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My Beloved Enemy

JoeyxSeto/JonoxSeth u. a.
von

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Joeys Geburtstag

Hier geht's auch endlich weiter! ^^ Mein Gott, bei mir zu Hause ist die Hölle los - wie ziehen um und diese ganze Räumerei...es ist nicht mehr lustig...und dann am Umzugstag muss ich eine Klausur schreiben! (LK Deutsch - 200 Min. Mit fällt jetzt schon der Arm ab, wenn ich nur daran denke!)

Egal, jedenfalls wünsche ich Euch viel Spaß mit diesem Teil!
 

Kapitel 17: Joeys Geburtstag
 

Yugi blickte mit einem unzufriedenen Aufseufzen auf den Fernsehbildschirm. Ryo stand hinter ihm und hielt ihn umschlungen. Es liefen Nachrichten und man zeigte mehrere Bilder von Tokyo, das nun, nachdem es bereits von Fröschen heimgesucht worden war, einer Stechmückenplage zum Opfer fiel.

"So schlug er den Staub der Erde, und es kamen Stechmücken über Menschen und Vieh. Aller Erdenstaub wurde im ganzen Ägypterland zu Stechmücken." zitierte Yugi aus der Bibel und schmiegte sich enger an seinen Liebsten. Er spürte die stärker werdende Kraft Imhoteps in jeder Faser seines Körpers und wusste genau, dass all jene, die dieser Kampf betraf, bald in die Hauptstadt würden reisen müssen, die stellvertretend für Alexandria vernichtet werden sollte. Und wenn der Priester erst einmal die Armee des Anubis befreit hatte....aber dafür benötigte er die Millenniumsgegenstände, und er besass im Moment nur einen einzigen davon, nämlich das Auge, das einst Pegasus gehört hatte.

"Ich kann deine Besorgnis fühlen, koibito. Was ist mit dir? Kann ich denn gar nichts tun, um dich ein bisschen fröhlicher zu stimmen?" flüsterte Ryo ihm ins Ohr und küsste sanft seine Schläfe. Yugi wandte sich ihm zu, zwirbelte eine der weißen Haarsträhnen mit seinen Fingern und zog den anderen nahe zu seinem Gesicht. Ihre Lippen berührten sich flüchtig, als plötzlich Großvater Muto zur Zimmertür seines Enkels hereingeschneit kam.

"Yu....! Yu....?!?!?!?!?!" war alles, was er hervorbrachte. Bis in die Knochen erschrocken, lösten sich die beiden Jungen voneinander, rot angelaufen wie überreife Tomaten.

"Äh, Opa, weißt du, ich kann dir das erklären, ehrlich....!!!!"

"Hören Sie, Mr. Muto, ich, äh, also sehen Sie....ich bin....gewissermaßen...."

Doch der alte Mann schien noch gar nicht zu sich gekommen zu sein, sein Mund stand nach wie vor offen und seine Augen waren vor Angst geweitet.

"Von....von euch....kann keine Rede sein....!" keuchte er hervor, schreckensbleich und zitternd, als erhebe sich der personifizierte Tod hinter dem jungen Paar. Wie auf Kommando drehten sie sich um und erkannten voller Entsetzen eine riesige schwarze Kobra, die sich durch das geöffnete Fenster geschlängelt haben musste. Ihre scharfen spitzen Zähne, perfekte Giftspritzen der Natur, schimmerten tödlich im Licht der Deckenlampe und ihre Schuppen und der bedrohliche Hautkamm erinnerten eher an einen Drachen als an eine normale Vertreterin der beinlosen Reptilien. Sie griff an und zerbiss die Lehne des Schreibtischstuhls, den Ryo sich als Deckung ausgesucht hatte. Großvater Muto war bewusstlos geworden. Umso besser für seinen Enkel und dessen Freund, denn auf diese Weise bekam er ihre Verwandlung nicht mit. Puzzle und Ring glühten auf und der Pharao und der Grabräuber betraten die Szene.
 

