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A fairytale of love and hate

von

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@HAIR: Vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich habe den ersten Teil ein klein wenig verändert und nun geht es weiter^^
 

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A fairytale of love and hate 02
 

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"Ich möchte, dass du dich ein wenig um den Drachentöter kümmerst." König Golwin wanderte ruhelos hin und her. Er hatte sich lange mit Simon unterhalten und als dieser schließlich von den Dienern in eines der Gästezimmer geführt wurde, nutzte Golwin die Möglichkeit auf schnellstem Wege in seine Gemächer zurückzukehren, wo Toren bereits auf ihn wartete. "Ich möchte wissen, woran ich bei ihm bin. Ist er wirklich nur hier, um Erlind zu freien oder will er etwas anderes? Ich muss Gewißheit haben."
 

Toren sah nur kurz von seiner aktuellen Tätigkeit auf, dann konzentrierte er sich wieder auf das Schachbrett und schob seinen Läufer ein Feld weiter. "Schach."
 

Golwin hielt in seiner Wanderung inne und blickte verwirrt auf das Spiel herab. "Tatsächlich. Du spielst gut."

Der junge Mann zuckte nur mit den Schultern. "Mein Vater hat es mich gelehrt."
 

"Dein Vater hat dich viele Dinge gelehrt."
 

Nicht sicher, was er von dieser Aussage halten sollte, sah Toren verwundert auf, nur um festzustellen, dass der König sich im bis auf wenige Zentimeter genähert hatte und seine Hand auf der Lehne von Torens Stuhl ruhte.

"Du siehst deinem Vater gar nicht ähnlich."
 

"Mein Vater sagte immer, ich wäre meiner Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten." Die plötzliche Nähe Golwins machte ihn ein wenig nervös, doch Toren zwang sich dazu, völlig ruhig zu bleiben. Als die Hand des Königs allerdings unter sein Hemd glitt, geriet sein Entschluß unter sich unter keinen Umständen etwas anmerken zu lassen, ins Wanken.
 

"Ich denke, ich werde jetzt gehen." Toren sprang auf, doch Golwin faßte blitzschnell zu und drückte ihn wieder auf seinen Stuhl herab.
 

"Nein, das wirst du nicht. Ich bin noch nicht fertig mit dir." Golwin hielt Toren weiterhin an den Schultern gefaßt und begann langsam durch dessen Haar zu streichen. "Behalte den Drachentöter im Auge, Toren. Ich möchte nicht eines Tages aufwachen und feststellen, dass Tanelon einen neuen König hat."
 

"Und wie soll ich ihn daran hindern, sollte er dies tatsächlich vorhaben?"
 

Golwin vergrub seine Hand in den weichen Strähnen von Torens Haar und zwang dessen Kopf zurück, um ihm in die Augen sehen zu können. "Du wirst schon einen Weg finden, Toren. Da bin ich ganz sicher."
 

"Aber ich bin keineswegs sicher, ob ich das wirklich möchte!" wagte Toren einzuwenden und wurde dafür mit einem harten Schlag gegen seine Wange belohnt.
 

"Widersprich mir nicht, Toren. Tu einfach was ich dir sage und überlaß das Denken mir." Toren antwortete nicht, sondern senkte nur den Kopf und ließ Golwin mit ihm machen, was er wollte.
 

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Endlich hatte er den Reisestaub von seinem Körper gewaschen und Simon fühlte sich wie neugeboren. Zufrieden glättete er seine Tunika und warf seine schulterlangen Haare zurück. Das musste reichen.
 

Er ging hinaus und dank seines guten Orientierungssinns fand er ohne Schwierigkeiten den Weg in die große Halle, in der die Mahlzeiten eingenommen wurden.
 

Es war bereits ziemlich voll als durch die Tür trat und es dauerte einige Sekunden, ehe einer der Diener ihn bemerkte und zu seinem Platz führte. Sie durchquerten die Halle und steuerten auf die Stirnseite zu, wo Golwin bereits am Kopfende des Tisches auf seinem Stuhl hockte und reichlich dem Wein zusprach. Gerade leerte er seinen Becher in einem Zug und gab einem der Pagen ein Zeichen. Der junge stürzte herbei und füllte den Becher des Königs bis zum Rand mit neuem Wein. Golwin nahm einen großen Schluck und begrüßte Simon dann voller Enthusiasmus.
 

