Erinnerungen
Widmung: -chibi_Bra- Danke für deine tollen Kommentare! ;__;
A/N: Nun habe ich endlich meine vierte Story beendet (die erste ist allerdings nicht mehr existent). Und ich bin irgendwie traurig. *schnief* Ich werde sie vermissen. Es ist meine bisher Längste und es hat mir Spaß gemacht sie zu schreiben. Ganz ehrlich. Ich hoffe euch gefällt der Schluss. ^_______^
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18.06.2007
Der letzte Eintrag in diesem Tagebuch ist nun schon über drei Jahre her. Kaum zu glauben das gerade ich, Kai, es bin, der die noch leeren Seiten wieder beginnt zu füllen. Rei und ich sind immer noch zusammen. Und ich glaube, nein ich weiß, dass sich das auch so schnell nicht ändern wird.
Wir wohnen inzwischen nicht mehr bei Reis Oma. Aber ich muss zugeben dass es wirklich eine sehr schöne und vor allem sehr lustige Zeit bei ihr war. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt wie ein alter Opa anhöre, der in Erinnerungen an alte Zeiten schwelgt... Ich muss das einfach festhalten. Denn wer weiß, wem dieses Buch in geraumer Zukunft einmal in die Hände fallen wird? Schließlich hat es bis jetzt schon Großartiges bewirkt... Es hat zwei, die zusammengehören, zusammen geführt.
Nun ja. Kommen wir zurück zu der Zeit nach meinem 18. Geburtstag. Nachdem Rei und ich noch ein paar sehr erholsame Ferientage mit den Bladebreakers verbracht haben, mit denen wir im Übrigen noch immer Kontakt halten, haben wir uns zusammen in einen Flieger nach Tōkyō gesetzt. Voltaire habe ich einen, sagen wir, recht knappen "Abschiedsbrief" geschickt. Er hat zwar über ein halbes Jahr versucht mich zu überzeugen zurück zu kommen, aber das war für mich Vergangenheit. Denn schließlich hatte Voltaire nach Beendigung meines 17. Lebensjahres keinerlei Gewalt mehr über mich. In Tōkyō angekommen hatte ich natürlich keinerlei Ahnung was mich bei Rei zu Hause erwarten würde. Doch eines hat mir die ganze Sache erleichtert. Und zwar hat Rei seine Oma in einem zweistündigen Telefonat über unsere Beziehung zu einander aufgeklärt. Da hätte ich echt gerne zugehört! Denn Reis Oma ist zwar ein überaus freundlicher und zuvorkommender Mensch, aber sie ist auch...sagen wir ein wenig durchgeknallt.
Rei bedenkt mich hier gerade mit einem etwas gereizten Blick, (zur Info: Er sitzt zwischen meinen Beiden und liest einfach mit -___-) aber es ist doch wahr! Ich meine ich kenne sonst keinen anderen Menschen, der ein Hausschwein namens "Lady Peggy" hält, schlafwandelt und eine Vorliebe für anstößige Witze hat die unter die Gürtellinie gehen. Und nicht zu vergessen ihren Musikgeschmack. Sie hört mit Vorliebe Hip Hop und alte Volkslieder - wie passt denn das zusammen? (Eine wirklich gute Foltermethode wenn ihr mich fragt).
Aua! Rei hat mir gerade ins Bein gezwickt! Nur weil er unbedingt seine Familienehre verteidigen will (aussichtslos wenn ihr mich fragt). Aua! Nicht schon wieder...
Selber schuld! Ich (Rei) habe meinem undankbaren Kai-chan mal eben MEIN Tagebuch entwendet um eines klar zustellen: Meine Oma ist nicht verrückt. Sie ist nur etwas… anders als andere Leute.
"Also verrückt."
Kai blicke seinen Freund mit einem siegessicheren Grinsen von der Seite her an. "Ach ja?" Reis Augenbraue wanderte nach oben. "Und wer ist hier derjenige, der seinen Schrank mit einer riesigen Sammlung von Schalen füllt? Und wer versteckt meine Haarutensilien, nur damit ich meine Haare nicht mehr zusammenbinden kann und du die ganze Zeit... "Ist ja gut. Deine Oma ist prima." Kai seufzte resigniert und lehnte sich zurück um es sich bequemer zu machen. "Gib das Buch her, ich will weiter schreiben." Rei verdrehte die Augen. "Kauf dir ein eigenes Tagebuch. Jetzt bin ich erst einmal dran."
