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The Life goes his own ways

Aika & Sess --->The Life goes his own ways...
von

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Körperlose Gegner!

ES GEHT ENDLICH WEITER!

Sorry an all meine treuen Leser, aber ich schreibe gerade Prüfung und bin voll im Stresschaos. Nichtsdesto trotz hab ich extra euretwegen weitergeschrieben! Ich hoffe es gefällt euch auch weiterhin! Bitte sagt mir euere Meinung wenn ihr findet, dass etwas nicht gut ist oder Verbesserungsvorschläge...bin für alles offen.
 

So und nun kommen wir zur Fragenbeantwortung:
 

nah-lin: Ob es eine Fortsetzung gibt, bezweifle ich, aber ich werde sehen was sich machen lässt ^-^
 

Tebi-chan: Vielen Dank für deine so große Aufmunterung, ich war wirklich sehr gerührt !!!!!!!!!!!!!!!!!
 

Mistrale: Keine Bange Kenshin wird noch ein wenig am Leben bleiben, doch nimmer lang *fiesgrins*
 

Milaan: Also heute erfährst auch du deine Antwort bezüglich der Fragen zur Kaiserin!
 

Cirra: Auch deine Frage bezüglich Aikas Schwangerschaft wird hier aufgeklärt ^^
 

Und natürlich nicht zu vergessen, ein ganz ganz ganz dickes Lob an Cleondk, lina24, dreamer_chan, Bridget, Space-Cowboy, devillady, erikson, YamiYamira, CDTini, mondin, miggl, Dark_rika, Chuki, Alakreiel, HisoChan, Kiara16 und einer noch unbekannten weiteren Leserin/leser, ich hab euch alle wahnsinnig lieb:

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Das Umziehen und Schminken wurde zu einer richtigen Spaßaktion. Als erstes brachten Yuri und ich, Kaori und Cleo in Top Form. Schminke und Utensilien brachte uns Minako, die dann ebenfalls ein wenig beim Stylen half.

"Kaori halt endlich still, sonst verrutscht deine Frisur", meinte Yuri ärgerlich. Die Betroffende schmollte.

"Ich kann nichts dafür, es ziept so.....apropo ich habe Haarspray in meiner Tasche, vielleicht geht's damit besser"

Im nächsten Moment hörte man ein Geräusch, das am Boden entstand. Cleo und ich drehten uns zu den zwein hinüber. Ohoh! Yuris Augenbraue zuckte gefährlich und sie hatte den Kamm fallen lassen und starrte Kaori mit wütendem Gesichtsausdruck an. Normalerweise war man solche Ausbrüche von Yuri gar nicht gewohnt, aber wehe sie wurde zu viel gereizt!

"DAS SAGST DU MIR ERST JETZT???"

Kaori duckte sich leicht und schluckte merklich.

"Tschuldige, hab ich ganz vergessen"

Yuri stampfte immer noch rauchend zu Kaoris Rucksack hinüber und holte die längliche Flasche heraus.

"So und wenn du dich jetzt noch einmal bewegst, dann verteile ich das Zeug in deinem gesamten Haar und so bleibt die Frisur dann auch, egal ob du aussiehst als hättest du ein Nest oder nicht auf dem Kopf!!!!"
 

Wir vier wurden noch ein wenig geschminkt und schlüpften dann allesamt mit Minakos Hilfe in diese kompliziert, veranlagten Kimonos. Ich zog dazu Cleos Schmuck an, den sie mir zum Geburtstag geschenkt hatte. In Cleos Haar wurde noch eine kleine Rose gesteckt und Yuri und Kaori besprachen gerade, welche Parfümsorte sie drantun sollten. So war jeder mit seinem Aussehen beschäftigt.

Später gingen wir dann gemeinsam mit Minako, die sich ebenfalls das Stylingsritual von uns übergehen lassen musste, in den Speisesaal. Wir sahen alle fünf grundverschieden aus. Wir betraten alle den Saal und zogen sofort die Aufmerksamkeit aller männlicher Wesen hier auf uns. Wie ich feststellte, war es auch kein Wunder. Natürlich waren auch alle anderen Frauen schön hergerichtete worden, doch keine hatte ihre Haar so aufwendig verändert wie wir. Yuri trug einen hellblauen Kimono mit dunkellilanem Breitband und fliedernenen Mustern darauf. Dazu blauen Lidschatten, passend zu ihren dunkelblauen Haaren, die mit dieser Rundsteckung auf den Seiten und den zwei lange Zöpfe, die an der Seite hochgesteckt waren richtig schön harmonierte. Cleo mit ihren kleinen gewellten Löckchen, die mit den Blumensteckungen an der Seite richtig sexy und süß aussah, trug einen weißen Kimono, der verschiedene, dichtbesetzte Blumenfantasien auf dem gesamten Kimono besaß, die in gelber und unten schließlich in rosaner und roter Farbe übergingen. Ihr Kimono fand ich am interessantesten und sie sah wirklich bezaubernd aus. Kaori hatte diese große gewundene Blume im Haar, ihre einzelnen Strähnen, die sanft herausfielen glitzerten im Licht. Yuri hatte da noch ein wenig in ihrem Rucksack gekramt und diesen Glitzerspray gefunden. Sie besaß dazu einen dunkelroten Kimono aus besonderem Stoff, der in einem bestimmten Fallwinkel orange reflektierte und ihr Feuer in ihren Augen unterstrich. Sie hatte kein Muster in ihrem Stoff, jedoch an Ärmeln und dem unteren Teil des Kimonos rankenartige Verflechtungen in feinem Silbertod. Sie hatte ein weißes Breitbad und wirkte mit ihrem Erscheinen richtig anziehend und ruhig. Ich ging als letzte hinter den drein und hatte meinen weißen Kimono mit diesen rosa-rotfarbenen Kirschblüten darauf. Mein Breitband war pastellgelb und harmonierte passend zu den Farben weiß und rosarot. Ich hatte größere Locken als Cleo im Haar, das mir bis zur Hüfte reichte und bei jedem Schritt baumelte. Die leichten Zopfansätze in an meinem Kopf ließen mich ernsthaft und fast schon erwachsen aussehen, hatte Cleo gemeint. Dazu fielen zwei Strähnen, die mir Cleo gekürzt hatte ebenfalls lockig ins Gesicht und rundeten mein Erscheinungsbild sanft ab. Keiner der hier anwesenden Frauen hätte uns auch nur das Wasser reichen können. Die meisten hatten ihre Haare aufgemacht und ließen sie runterhängen. Zum Glück hatten wir Haarspray dabei und konnten so mit unseren Haaren experimentieren, was uns jetzt den Blicken der Männer nach auch richtig gut gelungen war.
 

