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No Reproaches

von

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Kanwasuru

So, jetzt etwas zur Entspannung, nach den Tragödien... Viel Spaß!
 

Saki war weit und lange gelaufen. Wie weit wußte sie nicht mehr, aber sie mußte schon Tage unterwegs sein. Ihre Hand mit der Narbe von Sesshoumarus Messer hatte sich wie zu erwarten entzündet und schmerzte bei jeder Bewegung. Saki hoffte, dass dieser Schmerz den in ihrer Seele übertünchen würde. Sie hatte sich entschlossen in das rote Gebirge zurückzukehren, in dem sie sich 3 Jahre lang erfolgreich versteckt hatte. Sie konnte schon den roten Sandstein riechen. Sie lief schneller. Es war das Beste, wenn sie nie wieder zu Rin und Sesshoumaru zurückkehren würde. Der Schmerz darüber brach ihr fast das Herz und auf ihrem Gesicht hatte sich ein harter Ausdruck festgesetzt, der so gar nicht zu ihren traurigen Augen passte.
 

<<<<<<<<<<<<Rückblick>>>>>>>>>>>>>
 

Der uralte Löwendämon hatte Saki auf der Strasse gefunden. Sie war noch nicht weit genug von ihrem ehemaligen Verlobten weggekommen, um in Sicherheit zu sein. Er würde sie töten, damit seine Pflicht ihr gegenüber verschwand. Sakis Herz brach in dem Moment, als sie seine neue Frau gesehen hatte.

Der Löwendämon strich ihr über die Wange. "Kleine Löwin, nimm einen Rat von einem alten Dämon an." flüsterte er ihr leise ins Ohr. "Trauer kann zu Hass werden. Und Hass schmerzt nicht, er zwingt zum Handeln. Vertraue deinem Hass und lass dich von ihm leiten! Der beste Freund eines Dämons ist sein Hass!" Dann stand er auf und ließ Saki allein. Sie sah dem gebeugt laufenden Dämon nach. Und dann stand sie auch auf und ging zurück zu dem Haus von Tenshi.

Als sie einige Minuten später über und über mit dem Blut ihres Verlobten und dessen Frau beschmiert aus der Tür trat, spürte sie die tiefe Befriedigung, die nun durch ihren Körper strömte. Sie leckte das Blut von ihren Krallen und folgte aufrecht gehend der Strasse in eine unbestimmte Richtung.
 

<<<<<<<<<<<Rückblick Ende >>>>>>>>>
 

Saki saß auf der Spitze einer roten Felssäule und starrte auf die untergehende Sonne. Sie war selbst schuld, dass sie sich dem Kind so genähert hatte. Dadurch war sie angreifbar geworden. Und Sesshoumaru, der ihr vorschrieb, was sie zu denken hatte und sie dabei so kalt ansah. Kalt und Hart. Mit den schönsten goldenen Augen, die sie je gesehen hatte. Saki fauchte ärgerlich. Das war nicht der richtige Zeitpunkt um über Sesshoumarus Augen nachzudenken. Sie mußte ihren Schmerz in Hass verwandeln. Und zwar schnell. Es tat so weh.
 

Ein Mann wanderte durch das rote Gestein zu seiner Hütte. Er wohnte noch nicht lange hier, vielleicht ein paar Wochen. Aus seinem Dorf war er vertrieben worden und hatte Zuflucht in dem kargen roten Gebirge gesucht. Als er den Kopf hob, sah er auf dem höchsten Punkt einer Felssäule eine Gestalt mit feuerroten Haaren sitzen. Er beobachtete sie eine Weile, dann ging er weiter. schließlich ging gerade die Sonne unter und er wollte vor der Dunkelheit in seinem Haus sein.
 

