Zum Inhalt der Seite

Close Distance

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

"Man sollte für die kleinen Dinge im Leben dankbar sein"

Close Distance (Teil 63)
 

Titel: Close Distance

Teil: 63/x

Autor: cu123

Email: mail-cu@freenet.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar:

Disclaimer: not my boys, no money make...
 

Greetings:
 

@Andromeda: Sehr kurz war sie, meine Woche *gg* Hab die freie Zeit u.a. dazu genutzt, noch eine Shortfic zu schreiben ^^ Bei uns regnet es zwar auch häufiger, aber ich mag zum Glück Regen - solange er mich nicht draußen ohne Schirm erwischt ^^

Schu erinnert sich wirklich an alles außer an die Wahrheit über seinen Unfall auf dem Meer. Und er war am Tisch plötzlich stumm gewesen, weil ihm eingefallen ist, wie sauer er ja auf seine Familie ist ^^° (und _er_ war es, der das Feuer gelegt hat, wie in BN)

Nope, "Hurt" ist ganz sicher kein Gegenstück zu SdA, sondern die Idee dazu kam mir beim Hören eines bestimmten Songs (der an dieser Stelle natürlich nicht verraten wird ^^). Wir bekommen erst zu Pfingsten Besuch und soweit ich weiß, hält der sich im sehr überschaubaren Rahmen ^^ Ich hoffe du hast den Sonntag gut überstanden *lieb sag*
 

@kohaku_san: *lach* Leider habe ich für Schneiders Charakter kein reales Vorbild und da meine (eh nicht stark ausgeprägte) Vorstellungskraft nicht bildhaft arbeitet, kann ich dir keine genauere Beschreibung von ihm geben, als sie in der FF vorkommt. ^^°

Genau, Schu war auch schon in jungen Jahren arrogant - vor allem wenn es darum geht ein bisschen Unsicherheit zu überspielen *zwinker*

Hier ist der Link: http://at-the-crossroads.com/

Leider komme ich grad nicht auf die Site und weiß nicht, ob das nur ein kurzfristiges Problem ist. Aber dort gab es soweit ich mich erinnern kann einen Link zu ein paar Übersetzungen der Dramen. Ich bezweifle übrigens, dass die außerhalb Japans noch rauskommen werden. Crasher ist auch eine Kritikergruppe, zu der Ran gehört haben soll, bevor er zu Weiß kam ^^ Keine Ahnung, wie das zum Manga passen soll, muss aber irgendwo in den Dramen erzählt werden.

Und "Hurt" hat nichts mit Farf zu tun, weil ich es viel zu schwierig finde noch mehr über ihn zu schreiben ^^#
 

@Xell: Hm, ich finde auch, dass das ein typischer Schuldig-Spruch ist ^^ Leider fallen mir solche Sachen nicht sehr häufig ein o.O Inzwischen bin ich zu der Ansicht gelangt, dass mir wirklich Schuldig mehr Leid tut. Letztendlich hätte Crawford ja immer die Oberhand, wenn er es wirklich darauf anlegen würde *grins*

Du magst Schneider immer noch nicht? *gg* Dann brauche ich ihn mir wenigstens nur mit Kohaku zu teilen ^^ Mir gefällt seine Art, er ist so schön undurchsichtig und kann sogar Crawford noch überraschen. Wie man im heutigen Kapitel wieder sehen wird ^^

Schön, dass du die RK-Kapitel interessant findest, es werden nämlich noch einige folgen *ehe* Nur nicht vergessen, dass es kaum was mit dem RK aus der echten Story zu tun haben wird, sondern nur meine Vorstellung davon ist ^.~ Für diese FF jedenfalls.
 

