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Die Freiheit der Seele

von

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Unter dem dunklen Himmel schienen nur wenige Sterne auf die Erde hinab und auch der Mond beleuchtete nur schwach eine anmutige Gestalt, die an einem Flussufer langsam entlang schritt. Ihre Bewegungen schienen sehr bedacht und gut koordiniert, so als würde sie auf einem hohen Drahtseil balancieren. Aus der Ferne kamen silberne Streifen herbeigerauscht. Erst von Nahem konnte man ausmachen, dass es sich dabei um fremdartige Kreaturen handelte, und das auch nur mit genauer Aufmerksamkeit. Ihr Gesicht glich dem einer Elfe, so zart und blass war ihre Haut. Das tiefschwarze Haar, war glatt und lang und hing offen an ihrem Rücken hinab. Doch selbst bei ihren vorsichtigen Schritten schwankte es geschmeidig mit jeder Bewegung. Die silbrigen Kreaturen legten sich um ihre Beine. Doch ihre Augen zeigten keine Spur von Angst, als sie sich von ihnen tragen ließ. Die Nacht hüllte das Land in einen schwarzen Schleier aus Ruhe und Sicherheit. Ja, es war sicherer in der Nacht. Für sie. Sie, die sie keine Dämonen zu fürchten hatte. Sie, die nun durch die Welt schritt zwischen Leben und Tod. Der kühle Nachtwind wehte in ihr Haar als sie auf den Silberstreifen durch die Lüfte segelte. Ausdruckslos mögen einige ihr Gesicht beschreiben, als sie so hinfort schwebte. Doch das war es nicht. Aber um diese Feinheit ausmachen zu können, hätte man sie sehr gut kennen müssen. Und das taten nicht sehr viele Menschen. Vielleicht sogar überhaupt niemand. Außer dem einen. Und dieser eine war nur ein halber Mensch. Aber dennoch war er es auf einer bestimmten Art mehr denn jeder andere 'Vollwertige'. Denn dieser Mensch erkannte die Traurigkeit, die sich tief in ihren Augen verbarg und wusste um die Freiheit nach der sie sich sehnte. Er wusste um den Schmerz, den sie nur bei Nacht zu zeigen wagte, wie sie es bei Tag nie tun durfte. Traurigkeit ist ein Gefühl unter Lebenden - so meint man. Doch dem war nicht so. Denn sie war bereits vor 50 Jahren getötet worden. Nur was tat sie dann noch auf Erden? Es war die Unruhe, die sie nicht in den ewigen Schlaf geleiten wollte. Es war das Bewusstsein, eine Pflicht nicht vollendet zu haben. Und vielleicht entwickelte sich daraus ja auch mit der Zeit etwas, das ihr, der sie doch sonst keine Wärme mehr vermitteln konnte, ein Stück weit Leben zurück. Denn nun besaß sie etwas, das ihr zu Lebzeiten stets vergönnt blieb: Freiheit. Freiheit zu gehen, wohin es sie trieb. Freiheit zu empfinden, was immer ihr beliebte. Freiheit die zu hassen, die ihr Leid zugefügt hatten. Und Freiheit, den zu lieben, dem sie sich jemals verbunden fühlte. Nur die eine Freiheit konnte sie niemals gewinnen, solange sie sich so weiter treiben ließ - die Freiheit mit jenem einen zusammen zu sein. Wahrscheinlich wusste sie selbst nicht, ob es daran lag, dass sie ihr Leben lang die heilige Priesterin mit hohen Aufgaben war oder ob es ihr schlichtweg nicht möglich war, doch trotz aller Traurigkeit und allem brennenden Schmerz, der sie plagte, konnte sie nicht eine einzelne Träne verlieren. Vielleicht war es gut so. Denn Tränen vermitteln Schwäche. Tränen verraten viel, was eine geübte Zunge zu verbergen weiß. Aber obwohl sie gelernt hatte zu kämpfen und stark zu sein, wünschte sie sich manchmal, auch schwach sein zu dürfen. Nicht schwach und hilflos in dem Sinne, sondern schwach und wohlbeschützt von dem einzigen, der es jemals geschafft hatte, aus ihren Augen heraus zu lesen. Inu Yasha.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Kendrix
2006-02-02T12:32:45+00:00 02.02.2006 13:32
*schönfind*
Von: abgemeldet
2004-01-07T19:27:30+00:00 07.01.2004 20:27
wow *sprachlos ist*
....
wow...weißt ja was ich mein *zwinker*
belezza
Von:  White_Wolf
2003-12-12T10:24:49+00:00 12.12.2003 11:24
Echt schön geschrieben!
Du hast da echt ein talent für!
Schreib schnell weiter!
Oder war das jetzt etwar das Ende?
Nein!
Das glaube ich doch nicht!

wölfische Grüße White_Wolf
Von: abgemeldet
2003-12-11T14:43:44+00:00 11.12.2003 15:43
Mmh ich war überrascht,als ich gelesen hab,dass du über inu schreibst.Aber bei deinem Können wird dies sicher nicht
schief gehen.Wobei es schwer ist mit einem anderen manga zu
beginnen.Also daumen hoch
Martini
Von: abgemeldet
2003-12-10T21:19:33+00:00 10.12.2003 22:19
Tja, was bedarf es meiner Worte, wenn doch schon alles gesagt zu sein scheint. Die Worte, mit Bedacht und doch vollen Ausdruckes gewählt, regen selbst hier im hohen Norden die Sterne des Himmels zum Leuchten an. Aufgaben hat ein jeder in dieser Welt, sei sie groß und schwer oder klein und bescheiden, so trägt sie doch zum Nutzen bei.

Bin erfreulich überrascht, das du jetzt auch noch Inu Yasha miteinbeziehst ^^ Ich bin immer noch von der Serie ergriffen obwohl die Wiederholung läuft. ICh glaub ich muss gleich wieder in meine Inu Yasha Musiksammlung reinhören " freu + grinsobendrauf "
Also Friede dem Irak und Friede der WElt. ZEN IS THE WAY. Also heiter weiter :)^^


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