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Wieder zusammen - nie mehr getrennt

Kai x Ray - was sonst?
von

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erstes und letztes Kapitel

So... ich hab mir gedacht, ich schreib immer nur Kommis und keine FF's, und

laut einiger Leute in meinem Umfeld sollte ich mal eine schreiben...*drop*

Ayan-IG, dat hast du nu davon! XD

Ihr möchte ich nämlich vorher noch ein ganz großes Danke! sagen, weil sie mir

endlich mal in den Hintern getreten hat, damit ich hier mal ein Ende ranschreibe...

Danke...

Uns jetzt hör ich ja auch schon auf, euch zu nerven.^^"
 

Wieder zusammen - nie mehr getrennt
 

Ruhig und entspannt, nichts ahnend, lagen sie beide, eng aneinander gekuschelt, ganz in irgendwelche Träumereien versunken, den laufenden Fernseher ignorierend, auf dem Sofa, ließen sich durch nichts und niemanden stören.

Seufzend kuschelte Ray sich näher an Kais warmen Körper. Dieser zog den Chinesen fester in seine Arme, vergrub sein Gesicht in Rays langen, schwarzen Haaren.

Bis auf das leise Gebrabbel des Nachrichtensprechers im Fernsehen und das ruhige Atmen der beiden Jungs, war es still. Kein einziges Geräusch störte die traute Zweisamkeit der zwei.

Das war nicht immer so. Bis vor knapp zwei Wochen hatten die beiden noch bei Tyson, Max und Kenny in der Bladebreaker-WG gewohnt. Obwohl es die Bladebreakers als Bladerteam so gar nicht mehr gab. Ray hatte sich vor vier Monaten in einem Match gegen Tyson das Handgelenk gebrochen und bladete seit dem nicht mehr.

Seit dieser Verletzung war Tysons und Rays Verhältnis zueinander ziemlich überspannt. Ray beschuldigte Tyson, absichtlich auf sein Handgelenk gezielt zu haben und Tyson beschimpfte Ray dafür bei jedem Wortwechsel als den miesesten Blader aller Zeiten.

Oft hatte Kai schweigend zugesehen, wie Ray sich bei Drigger ausheulte. Jedes Mal, wenn er den schwarzhaarigen Jungen so sah, kochte in ihm die Wut hoch und er spürte ein starkes Verlangen danach, Ray in die Arme zu nehmen und zu trösten. Gleichzeitig wollte er Tyson am liebsten eine in die Fresse schlagen.

Irgendwann hatte Kai sich selbst überwunden und war auf Ray zugegangen, hatte ihn getröstet und sanft in den Armen gehalten, bis dieser vor Erschöpfung eingeschlafen war. Fürsorglich hatte er den jungen Chinesen ins Bett gelegt, ordentlich zugedeckt und den scheinbar traumlosen Schlaf des Jungen beobachtet.

Noch bis tief in die Nacht saß Kai am Bett seines Teamkollegen, bis er irgendwann, er konnte nicht mehr genau sagen wann, müde seinen Kopf auf Rays Bett legte und ebenfalls einschlief.

Nur um am nächsten Morgen von einem herumkrakeelenden Tyson geweckt zu werden...

Mistkerl... Seinen, ja SEINEN, Ray so runter zumachen.

Genervt stand er auf. Wehmütig sah er noch einmal zu Ray, der noch immer selig schlief, dann verließ es das Zimmer, um Tyson mal die Leviten zu lesen...
 

Leise seufzte Kai.

"Was ist denn, Kai?", fragte Ray, der mit dem Kopf auf Kais Schoß lag. "Nichts..." "Wenn nichts ist, worüber denkst du dann nach?", stocherte Ray feinfühlig weiter. Ein kleines Lächeln huschte über Kais Gesichtszüge und er fuhr mit einer Hand sachte durch Rays schwarze Haare.

"Ich hab nur überlegt, wie wir damals in diese Wohnung gekommen sind. Du weißt schon, die Sache mit Tyson.", murmelte Kai. Er gab sich geschlagen, Ray durchschaute ihn sowieso.

Irgendwann musste dann Ray den Fernseher ausgeschaltet haben, denn am nächsten Morgen wachte Kai auf und ein schlafender Ray lag halb auf (nicht so, wie manche jetzt vielleicht denken...^^") und halb neben ihm. Im Zimmer war es leise nur von draußen war das leise Zwitschern der Vögel zu hören. Die ersten Sonnenstrahlen lugten verstohlen durch die Vorhänge und kitzelten Kai an der Nase.

Lächelnd strich Kai seinem kleinen Mitbewohner durch die Haare. (sein neues Hobby...^^")

Vorsichtig, um Ray nicht zu wecken, schälte Kai sich aus den Armen des kleinen Chinesen (bei mir ist Ray ungefähr einen Kopf kleiner als Kai. ^^") und schlich sich leise in die Küche. Er verschloss die Küchentür hinter sich und begann, so leise es ging, das Frühstück zu machen.
 

Verschlafen blinzelte Ray und zog prüfend die Luft durch die Nase ein. Hier roch es eindeutig nach Kaffee. Und Kaffee bedeutete, dass Kai schon beim Frühstücken war. So gut es ging streckte Ray sich auf dem Sofa und tapste dann, immer noch müde, in die Küche um sich neben Kai auf einen Stuhl plumpsen zu lassen.

Dann stand er jedoch wieder auf und marschierte zum Kühlschrank.

"Morgen.", gähnte Ray in den Kühlschrank, als er vergeblich die Milch in selbigem suchte. "Hast du die Milch gesehen?", murmelte er, die Nase noch immer halb im Kühlschrank. "Sie steht auf dem Tisch. Schlafmütze.", meinte Kai zwischen zwei Schlucken Kaffee und deutete auf die Milchpackung neben Rays Teller.

"Oh, auch gut." Den unschuldigen Kühlschrank hinter sich zuknallend, setzte Ray sich wieder neben Kai und schüttete die Milch in seine Tasse, wobei allerdings knapp 10% eher auf dem Tisch als in der Tasse landeten. Genervt verdrehte er die Augen und fischte einen Lappen aus der Spüle. "Scheint heute echt nicht mein Tag zu sein...", murrte Ray, als er den Lappen mit einem gezielten Wurf in die Spüle zurück beförderte.

Schweigend schmierte er sich sein Brötchen mit Marmelade voll und begann, es in seinem Magen verschwinden zu lassen.

"Ich geh die Post holen.", sagte Kai nachdem er seinen Teller in die Spülmaschine gestellt hatte und verließ, auf Socken, die Wohnung, um zu dem drei Stockwerken tiefer gelegenen Briefkasten zu gehen.

Ray quittierte das mit einem nicken und vertiefte sich wieder in sein Frühstück.

Das Zuknallen der Wohnungstür signalisierte ihm, dass Kai wieder anwesend war. Prompt fiel ihm auch ein Brief, der an ihn adressiert war, vor die Nase.

Seit wann schickte ihm denn einer Post? Sonst kamen doch immer nur Rechnungen.

Schultern zuckend öffnete er das Couvert und entfaltete das Blatt Papier. Chinesisch. Also höchst wahrscheinlich von Mariah.

Sie muss in Eile gewesen sein, denn ihre Schrift war unordentlich und schwer zu entziffern. Immer wieder war etwas durchgestrichen oder Worte tauchten zweimal hintereinander auf.

Schon nach den ersten vier bis fünf Zeilen ließ er den Brief langsam sinken. Er zerknüllte den Brief mitsamt dem Umschlag und schmiss ihn in den Müll. Beinahe schon geknickt wirkend stand er vom Tisch auf und ging in sein und Kais Zimmer.
 

Kai sah ihn fragend hinterher. Kopfschüttelnd fischte er den Brief aus dem Papierkorb und entknitterte ihn. Seufzend faltete er ihn wieder zusammen. Warum mussten alle Briefe an Ray immer auf Chinesisch sein?

Das Einzige, das er entziffern konnte, war "Ray". Immer und immer wieder tauchte diese Silbenkombination auf. Oft tauchte hinter dem Namenszug ein Frage- oder Ausrufezeichen auf, selten ein Punkt.

Gedankenverloren strich Kai mit den Fingern über Rays Namen. Er hatte den jungen Chinesen bei ihrem Einzug gefragt, was die Schriftzeichen unter dem Klingelschild bedeuten sollten, sie waren für ihn unleserlich. Ray hatte ihm daraufhin erklärt, dass das erste Hiwatari Kai und das zweite Kon Ray bedeutete. Chinesisch halt.

Kopfschüttelnd steckte er den Brief in seine Hosentasche und folgte Ray in ihr Zimmer. Im Türrahmen blieb er stehen und sah Ray schweigend dabei zu, wie er wahllos einige seiner Kleidungsstücke in seine Reisetasche stopfte.

Als ob er einen Schlussstrich ziehen wollte, zog Ray energisch den Reißverschluss der Tasche zu und warf sie sich über die Schulter. Er griff nach seinem Rucksack der auf dem Bett lag und drehte sich zur Tür, als er Kai erblickte, wollte er aus dem Zimmer stürmen, aber Kai versperrte ihm den Weg.

"Wenn du mir schon nicht sagst, warum und wohin du willst, dann verabschiede dich wenigstens.", bat Kai den Jungen, der verzweifelt versuchte, an ihm vorbeizukommen.

Traurig sah Ray den größeren Jungen an, dann stellte er sich auf die Zehenspitzen und drückte Kai einen kleinen Kuss auf die Lippen, noch einmal kuschelte er sich an den warmen Körper von Kai. Er wischte sich eine einzelne Träne aus den Augen und wandte sich dann von dem Russen ab.

Routiniert schlüpfte er in seine Schuhe und öffnete die Tür. Noch ein letztes Mal drehte er sich um und sah Kai noch einmal entschuldigend an. "Tschüß, Kai.", sagte Ray mit einem letzten Gruß, steckte noch seinen Wohnungsschlüssel in die Hosentasche und zog dann die Tür mit einem lauten "Rums" hinter sich zu.

Traurig starrte Kai auf den Punkt, an dem eben noch sein kleiner geliebter Chinese gestanden hatte. Der Abschied kam ihm so endgültig vor, aber warum sollte Ray nicht wieder zurückkommen? Schließlich hatte er den Wohnungsschlüssel nicht hier gelassen, sondern bewusst eingesteckt.

Schweigend zog auch er seine Schuhe an, schloss noch alle Fenster und verließ dann ebenfalls die Wohnung; Ziel war die WG der restlichen Jungs.
 

Genervt verdrehte er die Augen, als er zum vierten Mal auf den Klingelknopf drückte. Warum mussten diese Schnarchtassen auch unbedingt heute noch länger schlafen als sonst??

Er wollte gerade mit voller Wucht auf die Tür einschlagen, als er das Herumdrehen des Schlüssels wahrnahm. Ein "leicht" verschlafen dreinblickender Kenny öffnete ihm die Tür und sah ihn fragend an.

"Was ist denn los? Weißt du eigentlich, wie spät es ist?", murrte der Chef und bat Kai herein. "Kannst du Chinesisch?", fragte Kai ohne große Umschweife. "Ja, wieso?" "Dann übersetz mir das bitte!", sagte der graublauhaarige Russe und drückte Kenny den zerknitterten Brief in die Hand.

"Na gut. Willst du 'nen Kaffee haben?", fragte der Chef, als er sich mit Block und Stift "bewaffnet" an den Tisch setzte. "Ne, lass mal lieber.", murmelte Kai und setzte sich zu dem Braunhaarigen.

Seine Augen wurden immer größer, mit jedem geschriebenen Wort wuchs sein Verständnis für Rays aufgewühlten Gemütszustand.

Aus den Zeilen ging hervor, dass Rays Großeltern und seine Tante bei einem Unfall gestorben waren, Ray sollte deshalb so schnell es ginge ins Dorf zurückkommen um an der Beerdigung teilzunehmen.

Kai hatte von Ray erzählt bekommen, dass seine Eltern kurz nach seiner Geburt bei einem Brand ums Leben gekommen waren. Ray hatte nur überlebt, weil er an diesem Tag bei seinen Großeltern war. Seitdem lebte er bei ihnen. Seine Eltern hatte Ray angeblich nie vermisst, dafür hatte er jede Woche einen Brief an seine Tante und seine Großeltern geschrieben, sie waren die Familie für den jungen Chinesen - und jetzt, waren die letzten familiären Stützen aus Rays Leben verschwunden.

Kai verstand Rays Handeln, aber es schmerzte doch, dass er "seinen" Ray hatte gehen lassen.

"Danke Kenny, ich geh dann mal wieder. Und - sorry, dass ich dich geweckt hab.", murmelte Kai noch, ehe er die Tür der WG hinter sich schloss.

Gedankenverloren ging Kai mit langsamen Schritten zurück. Zurück in die Wohnung, in der er warten würde, bis Ray eines Tages mit einem fröhlichen "Ich bin wieder da!!" die Tür öffnen würde und ihm wie immer in die Arme fiel.
 

***
 

Inzwischen waren seit Rays Rückkehr nach China fast 8 Jahre vergangen. 4 Jahre lang hatte zwischen Japan und China ein schonungsloser Krieg geherrscht. Auf beiden Seiten gab es unzählige Tote, Verletzte, Witwen und Waisen. Seit nunmehr einem halben Jahr herrschte offiziell Frieden zwischen beiden Staaten, aber auf den Straßen, egal wo man hinkam, dominierte noch immer der Hass auf Bürger des jeweils anderen Landes. Die sozialen Strukturen waren zerrüttet, auf beiden Seiten galt es, Milliardenschäden zu beseitigen, die humanitäre Versorgung in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen zu stabilisieren und allmählich wieder Vertrauen zu schaffen.
 

***
 

Mit einem leisen Seufzer ließ Kai die Schnalle seines Koffers zuschnappen und wuchtete ihn vom Bett herunter. Langsamen Schrittes hievte er das Gepäckstück zur Wohnungstür und stellte es zu seiner Reisetasche auf den Hausflur. Er zog sich noch schnell seine Schuhe an und schloss die Tür hinter sich sorgfältig zu, dann ging er bepackt wie er war, mit seinem Kram zu seinem Auto, das er hinter einem Baum auf der anderen Seite der Straße geparkt hatte.

Nachdem er sein Gepäck im Kofferraum verstaut hatte, setzte er sich hinter das Steuer und ließ den Motor an. Mit etwas Geschick rangierte er den kleinen Toyota aus der Parklücke und holperte dann mehr als er fuhr, auf der vom Krieg zerfressenen Straße, in Richtung Flughafen davon.

Der Flug war ereignislos verlaufen und jetzt stand Kai da. Mit seinen Gepäckstücken bewaffnet und völlig ohne Orientierung.

Scheiße aber auch!

Wütend begann der inzwischen 21-jährige in seinem Rucksack nach dem Stadtplan Hongkongs zu suchen. Hatte sein Chef nicht gesagt, dass ihn am Flughafen jemand abholen und zum Hotel bringen würde?? Genervt verdrehte er die Augen. Man konnte sich aber auch auf niemanden verlassen!

Na gut, zumindest lag das Hotel so, dass man es zu Fuß vom Flughafen aus in einer Viertelstunde gut erreichen konnte. Er hatte keine Lust, sich ein Taxi zu rufen, denn das, was er über die Hongkonger Taxifahrer gehört hatte, war ihm wirklich suspekt. Angeblich war seit Kriegsbeginn kein japanischer Staatsbürger mehr lebend aus einem Taxi in China wieder ausgestiegen. Nicht dass er ein Feigling war, aber er hing doch an seinem Leben.

Also schleifte er sich mit seinem Koffer und restlichen Anhang den kleinen Hügel zu dem Hotel hoch. Anfangs ging alles noch ganz schnell, doch mit jeder gegangenen Stufe schien die Treppe länger zu werden. Auf der Hälfte angekommen, musste er erstmal eine kleine Pause einlegen. Müsste er diesen Scheiß-Koffer nicht mitschleppen, wäre er schon längst oben!

Er fischte sich ein Trinkpäckchen aus dem Rucksack und setzte sich damit auf den Koffer. Gemütlich saugte er den Apfelsaft aus dem kleinen Päckchen und wollte es anschließend einfach wegwerfen, besann sich dann aber doch und steckte es zerknüllt in die Hosentasche.

Seufzend stand er auf und marschierte weiter.

Nach weiteren zehn Minuten hatte er die Treppe hinter sich gelassen und zog seinen Koffer jetzt durch die kleine Parkanlage.

Einige Zeit später kam zwischen einer Baumgruppe ein kleines Hotel in Sicht. Glücklich, endlich sein Ziel erreicht zu haben, hievte er sein Gepäck die letzten Stufen hoch und war froh, an der Rezeption eine Japanerin anzutreffen. Sie zeigte ihm sein Zimmer und wünschte ihm erholsame "Ferien".

Kai stellte seinen Kram neben das Bett und ließ sich dann müde auf dieses fallen. Ohne sich noch groß zu bewegen, schlief er ein.
 

Die warmen Sonnenstrahlen weckten Kai am nächsten Morgen sanft aus einem traumlosen Schlaf. Immer noch halb verschlafen tapste er in das angrenzende Bad seines Hotelzimmers und kippte sich erst einmal eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht.

Nachdem er festgestellt hatte, dass das kalte Wasser in China wirklich KALT war, entledigte er sich seiner Klamotten und stellte sich unter die Dusche.
 

Frisch geduscht und nur mit einem Handtuch bekleidet, spazierte Kai zurück in sein Zimmer und machte den Koffer auf. Das Erste, was ihm entgegenkam, war ein kleines, Plastikschächtelchen und darauf folgte ein Berg Klamotten und anderes Zeugs.

Fragend hob er das Plastikschächtelchen auf und besah es sich genauer. Es war die Schminke, die er früher für die blauen Streifen verwendet hatte.

Seit Ray damals von 8 Jahren weggegangen war, hatte er aufgehört, sich die Streifen ins Gesicht zu malen.

Hach ja...

Es war schon verdammt lange her, dass er Ray das letzte Mal gesehen oder von ihm gehört hatte. Er hatte anfangs versucht, Ray Briefe zu schreiben. Erst kamen sie mit einem Stempel; "Empfänger verzogen, nicht zustellbar" zurück, dann kamen sie eine Weile nicht mehr zurück, blieben jedoch unbeantwortet. Und eines Morgens lag ein Brief mit der Aufschrift; "Empfänger verstorben, nicht zustellbar" im Briefkasten.

Für Kai war damals eine kleine Welt zusammengebrochen. Sein Ray? Tot? Das konnte doch nicht wahr sein. Das DURFTE nicht wahr sein.

Energisch schüttelte Kai den Kopf. Er schwelgte schon wieder in der Vergangenheit umher. Wie so oft in letzter Zeit. Seit feststand, dass sein Chef ihn für ein paar Wochen nach China schicken wollte, dachte er immer öfter an Ray und an die gemeinsamen zwei Wochen in ihrer Wohnung.

Diese zwei Wochen, die die schönsten zwei Wochen in seinem Leben waren, er hatte nie vergessen, wie schön es war, morgens aufzuwachen und zu wissen, dass man nicht allein war.

Seufzend schmiss Kai die Schminke auf sein Bett und angelte dann nach ein paar frischen Klamotten. Frisch eingekleidet verließ er sein Zimmer und ging nach unten in den Speisesaal zum Frühstück.

Dort entdeckte er auf dem Buffet allerhand Dinge, die Ray früher oft gekocht hatte. Er fand zwar, dass das Essen hier ganz gut schmeckte, aber Ray konnte das eindeutig besser.

Nachdem er den ersten Hunger am Morgen gestillt hatte, ging er in die Hongkonger Innenstadt, bzw. in das, was von dieser nach dem Krieg noch übrig geblieben war. Kopfschüttelnd streifte er durch die Straßen, überall war man dabei, die Gebäude neu aus dem Boden wachsen zu lassen, Straßen wieder verkehrstauglich zu machen und Schotter abzutransportieren.

Die Hauptstraßen sahen schon wieder halbwegs brauchbar aus, aber sobald man in eine der zahlreichen Seitengassen ging, sah man das ganze Ausmaß des Elends in Hongkongs Straßen. In den Eingängen zertrümmerter Hinterhäuser saßen Frauen und Kinder, sammelten sich zu einem mehr als spärlichen Essen um eine provisorische Feuerstelle. Fließend Wasser gab es nicht, weder zum Waschen noch zum Kochen, die Menschen sahen heruntergekommen und verwahrlost aus.

In den Gassen, in denen besonders viele Menschen saßen, stank es bis zum Himmel und auch drei Straßen weiter konnte man den mörderischen Gestank noch gut wahrnehmen. Er zog durch alle Risse, verbreitete sich wie eine dunkle Wolke über der Stadt.

Kai hielt es für ein Wunder, dass sich bisher noch keine großen Seuchen in der Stadt ausgebreitet hatten. Er war heilfroh, dass er den Krieg nur aus weiter Ferne hatte miterleben müssen. Sein Großvater war mit ihm rechtzeitig in sein Landhaus in Russland umgezogen.

Was aus Kenny und Tyson geworden war, wusste er nicht. Er wusste ja noch nicht einmal, ob sie die Luftangriffe auf Tokio überlebt hatten. Max war mit seinem Vater zurück zu seiner Mutter nach Amerika gegangen.

Er selbst war erst vor vier Monaten wieder nach Tokio gegangen. Es tat weh, die Stadt, in der nach seiner Abtei-Zeit gelebt hatte, so zerstört vorzufinden.

Aber er machte sich mehr Sorgen um Ray. Immerhin wurde China vom Krieg heftiger mitgenommen als Japan, da Japans Militär um Klassen besser war.

Noch den ganzen Tag schlenderte Kai durch die Straßen, machte hier und da ein Foto, er wollte sie den Amerikanern und Europäern schicken, da diese vom chinesischen Parlament in Unwissenheit gehalten wurden.

Wieso interessierte er sich eigentlich plötzlich für irgendwelche Menschenrechtsverletzungen?? Das Einzige, das ihn interessieren sollte, war sein Job hier. Und der hieß Urlaubmachen.

Mit einem leisen Seufzer machte er sich auf den Weg zurück zum Hotel. Den ganzen Tag war er durch Hongkong gestreift und hatte noch nichts gegessen. Dementsprechend knurrte sein Magen.

Mal sehen, vorhin war er durch diese Straße gekommen und dann ... ja, ähm ... Scheiße! Hatte er auch den lieben langen Tag nichts Besseres zu tun, als sich zu verlaufen??

Unschlüssig stand er an einer Kreuzung. In welche Richtung sollte er jetzt bitte gehen? Links, Rechts, oder am Besten doch geradeaus?

Doch zu einer Entscheidung kam er nicht. Hinter ihm brachen Schutt und Geröllmassen aus einer Hauswand und ließen das halbe Gebäude einstürzen.

Fassungslos sah Kai auf die Trümmerberge. Bis vor ein paar Sekunden hatte er da noch gestanden.

Er wollte so schnell es ging verschwinden, aber sein Blick blieb an einer, nur schemenhaft erkennbaren, Person hängen. Ein leuchtendes Augenpaar stach aus den Staubmassen hervor, kam immer näher.

"Was willst du hier?" Kai verstand kein Wort. Scheiß-Chinesisch... Warum hatte er vor seiner Reise nicht wenigstens ein Wörterbuch gekauft?

"Äh...Was?", stammelte Kai leicht hilflos. "Scheiß-Japaner!", schrie die Schattengestalt auf einmal in sauberem Japanisch und stürzte sich auf Kai.

Dieser sah nur das Blitzen gelber Augen, dann spürte er, wie sich eine Faust in seinen Magen bohrte. "Scheiße!", fluchte Kai und schlug mit zusammengebissenen Zähnen zurück.

So ging das noch eine Weile weiter. Immer wieder fand eine Faust den Magen oder das Gesicht des Anderen. Bis nach einiger Zeit der chinesische Junge aufgab. Völlig am Ende seiner Kräfte sank er vor Kai auf den Boden und blieb dort regungslos liegen.

Ziemlich außer Atem sackte Kai neben dem Jungen auf die Knie und begann, ihn nach irgendwelchen Hinweisen auf seine Identität zu durchsuchen.

Er fand nicht viel. Eine Armbanduhr ohne Armband, ein Feuerzeug, ein zerknülltes Foto, ein in seine Einzelteile zerlegtes BayBlade und ein BitChip. Dieser Junge besaß ein BitBeast?

Dazu würde er später kommen. Zuerst entknitterte er das Foto, das eine ihm unbekannte Person zeigte. In seinen Augen wertlos. Die Armanduhr, auch nichts Besonderes, genau wie das Feuerzeug und die BeyBladeteile. Aber der BitChip verschlug ihm die Sprache. Wie in Zeitlupe glitt ihm der Chip aus den Fingern. Kam mit einem Klirren auf dem Boden auf.

Das konnte nicht sein. Nein, das DURFTE nicht sein. Es war sogar so gut wie unmöglich. Ray hätte niemals, nein, NIEMALS Drigger aus der Hand gegeben.

Aber... wenn er diesen BitChip hatte, wer war er dann?

Doch nicht ... nein. Oder?

Kais wirre Gedankengänge wurden jäh unterbrochen, als der Jungen neben ihm sich zu bewegen begann. Die gelben katzenartigen Augen blinzelten, wurden jedoch weit aufgerissen, als sie den BitChip in Kais Fingern entdeckten.

"Was fällt dir eigentlich ein?!", fauchte der Junge und riss Kai den Chip weg.

"Wo hast du den her?", fragte Kai kühl, sah den Jungen berechnend an. "Als ich aufwachte, lag er neben mir und man sagte mir, dass er mir gehören würde! Aber was geht dich das eigentlich an?!", gab der Junge trotzig zurück, stopfte nebenbei seine Sachen zurück in seine Hosentaschen.

"Warum hast du dich nie gemeldet, Ray?", fragte Kai, sah den jungen Chinesen vor sich fragend an.

"Woher kennst du meinen Namen?"

"..."

"Sag schon! Woher kennst du meinen Namen? Weißt du vielleicht mehr über mich?", schrie Ray den Russen beinahe schon verzweifelt an.

"Weißt du es nicht mehr? Hast du mich etwa vergessen?", fragte Kai, wobei ein kleiner Stich in seinem Herzen einen unangenehmen Schmerz auslöste. Ray sollte ihn vergessen haben?

Warum?

"Ich weiß gar nichts! Dank meiner Amnesie kann ich mich nur an die vergangenen 8 Jahre erinnern! Das einzige was ich weiß, ist dass ich Ray heiße, weder Zuname noch Alter sind mir genannt worden.", sagte Ray bedrückt.

"Und der BitChip?", hakte Kai weiter nach.

"Als ich aufgewacht bin, lag er neben mir. Ein Mädchen, sie sagte sie heißt Mariah, hat gesagt, dass er Drigger heiße und mir gehören würde. Ich dachte, sie wüsste mehr über mich, aber als ich gefragt hab, ist sie aufgestanden und gegangen. Sie kam nie wieder. Nach zwei Wochen wurde ich entlassen. Angeblich wohnte ich bis zu meinem Unfall in diesem Dorf, in das ich gebracht wurde.", erzählte Ray.

"Kannst du mir sagen, wie ich in das Hotel im Park am Flughafen komme?", unterbrach Kai den Chinesen.

"Ja, wieso?" "Weil ich keinen Bock habe, noch länger hier auf der Straße zu hocken", gab Kai trocken von sich.

Ray nickte und brachte Kai innerhalb von fünf Minuten zum Hotel.

Kai ging die Stufen hoch, drehte sich dann aber noch einmal um. Ray stand am Fuße der Treppen und winkte Kai schüchtern zum Abschied.

"Was stehst du denn da unten rum? Komm mit, oder willst du da Wurzeln schlagen?", meinte Kai nur und verschwand in der Eingangshalle.

Ray sah ihm unsicher nach, rannte dann aber hinterher. Er wollte nicht erst an der Rezeption des Hotels nach dem Zimmer des Grauhaarigen fragen, von dem er noch nicht einmal den Namen kannte.

Wie das kleine Rattenschwänzchen tapste Ray dem Russen hinterher. Vor seinem Zimmer hielt dieser an und durchforstete seine Taschen nach dem Schlüssel. Nachdem er fündig geworden war, deutete er Ray, ins Zimmer zu kommen und irgendwo hinzusetzen.

Ray setzte sich auf das große weiche Bett und sah Kai fragend an.

"Und was ist danach passiert?", fragte Kai, der sich zu Ray aufs Bett gesetzt hatte.

"Wie danach?" "Nachdem du in das Dorf gekommen bist." "Mariah wurde gerade beerdigt. Eine japanische Bombe hatte das Haus ihrer Familie getroffen. Und dafür HASSE ich euch Japaner!", fauchte Ray Kai an.

"He! Ich hab zwar die japanische Staatsbürgerschaft, aber ich bin immer noch gebürtiger Russe. Kein Grund, mich zu hassen.", wehrte Kai den Wutausbruch des Anderen ab.

"Du bist Russe?", fragte Ray irritiert. Kai nickte.

"'Tschuldigung.", murmelte Ray leicht pikiert. "Ach. Vergiss es.", winkte Kai ab, "Erzähl lieber weiter."

"Gut. Ein Junge namens Lee hatte mir dann gesagt, dass ich Ray heißen würde. Na ja, dann kam der Krieg. Außer mir, Lee und Kevin hat keiner aus unserem Dorf die großen Bomben in den letzten Kriegstagen überlebt. Das ganze Dorf wurde dem Erdboden gleichgemacht. Wir sind nach Hongkong gegangen. Kurz nach offiziellem Kriegsende wurde Kevin in einem Straßenkampf erledigt. Lee und ich haben uns in den zurückkehrenden Flüchtlingsmassen verloren. Und jetzt sitz ich hier.", beendete Ray seine Erzählung. Kai hatte die ganze Zeit über geschwiegen und zugehört.

Jetzt stand er auf und ging zu der kleinen Minibar. Er hantierte mit einigen Flaschen und Gläsern herum und streckte dann seinen Kopf über den Rand der Kühlschranktür.

"Willst du auch was trinken?"

"Ja, gerne... äh..." "Kai." "Was?" "Ich heiße Kai." "Ach so. Ja. Danke Kai.", murmelte Ray als Kai ihm ein Glas vor die Nase stellte.

"Was ist das?", fragte Ray, als er die bunte Flüssigkeit in seinem Glas näher betrachtete. "Es ist nicht giftig. Du darfst es trinken.", meinte Kai nur und setzte sein Glas an seine Lippen. Ray hob das Glas an seine Nase und schnupperte prüfend daran.

'Wie eine Katze.', dachte Kai schmunzelnd.

"Ist da Alkohol drin?", fragte Ray schüchtern. "Ein bisschen, wieso?" "Weil ich nicht weiß, ob ich das trinken darf. Ich weiß doch nicht, wie alt ich bin.", murmelte Ray.

"Ray, du bist 20 Jahre alt, das darfst du trinken.", sagte Kai und gesellte sich wieder zu Ray auf das Bett. "Ich bin schon 20? Na dann."
 

Noch lange saßen Kai und Ray zusammen auf Kais Bett. Kai erzählte Ray seine Vergangenheit und erzählte auch von seiner eigenen Vergangenheit bei Voltaire, seinem Großvater. Erzählte von den White Tigers, den Mejestics, den All Starz und den Demolition Boys, von den Champion Chips und natürlich von den BladeBreakern.

Ray hörte fasziniert zu.

Irgendwann schlief Ray dann auf Kais Schoß ein.

Kai strich sanft ein paar Strähnen des schwarzen Haares aus Rays friedlichem Gesicht. Es war schon verrückt. Dass sie sich in einer Stadt wie Hongkong über den Weg gelaufen waren.

Lächelnd beobachtete Kai, wie Rays Brustkorb sich bei jedem der gleichmäßig ruhigen Atemzüge hob und wieder senkte. Ray hatte sich in den acht Jahren doch schon etwas verändert.

Der Pony hing ihm anders ins Gesicht, das rote Stirnband fehlte. Die langen Schwarzen Haare waren nur noch vom Zopfansatz ungefähr 20 cm lang eingewickelt. Der Rest hing lose über Rays Rücken und reichte etwas über die Kniekehlen.

Er trug ein dunkelblaues, ärmelloses chinesisches Hemd und eine ziemlich schmal geschnittene Hose in weiß. Dazu die schwarzen, schlappenartigen Schuhe, die er auch früher immer getragen hatte.

Sein Gesicht war etwas kantiger geworden, die Gesichtszüge ernster, aber man sah ihm die 20 Jahre nicht wirklich an. Man könnte ihn für 15-17 halten.

Auch sein Charakter hatte sich verändert. Er war erwachsener geworden, noch geduldiger, aber auch ernster.

Kai war glücklich, seinen Ray wieder gefunden zuhaben. Und er würde ihn garantiert nie wieder loslassen.

Mit diesem Gedanken glitt auch Kai langsam ins Land der Träume.
 

Langsam wachte er wieder auf. Die erholsame Schwärze des Schlafes zog sich langsam aber sicher aus seinem Kopf zurück, Leben kehrte in seinen Körper zurück.

Leicht verwirrt sah er sich um. Wo war er denn hier gelandet?

Moment, was war dieses warme Etwas neben ihm?

Müde drehte er sich um und starrte in das Gesicht des noch immer tief und fest schlafenden Kais. Er lächelte im Schlaf.

Wenn Ray so darüber nachdachte, hatte er Kai noch nie lachen gesehen. Noch nicht einmal ein kleines Lächeln hatte seine Lippen umspielt.

Er mochte den Grauhaarigen. Zwar kannte er ihn erst seit weniger als 24 Stunden, aber Kai zufolge hatte er vor acht Jahren zusammen mit ihm in einer Wohnung gelebt. Moment mal, ... ob er ... vielleicht nicht nur mit ihm zusammen gewohnt hatte? Wer weiß, vielleicht war da noch mehr. Kai hatte sich über ihre Beziehung zueinander ausgeschwiegen.

Was war, wenn etwas zwischen ihnen vorgefallen war, was er lieber verschwieg?

"Ach Kai. Ich wüsste so gerne, wie wir zueinander gestanden haben. Waren wir wirklich nur Freunde? Mir kommt es so vertraut vor. So neben dir zu liegen und dich zu beobachten. Ich könnte dir gut glauben, dass ich mal in dich verliebt war ... oder bin ... vielleicht?", flüsterte Ray leise, strich Kai sanft über die Wange.

"Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie du mit blauen Streifen auf den Wangen aussiehst. Vielleicht zeigst du mir das ja mal irgendwann.", überlegte Ray laut und kicherte leise vor sich hin.

"Findest du die Vorstellung von mir mit blauen Streifen auf den Wangen so witzig?", murrte Kai verschlafen und blinzelte Ray an.

"Du ... bist wach?!", keuchte dieser erschrocken und wich ein Stück von Kai weg.

'Scheiße! Wie lange ist er denn schon wach? Und vor allem ... oh mein Gott, was mach ich, wenn er alles ... gehört hat?? Scheiße, Scheiße, SCHEIßE verdammt noch mal!'

"Was hast du alles gehört?", fragte Ray leicht zitternd.

"Das mit den Streifen ...", erleichtertes Ausatmen von Ray, "und das davor." Ray schluckte. Jetzt saß er wirklich in der Tinte.

Kai musste grinsen, als er die immer wieder wechselnden Gefühle auf Rays Gesicht beobachtete.

"Ich ... es tut mir leid. Ich meine, ... wir hatten das ganze bestimmt schon mal irgendwann geklärt. Ich ... ich wünschte, ich könnte mich ... wieder an alles erinnern.", schniefte Ray leise. Er musste schon ziemlich mit sich kämpfen, um die aufkommenden Tränen zurückzuhalten, aber schließlich verlor er den Kampf mit sich selbst doch noch. Die Tränen brachen in kleinen Sturzbächen aus ihm heraus.

Nach acht Jahren hatte er endlich den Grund gefunden, wegen dem er weinen konnte. Ganze acht lange Jahre wusste er nicht, was wie ein schwerer Schatten aus seiner unbekannten Vergangenheit auf seinem Herzen lag, ihn traurig stimmte.

All die unvergossenen Tränen, all die vergessenen Gefühle und Erinnerungen, all das kehrte mit einem Schlag zurück. Schlug wie eine schwere schwarze Welle über ihm zusammen, drohte ihn ertrinken zu lassen.

All die Tränen, die er nicht hatte vergießen können, als Mariah, Kevin, Gary und all die anderen aus seinem Dorf gestorben waren, tropften nun ungehalten auf die Bettdecke, hinterließen nur kleine nasse Flecke.

Behutsam nahm Kai Ray in die Arme, hielt ihn fest, wollte ihm Halt geben. Beruhigend strich er ihm durch die schwarzen Haare. "Ist gut. Wein ruhig, keiner macht dir Vorwürfe. Wegen nichts. Du kannst doch nichts dafür, dass du dein Gedächtnis verloren hast.", flüsterte er dem Chinesen beruhigend ins Ohr.

"Das vielleicht nicht ... aber ... ich kann was dafür, ... dass ich nie versucht habe, mein Gedächtnis wiederzubekommen!", schniefte Ray und krallte sich Hilfe suchend in Kais Hemd.

"Das kommt alles wieder in Ordnung. Jetzt sollten wir uns aber vielleicht erst einmal anziehen und frühstücken gehen. Mit vollem Magen denkt es sich leichter. Dann können wir weitersehen, ja?", schlug Kai vor und schubste Ray sanft in Richtung Badezimmer.

"Solange du duscht, such ich dir ein paar Klamotten von mir zusammen. Handtücher sind links neben der Tür. Duschgel suchst du dir einfach eins aus dem Schrank neben der Dusche, okay?" Ray nickte und verzog sich in die Dusche.

Kai legte einen kleinen Stapel Klamotten ins Badezimmer neben die Dusche.

Als er die verstreut im Bad liegenden Kleidungsstücke Rays einsammelte, verstummte das Rauschen des Wassers und Ray zog den Duschvorhang zur Seite. Kai drehte sich instinktiv um und wurde bei dem Anblick, der sich ihm bot, schlagartig rot wie eine überreife Tomate.

Ray setzte sich vor Schreck erst einmal rückwärts hin. Scheiße war ihm das peinlich! Er verdeckte die wichtigsten Stellen seines Körpers notdürftig mit seinen nassen Haaren und angelte dann nach dem Handtuch, das Kai ihm verlegen vor die Nase hielt.

"'Tschuldigung.", nuschelte Kai und verschwand aus dem Bad.

Zurück blieb ein inzwischen knallroter Ray. 'Mein Gott, war das peinlich.' Auch wenn Ray sich jetzt an all die Zeit vor seinem Unfall erinnern konnte, er wusste genau, dass Kai ihn noch nie nackt gesehen hatte.

'Wie soll ich ihm jetzt eigentlich gegenübertreten? Ob er dann noch immer so gelassen ist wie sonst auch?' Ach Scheiße! Warum musste so etwas auch immer zu so ungünstigen Gelegenheiten passieren?

Was würde Kai jetzt von ihm denken?

Lieber erst mal gar nicht darüber nachdenken, sondern anziehen, zu Kai gehen und dann weitersehen.

Als wollte er sich selbst bestätigen, nickte Ray und griff nach dem Klamottenstapel.

Er musste sowohl Hemdärmel, als auch Hosenbeine hochkrempeln, da sie irgendwie meilenweit zu lang waren.

Suchend sah er sich im Badezimmer um, traute sich jedoch nicht, einfach die Schränke, auf der Suche nach einer Bürste, auf den Kopf zu stellen.

Er steckte den Kopf aus dem Badezimmer und rief nach Kai. Dieser saß gerade mit der Nase im Kühlschrank und sah auf Rays Ruf hin zum Bad.

"Was ist denn?", fragte Kai.

"Ähm... hast du irgendwo eine Bürste oder einen Kamm?" "Ja, unter dem Waschbecken in dem Schrank liegt eine Bürste." "Danke."

Damit verschwand Ray wieder im Bad und kam kurz darauf mit einem Handtuch auf dem Rücken und der Bürste in der Hand wieder raus.

Leise vor sich hinfluchend nahm er den Kampf mit seiner schwarzen Mähne auf, versuchte verzweifelt, die Knoten rauszubürsten.

"Darf ich?", fragte Kai, der plötzlich hinter ihm stand und nahm ihm die Bürste aus der Hand.

Ray setzte sich auf den Boden und Kai hinter ihn. Vorsichtig kämmte Kai sich durch den schwarzen Wasserfall von Haaren, sog genießerisch den leichten Duft von Pfirsich ein.

Entspannt schloss Ray die Augen und lehnte sich leicht an den jungen Mann hinter ihm, genoss es, wie er sanft mit den Fingern durch seine Haare strich, sie zu drei Teilen teilte und das oberste Stück zusammen flocht.

Er reichte dem Russen das schwarze Haarband und dieser fixierte damit das Ende des kurzen Zopfes. Ray spürte, wie Kai seine Haare mit dem dunkelblauen Band einwickelte und die Enden zusammenknotete.

"Fertig.", murmelte Kai und betrachtete sein vollendetes Werk.

Ray begutachtete seinen neuen Zopf und nickte dann. "Danke, Kai.", hauchte er mit einem glücklichen Lächeln.

"Gehen wir jetzt was essen?", fragte Kai und erntete ein breites Grinsen von Ray. "Du hörst dich an wie Tyson!", meinte der Chinese grinsend und rannte, von Kai verfolgt, in den Speisesaal.
 

Frisch gestärkt verließen die Beiden den Speisesaal nach knapp eineinhalb Stunden wieder. Sie hatten sich so richtig schön Zeit gelassen, so wie früher.

Hatten lachend über belanglose Dinge diskutiert.

Selbst der schon seit Stunden auf die Straßen niederprasselnde Regen machte ihnen nichts aus.

Mit Regenschirmen "bewaffnet" spazierten sie durch die leeren Straßen Hongkongs. Sie waren ganz alleine und nur für sich. Ray klammerte sich an Kais Arm und ließ sich durch die Gegend zerren.

Kai lächelte immer wieder, wenn Ray lachend durch den warmen Regen rannte und sich dann wieder zu ihm unter den Schirm gesellte. Er würde nur aufpassen müssen, dass sich sein kleiner Chinese nicht erkältete. Er konnte es schon vor sich sehen.

Den ganzen Vormittag lang hatte Ray seinem russischen Begleiter die Stadt gezeigt, oder mehr das, was nach dem Krieg noch davon übrig war. Kai wunderte sich zwar, wie locker Ray das alles zu nehmen schien, aber er sagte nichts.
 

Nachmittags saßen die beiden in Kais Hotelzimmer und spielten Karten. Rays Meinung nach stimmte etwas mit den Karten nicht, da Kai immer und immer wieder gewann. Kai kicherte sich währenddessen über Rays Mienenspiel halb tot.

Nachdem Ray gefragt hatte, wann Kai denn zurück nach Japan müsse, wurde er merklich stiller. Er hatte also nur noch eine Woche Urlaub.

Dann würden sich ihre beiden Wege wieder trennen, denn Ray hatte keine Aufenthaltserlaubnis für Japan. So müsste er zwanghafter Weise hier bleiben, ob es ihm nun gefiel oder nicht.

Traurig starrte Ray aus dem Fenster. Was sollte er eigentlich machen, wenn Kai nicht mehr da war? Er war 20 Jahre alt, hatte aufgrund des Krieges nur eine abgebrochene Schulausbildung und in diesem Land würde es wohl noch Ewigkeiten dauern, bis alles wieder seinen gewohnten Gang ging.

"Was hast du denn? Du bist auf einmal so still."

"Äh...was?", fragte Ray, aus seinen Gedanken aufgescheucht.

"Du bist so still. Was ist denn los, hm?", fragte Kai erneut und zog Ray in seine Arme. Mit einem leisen Seufzer kuschelte Ray sich an den älteren und vergrub sein Gesicht in dessen Hemd.

"Ich hab Angst.", murmelte er leise und es schien ihm peinlich zu sein, dies zuzugeben. Er schien Mühe zu haben, nicht wieder in Tränen auszubrechen.

"Du hast nur noch eine Woche Urlaub, dann gehst du zurück und ich muss hier bleiben. Ich will aber nicht alleine sein, ich will bei dir sein. Ich komm mir so verdammt wehrlos vor.", stammelte Ray leise vor sich hin.

Kai strich ihm verständnisvoll über den Kopf, drückte ihn dichter an sich.

"Das kriegen wir schon hin, ganz sicher.", nuschelte Kai in Rays Haare hinein und wiegte den kleinen Chinesen in seinen Armen hin und her.
 

Gegen Abend machten sich die beiden auf, um etwas essen zu gehen. Es regnete nicht mehr und die schwarzen Wolken hatten sich vom Himmel verzogen, hatten dem blauen Himmel und dem Abendrot Platz gemacht. Zwar war es merklich kühler geworden, aber man konnte immer noch ärmellos rumlaufen.

Nach einigem Suchen fanden sie doch ein Restaurant, das ihnen zusagte und nahmen an einem der kleinen Zweipersonentische platz. Kai sah sich leicht irritiert um, das Lokal sah aus, als ob es den Krieg nie gegeben hatte. Was schon erstaunlich, wie schnell die Gastronomie hier wieder auf die Beine kam.

Die Bedienung nahm gerade die Bestellungen der beiden auf, als die Tür des Lokals aufgestoßen und eine in schwarz gehüllte Person stürmte in den kleinen Gasthof. Sie riss das nächstgelegene Fenster auf und sprang aus diesem wieder heraus.

Kai sah der Gestalt mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf hinterher. Was war denn das?! Schultern zuckend wollte er sich wieder der Karte widmen, als Ray ihn von seinem Stuhl hochriss und zum Ausgang scheuchte.

Aufgebracht schrie er die Leute im Restaurant auf Chinesisch an und mit einem Mal schien eine Panik auszubrechen. Ängstlich rannten die Menschen ebenfalls auf die Tür zu, versuchten jeder schneller als der andere zu sein, erster zu sein, der sich in Sicherheit wägen konnte.

"Was ist denn los?!", schrie Kai Ray über den Lärm hinweg zu. "Eine Bombe! Raus hier verdammt noch mal!"

Kai wollte gerade etwas erwidern, als ein ohrenbetäubender Knall seine Stimme untergehen ließ. Scherben, Holzsplitter und Gesteinsbrocken flogen wie leichte Federn durch die Gegend, durchschlugen Bäume und gruben sich in den Boden.

Der Russe kauerte sich, so gut es ging, auf den Boden und schlang die Arme um den Kopf. Er hörte die Schreie der anderen Lokalbesucher, spürte, wie ihm etwas Blut die Stirn hinab rann, fühlte Angst.

Er konnte nicht viel erkennen, der dichte Staub, durch die Explosion aufgewirbelt, raubte ihm die Sicht und brannte in den Augen, sodass er sie unweigerlich zusammenkneifen musste.

Eine unglaubliche Hitze schlug ihm entgegen, ließ die Umgebung in einem sanften orange leuchten. Als er vorsichtig seine Augen öffnete, sah er schemenhaft die Überreste des Lokals in gleißenden Flammen lodern.

Aber wo war Ray?

Er war doch ganz dicht bei ihm gewesen.

Unsicher versuchte er, auf die Beine zu kommen, aber die zitterten so stark, dass er nach wenigen Sekunden wieder zusammen sank. Fluchend krabbelte er auf allen vieren von dem Restaurant weg. Er konnte schließlich nicht wissen, wann die Gasleitungen hochgingen und alles noch weiter verwüsteten.

Blut. Da war überall Blut. Tote und Verletzte lagen verstreut um den Explosionsort herum. Einige bettelten ihn um Hilfe an, sie taten ihm leid. Aber jetzt konnte er ihnen nicht helfen, das einzige, was er jetzt finden wollte, war Ray und das möglichst unverletzt.

Gefunden, endlich. Er konnte Ray im Schein des Feuers in der Nähe einer Baumgruppe ausmachen. Langsam robbte er auf ihn zu, aber das Bild, welches sich ihm bot, war erschreckend, grausam, brutal und wirkte so unecht.

Ray saß da, eingequetscht zwischen einem umgeknickten Baum und einem Gesteinsbrocken, der zusammen mit Ray durch den Druck der Detornationswelle durch die Luft geschleudert worden sein musste. Sein rechter Arm war ab dem Ellenbogen in einem unnatürlichen Winkel verbogen. Überall waren Schürfwunden und tiefe Schnitte auf der blassen Haut des Chinesen verteilt, sein Atem ging flach und stoßweise, Blut lief aus seinem Mundwinkel. Im Kontrast zu seinen rabenschwarzen Haaren wirkte Ray aschfahl, fast leichenblass.

Kai schüttelte energisch den Kopf, so konnte und wollte er Ray nicht verrecken lassen!

Vorsichtig, immer darauf bedacht, Ray nicht noch mehr zu verletzen, versuchte er, die Gesteinsbrocken zur Seite zu räumen. Nach wenigen Minuten waren seine Handflächen aufgescheuert und das Blut lief ihm an den Armen herab. Tropfte auf den Boden und versiegte dort fast ungesehen.

Mit letzter Anstrengung stieß Kai einen letzten Ast weg, dann fiel ihm Ray leblos in die Arme. Sacht schloss der Russe seinen Freund in die Arme und suchte hoffend nach dessen Puls.

Er war schwach, aber da. Das sanfte, unregelmäßige Beben unter seinen Fingern signalisierte Kai, dass Ray noch am Leben war.

Die leisen Sirenen in der Ferne ließen Kai aufhorchen. Kurz darauf kamen die Krankenwagen auf der Lichtung zum Stehen. Einige der Sanitäter kamen auf den Russen zu, nahmen ihm Ray sanft aus den Armen und luden ihn in das Fahrzeug. Eine andere Sanitäterin forderte Kai auf, mitzukommen, dieser sah sie nur verständnislos an, er verstand kein Wort von dem, was sie sagte.

Er registrierte kaum, was um ihn herum geschah, alles spielte sich wie ein uralter Film vor seinen Augen ab.

Das Bild, das er sah, wirkte grotesk, surreal und verzerrt.

Freundlich lächelnd legte sie einen Arm um Kais Schulter und führte ihn zu Ray in den Krankenwagen. Sie schloss die Türen und setzte sich hinter das Steuer. Augenblicklich setzte sich der Wagen in Bewegung.

Kai saß beinahe apathisch neben Ray und hielt seine blasse Hand fest umklammert, hatte Angst, dass Ray aufhören würde zu atmen, wenn er ihn losließe. Stumme Tränen rannen sein Gesicht hinab, vermischten sich mit dem Dreck und dem halb getrockneten Blut.

Scheiße.

Wann hatte er das letzte Mal geweint? Er konnte sich nicht mehr daran erinnern. Vorsichtig strich er eine der rabenschwarzen Strähnen aus Rays Gesicht, fuhr unsicher die Konturen seiner Augenbrauen nach.

Die Türen wurden wieder aufgerissen, ein Ärzteteam lud Ray auf eine andere Trage um und brachte ihn in die Notoperation. Die Sanitäterin von vorhin brachte Kai in einen Raum neben dem OP und begann, die kleine Platzwunde zu desinfizieren und zu verbinden.

"Kommt er durch?", fragte Kai, vergaß aber, dass sie kein Japanisch sprach. Fragend sah sie ihn an. "Scheiße. Sie versteht mich ja nicht.", fluchte Kai auf russisch mehr für sich.

"Es hängt von ihm ab, ich weis nicht, wie stark sein Lebenswille ist.", sagte sie in klarem Russisch und sah Kai mitfühlend an. "Sie sprechen Russisch?", fragte Kai verdattert. Sie nickte freudig lächelnd. "Ich bin Anuschka, Halbrussin.", sagte sie und hielt ihm die Hand hin.

"Ich bin Kai." "Sag mal Kai, weist du, wer der schwarzhaarige Junge ist?" Kai nickte. "Kannst du mir dann ein paar Auskünfte für die Krankenakte über ihn geben?" Wieder nickte Kai.

Ohne zu murren beantwortete er alle Fragen, die Anuschka ihm stellte, aber in Gedanken war er immer noch bei Ray, wie es ihm wohl ging? Kai würde wahnsinnig werden, wenn Ray sterben würde.

Irgendwann spürte er, wie Anuschka ihm eine Decke um die Schultern legte. Verwirrt sah er auf. "Versuch etwas zu schlafen, ich weck dich, sobald ich weis, wie es Ray geht und du zu ihm kannst.", sagte sie und löschte das Licht. Leise schloss sie die Tür hinter sich und ließ Kai alleine.

Mit einem leisen Seufzer sah er auf die Leuchtanzeigen seiner Digitaluhr und stellte fest, dass es schon halb zwei war. Vielleicht sollte er wirklich etwas schlafen. Müde legte er sich auf die Liege und kuschelte sich in die Decke. Wenig später schlief er tief und fest.
 

~ "KAI! KAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!!!!!!!!!!!!!!!!!! Hilf mir! Lass mich nicht fallen, KAI!! Lass mich nicht alleine! Ich will nicht sterben!"

Erschrocken drehte Kai sich um, es war alles schwarz nur Ray war da, er kam auf ihn zu gerannt. Kurz bevor Kai ihn jedoch berühren konnte, riss ihn ein lauter und ohrenbetäubender Knall, gefolgt von einer gewaltigen Druckwelle und einem Flammenmeer, weg.

Dann sah er Ray, eingeklemmt zwischen einem umgeknickten Baum und einigen Gesteinsbrocken. Blutend, verletzt.

Er rannte auf ihn zu, versuchte ihn zu befreien, aber diesmal schlug kein Puls mehr. Ray war tot. Plötzlich riss Ray sich los, ein unnatürliches Glimmen in den Augen, das Gesicht zu einer wütenden Grimasse verzerrt.

"Du hast mich sterben lassen! Nur wegen dir bin ich tot!", kreischte er rasend vor Wut. Seine Fingernägel waren zu gefährlichen Klauen herangewachsen, das irre Glitzern in seinen leeren Augen wurde stärker, erlosch dann aber.

Ray stieß einen markerschütternden Schrei aus und stieß seine Krallen in Kais Körper.

"AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARGHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"~
 

"Ah!", keuchend krallte Kai seine Hände in seine Oberarme.

Sein Atem ging keuchen und viel zu schnell. Mit dem Handrücken strich er sich den Schweiß aus dem Gesicht, schluckte schwer. Nur langsam beruhigte sich sein wilder Herzschlag wieder.

Ein Lichtstrahl fiel plötzlich auf sein Gesicht und er musste die Augen zusammenkneifen. Anuschka stand in der Tür und musterte ihn besorgt.

"Geht's dir gut? Du hast so geschrieen.", erkundigte sie sich vorsichtig.

"Es geht schon, ich hab nur schlecht geträumt. Wie geht es Ray?", fragte Kai und strich sich die Ponyfransen aus dem Gesicht.

"Deshalb wollte ich dich holen, du kannst jetzt zu ihm.", sagte sie und verließ den Raum wieder. Kai zog sich seine Schuhe wieder an und rannte ihr hinterher.

Sie blieb vor einer Tür stehen und deutete ihm, hinein zu gehen. Leicht zitternd griff er nach der Türklinke, öffnete die Tür und verschwand im Zimmer.
 

Bei dem sich ihm bietenden Anblick zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen, für einen kurzen Moment hatte er das Gefühl, ihm würde der Atem abgeschnürt werden. Sein Ray lag in einem dieser sterilen, weiß bezogenen Betten, wirkte darin so klein und hilflos, so verloren.

Er war blass, zwar nicht mehr ganz so sehr wie vorher, aber immer noch unübersehbar. Zahlreiche Geräte piepsten in gleichmäßigen Abständen vor sich hin. Immer wieder, immer und immer wieder das gleiche, monotone Piepen. Es nervte, aber es sagte ihm, dass Ray lebte.

Sein rechter Arm war eingegipst worden und lag gerade ausgestreckt neben Rays Körper. Blut und irgendwelche Infusionen liefen durch kleine Kanülen in seinen Blutkreislauf, sollten ihm helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Die Schnitte auf seiner Haut waren teilweise genäht und verbunden worden.

Kai merkte nicht, wie er Stunde um Stunde an Rays Bett saß und ihn gedankenverloren anstarrte.
 

Das Schlafmittel ließ langsam nach, der dicke Nebelschleier verzog sich langsam, dafür brachen höllische Schmerzen über ihm zusammen.

Wie durch Watte hörte er eine bekannte Stimme seinen Namen rufen, sie forderte ihn zu irgendwas auf, aber zu was?

Wem gehörte die Stimme eigentlich?

Still lauschte er. Die Stimme kam näher, so schien es ihm zumindest, aber je näher sie kam, desto größer wurden die Schmerzen. Sie sollte gehen, sie sollte verschwinden, er wollte nicht noch größere Schmerzen haben. Warum verstand die Stimme das nicht?

Langsam wurde das Surren in seinem Kopf zu einem stetigen Grollen, zwischendrin immer wieder ein helles Piepen und jemand, der seinen Namen rief.

Schwerfällig öffnete er seinen Augen einen kleinen Spalt weit, musste sie jedoch wieder schließen, als das grelle Licht der Neonlampe seine Netzhaut zu verbrennen schien.

Ein heiseres, schmerzhaftes Stöhnen entwich seinem Mund, aber er bekam keine Worte zusammen, seine Zunge war schwer wie Blei.

Er spürte, wie etwas Warmes seine Hand liebevoll drückte. Schwach versuchte er, seinen Kopf zu drehen, die Augen erneut zu öffnen.

Nur schemenhaft konnte er die Person neben seinem Bett erkennen. Er blinzelte vorsichtig, die Schatten formten sich zu einer festen Gestalt um, er sah geradewegs in Kais erleichtert lächelndes Gesicht.

"...Kai...?", krächzte er heiser hervor und lächelte den Russen matt und schmerzverzerrt an.

Kai nickte hastig, man sah ihm an, dass er lange nicht geschlafen hatte.

"Hast du große Schmerzen? Soll ich einen Arzt holen, damit er dir ein Schmerzmittel gibt?", fragte Kai und strich sanft über Rays Stirn.

Schwach nickte Ray und sackte wieder vollkommen in die weichen Kissen seines Bettes zurück.

Kai rannte aus dem Raum und kam daraufhin mit Anuschka im Schlepptau zurück.

"Tu was, verdammt noch mal! Ray ist wach und er braucht ein Schmerzmittel!", hörte man Kai schon von weitem brüllen und ein für den Russen untypisches Stampfen war auf dem Gang zu hören.

Wenig später stand Kai mit einer völlig abgehetzten Anuschka im Türrahmen. Leicht genervt scheuchte Kai die Schwester in den Raum und wies sie an, Ray ein schmerzlinderndes Mittel zu verabreichen.

"Meine Güte! Sei doch mal still, so kann ich doch gar nicht rauskriegen, wie stark die Schmerzen sind!", keifte Anuschka den graublauhaarigen an und schob ihn aus dem Zimmer.

"Mann. Da kann man ja gar nicht arbeiten.", grummelte Anuschka und ging dann zu Ray. "Du musst sagen, wenn es wehtut.", sagte sie und drückte ihm vorsichtig in die Seite. Ray blieb ganz ruhig liegen, das war scheinbar die einzige Stelle seines Körpers, die nicht von flammendem Schmerz durchzogen wurde.

Vorsichtig tastete sich die junge Frau weiter, zuckte jedoch zurück, als Ray gequält aufschrie. Die Tür wurde aufgerissen und ein schockiert dreinblickender Kai stand im Türrahmen.

"Was hast du mit ihm gemacht?!", donnerte er Anuschka an und rüttelte sie kräftig durch. "Hatte ich nicht gesagt, dass du draußen bleiben sollst?!", wetterte diese nicht weniger leise zurück und stieß Kai von sich.

"Na und?! Ich will wissen..."

"Was in drei Teufelsnamen ist denn hier los?", brummte der in einen langen weißen Kittel gekleidete Oberarzt, der plötzlich im Zimmer stand.

"Äh...Gu- guten Morgen Doktor Cho...", stammelte Anuschka und hielt Kai verlegen den Mund zu, damit dieser nicht weiterbrüllte.

"Sie wissen doch beide, dass dies hier ein Krankenhaus ist? Also wenn ich sie dann bitten dürfte, sich in einer angemessenen Lautstärke zu unterhalten und das Zimmer zu verlassen?", meinte er bestimmt und schubste die beiden Streithähne vor die Tür.

"So. Und du möchtest bestimmt etwas gegen die Schmerzen haben, richtig?", fragte er auf einmal ganz freundlich an Ray gewandt.

Dieser nicke schwach, er fühlte sich so elend. Ihn war kotzübel und sein ganzer Körper schien in Flammen zu stehen.

"Kannst du den Schmerz beschreiben?", fragte er.

"Feuer...es brennt furchtbar...überall.", hauchte Ray leise, seine Stimme war nicht mehr als ein hauchdünnes Flüstern.

"Na gut, dann mach mal den Mund auf.", bat ihn der Arzt und schob ihm vorsichtig zwei Tabletten in den Mund. Er schob eine Hand unter Rays Kopf und setzte ihm eine Flasche mit Wasser an die Lippen.

Mehr würgend als alles andere schluckte Ray das Wasser herunter.

Es war ein angenehmes Gefühl, wie das kalte Wasser seinen ausgetrockneten Hals herunter lief.

"Du solltest noch wissen, dass du vielleicht so ca. 3 Monate Lähmungsbedingte Bewegungseinschränkungen haben könntest. Wir mussten mehrere durchtrennte Nerven in den Beinen und im linken Arm wieder zusammenflicken. Aber das geht vorüber. Jetzt versuch zu schlafen, du hast diesmal ganz schön was abbekommen, kleiner.", väterlich strich der Arzt Ray die wirren Ponyfransen aus dem Gesicht und wollte dann das Zimmer verlassen.

"Danke.", flüsterte Ray. "Hm?" "Danke, dass du mir immer wieder auf die Beine hilfst Xang.", murmelte Ray leise, ehe sich seine bernsteinfarbenen Augen müde schlossen. "Du bist doch mein Stammpatient, Ray.", sagte er noch, dann schloss er die Tür mit einem kleinen Lächeln hinter sich.
 

Kais Urlaubswoche verstrich Tag für Tag und jeden einzelnen von ihnen saß er bei Ray am Krankenbett und erzählte ihm, was er während den Kriegsjahren in Russland gemacht hatte.

Inzwischen kannte im Krankenhaus so ziemlich jeder die beiden und sie waren bei den meisten anderen Patienten und der ärztlichen Belegschaft gern gesehen.

Aber eines Morgens war es dann so weit, Kais Urlaub war verstrichen und er musste wieder nach Hause. Was zwangsweise bedeutete, Ray zurücklassen zu müssen.

Schweren Herzens gab Kai seinem Geliebten einen letzten, liebevollen Kuss und verließ dann das Krankenzimmer.
 

Seit Kai weg war, wurde Rays Zustand schlimmer, er aß nichts mehr, redete nicht mehr und lag nur noch abwesend aus dem Fenster starrend in seinem Bett. Seine Wunden verheilten nicht richtig und er bekam hohes Fieber.

Die Ärzte waren ratlos, bis zu Kais Abreise war Rays Zustand den Umständen entsprechend hervorragend, die Verletzungen heilten schnell. Seine Augen hatten immer so fröhlich geleuchtet, wenn Kai bei ihm war und sie zusammen gelacht hatten.

Jetzt waren sie stumpf, der Glanz war verschwunden, sie wirkten müde und gebrochen. Ray wurde immer dünner, bald musste er wieder künstlich ernährt werden.

Xang und Anuschka beobachteten Rays Entwicklung besorgt, es war, als würde Ray nicht mehr gesund werden wollen, als sähe er keinen Grund mehr dafür. Als wäre ihn jeglicher Lebenswille abhanden gekommen. Als würde er die Trennung von Kai nicht mehr verkraften können.

Nach weiteren vier Tagen ohne Sichtbare Besserung beschloss Anuschka, dass es an der Zeit währe, Kai über Rays Zustand zu informieren.

Kai ließ alles stehen und liegen, verließ eiligst die Besprechung, in der ihn Anuschkas Anruf erreicht hatte, und machte sich auf den Weg zum Flughafen. Der nächste Flug nach China ging erst mit einer halben Stunde Verspätung, da Kai am Schalter einen riesen Aufstand gemacht hatte, weil es keine verfügbaren Tickets mehr gab. Er hatte der Frau zig Mal versucht, seine Lage zu schildern und warum er dringendst nach China müsste. Aber sie weigerte sich, eine Ausnahme zu machen.

Eine freundliche, ältere Dame hatte das Gespräch mit angehört und hatte Kai dann ihr Ticket gegeben, sie würde auch einen Flug später fliegen können.

Dankbar rannte Kai zum Flieger und wenig später hob dieser mit dem Ziel Hongkong ab.
 

"Ray? Du hast Besuch.", sagte Xang leise, als er Kai ins Zimmer schob.

Ray zuckte nur abwesend mit den Schultern.

Kais Magen machte einige schmerzhafte Verrenkungen, als er Ray so völlig teilnahmslos da liegen sah.

"Jetzt komm schon, sag wenigstens hallo! Kai st extra wegen dir hierher gekommen!", meinte Xang jetzt etwas lauter und bestimmter.

Ruckartig drehte Ray sich um, Erstaunen und Freude leuchteten in seinen Augen um die Wette.

"Kai...?", hauchte er heiser hervor und schien überglücklich, als dieser ihn in seine Arme schloss.

"Was machst du nur für Sachen, hm?", fragte Kai leise und drückte Ray dichter an sich.

"Lass mich nie wieder alleine. Bitte Kai.", murmelte Ray hilflos und vergrub sein Gesicht in Kais Hemd.

Unbemerkt rollten ihm klare Tränen die Wangen runter, begleitet von einem leisen Schluchzen. Immer wieder wurde der zierliche Chinese von neuen Tränenausbrüchen geschüttelt, die Tränen schienen nicht weniger werden zu wollen, ungehalten perlten sie weiter seine geröteten Wangen hinab.

Nach einer halben Stunde hatte Ray sich in einen erholsamen und traumlosen Schlaf geweint. Lächelnd legte Kai seinen Koibito wieder richtig in sein Bett, deckte ihn zu. Sanft fuhr er mit den Fingerspitzen über Rays friedliches Gesicht und gab ihm einen sanften Kuss aufs Näschen.

"Schlaf gut.", murmelte er, ehe er sich zu Ray unter die warme Decke gesellte und sich sacht an ihn kuschelte. Mit einem leichten Lächeln und einem letzten Gedanken schlief auch er ein.

'Gut, seine Temperatur sinkt.'
 

Leise klopfte Xang an Rays Zimmertür, aber keine Antwort drang aus dem Inneren des Zimmers.

Kopfschüttelnd drückte er vorsichtig die Klinke herunter und schielte durch den Spalt ins Zimmer. Ein wissendes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er Ray und Kai, eng umschlungen, in den zerwühlten Laken, selig lächelnd, schlafen sah.

"Was gibt's denn da zu sehen?", fragte Anuschka, die leise hinter hin getreten war und ihm sacht auf die Schulter tippte.

Xang schob Anuschka an die Tür und ließ sie einen kleinen Blick ins Zimmer werfen.

"Is nich wahr!", meinte diese nur fassungslos und zog die Tür mit einem etwas eigenartigen Gesichtsausdruck hinter sich zu.

"Meine Fresse!" "Also bitte!" "Na is doch wahr! Meinen sie, dass is korrekt?! Wir können die doch nicht einfach so liegen lassen?!?!", stammelte Anuschka und versuchte, sich mit halbwegs schlagfertigen Argumenten aus der Affäre zu ziehen.

"Warum nicht?", murmelte der Oberarzt leicht verständnislos und ging gemütlich in sein Büro zurück. "Wollen sie auch einen Kaffee?", meinte er noch, ehe er sich der Kaffeemaschine zuwendete.

"Sie wollen am helllichten Tag Kaffee trinken?!"

"Ich bitte sie, es ist doch erst 10:50 Uhr!" "Erst?!?!?!" "Also wollen sie auch einen Kaffee.", meinte Xang nur, goss sich und Anuschka jeweils eine Tasse ein und stellte sie der Krankenschwester vor die Nase.

Sie schien einem Nervenzusammenbruch nahe, als der Doktor sich in aller Ruhe seiner Zeitung widmete.
 

Ray und Kai derweil bekamen von dem Theater um sie herum nichts mit.

Friedlich schliefen sie, jeder seinen eigenen Träumen hinterher hängend, aneinander gekuschelt und selig lächelnd.

Keiner von beiden bemerkte, dass Kai versehentlich eines der Überwachungsgeräte mit einem gezielten Fußtritt außer Gefecht setzte.

Wenige Sekunden später wurden beide aus dem Land der Träume gerissen, als Xang und eine, mit den Nerven völlig am Ende seiende, Anuschka ins Zimmer gestürmt kamen.

"Ray?! Wie geht es dir? Ray?! Antworte, verdammt noch mal!", schrie Xang beinahe schon hysterisch und rüttelte Ray, eigentlich nicht gerade sanft, an den Schultern.

"Was ist denn los?", brummte dieser verschlafen und den Arzt, überhaupt nicht bei der Sache seiend, ansah.

"Äh... ?" "Chef?" "JA?!" "Ähm, das Gerät ist ... in einem nicht ganz einwandfreiem Zustand.", meinte, Anuschka und deutete verlegen auf den Trümmerhaufen von Überwachungsgerät.

"Was haben sie damit angestellt, Anuschka?!", brüllte Xang leicht ungehalten, aufgrund der Tatsache, dass dieser Haufen Elektroschrott ein noch fast neues Überwachungsgerät darstellen sollte.

"Ich war das doch gar nicht!", keifte die Beschuldigte zurück.

"Äh... könntet ihr vielleicht gehen? Wir möchten nämlich noch etwas schlafen!?", fragte Ray zögerlich und wartete auf eine Antwort.

Aber die beiden Streithähne schienen nichts davon mitbekommen zu haben.

Genervt stand Kai auf, ließ nur widerwillig die warme Decke und Ray in seinem Bett zurück, packte dann jedoch die beiden Ärzte am Kragen und beförderte sie vor die Tür.

"Und so was nennt sich Krankenhaus...", brummte er vor sich hin, ehe er sich wieder zu seinem Koibito ins warme Bett gesellte.
 

***
 

Drei Monate später turnte Ray munter, einen Einkaufswagen vor sich herschiebend, durch den Supermarkt.

Vor gut zwei Monaten hatte Kai ihn zu sich nach Japan geholt, wo er die Aufenthaltserlaubnis herhatte, war Ray nach wie vor schleierhaft.

Seitdem schmiss Ray mehr oder weniger den Haushalt, während Kai von morgens bis abends auf der Arbeit rum hing und vom Chef terrorisiert wurde.
 

Fröhlich vor sich hin pfeifend stand Ray am Herd und machte gerade Kais Abendessen, als dieser mit der miesesten Laune seit beginn der Wetteraufzeichnungen die kleine Wohnung betrat.

"War es denn so schlimm?", fragte der Chinese leicht verdattert, als Kai die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fallen ließ.

"Dieser...dieser Ar*** von Firmenbesitzer! Eines Tages mach ich den dem Erdboden gleich!", fluchte Kai genervt und ließ sich auf einen Küchenstuhl plumpsen.

"Weißt du, was morgen für ein Tag ist?", fragte Kai zwischen zwei Happen Nudeln an Ray gewandt, der ihn ziemlich verständnislos ansah.

"Äh...Mittwoch?" "Umpf!", gespielt einem Nervenzusammenbruch nahe, schlug Kai sich die Hand vor die Stirn und sah den Chinesen ungläubig an.

"Du weißt nicht, was morgen für ein Tag ist?!" "Nö, aber du verrätst es mir doch?" "Warum sollte ich?", fragte Kai und kaute munter weiter.

"Du bist gemein!", schniefte Ray zog einen beleidigten Schmollmund. "Und du siehst unheimlich süß aus, wenn du so guckst!"

"Hmpf.", ein leichter Rotschimmer zog sich über Rays Nasenspitze und peinlich berührt drehte dieser den Kopf zur Seite. "Gar nicht wahr!"

"Würde ich es sonst sagen?"

"..."

"Na also! Was machen wir heute Abend?", fragte Kai grinsend und stellte sein Geschirr in die Spüle.

"Erst mal wasch ich das Geschirr ab, dann muss ich die Wäsche noch aus der Waschmaschine holen und aufhängen und Staubsaugen muss ich auch noch.", zählte Ray an seinen Fingern ab.

"Kannst du nicht einmal deine scheiß Planwirtschaft hier vergessen?", murrte Kai und zog Ray zu sich aufs Sofa.

"Wir gucken uns jetzt irgendeinen Film an und dann gehen wir schlafen, mir reicht's für heute.", bestimmte Kai und zappte gelangweilt durch die Kanäle.

...

"Äh...Kai?" "..." "Kai?" "zzzzzzzz..." "Schnarchnase.", murmelte Ray, ehe er Kai vom Sofa hochhob (ganz schön kräftig...^^") und ins Bett legte.

Er ging zur Wohnungstür, schloss ab und zog dann die Jalousien runter. Letzten Endes schaltete er noch den Fernseher ab und legte sich dann ebenfalls ins Bett.

Nach ein paar Minuten schlief er dann auch ein.
 

"Aufstehen.", drang eine leise Stimme an seine Ohren und weckte ihn aus seinem friedlichen Schlaf.

"Was ist denn? Weißt du überhaupt, wie spät es ist?", murrte Ray und schlug sich die Decke über den Kopf.

"Ich sagte aufstehen!", meinte Kai und zog Ray seine Decke aus den Armen.

Seiner Wärmequelle beraubt, kringelte dieser sich zusammen und öffnete schließlich doch noch mal die Augen.

"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!", sagte Kai grinsend und hielt Ray ein Geschenk vor die Nase.

"Hä? Ich hab Geburtstag?", fragte dieser leicht überrumpelt, nahm dann jedoch das Geschenk entgegen.

"Nu mach schon, zieh dich an, dann gibt es Frühstück und dann ... wirst schon sehen!", sagte Kai und schob Ray ins Badezimmer.
 

Als Ray die Küche betrat, staunte er nicht schlecht. Kai hatte scheinbar ganz alleine Frühstück gemacht, jedenfalls war auf den ersten Blick alles da.

Er setzte sich zu dem Russen und begann, wie immer, sich sein Brötchen mit Marmelade voll zu schmieren. Gemütlich mampfte er sein Brötchen und kippte dann eine Tasse Kakao hinterher.

Als er sein Geschenk dann mal auspacken wollte, zog Kai ihn vom Tisch weg und wies ihn an, sich seine Schuhe anzuziehen.

Grinsend schob Kai Ray aus der Wohnung und zog ihn hinter sich her.

"Wo gehen wir hin?", fragte Ray, während er hinter Kai herrannte. "Nicht so neugierig!", meinte dieser nur und zog Ray weiter.

Nach einigen Minuten blieben sie vor einem großen Mehrfamilienhaus stehen.

"Was willst du hier?", fragte der Chinese und besah sich das Haus. "Muss ich das kennen?"

"Nicht, dass ich wüsste, aber jetzt komm doch mal.", meinte Kai und drückte auf eine Klingel unter der nur ein leeres Namensschild hing.

"Hä?"

"Nicht trödeln, wir sind verabredet!"

"Hä?"

Schultern zuckend ging Ray hinter dem Anderen her und blieb schließlich hinter ihm stehen, als dieser an einer der Wohnungen halt machte.

"Was wollen wir hier?" "Mach die Augen zu!" "Hä?"

Mit einem leichten Kopfschütteln schloss Ray die Augen und wartete.

Er zuckte leicht zusammen, als Kai ihm die Augen verband. "Vertraust du mir nicht? Ich hätte sie schon zugelassen!", murrte Ray beleidigt.

"Nicht meckern.", meinte Kai und führte den Jungen durch die Gegend.

Er hob Rays Hand und drückte mit dieser auf den Klingelknopf. Die Tür wurde geöffnet und Ray wurde in die Wohnung geführt.

Ein vertrauter Geruch stieg Ray in die Nase und ein leises Kichern erreichte seine Ohren. "Setz dich.", sagte eine Stimme, die er aber nicht mehr richtig zuordnen konnte. Vorsichtig tastete Ray nach dem Stuhl hinter sich und setzte sich vorsichtig hin.

"Gut so?", fragte er, ließ aber Kais Hand immer noch nicht los.

"Perfekt.", sagte Kais Stimme und Ray spürte, wie das Tuch um seine Augen abgenommen wurde. Aber anstatt irgendetwas zu sehen, blieb es stockdunkel.

Bis plötzlich das Licht anging und ihm ein mehrstimmiges "Happy Birthday!" entgegen kam.

Er machte große Augen, als ihm von allen Seiten Geschenke entgegen kamen und ihm ständig irgendwer die Hand schüttelte.

"Lee?!", stammelte Ray und schien ziemlich konfus. Dann fiel er dem älteren Jungen aber glücklich um den Hals.

"Is ja gut!", meinte dieser schmunzelnd und wuschelte Ray durch die Haare.

Nach und nach erkannte Ray dann auch die All Starz, die Mejestics und die Demolition Boys, Kenny und Max.

"Und ihr habt alle an meinen Geburtstag gedacht?", fragte Ray mit ein paar Tränen, die verdächtig in seinen Augen glitzerten.

"Gedacht haben wir alle dran, aber Kai hat uns alle zusammengetrommelt. Wenn du wüsstest, was der für einen Aufstand gemacht hat!", meinte Kenny und piekste Kai in die Seite.

"Na und?"

"Danke!", lächelnd fiel er auch Kai um den Hals und knuddelte ihn kräftig durch.
 

Den ganzen Tag über saß die mehr oder weniger kleine Gruppe in Kennys Wohnung und feierte Rays 21. Geburtstag.

Am Abend verschwanden Bryan und Ian kurz um daraufhin mit einigen Tüten, in denen sich nicht gerade wenige Getränke, zu knapp 99% Alkoholische, befanden, zurück zu kommen.

Nach einiger Zeit waren fast alle zu bis oben hin, nur Ray und Kenny hielten sich noch recht tapfer und blieben bei Cola und Apfelsaft.

"Na losch...hick... oh 'tschuldigung... Kenny, Ray. Antanschen.", lallte Max ihnen mehr oder weniger bei Verstand zu und zog die beiden hinter sich her.

Plötzlich krallten sich Tala, Lee, Emily und Michael jeweils einen Arm der beiden Jungs und hielten sie fest. Kai und Johnny sorgten dafür, dass die beiden brav den Mund aufmachten und Oliver und Robert hielten ihnen jeweils eine Flasche, mit einem furchtbar nach Alkohol riechenden Inhalt, vor die Nase.

Ohne auf den Protest der beiden zu achten, kippten sie den Inhalt der besagten Flaschen Ray und Kenny in den Hals.

Das ging noch eine weile so weiter, nebenher verdrückten auch die anderen Jungs noch das ein oder andere Getränk, eh sie ihre beiden "Geiseln" losließen. Diese waren nach der Aktion das erste Mal in ihrem Leben richtig besoffen.

Leicht neben der Spur tapste Ray zu Kai hinüber. Vor seinen Augen drehte sich alles und Kai konnte sich scheinbar auch nicht entscheiden, wo er nun stand.

Er stolperte die letzten Schritte auf seinen Freund zu, ehe er ihm in die Arme fiel. Dieser, durch den Alkohol auch nicht mehr so ganz taufrisch, fiel mit dem Chinesen zusammen auf den Boden.

"Upsch... schorry...", murmelte Ray verlegen, wurde aber von Kai wieder runter gezogen. Dieser, nicht mehr Herr seiner Sinne, küsste Ray gierig auf die warmen Lippen, forderte Einlass, wo die beiden dann auch liegen blieben.

Irgendwann verzogen Emily und Kenny sich in Kennys Zimmer und wurden den ganzen Abend nicht mehr gesehen. Tala und Bryan setzten sich aufs Sofa und schliefen gegen halb drei auch ein. Alle anderen schliefen mit der Zeit auch ein, Oliver murmelte im Schlaf irgendwas von wegen Spiegelei und Johnny verpasste ihm unbewusst eine Kopfnuss.
 

Am nächsten Morgen wachte Kai langsam wieder aus seinem Dämmerzustand auf, rieb sich müde den Schlaf aus den Augen und starrte kurz auf seine Uhr.

Halb drei?! Nachmittags?!

Er wollte aufstehen, musste jedoch erst einmal seinen Kater begrüßen.

Ihm war schlecht. Kotzübel um genau zu sein. Vorsichtig pellte er sich aus Rays Armen, die dieser irgendwann einmal um ihn gelegt haben musste, und stampfte mehr als das er ging in Richtung Bad.

Nie wieder!
 

