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CIL-Fanfic-WB:Odins Auge

so komplett abgeschlossen
von

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Kapitel 11- Odin

Kapitel 11- Odin
 

Wie jede Nacht ging auch diese zu Ende, obwohl sie wohl eine der längsten in ihrem Leben gewesen war. Sie fühlte sich nicht schlecht, oder müde nur eine erwartungsvolle Angespanntheit machte sich in ihrem Körper breit.

Bevor Max aufwachte, stand sie auf, ging ins Badezimmer und zog sich um. Das fußknöchellange Kleid mit den kurzen Armen hatte Max besonders gefallen. Sie stand vor dem Spiegel und schloss den Reißverschluss. Das helle Rosa des Kleides ging scheinbar übergangslos in das Weiß ihrer Haut über. Die kleinen gelben und blauen Blümchen schienen auf ihre Haut gemalt zu sein. Ihre schwarzen Haare bildeten einen starken Kontrast, zu dem sonst eintönigen Bild. Sie schminkte sich dezent und ging dann in das Zimmer zurück. Max war immer noch nicht aufgewacht, obwohl sie eine Menge Lärm gemacht hatte.

Sie setzte sich an den Tisch und lass einige Seiten in den Büchern.
 

Max wachte ausgeruht auf. Er setzte sich hin und gähnte erst einmal ausgiebig. Dann rieb er sich den Schlaf aus den Augen und blickte nach unten auf das andere Bett. Elisabeth aber lag nicht mehr in ihrem Bett, sonder war in eins der Bücher versunken und bemerkte ihn nicht. Wieder einmal stellte er fest, dass sie ein wirklich hübsches Mädchen sein konnte, wenn sie wollte.

"Guten morgen", grüßte er freundlich.

"Oh! Guten morgen! Bist du auch endlich aufgewacht!", erwiderte sie ebenso freundlich.

Max stieg von seinem Bett hinunter.

"Ist das nicht ein bisschen kalt für diese Jahreszeit?"

"Nein, nicht wenn man sich richtig angezogen hat!" Schamlos hob sie den Rock hoch und zeigte Max die darunter getragene Leggins. Sie griff nach einer Strickjacke und erklärte, "Die hier ziehe ich dann auch noch über!"

Kopfschüttelnd verschwand Max im Badezimmer. Er kam nach zwanzig Minuten wieder hinaus und setzte sich auf den anderen Stuhl.

"In welche Richtung fahren wir?"

"Ich denke sie werden versuchen, auch ohne das Auge, Asgard zu finden, oder wenigstens weitere Hinweise darauf. Sie haben meine ganzen Notizen mitgenommen, sicher glauben sie, an einem der dort genannten Orte, etwas finden zu können. Haben wir hier eine Straßenkarte?" Elli griff in die Tasche mit den Büchern.

"Wir sind jetzt ungefähr hier.", sagte sie und zeigte auf der Karte auf einen kleinen Ort. Max drehte die Karte zu sich herum. Suchend breitete er sie auf dem Tisch aus.

"Das hier ist die nächstliegende Stelle, die ich in meinen Notizen erwähnt habe. Außerdem habe ich in diesen Ort große Hoffnungen gesetzt. Vielleicht haben wir Glück und finden dort einen Hinweis."

Somit stand ihr nächstes Reiseziel fest. Sie verzichteten auf ein Frühstück in dem Hotel, sonder checkten direkt aus, zahlten die Rechnungen und machten sich auf den Weg.
 

Max setzte sich hinter das Steuer. Sie wussten nicht wie lange sie fahren mussten, stellten sich aber auf eine längere Fahrt ein.

Sie brauchten knappe fünf Stunden, um in die Nähe eines kleinen Ortes zugelangen. Sie stellten den Wagen einen Kilometer vor dem Ort ab und gingen den Rest zu Fuß. Unangenehm kroch der Wind unter Ellis Rock und zerrte an ihren offenen Haaren.