Yami erbat sich von seinen Mächten, die ihm innewohnten, ein Schwert, während Bakura nach einem ägyptischen Säbel verlangte. Mit diesen Waffen ausgestattet, attackierten sie das gefährliche Biest und führten es schließlich einen Stock weiter nach oben, auf das Dach hinaus, damit es die Wohnung nicht allzu sehr beschädigte. Die Schlange war bemerkenswert geschickt, sie nutzte ihren monströsen Körper als Peitsche, die gnadenlos auf die zwei Seelen der Vergangenheit herniederstieß und spuckte ihr Gift auch pur.

>>Vater<<, dachte Yami, während ihm erste Schweißperlen über die Stirn rannen, >>gebe Amun-Ra, dass ich noch nicht alles verlernt habe, was du mir beibrachtest. Die zahlreichen Trainingsstunden, in denen du mich ihm Schwertkampf und waffenloser Verteidigung unterwiesest....wir hatten unseren Spaß zusammen, obwohl du mich niemals geschont hast, aber so ist ein guter Herrscher aus mir geworden und dafür bin ich dir auch nach 5000 Jahren noch dankbar....Gib mir Kraft!<<

Bakura überschlug sich ein paar Mal, um den grausamen Beißern zu entgehen und schwang seine Klinge in einem weit ausholenden Bogen. Er traf die Kreatur am hinteren Ende und hinterließ eine tiefe Fleischwunde. Die Kobra schrie auf vor Schmerz, fauchte wie rasend und wirbelte ihren Schwanz zornig herum, um es ihrem Gegner heimzuzahlen. Der Dieb konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen und wurde frontal von dem Hieb erwischt, der ihn mit voller Wucht vom Dach warf.

"ATON!!! NEIN!!!"
 

Seto und Joey ahnten davon nichts. Anlässlich des siebzehnten Geburtstages des Blonden gingen sie an diesem Abend groß aus, nachdem sie nachmittags bereits im Eiscafé "Giovanni" gewesen waren und zusammen einen Wahnsinns-Bananensplit vertilgt hatten. Der Brünette hatte zur Feier des Tages eines der schicksten und teuersten Restaurants von ganz Domino City ausgesucht und Joey gingen förmlich die Augen über, als sie das Lokal betraten und von einem in Ehren ergrauten Kellner begrüßt wurden, der Seto offensichtlich schon kannte, seit er sechs Jahre alt war.

"Ah, Master Kaiba! Wie freue ich mich, Sie wiederzusehen! Wie geht es Ihrem kleinen Bruder?"

"Mokuba erfreut sich bester Gesundheit, danke sehr. Er hat sich übrigens auch sehr über den Süßspeisenkorb gefreut, den Sie ihm zu seinem Geburtstag geschickt haben, Benjamin. Er läßt Sie grüßen."

"Schön, schön, gut zu wissen, dass alles in Ordnung ist. Ich habe Ihnen Ihren Lieblingsplatz reserviert, wenn es Ihnen recht ist. Und dieser junge Gentleman hier ist....?"

"Joseph Wheeler, ein sehr....enger Freund von mir, wenn Sie verstehen?"

Er zog eine Augenbraue nach oben und der alte Benjamin begriff, hatte er doch verschiedentlich schon den Ersatzvater für den Jungen geben müssen, vor allem, als dieser zu erkennen begann, dass er mehr Interesse für das eigene Geschlecht zeigte. Er maß den Blonden mit einem Kennerblick ab und lächelte schließlich. Das war der Richtige für Seto!
 

Der Kellner führte die beiden in einen abgelegenen Teil des Restaurants, der gut vor den neugierigen Augen anderer Gäste geschützt war und zündete die Kerze auf dem Tisch an. Danach reichte er ihnen die Speisekarte und sagte: "Ich werde Sie heute abend bedienen. Rufen Sie, wenn Sie gewählt haben."

Damit ließ er sie allein und das Paar versenkte sich für einen Moment in der Lektüre der unterschiedlichen Gerichte, bis sie wussten, was sie essen wollten.

"Die Atmosphäre hier ist so gediegen und vornehm....ich habe das Gefühl, gar nicht hierher zu gehören....na ja, ist nun mal nicht mein Milieu...."

