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Close Distance

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"Rückblicke XI - Willkommen im Netz der Spinne"

Close Distance (Teil 52)
 

Titel: Close Distance

Teil: 52/x

Autor: cu123

Email: mail-cu@freenet.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Mal wieder ein Vergangenheitskapitel ^^ Hab leider ein paar zuviel davon ^^°

Disclaimer: not my boys, no money make...
 

Greetings:
 

@Andromeda: *gg* Mit dem Lesen liegste ganz richtig - ich mach es stundenlang und es wird trotzdem nicht langweilig ^^ Nope, alle Otherland-Romane hab ich nicht gelesen, aber dieser Sammelschuber ist so einigermaßen preisgünstig... *noch überleg ihn zu kaufen* Thx, dass dir die Szene mit Brad gefallen hat *sie auch mochte* ^^ Wie es mit SZ und Co. weitergeht, wird sich noch zeigen *nod*

Genau, Nagi und Omi würden sich bestimmt prima verstehen, so gut wie sie beide mit Computern umgehen können ^^ Und dann noch die ähnlichen Jobs *gg* Ich glaube so schwer wird es nicht sein Weiß mit ins Spiel zu bringen ^.~
 

@Xell: Geez, Chinesisch scheint für Geburtstagsessen wirklich beliebt zu sein - da gehen wir auch oft hin ^^ Allerdings traue ich mich nur zu Hause mit Stäbchen zu essen, in der Öffentlichkeit wäre mir das doch zu gefährlich *lach*

Was die Szene mit Brad und Ran angeht: ich glaube da ist was falsch bei dir angekommen. Es war Schuldig, der die Sache so lustig fand (er hat sie über Rans Gedanken aufgeschnappt ^^). Ich glaube, ,mein' Crawford würde niemals so aus sich herausgehen *gg* Warum Ran für Aya-chans Überleben so wichtig ist, wurde schon mal ganz nebenbei in einem der vorherigen Kapitel erwähnt. Es ist einfach so, dass Aya schon längst ,losgelassen' hätte, wenn sie nicht die Anwesenheit ihres Bruders spüren würde *nod*
 

@Kizuna01: Och, Crawford ist in der Regel eher kalt, nicht nur wegen seines inneren Aufruhrs. Bei Ran hält er sich nur ein bissl mehr zurück ^^ Was Ran wählen kann (wenigstens aus seiner Sicht), werde ich _nicht_ ausdrücklich sagen *grins* Das ergibt sich so halbwegs... Ich glaube ich will nicht, dass Ran irre wird, daher wird es kaum passieren. Auch wenn er öfter kurz davor steht ^^° Glaubst du wirklich, dass Brad einen bestimmten Grund braucht, den Koala nicht zu mögen? *grins* Da ich mich am Anime orientiere, kannst du dir denken, warum sie Aya brauchen. Nagi geht es nicht so sehr um Rache, als vielmehr darum, endlich von SZ freizukommen (wie auch im letzten Kapitel erwähnt) ^^ Und Nagi hat Mitleid mit Ran, da er weiß, was Crawford mit Personen macht, die er nicht mehr braucht *grins*
 

@kohaku_san: *lach* Zurzeit machen mir Schneider und Crawford auch am meisten Spaß. Es freut dich sicher zu hören, dass es im heutigen Kapitel wieder um die beiden geht ^^ Mit ,sie' war SZ gemeint... nur ja... nicht ganz SZ, sondern ein paar ganz bestimmte Personen *gg* Nope, bisher habe ich noch nicht erwähnt, dass Schwarz gegen SZ arbeiten würde, schließlich tun sie es noch nicht direkt *lach* Wie es in Zukunft aussieht, klang im letzten Kapitel am deutlichsten durch, wie du sehr richtig bemerkt hast ^^

Ich liebe Crawford auch, inzwischen hat er glatt Ran/Aya auf meiner Favoriten-Liste überholt *snicker* *ihn am liebsten knuddeln würde aber zuviel Angst vor der Reaktion habe* ^^°
 

