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Megami Kouhosei Akte 02

TEIL II
von

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Curriculum 04: Rivale

Hallo, da bin ich wieder! Die nächste Folge für meine Leser!
 

Curriculum 04: Rivale
 

~~ KOLONIE L-743 ~~
 

Der Schulgong dröhnte durchs Haus und unzählige Kinder im Alter von 7 bis 10 stürmten nach draußen. Heute war ein Sonnentag und viele würden heute noch mit ihren Eltern zum Schwimmen gehen. Sure La Card, der Lehrer für die Klassen 1-4B, blinzelte in das warme Licht und sog die Luft dieses goldenen Herbstes ein.

"Sure!"

Er wandte sich um und gewahrte Bellarcha, deren Kindergarten heute anlässlich des Jahrmarktes früher geschlossen hatte als sonst. In ihrer Ausbildungszeit auf GOA waren sie Partner gewesen, und er war einer der Top-Schüler gewesen, Nummer 02. Es schien ihm, als wäre dies bereits ewig her, dabei waren es nur zwei Jahre....na ja, im neuen Frühling würden es dann schon drei Jahre sein. Hier spürte man nichts von dem Krieg, der das All vergiftete und Zion gefährdete....Wann würde er endlich vorbei sein? Er schüttelte seine schwermütigen Gedanken ab und begrüßte die junge Frau mit einem Kuss auf die Wange.

"Hast du dir den Smoking gekauft?" fragte sie.

"Smoking? Welchen Smoking?"

"Den für die Hochzeit!"

"Hä?!"

"Willst du mir erzählen, du hättest es vergessen? Du weißt schon, dass du sonst nichts Passendes im Kleiderschrank hast, ja?"

"Ich weiß, ich weiß. Aber Arcard kann das sicher verkraften!"

"Er schon. ICH aber nicht!! Ich will, dass du gut aussiehst." Sure seufzte und drehte in komischer Verzweiflung die Augen gen Himmel.

"Du hast Rome gar nicht mitgebracht, wie ich sehe."

"Nein. Sie wird wohl auch nicht zur Hochzeit kommen, aber sie hat mich gebeten, Arcard und Kyoko ihre herzlichsten Glückwünsche auszurichten."

"Ist es wegen Erts? Liebt sie ihn noch immer?"

"Ja. Sie weiß, dass er sich mit jedem Kampf in Lebensgefahr begibt und jedesmal, wenn sie in den Nachrichten von einer neuen Attacke hört, packt sie die Angst. Sie ist einfach unglücklich. Natürlich freut sie sich auf ihre Arbeit als Erzieherin, aber im Gegensatz zu mir hat sie nicht den Mann an ihrer Seite, den sie liebt. Das tut weh."

"Aber die Hochzeit würde sie doch ablenken!"

"Nein, ich glaube nicht. Das gemeinsame Glück von Arcard und Kyoko könnte sie zu sehr daran erinnern, dass es ihr wohl verwehrt bleiben wird. Sie hat einfach nicht den Nerv, morgen zur Trauung zu kommen. Außerdem kam heute Morgen eine Meldung, dass ein Rudel Victims Zion attackiert, alle vom Typ R! Das dürfte der schwerste Kampf sein, dem sie sich je stellen mussten....Soweit mir bekannt ist, starb Erts' Bruder Ernest während eines solchen Kampfes. Beten wir, dass die Göttinnen-Piloten überleben werden...."

Sure legte ihr den Arm um die Schultern und zusammen verschwanden sie im bunten Gewimmel der Kolonie.
 

~~ GIS ~~
 

Es war gerade 7 Uhr 45, als der Alarm durch das Schiff hallte, die beste Art und Weise, einen neuen Tag zu beginnen, wie Rei missmutig fand. Rasch hatten sich die Piloten und Lotsen auf der Gefechtsbrücke eingefunden und die Einheiten wurden vorbereitet.

"Eine spindelförmige Wolke von Victims - Typ R! Das wird nicht leicht!" teilte Leena gerade Galew mit, der soeben neben ihr auftauchte. "Viel Glück!"

"Ernn Laties bereit!"

"Eeva Leena bereit!"

"Tellia Elara bereit!"

"Agui Keameia bereit!"