"Du irrst dich, Joe. Benjamin ist ein sehr guter Freund von mir und er hat dich vorhin an der Eingangstür abgeschätzt. Da du seinem kritischen Blick standgehalten hast, darfst du dich als akzeptiert betrachten."

"Ehrlich?"

"Natürlich. Ein attraktiver Mann wie du hat überall Chancen!" bemerkte Seto im Ton leichter Konversation, beugte sich vor und drückte seinem Gegenüber einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.

"So? Du findest mich attraktiv? Seit wann denn das?"

"Immer schon. Habe ich dir nicht bereits gesagt, dass du schön bist?"

"Zugegeben....Du, Seto-chan?"

"Hm?"

"Miss Yamada war ziemlich erstaunt, dass du heute im Englisch-Unterricht überhaupt nicht vorbereitet warst. Zumindest konntest du dich nicht einmal auf ihre Vokabel-Fragen konzentrieren, was sogar ich geschafft hätte und das will was heißen. Was war denn los?"

"Äh....also....ich hatte Erinnerungen an damals...."

"Na und? Haben dich die Bilder in deinem Kopf so abgelenkt?"

"Stell dir eine leidenschaftliche Liebesnacht zwischen Jono und Seth vor und du kannst in etwa erahnen, wie unermesslich glücklich ich war, zu diesem Zeitpunkt in der Schule mitten in der Abfrage zu sitzen!"

"Okay, das entschuldigt dich!" erwiderte Joey mit einem verschmitzten Grinsen. Benjamin kam und nahm ihre Bestellung auf sowie den Weinwunsch, den besten Jahrgang Bordeaux, den sie auf Lager hatten.

"Stürzt du dich auch nicht zu sehr in Unkosten für mich?"

"Nein. Ich habe die Operation von Serenity bezahlt, die sicher weit teurer war. Ich wollte, dass dieser Abend einfach perfekt ist. Lassen wir einmal unsere Sorgen und vor allem Imhotep hinter uns und genießen einfach unsere gemeinsame Zeit."

"Sehr gern."
 

Nachdem die Herrschaften genüsslich gespeist und das Essen mit einem Glas köstlichen Weines beendet hatten, umgeben von Kerzenschein und leiser Musik, verabschiedeten sie sich von dem freundlichen alten Herren, der sich erst vor Kaiba und danach ebenso tief vor Joey verneigte. "Sie sind der Richtige für ihn, mein Junge!" fasste er sein gedankliches Urteil noch einmal in Worte und winkte ihnen zu, als sie nach Hause gingen. Hand in Hand kehrte das Paar in die Villa zurück, Mokuba übernachtete heute bei einem Schulfreund.

"Bist du schon müde?" erkundigte sich Seto bei seinem Schatz, doch dieser schüttelte den Kopf. Zur Verwunderung des Braunhaarigen zog ihn der andere in Richtung Terrasse, von wo aus man den gepflegten Garten mit dem Swimmingpool betreten konnte. Die Luft war mild, die Nacht sternenklar und der Mond hing wie eine silberne Perle am Firmament. Ein sanfter Wind spielte mit den Blättern der Bäume.

"Lass uns noch ein bisschen schwimmen." hauchte Joey seinem Liebsten ins Ohr und fing an, sich seines Smokings zu entledigen. Seto verfolgte die geschmeidigen Bewegungen des Blonden, während er sich entkleidete. Zum Schluss glitten seine Boxershorts auf den Rasen und der junge Mann kletterte in das angenehme Wasser.

"Was ist? Willst du nicht reinkommen?"

Der Firmenchef antwortete nicht, sondern begann stumm, sich nun auch auszuziehen. Joey beobachtete ihn lächelnd und quietschte erschrocken, als der Brünette mit einem Satz ins Becken sprang. Als er auftauchte, warf er den Kopf zurück, sodass die Tropfen flogen und er blickte in das klatschnasse Gesicht eines erbosten Duellanten.

"Was fällt dir denn ein? Hat man dir nicht beigebracht, nicht vom Rand ins Wasser zu springen? Du bist schlecht erzogen!"