Teil 52 "Rückblicke XI - Willkommen im Netz der Spinne"
 

Here comes the rain again

falling from the stars

drenched in my pain again

becoming who we are

as my memory rests

but never forgets what I lost

wake me up when September ends
 

(Green Day - Wake me up when September ends)
 

Die Zeit war schnell vergangen. Und anders als in seinen kaum eingestandenen Befürchtungen, war ihm in diesem neuen Leben keine Bedrohung gegenüber getreten, mit der er nicht klargekommen wäre. Er hatte gelernt sich an die fehlende Privatsphäre zu gewöhnen, wusste was er riskieren konnte und wo die Grenzen lagen. Es gab kein Entkommen. Punktum.

Langsam ging er durch den leeren Gang, außer seinen eigenen Schritten war nichts zu hören. Wenn er nicht schon so oft hier gewesen wäre, hätte er vielleicht einen Anflug von déjà vu verspürt, so aber war es einfach nur vertraut.

Das Büro betrat er ohne anzuklopfen. Schließlich erwartete Schneider ihn und auch wenn er seinen Block aktiviert hatte, war er nicht überzeugt davon, seinen Kopf für sich allein zu haben.

Der Deutsche sah von seinen Unterlagen auf und lächelte ihn begrüßend an. "Guten Morgen, Crawford."

Er erwiderte das Lächeln, bevor sein Gesicht zu gewohnter Ausdruckslosigkeit zurückkehrte. Ohne sich zu rühren beobachtete er, wie Schneider seine Arbeit beendete. Der Ältere hatte sich in dem knappen Jahr nicht verändert, strahlte immer noch diese bezwingende Autorität aus. Inzwischen hatte er genug miterlebt um zu wissen, dass es einen sehr guten Grund gab den Telepathen zu fürchten, doch zu seiner Überraschung war Schneider ihm gegenüber nie anders aufgetreten als bei ihrem Kennenlernen. Ein ironisches Funkeln schlich sich in braune Augen, wurde fast sofort wieder zum Erlöschen gebracht. Gut, ganz stimmte das nicht, aber die Veränderung war zumindest nicht zum Schlechteren gewesen. In einer nervös wirkenden Geste rückte er seine Krawatte zurecht, zog damit wieder Schneiders Blick auf sich. Der klappte die vor ihm liegende Akte endgültig zu, deutete ihm mit einem Nicken Platz zu nehmen.

"Wolltest du nicht schon immer einmal nach Japan?"

Die Frage kam unerwartet und Überraschung zeigte sich offen auf seinem Gesicht. "Ist es nicht zu früh für einen Außeneinsatz?", platzte es aus ihm heraus, ehe er sich zurückhalten konnte. Natürlich waren die meisten seines Alters schon längst von Rosenkreuz graduiert oder zumindest im letzten Jahr, wo Außeneinsätze nichts Außergewöhnliches waren, aber die waren auch viel länger ,trainiert' worden - um es mal neutral auszudrücken. Andererseits würde die Indoktrination bei ihm sowieso nicht mehr anschlagen, es sei denn sie würden beschließen ihn vollkommen zu brechen und etwas ganz Neues aus den Resten zu formen. Diese Person hätte dann rein gar nichts mehr mit ihm zu tun und ihm war klar, dass er nicht den Hauch einer Chance hätte zu widerstehen. Doch Schneider schien es egal zu sein, ob er den Versprechungen von Macht und Überlegenheit erlag, solange er eine gesunde Portion Furcht vor den Konsequenzen von Ungehorsam zeigte. Und da Schneider eine schützende Hand über ihn hielt, wagte niemand hier ihn anzurühren. Dabei half ihm, dass ihn Stephans Gruppe sozusagen adoptiert hatte. Ha, die Hackordnung funktionierte eben.

