hatte er ein wenig befürchtet, in Flordelis schlicht Ablenkung von seinen Problemen gefunden zu haben, was ihm überhaupt nicht ähnlich sähe. Mit solch verwerflichen Hintergrundgedanken würde er sich niemals einem Menschen oder einem Pokémon nähern. Seine Gefühle waren aufrichtig. Und das war gleichzeitig das Problem.

Nur weil Platan nicht glaubte, es wäre zu früh für solcherlei Gefühle, durfte er nicht davon ausgehen, dass es Flordelis genauso sah. Wahrscheinlich betrachtete dieser ihn momentan eher als einen Freund oder sogar nur als einen guten Bekannten, dessen Radiosendung er sich gerne anhörte. Einzig aufgrund einiger Komplimente sollte er nicht glauben, zwischen ihnen könnte sich … mehr entwickeln.

Eigentlich sollte er sich etwas mehr zurückhalten, statt sich diesem Gefühl hinzugeben, es gäbe etwas, das sie miteinander verband. Für ihn fühlten sich diese Treffen vermutlich nur vertraut und natürlich an, weil er so verliebt in Flordelis war. Abgesehen davon, dass dieser seine Geschichten mochte, was sollte er sonst an Platan anziehend finden?

Schließlich … war er nicht wirklich gut in irgendetwas.

Schmunzelnd schüttelte er den Kopf. „Na komm, jetzt wirst du zu negativ. So schlimm ist es auch nicht.“

Um sich auf andere Gedanken zu bringen wusch er sein Gesicht mit kaltem Wasser, in der Hoffnung, auf diese Weise etwas gegen den Rotschimmer unternehmen zu können. Leider erfolglos. Mit etwas Glück schob Flordelis es vielleicht darauf, dass er draußen im Regen unterwegs gewesen war und sich erkältet hatte. Dann machte er sich aber sicherlich Sorgen und das wollte Platan ebenso vermeiden.

Prüfend warf Platan einen Blick zu der Schultertasche, die er vorsichtig auf dem Badezimmerschränkchen abgelegt hatte. Im Moment bewegte Parfi sich nicht. Gut möglich, dass sie vor sich hin döste, so wie sie es oft tat.

Langsam schlang er die Arme um sich selbst und spürte dabei wieder deutlich den Stoff des Hemdes, der sich so gut anfühlte.

„Ich bekomme die Gelegenheit, seine Sachen zu tragen, so bald bestimmt nicht nochmal.“ Lächelnd schloss er die Augen. „Vielleicht sollte ich das eine Weile einfach genießen~.“

Nur ein bisschen.

Bis er sich beruhigt hatte und man seinem Gesicht nicht mehr so deutlich ansehen könnte, wie verlegen es ihn machte, dieses Hemd zu tragen. Wobei das nicht ganz dem entsprach, was in ihm vorging. Vielmehr erfüllte es ihn mit Glück und Geborgenheit. Darum erlaubte Platan es sich tatsächlich noch etwas mehr Zeit im Bad zu verbringen.

Nur konnte Platan nicht ahnen, dass er etwas zu lange diesen Moment auskostete und sich eine Ausrede überlegen müsste, warum Flordelis eine halbe Ewigkeit auf ihn warten musste ...


Nachwort zu diesem Kapitel:
> „Außerdem“, fuhr Platan fort, so leise, dass man es leicht überhören konnte, „finde ich dich auch sehr attraktiv.“

Ich liebe die Vorstellung, dass Platan, nachdem ihm das so offen in Kapitel 3 herausgerutscht ist, innerlich panisch und verlegen gedacht hat: "W-was?! Habe ich das gerade wirklich gesagt?! D-dieses Hemd macht mich ganz wirr! >///<" Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück