Zum Inhalt der Seite

Schicksalsschlag und Bandenkrieg

ehemals: Die Wahrheit ist gelogen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

When you are alone... in your sadness

Sie stand da. Im strömenden Regen.

Sie muss schon eine ganze Weile da gestanden haben, denn die Kleider, die eng an ihrem Körper anlagen, waren pitschnass und trieften nur so vor Nässe.

Ihre roten Haare, die bis zu ihren schmalen Schultern gingen, schimmerten ein wenig matt denn einen Regenschirm schien sie nicht zu besitzen.

Ihre leuchtendgrünen Augen schienen die Trauer der ganzen Welt in sich zu tragen.

Die Tränen verschmolzen mit dem Regen, so dass sie erst auf den zweiten Blick auffielen.

Das wiederholte Blicken auf ihre zerkratzte Armbanduhr verriet, dass das Mädchen anscheinend auf jemanden wartete.

Auf einmal klingelte ihr Handy.

Aufgeschreckt ging sie eilends dran und der Klingelton, der aufdringlich durch die leeren dunklen Gassen hallte, verstummte.

Nach einigen Sekunden der Stille durchdrang ein erstickter Schrei des Entsetzens den Regenvorhang.

Das Mädchen, das eben noch so erwartungsvoll das Telefon in der rechten Hand gehalten hatte, ließ sich auf die Knie sinken, das Handy lag mittlerweile neben ihr.

Wieder herrschte erdrückende Stille.

Nur das Rauschen des wasserfallartigen Niederschlags war zu vernehmen.
 

(Kurz eine Zwischenmeldung, die nichts mit der Story zu tun hat, aber dennoch wichtig ist: Ich widme diese Story nur einer speziellen Freundin, die es sich verdient hat: Avis!)

alone?

Sie saß jetzt schon eine halbe Stunde da. Der Regen ließ immer noch nicht nach.

Die Pfützen schwollen zu richtigen Seen an.

Dass die Wolken noch so viele Wassertropfen beinhalteten, schien ein wahres Wunder.

Ich überlegte. Ich überlegte schon die ganze Zeit.

Sollte ich zu ihr gehen? Man konnte das Mädchen doch nicht einfach so da sitzen lassen. Andererseits tat sich eine Frage auf: Würde sie mitkommen wollen?

Vielleicht würde sie die ganze Gegend zusammenschreien, wer weiß.

Das wäre auch nicht weiter tragisch.

Hier war keine Menschenseele. Doch! Eigentlich schon.

Zwei einsame Seelen. Die eine saß draußen im schüttenden Regen, die andere war auf der Hut und musste sich versteckt halten, um nicht in den Knast zu wandern.

Ja, ich bin es, der gesucht wird. Raphael. Ich werde von meinen wenigen Freunden und meinen immer mehr werdenden Feinden einfach nur Raph genannt.

Gesucht werde ich wegen Raub und Diebstahls.

So verdiene ich hier meinen Lebensunterhalt in diesem dunklen Eck.

Eigentlich bräuchte ich das ganze Theater mit Raub etc gar nicht...

Ich habe meine Gang.

Ich bin nun mal nicht wie jeder normale Typ...

Ich warf wieder einen Blick aus dem kaputten und völlig verschmierten Fenster.

Sie hatte sich nicht einen kleinen Millimeter gerührt.

Zitternd, die Augen starr geradeausgerichtet.

Mittlerweile hatte sie aufgehört zu weinen. Ihr Tränenvorrat schien schon erschöpft.

Plötzlich bekam ich einen Stich in der Magengegend.

Dies lag garantiert nicht an meiner Stichverletzung, die mir Leon, mein Bruder, bei einem Nahkampf zugefügt hat... Ich bin immer noch wütend, dass er mit einem so unfairen Mittel, wie einem Messer gekämpft hat...

Das Mädchen schwankte! Ich blickte erschrocken zu ihr rüber.

Sie würde jeden Moment nach vorne kippen...

'Warum gehst du nicht raus', schoss es mir durch den Kopf.