Schneider lachte leise in sich hinein, Belustigung in den eisblauen Augen, die genauso gut eine Kälte ausstrahlen konnten, die einen in Angst gefangen erstarren ließ. "Es wird kein eigenständiger Einsatz sein, sondern du wirst jemanden begleiten." Die Miene des anderen Mannes wurde wieder ernst. "Oder bist du noch nicht soweit?"

Er schwieg, nicht lange, aber merklich. Die Frage bezog sich nicht auf seine Fähigkeiten, sondern es ging darum, ob er der Freiheit widerstehen konnte. Das erste Mal würde er das Gelände von Rosenkreuz verlassen und damit die Möglichkeit zur Flucht haben.

Schneider wusste so wie er, dass es kein endgültiges Entkommen gab und wollte ihn vor einer nicht mehr wiedergutzumachenden Dummheit bewahren.

Schließlich, mit einer kaum zu bemerkenden Unsicherheit, lächelte er. "Ich werde Sie nicht enttäuschen." Schlicht, einfach - und wahr, wie ihm in der nächsten Sekunde bewusst wurde. Sein Körper schwanke leicht, als ihn sein Talent überraschte, doch ein kleiner ausbalancierender Schritt brachte ihn schnell wieder ins Gleichgewicht. Diese Reise musste bald stattfinden, ansonsten hätte er jetzt nicht schon diese Gewissheit. Auch wenn ihm sein Training ermöglichte Eindrücke von einer immer weiter voraus liegenden Zukunft zu erhalten, war es insgesamt betrachtet kein allzu großer Zeitraum.

Schneider wusste genau, was gerade vorgefallen war. Ruhige Zufriedenheit strahlte zu ihm herüber und eine leise Stimme sprach in seinem Kopf zu ihm. Er hatte seinen Block vernachlässigt, doch das war vollkommen egal. Er lächelte zum dritten Mal innerhalb weniger Minuten.
 

"Du hast es gut..." Stephan ließ sich auf das Bett seines Freundes fallen, wie immer bedeckte dünner Stoff die schmalen Hände. "Wir müssen noch bis zum Ende des Sommers warten, nicht wahr, mon cher?"

Alexander nickte, Erwartung blitzte in braunen Augen auf. "Dann kommen wir endlich wieder aus diesem Kasten raus."

Ein breites Grinsen huschte über die Lippen des Franzosen. "Und wir werden vernünftige Arbeit bekommen."

"Ganz zu schweigen von Geld. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie das aussieht."

Die beiden lachten und amüsiert schüttelte er den Kopf. "Ihr habt gar keinen Grund mich zu beneiden. Immerhin habt ihr schon ein paar Einsätze hinter euch", stellte er fest. "Weißt du inzwischen in welches Team du kommst?" Fragend musterte er Alexander, der sich an die Wand gelehnt hatte, die Beine lang auf dem Bett ausgestreckt.

"Nein, nicht genau. Ich werde hier in Deutschland bleiben, mehr ist noch nicht raus." Braune Augen flackerten kurz zu Stephan hinüber, der nur mit den Schultern zuckte. Es war klar, dass der Franzose dort sein würde, wo man ihn benötigte.

Unwillkürlich erfüllte ihn Kälte bei dem Gedanken, dass Stephan andere wie sie jagen würde. Andererseits waren solche Flüchtlinge wahrscheinlich sowieso zu dumm zum Leben. Wie konnte man sich gegen Rosenkreuz stellen? Und damit gleichzeitig gegen SZ, die ihre Leute von hier rekrutierten? Allein darüber nachzudenken war leichtsinnig und er war für seinen natürlichen Schutz gegen schwächere Talente erneut zutiefst dankbar.

"Wann geht es eigentlich los?" Der Deutsche streckte sich, wohldefinierte Muskeln zeichneten sich unter seinem Shirt ab.

"Morgen schon..." Er freute sich wirklich darauf, vor allem seit er wusste, _wen_ er begleiten würde.

Alexander legte den Kopf leicht schief. "Warum bist du dann noch nicht am Packen?"