Der Raum war aufgeteilt. Auf der linken Seite standen die Männer nebeneinander und rechts wir Frauen. In der Mitte des Saales stand eine riesige Vase mit verschiedenen Blumensorten. Ich kannte dieses Ritual, zum Glück hatte ich es in Yuris Buch gelesen, sonst hätte ich jetzt ganz schön blöd aus der Wäsche geschaut. Oben im Raum befand sich eine kleine Ecke, ähnlich einem quadratischen Balkon, wo die Instrumentalisten mit Chellos, Geigen und allem möglichen saßen. Die Königin erschien in der Tür und eröffnete den Ball mit ein paar Grußworten. Ich wunderte mich leicht, warum der Kaiser nicht hier war, doch dann verkündete Kimiko dass er für die nächsten 300 Jahre Schlossverbot hatte und zudem noch eine Strafe erhielt. Ihr Wachmann wurde festgenommen und seines Amtes enthoben.

"Und jetzt bitte ich um Musik und eröffne hiermit den heutigen Tanzabend", erklärte Kimiko als letztes.

Die Musik setzte ein und die Männer bewegten sich alle der großen Vase in mitten des Raumes zu. Shintai, der uns und vor allem mich wie ein hypnotisiertes Kaninchen anblickte lief in Sesshoumaru hinein. Dieser fing an zu knurren und hätte ihn um ein Haar an der Kehle gepackt. Ich konnte sehen wie Sesshoumaru eine rote Rose herauszog und mir entgegenkam, ebenso wie eine riesige Schar anderer Youkaiherren.

°Beweg dein Hintern Sess, sonst fragt mich noch ein anderer°

Sesshoumaru hatte einen dunkelblauen Hakama an, mit einem schwarzen Muster darauf, dass seinem roten Muster auf seinem weißen Hakama in gewisser Weise ähnelte. Dazu trug er ein weißes Band um seine Hüfte. Als ich ihn so sah, wurde ich leicht rot. Er sah aber auch wirklich zu gut aus. Tatsächlich hatte Sess es geschafft noch vor den anderen direkt vor mir aufzutauchen und mir die Rose hinzuhalten. Ich freute mich riesig und umschloss seine Hände mit den meinigen. So zog er mich auf das Tanzfeld hinaus, sehr zum Leidwesen anderer. Sie mussten sich nun eine andere aussuchen.

Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, was für eine Schlacht nun um Yuri, Kaori und Cleo herrschte. Jeder versuchte sich vorzudrängeln und ihnen eine Blume hinzuhalten, damit sie diese mit ihren Händen umschließen konnten. Einer stellte es ganz keck an, da er sah, dass er von vorne nicht durchkommen konnte, stellte er es einfach von hinten an. Er tippte Cleo auf die Schulter, die sich vor Schreck umdrehte und freudig dann die Hände um seine legte. Ich erkannte bei näherem Hinsehen, dass es ihr Freund war. Der mit den längeren, dafür aber wilderen Haaren. Es war genau der junge Youkai gewesen, der sie damals aus dem Raum trug, als sie bewusstlos war. (Bild siehe Charakterbeschreibung). Kaori wurde das ganze zu bunt und sie kämpfte sich durch um ihren Tanzpartner eigenhändig zu suchen. Dabei scheute sie auch keine Gewaltdelikte. Das war typisch Kaori. Als sie ihn gefunden hatte, legte sie ebenfalls die Hände um einen verwirrt dreinblickenden Youkai und zog ihn aufs Tanzfeld. (auch hier bitte Charakterbeschreibung) Ich musste mir ein Kichern unterdrücken. Nun blieb Yuri noch übrig, die Arme wurde nun von allen Seiten wie ein Opfer umringt und konnte nicht heraus. Sie sah sich panisch um, denn ein Gerangel entstand um sie herum. Plötzlich sah man wie jemand pfiff und Yuri sich in diese Richtung drehte. Es kam eine Blume direkt auf sie zugeflogen und ihr Gesichtsausdruck erhellte sich. Sie sprang leicht in die Höhe und fing die Blume auf. Es war eine Nelke. Sofort ließen alle anderen Männer enttäuscht von ihr ab und manche schalten sich, warum nicht sie auf diese Idee gekommen waren. Yuri eilte freudig zu dem Youkai mit dem ordentlich frisierten Haarschnitt hinüber und sah ihn schon dankbar an. (Charabeschreibung).Der Rest der Männer musste sich nun an das Überbleibsel der Frauen wenden, was manchen ziemlich missfiel.