"Reneighd Klein bereit!"

"Piloten auf ihre Plätze!"

Als Hiead zum ersten Mal im Inneren der Ingrid verschwand, umfing ihn ein merkwürdiges, aber unglaublich schönes Gefühl. Er spürte Megaras Anwesenheit und versicherte ihr leise, dass er nicht leichtsinnig kämpfen würde. Nachdem die Rote Göttin aus dem Hangar herausgefahren war, wurde sie in die Transportröhre eingeklinkt und mit zunehmender Geschwindigkeit ins All geschossen. Die Dunkelheit hüllte ihn ein und vor sich gewahrte er die Ernn Laties.

"Formation 3C! Rio, halt dich bereit für weitere Befehle!"

"Jawohl!"

In der angegebenen Formation näherten sich die Göttinnen dem Rudel, der sich unbeirrt auf Zion konzentrierte. Der Anführer war natürlich vorne, erkennbar an dem roten Schweif. Die Agui Keameia fand ihren Platz neben der Weißen Ingrid und Rei rief:

"Errichte ein Bannfeld um die gesamte Zone! Und lass keinen Victim durch!"

"Roger!"

Damit postierte Rioroute sich gefährlich nahe an dem Schwarm, fuhr seine Granaten aus und verteilte sie möglichst gleichmäßig und großzügig in der Umgebung. Dann aktivierte er sie, doch diesmal explodierten sie nicht, sondern formten aus der freiwerdenden Energie eine Schutzbarriere, die sich wie eine Kuppel über dem zukünftigen Schlachtfeld emporwand.

"Gute Arbeit! Positionen einnehmen für die Kreisattacke!"

Die Victims ignorierten die Göttinnen nach wie vor, es schien sie nicht zu kümmern, dass sie zwischen ihnen herumflogen. Ihr Ziel war der Letzte Planet, für alles andere zeigten sie kein Interesse. Die Ernn Laties überholte den Rudel, während die Reneighd Klein darunter tauchte, die Gelbe Ingrid stellte sich links davon auf, die Eeva Leena rechts davon. Als Rei einige Meter von dem Anführer entfernt zum Stehen kam und sich drohend vor diesem aufzubauen begann, flog die Tellia Elara ans Ende der Feindes-Wolke und wartete. Das gesamte Manöver wurde präzise und mit bemerkenswerter Schnelligkeit ausgeführt.

"JETZT!!!"

Alle Piloten konzentrierten sich gleichzeitig auf ihr EX. Rei stellte eine Verbindung zwischen den einzelnen Männern und sich selbst her und schuf so einen konstanten Energiefluss, der sich zwischen den Armen der jeweiligen Einheit in Form von Blitzen aufstaute.

"GEMEINSAME ATTACKE!!!"
 

Diesem Befehl synchron Folge leistend, richteten die fünf Göttinnen gleichzeitig ihre Arme in Richtung des Schwarms, die Blitze sammelten sich in ihren Handflächen und schossen als mächtige Strahlen direkt auf ihre Gegner zu. Innerhalb der Barriere, die Rio geschaffen hatte, konnten sie nicht weiter ausweichen und wurden unter dem stetigen Beschuss mit Energieblitzen immer panischer und konfuser. Der Anführer versuchte, den Kurs Richtung Zion zu halten, doch Hiead bemerkte es.

"First!" brüllte er gegen das Getöse an, "Lass ihn mir!"

"Okay! An Maschine 02, 04 und 05! Attacke kurz unterbrechen!"

Die Tellia Elara befreite sich aus dem Energiekreis und raste auf das Leittier zu, während die anderen die Lücke rasch wieder schlossen und mit dem Feuern fortfuhren. Die Kreatur stieß ein unnatürliches Gekreisch hören und wollte zum Angriff übergehen - ausgerechnet auf die Ernn Laties hatte er es abgesehen. Hiead zögerte keine Sekunde. In atemberaubender Geschwindigkeit war er bis an die Spitze gelangt, zog sein Schwert und spaltete den Victim mitten durch.

"Rei!" schrie er. "Erledige den Rest!"

Die übrigen Wesen, die die Blitze überstanden hatten, gerieten in heillose Verwirrung, jetzt, wo ihr Anführer tot war. Der Angesprochene nickte und da sein EX immer noch in Kraft war, konzentrierte er sich für seinen finalen Angriff. Doch als er die Augen wieder öffnete, hatte sich etwas verändert. Sie waren plötzlich türkis, wie einmal schon, und das Leuchten griff auf seinen gesamten Körper über. Hiead sah es vor seinem geistigen Auge und fuhr zurück. Seine Macht....! Statt der üblichen Geste hob die Weiße Göttin einfach nur die Hand und die verbliebenen Angreifer wurden, begleitet von einer gigantischen Energieentladung, in Stücke gerissen. So reibungslos war noch kein Gefecht gegen den Typ R verlaufen. Die Idee der Gemeinsamen Attacke stammte von Rei und man hatte vor einer Woche damit begonnen, sie einzuüben und zu trainieren. Die wichtigste Funktion hatte derjenige Pilot inne, der die EX-Verbindungen aufbaute und die Energie in einem gleichmäßigen Fluss hielt - Rei. Alle waren überrascht gewesen, wie wenig Probleme er offensichtlich mit dieser doch sehr anspruchsvollen Aufgabe gehabt hatte (Nein, nicht alle. Sein Name beginnt mit H.).

"Rei....?" tastete Hiead sich vorwärts, denn das Licht um ihn und um den Mecha war noch nicht verschwunden.

** Was willst du? **

Wieder diese Stimme, so sanft, fremd und singend, vertraut und freundlich zugleich.

"Bist du es?"

** Ich bin es. Und ich freue mich, dich zu sehen.**

Die Ernn Laties neigte sich vor, aber dem silberhaarigen Piloten schien es, als nähere sich auch sein Freund, wie losgelöst von seinem Cockpit, ihm immer mehr.

** Du hast mich gerettet, vorhin. Hab vielen Dank. Darf ich? **

Er berührte vorsichtig Hieads Gesicht, der darin eine verschwommene Erinnerung wahrnahm. Er war noch klein....vielleicht vier, fünf Jahre alt....und da war ein anderer Junge, der ihm über die Wange streichelte, wie Rei jetzt....Es WAR Rei....

** Es tut mir leid, dass alles einen anderen Weg gegangen ist....Du hättest nicht so leiden müssen....Niemand von uns....Und der Krieg wäre vielleicht schon längst vorbei....Aber du hast mich beschützt, das freut mich. Mach dir keine Sorgen. Ich werde diese Welt retten. Vertrau mir einfach, mein lieber B....**

Plötzlich flackerte das Licht um ihn herum und löste sich auf. Rei blinzelte und sah sich verwirrt um. Was war gerade passiert? Waren die Victims vernichtet?

"Hiead....? Was war los? Ist der Kampf vorbei?"

"Ja. Erinnerst du dich nicht? Du hast den letzten Schlag ausgeführt."

"Ich weiß, dass ich mich darauf konzentriert habe, aber....ich habe ihn auch ausgeführt? Sicher?"

"Natürlich. Fühlst du dich nicht wohl?"

"Ich weiß es nicht....ich weiß es nicht....Jetzt will ich erst einmal nach GIS....Rückzug!"
 

Wieder zurück auf dem Trägerschiff, erwartete die Piloten und Lotsen eine Überraschung, die eigentlich keine war. Wie sonst auch, näherte sich ein Versorgungsschiff mit Lebensmitteln und anderen Handelswaren wie Kleidung, Schmuck etc., GIS und GOA, wo jeder, der Lust hatte, sich mit etwas eindecken konnte, das er benötigte. Der Schulkoch zappelte vor Aufregung hin und her, in der Hoffnung, endlich eines von den neuen Gewürzen zu finden, um das Essen in der Kantine schmackhafter zu machen. Das besagte Schiff, meistens die "Phönix", kam einmal im Monat und gehörte zur Routine. Es dockte an und Galew schob sich sofort in den Vordergrund.

"Was willst du hier?!" tönte Leena hinter ihm.

"Nachschauen, ob sie neue Ohrringe haben!"

"Was frag ich überhaupt?"

Auch Rio und Phil Phleira waren unter den Neugierigen und betrachteten interessiert die verschiedenen Waren, die angeboten wurden.