Der Ort war ein verschlafenes Nest mit urtümlichem Charme. Winzige Fachwerkhäuser zierten die Straßenzüge, von denen einige noch nicht mal asphaltiert waren, sonder noch mit groben Pflastersteinen gedeckt waren. Von einigen Häusern hingen uralte Eisenschilder herab, die das im Haus befindliche Geschäft kenntlich machten. Sie schlenderten durch das Dorf und trafen ab und zu einen alten Mann oder eine alte Frau, die friedlich ihre Runden zogen. Sie betraten eine kleine Bäckerstube. An einem kleinen Tisch saß ein Mann und rauchte eine Pfeife, ihm gegenüber saß ebenfalls ein Mann mit mehlbestäubtem Hemd und einer weißen Schürze. Mit starkem Dialekt wurden sie begrüßt und der Bäcker sprang vom Stuhl auf und bat sie freundlich hinein.

"In letzter Zeit bekommen wir aber viel Besuch von Touristen!", tratschte der Mann, während er für sie frischen Kaffee holte und zwei dicke Scheiben Brot abschnitt.

Elisabeth und Max wurden hellhörig. "Hier waren viele Touristen in letzter Zeit?", fragte Max nochmals nach.

Der Mann mit der Pfeife nickte. "Ja, lustige Gestallten. Die krauchen da bei den Klippen rum und buddeln überall Löcher. Pff, wenn da was zu finden wäre, hätten wir das längst schon ausgebuddelt. Aber Legenden halten sich lange und locken immer die Jugend an."

Bestätigend prustete der Bäcker. Er reichte Max grade die Tasse Kaffee.

"Ja, aber normalerweise kommen die mit einfachen Schaufeln, die sind ja hier mit richtigen High-tech Geräten aufgetaucht."

"Die Jugend hat heute einfach zu viel Geld und zu viel Zeit."

Die beiden Herren verfielen in ein Gespräch über die Fehltritte der heutigen Jugend, die ihrer Meinung nach vollkommen verdorben wäre.

Elli und Max aber sahen sich vielsagend an. Mit einem Zufall rechneten sie nicht, eher glaubten sie genau ins Schwarze getroffen zu haben.

"Sagen Sie, wo ist denn diese Klippe von der Sie sprachen?", unterbrach Elli das Gespräch der Älteren.

Mit verzerrtem Gesicht starrten sie die beiden Männer an.

"Nicht Sie auch noch, junge Frau! Sie haben einen so netten Eindruck auf uns gemacht.", jammerte der Bäcker.

"Wir wollen uns doch nur mal die Schatzsucher, mit ihren tollen Geräten ansehen.", beschwichtigte Max. Immer noch wenig begeistert, gab der Bäcker trotzdem Auskunft. "Das ist hier ganz am Ende vom Dorf, sie müssen noch über ein paar Felder, aber den Krach, den die da veranstalten, hören Sie schon von weitem."

So langsam und unauffällig aßen Max und Elisabeth auf, bezahlten und verließen die Bäckerei. Max zerrte Elli in eine kleine Seitenstraße.

"Hier nimm, jetzt bleibt wohl keine Zeit für großes Schießtraining." Er drückte ihr die silberne Pistole in die Hand und erklärte ihr schnell die wichtigsten Funktionen. Elisabeth blieb keine Zeit um ihn noch mal um eine Erklärung zu bitten. Sie schlichen sich über die Felder und fanden die Grabungsstelle wirklich schnell. Geduckt lagen sie auf einem der Felder.

"Kannst du sehen wie viele das sind?", flüsterte Max.

"Nein. Ich hatte nicht mit so vielen gerechnet." Verunsichert sah sie Max an. "Gegen die haben wir doch nicht eine einzige Chance.", fuhr sie fort.

Vor ihnen hörten sie das Meer rauschen. Die Wellen schlugen immer im gleichen Rhythmus gegen die Felsen an. 'Fast wie ein Herzschlag', dachte Elli.