Seine Mundwinkel zuckten, unentschlossen ob er lächeln sollte oder nicht. "Schneider kümmert sich um alles." Er wusste schon vorher, wie die Reaktion der beiden ausfallen würde und auch wenn er sie jetzt verstand, fand er das Erblassen und die nervösen Blicke immer noch amüsant.

"Du willst doch nicht behaupten, dass du mit dem Direktor verreist?" Wie immer in solchen Momenten trat der französische Akzent deutlicher hervor. Auf sein wortloses Nicken hin schlug sich Stephan in einer übertriebenen Geste die Hand vor die Augen. "Ich wusste schon immer, dass du nicht ganz normal bist..."

"Damit befinde ich mich ja in bester Gesellschaft."

Alexander grinste schwach, war über die Neuigkeit aber noch nicht ganz hinweg. Keiner von ihnen wäre auf die Idee gekommen, sich über die Aussicht zu freuen, Schneider auf längere Zeit in der Nähe zu haben. Er selbst hingegen konnte die Gelegenheit, endlich etwas anderes zu sehen als die inzwischen viel zu vertrauten Mauern, kaum noch erwarten. Und auch wenn man es ihm nicht ansah, wuchs seine Ungeduld von Sekunde zu Sekunde.
 

Der Start des Flugzeugs warf ihn in die Vergangenheit zurück. Vor nicht ganz einem Jahr hatte er schon einmal so neben Schneider gesessen, ohne zu wissen, was ihn erwartete. Er ignorierte den Andruck indem er in ein erlerntes Entspannungsschema fiel, das ihm jetzt so natürlich wie das Atmen erschien. Augenblicklich wurde sein Geist ruhig, öffnete sich den Möglichkeiten und ganz langsam sickerte die größte Wahrscheinlichkeit in sein Gedächtnis. Es funktionierte nicht immer, doch heute ließ ihn sein Talent nicht im Stich. Was durch das Fehlen des sonst bei solchen Einsätzen oft obligatorischen Screamers sicher erleichtert wurde.

"Warum haben Sie gerade mich mitgenommen?", wandte er sich an Schneider, sobald sie in der Luft waren. Er wüsste auch gerne, warum sich der Direktor um diese Rekrutierung kümmerte - denn um eine solche handelte es sich, wie er bereits herausgefunden hatte - doch diese Frage stand ihm nicht zu.

Eigentlich hatte er überhaupt keine Fragen zu stellen, sondern einfach nur zu gehorchen. Sein Blick wurde düster bei diesem Gedanken. Schneider erlaubte ihm jedoch einige Freiheiten. Ein halbes Lächeln löste die Dunkelheit ab.

Eisblaue Augen registrierten sein Mienenspiel und sanfte unsichtbare Finger tasteten flüchtig über seinen Geist hinweg. Dann verzog ein amüsiertes Lächeln die Lippen des Deutschen. "Du weißt, dass es nicht viel bringt zu schweigen, solange du deine Gedanken nicht blockierst..."

Rasch prüfte er seinen Block und stellte mit leichter Besorgnis fest, dass er ihn wirklich wieder vernachlässigt hatte. Manchmal verließ er sich einfach zu sehr auf seine natürliche Immunität.

"Um aber auf deine Frage zurückzukommen", erlangte Schneider erneut seine ungeteilte Aufmerksamkeit", wen außer dir hätte ich wählen sollen? Schließlich soll Sebastian Steiner einmal zu deinem Team gehören."

Überraschtes Schweigen, zu einer anderen Reaktion war er anfangs einfach nicht fähig. Warum erzählte Schneider ihm das? Bei Rosenkreuz erfuhr man erst wo genau man landete, kurz bevor man die Einrichtung endgültig verließ. Zudem wurde man stets einem bestehenden Team zugeteilt, sofern man für diese Aufgabe vorgesehen war. Auf diese Weise wurde verhindert, dass zu enge Bindungen zwischen den Schülern entstehen konnten. Erst als seine Gedanken an der Stelle angelangt waren, wurde ihm abrupt bewusst, dass die Entscheidung über seine Zukunft bereits gefällt worden war. Unwillkürlich beschleunigte sich sein Herzschlag.