'Du bist doch sonst so direkt'.

Ich konnte es nicht länger mit ansehen.

An der feuchten Wand rutschte ich langsam runter, bis ich auf dem unordentlichen Boden saß und zündete mir eine Zigarette an. Bald war der letzte Vorrat aufgebraucht. Ich musste wohl doch Eddy informieren.

Plötzlich drang von draußen ein Geräusch an mein Ohr.

In dem Gewirr war auch eine Stimme zu vernehmen.

"Och, was hat die Zuckerpuppe denn? Kommt, nehmen wir sie mit... sie könnte nützlich sein..."

Mit einem Mal stand ich kerzengerade. Die wollten dem wehrlosen Ding was antun.

Vorsichtig schaute ich wieder aus dem Fenster.

Es waren fünf Typen. Der eine hatte sie fest im Griff. Erschreckend war die Tatsache, dass sie sich noch nicht einmal wehrte, oder wehren konnte.

Nun kam einer der schmierigen Jungs auf sie zu.

Er hatte braune, zerrupfte Haare und sah aus, als hätte er sich mindestens vier Tage nicht rasiert. Als er mit seiner widerlichen Stimme loslegte mit reden, war mir sofort klar, dass dieser Mistkerl auch schon derjenige war, der vorher das Wort ergriffen hatte.

Ihm würde ich zu aller erst eine verpassen.

"Wie heißt du, Kleines? Sag schon, dann tun wir dir... vielleicht nichts..."

Sie schwieg. Kein Laut kam über ihre Lippen, die leicht blau waren. Das Mädchen war schon sehr unterkühlt.

"Ich fragte, wie du heißt.", sagte er lächelnd und in seinen Augen blitzte es. Dabei machte er den obersten Knopf ihrer Bluse auf.

"Lass das, du Arschloch!"

Ich konnte nicht mehr anders. Noch ehe es mir bewusst war, lag der Typ auf dem Boden. Seine Nase hatte meine Rechte zu spüren bekommen. Sie schwoll rasch an und blutete wie verrückt. Innerlich grinste ich. Das würde der noch einmal wagen...

So weit, so gut, der würde sich nicht mehr so schnell rühren.

Doch da warteten noch vier weitere Kerle auf ihre Abreibung. Ich hatte anscheinend ihren Boss zu Boden gestreckt.

Der, der eben noch das Mädchen festgehalten hatte, musste sie unsanft abgesetzt haben, denn er stand, wie die anderen in einem Kreis um mich herum.

Aus dem Augenwinkel nahm ich war, dass die Kleine nun bewusstlos am Boden lag.

"Was habt ihr Schweine dem Mädchen angetan? Ihr seht doch, dass es ihr nicht gut geht!", herrschte ich sie an.

Die Jungs, alle größer als ich, standen erst unschlüssig herum, dann griffen sie ohne Vorwarnung an.

Das mussten sie schon öfters gemacht haben, sonst wären sie nicht so koordiniert gewesen.

Die zwei, die sich gegenübergestanden hatten, waren nicht so schlau, wie ich dachte, denn als ich mich wegduckte, liefen sie ineinander und blieben liegen.

Der andere hatte meine Taktik gemerkt und traf mich mit einem gekonnten Tritt in die Magengegend...

Für ein paar Sekunden war mir schwarz vor Augen, er hatte die Stelle von Leons Stich getroffen. Diese war nicht all zu alt. Ich merkte, wie mir eine warme Flüssigkeit aus meiner Wunde strömte. Keinen Zweifel, sie ging wieder auf.

Für mehr zu denken blieb mir keine Zeit. Der Riese hob mich mit einer Hand auf und schleuderte mich gen Wand.

Ich rang nach Luft, denn für einen Moment konnte ich nicht mehr atmen.

Ich fingerte nach meinem Messer... Wo war es? Hatte ich es verloren? Lag es womöglich noch auf dem alten Tisch in der Wohnung? Der Typ schien nicht zu merken, was in mir vorging... Mein einzigster Gedanke war mein Messer und, dass der Kerl näher und näher kam...
 