"Was ist denn das?!"

"Das nennt sich ,Apfel'. Probier mal, schmeckt gut."

"Es ist essbar?"

"Genau, mein Schatz. Und da du ja grundsätzlich alles liebst, was essbar ist...."

"Ich liebe zuallererst mal DICH und dann das Essen...."

Rioroute wollte weitersprechen, aber dazu kam er nicht, weil jemand wie die wilde Jagd an ihm vorbei stob, seine Lotsin hochhob und herumwirbelte wie einen Kreisel. Sie lachte ausgelassen, strampelte mit den Beinen und wurde abgesetzt.

"Ich kann's nicht glauben!" rief sie mit einem strahlenden Lächeln. "Du!"

"Ganz recht, ich bin's! Bin Hilfstechniker bei euch auf GIS, Leitungen reparieren und so'n Zeug! Jetzt, wo meine Ausbildung beendet ist, bin ich total gefragt! Und wie geht's dir? Alles im grünen Bereich?"

"ZUM DONNERWETTER NOCH EINMAL, WÜRDE MIR MAL JEMAND ERKLÄREN, WAS HIER ABLÄUFT?!?!"

Der Unbekannte pfiff nach Rios Ausbruch durch die Zähne, die übrigen Leute ignorierend, die den Piloten kopfschüttelnd anstarrten.

"Wow, was für eine Stimme! Kompliment, Junge!"

Phil Phleira kicherte.

"Entschuldigt, ich habe euch ja noch gar nicht vorgestellt. Rio, das hier ist ein alter Freund von mir, aus der Grundschule: Antares van Windbourg. Er besuchte die Klasse über mir, aber wir wohnten in derselben Nachbarschaft und so haben wir uns kennen gelernt. Und das, Antares, ist Rioroute Vilgyna, der Pilot der Agui Keameia, mein Partner und Freund."

"Aha. Wart mal, dein Freund? Was denn für einer?"

"Na, eben ,mein' Freund. Du verstehst?"

"Ach, ihr seid ein Paar? Jetzt kapier ich! Ich bin nun mal schwer von Begriff!"

"Das Gefühl hab ich auch", dachte Rio erbost und maß den Neuankömmling mit argwöhnischen Blicken. Ein Jugendfreund also. Daher der vertraute Umgang mit Phil Phleira. Hilfstechniker. Hieß das, er würde bleiben? Das waren ja tolle Aussichten....Antares war ein bisschen größer als er, ein dunklerer Typ, mit kurzem schokoladenbraunem Haar und blauen Augen, nur das Pony war lang und fiel in weichen Wellen über seine Stirn, so, dass es sein rechtes Auge verdeckte. Er hatte zudem eine gute Figur, sportlich und fit. Er war wirklich attraktiv und das trug nicht gerade dazu bei, dass Rio ihn ins Herz schloss.

"Guten Tag." sagte er kühl und reichte ihm die Hand zur obligatorischen, höflichen Begrüßung. Der andere ging darauf ein, doch die Art, wie er zupackte, ließ den Piloten aufhorchen. Er suchte Blickkontakt und bekam ihn. Die beiden fixierten sich, als hätte die Stunde der großen Entscheidung geschlagen. Ein Grinsen zeigte sich auf Antares' Gesicht, aber es war nicht gutartig.

"Freut mich, dich kennen zu lernen."

"Ganz meinerseits." entgegnete Rio und sie ließen sich wieder los. Zwischen ihnen bestand eine gefährliche Spannung, die Phil Phleira scheinbar nicht wahrnahm. Ein Blick in diese blauen Augen hatte ihm genügt, um zu erkennen, dass er in diesem jungen Mann keinen Freund gefunden hatte, sondern einen Rivalen. Das Lächeln, als er begriffen hatte, dass Phil vergeben war, war unehrlich, nicht echt.

"Mr. van Windbourg?" Der Chef-Techniker war erschienen und blickte den Burschen in dem Overall fragend an.

"Sie sind doch van Windbourg?"

"Ja, Sir."

"Gutgut. Kommen Sie mit, ich bringe Sie zu ihrem zukünftigen Arbeitsplatz."

"Okay. Tja dann, Phil, sehen wir uns später irgendwann, oder? Ciao!"