Eine Hand, reale Finger, strichen kurz über seine Wange. Geweitete braune Augen begegneten blauen. "Ja, du wirst dein eigenes Team bekommen", wurde seine unterdrückte Hoffnung bestätigt.

Die Worte hallten in seinem Inneren nach, lösten ein warmes, zufriedenes Kribbeln aus. Das war eine außergewöhnliche Auszeichnung. Ein selbstzufriedenes Lächeln legte sich auf seine Lippen, auch wenn er seinen Gesichtsausdruck im Übrigen wieder unter Kontrolle brachte.
 

Die Hotelsuite sah teuer aus, aber ihnen blieb nicht viel Zeit sich umzusehen. Nachdem sie sich frischgemacht und die leicht zerknitterte Kleidung gewechselt hatten, brachen sie auch schon zu ihrem ersten Ziel auf. Schneider hatte ihm erzählt, dass es sich dabei um eine Nervenheilanstalt handelte, die zu SZ gehörte.

"Herr Steiner - ein wichtiger Mitarbeiter - war gestern mit seinem Sohn hier. Wir sind sofort informiert worden."

Ein Bild, vom Blickwinkel her von einer Überwachungskamera aufgenommen, wurde ihm gereicht. Doch er brauchte es sich nicht anzusehen, er wusste bereits, wie der Junge aussah. Ein schlaksiger Teenager, die Haare eine wirre orange Mähne, ohne wirklich lang zu sein. Die Augen grün und trüb. In seiner Erinnerung rührte sich etwas, weitere Bilder kamen hinzu. Das Grün spiegelte Verwirrung wider, Kälte, ein selbstgefälliges Glimmen. Und dann war da noch ein Name... Ja, er gehörte in seine Zukunft - kaum etwas hatte er bisher so deutlich wahrgenommen.

Nur woher hatte Schneider gewusst, dass Sebastian wichtig für ihn sein könnte? Warum diese schnelle Reaktion? Auch wenn Telepathen für Rosenkreuz interessant waren, hätte man doch einfach einen Hunter herschicken können. Verständnislos runzelte er die Stirn, merkte dann erst, dass er die ganze Zeit auf das Foto gestarrt hatte. Mit einiger Mühe riss er sich zusammen, gab es Schneider zurück.

Eisblaue Augen musterten ihn mit Erwartung, fast schon Hunger. Ihm wurde klar, dass der Deutsche nicht nur einiges mehr wusste, sondern irgendwie persönlich in dieser wirren Entwicklung involviert war. Der Gedanke wurde tief in seinem Bewusstsein vergraben, zeigte sich nicht auf seinem Gesicht. Und Schneider schien ihn zum Glück nicht aufgefangen zu haben. Im Austausch für das Foto erhielt er eine Zeitung. Im ersten Augenblick fiel es ihm schwer die ungewohnten Schriftzeichen zu entziffern, dann aber verstand er die Meldung: Bande Jugendlicher unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen.

"Er war das..."

Es war nicht wirklich eine Frage, Schneider nickte nichtsdestotrotz.

"Deswegen hatte sein Vater ihn zur Anstalt mitgenommen", schlussfolgerte er.

"Ja." Die Stimme des Älteren blieb indifferent, auch wenn er unter der ruhigen Oberfläche immer noch diese vibrierende Erwartung zu spüren glaubte. "Herr Steiner tat es, obwohl er wusste, dass wir dadurch auf seinen Sohn aufmerksam werden würden. Andererseits wusste er nicht, was genau hinter dieser Einrichtung steht, für die er arbeitet." Das diese Aussage begleitende Lächeln war schmal und kalt.

Er stieß einen Laut zwischen Seufzen und Amüsement aus. Willkommen im Netz der Spinne namens SZ. Je mehr man strampelte um sich daraus zu befreien, desto enger wickelte es sich um einen.