Mir fiel auf, dass Minako nicht hier war, jedenfalls sah ich sie nicht. Mein Blick schweifte durch den gesamten Raum, da plötzlich sah ich sie. Sie hatte auch einen Partner, der sich gerade mit einem anderen Kandidaten streitete. Während ich das Ganze mit größter Amüsanz verfolgte, ging die Tanzmusik schon los. Ich wusste genau was ich zu tun hatte. Ich bekam nun die Rose in die Hand gedrückt und drehte mich von einem Arm zum zweiten Sesshoumarus. Alle taten dies synchron nach. Danach tat ich einen Schritt vor, genauso Sess. Doch bevor wir zusammenknallten, drehten wir uns beide seitwärts und gingen wieder einen Schritt rückwärts, dann wieder nach vorne und drehte mich auf der Stelle mit dem Rücken zu meinem Tanzpartner. Ich wurde leicht an der Taille gefasst und im Kreis mit Sess gedreht. Danach nahm Sesshoumaru die Rose und drehte sich seitwärts von mir weg. Das Buch hatte mir zwar alle Tänze genau beschrieben, sogar mit manchen Bildern dazu....doch trotzdem war ich ab und zu noch ein wenig unsicher und orientierte mich an Kaori, die direkt vor uns in der Reihe tanzte.

Drei Schritte nach rechts, während Sess nach links ging. Ich hob meine Hände mit der Rose angewinkelt an und drehte mich. Dann blieb ich stehen und winkelte meine Arme vom Körper ab. Sess kam seitwärts und nahm mich an den Händen weiter. Mir gefiel diese Art von Tanz. Yuri und Cleo streiften kurz mein Blickfeld, auch sie schienen sich zu amüsieren. Ich kreuzte nun meine Hände und wurde zweimal gedreht. Die Rose die ich in den Händen hielt hatte zum Glück keine Stacheln mehr, sonst hätte ich schon total verstochene Handflächen. Die Dornen wurden also extra entfernt.

Jetzt kam der Teil, wo ich die Rose am Stiel in den Mund nahm. Ich sprang synchron wie alle anderen Frauen einen Schritt zurück, ging nach unten und bildete eine Schwanenstellung (Eine Hand über den Kopf, während man seitwärts nach unten geht und die andere Hand gerade ausstreckt). Danach liefen wir zu unseren Partnern wieder hinüber, eleganten Schrittes natürlich und bremsten kurz vor ihnen ab um ihnen die Blume per Mund weiterzureichen. So ging es dann noch ein paar Minuten lang weiter.

Der Tanz endigte und es begann der zweite. Diesmal mussten wir Frauen uns in einer Linie mit den Rücken zu den Männern hinstellen und die Blume rücklings nach hinten schmeißen. Derjenige der die deinige Blume auffing, tanzte als nächstes mit dir. Ich drehte mich also auch um und versuchte mein Glück. Jede schmiss einzeln, damit kein Chaos entstand. Als ich mich umdrehte, bemerkte ich das verschmitzte Grinsen Shintais und in seiner Hand meine Rose. Irgendwie war ich froh, dass er der nächste war und nicht ein anderer.

Wir gingen also alle paarweise zusammen und die Musik begann wieder. Dabei unterhielt sich Shintai mit mir.

"Was für ein Glück ich doch heute wieder habe"

Ich musste kichern.

"Nicht so laut, es könnten uns andere hören"

"Ach sollen sie doch", war seine standhafte Meinung. Während des ganzen Tanzes blödelte er herum und ich hatte Mühe mich auf den Tanz zu konzentrieren. Sesshoumaru streifte mich fast unmerklich bei einem Tanzpart. War das Absicht gewesen? Wollte er mir damit was sagen? Als ich sah wer seine Tanzpartnerin war, hätte ich fast lauthals losgelacht. Es war niemand andere als Kaori. Sesshoumarus Miene nahm die gewohnte Mimik an, während Kaori versuchte nicht durchzudrehen. Ich wusste aus unseren vorigen Gesprächen, dass sie Sesshoumaru nicht sehr zugetan war und es bis heute nicht verstand, was ich an ihm fand.

"Ihr seht wirklich wunderschön aus, kein Wunder dass eine so große Schlacht entstanden war"

Prompt wurde ich aus meinen Gedanken entrissen und blickte verwundert in das Gesicht Shintais.

"Oh, vielen Dank"

"Wie gesagt, schade dass Sesshoumaru schneller war"

"Shintai ich bitte Euch nicht so laut"

"Jaja ist schon gut", meinte er verschmitzt grinsend und wiedereinmal stellte ich fest, wie jugendlich er noch wirkte. Er machte auf mich den Eindruck als wäre er eine Grille, die im unerfahrenen Alter auf Weltreise ging. Sesshoumaru war da schon eher mein Geschmack. Ernst, ruhig und gelassen. Sicher war Shintai jemand, mit dem man viel Spaß haben konnte, doch als Gefährte oder als Mann konnte ich mir nicht vorstellen.

°Nein nein Aika, Sess ist der Einzige°

Auch dieser Tanz war bald zu Ende und insgeheim war ich irgendwie dankbar dafür. Shintai hatte gegen Ende des Tanzes ohne Punkt und Komma auf mich eingeredet, was ich glaubte welches Kind ich kriegen würde, ob ich einen Namen schon hätte, wie ich es mit Sesshoumaru nur aushalten konnte, weil er so wenig von sich gab und, und, und. Irgendwann wurde es mir zu bunt und ich zuckte mit der Augenbraue. Shintai hatte es sofort kapiert und hielt endlich die Klappe.

°Meine Güte der war ja noch anstrengender als anstrengend°

Auch der dritte Tanz begann nun wieder und ich wurde von Cleo´s Tanzpartner aufgefordert. Der letzte Tanz war am längsten und erforderte keine Blume mehr. Es war mehr eine Art Walzer, jedoch mit einem Unterschied dass nicht ständig im Kreis gedreht wurde, sondern mit einigen Ausführungen mittelalterlicher Art bestückt war. Gut dachte ich mir, sonst wäre mir am Ende noch ziemlich schwindelig geworden. Zum Glück beherrschte ich diesen Tanz viel besser und mein Blick musste nicht ständig zu meiner Nachbarin huschen.

"Du bist also Aika, Cleo hat schon viel von dir erzählt"

Ich lächelte ihm zu, er war mir von Anfang an recht sympathisch.

"Ja bin ich, ich hoffe Cleo hat nur Gutes von mir erzählt"

Auch er lächelte ein wenig.

"Aber sicher, du kennst sie doch"

Wir amüsierten uns scheinbar beide. Was zur Folge hatte, dass einige leicht die Köpfe nach uns drehten. Jedoch weder ihn, noch mich schien das zu stören.

"Dein Geständnis von vorhin war ja wirklich mutig, ich glaube damit haben wir alle nicht gerechnet"

Ich wirkte nun ein wenig verlegen.

"Tja, ist passiert, entschuldige aber ich darf dich doch duzen?"

"Sicher, verzeih wenn auch ich dich Unhöflicherweise nicht mit Majestät anspreche"

Ich hätte fast losgelacht, hielt mich aber gekonnt zurück.

"Nun gut, ich verzeihe dir ausnahmsweise noch diesen Fehler"

Er grinste leicht schelmisch und wirkte fast ein wenig spitzbübisch. Da hatte Cleo aber wirklich einen Fang gemacht.

"Wie ist eigentlich dein Name?"

"Kenta"

Wir alberten dann noch ein wenig herum, aber so dass es nicht allzu viele Blicke erregte und sprachen über dies und jenes. Wir verstanden uns wirklich gut und fast hätte ich in ihn einen zweiten Ruichi gefunden. Ich hatte wirklich Spaß. Sesshoumaru hingegen war mit einer Tanzpartnerin beschäftigt, die ich nicht kannte, aber es war nicht abzusehen dass sie über ihre Tanzwahl richtig glücklich war. Sie rückte ihm ein wenig zu sehr auf die Pelle. Wie sie sich um ihn schlang! Grenzte ja fast schon an Verführung! HEY! Nimm die Finger von ihm!

"Na eifersüchtig?" fragte mich ein verschmitzt grinsender Kenta

Ich drehte eine leichte Schnute.

"Schon...was erlaubt sie sich, sie weiß dass wir verlobt sind"

"Tja, vielleicht will sie es nicht wahrhaben"

"Der zeig ich´s noch" grummelte ich

"Ach lass ihn, Sesshoumaru weiß was er tut, ich glaube nicht dass er wegen ihr dir untreu werden wird....und er sieht auch nicht aus, als ob ihm das gefallen würde"

"Da scheinst du recht zu haben, also gut, lassen wir die beiden"

Damit tanzten wir beide vergnügt weiter.
 

Die Tanzveranstaltung war zu Ende und das Mahl wurde hergerichtet. Im Nu standen die langen Tische wieder da, mit vollbeladenen Tellern und Schüsseln und allerlei leckeren Sachen. Sesshoumaru und mir wurde ein Sitzplatz an der Spitze angeboten, sofort nahm er die Einladung an. Die Königin saß nicht unweit von uns und sprach einen Prosit aus.

"Ich möchte dass sich alle erheben, mit Ausnahme unserer zwei Verlobten"

Sofort erhoben sich alle und hielten ihre Gläser in die Höhe. Sesshoumaru und ich saßen still da und beobachteten das Geschehen. Ich fragte ihn leise.

"Wieso dürfen wir nicht aufstehen"

Er sah nicht zu mir her, sondern beugte sich lediglich ein wenig in meine Richtung.

"Die offizielle Verlobung wird jetzt gefeiert"

"Ahja"

Ich setzte mich wieder gerade auf meinen Platz, als die Königin die Worte verlauten ließ

"Ein Hoch auf das neue Paar, Sesshoumaru und Aika, mögen sie zusammen eine glückliche Zukunft erleben"

Alle stimmten mitein und ließen die Gläser klirren, indem sie anstießen. Jeder trank ein Schluck und setzte sich wieder hin, die Königin blieb jedoch stehen. Sie machte wieder einen ernsten Eindruck.

"In diesem Zusammenhang möchte ich noch etwas verlauten lassen, wie ihr alle wisst wurde dem Kaiser nun für 300 Jahre Schlossverbot erteilt, mitunter habe ich auch ein Gesetz geändert, ich schätze zu Gunsten der Frauen. Von nun an wird der Kaiser nicht mehr die Vollmacht über jungfräuliche Frauen haben, denn er wird nur mit Einverständnis dieser eine neue heiraten können. Ich bereue es, dies nicht schon früher eingeführt zu haben. Doch nun ist es mein voller Entschluss und soll auch auf Lebzeiten so bleiben."

Alle Klatschten, sogar Sesshoumaru und ich stimmte dann auch zu. Dies war nun wirklich mal etwas positives, ich fand das großartig. Jetzt verstand ich auch, warum die Königin mehr Macht hatte. Sie regulierte das Gleichgewicht der Gesellschaft und da sie fand dass bis jetzt ein Ungleichgewicht herrschte, glich sie es wieder aus.

Ich fand ihr neues Gesetz prima und war auch völlig damit einverstanden.

Es kehrte langsam wieder Ruhe nach dem vielen Geklatsche ein, als plötzlich die Tür mit größter Hast aufgerissen wurde und einer der Wachen hereingestürmt kam.