Er warf sich lässig sein Gepäck, verstaut in einer handlichen Tasche, über die Schulter und folgte seinem Vorgesetzten. Als er an Rio vorbeieilte, flüsterte er jedoch: "Mein Anspruch ist älter, Vilgyna! Glaub bloß nicht, dass ich dir diese Frau einfach überlasse! Sie gehört mir!"

Zorn stieg in ihm auf. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein?! Sie hatte ihn ewig nicht mehr gesehen und da glaubte er, verjährte Ansprüche anmelden zu können?! Das wäre ja noch schöner! Zwar hatte er schon zig Romane gelesen, in denen Pärchen durch einen wiederkehrenden Jugendfreund aus der Vergangenheit getrennt wurden, aber das hier war Realität, kein Buch! Seine Gedanken überschlugen sich.

"Ich liebe Phil Phleira! Ich werde nicht zulassen, dass du unser Band zerstörst! Sie ist mein Leben, ein Teil von mir! Ich werde es nicht zulassen, hast du verstanden, Windbourg!?!"
 

Die "Phönix" blieb, wie alle Versorgungsschiffe, den ganzen Tag an ihrem Bestimmungsort. Galew machte die Schmuckauslagen unsicher, wohingegen seine Partnerin und Tune nach neuer Freizeitkleidung suchten. Der Schulkoch diskutierte heftig mit dem Verkäufer um den Preis von mehreren Kilo Fleisch. Erts hatte sich in sein Quartier zurückgezogen, Hiead und Ikhny waren im Erholungsraum und gingen spazieren. Phil Phleira schloss sich ihren Freundinnen auf ihrem Einkaufsbummel an und erzählte ihnen, dass sie einen alten Freund wiedergesehen hatte, der ab heute als Techniker auf GIS arbeiten würde. Kizna befand sich im Hangar und checkte die Ernn Laties durch. Rio hockte in dem Zimmer, wo ein wunderschöner Baum, umgeben von Licht, stand, Rei sass neben ihm.

"Was soll ich tun?"

"Er ist doch erst angekommen. Seine Absichten sind natürlich klar, aber dennoch....er hat keine Chance gegen dich!"

"Wie kommst du darauf?"

"Phil Phleira liebt dich sehr. Ihr Herz gehört dir, und wenn er sich noch so verbiegt. Windbourg kann nicht erwarten, dass sie mehr in ihm sieht als einen Kumpel von früher. Euer Band ist stark. Wenn er glaubt, euch trennen zu können, wird ihn die Realität schnell einholen."

"Du klingst sehr zuversichtlich. Aber sie mag ihn immer noch."

"Natürlich, das ist normal bei einem Kindheitsfreund. Sie mag ihn. Aber sie liebt ihn nicht. Das ist ein bedeutender Unterschied. Männer wie er sind zu selbstsicher und auch viel zu sehr von sich überzeugt. Ihrer Ansicht nach fällt ihnen alles zu, sobald sie die Hand danach ausstrecken. Er kann nicht gewinnen...."

Rio schwieg eine Weile und betrachtete den majestätischen Baum in der Mitte der Halle. Er erinnerte sich daran, wie er einst mit Gareas hier gewesen war, kurz nachdem er aus der Krankenstation entlassen worden war. Damals hatte er sich gefragt, wie lange sie wohl noch würden kämpfen können....

"Du bist klug." meinte er schließlich.

"Bin ich das? Ich weiß es nicht. Seit ich Pilot geworden bin, geht irgendetwas mit mir vor. Ich habe Erinnerungslücken und dann sagt Hiead auch noch so seltsame Dinge....Und den ,Guardian' habe ich immer noch nicht gefunden...."

"Den was?"

"Ach nichts, vergiss es. Übrigens, dein Rivale ist mir vorhin auf dem Gang begegnet...."
 

>> RÜCKBLENDE <<
 

Rei hatte seinen Pilotendress ausgezogen und sich in eine Jeans, Turnschuhe und ein lässiges blaues T-Shirt geworfen und wollte in die Kantine, um sein Frühstück nachzuholen. Auf halbem Weg kam ihm ein großgewachsener junger Mann entgegen, gekleidet in einen Overall, mit einer Mütze auf dem Kopf, wie sie die Techniker trugen.