(Dies ist nun auch das 1.Kapitel... Gewidmet, wem sonst, ist es Avis!

*Avis umknuddel* Meine Inspiration, die immer mit mir played, wenn niemand andres möchte, die immer so hammer-Ffs schreibt...

Na ja, ich wette, den Teil wird auch niemand lesen... Zum einen, weil es garantiert wieder nachts reingestellt wird, zum zweiten finde ich die Story immer schlechter, dass ich glaube, sie ist eigentlich nicht lesenswert.

MfG Yuri)

^What happens?

Innerlich fluchte ich, denn in meiner Hosentasche war es nicht.

Plötzlich schrie der Boss, der sich wieder regen konnte, mein Todesurteil...

"Erschieß ihn! Sofort!"

Bei den erschreckenden Worten warf er dem Riesen seine Waffe, eine 9mm, die er wohl im Gürtel getragen hatte, zu.

"mit Vergnügen."

Ich saß da wie erstarrt Weder meine 40er Magnum, noch mein Messer waren griffbereit.

Nun hieß es nur noch ,Adieu du schnöde Welt' und ,Verzeihung, dass ich dir nicht helfen konnte, Kleine".

Ich hörte das Klicken und Einrasten der 9mm, ein Geräusch, welches man nie im Leben vergessen würde, wenn man dieses auch noch weiterhin führen dürfte.

Dann drückte er ab, der Schuss löste sich sogleich und er traf ziel genau.

Ich erstarrte, meine Augen weiteten sich.

Unweigerlich fing ich an zu husten, meine Brust fing an zu schmerzen.

Die beiden Mistkerle fingen an zu lachen.

Der Riese warf die Waffe zu Boden, was für mich in Zeitlupe geschah.

Ich fasste mich an die Einschussstelle und bemerkte etwas Unglaubliches!

Es blutete nicht!

Keine Flüssigkeit, außer meinem kalten Schweiß war zu spüren. Bis auf eine Erhebung...

Eine Erhebung, die ein klein wenig rechteckig war!

Ich holte das Etwas raus und mein Magen rebellierte zum ich weiß nicht wie vielten Male. Mein Taschenmesser!

Der Abdruck der Kugel war deutlich darauf zu erkennen. Ich hatte es nicht gefunden und auf Grund dieser Tatsache bekam ich eine zweite Chance!

Ich durfte gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn ich es nun wirklich gefunden hätte!

Noch merkten die beiden nicht, dass ich doch noch lebte, merkten nicht, dass sich das Schicksal wenden würde.

Ich kroch leise und ohne ruckartige und verräterische Bewegungen auf die Waffe, die der eine nichtsahnend weggeworfen hatte, zu.

Geschafft! Ich war im Besitz der 9mm.

Ich lächelte zufrieden und sagte in triefend freundlichen Tonfall: "Verschwindet ihr freiwillig, oder soll ich euch zeigen, wo es langgeht?"

Entsetzt sahen sie zu mir.

Die Gesichter würde ich bestimmt nicht vergessen.

Der Riese zog seinen Chef auf die Beine und schnappte sich seine Kollegen, ehe sie sich wegschlichen, so schnell es eben möglich war.

Erschöpft ließ ich mich auf meine Knie sinken.

Mein Hemd war blutdurchtränkt. Dies war nicht das Blut meiner Gegner, nein, so schlimm hatte es die windigen Kerle nicht erwischt, es war mein eigenes. Mein eigenes von der Stichverletzung, die wieder aufging und auch nur wegen diesem Riesen.

Siedendheiß fiel mir plötzlich das Mädchen wieder ein... Es lag immer noch da!

Ich schleppte mich mühevoll zu ihr, denn vorher hatte ich das ganze nicht so schmerzlich in Erinnerung, da ich voll und ganz mit ,überleben' beschäftigt war.

Als ich vor ihr saß merkte ich erst, wie hübsch sie eigentlich aussah.

Aber von diesem Gedanken durfte ich mich nicht verleiten lassen!