"Majestät.....wir wurden angegriffen, es sind zahlreiche Krieger, sie wollten.."

Er konnte seinen Satz nicht zu Ende reden, ein Pfeil traf ihn von hinten in die Brust und er sank sich die Hand vor die Brust haltend, zu Boden. Sofort brach Panik unter den Gästen aus und alles stürmte durcheinander. Die Königin wurde nicht beachtet, die verzweifelt um Ruhe bat. Krieger stürmten in den Raum wie Ameisen. Ich sah es mit Entsetzten und reagierte gar nicht so schnell. Sesshoumaru hatte mich etwas unsanft am Arm gepackt und hinter sich gestellt, während er die zahlreichen Angreifer mit seinen Klauen und seiner Lichtpeitsche vernichtete. Kaori, Yuri und Cleo halfen ihren Freunden zu kämpfen und das, weckte auch bei mir den Kampfgeist. Ich konnte hier doch nicht stehen und einfach zusehen, wie hier alle vor meinen Augen umgebracht wurden. Ich sah wie Minako von einem diesem Angreifer geschnappt wurde und der gerade zum Todesstoß ansetzte. Ich rief eilends meinen Elementstab auf und ließ Energiebälle hervorschnellen. Gerade noch rechtzeitig. Ich rannte zu Minako und half ihr auf die Beine.

"Minako, du musst mir jetzt helfen."

"Wie soll ich das machen? Es sind hier so viele, ich will noch nicht sterben"

Ich verpasste gezielte Hiebe rings um mich herum. Die Angreifer waren wirklich hartnäckig.

"Du musst alle Frauen und die Königin in Sicherheit bringen, es wird ein rießen Gemetzel geben...beeil dich"

"Ich schaffe das nicht"

"Natürlich", meinte ich während ich mich gerade noch duckte um nicht einen deftigen Schlag von links zu bekommen.

"Wenn du mir nicht hilfst, sterben hier größtenteils alle, jedenfalls alle Frauen, sie sind nicht ausgebildet und ein Teil ist schon ziemlich zugerichtet"

Ich schrie förmlich in diesen Lärm hinein. Überall war Schwertgeklirre zu hören und das ständige Zufallgehen von toten Körpern.

"BITTE"

Ich wurde herumgerissen und mitgezogen, Sesshoumaru betrachtete mich aufmerksam.

"Du solltest hinter mir bleiben"

"Tut mir leid, ich muss was unternehmen, die Frauen hier müssen in Sicherheit gebracht werden"

Erst jetzt erkannte ich warum Sess mich so skrupellos herumgerissen hatte. An meiner Stelle steckte ein langes Schwert. Unwillkürlich schluckte ich.

°Au weia, das war knapp°

Sesshoumaru ließ mich wieder los und ich rannte zu Minanko.

"Los hilf mir, wir sammeln alle Frauen ein und ich helfe dir hier zu flüchten, wir müssen raus aus dem Palast"

Sie nickte zögernd und an meiner Seite zog sie alle Frauen zur Tür, es war eine einzige Tortour. Ich musste viele Krieger k.o. schlagen und sogar töten, da wir sonst einfach nicht durchkamen. Mir fiel auf das Yuri mein Vorhaben bemerkte und sich der Truppe hinten angeschlossen hatte. Ich hob den Daumen hoch und bedankte mich so bei ihr. Dann ging es eilends durch den Flur, wobei ich eine weitere herannahende Gruppe von Angreifer abwehren musste. Ich rief einen Wirbelsturm auf und ließ ihn los. Er erfasste allesamt und trug sie fort, in eine andere Biegung.

°Pu, das war riskant°

Wir rannten alle in größter Hast weiter und kamen in Minakos Zimmer an. Sie drehte ihren großen Spiegel nach oben und es klickte.

"Wow ein Geheimgang", meinte Yuri fassungslos.

"Los rein mit euch, schnell", drängte ich alle, wir hatten einfach keine Zeit um staunende Sprüche loszuwerden. Die Frauen rannten weiter. Minako hinterher.

"Warte Minako....wo führt dieser Ausgang hin?"

"Zu einer Wasserfallhöhle"

"Schaffst du den Weg alleine?"

"Du kommst nicht mit?"

"Nein, ich muss Sesshoumaru und meinen Freundinnen helfen"

In diesem Augenblick wurde die Türe aufgerissen und wir drehten uns alle erschrocken um.

Doch es erschien nur Cleo mit Kaori und der Königin.

"Ihr habt uns vielleicht erschreckt"

"MINAKO LOS, NIMM DIE KÖNIGIN, SIE IST VERLETZT, BRINGT EUCH IN SICHERHEIT...TRUPPEN NAHEN...LOOOS" brüllte Cleo schon fast.

Tatsächlich jetzt bemerkte ich dass Kimiko verletzt war, ihre Schulter blutete, ebenso ihr Kopf. Sie machte einen ziemlich mitgenommenen Eindruck. Cleo und Kaori stützten Kimiko schnell auf Miankos Schultern.

"Von da ab müsst ihr alleine los...viel Glück", meinte Kaori und schubste Minako leicht an.

Ich verhängte einen Schutzbann über diesen Eingang, falls jemand doch den Eingang finden sollte und schloss damit mit dem Spiegel wieder den Fluchtweg.

°Viel Glück Minako, ihr schafft es°

Cleo packte mich am schleunigst am Arm und zerrte mich zur Tür.

"Wir müssen so schnell und unauffällig wie möglich in unser Zimmer hinein, dort liegen unsere Waffen und Kampfanzüge"

"Mhm"

Und schon ging es los. Cleo und Kaori an der Spitze, während ich und Yuri hinten leise voranschleichend folgten. Wir rannten eine Weile ohne Schwierigkeiten, als Cleo uns wild zugestikulierte und mit den Armen ruderte.

