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Schicksalshafte Begegnung

Vampir-Story
von

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Schicksalhafte Begegnung

Author: Luna

Disclaimer: Diese Story ist frei von mir erfunden. Alle Charaktere gehören mir und beziehen sich in keiner Weise auf andere Figuren aus Romanen oder Manga. Zufällige Gleichheit zu einer anderen Geschichte können passieren, sind aber nicht beabsichtigt. Die Geschichte entstand in einer Projektwoche meiner Schule, in der ich das Glück (oder eher Pech...) hatte, in die Schreibwerkstatt zu kommen.

Genre: Fantasy, Mystery, Darkfic
 

Widmung: Meiner lieben Zwergin, die dafür sorgte, dass ich diese Story überhaupt abtippte, und Cat-chan, die mir so manche Hilfestellung bei den Ideen gab.
 

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Schicksalhafte Begegnung
 

Ein Friedhof ist eigentlich ein Ort der Stille und der Einsamkeit. Aber er ist auch ein Ort, an dem man vor anderen flüchten kann. Wo man seinen Gedanken freien Lauf lassen kann.

Ich war gerne dort.

Warum, weiß ich nicht. Vielleicht, eben weil es dort so schön ruhig war.

Vielleicht, weil sich sowieso niemand um mich kümmerte oder für mich interessierte. Vielleicht, weil ich so meinen Eltern entkommen konnte, die mich nur tyrannisierten.

Auch jetzt war ich dort. Es war schon spät in der Nacht, aber das störte mich nicht. Die Meinung meiner Eltern war mir herzlich egal. Sie interessierten sich sowieso nicht dafür, wo ich war. Ich wette, sie hatten nicht einmal bemerkt, dass ich nicht zu Hause in meinem Zimmer - oder eher Besenkammer? - war.

Seufzend lehnte ich mich an die kühle Mauer hinter mir, schloss die Augen und genoss die frische Nachtluft.

Die Luft war angenehm. Es war nicht zu kalt, aber eben auch nicht zu warm. Eben jenes Klima, wie ich es gerne mochte.
 

"Oh, zu so später Stunde ist hier jemand?"
 

Ich erschrak, als ich die fremde Stimme hinter mir vernahm.

"Wie?"

Ich drehte mich ruckartig um und erblickte eine schwarz gekleidete Person, die auf der Mauer stand. Ein langer Mantel umwehte die Gestalt der Person in der frischen Luft und lange, dunkle Haare umrahmten ein hübsches, mich nun fragend ansehendes Gesicht.

"Was machst du so spät noch hier? Solltest du nicht längst zu Hause sein?" fragte die Gestalt auf der Mauer noch einmal.

"Was geht dich das an?" fragte ich barsch zurück und stand auf.

Ich weiß, dass dies unhöflich war, aber ich hatte Angst. Normalerweise traf ich hier niemanden und um meine Angst zu überspielen, versuchte ich, unhöflich zu sein.

"Oh, Entschuldigung, ich wusste nicht, dass ich Eure Majestät nicht ansprechen darf!" gab der Fremde spöttisch zurück.

"Ich bin halt gerne hier und meine Eltern interessieren mich nicht!" gab ich zu, keine Ahnung warum.

"Oh?! Ein Mensch, der gerne auf einem Friedhof ist? Gefällt mir!"

Die schwarzgekleidete Gestalt sprang elegant von der eigentlich recht hohen Mauer herunter und landete genau vor mir.

Wie konnte er - denn nun sah ich auch, dass es ein Mann war - nur von so hoch oben herabspringen, ohne sich dabei zu verletzen?

"Wieso gefällt dir das?" Ich war sichtlich erstaunt, als ich begriff, was er vor seinem Sprung gesagt hatte.

"Es gibt nicht viele Menschen, die den Friedhof mögen, oder?" stellte er die Gegenfrage.

Nun, da musste ich ihm Recht geben, aber das beantwortete meine Frage nicht.

"Und du magst ihn ebenfalls?" fragte ich ihn zurück.

"Natürlich! Wäre ich sonst hier? Aber für ein Wesen der Dunkelheit ist ein Friedhof sowieso etwas Schönes!"

"Wesen der Dunkelheit? Was meinst du damit?"

"Nun", der Fremde lächelte und entblößte dabei seltsam spitze Eckzähne, "ich bin ein Vampir!"
 

Hätte man mir eine solche Sache früher erzählt, zu einer anderen Zeit, dann hätte ich lauthals losgelacht. Aber irgendetwas sagte mir, dass er die Wahrheit sprach. Vielleicht lag es daran, wie er gekleidet war, vielleicht aber auch an der Tatsache, dass seine Eckzähne wirklich unnatürlich aussahen.
 

"Geschockt?"

Der Vampir lächelte und sah mir in die Augen. Erst jetzt fiel mir auf, dass seine Augen unnatürlich grün waren. Sie waren schön.

Ich nickte.
 

"Wirst du mich jetzt umbringen?"

Meine Stimme zitterte, obwohl ich versucht hatte, ruhig zu klingen.