Doch die trügerische Ruhe hielt nicht lange an. Hinter ihnen machte sich mit einem Räuspern jemand bemerkbar. Max und auch Elli versteiften sich augenblicklich, spannten jeden einzelnen Muskel an und warteten.

"Ja wie nett, da haben wir sie ja gleich alle beisammen.", ertönte eine süßliche Stimme. Max rührte sich nicht und Elisabeth hatte nicht das Bedürfnis sich umzudrehen und zum wiederholten mal in eine Waffe sehen zu müssen, doch diesmal war sie nicht hilflos. Die Waffe steckte unter ihrer linken Brust in der Innentasche ihrer Jacke. Und bevor sie zuließ, dass einer dieser Typen auf sie oder Max schoss würde sie sich wehren, egal mit welcher Konsequenz.

"Los, bitte stehen sie auf." Trotz der Bitte war eindeutig zu erkennen, dass er keine Wiederrede duldete. Doch Max tat etwas, womit sie nicht gerechnet hatte. Er stütze sich scheinbar auf die Arme um auf zu stehen, doch so schnell, dass selbst Elisabeth es nicht bemerkt hätte, griff er nach ihrer Kette, riss den Aquamarin ab und schob ihr den Lapislazuli, Odins Auge, in den Ausschnitt. Der Mann hinter ihnen schien wirklich nichts von dieser Aktion mitbekommen zuhaben. Elisabeth konnte sich zwar nicht vorstellen, wie dieses Wunder geschehen war, aber sie nahm es hin, denn nun stand Max wirklich auf und zog sie mit sich nach oben. Sie drehten sich um und schätzten ihr Gegenüber ab.

Max neben ihr stieß die Luft zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor.

"Freki!", zischte Max verächtlich.

"Oh, der Herr erinnert sich! Welch eine Ehre." Er deutete eine leichte Verbeugung an. "Wenn ich jetzt bitten darf, man erwartet sie schon gespannt."

Max nahm Elli am Arm und beugte sich zu ihr hinab.

"Überlass mir das Reden. Und mach alles was ich dir sage!", flüsterte er nah an ihrem Ohr.

"Aber was soll ich machen?", erwiderte sie, bekam aber keine Antwort.

Sie wurden vor ein kleines Zelt nahe der Grabungsstelle geführt.

Aus dem Zelt trat ein hochgewachsener, gutaussehender Mann im schicken Anzug. Elisabeth hatte sich den Anführer dieser Gruppe vollkommen anders vorgestellt, klein, dicklich und mit einer Brille. Der Mann der ihnen jetzt gegenüberstand war aber das genaue Gegenteil. Sportgestählt erschien er wie eine in sich selbst schier uneinnehmbare Festung. Jegliche Hoffnung in Elisabeth erstarb.

"Ich darf Sie beide hier recht herzlich begrüßen. Nennen Sie mich einfach Odin."

Höhnisch lachte Max. "Lachen Sie ruhig noch so lange wie Sie können, Mister Quinn. Es wird Ihnen bald vergehen.", gab der Mann, der sich dreist Odin nannte, von sich.

"Sie wissen sicher was ich haben will, geben Sie es mir von sich aus oder muss ich es mir holen?", freudig blitze es in den Augen Odins auf. Er schien sich darauf zu freuen, sich den Stein holen zu dürfen.

"Beantworten Sie mir erst einige Fragen." Das Max ihm eine Bedingung stellte überraschte die Männer.

"Das kommt auf die Fragen an. Und ich beantworte nur das, was mir gefällt."

"Was hat Elli mit alle dem zu tun? Warum lassen Sie Elli nicht einfach gehen?" Elisabeth erstaunte die Frage, sie wollte immer noch das Warum wissen.

"Sie haben die junge Dame doch da mit hineingezogen, nicht wir! Wie soll ich da Ihnen eine solche Frage beantworten." Amüsiert schmunzelte Odin.