Wir verstanden sofort und gingen in Deckung. Wir alle vier standen geduckt, an die Wand gepresst oder im Notfall mit den Waffen erhoben im Gang einer Kreuzung. Truppen, rießige Truppen liefen die andere Gasse entlang, es schien fast kein Ende zu nehmen. Es kamen immer stärkere, ihre Auren verrieten es. Als sie endlich an uns vorbeigezogen waren, rappelten wir uns schnellstmöglichst auf und liefen auf unser Zimmer. Ich belegte die Tür wieder mit einem Schutzbann.

"Beeilt euch, Leute", schrie Cleo uns an, während sie ihren Rucksack eiligst durchwühlte. Auch wir gingen zu unseren Rucksäcken und nahmen Waffen und Kampfanzüge heraus. Ich zog den den braunen mit den hohen Stiefeln, den mir Kaori geschenkt hatte. Kaori trug einen Schwarzen mit roten Bändern und einem breiten Taillenband. Yuri einen dunkelblauen mit weißen Bändern und Cleo einen auberginenfarbenen mit grünen Bändern. Ich nahm mein Schwert Saygon zur Hand, Cleo ihr Schwert, Kaori ihre Katanas und in den Gürtel steckte sie wurfähnliche Ringe. Yuri hatte ihren rießigen Bogen und ihre Pfeile zur Hand genommen. Wir alle hatten unsere Haare zusammengebunden und waren nun kampfbereit.

"Auf geht's und diesmal nach draußen"

Ich machte ein unwissendes Gesicht.

"Wohin?"

"Nach draußen und zwar durch dieses Fenster", meinte sie genervt.

"Aber ich dachte, wir wollten den anderen helfen?"

"Wir müssen verhindern das noch mehr Youkais ins Schloss kommen, die anderen werden schon mit den paar Kakerlaken fertig"

Skepsis zeichnete mein Gesicht.

"Also gut, wenn du meinst und wie wollen wir nun nach unten kommen....etwa fliegen?"

"So in etwa"

Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen da krachte etwas mit voller Wucht gegen die Tür. Man konnte Fußgetrappel hören und immer wieder wurde etwas Wuchtiges gegen die Tür geschlagen. Kaori meinte dann schon fast hysterisch.

"Leute, ich glaube wir sollten uns beeilen"

Sie packte Yuri und Cleo wurde von mir am Handgelenk gepackt. Sofort zerschlugen wir die Fensterscheibe und sprangen nacheinander hastig hinaus.

Es ging etliche Meter in die Tiefe, wenn ich richtig lag etwa 50 Meter! Ich konnte noch nicht einmal schreien, weil ich so einen Nervenkitzel während dem Fall erlitt, dass ich nur mit aufgerissenen Augen dem Boden entgegenblickte. Dann als ich dachte wir würden jeden Augenblick dort aufschlagen kam ich so leichtfüßig wie Cleo auf, dass man glauben könnte, ich wäre nur ein paar Meter in die Luft gesprungen um so galant wieder auf zwei Beinen zu stehen.

"Wie-wie hab ich das gemacht?"

Sie zückte ihr Schwert und ging in Angriffsstellung, ich tat es ihr gleich, denn wir wurden sofort von rießigen Scharen umzingelt. Neben mir kam genauso leichtfüßig Kaori und Yuri auf den Boden.

Statt Cleos Antwort, bekam ich die gewünschte von Yuri.

"Eine weitere Eigenschaft, die du als Youkai besitzt Aika"

Sofort griffen auch die Ersten an. Wir vier wurden in einen heftigen Kampf verwickelt. Jede von uns hatte etliche Gegner an den Fersen und musste zusehen, wie sie mit denen zurechtkam. Ich kämpfte zuallererst mit Saijgon, erledigte so meine Feindschaft, jedoch brachte es mir auf Dauer nicht recht fiel, denn ich erkannte dass sie nur etwas im Nahkampf nützten und wenn wir hier noch so weiterfuchteln und uns verausgaben würden, dann würden wir auf Dauer keine Kraft aufweisen um alle zu vernichten.

Mit ein paar eleganten Rückwärtssaltos beförderte ich mich aus der größten Gefahrenzone und rief meinen Elementstab auf. Dieses Ding war zur Massenvernichtung einfach perfekt. Sofort stürzte ich mich wieder ins Getümmel und konnte so etliche größere Attacken loswerden.

"Wirbelstürme"

Drei Wirbelstürme erschienen wieder und diesmal musste ich verdammt aufpassen, nicht das mir das gleiche passierte wie in Sesshoumarus Schloss mit diesem Kanshenki, meinem angeblichen Trainer!

"Kaori, Cleo, Yuri AUF DIE SEITE"

Schlagartig drehten sich alle drei mit Saltos auf die Seite und die drei Wirbelstürme erfassten unzählige Gegner und verschwanden so schnell, wie ich sie aufgerufen hatte....mit unseren Feinden!

Es kehrte Ruhe ein für ein paar Augenblicke.

"Ist bei euch alles in Ordnung?"

"Ja klar...aber seht mal da vorne, da kommen noch mehr"

Man konnte das Entsetzen aus Cleos Stimme richtig deutlich heraushören. Yuri stöhnte und ließ sich auf die Knie fallen.

"Ich kann bald nicht mehr"

Sie wurde jedoch schnell von Cleo gepackt und wieder hochgehievt.