"Hm, bist du sauer?"

"Logisch, wärst du auch, wenn du unvorbereitet nass wirst!"

"Aber es war deine Idee, oder nicht?"

"Auch wieder wahr....trotzdem, ich kann mich nicht entschließen, dir zu verzeihen!" meinte der Blonde mit einer Schnute, mit der er einfach zu niedlich aussah. Seto lächelte und schwamm näher an ihn heran.

"Tatsächlich? Und jetzt?" fragte er zärtlich und küsste den anderen behutsam auf den Mund.

"Noch nicht."

"Verstehe...." Kaiba versiegelte ihre Lippen ein weiteres Mal, diesmal fester und verlangender. Joey legte seine Arme um seinen Nacken und wagte ein schmales Grinsen.

"Na schön....ich verzeihe dir doch....vielleicht."

"Immer noch nicht überzeugt, mein Schöner? Du machst es mir wirklich schwer...." Ein drittes und letztes Mal trafen sich ihre Lippen und diesmal war es ein richtiger Kuss, tief, innig und leidenschaftlich. Seto gelang es für eine Weile, den Zungenkampf für sich zu entscheiden, doch nach und nach unterjochte ihn Joey, fuhr mit seinen schlanken Fingern durch das wirre nasse Haar des Millionärs und streichelte die feuchte Haut seines Rückens. Sie trennten sich erst, als ihnen die Luft allmählich knapp wurde.

"Ich verzeihe dir."

"Du mir? So wie du mich geküsst hast, hätte man meinen können, ich müsste dir etwas vergeben."

"Hat's dir nicht gefallen?" erkundigte sich Mr. Red-Eyes-Black-Dragon mit unschuldigem Augenaufschlag, wofür er einen vorwurfsvollen Blick erntete.

"Wie kannst du bloß so eine bescheuerte Frage stellen?"

Seto näherte sich ihm bedrohlich und tauchte ihn plötzlich ohne jede Vorwarnung unter. Joey quiekte und strampelte wild mit Armen und Beinen, bis er sich aus dem Griff des Brünetten befreit hatte und diesen nun seinerseits unter Wasser drückte. Das Spielchen ging noch ein paar mal hin und her, bis der Blonde die Taille des Imperiumsleiters umschlang und süße Küsse auf seinem Hals und seinem Schlüsselbein verteilte.

"Joe...."

Auf einmal erstrahlte aus dem Kaiba'schen Schlafzimmer ein gleißendes Licht und das Liebespaar sah erschrocken zu den Fenstern im dritten Stock empor. Was mochte da passiert sein? Das Licht konnte jedenfalls nur von den Millenniums-Gegenständen stammen! Rasch verließen sie den Pool, trockneten sich notdürftig ab und schlüpften in Shorts, Hose und Hemd. Als sie den Raum erreicht hatten, ergriff Seto den Stab und eine Gestalt erschien vor ihm. Es war Seth, dem er heute zum ersten Mal persönlich gegenüberstand.

"Du....!"

"Hallo Seto. Es war wirklich an der Zeit, dass wir uns endlich begegnen. Es ist jedoch bedauerlich, dass ich mich aus einem so ernsten Grund melden muss." Jono tauchte neben ihm auf und sie tauschten ein zärtliches Lächeln.

"Was ist los?" wollte Joey wissen und musterte sein Alter Ego mit Unbehagen. Seth gab ihm an seiner Statt Antwort: "Yami und Bakura sind in Gefahr. Imhotep hat ihnen einen seiner Diener, eine Kobra, geschickt - und zwar eine riesenhafte Kobra. Alleine werden sie das nicht schaffen! Bitte, lasst uns eure Körper übernehmen, wir haben Kampferfahrung und wissen, wie man mit einer Waffe umgeht!"

"Da musst du uns nicht bitten!"

Der goldhaarige Duellant packte das Henkelkreuz und Jono bemächtigte sich seines Körpers, wie auch Seth dies bei seiner Reinkarnation tat. Nachdem die Lichter erloschen waren, bedeckte eine lange Mähne den Rücken des Oberschülers, während sich an Seto nicht viel verändert hatte, abgesehen davon, dass auch seine Haare im Nacken ein wenig länger geworden waren, Armschützer an seinen Gelenken funkelten und der Millenniums-Stab seine ursprüngliche Form angenommen hatte.