"Hallo! Bist du nicht einer von den Göttinnen-Piloten?"

"Ja, ich steuere die Weiße Ingrid."

"Oho, der Anführer der Pilotenstaffel persönlich! Ein stressiger Job, was, Kleiner?"

"Ich habe nicht das Vergnügen, Sie zu kennen, Mister. Außerdem lassen Sie es an dem nötigen Respekt fehlen, der einem Piloten zusteht. Ich habe Ihnen nicht das ,du' angeboten." erwiderte er in sachlichem Ton, um den Kerl in seine Schranken zu verweisen.

"..............Äh....ja, ich.....nun, ehm, das tut mir leid, sorry! Kommt bestimmt nicht wieder vor.... Ich bin Antares van Windbourg, ein neuer Techniker. Bin gerade mit der Phönix angekommen. Ich muss jetzt zur Arbeit.....bis irgendwann.....!"

Während er sich entschuldigt hatte, hatte er es nicht gewagt, Rei ins Gesicht zu blicken und nun rannte er beinahe fluchtartig den Korridor entlang. Er starrte kopfschüttelnd hinterher. Was war denn das für ein Typ?

"REI!!!!!"

"Ah!! Ach du bist es, Rio....! Warum haben eigentlich alle meine Mitstreiter die Angewohnheit, mir ins Ohr zu brüllen?! Da krieg ich ja einen Gehörschaden! Galew macht das auch ständig!"

"Kann ich kurz mit dir reden?"

"Eh? Selbstverständlich, wenn du möchtest. Was bedrückt dich?"

"Woher weißt du, dass mich etwas bedrückt?"

"Ich weiß es einfach."
 

>> ENDE DER RÜCKBLENDE <<
 

"So, feige ist er auch noch? Wie konnte sich meine Phil nur mit dem anfreunden?"

Sein Gesprächspartner antwortete nicht, denn er war tief in Gedanken versunken. Aus irgendeinem Grund hatte er bei diesem Antares ein ungutes Gefühl, ohne dass er hätte sagen können, woher es kam. Das Humorvolle, Offene an ihm wirkte so aufgesetzt, so verfälscht.... und seine Zerknirschtheit war auch nicht echt gewesen, sonst hätte er ihm in die Augen gesehen....Sein Gespür warnte ihn vor diesem Mann.

Er war mehr, als er vorgab zu sein....
 

Wer träumt, dem wachsen Flügel.

Die nächste Folge heißt: "Curriculum 05: Fassade"



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2004-01-04T17:20:37+00:00 04.01.2004 18:20
HY!
Deine Story ist wirklich echt suppi. Schreib bitte schnell weiter,ja? Und schreib mal wieder ein bisserl mehr über Hiead und Ikuhny Bitte*flehend ankuck*

Ikuhny
Von: abgemeldet
2004-01-04T14:29:09+00:00 04.01.2004 15:29
SUUUUUUUUUUUUUUUPER FF!!!
Ich hab von Anfang an gelesen und bin total beeindruckt!!!
Deine FF sollte veröffentlicht werden(z.B als Serie oder als Manga^^)!
Mein lieblings Paar sind Rei und Kisna, aber auch die anderen mag ich total!!! Deine FF ist sehr spannend, weil du die Kämpfe genau beschreibst und die einzelnen Liebesgeschichten!!! Ich find das super toll!!!
Schreib schnell weiter, sonst halt ich es bald nicht mehr aus^^!!! Ach ja, noch eins mach es bitte so, dass Phil und Rio nicht ausseinander kommen, das wäre SCHADE!!!
Noch Mal, suuuper großes Lob für deine klasse FF!!!
Bis bald, deine Zarife!
Von: abgemeldet
2004-01-03T12:27:59+00:00 03.01.2004 13:27
ERSTE!!!!!!!!!! Super teil! Nun jetzt wird die beziehung mal auf die probe gestellt, freut mich.Mach schnell weiter. Warum steht nichts übner rei und Kizuna drin, näher kommen óder so, ich weiß das sie sich lieben. Hieda ist reis bruder, wow. Mach schnelll weiter. Bitte bis dann rim


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