"Ah, da ist ja unser Drachentöter! Setzt Euch zu mir, Simon!" Golwin wies auf den leeren Stuhl zu seiner Linken und Simon ließ sich vorsichtig darauf nieder. Er war daran gewöhnt, dass viele Möbel nicht für seine Größe zugeschnitten waren und so war es auch hier. Sorgfältig das Gleichgewicht haltend, rückte er den Stuhl soweit zurück, das er wenigstens die Beine ausstrecken konnte, ohne nach Ablauf des Abends einen Krampf befürchten zu müssen. Als er seine Aufmerksamkeit dem König zuwandte, wehte ihm eine Alkoholfahne ins Gesicht, die ihn beinahe umwarf.
 

"Ich hoffe, Eure Unterkunft gefällt Euch."
 

"Aber ja." Simon versuchte unauffällig seinen Abstand zu dem König zu vergrößern, doch zu seinem Entsetzen folgte Golwin ihm.
 

"Ich habe für Euch einen der schönsten Räume vorbereiten lassen." Golwin beugte sich noch ein wenig weiter vor und legte dem jungen Mann an seiner Seite die Hand auf den Arm.
 

"Ich danke Euch, Golwin," sagte Simon mit einem gequälten Lächeln und hoffte nur, man würde ihm seinen Ekel dem Herrscher gegenüber nicht anmerken.
 

"Erzählt mir von Euch, Drachentöter! Stimmt es, was man sich über Eure Herkunft erzählt? Seid Ihr wirklich von einem Zwerg aufgezogen worden?"
 

Simon ließ langsam seinen Becher sinken und starrte Golwin ungläubig an. Als er nach mehreren Sekunden immer noch nichts gesagt hatte, begann Golwin, unruhig auf seinem Stuhl hin und her zu rutschen.
 

Endlich hatte Simon sich wieder so weit in der Gewalt, dass er einigermaßen normal antworten konnte. "Ich weiß nicht, wer dieses haarsträubende Gerücht in die Welt gesetzt hat und es kümmert mich auch nicht. Ich kann nur nicht verstehen, warum erwachsene, vernünftige Männer auf solche Märchen hereinfallen."
 

Schweigen breitete sich zwischen Simon und dem König aus. Golwin betrachtete ihn mit drohend zusammengekniffenen Augen und wollte gerade zu einer harschen Antwort ansetzen, als er auf einmal eine Hand auf seinen Magen presste. Für einen Augenblick schien es, als wolle er aufspringen, doch dann verdrehte er nur die Augen und sank bewußtlos in sich zusammen.
 

Erschrocken sprang Simon auf und sah sich nach Hilfe um. War Golwin etwa vergiftet worden? Hatte denn niemand etwas bemerkt?
 

In diesem Augenblick eilten zwei Diener herbei und hievten sich den König auf die Schultern, dann trugen sie ihn hinaus.
 

"Was...?"
 

"Keine Sorge. Das passiert öfter. Der König ist bekannt dafür gerne mehr zu trinken als ihm gut tut," mischte sich derjenige, der auf der anderen Seite des Drachentöters gesessen hatte auf einmal in das Geschehen ein. Simon drehte sich langsam zu dem Sprecher um.
 

"Ihr wollt mir tatsächlich erzählen, dass dies ein so alltäglicher Anblick ist, das sich niemand etwas dabei denkt?" Er konnte es nicht glauben. Wie konnte ein erwachsener Mann, ein ,Herrscher', sich so gehenlassen?
 

"Schon lange nicht mehr. Wir dürfen uns fast jeden Abend an diesem Bild erfreuen." Der junge Mann strich eine widerspenstige Strähne blaßroten Haares aus der Stirn und reichte Simon die Hand. "Ich bin Marten von Tanelon." Als er Simons fragenden Blick fügte er erklärend hinzu: "Genau wie unsere schöne Stadt. Ich bin als Säugling hier ausgesetzt worden und eine der Hofdamen der Königin hat mich an Sohnes Statt angenommen," der junge Mann seinem Gegenüber,
 

"Glück gehabt."
 

"Kann man wohl sagen." Marten füllte seinen Becher nach und nahm einen kräftigen Schluck. "Wenn Lady Halena mich nicht adoptiert hätte, dann wäre ich jetzt entweder längst tot oder würde irgendwo mein Dasein als Tagelöhner oder Bettler fristen."
 

In diesem Augenblick öffneten sich die Türen der Halle und die Diener brachten den zweiten Gang herein. Sie räumten die mittlerweile leeren Platten des ersten Ganges ab und waren so schnell wieder verschwunden, dass Simon es kaum mitbekam.
 

Für lange Zeit sprach niemand mehr, alle waren zu sehr damit beschäftigt, sich ihren Tellern und den darauf befindlichen Köstlichkeiten zu widmen.
 

Als Marten den letzten Bissen genommen hatte und sein Becher schon wieder leer war, lehnte er sich mit einem zufriedenen Seufzen zurück und nahm das unterbrochene Gespräch wieder auf.
 

"Und da seid Ihr den ganzen weiten Weg von Meracien hierher geritten, nur um eine Prinzessin zu freien, die Euch wahrscheinlich gar nicht will?"
 

Simon warf dem Ritter einen belustigten Blick zu. "Wer sagt denn, dass Prinzessin Erlind mich nicht will? Schließlich hat sie mich doch noch gar nicht kennengelernt. Ist sie wirklich so hübsch wie man sagt?"
 

"Reine Erfahrungswerte, denn sie hat bisher jeden abgelehnt und ja, sie ist wunderschön. Schon als Kind hat sie alle anderen in den Schatten gestellt, doch jetzt wo sie erwachsen ist..." Marten lächelte verträumt. "Wir sind zusammen aufgewachsen, wißt Ihr? Erlind und Toren und ich. Wir waren immer zusammen. Es war eine schöne Zeit."
 

Toren. Erst in diesem Augenblick fiel Simon auf, dass der Berater nirgendwo zu sehen war. Er sah sich neugierig um, doch auch an den anderen Tischen war Toren nicht zu finden. "Wo wir gerade von ihm sprechen, wo ist denn der Berater? Ich habe ihn noch gar nicht hier gesehen."
 

"Das werdet Ihr auch nicht." Marten zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Der König hat Toren verboten an den Mahlzeiten teilzunehmen. Er speist in der Regel in seinen Gemächern."
 

Merkwürdig. Simon runzelte nachdenklich die Stirn. Ein Verbot an Mahlzeiten teilzunehmen? Wo hatte man so einen Unsinn schon einmal gehört? "Warum hält der König denn seinen Seher so unter Verschluß? Hat er Angst, dass Torens Talent unter dem gemeinen Volk Schaden nimmt?"
 

Marten brach in schallendes Gelächter aus und schüttelte den Kopf. "Aber nein. Golwin will ihn nur ganz für sich allein. Wenn Ihr versteht was ich meine."
 

"Oh." Simon wurde rot. Natürlich. Warum hatte er nicht gleich daran gedacht?
 

Marten klopfte ihn wohlwollend auf die Schulter, als er Simons betroffenes Gesicht bemerkte. "Nun schaut nicht so unglücklich. Toren ist ein gutaussehender junger Mann und unser König liebt schöne Dinge."
 

Simons Gesicht färbte sich noch ein paar Schattierungen dunkler als er sich so schnell durchschaut sah. Die Tatsache, dass er Männer lieber mochte als Frauen hatte er bisher immer sorgsam geheim gehalten. Sein Vater würde wahrscheinlich vor Scham sterben, sollte er von den Neigungen seines Sohnes erfahren und Simon hatte schon zu oft gesehen, wie verächtlich Männer von der Gesellschaft behandelt wurden, die sich zu ihrer Vorliebe dem gleichen Geschlecht gegenüber bekannten. Das ganze brachte mehr Probleme, als er gebrauchen konnte und dennoch ekelte der Gedanke, dass Golwin seine fetten Hände an Toren legen sollte, ihn an. Toren war viel zu hübsch, um sich an so einen Mann wie Golwin zu verschwenden. Auf einmal ertappte Simon sich dabei, wie er sich wünschte, an Golwins Stelle zu sein.
 

Zeit, das Thema zu wechseln. Simon nutzte die Gelegenheit selbst einige Fragen zu stellen. "Ihr sagtet vorhin, Toren sei mit Euch zusammen aufgewachsen. Wie kann das sein? Ich dachte, der Berater König Golwins sei fast sechzig Jahre alt sein mit einem Gesicht voller Pockennarben. Je nachdem wen man fragt, auch einäugig oder wahlweise auf einem Bein lahm."
 

"Ihr meint Torens Vater. Die beiden hatten den gleichen Vornamen. Der alte Toren ist vor zwei Jahren verstorben und seitdem hat sein Sohn das Amt des königlichen Hofwahrsagers inne. Es ist ein vererbliches Amt. Der arme Toren hatte gar keine andere Wahl, als in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, obwohl er dem Hof am liebsten den Rücken kehren würde."
 

Nun, das erklärte so einiges. Zufrieden gönnte Simon sich noch einen Becher Wein und überlegte sich eine Strategie für den nächsten Tag. "Sagt, Marten... was könnt Ihr mir im Umgang mit Erlind empfehlen? Ich werde sie morgen früh kennenlernen und bin ziemlich nervös."
 

Der Ritter sah kurz auf seine Hände, ehe er leise antwortete: "Erlind ist eine schwierige Frau. Ich kann Euch nicht sagen, in welcher Stimmung Ihr sie antreffen werdet, das wechselt bei ihr immer ziemlich schnell. Den einen Augenblick fröhlich und voller Humor, im nächsten Moment tieftraurig. Ich kann Euch nur empfehlen, all Eure Worte genau abzuwägen, wenn Ihr Erlind für Euch gewinnen wollt."
 

"Sie verzeiht also keine Fehler?"
 

"Sie verzeiht vor allen Dingen keine Dummheit. Wenn sie eines haßt, dann sind es Männer, die nur Mord und Totschlag im Kopf haben. Wenn Ihr sie mit Euren Heldentaten beeindrucken wollt, habt Ihr schon verloren."
 

"Vielen Dank für Eure Ratschläge." Simon warf Marten einen kurzen Blick zu, konnte aber keinerlei Falsch in seinem Gesicht entdecken. Der andere begegnete seinem Blick offen und ehrlich. "Warum sagt Ihr mir das? Ich hatte den Eindruck, dass Ihr Erlind für Euch wollt."
 

"Wollen vielleicht," sagte Marten traurig. "Aber niemals bekommen. Golwin würde sie niemals einem einfachen Ritter geben. Außerdem seid Ihr mir sympathisch und gemessen an den anderen, der Beste, der bisher um Erlind angehalten hat. "
 

Simon nahm dieses versteckte Kompliment erstaunt zur Kenntnis, doch ehe er etwas erwidern konnte, stand Marten auf und verließ ohne ein weiteres Wort den Saal.
 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Shunima
2004-10-09T23:46:56+00:00 10.10.2004 01:46
hm, es wird imemr interessanter. wie wird toren auf simon treffen, udn vor allem: was wird dann aus dem könig? Und erlind? Vllt mag sie ja doch den drachentöter, und dann? und wie wird es letztendlich sein, wenn die beiden, also toren und simon, sich gefunden haben? Ich muss dringend weiter lesen ^^
Von: abgemeldet
2004-08-15T11:51:09+00:00 15.08.2004 13:51
blöder könig! so ein ********
ich mag toren! der drachentöter is a bissal merkwürdig...
trotzdem wrid das ja immer schöner....
mach mal weiter!!!!!
würd mich freuen!
ciao
ina-chan
Von:  jeanne123
2004-07-26T14:33:09+00:00 26.07.2004 16:33
hi^^
mir gefällt deine FF ziemlich gut^^.. ich mag so mittelalterlichen storys xD(von denen ich hier nich viele finde ._.).. der anfang ist auf jeden fall ziemlich vielversprechend^^.. bitte lass die FF so richtig lang und komplex werden xDDD (oder schreib zumindest bald weiter xD).. bis dene^^°


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