Sie erreichten ihr Ziel in Schweigen, das alles andere als ungemütlich war. Kaum dass sie aus dem Wagen stiegen, umfing sie heiße Sommersonne und sie beeilten sich in das wuchtig aufragende Gebäude zu gelangen.

Im Innern war es ziemlich üppig ausgestattet und dieses Mal zeigte sich eindeutig ein belustigtes Lächeln auf seinen Lippen, als ihm aufging, mit welcher Art von Tarnung er es hier zu tun hatte. Wie unkreativ. Dafür aber sehr effektiv.

Schneider wurde von einem Arzt begrüßt, dessen graue Augen dem Blick der eisblauen so gut es ging auszuweichen versuchten, ohne dass es unhöflich wirkte. Allzu viele Worte wurden nicht gewechselt, dann ging es zum Fahrstuhl, der mit einem klaren ,Pling' aufsprang. Innerhalb der relativ kleinen Kabine wurde der Mann, der sich als Dr. Hinkaru vorgestellt hatte, noch nervöser.

Er liebte es zu beobachten, wie sich andere in der Anwesenheit von Schneider wanden. Dieser Gedanke wurde von ihm nicht zurückgehalten und der Deutsche schüttelte kaum merklich den Kopf. Ihrer beider Miene blieb ausdruckslos und dennoch teilten sie ein inneres Auflachen.
 

"Sie haben ihn gehen lassen?" Die Worte schienen vor Frost zu klirren und die Temperatur in dem Überwachungsraum fiel augenblicklich unter Null.

Der Doktor zuckte zusammen, das Gesicht bleich mit feinen Schweißtropfen am Haaransatz. So ein Idiot. Er bezweifelte, dass der Telepath sich jetzt noch zurückhalten würde und als er Schmerz in den grauen Augen aufblitzen sah, wurde seine Vermutung bestätigt. Trotzdem blieb er ruhig. Schließlich _wusste_ er, dass der Junge in seinen Händen enden würde.
 

~TBC~
 

Tja, wem es bisher nicht aufgefallen ist: ich habe Sebastians Hintergrundgeschichte aus "Bright Nights" übernommen, jedenfalls insoweit sie dort in den Kapiteln 32-34 erzählt wird. ^^ Ist nicht _unbedingt_ wichtig, aber wer sie noch nicht kennt, sollte sie vielleicht nachlesen. Hilft ein wenig dem Verständnis *grins*
 

Der Songausschnitt am Anfang des Kapitels... es ist sicher deutlich geworden, dass die Grundstimmung eine ganz andere ist als in diesem Chapter. Sagen wir es mal so: der Ausschnitt zeigt einen Teil von Brad, während das Kapitel von Crawford handelt ^.~
 

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Battosai
2008-06-10T13:36:55+00:00 10.06.2008 15:36
alsooooooooooooooooooo gelöscht also muss ich ihn nochmal schreiben xD
als ich zuerst deine FF lesen wollte habe ich mal über die Überschriften geschaut und gedacht oje das sind aber viele rückblenden da ich sowas eigenldich nicht soo mag eher wissen will was hier und jetzt passiert xDD
aber als ich die gelesen habe dachte ich mir nur noch...ich will mehr davon lesen *lach*
so und jetzt zu diesen kapi ich find es toll das brad auf schuldig trifft und jetzt weiß ich wie er mit richtigen namen heißt *kicher* weiß nicht hätte was anderes vorgestellt aber sebastian...auch okay aber ich bevorzuge schuldig *lach*
und ich bin mal gespannt wie sie schuldig "fangen" werden ^0^
Von:  Furia
2005-02-25T21:11:50+00:00 25.02.2005 22:11
Sorry, dass ich so lange gebraucht habe... *demütig auf Knien rutsche*
Irgendwie hatte ich immer soviel zu erledigen, dass der nächste Teil schon wieder draußen war. Ich hab keine wirklich gute Ausrede, äh...Begründung. Ich hatte einfach immer irgendwas anderes zu tun, was ich dann zuerst gemacht habe.
Sorry >_<°°°
Hier also mein Nachholbedarf:

Kapitel 50:
Zuerst mal: Er denkt bei Glocken an Kirche??? War er überhaupt jemals in einer?