Ich war schon immer ein Einzelgänger was Frauen anging... fast immer. Meine letzte Freundin, besser gesagt Verlobte, wurde umgebracht... Ich wäre beinah in Selbstmitleid, Trauer und Suff ertrunken. Seit dem habe ich mir geschworen, niemanden mehr zu lieben. So werde ich keine Schwachstelle mehr haben! Nie mehr!

Nun trug ich sie- ja, ich hatte mich entschlossen, sie bei mir unter zu bringen- in meine Unterkunft. Der Weg schien endlos, obgleich es nur ein paar Schritte waren.

,Ich werde nicht mehr lange hier sein', nahm ich mir vor. ,Ich gebe dem Staat ne kleine Spende und das war's! Man kann hier nicht ewig verweilen... und die Gang werde ich nicht im Stich lassen!'

Vorsichtig legte ich sie auf das Etwas, was sich Bett nennt. Es war sehr unkomfortabel und roch schön sehr vermodert, aber es tat einigermaßen seinen Dienst.

Die Wolldecke, die auch schon ein paar Brandlöcher aufzeigte, legte ich vorsichtig über sie.

Nachdem sie nun so gut es ging versorgt war, setzte ich mich neben das Bett.

Sofort zog ich das Hemd aus. Konnte man überhaupt so viel Blut verlieren, wie in meiner Kleidung hing? Stark bezweifelnd schaute ich auf meine Wunde.

Sie war, welch Ironie, gerötet. Nein, nein, sieht man von dem Rot der Körperflüssigkeit ab, war es wirklich so. Es schien entzündet.

Und wieder einmal verfluchte ich diese Typen, die sich an das Mädchen ranmachen wollten.

Neben mir befand sich mein Taschentuchvorrat, der eigentlich vorgesehen war, wenn ich Schnupfen bekäme. Das war mir nun so was von egal, wie, wenn man sich zwischen rotem und gelben Paprika entscheiden sollte.

Ich presste von ihnen ca. zehn stück auf die Wunde, die mit solch einer Wucht zu brennen anfing, dass ich beinah einen tiefen Seufzer losgelassen hätte.

Mit den Zähnen knirschend griff ich nach meinem Handy, das, wie durch ein Zufall hinter mir lag und ich beinahe draufgesessen hätte.

Gerade als ich Eddy's Nummer eingeben wollte, fiel es mir auf!

Der Akku! Er war leer...

Nach draußen schaffte ich es jetzt garantiert nicht noch einmal, um nachzusehen, ob ihr Handy noch funktionieren könnte. Dafür war ich zu ausgelaugt, zu schwach.

So musste ich hier bei dem Mädchen sitzen, ungewiss ob ich Hilfe holen könnte, wenn meine Kraft es zuließ, mich nach draußen zu schaffen.

Außer ihrem Husten war es jetzt ganz still.

Zu still.

Nur mein schweres Atmen war zu hören, das Husten... und Schritte...!
 

(So! das 2.Kap! sorry, für alle die, die's vielleicht lesen!?

Gewidmet ist dieses Kap. Natürlich auch wieder Avis!^^

MfGeee Yuri)

Help, Gratitude and more Work

Ich hatte ein sehr ungutes Gefühl und mit solchen hatte ich bisher immer Recht.

Kamen diese Typen von vorhin wieder? Womöglich mit Verstärkung, die sie bei mir nun wirklich nicht mehr brauchten.

Das wäre ihnen sicher auch schnurz, schließlich hätten sie dann, was sie von Anfang an wollten: Das Mädchen und zur Freude derer auch einen toten Raphael.

Alle meine Feinde würden ein Fest veranstalten, möglicherweise meine Villa abreißen, wo meine gesamte Gang drin zu Hause ist- na gut, alle bis auf ein paar wenige- und... oh Gott! Ich durfte solchen grauenerregenden Gedanken nicht nachhängen!

Das war nun wirklich zu viel des Bösen, vielleicht war es nur ein Bettler, ein Obdachloser, der sich in diese Gassen hier geschleift hat, um seine letzte Ruhe zu finden.