@nai-chan: Besser als zu viele Tiefpunkte, ne? *lach* Ich befürchte ja häufig immer noch, dass ich euch zu langweilen beginne, weil so wenig passiert. Wenn ich die Geschichte bloß mal von einem neutralen Standpunkt her lesen könnte... o.O

In der Schule ist diese Sache natürlich besonders störend. Zum Glück hatte ich da kaum Verständnisprobleme und wenn es mal vorkam, wusste ich wenigstens, welche Frage ich zu stellen hatte *ehe*

Wie war es in Rom? Schönes Wetter gehabt? Und warum warst du eigentlich dort? *neugierig frag* ^^
 

@Kizuna01: Ha, da bist du ja wieder *knuddlz* Ja, ja, ist schon schwierig Tao zu schlagen. Xell hat das bereits mitbekommen *lach* Ausgerechnet du fragst, warum Schu gerade nur Japanisch spricht? Dürfte doch nicht so lange her sein, dass du Teil 56 gelesen hast ^.~ Da wurde erwähnt, dass Schu als Nebenwirkung seines Zusammenbruchs auf Japanisch umgeschaltet hat. ^^ Und bisher hat sich nichts daran geändert *nod* Stimmt, Schuldig findet es natürlich nicht besonders toll, dass er sozusagen ständig unter Crawfords Fuchtel steht, andererseits hat er nichts gegen seine Nähe einzuwenden, weil Crawford ihm gegen die Stimmen in seinem Kopf hilft ^^

Zu du den weiteren Commis habe ich mich im GB geäußert, wäre hier etwas voll geworden *ehe* Und zu "Hurts": Wenn ich dich richtig verstanden habe, stimmt das von dir geratene Pairing nicht ganz. Mit traurig liegst du aber vollkommen richtig ^^#
 

@Taowaki: *neue Gummibärchen reich* Nun ja, Schuldig erinnert sich eigentlich an so gut wie alles. Nur nicht mehr daran, dass er die Wahrheit über den Unfall erfahren hatte. Das einzige Indiz, dass er selbst das nicht vollkommen vergessen hat, ist der Name, den er sich gegeben hat ^^ Und damit verrate ich keine Geheimnisse, da ich es in "Bright Nights" genauso gehalten hatte *lach* Da Schu ja in der gegenwärtigen Handlung noch lebt, werde ich ihn auf keinen Fall so sehr leiden lassen wie in SdA *ehe* Ich will ihn eben noch ein bissl härter machen. Wie du es sagst, der eigentliche Schuldig kommt raus - aber noch ist er nicht fertig *nod*

^_____________^ Ich muss zugeben, dass ich mich nie sehr darum gekümmert hatte, was "puisín" genau heißt, auch wenn ich es nett fand, dass irgendwann mal eine Erklärung folgte ^^

Da "Hurt" eigentlich nur zwei Teile haben sollte, finde ich, dass ich mit einer Verlängerung der Story um 50% gar nicht so sehr nachgelassen habe *gg* ^___~
 


 

Teil 63 "Man sollte für die kleinen Dinge im Leben dankbar sein"
 

"Ich muss Sie darauf aufmerksam machen, dass bei dem Sonderprojekt Schwierigkeiten auftreten könnten." Mit hinter dem Rücken verschränkten Händen stand er vor dem ausladenden Schreibtisch. Seine Miene war glatt wie eine Maske, verriet nichts von dem, was in seinem Inneren vorging. Was wirklich gut war. Er konnte sich selbst nicht genau erklären, warum seine Abneigung gegen Takatori so ausgeprägt war. Vielleicht weil sie so viel Zeit gehabt hatte anzuwachsen.

Sein ironisches Lächeln erreichte nie die Oberfläche. Es war ihr erster Auftrag, der so langfristig ausgelegt war. Schwarz sollte helfen Takatori ganz nach oben zu bringen - und in Erweiterung SZ. Sie würden Japan dann in ihrer Hand haben.

Takatori lehnte sich in seinem bequemen Sessel zurück und versuchte Härte in seinen Blick zu legen ohne ihn damit beeindrucken zu können. "Was genau meinen Sie damit?"

"Es tut mir Leid, aber genauere Angaben kann ich noch nicht machen." Was so nicht ganz korrekt war. Der Politiker wusste jedoch, dass seine Fähigkeit die Zukunft zu sehen ihm nicht immer alles verriet. Und daher kam Takatori gar nicht erst auf die Idee, dass ihm etwas vorenthalten wurde. Was für ein Idiot.

