Rückschau
Kapitel 14: Rückschau
Hallo meine Lieben.
Ich schäme mich ja so, dass ich hier erst so spät wieder aufgetaucht bin, aber na ja, Abi und das alles halt!
Dafür dürft ihr die freudige Nachricht aufnehmen, ab September 05 einen Buchhändlerazubi zu kennen!
Da bin ich immer schön nah an der Quelle *g*
Wie dem auch sei, ich kann es immer noch nicht richtig fassen, aber hier kriegt ihr jetzt das letzte Kapitel von Soul Attraction zu lesen! Eine Ära geht zu Ende, meine erste richtige HP-FF!
Da wird man direkt nostalgisch... nicht zu fassen, ich bin fast zu Tränen gerührt, schnief...
Nun ja, ich lass euch nicht noch länger warten, ja?
Irgendwo in Schottland, in einem gemütlichen kleinen Cottage, stand ein junger Mann mit rabenschwarzen Haaren vorm Kamin, in dem ein wunderbar munteres Feuer prasselte.
Auf dem Kaminsims stand eine ganze Armee von Fotos, die lauter lachende und glückliche Gesichter zeigte. Manche gehörten zu lebenden Menschen, andere zu Menschen, die man in wehmütiger, aber froher Erinnerung behalten hatte.
Doch der Blick des Mannes war auf ein ganz bestimmtes fixiert, das zwei scheinbar unbeschwerte, rundum glückliche Jungen zeigte, wie sie unterschiedlicher eigentlich nicht sein konnten.
Dennoch lagen sie sich grinsend in den Armen, was sich auch nach all den Jahren, vor denen das Foto geschossen worden war, nicht geändert hatte.
Doch obwohl sein Blick auf den lächelnden Gesichtern haftete, sahen seine Augen etwas ganz anderes. Eine längst vergangene Zeit, ein wichtiger Augenblick, der sich unauslöschlich in seine Erinnerung eingebrannt hatte.
~*~*~*~*~* Flashback ~*~*~*~*~*
Harry löste sich nach einer Ewigkeit und blickte dem anderen in die wunderbaren grauen Augen, die ihn verblüfft anblinzelten.
Dann lächelte er verschmitzt.
"Näher konnten wir uns wohl nicht kommen, oder?"
Draco brauchte ein paar Sekunden um:
a) zu begreifen, dass er gerade von einem Jungen geküsst worden war.
b) zu realisieren, dass es mit seinem eigenen Einverständnis geschehen war.
c) zu bemerken, dass dieser Junge sein ehemals größter Feind gewesen war, was durch die Tatsache, dass dieser endlich wieder in seinem eigenen Körper steckte, nur noch betont wurde.
und
d) zu entscheiden, dass er absolut mehr davon wollte!
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, packte er sein Gegenüber und verwickelte den Überrumpelten in einen weiteren Kuss, der diesmal jedoch bei weitem nicht so unschuldig blieb, wie der erste. Schließlich fühlten sich die beiden in ihren eigenen Körpern doch gleich sehr viel wohler!
Als sie sich schließlich widerwillig voneinander lösten waren ihre Lippen geschwollen, die Wangen rot und die Augen glänzend.
"Ich hätte nie..."
"...gedacht, dass so was..."
"...überhaupt einmal passieren könnte!"
Verdutzt schauten sie sich an, bevor die beiden in schallendes Gelächter ausbrachen.
"Schon seltsam, noch vor ein paar Tagen konnten wir uns nicht mal leiden und jetzt können wir sogar die Sätze des anderen beenden!"
Dracos Blick war weich, als er antwortete:
"Vielleicht haben wir einfach ein bisschen zu lang in der Haut des anderen gesteckt!"
Der Gedanke war gar nicht so abwegig, aber die beiden konnten, wenn sie ehrlich waren, genau spüren, dass Hermine recht gehabt hatte, dass da noch etwas anderes zwischen ihnen war, das bis jetzt so unmöglich erschienen war, dass sie es sich immer noch nicht vorstellen konnten. Aber es existierte und sowohl Harry als auch Draco waren sich bewusst, dass es von nun an Teil ihres Lebens sein würde.
Eine Weile schwiegen sie und sahen sich nur gegenseitig an, die Hände ineinanderverflochten und so die Nähe des anderen genießend.
Es war Draco, der schließlich etwas unsicher das Schweigen brach.
"Sollen wir es den anderen sagen?"
Harry zog eine Augenbraue leicht in die Höhe und dachte einen Augenblick nach.
"Gibt es einen Grund es zu verschweigen? Die wichtigen Leute wissen bereits davon, und ich kann dich nicht beschützen, wenn ich nicht in deiner Nähe sein darf!"
Aus irgendeinen, völlig unerfindlichen, Grund trieben diese Worte Draco die Tränen in die Augen. Er fühlte sich schrecklich dabei, seit vielen Jahren hatte er nicht mehr so viel geweint, geschweige denn in Anwesenheit einer andern Person. Trotzdem warf er sich in die Arme des anderen und schluchzte seinen ganzen Kummer einfach aus sich heraus. Harry war zuerst sehr erstaunt über die emotionale Reaktion seines ,kleinen Slytherins' aber er nahm ihn sanft in die Arme. Der Blonde hatte genug durchgemacht, er würde jetzt stark sein, für seinen neugewonnen Partner. Seltsam, aber wenn er so darüber nachdachte, dann gingen seine Gefühl wirklich über das positive weit hinaus.. er wollte Draco nicht als Freund, er wollte ihn, auf eine ganz andere Art und Weise.
Wann war denn das zum Teufel passiert?
Er wusste es nicht, er wusste, dass er den anderen nie mehr alleine lassen wollte.
In der großen Halle waren Ron und Hermine mittlerweile dabei, Schadensbegrenzung zu betreiben. Sie wussten schließlich weder, was Harry nun eigentlich vor hatte, noch was dabei herauskommen würde und wenn möglich sollten keine Zeugen dabei sein, die das Geschehene nicht erfahren sollten. Die Order des Direktors kam ihnen da natürlich zu Gute nur mussten sie schleunigst dafür sorgen, dass vor allem die dagebliebenen Gryffindors sich auch daran hielten. Gott sei Dank waren das nicht allzu viele und die anderen Häuser hatten kein größeres Interesse daran, sich dem Direktor zu wiedersetzen, sie würden es früh genug erfahren, zumal die Slytherins von Prof. Snape höchstpersönlich sofort in den Kerker gescheucht wurden, denn was auch immer da in seinem Musterschüler vorgegangen war, als er diese Aktion abgezogen hatte, Snape wollte nicht, dass es außer Kontrolle geriet, weil Zeugen anwesend waren, die das Ganze besser nicht mit ansehen sollten. Hätte er gewusst, wie sehr die Situation außer Kontrolle geraten war, hätte er wohl vermieden, Ron und Hermine zu folgen, von denen er den berechtigten Verdacht hatte, dass sie die beiden suchen gehen würden und dabei auch noch einigermaßen genau wussten, wo sie suchen mussten.
Hermine kannte sehr wohl Harrys Vorliebe, für hohe, luftige Plätze und sie war sich sicher, dass er unter diesem Stress zweifellos einen aufsuchen würde. Und da von den Türmen des Schlosses der Astronomieturm am leichtesten zugänglich und am nächsten zur großen Halle war, beschloss sie zusammen mit Ron, dort mit der Suche anzufangen.
Während die beiden auf dem richtigen Weg waren, hatte sich Draco wieder einigermaßen beruhigt. Obwohl das eigentlich nicht sein konnte, kam sich Harry als der größere von ihnen beiden vor, als er Dracos Tränenspuren vorsichtig von den Wangen wischte. Vielleicht lag es auch daran, dass Draco im Moment derjenige war der so viel Schutz und Halt benötigte.
Harry hatte keine Erfahrung mit Beziehungen zu Jungs... mit Beziehungen im Allgemeinen und er hatte immer gedacht, wenn es soweit käme würde er keine Ahnung haben und tausend Fehler machen. Aber jetzt wusste er genau was richtig war.
Langsam setzte er sich auf und zog Draco vorsichtig hinter sich her, er meinte, dass es nun Zeit sei zurückzugehen und den anderen zu zeigen, dass soweit alles in Ordnung war und sie sich nicht gegenseitig zerfetzt hatten.
Doch als sie aus dem Turm auf den Gang hinaustraten, wollte Draco, plötzlich unsicher geworden, schnell Harrys Hand loslassen, dieser ließ das jedoch nicht zu, sondern im Gegenteil, verflocht ihre Hände noch stärker ineinander, so dass Draco keine Chance hatte loszulassen. Harry blieb stehen, drehte sich zu dem anderen hin und sah ihm fest in die Augen, bevor er seine Hand hochnahm und ihn leicht auf die Fingerknöchel küsste.
"Ich werde dich nicht allein lassen. Ich will bei dir sein, immer, so dass alle es sehen können."
Als Antwort schickte Draco einen intensiven Blick zurück, schloss die Augen und lehnte seine Stirn an Harrys, strich dann leicht mit seiner Wange über die des Schwarzhaarigen. Eine Geste voller Vertrauen und Zärtlichkeit.
Und als Harry den Kopf drehte und ebenfalls die Augen wieder aufschlug, sah er in die breit grinsenden, strahlenden Gesichter seiner beiden besten Freunde.
Hermine musterte ihn verschmitzt:
"Harry, oder? Ich wusste doch, dass ihr es irgendwann noch packen würdet, war doch eh nur eine Frage der Zeit!"
Viel zu perplex um mit seiner schlauen Freundin mithalten zu können, brachte Harry nur ein Stammeln heraus:
"Herm.. Hermine, ich .. wir.. ähm.."
Doch im selben Moment wurde sein ebenso unvollständiger, wie unnötiger Erklärungsversuch von einem lauten Poltern unterbrochen, dass wohl vernehmbar aus dem Gang vor ihnen kam...