Aber würde es sich tatsächlich so anhören, wenn es ein armer Wicht wäre? Wohl kaum.

Die Schritte waren leise, kaum zu hören.

Schleichend bewegte sich diese Person- oder meherer?- vorwärts und blieb plötzlich stehen...

Es zeichnete sich ein Schatten am schmutzigen Fenster ab, der sehr schlecht zu identifizieren war.

Doch eines erkannte ich nur zu gut. Die Waffe, die die Silhouette in der erhobenen Hand hielt.

,Gut', dachte ich, ,sieh der Tatsache ins Auge: Du kannst nichts tun, außer abwarten'

Ha! Abwarten! Auf den Tod...

In einer Zeitspanne, die mir wie eine Ewigkeit schien schwang die Tür auf, aber auf den ersten Blick sah ich niemanden.

War alles Einbildung gewesen?

Langsam trat ein dunkler Schatten in das spärliche Licht des Abends.

"Guten Abend Raph, lebst du noch, oder hat's dich erwischt?"

Das war... das war nicht möglich!

"Eddy?", sagte ich mit auffällig schwach klingender Stimme.

Sofort kam die Antwort: "Tatsächlich, so wie du fragst, scheint es dir echt nicht gerade blendet zu gehen... Aber statt anzurufen..."

"Mein", unterbrach ich ihn, "Akku ist leer und wie du vielleicht siehst..."

Ich bekam einen schrecklichen Hustanfall und Eddy, ein braunäugiger Blondi, war sofort an meiner Seite.

"Herrje, du brauchst mir doch nichts zu erklären!"

Kopfschüttelnd sah er mich mit sorgvollem Blick an.

"Du glaubst gar nicht, was ich durchmachen musste, als ich draußen entlang ging, eigentlich nur um dich zu besuchen, und stehe plötzlich in der größten Blutlache.

Sofort habe ich das Schlimmste befürchtet und schlich mich hier entlang, falls das Befürchtete tatsächlich eintreten sollte."

Ein schwaches Lächeln huschte über mein Gesicht.

"Dun weißt doch, ich lass mich nicht unter... unterkriegen"

Eddys Blick wanderte von meiner Wunde, über das blutgetränkte Hemd und die schon rotgefärbten Taschentücher bis hin zu ihr.

Zu dem Mädchen, das in meinem bettdarstellendem Etwas lag und nun schon ein wenig besser aussah als eben, wo ich sie hereingetragen hatte.

"Wer ist sie?", fragte Eddy knapp und misstrauisch, wie er es bei Fremden immer tat.

"Der Grund deines Übels?"

Sein übliches Misstrauen blieb nicht unbegründet, denn er hatte schon oft genug Bekanntschaft mit "Freunden" gemacht.

"Cool down, Buddy", sagte ich langsam.

Vor mir tauchten plötzlich weiße Fussel auf, die wie wild anfingen zu tanzen.

"Ja, wegen ihr ging meine Wunde wieder auf, aber auch nur, weil ich sie vor so einer Gang beschü... beschützt habe..."

Mein Gesicht verzog sich zu einer schmerzverzerrten Grimasse.

Mit einem Ruck war Eddy wieder der alte und kniete neben mir.

"Pst! Schon okay! Hauptsache, du hältst jetzt deinen Rand, sonst brauchen wir einen neuen Leader und ich meine, den Gefallen möchtest du Leon nun wirklich nicht geben!"

Ich schaute zu Eddy auf.

Er hatte vollkommen Recht!

Das könnte ich nicht durchgehen lassen! Nicht bei Leon!

Mit meinem tonnenschweren Kopf nickte ich leicht.

Ich war kaum mehr bei Sinnen, als Eddy mich mit einem ruck hochnahm und erst einmal auf den Tisch legte, da der Boden dann doch zu feucht, dreckig und eine Zumutung war.

Ich sah, wie er sein Handy aus der Tasche holte und, zu meinem Entsetzen, erst einmal anschaltete!