"Ich werde meinen Sohn warnen. Aber es ist zu wichtig um einfach eingestellt zu werden, nur weil Sie eine wage Vorahnung haben."

"Natürlich." Wie geplant. Irgendwie fühlte er sich schmutzig, als er das Büro verließ. Er begann immer mehr dem Nachmittag entgegen zu sehen. Keine negativen Aussichten bisher.
 

Er wartete am Schultor auf Ran, nicht länger als fünf Minuten. Dann sah er wie der Rothaarige das Gebäude verließ, für einen Moment von der strahlenden Sonne geblendet die Augen zusammenkniff. Sein Freund - Miyato - redete auf ihn ein, erntete ein Schulterzucken. Gemeinsam kamen die beiden auf ihn zu ohne ihn zu bemerken. Und dann war es Miyato, der ihn als erster sah. Ran bekam einen Rippenstoß verpasst, begleitet von einem Grinsen, das er sich nicht erklären konnte. Kurz davor diese Freundlichkeit zu erwidern, erblickte nun auch Ran ihn, hielt mitten in der Bewegung inne. Er konnte zusehen, wie ein Lächeln sich auf dem Gesicht des Rotschopfs ausbreitete. Anscheinend hatte er öfter diese Wirkung auf Ran. Wirklich amüsant und so erfrischend anders.

"Guten Tag, Crawford-san. Das ist Miyato Yunshiro, ein Freund von mir."

Er nickte dem Braunhaarigen zu, der mit einer höflichen Verbeugung reagierte. Dunkle Augen lugten unter ein paar ungebändigten Strähnen neugierig hervor.

"Hast du vergessen, dass wir verabredet waren?" Jetzt lächelte er fast.

Ran bemerkte, dass sein Freund ihn schon wieder angrinste und ganz allmählich stieg Röte in die blassen Wangen. "Lass das!" Dann konzentrierte sich Ran wieder auf ihn. "Natürlich nicht." Das Lächeln war wieder da.

"Gut, der Wagen steht da drüben."

Inzwischen ernteten sie immer mehr neugierige Blicke und Ran wurde das so langsam auch bewusst. Die Verabschiedung von seinem Freund fiel etwas hastig aus, doch der störte sich nicht daran und ging nach einem letzten verstehenden Nicken.
 

Ran ließ sich mit einem leisen Seufzen in den Beifahrersitz sinken, schloss kurz die Augen, ehe er ihm einen scharfen Blick sandte. "Das war nicht komisch!"

Mit gespielter Verständnislosigkeit runzelte er die Stirn. "Was meinst du?"

Der Rothaarige zog die Augenbrauen zusammen.

Unwillkürlich lachte er kurz auf, fragte sich dann, woher das gekommen war. "Dein Freund schien anderer Ansicht gewesen zu sein", fügte er dann hinzu, startete den Wagen.

"Er ist auch derjenige, der mich wieder mit blöden Witzen nerven kann." Der Tonfall verriet alles andere als Genervtheit, sondern beschränkte sich auf Zuneigung.
 

Trotz des starken Straßenverkehrs erreichten sie bald das Krankenhaus. Ran zog sich während der Fahrt immer mehr in sich zurück, eine automatische Reaktion, wie er annahm. Schließlich hatten sich die Umstände - soweit Ran es wusste - für Aya zurzeit gebessert. Wahrscheinlich wollte der Rothaarige sich nur nicht zuviel Hoffnung erlauben.

Hoffnung... darauf würde er auch nicht unbedingt vertrauen. Man sollte sein Schicksal in die eigenen Hände nehmen, alles andere war nur etwas für Kinder.

In Erinnerung an ihren ersten Besuch hier parkte er nicht in der Tiefgarage, sondern suchte sich vor dem modernen Gebäude einen Platz. Die geweißte Front wurde von Schmierereien freigehalten und die Fenster blitzten sauber. Die Einrichtung kam vom Niveau her einer Privatklinik nahe, daher hatte er sich um keine Verlegung kümmern müssen. Man sollte für die kleinen Dinge im Leben dankbar sein.

