Neue Welt
Phoebe war mehr als verwirrt.
Doch in ihr drängte sich eine Frage auf:
"Schön und gut, aber wie sollen wir über die Strudel hinweg kommen, wenn die doch den sicheren Tod bedeuten?!"
Bannon lächelte leicht.
"Das lass nur meine Sorge sein.
Bei Sonnenuntergang werden wir Keram am Horizont sehen können."
Und ohne auch noch einen Ton von sich zu geben drehte sich Bannon um und ging zurück zu seinem Steuermann.
Kurz sah ihm Phoebe noch hinterher, legte sich dann aber wieder zurück in die Tagelage. Alles war so verwirrend, so undurchsichtig und in vielen bereichen auch einfach nur Unglaubwürdig. Aber sie war nun einmal jetzt auf diesem Schiff und würde über die gefürchteten Strudel fahren. Obwohl es ihr wirklich mehr als schleierhaft war, wie Bannon das anstellen wollte. Nicht um sonst wurden diese Gehwässer, in denne sie sich nun schon befanden, gemieden wie die Pest. Es bedeutete den sicheren Untergang eines Schiffes, wenn es einmal von einem der zahllosen Strudel erfasst wurde. Niemand hat es bisher überlebt, absolut niemand. In ihren eigenen Gedanken versunken schlief Phoebe in der warmen Sonne, die auf sie herabschien, ein.
"Phoebe!
Phoebe wach auf!"
Eine tiefe Stimme weckte Phoebe aus ihrem traumlosen Schlaf. Irritiert sah sie sich um und erkannte dann den, der sie aufgeweckt hatte: Chris.
"Was willst du?
Ist was?!"
Schlaftrunken rieb sich Phoebe die Augen und streckte sich. Chris lächelte sie an und deutete auf den Horizont.
Mittlerweile hatte der Himmel sein leuchtendes Blau gegen ein warmes Gelb, Orange und die verschiedensten Rottöne getauscht.
Phoebe kniff die Augen zusammen und tatsächlich! Sie konnte an der feinen Linie, an der Sich Himmel und Ozean berührten eine Insel ausmachen. Noch war sie sehr klein und nicht mehr als ein dünner Strich, aber sie kam immer näher, je länger die Marie Tuar auf sie zusteuerte.
"Das ist Keram ...", sagte Chris mit einer so sanften und wehmütigen Stimme, dass es Phoebe auf einmal ganz anders wurde.
"Du musst deine Heimat sehr vermisst haben, stimmts?!"
Chris lächelte Phoebe an und meinte:
"Du kannst dir gar nicht vorstellen wie!"
Nickend wandte Phoebe ihren Blick wieder gen Horizont. Doch plötzlich flieh ihr etwas ein und sie drehte sich ruckartig zu Chris um, der fast zu Tode erschrak.
"Die Strudel, wie sind wir über die Strudel gekommen?!"
Phoebe war auf einmal ganz aufgeregt. Sie hatte die ganze Zeit geschlafen.
Chris zwinkerte ihr zu.
"Wir haben sie sozusagen 'überflogen'!"
Sein Lächeln wurde immer vergnügter, je deutlicher er das Fragezeichen auf Phoebes Stirn erkannte.
"Hast du schon mal was von den 'Fliegenden Steinen' gehört?!"
"Nein, noch nicht.
Ich dachte Steine fliegen nur wenn man sie wirft ..."
Phoebe stand, wie so oft schon an diesem Tag, vollkommen auf dem Schlauch.
Hatte er n rad ab?! Steine die fliegen, so ein Unsinn ...
"Ja, dann fliegen sie natürlich auch, aber ich meine solche, die das ganz von alleine können?!"
Er sah in Phoebes verwirrtes Gesicht und erklärte dann:
""Naja, auf Keram gibt es eben in manchen Höhlen die Fliegenden Steine. Und solche haben wir an Bord der Marie Tuar. Wenn man sie dem Sonnenlicht aussetzt beginnen sie zu schweben. So sind wir ganz elegant über die gefährlichen Strudel dahingeschwebt!"
"Aja ..."
Phoebe konnte dem nicht so ganz glauben, musste es aber zwangsläufig. Denn wie waren sie sonst in einem Stück über den tödlichen Gürtel gekommen?!
Nachdenklich lehnte sich Phoebe auf die Rehling der Marie Tuar und sah der Insel entgegen, die nun viel deutlicher am Horizont auszumachen war. Sie hatte ihre Haare geöffnete, die ihr nun sanft vom Wind hin und her geweht wurden. Einige Strähnen umspielten ihr zartes Gesicht und strichen über ihre Wangen.
Dort werde ich nun also leben, dachte sie. Dort wird sich also mein Schicksal erfüllen. Aber welches nur? Was habe sie mit mir vor ? Vielleicht erfahre ich da auch etwas mehr über mich selbst ...
Und während Phoebe ihrer neune Heimat entgegen sah, begann der Rubin ihres Anhängers in ihrer Koje pulsierend zu glühen. Wie ein schlagendes Herz. Und auch die Schriftzeichen auf seiner Rückseite glimmten im selben Takt wie der Stein auf.
Nun war alles in Bewegung geraten.
Neue Schicksale taten sich auf und die Geschichte sollte neu geschrieben werden.
Der Mythos sollte seinen Lauf nehmen ...
TO BE CONTINUED ....
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So, ich hoff doch mal das der erste Teil meiner Atlantisreihe euch gefallen hat!! *grins*
Ich setzt mich dann auch gleich an den nächsten Teil dran!
Es wird wahrscheinlich insgesamt 5 Teile geben, also nach dem hier dann noch vier.
Die werden alle mehr oder weniger so lang werden, da bin ich mir noch nicht so ganz sicher ...
Aber hoffe doch das ihr so lange noch warten könnt, bis ich das erste Kapitel des zweiten Teils dann raus hab!!
*lach*
Also denne,
danke fürs Lesen und viiiiieeeeelen Dank für die Kommis!!
Eure May_chan