Die Worte, die er durch den Apparat sprach, verstand ich schon nicht mehr und wusste auch nicht, wohin er jetzt telefonierte.

Vielleicht direkt in die Villa?

Als er auflegte, reckte er den Daumen in die Höhe und bedeutete mir, dass das Mädchen auch abgeholt werden würde.

Es hatte sich also gelohnt, dass ich mich ins Zeug geschmissen und mein Leben riskierte.

Mit diesem Gedanken versank ich in eine endlose Leere und kein Laut drang in sie ein.
 

"Raph... Raphael... komm zu dir...!"

Eine Stimme hallte leise, aber sehr bestimmt in meinem Kopf wieder.

Sie kam mir so vertraut vor, als wäre sie meine eigene.

Die unendliche Schwärze wich dem hellerwerdendem Schein, der langsam näher kam.

"Raphael... komm schon... wach auf..."

Die Stimme war nun klarer und lauter zu verstehen.

Yam? War er es?

Terry, der immer nur Yam gerufen wurde, war 16 und sah schon ein wenig mädchenhaft aus.

Er war auch einer meiner engsten Verbündeten wie Eddy und Jack und nur wir beide wussten über sein kleines Geheimnis bescheid.

"Bitte, Raph..."

Diese Stimme... das musste Yam sein!

Mit einem Schlag war ich in der Realität, in unserem eingerichteten Krankenzimmer und in einem echten und vor allem weichen Bett.

Terry saß auf der Kante des Bettes, im Hintergrund stand der Arzt und n einer dunklen Ecke stand Jack.

Mehr Leute schienen im Moment nicht im, nicht wie in Krankenhäusern weiß gestrichenen, Raum zu sein.

Ein Glück! Ich hasste es, Schwächen zu zeigen oder hilflos zu wirken.

Leise öffnete sich die Tür- hatte ich mich nicht eben noch insgeheim gefreut, dass hier nicht so viele Leute waren?

Glücklicherweise trat nur Eddy auf die Schwelle und als er mich wach sah, fing er an zu lächeln.

Wir würden ihn zwar alle gerne mehr lächeln sehen, aber trotzdem ist es immer dann eine Aufmunterung, wenn man ihn dann so glücklich sehen darf.

Yam saß mittlerweile schweigend neben mir und sein Teint ähnelte dem, einer erröteten Mauer.

Zum Zeichen, dass es mir wieder besser ginge, drückte ich dann seine Hand, woraufhin ein wenig mehr Farbe in sein Gesicht fuhr bzw. er mich wieder halbwegs freudig wie immer anblickte.

Jack stand unbeweglich mit seinem Selbstbewusstsein, einer Beretta, wie eh und je in der Ecke und Eddy kam langsam an mein Bett.

Gerade als ich mich schon aufrichten wollte, drückte er mich mit seinen Händen bestimmt zurück.

"Tse tse tse, Raph, bleib liegen, oder wir schnallen dich fest. Unser Arzt meinte, dass das hätte böse enden können. Aber ich, dein Retter..."

Ihn mit einem auffälligen Hüsteln stoppend sagte ich:

"Edler Retter, bin ich Euch zu Dank verpflichtet? Was könnte ich da bloß tun..."

Meine Stimme glich schon einem Öltanker, so triefte sie vor übertriebener Freundlichkeit.

Grinsend verfolgte Yam unser Gespräch. Er wusste ja, dass so etwas nie richtig ernst gemeint war.

Nun kam Eddy allerdings zum Punkt.

"Ich wollte dir nur sagen, dass die Kleine wohl auf ist. Sie liegt im Zimmer nebenan.

Vor ihrem Raum wird immer jemand Wache schieben... sicherheitshalber..."

Nickend schickte ich nun den Arzt raus, der wegen den Bandenkriegen immer in unserer Villa wohnte. Ich brauchte ihn zur Zeit glücklicherweise nicht mehr und ebenso wenig die Schmerztablette, die sich auf dem Nachttisch befanden.

Trotzdem fühlte ich mich noch immer gebeutelt von der Begegnung mit der andren Gang.