Saki sah der Sonne zu, wie sie hinter dem Horizont ihre Schlafstätte aufsuchte. Sie seufzte. Warum wollte der Schmerz nicht weichen? Und wer war der Mensch hinter ihr in der Schlucht, der sie so lange angestarrt hatte? Sie hatte ihn gerochen und erkannt, dass der Mann Kräuter gepflückt hatte. Sie würde ihm gleich einen Besuch abstatten. Saki sah auf ihre Hand, die rot und entzündet aussah. Sie schwang sich von dem Felsen und folgte dem Geruch des Mannes.
 

Die Tür von Kanwasurus Hütte schwang ruckartig auf. Er sah auf und erkannte, dass es die rothaarige Gestalt, die er auf dem Felsen gesehen hatte, die in der Tür stand. "Kommt rein, wer immer ihr auch seid!" sagte er freundlich und Saki trat ein. Sie schnüffelte. "Du bist Heiler, Mensch!" Der Mann nickte. Saki musterte ihn ausgiebig. Er war in dem undefinierbaren Alter zwischen 20 und 30, gut gekleidet und hatte freundliche, warme, braune Augen. Und er fürchtete sich nicht im Geringsten vor ihr. "Kann ich etwas für euch tun?" fragte er freundlich. Saki nickte und hielt ihm ihre Hand entgegen. Der Mann bat sie, sich zu setzen und betrachtete die entzündete Hand. "Ihr seid vor eurem Herrn weggelaufen?" Sein Blick war immer noch warm. Saki nickte wieder. Dieser Mann kannte sich mit Dämonen aus. "Ich kann nur die Entzündung lindern, eure Schuldigkeit eurem Herrn gegenüber aber nicht entfernen. Das wißt ihr?" Saki fletschte die Zähne. Er erzählte ihr bei weitem nichts neues, sollte er doch endlich anfangen. "Bevor ich euch behandle, sagt mir euren Namen!" Saki untersuchte mit einem Blick das Gesicht des Mannes. Hatte er irgendetwas vor, oder fragte er nur aus Neugier? Doch der Blick des Mannes blieb freundlich und fragend. "Saki ist mein Name." Der Mann nickte. "Es freut mich, Saki-sama. Ich bin Kanwasuru, der Heiler." Er nahm ihre Hand und begann sie zu behandeln. Saki lehnte sich zurück. Dieser Mann gab ihr genau wie Sesshoumaru eine gewisse Ruhe. Aber dieser Mensch war komplett anders als ihr Herr. Nicht nur, dass er ein Mensch war, er hatte eine warme Ausstrahlung und lächelte viel. Sie mochte diesen Menschen, noch bevor sie ihn näher kannte. "Warum bist du in den Bergen, Kanwasuru? Menschen brauchen doch andere Menschen." Kanwasuru blieb über ihr Hand gebeugt, während er ganz offen zu erzählen begann.

Er mußte das Dorf verlassen, nach dem er begonnen hatte, auch für Dämonen zu heilen. Die Menschen in seinem Dorf hielten ihn irgendwann auch für einen Dämonen. Als er sich dann eine Dämonin zur Frau nahm, hatte es den Dörflern gereicht und sie hatten ihn vertrieben. Seine über alles geliebte Frau hatten sie erschlagen.

Kanwasuru lächelte traurig. "Sie war wunderschön, meine Frau. Kanyona hätte nie im Leben einem Menschen ein Haar gekrümmt." Saki nickte. "Und die Kleingeistigkeit der anderen Menschen hat sie in den Tod gestürzt." "Wie lange ist das jetzt her, Kanwasuru?" Der Mann überlegte kurz. "So ungefähr 2 Monate, schätze ich." Saki sah ihn erstaunt an. "Und du hasst die Menschen nicht dafür, was sie getan haben? Sie haben dir dein Herz gebrochen!" Kanwasuru lächelte Saki an. "Na und? Sie haben getan, was ihnen richtig erschien. Warum sollte ich sie hassen? Wenn das Schicksal es so wollte? Was kann ich gegen das Schicksal machen?" Saki schüttelte den Kopf. "Aber du mußt doch irgendwas fühlen? Wenn du deine Frau so geliebt hast, muß doch Hass da sein!?" Kanwasuru lachte warm. "Ach, Saki-sama. Ihr seid so voller Schmerz und Hass, dass ihr euch nicht vorstellen könnt, wie es anders zu ertragen ist. Ich erfreue mich an jedem Tag, den ich mit ihr geteilt hatte und freue mich darauf, sie im Jenseits wiederzusehen. Doch solange ich noch nicht tot bin, muss ich hier wohl eine Aufgabe haben. Außerdem spüre ich, wie sie jeden Moment um mich ist und daran erfreue ich mich auch!" Saki war beeindruckt. Jemanden wie Kanwasuru war sie noch nie begegnet. Er schöpfte sogar aus seiner Trauer Kraft und Freude. Sie fühlte, dass dieser Mann etwas besonderes war.