"Reiß dich zusammen Yuri, wir müssen jetzt durchhalten"

Sie nickte stumm und spannte ihren Bogen, zielte und schoss schon mal ein Willkommensgruß den Truppen entgegen. Blaues Licht umhüllte den Pfeil und traf voll ins Schwarze. Das Licht löste sich mitsamt den Feinden auf.

Zweifel erfüllte mich auf einmal, angesichts der hoffnungslosen Lage.

"Kaori was ist, wenn unsern Männern was passiert ist?"

"Ich weiß nicht Aika...ich weiß es wirklich nicht, wir müssen erst mit denen fertig werden"

Ich schluckte und ging dann zögernd wieder in Angriffsposition über.

"Energiebälle"

Explosionsartig wurden die jetzt mittlerweile bewaffneten Gegner in Stücke gerissen.

"Aika das nächste Mal zielst du auf die wahren Gegner und nicht auf deine Freunde", meinte Cleo ziemlich mitgenommen.

"Tschuldige, ich pass besser auf"

Ich hatte fast keine Zeit mehr zum Reden, ein ziemlich großer Klotz tauchte vor meiner Nase auf und rammte sein Schwert beinahe in meinen Bauch, hätte ich mich um ein Haar nicht weggedreht. Er war ungefähr zwei Köpfe größer als ich und wie ein Schrank gebaut.

°Der hätte in Football alle anderen platt gemacht° dachte ich staunend. Hier half mein Stab leider nichts mehr und so zog ich wieder Saijgon.

Ich hatte ihn nicht unterschätzt, er hatte ziemliche Kraft und wuchtete sein massiges Schwert, das gut zu ihm passte gegen meines, dass klirrend summte.

°Ohoh....das hört sich gar nicht gut an°

Ich landete ein paar Saltos nach hinten und blickte mich nach den andern um. Yuri hatte ziemliche Probleme mit ihrem Gegenüber, der ebenfalls ein Schütze war. Die beiden spielten das Spiel: ´Schieß mich ab hinter versteckten Männern´.

Ich bemerkte das mein Gegner wie fixiert auf mich war, er ließ sich nicht abschütteln. Ich sprang diesmal in die Luft und erfand zu meiner eigenen Verwunderung eine neue Attacke. Wind und Energie vermischten sich darin und es entstand eine Halbsichel, die sich von meiner Stabspitze löste und direkt in die kämpfende Menge flog. Ich hörte etliche Schreie und danach Stille.

Ich flog noch ein paar Meter in der Luft, da die Druckwelle mich etwas höher geschleudert hatte, dachte aber im gleichen Moment an meine Freunde.

°Scheiße, hoffentlich hab ich sie nicht erwischt!°

"Yuri, Kaori...Cleo wo seid ihr?"

Keine Antwort. Panik ergriff mich. Das konnte doch jetzt nicht sein, dass ich sie wirklich....oh nein!

"Hey wo seid ihr, lebt ihr noch?"

Ich hörte ein Knurren, das von irgendwo oben herkam. Prompt drehte ich meinen Kopf nach oben und erblickte die drei auf herausragenden Bauteilen stehen. (Ihr wisst doch wie ich das meine, ein Schloss kann ja nicht ganz gerade sein, es sind doch immer so Steinblöcke, auf denen man gehen bzw. flüchten kann)

Mir fiel in dem Moment echt ein rießiger Stein vom Herzen. Ich realisierte gar nicht was ich tat, ich hatte den Willen zu den drein hinüberzufliegen und tat dies ohne das ich es richtig realisierte.

Alle drei sahen mich fasziniert an und da erst realisierte ich was ich gerade vollbracht hatte.

"Bin ich gerade geflogen?" fragte ich skeptisch und blickte irritiert drein.

"Scheint so", meinte Yuri darauf, noch immer verwundert.

Cleo und Kaori wirkten irgendwie säuerlich angehaucht.

"Was ist denn mit euch zweien?"

Cleo atmete ruhig aus und noch mal ein, als sie ein Donnerwetter über das andere über mich verhang.

"WENN KAORI NICHT SO SCHNELL REAGIERT HÄTTE DANN WÄRE ICH SCHON LÄNGST IM JENSEITS!"

Ich hielt mir die Ohren zu.

"Es tut mir leid Cleo, ich hatte die Attacke nicht geplant, sie kam zu plötzlich, tut mir wirklich leid"

Nochmals seufzte sie und umarmte mich dann schließlich.

"Schon gut, ich war nur grad unter Schock"

Auch Yuri musste nun kichern.

"Wenn man Aika in der Nähe hat, dann ist es noch gefährlich als mit einem Gegner"

Nun lachten wir alle. Das war irgendwie surreal, wir mussten eigentlich um unser Leben kämpfen und standen gerade auf einem Schlosssteinblock und lachten darüber dass wir fast gestorben wären.

"Hey ich glaube ich höre etwas"

Kaori hielt mir den Mund zu und blickte sich suchend um. Das Lachen von Cleo und Yuri verstummte abrupt.

"Hört ihr das?"

Wir lauschten nun alle und unsere Münder und Augen wurden immer größer!

"Scheiße, ich glaube, wir kriegen richtig starken Besuch"

Entsetzt starrten wir uns an und ich ergänzte.

"Ja und richtig viel starken Besuch"

"Seht mal", schrie auf einmal Kaori

Cleo stockte bei dem Anblick und erstarrte merklich.

"Das gibt es doch nicht....sie besitzen keinen Körper, die wirken irgendwie gespenstisch"

"Die Warnung war also berechtigt", fügte ich noch leicht in Trance bei.

Cleo steckte ihr Schwert weg.

"Los wir suchen unsere Männer, alleine haben wir keine Chance, es sind zu viele und zu starke" meinte Yuri langsam und wir nickten zustimmend und begaben und schnellstmöglichst wieder in das Schloss.