Vor den großen Glastüren zögerte Ran aber eine Hand genau zwischen die Schulterblätter platziert sorgte für Abhilfe. Die Schwester an der Rezeption nickte seinem Begleiter zu, kannte ihn durch die regelmäßigen Besuche sicher schon.

"Wie geht es eigentlich Miyu?"

Ran fuhr überrascht zusammen, verfehlte die nächste Stufe und wäre beinahe gestürzt, wenn er ihn nicht rechtzeitig am Oberarm gepackt hätte. Auf diese Weise sein Gleichgewicht wieder findend, lehnte sich der Rothaarige an ihn, atmete tief durch.

Er glaubte Wärme durch sein Jackett zu spüren, wo die Stirn seine Schulter berührte, wurde durch ein nervöses Auflachen abgelenkt.

"Das hätte schiefgehen können. Vielleicht wäre ich dann im gleichen Zimmer wie Aya-chan gelandet." Melancholie in den vom Stoff gedämpften Worten.

Etwas loderte in ihm empor, wurde sofort unter Kontrolle gebracht. "Das solltest du nicht einmal im Scherz sagen."

Ran löste sich von ihm, etwas widerwillig wie ihm schien, verdunkeltes Violett sah zu ihm auf. Ein schmales Lächeln lag auf den Lippen des Jungen, das in den Augen keinen Nachhall fand. Farfarello hatte mit seiner Warnung gestern Abend Recht gehabt. Er musste flüchtig daran denken, dass er versuchen wollte Aya die ganze Sache überleben zu lassen. Vielleicht sollte er eher mit Ran dabei anfangen... Seit wann eigentlich war ihm dessen Schicksal nicht mehr völlig gleichgültig? Das Bild von Ran auf dem Betta m Abend der Beerdigung tauchte vor seinem inneren Auge auf und ungeduldig verscheuchte er es. Er hatte besseres zu tun als sich damit auseinanderzusetzen.

Rans volle Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf ihn. "Was immer Sie wünschen..."

So flapsig diese Antwort auch schien, so ernst wurde sie gemeint. Eine schmale Hand legte sich auf die seine, die den Jüngeren immer noch festhielt. Schon wieder eine aufblitzende Erinnerung: Ran neben ihm am Küchentisch, die Zeitung vergessen auf dem Tisch.

Er löste seinen Griff, aber es dauerte noch einen Moment, bis Ran seine Hand zurückzog.

Das kleine Mädchen war vollkommen vergessen.
 

"Stephenson." Er hatte vor Ayas Zimmer auf ihn gewartet, ohne jeden Zweifel wissend, dass der Emulator ihn hier finden würde.

Der Angesprochene zeigte ein schmales Lächeln. "Gut dich wiederzusehen, Crawford."

Ob sie da beide einer Meinung waren, dessen war er sich noch nicht ganz sicher. "Sie wollten mich sprechen?"

"Ja." Braune Augen, seinen eigenen ähnelnd, musterten ihn ausführlich. "Du hast dich kaum verändert."

"Hat das irgendetwas mit Fujimiya zu tun?"

Sein Landsmann gab vor den spöttischen Tonfall nicht zu hören. "Nicht direkt." Ein weiteres Lächeln folgte. "Ich soll dir schöne Grüße von Herrn Schneider ausrichten."

Das rief eine Flut gemischter Emotionen wach, aber seine Miene gab nichts davon preis. "Und?"

"Er ist sehr zufrieden mit dir, genauso wie die Ältesten."

Erleichterung kroch durch seine Adern bei dieser ersten persönlichen Bestätigung. "Steht bereits fest, wann es soweit ist?" Genauso wie Stephenson vermied er irgendwelche verfänglichen Bezeichnungen.