Kanwasuru verband ihre Hand. "So, dann könnt ihr jetzt schmerzfrei weiterziehen." Saki senkte den Kopf. "Nein, ich bleibe in diesen Gebirge. Ich muss nicht weiter." Kanwasuru sah sie mitleidig an, als er die Trauer in ihrer Stimme hörte. Der harte Zug um ihren Mund verschwand eine Moment und gab den Blick auf ihre zerbrechliche traurige Getalt frei. Er lächelte sie an. "Dann kann es sein, dass man sich öfter sieht, was?" Er lachte. Saki war verwirrt. "Warum lachst du?" fragte sie verdutzt. Kanwasuru lächelte sie wieder an. "Es würde mich freuen, wenn man sich öfter sehen würde!" Saki schaute in seine warmen fröhlichen Augen und nickte zögernd.
 

Sesshoumaru versuchte Sakis Spur zu folgen. Doch die Dämonin hatte erstklassige Arbeit geleistet, ihre Spuren zu verwischen. Warum war sie davon gerannt? Und wo wollte sie jetzt hin? Die Narbe in ihrer Hand band sie an ihn, und er mochte es nicht, wenn sein Eigentum weglief. Vorallem nicht, wenn es ihm wichtig war. Rin hatte seit 2 Tagen pausenlos geweint, Jaken hatte daraufhin einen Nervenzusammenbruch gekriegt und er selbst war losgezogen, um sie zu suchen. 'Verdammte Saki!' dachte Sesshoumaru. 'Wenn ich dich erwische!' Er nahm ihre Witterung auf, die er bis zu einem Fluß verfolgen konnte, dann war ihr Geruch wieder wie vom Erdboden verschluckt. Es würde eine Weile dauern, bis er sie fand. Warum war sie bloß weggelaufen? Hatte sie etwa Zweifel daran, dass er sie nicht beschützen konnte? Ärger stieg in dem Hundedämon hoch. Er dachte an den Moment, wo er in ihren Nacken gebissen hatte. Er hatte sich ihr so nah gefühlt in diesem Augenblick. Und jetzt war sie einfach davon gelaufen. Einige Meilen flußaufwärts fand er noch eine Spur von ihr. Wohin wollte sie? Er knurrte leise, als die Spur wieder verschwand. Wie lange würde es dauern, bis er sie gefunden hatte?
 

Saki und Kanwasuru trafen sich fast täglich. Saki genoß die ruhigen Stunden mit dem warmen Mann, der ein so schönes Lachen hatte und Kanwasuru mochte die stillen Minuten zwischen ihnen, die die Ausstrahlung der Dämonin fast greifbar machte. Er wußte, dass sie einen tiefen Schmerz in sich trug und als Saki eines Abend vor seiner Tür stand, wußte er, dass sie jemanden brauchte, dem sie alles erzählen konnte.