Sodass ich wieder kurz vorm Einschlafen stand.
 

Etwas beunruhigte mich die ganze Zeit, obgleich es wohl keinen Grund zur Sorge geben sollte.

Diese kleinen Banditen waren wohl nur unüberlegt gewesen und ich dachte nicht im Traum daran, dass sie irgendjemanden im Rücken haben könnten, einen größeren Boss als diesen einen, der mir mit einer blutenden Nase zu Füßen lag.
 

Aber was, wenn nicht? Was, wenn sie doch zu einem größeren "Clan" gehörten?

Noch wusste ich nichts über sie, aber das würde sich zu schnell wieder ändern...
 

"IHR HABT WAS???", fuhr Leon die kleine Gruppe Männer an, die ziemlich betreten auf den Teppichboden starrte.

"Erst wolltet ihr ein Mädchen... und dann habt ihr auch noch meinen vermaledeiten Bruder erschießen wollen? Wenn, dann gehört mir die Ehre, Raphael umzunieten oder Salina..."

Bei ihrem Namen lächelte Salina ihr galantes und vor Charme sprühendes Lächeln, nur um kurz darauf wieder so finster auf die vier zu blicken, dass man bei diesen Blick unbehaglich zwei Schritte zurücktreten würde.

Wütend Schritt Leon im Zimmer auf und nieder.

Was hatte wohl Raphael in so einer dunklen Gasse zu suchen?

"Am liebsten würde ich euch erschießen lassen, aber dafür sind mir die Kugeln ehrlich gesagt zu wertvoll! Ihr bekommt eine letzte Chance. Nutzt sie gut!

Versucht Raphael zu fangen, oder noch besser, erst diese Kröte, die es euch angetan hat und dann meinen Bruder... viel Glück..."

Bitter sah er zu dem Chaotenhaufen, der eben noch ein wenig hoffnungsvoll und nun am Boden zerstört aussah.

Eine fast unlösbare Aufgabe.

Leon war stolz auf sich.

Wie würde es ausgehen?

Müsste er wieder die Arbeit übernehmen, oder würde Raphaels Gang die Schmutzarbeit übernehmen?

Als seine Truppe wieder weg war, zog er Salina an sich.

"Mal sehen, wie Raphael meine Botschaft aufnimmt und wie er reagiert. Der Profikiller wird erst später aktiv..."
 


 

(und wieder ein Kapitel mehr... Arg, ich schreibe immer komplizierter *snüff* Na ja, mal schauen ob wenigstens ein neues Komi dazukommt...)



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (12)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2005-01-09T20:42:30+00:00 09.01.2005 21:42
Kommi XD

Gut gut, mal sehen also... du schreibst zu kompliziert, wie du schon selbst sagst. An sich ist das ja nichts schlechtes, aber manchmal sind die sätze so verschachtelt das ein baustein fehlt.

Dann kommst du natürlich nur schleppend voran, was du auf 1 1/2 Seiten schreibst kann jemand anderes in 2 Sätzen zusammenfassen. Du mußt einfach aufpassen das jemand der es liest nicht nach einer halben seite einschläft bzw. soll der leser bei der geschichte ja angespornt werden weiterzulessen. Kleiner tip dazu. Wenn du schon 2 Parteien hast, wie in dieser geschichte, spring während dem schreiben hin und her. z.B. da wo Raph weggebracht wird. Das ist so ein aufwacheffekt XD

Andererseits, wie immer, bewundere ich leute die so schreiben können. Ich kann ja gar nichts umschreiben XD

Zusammengefasst:
Positiv:
- Deine Schreibweise, wie immer
- Die Charaktere so ausführlich aufzubauen
- Gefühle Beschreiben

Negativ:
- Einfach ein wenig kürzer fassen
- Öffter mal einen "wachmacher" oder aha effekt einbauen.