"Noch nicht. Sie werden meinen schriftlichen Bericht abwarten und dann die endgültige Entscheidung treffen. Ihr werdet rechtzeitig informiert werden." In den braunen Augen stand jetzt etwas, das er nicht wiedererkannte. Vorsicht vielleicht. Und wenn es nicht so absurd wäre, ein Anklang von Furcht. "Herr Schneider hat mir aufgetragen, dir noch eine weitere Information zukommen zu lassen." Und dann spürte er, wie Stephenson nach seinem Talent griff, es um sie beide herumwickelte. Splitter künftiger Ereignisse streiften sein Bewusstsein ohne im Gedächtnis haften zu bleiben, als der Ältere seine Gabe auslöste. Kein Telepath würde diesen Wall durchdringen können ohne seinen Verstand daran zu zerfetzen. Ihn selbst schützte der Teil seines Gehirns, der sich schon immer mit den prekognitiven Fähigkeiten auseinandergesetzt hatte und Stephenson konnte für diesen Moment auf den gleichen Schutz zurückgreifen.

Fassungslos ließ er es geschehen. Das hatte er nicht vorausgesehen.
 

Betäubung. Anders konnte man nicht beschreiben, was ihn gefangen hielt. Unfähig oder auch unwillig sich zu rühren, lehnte er an der weißen Wand, sah immer noch in die Richtung, in der Stephenson verschwunden war.

Schneider wusste Bescheid, hatte die ganze Zeit Bescheid gewusst. Ein Schauder durchlief seinen Körper, der die Starre durchbrach. Er hörte sich selbst tief durchatmen. Allein der Gedanke, in welcher Gefahr der Deutsche dadurch geschwebt hatte. Ein falscher ungeschützter Gedanke und es wäre das Ende gewesen. Für Schneider sofort, für den Rest von Schwarz sobald Aya gefunden worden war.

"Crawford-san?"

Er war so sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass er die Tür nicht gehört hatte. Ran stand vor ihm, die Besorgnis kaum verborgen in den violetten Augen. Mit einem gerüttelten Maß an Willenskraft rief er sich selbst zur Ordnung. Sein Gesicht strahlte nichts als Ruhe aus, als er den Blick des Jüngeren erwiderte. "Wie geht es Aya?"

Das Violett verdunkelte sich ein paar Herzschläge lang, dann schob Ran seine Besorgnis mit Gewalt beiseite. "Unverändert. Die Schwester hat mir erzählt, dass der Spezialist bisher nicht die Ursache für ihren Zustand gefunden hat. Er wird aber nicht so schnell aufgeben." Und ich auch nicht, wurde stumm hinzugefügt.

Unwillkürlich beugte er sich vor, seine Hände legten sich sanft auf Rans Schultern. Im Innern weiterhin mit den neuen Informationen ringend, schlich sich ein Hauch von Mitgefühl in seine Stimme. "Gut. Du musst Geduld haben. Wenn du aufgibst, ist alles verloren."

Zu wem sprach er eigentlich gerade?

Ran sah ihn in einer Mischung aus Ungläubigkeit und Überraschung an, dann schloss er die Augen und lächelte etwas verloren.
 

Das Verlassen des Krankenhauses war wie die Rückkehr in die Realität. Die Sonne schien etwas zurechtzurücken und er fühlte sich wieder wie er selbst. Kurz erlaubte er sich ein ironisches Lächeln, dann wandte er sich an seinen Begleiter. Ran hatte sich ebenfalls gesammelt, auch wenn irgendetwas in seinem Blick sich geändert hatte. Ein Funken neuer Hoffnung brannte so tief in dem Violett, dass er unauslöschbar schien.

Er konnte sich nur nicht erklären, woher der so plötzlich gekommen war.

"Möchtest du lieber nach Hause?" Nach dem eben Erlebten hätte er nichts dagegen seine Pläne zu ändern.

Ran schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe mich schon darauf gefreut..." Röte schoss ihm in die Wangen. "Auch wenn das komisch klingt", wurde dann murmelnd hinzugefügt.

Ein Mundwinkel zuckte amüsiert. "Ich verstehe schon. Weiß dein Onkel eigentlich Bescheid?"