Die Episode mit dem Füller fand ich cool, aber es war ja klar, dass Brad nie etwas von sich zurücklässt. Selbst für Füller macht er keine Ausnahme...*g*
Jaa...es ist spät und ich bin krank, das wirkt sich auf die Qualität meiner Kommentare deutlich aus, aber ich hoffe dich damit nicht gänzlich zu verschrecken.

Haben Stephan und Alexander etwa einen geheimen Süßigkeitenvorrat?! Sowas hatte ich ne Zeit lang auch unter meinem Bett gelagert, ob Brad auch was abkriegt? Naja, stellt sich wohl eher die Frage ob ers annehmen würde...

>"Nun, ich vertraue darauf, dass du schnell genug lernst überhaupt nichts zu
erwarten, sondern zu _wissen_, was auf dich zukommt."<
Den Satz fand ich total cool, vor allem weil man seine spätere Persönlichkeit ja schon kennt... immer deine Vorraussagen...(was heißt immer, aber ab und zu baust du es gerne ein, oder nicht?!^^)

Und die Überschrift war hier...fantasieanregend! Wird Crawford öfter aus dem Zimmer geschmissen, weil die beiden...beschäftigt sind? ^^°°°°

Kapitel 51:
So hat wirklich jeder seinen Pluspunkt eingebracht, ne?!^^
Mir gings wie Schu ich hab auch losgeprustet, als Crawford "die Fassung verloren hat", natürlich nur auf Crawfordart.
Probleme kann man nicht ertränken, weder in heißem Tee noch in sonst einer Flüssigkeit. Kennst du dieses T-shirt mit der Aufschrift: "Ich habe versucht meine Probleme zu ersäufen, aber die Viecher können schwimmen!"

Das fiel mir so spontan ein, als...bin ich noch im richtigen Kapitel??? Verdammt, das kommt davon, wenn man drei Wochen nicht dazu kommt einen mickrigen Kommi hochzuladen. Jetzt bring ich alles durcheinander...

Das Gespräch zwischen Crawford und Nagi hat mir gefallen. Wäre auch _etwas_ (sehr) übertrieben, wenn beide mit ihren Gefühlen und Beschwerden offen rausrücken.
Aber es war überzeugend (und sooo süß!^^) und nachvollziehbar. *nick*

Kapitel 52:
Wuah!!! Schus Hintergrunggeschichte in Bright Nights fand ich eh so genial, ich finde du kannst sie auch ruhig einbauen (immerhin ist sie ja von dir...). Außerdem klingt Sebastian Steiner auch wie ein realistischer Name, wenn ich da sehe, dass einige ihn "Jakob" getauft haben...--° Ich weiß nicht so recht.
Dann ist Brad wohl derjenige der ihn am Strand aufliest? Oder treffen sich die beiden erst in der Klinik?
A propo Namen. Dr. Hinkaru klingt blöd. Nicht, dass mir ein besserer Name einfällt, aber ich finde der Name passt eher zu einem Fernsehkomiker oder so... naja, dafür klingt Sebastian sehr schön. *snicker*

Eigentlich wollte ich auch noch was zu Brad schreiben, aber ich freue mich wirklich, dass Schu endlich auftaucht!^^ (Merkt man ja gaaar nicht... -_-)

Crawford und Schneider zusammen sind bestimmt ein furchteinflößendes Duo! Mir taten die Leute, die ihnen (na wohl eher Schneider) Rede und Antwort stehen mussten ein wenig leid...
Und dass Brads Schilde noch nicht hundert Prozent funktionieren ist wieder realistisch gehalten, außerdem lässt das Raum für ein paar nette Sprüche von Schneider!^^

Ich finds nicht schlimm, wenn du erst mal ein paar Vergangenheitskapitel im Zusammenhang bringst, dann muss man auch nicht immer erst wieder reinfinden und gezwungen irgendwas in der Gegenwart zu schreiben muss nicht sein, den Unmut liest man hinterher nur raus!
Ergibt der Satz so überhaupt Sinn?! Meine Augen tränen, meine Nase zerfließt und mir dreht sich alles. Ich sende das ab und gehe ins Bett. Ich denke das reicht als Kommentar erst mal aus.