~*~*~*~*~*~* Flashback end ~*~*~*~*~*~
Die Erinnerung des jungen Mannes zauberte ein Lächeln auf seine Lippen, während er mittlerweile über den Bilderrahmen strich, als sich plötzlich zwei schlanke Arme um seine Taille legten und ein Kinn auf seiner Schulter ruhte.
"Was machst du schon wieder, Liebling, grübeln?"
Das Lächeln des Mannes wurde breiter und wie damals ergriff er eine Hand seines Partners um einen sanften Kuss darauf zu hauchen.
"Ich habe an uns gedacht. Wie es angefangen hat, damals, als wir es nie für möglich gehalten hätten, für den Rest unseres Lebens zusammen zu sein."
"Und was war so lustig?"
"Nun, ich habe Severus noch zu keiner anderen Gelegenheit jemals in Ohnmacht fallen sehen."
Neben seinem Ohr ertönte ein amüsiertes Kichern.
"Stimmt, es war ja aber zu schade, dass wir es ihm nicht schonender beibringen konnten. Aber mal ehrlich, du willst ganz sicher dein ganzes Leben mit mir verbringen."
Leicht lehnte der Schwarzhaarige den Kopf gegen die Schläfe des anderen.
"Ohne dich gäbe es dieses Leben gar nicht, ich wäre niemals da raus gekommen, wenn ich nicht gewusst hätte, dass du auf mich wartest."
Darauf legte sich ein leichter Schatten über das Gesicht des anderen. Er hatte es immer noch nicht ganz verkraftet, dass sein Geliebter DIESE spezielle Sache alleine erledigen musste, aber er hatte eingesehen, dass er nur ein unnötiges Risiko dargestellt hätte. Dennoch war er durch seine Planung maßgeblich daran beteiligt gewesen, dass der andere heil aus der Sache herausgekommen war. Aber auch er hatte eine Last auf dem anderen abgelegt.
"Und ohne dich, wäre mein Leben nicht lebenswert, denn ich hätte mich niemals von der Vergangenheit und den Fesseln meiner Herkunft befreien können. Das verdanke ich dir!"
"Das tut man eben für die, die man liebt... denkst du eigentlich manchmal an sie?"
Schon halb eifersüchtig hob der Blonde seine Braue.
"An wen, bitte?"
"Die Wächterin.. die unheimliche Frau, die uns im Traum erschienen ist. Sie ist nicht mehr in Erscheinung getreten, seit sie mir geholfen hat."
"Wie geholfen?"
"Oh, hab ich dir wirklich niemals erzählt, wie ich von Malfoy Manor so schnell wieder nach Hogwarts gekommen bin? - Durch ein Dimensionsportal das sie geöffnet hat. Ich frage mich immer noch, was sie mit diesem Spiel zu tun hatte..."
Ein Augenblick herrschte nachdenkliche Ruhe, dann kam eine Antwort:
"Nun, vielleicht ist sie die Meisterin des Spiels.. irgendjemand muss ja für unseren ,Unfall' verantwortlich gewesen sein. Wer weiß, vielleicht war der Schubs in die richtige Richtung, den wir brauchten, Entscheidung von Höheren."
"Das klingt einleuchtend, aber ich hätte gern noch mehr von ihr erfahren.. über die Magie und alles."
Ein belustigtes Schnauben erklang.
"Mein Lieber, du bist mit Abstand der renommierteste Magieforscher der westlichen Hemisphäre, du wirst es schon herausfinden", damit zupfte er leicht am Oberteil des Angesprochnen.
"Und jetzt hör endlich auf zu grübeln, Schatz, und komm ins Bett."
Dafür belohnte ihn ein Lachen.
"Dein Wunsch sei mir Befehl..."
Sekunden später schlug eine Tür zu und friedliche Stille legte sich über das Haus, in dem Harry und Draco noch so viele Jahre miteinander verbringen sollten, bis sie hohen Alters am selben Tag im Schlaf starben.
The End
So... ich hoffe ihr seid einigermaßen zufrieden, ich bin es zu meiner großen Überraschung, hatte ziemliche Schwierigkeiten mit dem Ende, aber so gefällt es mir doch recht gut. Ein Kitschhappyend, wie es im Buche steht, genau das, was zu dieser FF passt, nicht wahr?
Ich hoffe ebenfalls, dass ich die meisten der Fragen zur allgemeinen Information geklärt habe, falls noch welche offen sein sollten, stehe ich euch natürlich jederzeit via Kommi oder Ens zur Verfügung, traut euch ruhig.
So damit verabschiede ich mich von dieser FF, ich hoffe ihr habt sie mit Freude gelesen (bzw. lest das hier nach der langen Zeit überhaupt noch...) und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr euch auch für meine anderen Arbeiten interessieren könntet, wie das viele meiner Stammleser ja schon getan haben.
Also, ich wünsche euch in diesem Sinne viel Spaß und Glück, ein Kommi für mich und dass ihr noch viele andere gute FF's zu lesen finden und selber schreiben werdet!
Bye,
Cat