Ran zögerte, im Konflikt mit sich selbst, entschied sich aber für die Wahrheit. "Nein." Der Kopf wurde gesenkt und er hörte die Bitte in dem einen Wort.

"Nun gut, wenn du ihm nichts verrätst, werde ich es auch nicht tun."

Und Ran _grinste_.
 

Sie kannten ihn hier bereits und stellten keine Fragen Rans Alter betreffend. Ungerührt nahm er zwei Ohrenschützer und Brillen in Empfang, während der Rothaarige versuchte nicht allzu neugierig zu wirken.

Ran folgte ihm ohne zu zögern durch die Tür zum Schießstand. Sie war schalldicht, so dass erst jetzt die Schüsse hörbar wurden. Künstliches Licht brach sich an Betonwänden, erhellte alles bis in die letzte Ecke. Eine Klimaanlage arbeitete mit beständigem Summen daran, den fensterlosen Raum mit frischer Luft zu versorgen.

Er hatte nichts dagegen, Ran den Umgang mit einer Schusswaffe zu zeigen - alte Gewohntheit möglicherweise. Ironie schwang in dem Gedanken mit. Und schließlich hatte ihm eine ausgiebige Übungsstunde hier schon immer geholfen sich zu entspannen. Warum genau er aber beschlossen hatte, Ran hierher mitzunehmen, wusste er nicht. Es geschah aufgrund eines Gefühls, das sich auf keine Vision zurückführen ließ. Und das Gespräch mit Stephenson sollte ihm deutlich genug gezeigt haben, dass ausreichend Platz für Überraschungen in seinen Plänen vorhanden war. Besser die Eingebung umsonst beachten, als es später bereuen. Rationalität konnte auch überbewertet werden. Es war merkwürdig sich selbst dabei zu erwischen, so etwas zu denken.

Ran war stehen geblieben, beobachtete einen Mann dabei, eine Kugel nach der anderen in eine menschliche Silhouette zu feuern. Hunger lauerte in den Augen des Jüngeren, als er sich schließlich abwandte, umwölkt von Dunkelheit.

"Du denkst an deinen Vater?"

"Ja." Reibeisen über Stahl scharrend. "Und das Schlimmste ist, dass ich ihn nicht hätte aufhalten können. Selbst wenn ich es gewusst hätte. Selbst wenn mir jemand rechtzeitig eine Waffe in die Hand gedrückt hätte." Ein bitteres Stück Selbsterkenntnis.

Er verstand ihn. Selbst er hatte es nicht Erwägung gezogen es alleine zu beenden, sondern hatte einfach nur das Schicksal seinen Lauf nehmen lassen - oder was man so als Schicksal durchgehen lassen konnte.

In unausgesprochener Übereinstimmung beschlossen sie beide das Thema fallen zu lassen. Ran folgte ihm mit finsterer Miene bis zum Ende der sich aneinanderreihenden Beinahekabinen, wo sich außer ihnen niemand aufhielt. Zum späteren Abend hin würde es sicher voller werden, aber dann hatte er nicht mehr vor hier zu sein.

Vorsichtig platzierte er den mitgeführten Aktenkoffer auf der Ablage und spürte förmlich, wie sich violette Augen in seinen Rücken bohrten. Aha, Rans Aufmerksamkeit war zurück in der Gegenwart. Lächelnd wandte er sich um.
 

~TBC~
 

*Kopf schief leg* So ganz kann ich mich nicht entscheiden, ob ich mit diesem Teil zufrieden bin... o.O

Als Titel habe ich diesen Gedanken Crawfords genommen, weil er so schön im Kontrast zu der Überraschung steht, die durch Stephensons Nachricht gleich darauf folgt ^^ Nächstes Mal geht's wieder zurück in die Vergangenheit *nod*

cya, cu ^-^
 

P.S. Eigentlich wollte ich an "Hurt" weiterschreiben oder zumindest etwas zu SdA. Stattdessen ist es eine weitere Shortfic geworden, die gar nichts damit zu tun hat *seufz* Aber da wird es auch noch weitergehen *nod*