An das Gespräch mit meiner Oma kann ich mich noch sehr gut erinnern. Man hatte ich einen Schiss davor ihr zu erklären, dass ich auf der anderen Seite des Ufers wandere...
"Wirst du jetzt poetisch?"
"Klappe. Ich schreibe!"
Weiter im Text.
Als Cai (so heißt sie) das Telefon abnahm und sich mit einem bissigen: "Wenn das jetzt keine guten Nachrichten sind, bring ich jemanden um." meldete, hätte ich am liebsten gleich wieder aufgelegt. Aber was sein muss, muss sein. Und so wollte ich das Gespräch mit der normalen "Hi ich bin's wie geht's dir so?"-Floskel beginnen. Doch daraus wurde nichts. Sie unterbrach mich gleich im ersten Satz und sagte so etwas wie: "Rei Kindchen, sag mir was du auf dem Herzen hast und höre auf um den heißen Brei zu reden." Na suuuper fängt ja toll an - das waren so in etwa meine einzigen Gedanken. Und dann habe ich das gemacht was wohl bei einer Person wie meiner Oma am ehesten zum Ziel führen würde: Überfall! Also erzählte ich ihr die ganze lange Geschichte. Von Anfang an und ohne Punkt und Komma.
Angefangen mit dem Tag wo ich das erste Mal gemerkt habe, dass ich Kai mehr mag als es normal ist und geendet mit dem Tag wo ich sie angerufen habe. Ich ließ Cai nicht ein einziges Mal zu Wort kommen (ich frage mich wie ich diesen Vortrag überleben konnte ohne einmal Luft zu holen). Nach der Beendigung meines Vortrages hätte man mich von den Herztönen her für ein Kaninchen halten können. So schnell schlug mein Herz. Und was dann kam hat mich regelrecht aus den Socken gerissen. "Aaaa~ha. Und wo liegt jetzt das Problem? Schnapp' deinen Schnuckel und komm her. Du weißt ja dass ich nichts gegen mehr Leute im Haus habe." *umkipp* "Rei? Noch da?" Mit so etwas hatte ich dann doch nicht gerechnet. Wie gesagt. Es hat mich umgehauen. Nach ca. zwei Minuten war ich erst wieder fähig überhaupt etwas von mir zu geben.
"Das hätte ich gerne gesehen." Kai schmunzelte.
"Das glaube ich dir aufs Wort. Du kannst jetzt weiter schreiben. Ich gehe Essen machen."
Machen wir da weiter wo ich aufgehört habe.
Die Zeit bei Cai war schon ne schöne Zeit (wobei sie natürlich nicht immer da war... es war ja nur ihre Ferienwohnung). Aber vor etwa einem Monat sind wir dann in unsere eigene kleine Wohnung Nähe des Zentrums von Tōkyō gezogen. Sie liegt zentral und es ist dennoch nicht zu laut, da direkt vor unserer Haustür ein kleiner Park liegt. Takao hat einen Job als Lebensmittelkontrolleur angenommen und ist momentan mit einer Köchin aus Deutschland liiert. Mizuhara moderiert eine Kindersendung im Fernsehen und ist damit in der ganzen Welt unterwegs - passt wirklich wie Faust aufs Auge zu ihm. Kyōju arbeitet inzwischen mit Mizuharas Mutter zusammen in der Beybladeforschung und ist dort inzwischen trotz seines Alters ein ziemlich hohes Tier... Er mag ja nie besonders aufgefallen sein, aber intelligent ist er auf jeden Fall. Rei trainiert mit mir zusammen ein Beyblade Team das gute Chancen hat einmal den Titel zu holen. Nebenbei arbeitet er als Koch in einem vornehmen chinesischen Restaurant am Ende der Straße. Ich hingegen - wer hätte es gedacht - bin Autor geworden. Und zwar Kinderbuchautor. Als Takao das erfahren hat, hat er erst gedacht ich verarsche ihn. Aber was soll's. Ich liebe diese "Arbeit" und sie macht mir Spaß.
Ich muss jetzt aufhören. Rei ist mit dem Essen fertig und er wartet nicht gerne.
Bis irgendwann mal. Vielleicht.
Ende