"Möchtest du denn sterben?"

Diese Frage verwirrte mich. Es gab Tage, an denen ich mit Freuden aus dem Leben geschieden wäre, es gab aber auch Tage, an denen es nicht so war. Auch wenn diese selten waren...

"Nein, ich möchte noch nicht sterben..."

Ich hörte, wie die Worte aus meinem Mund kamen, ohne, dass ich sie wirklich sprechen wollte.

"Dann wirst du es auch nicht!"

"Was?"

Ich konnte die Worte des Vampirs nicht recht verstehen. War es sonst nicht so, dass sie einem alles Blut aus dem Körper saugten, bis man starb?

"Ich habe nicht vor, dich zu töten. Warum sollte ich auch?"

"Aber.... trinken Vampire gar kein Blut?"

"Doch, aber für heute ist mein Bedarf an Blut gedeckt. Hast du etwa Angst vor mir?"

"Hättest du keine Angst, wenn dir ein so unheimliches Wesen gegenüberstehen würde?" fragte ich zurück. Woher ich den Mut für diese Gegenfrage nahm, wusste ich nicht.

Der Vampir grinste, wodurch seine Zähne blitzten.

"Das ist ein guter Hinweis! Ich wäre an deiner Stelle wohl eher weggerannt...."

"Nun, ich bin nicht weggerannt. Aber ich habe das Gefühl, dass du etwas von mir willst!"

"Woher weißt du das?" Der Vampir sah verblüfft aus.

"Ich hab es gespürt. Ich spüre es immer, wenn jemand etwas von mir will! Sag schon, was willst du?"

"Ich bin schon lange auf der Suche nach einem Gefährten! Bisher erfolglos! Und du... du scheinst mir geeignet zu sein... Hättest du nicht Lust, mein Begleiter zu werden?"
 

Wow. Irgendwie wurde das alles recht verquer! Ein Vampir, der mich nicht umbringen wollte, fragte mich, ob ich sein Begleiter werden wollte. Ich musste doch gleich aufwachen aus diesem schwachsinnigen Traum!
 

Aber ich wachte nicht auf. Egal, wie oft ich mich zwickte und kniff. Es war kein Traum. Es war Realität.
 

"Warum ich? Wieso fragst du mich?"

Wieder zitterte meine Stimme. Aber diesmal nicht aus Angst.

"Wieso nicht?" fragte er zurück. Irgendwie war das alles eine einzige Ansammlung von Fragen.
 

Ich überlegte. Noch zuvor am Morgen in der Schule hatten mich einige meiner Mitschüler wegen meiner Klamotten gehänselt. Man hatte mir mein Portemonnaie geklaut. Meine Mutter hatte im zugesoffenen Zustand ein Glas nach mir geworfen und dabei meinen Arm verletzt. Was hielt mich noch hier?

"In dieser Welt hält mich eigentlich nichts mehr... ich habe keine Freunde, ich hasse meine Eltern.... aber was bietest du mir?"

"Wie wäre es mit einer Freundschaft und ... ein ewiges Leben als ein Geschöpf der Nacht?"

"Willst du mich auch zu einem Vampir machen?"

"Nur, wenn du das willst! Aber wir sind beide einsam - warum sollten wir uns da nicht zusammen tun und gemeinsam durch die Welt ziehen?"

"Dein Angebot klingt verlockend... wie heißt du, Vampir?"

"Spielt denn ein Name eine Rolle?"

Ich schwieg und sah ihn ernst an.

"Na gut... ich heiße Raphael."

"Raphael..."

Der Name klang unheimlich gut und passte zu dem Vampir.

Mein Entschluss stand fest. Ich hatte nichts zu verlieren. Ich lächelte und sah ihn noch immer an.

"Raphael.... ich werde mit dir gehen.... als Vampir...."

Nun lächelte auch er.

Eine leichte Brise stieg auf und ließ erneut sein Haar und seinen Mantel wehen. Mir fröstelte es ein wenig, aber ich hatte keine Angst.

Langsam kam er auf mich zu, berührte mit seiner Hand meine Wange.

Die Hand war eiskalt, doch das störte mich nicht. Langsam und zart strich seine Hand meine Wange hinab und gelangte bis zu meinem ungeschützten Hals.

Sanft beugte er sich ein Stück hinab. Ich spürte seinen Atem an meiner Haut und einen leichten Schmerz, als seine Zähne sich den Weg durch meine Haut bohrten.

Mein Herz schlug so schnell wie nie zuvor und ich konnte spüren, wie das Blut meinen Körper verließ und ich schwächer wurde. Mir wurde kalt und das Leben verließ mich. Aber es tat nicht mehr weh.

Sachte legte er mich auf den Boden, bevor er sich selbst die Pulsadern aufritzte und mir die Wunde auf den Mund drückte.

Zuerst ekelte ich mich davor, von seinem Blut zu trinken, doch nachdem die ersten Tropfen kalt meine Kehle hinuntergeronnen waren, konnte ich mich nicht mehr beherrschen und trank gierig von ihm, bis er seinen Arm von mir wegzog.