"Beeilen wir uns!"
 

"Aton!!!"

Yami wich dem Angriff der Schlange aus und hechtete zu der Stelle, wo sein Geliebter in die Dunkelheit gestürzt war.

"Aton...."

Er schloss für einen Moment die Augen, doch als er sie wieder öffnete, lag ein entschlossener Ausdruck in ihnen. Das Puzzle glühte auf und die Helligkeit hüllte seine gesamte Gestalt ein. Auf seiner Stirn erschien das ägyptische Auge und er hob beide Arme hinauf in den dunklen Himmel. Wie gewünscht, bremste die Kraft des Pharaos den Fall des Diebes und dieser wurde unbeschadet in einer Lichtwolke zurück auf das Dach transportiert. Er schenkte Yami ein halb erleichtertes, halb dankbares Lächeln.

"Musst du mich denn so erschrecken?"

"Tja....Ungeziefer wie das da und ich waren uns noch nie sonderlich grün...."

Die Kobra fauchte ungehalten, hörte sie doch in ihrem Kopf die gedankliche und eindringliche Botschaft ihres Meisters: °°Töte sie endlich, worauf wartest du noch?!°°

Die Kreatur holte mit ihrem monströsen Schwanz erneut aus und der Dachbeton splitterte auf. Die beiden Männer rollten zur Seite und richteten ihre Waffen auf ihren Feind, der wieder einen Ausfall wagte und mit ihren scharfen Zähnen nach ihnen stieß. Sie spuckte eine Fontäne Gift aus, traf aber nicht, dafür fraß sich die Substanz wie ätzende Säure in den Boden. Auf einmal erfüllte ein vogelähnliches Kreischen die Luft und von irgendwoher stürzte sich ein Falke auf die Bestie und hackte nach ihren Augen.

"Das ist Chons - vielmehr ein Nachfahre von Chons, dem Falken von Horus! Aber wie....?!"

"Ist das so schwer zu erraten, mein Pharao? Habe ich Euch nicht die Treue geschworen?" Der gefiederte Verbündete erkannte die Stimme seines einstigen Herren und landete auf dessen ausgestrecktem Arm. Jono nickte ihnen zu und Seth deutete eine Verbeugung an.

"Ihr....!"

Die Schlange attackierte die Gruppe von neuem und wieder ergoss sich ein Schwall Gift über die Anwesenden, was der Hohepriester mittels einer magischen Barriere abwehrte. Zufrieden stellte er fest, dass seine spirituellen Fähigkeiten unter seinem langen Schlaf nicht gelitten hatten, sondern sogar stärker waren als jemals zuvor. Der Medjai ließ sich von Ankh zwei Spieße erschaffen, befahl Chons, ihnen zu helfen und verwundete die Kobra mit gezielten Schlägen. Der Falke vollführte einen beeindruckenden Angriffsflug und stach dem dämonischen Killer schließlich die Augen aus. Geblendet und vor Schmerzen zischende Laute des Zorns von sich gebend, wand sich die Schlange hin und her und versuchte, ihre Opfer zu hören. Als sie auf Yami zu raste, schwang er sein Schwert in einem weiten Bogen und donnerte die Klinge mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, gegen das Reptil. Der Hieb trennte den Kopf vom Körper und als das Wesen mit einem schaurigen Röcheln verschied, löste es sich in Sand auf. Seth hob einige Körnchen auf und betrachtete sie eingehend.

"Wie ich erwartet habe....noch hat Imhotep seine volle Macht nicht wiedererlangt. Solange er nicht alle Millenniums-Gegenstände in Händen hält und die Armee des Anubis befreit hat, ist er an die Gesetze der Unterwelt gebunden, die besagen, dass ein Untoter niemals etwas verändern, manipulieren oder zu seinem Zweck umformen kann, wenn es sich um etwas Lebendiges handelt. Sand allerdings ist geradezu ideal für sein Vorhaben....überall zu finden, ausreichend vorhanden und garantiert leblos....er könnte uns zig weitere solcher Ungeheuer auf den Hals hetzen. Wir müssen diesem Alptraum ein Ende bereiten, so schnell als möglich!"
 