Ciao, Furia
Von:  kohaku_san
2005-02-25T18:48:24+00:00 25.02.2005 19:48
Uaaaah, ich liebe die Vergangenheits-Kapitel! Da kommt Brad so schön oft vor!!!! *brad knuddel* Hach, und ich liebe es, wenn Brad mit Schneider zusammen ist! Das ist so schön autoritär anderen gegenüber und zeigt, wie 'mächtig' Brad eigentlich schon ist!!! (das ist jedoch nur meine Meinung)
Und nun kommt endlich Schuldig ins Spiel! Hach, es wird so spannend und ich freu mich schon so auf Sonntag! Kommt dann eigentlich wieder ein Vergangenheits-Kapitel dran oder machste in der Gegenwart weiter?! Obwohl....das wäre ja voll der fiese Cliffhänga, wenn mit der Gegenwart weiterschreiben würdest. *drop* Aber naja, egal...dann wird halt meine Geduld mal wieder auf die Probe gestellt...in Bezug auf Brad! Aber wenn du natürlich bei Schwarz in der Gegenwart weitermachst, so hab ich auch nix dagegen. *grins* Hauptsache Brad is drinne. *lol*

Ciao
kohaku
Von: abgemeldet
2005-02-21T19:36:34+00:00 21.02.2005 20:36
Beide Kapitel waren super... Aber du verwendest jetzt ziemlich oft das Wort "Talent". Ziemlich irritierend ^^'
Hab mich wohl doch geirrt, was Schneider betraf XP
Dann taucht Schuldig offenbar erst jetzt auf...
Mach weiter so,

Nai
Von: abgemeldet
2005-02-20T19:27:29+00:00 20.02.2005 20:27
mist... schon wieder verpasst... hatte am nachmittag besuch von meinen neffen...

zu diesem kapitel hab ich ehrlich gesagt nicht viel zu sagen... außer ein obligatorisches: gut war's... aber das klingt irgendwie ein wenig abgedroschen...

crawford und sein "lehrer"... kommt da eine spannung zwischen den beiden auf, oder täusch ich mich da ein wenig? obwohl, als der arzt ein wenig bestraft wird... da ist die spannung wieder weg (falls sie überhaupt mal da war)...

ich find's übrigens immer noch ungewöhnlich brad mal überrascht zu sehen (auch wenn er damals noch nicht wirklich brad ist...)

und dann kommt da endlich schu vor (wenn auch nicht in person)... aber wieso ist er weg?

tja... mein nächstes kommi kommt dann frühestens mitte märz... aber dann wird's wieder länger...

lg
kizuna
Von:  Xell
2005-02-20T14:28:27+00:00 20.02.2005 15:28
Mein blöder Computer hatte heut einen Virus gekriegt. -_-" Hab's aber dann doch geschafft ihn los zu werden. Ich hab es versäumt jeden zweiten Tag ein Update zu machen. (Ich hasse meine Vergesslichkeit -_-")

Hm, ich hab mich auch über den Namen Sebastian Steiner gewundert. Er kam mir irgendwie bekannt vor. ^^" Es gefällt mir dass du das Verhältnis von Brad und Ran aus deiner vorigen FF übernommen hat. ^^" Ich hab deine FF Bright Nights leider immer noch nicht durchgelesen, sorry ;) Interessant, endlich trifft Crawford Schuldig. Jetzt ist also der Grundstein von Schwarz gelegt worden.
Bin zum nächsten mal, und hau kräftig in die Tasten rein! ^_^


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