*euch hiermit ganz lieb bitte bei "Beim nächsten Mal wird alles anders" vorbeizulesen*



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Battosai
2008-06-10T16:19:47+00:00 10.06.2008 18:19
ran lernt das schießen *freu*
okay irgendwie nach 30 kapis heute fällt mir nicht mehr sehr viel dazu ein ein kommi zu schreiben also was ich reinschreiben soll *lach* xDDD
man mein kopf ist leergefegt und will eigendlich einfach weiter lesen xDDD
*Grinsel*
aber eins kann ich immer wieder schreiben...deine FF ist saumäßig geil *Grinsel* *Daumen hochhällt*
*Dich angrinsel*
Von:  Andromeda
2005-05-14T16:20:27+00:00 14.05.2005 18:20
hallöle cu *aufdichzustürmunddichgigadolledurchknuddelundwuddel*
^.^

tja, ich bin wieder zurück von den toten *kicher* nach tagen voller regen folgt doch immer wieder sonnenschein und meine launen sind permanent gen himmel gestiegen ^^ ich hoff doch dir gehts auch so supi wie mir.
ehe du dich wunderst warum ich so unsagbar früh dran bin - ich mach nach zwei wochen enthaltsamkeit mal wieder party³ *juhu* und bin die ganze nacht über auf tour... zum glück sind meine eltern übers wochenende in wien und julien bei cousin nr. zwei in nürnberg. wie du siehst ist das wochenende erstaunlich besser als das letzte ^^

so, begutachten wir mal wieder dein chapter ^^

crawfie ist ja irgendwie - für seine umstände gesehen - auf einer anderen wolke ^^ ich meine, er "freut" sich sogar, dass er ran sieht und genießt es richtig mit ihm zusammen zu sein. meine skepsis gegenüber der ehrlichkeit von brads gefühlen legen sich langsam... auch wenn mir dieses ominöse projekt und das gespräch mit steph überrascht hat.

irgendwie glaub ich, dass brad doch noch einige geheimnisse intus hat. dass schneider von brads plänen gewusst hat, ist ja auch verwunderlich... ebenso wie die frage, was genau brad noch mit ihm am hut hat.... ^-^°°° tauchen alex und steph (der andere ^^) auch noch mal auf oder ist denen was böses böses passiert...

rans verhalten wird auch immer seltsamer... einerseits war er ganz fröhlich (auch füs seine umstände) als brad da war aber irgendwie wirkte er sehr selbstzerstörerisch auf mich. so... komische... gedankengänge...

nun gut, ich hab eine laaaaaaaaaaange frageliste aber ich werd jetzt mal schweigen und mich auf das nächste vergangenheits-kapitel freuen ^^ deine neue short fic werd ich morgen oder montag durchlesen ^^ heut schaff ich es leider nicht mehr.

also denne bis zum nächsten eintrag. schöne pfingsten ^O^y

bye Andy *dichnochmalgigamegasuperdolledurchknuddelundwuddel*
Von:  Xell
2005-05-11T14:50:46+00:00 11.05.2005 16:50
Man, die letzte Woche hatte es in sich. Am 7 Mai hatte meine Schwester Geburtstag, einen Tag später mein Cousin und gestern war ich an der Reihe ^_^ (Endlich 18!). Am Freitag gehen wir dann chinesische Essen. ^_^

Hehe...Irgendwie find ich's niedlich dass Brad die Bilder von Ran nicht aus dem Kopf kriegt. ^_^
Stephenson... Wer war doch noch mal? Ich hasse meine Vergesslichkeit! O_O
Schneider hat als von Crawfords Plänen gewusst. Ein falsches Wort und er wäre also ebenfalls aufgeflogen. Warum hat das gemacht? Schneider will dadurch sicher seinen eigenen Nutzen ziehen. Oder er das alles nur wegen Brad getan? Wird Crawford Schneider wieder treffen?
Ich find die Vorstellung Ran mit ner Riesenknarre ein bisschen amüsant. ^_^ Mal schauen wie er sich bei Schiesstand macht...
Von:  Taowaki
2005-05-11T14:24:56+00:00 11.05.2005 16:24
dritte... und das nur weil mexx so lahm war x.x und ich bis eben in der Schule (Ausrede *zwinka*)
Ungerechtigkeit! (ich hatte schon geglaubt, du lädst erst den nächsten Teil hoch, wenn alle deine neue ShortFF kommentiert haben #_#°°°)