°°Glaubt ihr das wirklich, ihr armen, bedauernswerten Narren?°°

Sie drehten sich um und starrten voller Entsetzen auf den Mann, der sich mit einem Mal vor ihnen erhob. Er trug einen traditionellen ägyptischen Rock, priesterlichen Schmuck, einen dunkelblauen Umhang und sein Schädel war kahlrasiert. Eine tödliche Eiseskälte schimmerte in seinen dunklen Augen und ein gieriges Feuer erglomm in seinem Blick, als er auf Jono verweilte. Seth stellte sich sofort schützend vor ihn.

°°Entfernungen sind für mich ohne Bedeutung, und so dachte ich mir, ich statte euch einen Besuch in Domino ab, während Tokyo dabei ist, mein Herrschaftssitz zu werden. Ich habe keine Eile, ich kann warten und ich verspreche euch, dass ich meine Rache genießen werde. Ich hole mir das, was mir zusteht, was mir schon immer zugestanden hat - und auch du wirst mein sein, Horus!°°

"Nicht einmal in deinen Träumen, Bastard!"

°°Da wäre ich mir nicht so sicher....°°

In diesem Moment öffnete sich die Tür zum Dach ein weiteres Mal und Duke und Tristan schoben sich hindurch. Sprachlos sahen die anderen diesen Auftritt, bis Imhotep in höhnisches Gelächter ausbrach.

°°Diese zwei nutzlosen Verbündeten hätte ich beinahe vergessen, ha! Ja, auch ihr werdet leiden, denn ihr habt meine Pläne durchkreuzt und euch auf die Seite derer geschlagen, die ich hasse! Ich werde niemandem vergeben, der mich damals ins Unglück stürzte, niemandem!°°

"Du hast dich selbst ins Unglück gestürzt!" rief Bakura und trat vor Yami, um ihn zu verteidigen. Wegen diesem Mann war er im Gefängnis gelandet, seiner Freiheit beraubt und dem Vertrauen verlustig geworden, dass Atemu ihm entgegengebracht hatte! Und er wagte zu behaupten, er hätte gelitten?! Als er noch eine Seele besessen hatte, hatte er vielleicht noch empfinden können, aber je mehr er den Dämonen Hass, Neid und Eifersucht in sich Raum gab, umso mehr verlor er sein Herz und den Wunsch, nach etwas anderem zu suchen als Rache.

"Du sprichst große Worte, Imhotep....aber ich fürchte, jetzt musst du dich verabschieden!" erklärte Duke mit Nachdruck und hielt ihm ein miauendes rot-weißes Fellbündel unter die Nase. Der Priester zuckte entsetzt zurück und löste sich in einen Sandsturm auf, der mit viel Getöse ins Nichts verschwand. Die Katze kommentierte dies mit einem zweiten Maunzen und ringelte sich auf dem Arm des Schwarzhaarigen zusammen.
 

Tristan zupfte seinen koibito am Ärmel und fragte: "Und? Willst du mir nicht endlich erzählen, warum du unbedingt meine arme Kitty mitnehmen musstest?"

"Wieso seid ihr überhaupt hier?" erkundigte sich Jono verdutzt.

"Aus demselben Grund wie ihr - allerdings wurden wir nicht von unseren früheren Egos verständigt, sondern von Marik, per Telefon. Und dann hatte Duke den komischen Einfall, meine Katze mitzuschleppen! Als wir bei mir vorbeifuhren und er in meiner Wohnung verschwand, dachte ich, er nimmt vielleicht mein Samuraischwert mit, das mir mal irgendein schrulliger Onkel vererbt hat, damit wir uns wehren können. Und dann kommt er mit einer total eingeschüchterten Kitty heraus, ich hab gedacht, ich spinne!"