Saki hatte die ganze Nacht erzählt. Jede Einzelheit, jeden Moment des Schmerzes in ihrem Leben, jeden Moment des Glücks. Dieser Mensch machte es ihr einfach, zu erzählen. Seine warme Ausstrahlung beruhigte Saki und sie hatte einfach das Bedürfnis, ALLES zu erzählen. Kanwasuru war sich im Klaren darüber, dass er als Einzigster alles über diese Dämonin wußte. Als sie aufhörte zu erzählen, dachte er kurz nach. "Du solltest zu deinem Senpai zurückkehren, Saki-chan." sagte er langsam. Saki fletschte die Zähne. "Warum?" Kanwasuru lachte leise. "Naja, erstens ist dein Kind bei ihm und zweitens scheint dir eine Menge an ihm zu liegen!" Saki wurde rot. "Wie meinst du das, Kanasuru?" Der Mann lachte weiter. "Das kannst du dir selbst ausrechen, Saki-chan!" Er stand lachend auf und machte Tee. Saki folgte seinen Bewegungen mit den Augen. "Und was ist dann mit dir, Kanwasuru-kun?" Der Mann drehte sich zu ihr um. Er lächelte, doch diesmal blieben seine Augen ernst und traurig. "Ich? Ich werde schon klarkommen." Saki stand auf und umarmte den überraschten Kanwasuru. Sie sah aus grünen Augen zu ihm hoch. "Arigato, Kanwasuru-kun. Für alles!" Er legte seine Arme um sie und drückte sie. "Und ich danke dir, Saki-chan, für die Zeit, die wir miteinander verbracht haben." Saki ließ ihn los. "Du hast recht. Du hattest in allem Recht, was du gesagt hast. Und darum gehe ich." Kanwasuru lächelte sie an. "Dann lauf, Löwin!" Saki nickte und lächelte. Sie hatte in ihrem ganzen Leben nicht soviel gelächelt, wie in diesem Monat mit Kanwasuru. Es war ein gutes Gefühl. Dann rannte sie aus der Hütte, ihrer Tochter und ihrem Senpai entgegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-06-30T04:25:13+00:00 30.06.2019 06:25
Na dann beeile dich Saki deine Familie wartet schon sehnsüchtig auf dich.
Von:  SeiyaDarkside
2004-02-02T18:37:26+00:00 02.02.2004 19:37
Halli Hallo,

also ich muß ja sagen, einfach klasse die Geschichte, ich habe sie erst vor ein paar Tagen entdeckt und mußte sie mir auf Diskette ziehen damit ich das ganze in ruhe lesen konnte da ich derzeitig nicht im Internet bin. Ich bin froh das ich erst mal 11 Kapitel in einem Zug durchlesen konnte und ich muß sagen eine sehr gute Geschichte. Sie wurde so geschrieben das man sich jede einzelheit vorstellen kann, und so etwas ist für mich wichtig an einer Story. Ich bin lese oft und viel, und nicht viele Geschichten sind es mir wert einen Kommi zu hinterlassen, aber das mußte jetzt mal wieder sein. DU kannst und darfst Dir sicher sein das ich jeden Teil lese den Du laden tust. Ich freue mich schon auf die nächsten Kapitel, Danke für eine Spannende Entführung ins Reich der Träume (^^)V weiter so.
Domo Arigatou

Lieben Gruß
Seiya
Von:  Shireikan
2004-02-02T16:59:40+00:00 02.02.2004 17:59
Sach ma , wie konnte ich so bescheuert sein un d dieses Kapi nicht bemerken??? O.o
Aber ich musste jetzt einfach mal nachschauen , weil ich lange nichts von dir gehört hab. (Yo , ganze 2 Tage. *lol*)
Nun ma zum Kapi:
Ich fande es mal wieder erste Sahne!!! ^,~ (Wie kann es auch anders sein?!?)
Es ist doch klasse das Saki freiwillig zurück geht.
Aber was wird Fluffy dazu sgaen das sie abgehauen ist? Hmm...
Anderseits ist es mal ne witzige Vorstellung wie Jaken nen Nervenzusammenbruch bekommt. *lol*
Ich hoffe das du gaaaaaaaaaaaaaaanz schnell weiterschreibst!!!!
Wann kommt den ungefähr das nächste Kapi?
Sind ,wie gesagt, schon GANZE 2 Tage !!! *grummel* ^___^
Bye Katze
*knuddel*

PS: erstöööö ^.^


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