... ?_? den ersten Absatz hab ich auch nach 2x lesen net verstanden... ;_; Was für ein Sonderprojekt?
Und was für eine Information war es, die Stephenson Crawford gegeben hat ?_? bzw. was kann für einen so starken Telepathen wie Schneider gefährlich sein ?_?
Aber dafür hab ich verstanden, dass Crawford beginnt Ayas Anwesenheit als angenehm zu akzeptieren ^-^
Irgendwie gefällt mir die Stimmung von Aya in dem Kapi net so... is irgendwie so selbstmörderisch... aber Aya grinsend kann ich mir net so wirklich vorstellen
-_-
Schießtraining... dürfte Aya ja net schwer fallen, bei seinen Reflexen ^-^

Tao
Von: abgemeldet
2005-05-11T14:09:12+00:00 11.05.2005 16:09
*hust* Was ist eigentlich bei dem Gespräch zwischen Crawford und Stephenson passiert? Diese Szene hab ich überhaupt nicht gecheckt *hehe* *rot anlauf*. Und jedes Mal, wenn "er" gestanden ist, wusste ich nicht, wer gemeint war... ich wusste zwar, wer nicht gemeint war (Ran zB), aber auch nicht, um wens jetzt wirklich ging *g*
Aber ansonsten war das Kapitel super!

In Rom wars super! Meistens warm, nur einmal am Nachmittag kalt und einmal am ganzen Tag (da waren wir in Pompeji und am Vesuv) wars ein wenig kalt (bzw. am Vesuv schweinekalt *hehe*). Ich war "im Zuge des Religionsunterrichts" dort! Da hat man sich bei uns in der Schule anmelden können, wer mitfahren will... Bei der Zimmerverteilung bin ich dummerweise übrig geblieben und wurde mit 2 Mädchen aus der 4. Klasse zusammen in ein Zimmer gesteckt... Ich kannte die nicht mal vom sehen *räusper*, sie waren aber ganz nett...

Nai
Von:  kohaku_san
2005-05-11T13:19:53+00:00 11.05.2005 15:19
Yush, geschafft! ^__^ *zwinka*

Ach, das neue Kapitel ist ja SO erfrischend spannend und irgendwie ganz nach meinen Wünschen! *grins* Also meiner Meinung nach, ja, fängt Crawford wirklich an, für Ran zu fühlen!!!! *schwärm* Ich meine, nach diesem Kapitel ist das ja nun EINDEUTIG!!!! *froi froi*
Woah, und SCHNEIDER hat von Crawford's Plänen gewusst UND hat in Kauf genommen, ebenfalls "aufzufliegen"!!? *boah* Aber hallo! Wenn mir da Schneider nicht noch MEHR sympathischer wird!! *lach* Mich beschleicht daher das Gefühl, dass Schneider wirklich was an Crawford liegt! ^__^

Danke für den Link! Ich werde mir das mal in aller Ruhe ansehen und hoffe, dass er dann doch richtig funktionieren wird.
Wegen Schneider's Aussehen macht es ja nichts, dass du mir kein Beispiel nennen kannst. So kann ich ja meinen Vorstellungen freien Lauf lassen! *hohoho*
Du sag mal: Der 'Mord' an Ran's Familie...also was sein Vater da gemacht hatte...war dies nun aus freien Stücken oder hatte da Schwarz, bwz. Takatori Einfluss?! Leider weiss ich das nicht mehr und irgendwie bereitet das mir schon Kopfzerbrechen. *lach*

Und zum Schluss: Wie immer freu ich mich auf das nächste Chapter! *froi*


Zurück