"Um deine Unwissenheit hiermit zu beseitigen, meine damalige ägyptische Abstammung sorgt für eine recht umfassende Kenntnis dieser Mythologie. Katzen galten als heilige Tiere und unter anderem auch als die Wächter und Wegbegleiter in die Unterwelt. Solange Imhotep noch nicht seine gesamte Macht besitzt, wird er sie fürchten."

"Ach so....und ich dachte wirklich, du wärst übergeschnappt...."

"Du bist unverschämt!"

"Hm, möglich....aber gerade deswegen magst du mich so."

"Tatsächlich?"

"Tatsächlich." erwiderte Tristan mit einem verführerischen Unterton in der Stimme, sodass sie tiefer klang als sonst, wie weicher Samt und ein wenig rauh. Er zwirbelte eine von Dukes Haarsträhnen und zog ihn zu sich heran, bis sich ihre Lippen trafen. Der Dungeon-Dice-Erfinder grummelte noch ein bisschen, bis er sich der wundervollen Entschuldigung hingab und sich fest an seinen Liebsten presste, was Kitty aber zu einem lauten Protest veranlasste, da sie keinen Wert darauf legte, zwischen zwei Männerkörpern eingezwängt zu werden. Sie lösten sich lachend voneinander und die Katze stolzierte erhobenen Hauptes davon.

"Sie ist genauso eigenwillig wie ihr Herrchen, das steht fest."
 

Die Freunde verwandelten sich zurück und kehrten ins Haus zurück, wo Großvater Muto immer noch bewusstlos dalag und sich somit hervorragend einreden lassen würde, dass er nur wieder zu scharf gegessen hatte. Yugi und Ryo verfrachteten ihn gnädigerweise ins Bett und schlossen danach sorgsam sämtliche Fenster, um eine Wiederholung von vorhin zu vermeiden.

"Ich schlage vor, dass wir uns morgen noch einmal zu einer Besprechung treffen." erklärte der ehemalige Pharao. "Wir informieren Ishizu und Marik und überlegen uns unsere nächsten Schritte."

Der Rest des Anwesenden stimmte ihm zu und man trat den Nachhauseweg an. Joey war recht still währendem und Seto war erstaunt über dieses Schweigen.

"Was hast du?"

"Ich frage mich gerade....warum Marik den Kontakt zu uns so distanziert hält. Ishizu, nun gut, eine tiefergehende persönliche Beziehung hatte sie zu keinem, aber ihr Bruder war einmal mein bester Freund. Zwar hat Yugi diesen Platz eingenommen, dennoch würde ich ihn gerne besser kennen lernen, immerhin gab es einmal eine Zeit, in der wir uns sogar ohne Worte verstanden. Hat Marik unsere Freundschaft vergessen oder warum zieht er sich so zurück? Ich verstehe ihn

nicht...."

"Mach dir keine Sorgen. Ich glaube, er ist einfach noch unsicher, wie er damit umgehen soll, dass du jetzt einen großen Teil deiner Erinnerungen wieder hast und ihn als das siehst, was er einmal für dich war. Ich bin davon überzeugt, dass ihr erneut Freunde werden könnt."

"Hm....danke." flüsterte Joey und küsste seinen Seto sanft auf die Wange.
 

Marik sass auf einem Hügel über Domino City und betrachtete das Meer aus Lichtern unter sich. Wie Ishizu dank ihrer spirituellen Kräfte vorausgesehen hatte, hatte Imhotep heute einen weiteren Diener gesandt und sich sogar in höchsteigener Person gezeigt. Wie gut, dass Joey, der Pharao und die anderen den Kampf heil überstanden hatten! Er atmete auf und erhob sich langsam. In der Vergangenheit wie in der Gegenwart band ihn eine unerschütterliche Loyalität an seinen einstigen Herrscher und an seinen Hauptmann....und an diesen auch eine alte Freundschaft, die ihm stets viel bedeutet hatte....dennoch vermochte er es nicht, engeren Kontakt mit dem blonden Duellanten zu pflegen. Warum bloß? Er seufzte tief. Ägypten oder Japan, damals oder heute....er kannte seine Gefühle nur zu genau. Er empfand mehr als Freundschaft für Jono oder Joey, viel mehr....so war es immer gewesen....und so würde es bleiben....eine Liebe, die nicht erwidert wurde....