Dann bist du schon fast ein schriftsteller *pat*
Von:  Avis_Callaina
2005-01-07T14:24:31+00:00 07.01.2005 15:24
son klasse kapitel und kein komi?
oo da stimmt doch was net

also, kritiken:
-salina ist zu still xDDDD
das wars auch schon

Lob:
-raphaels chara entwickelt sich ^^
-die anderen charas werden zum richitgen zeitpunkt eingeführt. man wird niemals von neuen überrannt ^^
-Leons chara gefällt mir am besten xD einfach dieser fiese "ätsch"-typ. wirklich klasse xD (erinnert wirklich sehr stark an darkys playweise ^^ hast den chara meiner meinung nach sehr gut hinbekommen)

Mach bitte bitte ganz schnell weiter!!
Von: abgemeldet
2004-07-18T14:39:28+00:00 18.07.2004 16:39
Also... ^^ das erste kapitel war der hammer, das das nicht zu toppen ist war fast klar. Liegt wahrscheinlich auch daran das du beim 2ten teil einen nicht ganz so gefühlvollen still gewählt hast. Und zu guter letzt kommt die story zu kurz, trotz der länge bewegst du die charas ncht wirklich weiter. *autsch* Ich fall schon wieder in meine zu kritische ansicht ^.-
Zum Schluß und am ende aber noch das wichtigste, das du schreiben kannst steht ja auser frage und wenn man die schreibweise mit dem rest vergleicht was hier so alles geschrieben wird bist du immernoch sowas von haushoch über dem durchschnitt *knuschel* NOTE 1-2 ^__^
Von:  Atsusa
2004-07-11T19:25:40+00:00 11.07.2004 21:25
XD und Wing playt wohl nie mit dir, was?
*patpat*
Naja, auch egal, ich finds cool^^
Könnte zwar alles etwas ausführlicher sein und die Ich-Perspektive mag ich nicht so, aber irgendwie interessant^^
Von:  Atsusa
2004-07-11T19:20:08+00:00 11.07.2004 21:20
*glotz*
*gleich voll diese Stimmung spürt*
Ich finds wunderbar, richtig schön depri... Passt zu dir^^
*patpat*
DAS ist positiv gemeint, ja?!
*weiter liest*
Von: abgemeldet
2004-04-19T16:57:01+00:00 19.04.2004 18:57
Warum ist Leon eigentlich immer der böse??? Hat der vielleicht irgendjemandem was getan *schnüff*
Aber mal im ernst. Du kannst wirklich gut schreiben.
Gefühlsbetont, für jeden sofort verständlich und nachvollziehbar und realistisch.
Bekommst ein sehr gut und wenn das von mir kommt hast dus dir auch verdient ^__^
Von:  Sakashi
2004-04-18T18:27:46+00:00 18.04.2004 20:27
Hey! also echt! Mach dich doch nicht so runter! Die Story ist supi, und wie du sie schreibst erst recht! Also mach weiter!!! *knuschel* Leibe Grüße Kashi-chan
Von:  Avis_Callaina
2004-04-18T18:01:15+00:00 18.04.2004 20:01
OH MEIN GOTT!!!
das ist sowas von super!! OO wie genial
so genial geschrieben!!!
*schmelz*
ich abonnier dich ^^
*klick*
sooooo
*smile*
^^ danke für die widmung (juhuuuu ein geniales FF für mich X3)
*knuschel*
weiter weiter weiter!!!!!
die avis
Von: abgemeldet
2004-04-17T19:04:36+00:00 17.04.2004 21:04
*klatscht beifall*
hey, ich find das gut beschrieben ^0^ auch wenn ich sowas trauriges normalerweise nicht mag...^^°
*knuddl*
eiko-chan^^v
Von: abgemeldet
2004-03-30T19:57:24+00:00 30.03.2004 21:57
Ich muss mich anschließen. Der Prolog ist toll...^^
Nur ein winzige Worte gefallen mir nicht so ganz, aber der Stil ist echt...super...^^ du hast dich, wie mir aufgefallen ist, total gesteigert...echt wahnsinn...^^
und ich sitz im dreck und kann keine richtigen sätze formulieren...;-;'''
hdl
Cherry


Zurück