Danach herrschte Stille. Ich hörte, sah, schmeckte nichts mehr. Ich spürte nur, wie mein Körper um mich herum zerfiel und nur kurz darauf neu entstand. Ich fühlte mich hilflos und Panik kam in mir auf. Das fremde Blut erfüllte mich und belebte jede meiner Zellen von Neuem.

Als ich wieder sehen konnte, bemerkte ich, dass Raphael mich in seinen Armen sicher umschlossen hielt. Ich hatte es nicht gespürt, aber nun konnte ich es sehen. Mir fiel auf, wie seltsam scharf ich nun sehen konnte. Auch hören konnte ich so viel, dass es mir so laut vorkam, wie ich noch nie Lautstärke gehört hatte.
 

"Du bist gestorben und neu auferstanden. Nun folge mir, du neues Geschöpf der Nacht!" sprach Raphael zu mir und reichte mir seine Hand.

Lächelnd ergriff ich sie und folgte ihm in die Finsternis.
 

Endless End
 

Mmh, das mag eine ungewöhnliche Story von mir sein, aber sie gefällt mir.

Man kann zu ihr übrigens prima "Unsterblich" von Subway to Sally hören!



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  RayDark
2008-05-01T15:20:37+00:00 01.05.2008 17:20
Irgendwie ist sehr viel Kitsch in dieser Geschichte, aber sie gefällt mia!^^
I(ch würd gerne die Fortsetzung lesen, aber der Link in der Beschreibung geht nicht...
Von:  blutiger-engel
2006-04-19T15:51:09+00:00 19.04.2006 17:51
diese geschichte ist toll zu blöde das ich sie nicht schon vorher gelesen habe^^
Von:  hekari
2005-11-17T13:18:28+00:00 17.11.2005 14:18
Das nenne ich mal eine Super Charaktereinführung, man kann sich supergut hineindenken, und ja, auch wenn ich mich den hysterischen Groupies zuordnen muss, Raphael soll gefälligst an mir nuckeln.

Am besten finde ich, dass du Wert auf Sinneswahrnehmungen legst, man sieht nicht nur was die Figur sieht, nein, man nimmt die Umgebung auch mit Ohren und Tastsinn wahr, sogar mit der Nase, das ist super, denn viele vergessen sowas gerne.
Ich denke, du könntest das ruhig noch steigern, beschreibe die Geräusche genauer die Gerüche detailierter. Das ist ein Friedhof, nachts, da sieht man nicht viel, aber ich finde die riechen ganz eigen, so ein seltsam süßer Plastikgeruch von den Gestecken und der Modergeruch der feuchten Erde, Rascheln von Zweigen und Geräusche von Nachtvögeln, all das kann die Situation noch anschaulicher machen.

so das wars dann mal wieder
hekari
Von: abgemeldet
2005-08-02T19:08:44+00:00 02.08.2005 21:08
Schreib doch weiter, ist schon ein super anfang!
LG
Von: abgemeldet
2005-04-30T20:00:06+00:00 30.04.2005 22:00
cool ich würde mich wirklich sehr freuen wenn du weiterschreibst deine Inuray
PS:schick mir doch bitte ne ENS wenns weiter geht!!!
Von:  Kuttie
2005-03-26T22:00:27+00:00 26.03.2005 23:00
Erinnert mich teilweise stark an einen gewissen Darren Shan. Und ich glaube, der Ich-erzähler ist ein Junge. Kein Mädchen. Aber das liegt ja eh im Sinne des Betrachters...^^*
(Raphael ist jedenfalls ein Homo, da könnt ihr mir erzählen, was ihr wollt! >__<)
Von:  Carcondis
2005-03-15T13:07:47+00:00 15.03.2005 14:07
*jubel* FORTSETZUNG! FORTSETZUNG! *brüll*
gefällt mir gut. das mädel braucht keinen namen. das macht das Ganze mysteriöser...
Von:  Kiwi-san
2005-03-10T21:34:23+00:00 10.03.2005 22:34
Wow, was für eine abgedrehte Geschichte, aber soo schön.
Ich bin auch ganz klar für ne Fortsetzung. ^-^
Von:  Barbaren_Dave
2005-02-16T15:23:53+00:00 16.02.2005 16:23
Boah.Schöne story.Die erinnert mich total an meinen lieblingsfilm,"Interview mit einem Vampir".Schreibst du noch eine fortsetzung?Ich bitte darum!Kennst du mich noch?Ich bin der von dem demon diary ding,der Eclipse eine geile sau genannt hat!*g*
Von:  MinnieMik
2004-07-25T13:06:48+00:00 25.07.2004 15:06
jaaa ich hätt auch gern ne fortsetzung ^^ ich find die Story aus super gineal oder wie man bdas auch immer nennt ^^ is auf jeden fall geil und ich will auch ne Fortsetzung .

PS: wär aber schön wen da s mädel auch nen Namen kriegt ^^


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