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  jyorie
2013-03-18T16:06:16+00:00 18.03.2013 17:06
Hi ~.*

oh nein, nicht noch eine Unglückliche liebe, nur gut, das Malik Jono
auf andere Art mag wie Imothep, nicht auszudenken, wenn er auch
noch anfangen würde zu spinnen. (Ganzschön unerwartet, was du hier
noch mit eingeflochten hast ^^)

CuCu Jyorie

Von: abgemeldet
2004-10-30T17:05:53+00:00 30.10.2004 19:05
Hey immer noch beim Umzug? Ich hoffe du hast deine Klausur gut überstanden!

Mensch was war das denn für ein kapi, da blieb mir ja teilweise die Luft weg!
Voll süß hast du das wieder geschrieben, wie Ryou natürlich als Yugis Geliebter merkt das der sich um etwas Sorgen macht. Und wie der dann ganz zärtlich auf die Schläfe küsst einfach herrlich.
Mensch grad hab ich noch gedacht der Großvater ist wegen den beiden so entsetzt und nun muss ich feststellen das es wegen der Kobra ist! *Angst bekomm*, wie ich doch Schlangen hasse! *hinter dem Stuhl versteck und weiterles*
Oh je jetzt sind also Atemu und Aton gefragt, um Gotteswillen der ist gerade vom Dach gefallen, ihm ist hoffentlich nichts passiert!
Find es voll süß wie Seto und Joey gemeinsam seinen Geburtstag verbringen und wie die beiden miteinander umgehen so liebvoll, einfach zum dahin schmelzen!
Im Restaurant fand ich voll cool wie der Kellner Joey unter die Lupe genommen hat und dann erst das Urteil! *süß*
Aber auch wie Seto Joey noch einmal klar macht wie sehr er ihn liebt und wie schön er ihn findet. *Tränen vor Rührung vergieß*
Auch genial warum sich Seto nicht auf den Unterricht konzentrieren konnte, aber wer hätte das auch bei der Erinnerung!
Supi fand ich auch wie die beiden dann noch schwimmen gegangen sind und wie beleidigt Joey war und Seto sich ganz schön ins Zeug legen musste um ihn wieder gut zu stimmen *grins*, aber die Frage danach war echt überfällig, kann verstehen das Seto ihn dann untertaucht!
Aber dann wird es ja voll spannend wie die beiden ihren alten Egos die Kontrolle überlassen um Atemu und Aton zu retten! Voll spannend! Und wie Atemu Aton rettet indem er seine Kraft einsetzt. Hab teilweise schon gedacht, das hier jegliche Hilfe zu spät kommt aber dann kamen ja zum Glück Seth und Jono und griffen mit ein und gemeinsam konnten sie dieses Biest besiegen!
Hätte nicht gedacht das sich Imhotep auch mal zeigt fand es aber wieder voll süß wie Aton und Seth sich vor ihre Liebsten gestellt haben um sie zu schützen. Bloß gut das dann auch noch Duke und Tristan durch Marik gekommen sind und so Imhotep verschwand!
Hoffe Joey kann mit Marik reden über seine Gefühle, denn so kann es ja nicht weiter gehen!
Mensch was soll ich da noch sagen einfach ein gelungenes Kapi! Wo alles drin war Witz, Romantik und Action! Du kannste einfach alles so toll, kombinieren, das gefällt mir so!
Bin schon mächtig aufs nächste Kapi gespannt, ich hoffe es kommt bald!

Liebe Grüße Elekgirl
Von: abgemeldet
2004-10-28T21:27:48+00:00 28.10.2004 23:27
Hallöchen,
darf ich dich mal loben?
Ich mach es einfach, denn ich finde du wirst immer besser.
Es bereitet mir immer mehr freude deine Texte zu lesen und ich bin der Überzeugung das du viel in den schon geschriebenen Kapiteln gelernt hast. Ich freu mich richtig für dich und wünsch dir weiter hin viel Erfolg.
Gruß Carja


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