Als sein Magen sich wieder halbwegs beruhigt hatte, ging er wieder zurück ins Wohnzimmer, kam dabei an Kennys Zimmer vorbei. Die Tür stand sperrangelweit offen und so riskierte er einen kleinen Blick hinein.

Was er sah ließ ihn sofort loskichern. Dass die beiden aber auch nicht abschließen konnten! Überall lagen Klamotten verteilt auf dem Boden und das Bett sah mehr als nur zerwühlt aus.

Das hätte er dem Kleinen gar nicht zugetraut.

In besagtem Wohnzimmer stolperte er fast über Robert und Johnny, die nebeneinander auf dem Boden lagen.

Oliver und Enrico lagen halb auf und halb neben dem Sofa, dicht aneinander gekuschelt. War das jetzt Absicht, oder hatte Kai das was verpasst?

Bryan hatte einen Arm um Tala gelegt und seinen Kopf auf dessen Schulter abgelegt und dieser spielte im Schlaf mit den lila Haarstränen Bryans. Ein leichtes Grinsen schlich über Kais Gesicht. Das hätte er nun wirklich nicht gedacht. Tala und Bryan. Wenn er allerdings genauer darüber nachdachte, gaben die beiden doch ein ganz süßes Pärchen ab.

Er stieg über Ian, der mitten im Wohnzimmer lag, hinweg und gesellte sich wieder zu Ray. Dieser schlief noch immer seien Rausch aus, kein Wunder, wenn man bedachte, wie sehr sie ihn gestern Abend abgefüllt hatten.

"Morgen.", murrte Spencer und trottete an Kai vorbei ins Badezimmer, stolperte beinahe über Lee, der, noch immer schlafend, im Flur lag. Kai vernahm ein leises Rumpeln, das ihm sagte, dass Spencer scheinbar mit irgendetwas kollidiert war.

Langsam begann Ray in Kais Armen aufzuwachen. "Aik. Meine Birne.", murmelte er verschlafen und schob sich ein paar der Schwarzen Strähnen aus dem Gesicht.

"Na, gut geschlafen?", fragte Kai und sah Ray fragend an. "Mehr oder weniger...scheiße is mir schlecht.", murrte Ray und wollte aufstehen, was ein nicht gerade kleiner Kater aber zu verhindern wusste.

"Du verträgst scheinbar nicht so viel, was?", fragte Kai schmunzelnd und half Ray dann auf die Beine. Es dauerte etwas länger ehe, sie zum Bad kamen, denn Ray sackte zwischendurch immer wieder auf die Knie. "Demnächst sollten wir vielleicht mit etwas weniger anfangen was?" "Demnächst kann von mir aus...noch ne Weile warten.", gab Ray zurück und versuchte wieder aufzustehen.

"Soll ich euch helfen?", fragte Spencer, der ihnen gerade entgegen kam. Also flankierten Kai und Spencer den zierlichen Chinesen und schleppten ihn ins Badezimmer.

Beruhigend strich Kai seinem Koibito über den Rücken, als dieser scheinbar versuchte, sich die Seele aus dem Leib zu kotzen.

"Geht's wieder?", fragte Kai, nachdem Ray sich wieder halbwegs beruhigt hatte. "Na ja, so halbwegs.", murmelte Ray, als er sich eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht schüttete.

"Guten Morgen!", kam Max mit Michael fröhlich kichernd am Bad vorbei.

"Wie können die jetzt nur so...so scheiß fröhlich sein?!", meckerte Ray, als ihm wieder der Brechreiz den Hals hoch kroch.

"Vielleicht sind die beiden Herrn das gewöhnt?", meinte Kai nur Schultern zuckend.

"Weißt du, was du gestern vergessen hast?" "Was denn?" "Du hast deine Geschenke noch gar nicht aufgemacht.", meinte Kai und zog Ray ins Wohnzimmer zurück.

Ray setzte sich neben Kai aufs Sofa und zog ein Geschenk aus dem Stapel hervor. Vorsichtig versuchte er die Klebestreifen zu entfernen, ließ es dann aber bleiben und riss das Papier auseinander.

In den kleinen Geschenken der einzelnen Personen waren allerhand Kleinigkeiten, von CDs über Geld und das ein oder andere Buch, wahrscheinlich von Kenny oder Emily, auch ein Computerspiel, war fast alles mögliche dabei.

Kais Päckchen war nicht sonderlich schwer, etwas klapperte im Inneren, wenn man es schüttelte und sonderlich groß war es auch nicht. Er löste die blaue Schleife und zerriss das weiße Papier. Zum Vorschein kam ein kleines, graues Schächtelchen.

In dem Schächtelchen befand sich eine kleine, silberne Kette, ein rotes Stück Stoff, und ein in Verpackungspapier eingerolltes Etwas.

Das rote Stück Stoff entpuppte sich als Stirnband, das Kai ihm gleich um den Kopf band, die silberne Kette hatte einen runden Anhänger, auf dem ein Tiger und ein Phönix eingraviert waren.

"Dranzer?", fragte Ray an Kai gewandt und sah ihm fragend in die roten Augen. Dieser bestätigte mit einem Nicken und gab Ray dann das in Papier eingewickelte Etwas.

Ray fiel erst nur ein Zettel entgegen, auf dem "als Erinnerung" stand.

Er wickelte das Papier, Schicht um Schicht, ab und hielt am Ende ein silbernes, glänzendes Blade in den Händen. Kai zog etwas aus der Hosentasche und steckte es oben auf das Blade und lächelte. "Vollständig.", murmelte er nur und sah Ray an.

"Woher hast du...? Den? Das ist doch Drigger, oder?", fragte Ray stammelnd und fiel seinem Kai dann glücklich in die Arme.

Sanft zog Kai seinen Ray zu sich hoch und strich ihm glücklich durch die Haare. Liebevoll drückte Ray seinem Koibito ein kleines Küsschen auf die Lippen und kuschelte sich näher an ihn.

Um sie herum wurde das Leise Klatschen immer lauter und wuchs zu einem stetigen Applaus an.

"Hä?", fragte Ray und ließ von seinem Kai ab.

"Ups...", murmelte er und wurde schlagartig rot. Auch Kai blieb davon nicht verschont, sein Gesicht glich einer überreifen Tomate.

Alle anderen Jungs und Emily standen lächelnd vor ihnen und sahen ihnen interessiert zu.

"Meiner!", fauchte Kai und drückte Ray wieder an sich, gab ihn seinerseits ebenfalls einen sanften Kuss auf die Stirn.

"Keiner will ihn dir wegnehmen.", sagte Emily und legte einen Arm um Kenny. Dieser wurde leicht rot, zog die Amerikanerin dann aber doch an sich.

"Kai, du musst ihn jetzt aber mal loslassen, sonst kann er doch sein Geschenk nicht mehr auspacken.", meinte Ian und deutete auf das größte Paket.

"Von wem ist das?", fragte Ray und sah fragend in die Runde. Irgendwie hatte er jetzt ein Paket mehr, als Personen anwesend waren.

"Das ist von uns allen!", meinte Oliver grinsend und drückte es Ray in die Hände.

Dieser zerriss in gewohnter Manier das blaugrüne Papier und hielt dann ein dickes, blaues Buch in den Händen.

Interessiert schlug er es auf und blätterte ein paar Seiten umher. Eine einsame Träne rollte sein Gesicht herab und tropfte auf sein Handgelenk.

"Gefällte ese dire nichte?", fragte Enrico und legte Ray eine Hand auf die Schulter.

"Nein, alles in Ordnung. Es ist wunderschön...aber, ich weiß nicht, warum ich jetzt anfange zu heulen.", murmelte Ray, wischte sich die Tränen aus den Augen und lehnte sich an Kais Brust. Dieser schlang seine Arme um ihn und wuschelte ihm durch die Haare.

Von jeder Seite lächelten ihm die Gesichter seiner Freunde entgegen, fast sein gesamtes Leben war in diesem Fotoalbum festgehalten.

Bilder, auf denen er mit den White Tigers zusammen durch die Berge kletterte, mit den BladeBreakern Eis aß, oder wie er verschlafen in seinem Bett lag und aussah, als hätte er in eine Steckdose gefasst.

Insgeheim fragte er sich schon, wo sie die ganzen Bilder herhatten, aber er freute sich doch, dass sie sie gefunden hatten.

Glücklich drückte er das Buch und Kai an sich. Mehr wollte er nicht, er war glücklich, zum ersten Mal seit acht Jahren, war er an seinem Geburtstag nicht alleine.
 

Lebt ihr noch?

Wenn ja, schreibt mir bitte, wie ihr es fandet, sonst werd ich hier irre...^^

*bfknuffel* @ all!!

Thinka



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Kommentare zu diesem Kapitel (25)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  TonyRogers
2007-08-13T18:08:17+00:00 13.08.2007 20:08
O________O *sprachlos*
Suuupppiii ich bin kurz vorm heuln.XD
Tolle Idee, Süß und noch vieles mehr.
Mach weiter so.^^
Von: abgemeldet
2006-10-25T18:53:57+00:00 25.10.2006 20:53
Die Story is' ja so herzzereissend süß!!!!!!
Richtig klasse, super, mega, hammer geil!^^
Ich hoffe das ich bald mehr von dir lesen werde^^
Viele Grüße
mai_valentine
Von: abgemeldet
2006-06-03T22:21:35+00:00 04.06.2006 00:21
Der HAmmer, einfach nur der HAmmer!
Ich find´s total super. Ray´s überstürzte Abreise der Krieg, Gedächnisverlust......
Am besten sind die Geschenke von Kai und das von allen! Einfach klasse und ein echte guter Schcreibstil.
Mei-chan
Von: abgemeldet
2005-10-23T16:14:06+00:00 23.10.2005 18:14
das war echt SUPER GEIL!!! ich bin voll durch gedreht als ich sich Kai und Ray wieder getroffen haben, einfach geil die ff.
dickes, fettes, mega großes Lob

bye dark
Von:  Minouett
2005-09-28T18:20:25+00:00 28.09.2005 20:20
Meine Güte T-T
Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen und zu heulen!
Ich habe voll den Schock bekommen, als Kai Ray erkannt hat ôo
^^
Deine FF ist echt klasse und dein Schreibstil is auch subbaaa >.<
Beneidenswert xDD
Am Ende hab ich am meisten geheult *auf taschentücher haufen schiel*
Ok, ich geh dann mal xDD
bye
Milli
Von:  Hawk89
2005-05-10T19:05:52+00:00 10.05.2005 21:05
coool geile ff ^^

wooww *bin einfach überwältigt*

smile
hawk89
Von: abgemeldet
2005-03-03T21:29:50+00:00 03.03.2005 22:29
Oh mann, wie süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüß *daspairingliebt* *durchszimmertanzt* Die Story ist echt genial, wirklich total mitreißend und gefühlvoll geschrieben, dein Stil ist klasse *applaudier* Diese FF hat mich echt berührt *heul*
Naja... *ineckeverkriech* Auf jeden Fall: Ein ganz riesiges Lob an dich *aufschulterklopf*, mach weiter so!!!
Greetz chain
Von:  Momolein
2005-03-01T16:07:41+00:00 01.03.2005 17:07
*schnief*die geschichte war sooooo schön,vor allem sein geburtstag.ich hab an meinem letzten geburtstag auch vor rührung geheult ^^ schreib mehr solcher geschichten.
Von: abgemeldet
2004-07-07T12:11:24+00:00 07.07.2004 14:11
Hey! Die FF is voll Kawaii!!!!!! >.<O
volle dolle lieb!!!!!
Auch der schluss und so! ^^
Auf jeden fall voll niedlich!!!! X3
*küsschen zuwerf*
chi
Von: abgemeldet
2004-05-02T12:24:21+00:00 02.05.2004 14:24
Das war einfach nur perfekt die FF ist das beste was ich bis jetzt gelesen hab..
byebye Brittany


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