"Wie haben Sie uns immer finden können?"

"Das war einfach. Mein Unternehmen ist eben weit gefächert, einige sehr gute ehemalige Spione gehören zu meinem Angestellten. Außerdem waren ihre Schritte so leicht vorherzusehen." Sichtlich stolz auf seinen, wie er sicher meinte, genialen Verstand stolzierte Odin auf und ab.

"Und was ist mit den Toten! Was haben Sie mit ihnen gemacht?" Die Frage war einfach so aus Elisabeth heraus geplatzt. Verwundert blieb der Blick des Hochgewachsenen auf ihr hängen.

"Die Toten? Wir haben sie beseitigt. Sitzen die eigenen Leute in jeder Polizeiabteilung und in jedem Pressebüro, ist das kein besonders großes Problem. Außerdem, wenn würden sie als Täter gesucht werden, auf mich oder meine Firma deutet nicht das Geringste hin." Genervt unterbrach Odin seinen Gang. "Keine weitern Fragen! Geben Sie mir das Auge, oder ich hole es mir." Drohend funkelte er sie beide an.

"Eine noch! Warum, in aller Welt?" Max schien Zeit schinden zu wollen, sie wusste nicht wofür, aber sie sah es an seinem unsteten Blick, dem nervösen Zucken seiner Hand und sie hörte es an seiner Stimme.

"Warum? Das ist wohl logisch! Es ist das Geld, die Macht, die Gier! Nennen Sie es wie sie wollen!" Argwöhnisch musterte er Max.

'Warum haben sie uns nicht nach Waffen durchsucht! Das ist doch der reinste Irrsinn uns hier so schwer bewaffnet stehen zu lassen.' ,fragte sich Elli. Aber sie erkannte jetzt genau warum. Vor Odin hatten sich einige Männer aufgebaut, schirmten ihn gegen jeden Schuss perfekt ab.

Max lächelte hintergründig. Er griff in seine Jackentasche. Mit der rechten Hand packte er Elisabeth Arm. Sie standen nicht weit von den Klippen entfernt. Er zog die linke Hand aus der Tasche. Er hielt den Aquamarin von ihrer Kette zwischen den Fingern. Sie sah die pure Gier in den Augen Odins aufleuchten.

"Hier, wenn Sie ihn wollen, fangen Sie." Mit diesen Worten warf Max den Stein hoch in die Luft. Alle Blicke folgten verwirrt dem Stein und für eine winzige Sekunde achtete niemand mehr auf Elisabeth. Max schleuderte sie in Richtung der Klippen. Es kam ein Windstoss auf und verdramatisierte die Situation noch. Mit wehendem Haar schrie Max sie an "Bitte vertrau mir! Spring!" Er wand sich von ihr ab und lief in die Entgegengesetzte Richtung. Sie stand zögernd an der Klippe, doch ein einziger Blick in Max Augen genügte um sie zu überzeugen. Sie drehte sich um und schloss die Augen. Sie legte beide Hände auf den Stein unter ihrer Bluse, atmete noch einmal tief ein und schickte ein Stossgebet zum Himmel. Hinter sich hörte sie aufgeregte Stimmen, Schüsse und spürte wie sie etwas in den Oberschenkel traf. Sie hörte nichts mehr von Max. Mit letzter Kraft öffnete sie noch einmal die Augen und starrte in die Tiefe.

Dann sprang sie.
 


 

"Tadele nichts menschliches. Alles ist gut, nur nicht überall, nur nicht immer, nur nicht für alle."
 

[SIZE=1]Novalis (1772-1801)[/SIZE]
 

So das war das letzte kapitel ^^ irgendwann werde ich das nochmal weiterführen und generell komplett überarbeiten, aber das dauert mit sicherheit noch sehr, sehr sehr lange....

Es folgt noch ein Epilog und es gibt noch wie schon mal erwähnd 3 unabhänige kurzgescvhcihten die ich hier auch noch posten werde!



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