Die Flure waren wie ausgestorben, eine unheimliche Stille lag in den Gängen. Wir rannten wie von der Tarantel gestochen Richtung Hauptsaal, wo angeblich unsere Männer kämpften.

Als wir diesen erreichten setzte mein Herz für ein paar Sekunden aus.........! Ein rießiges Schlachtfeld und blutige Kämpfer.

Sesshoumaru hatte eine tiefe Wunde im Bauch und wies auch sonstige Wunden am gesamten Körper auf. Er war stark geschwächt. Auch die anderen Männer lagen mehr oder weniger schon blutend am Boden, während die Gegner ein leichtes Spiel hatten. Ich sah Yuri weinen, denn ihr Freund mit dem sie getanzt hatte lehnte ebenfalls schwerverwundet an einer Wand und sah seinem Todesschlag entgegen.

"Ihr Schweine", schrie sie und das Augenmerk der gesamten Gegnerschaft zog sie in diesem Moment auf uns.

Kaori meinte schmatzend zu ihr.

"Gut gemacht Yuri"

Doch diese hörte gar nicht zu und spannte erneut ihren Bogen.

"Das ist für euch"

Ihr Pfeil sirrte und diesmal schien das blaue Licht größer zu sein, als beim vorigen mal. Hing dies auch bei ihr mit ihrer Wut ab? Jedenfalls traf sie genau und der ganze Saal leuchtete blau auf. Ich verdeckte meine Augen, das Licht war zu grell. Als ich wieder hinsah, waren alle Gegner verschwunden bzw. tot und die Männer standen schwerverletzt da. Yuri rannte sofort zu ihrem Freund.

Ich fragte Kaori zuvor noch etwas.

"Wie hat sie das gemacht? Ihr Pfeil hat nur die Gegner mitgenommen"

Sie meinte schlicht und einfach

"Das ist einer ihrer Fähigkeiten, sie trifft nur den, den sie auch treffen will"

Ich nickte noch kurz und rannte ebenfalls zu Sesshoumaru, als ich sah dass er jetzt in die Knie ging.

"Senpai, was ist passiert? Habt ihr große Schmerzen?"

Er sah mit einem Auge zu mir auf, das andere hielt er geschlossen und bei jedem Atemzug biss er unmerklich seine Zähne zusammen. Er sah wirklich übel aus, was waren das nur für Gegner gewesen? Wieso schaffte es Yuri sie mit einem Streich auszulöschen, während unsere Männer hier fast wie auf der Schlachtbank zugerichtet aussahen.

Sanft strich ich ihm ein paar Strähnen aus seinen Augen und brachte ihn erst mal zu liegen. Sein Kopf bettete ich auf meinem Schoß.

"Was ist passiert?" flüsterte ich unter Tränen.

Er schloss kurz seine Augen und atmete unregelmäßig ein und aus. Meine Angst wuchs mit jeder Sekunde. Dann öffnete er sie.

"Sie hatten keinen Körper und keine Aura"

Bei mir machte es Klick. Yuri konnte sie deswegen vernichten, weil ihr Pfeil reinigend wirkte und somit den gesamten Raum davon befreite. Sess und die anderen hatten also gar keine Chance, weil sie sich anscheinend wie Kenshin unsichtbar machen konnten und zudem auch noch keine Aura besaßen, mit denen man sie ausfindig machen konnte. Da standen die Karten freilich sehr schlecht. Wie wollte man da mit einem Schwert jemanden treffen?

"Ist dir etwas passiert?"

Tränen tropften auf sein Gesicht und ich wischte sie mir schnell weg.

"Nein Senpai, wir hatten ziemlich viele Gegner vor dem Eingang erledigt, aber es rücken immer stärkere an und wir konnten uns nicht gegen sie verteidigen....sie waren zu stark!"

Er schloss wieder die Augen und atmete diesmal schon etwas regelmäßiger. Am anderen Ende des Raumes hörte ich wie Yuri laut schluchzte. Auch ihr Freund lag erledigt am Boden und berührte sanft ihre Wange.

"Sind die anderen Frauen in Sicherheit"

"Ja Senpai, Minako ist bei ihnen"

Wieder weinte ich und meine Tränen flossen nur so herunter. Ich weinte stumm. Stumm um Sesshoumaru. Ich hatte Angst, dass er seinen Verletzungen unterliegen würde. Zugegeben, im Vergleich zu allen anderen sah er nicht so verletzt aus, man konnte sich also vorstellen, wie erst die anderen Männer zugerichtet waren.

"Ich bin stolz auf dich"

Er sagte es ganz ruhig und gelassen, während seine Augen die meinigen musterten. ich war erstaunt, und zugleich erschrocken. Was sollte das jetzt? Wollte er sich etwa von mir verabschieden?

"Senpai, bitte lasst mich nicht allein"

Noch bevor er eine Antwort geben konnte, kamen Kaori und Cleo zu mir und knieten sich neben mich.

"Wir müssen los Aika...unsere Männer sind gefallen, wir müssen das Schloss alleine verteidigen"

Die Erkenntnis war schrecklich. Es kam mir so vor, als ob Kaori sagte, wir müssten jetzt alleine sterben.

Ich war unfähig irgendetwas zu erwidern, stand nur langsam auf und legte Sesshoumarus Kopf vorsichtig auf den Boden.

Ich nickte den beiden zu. Ein letztes Mal fiel mein Blick auf Sesshoumaru. Er sah mich an. Ein letztes Mal brachte ich ein Lächeln zustande, nur für ihn, wir würden das hier alle nicht mehr überleben. Die Männer brauchten dringend einen Arzt und wir sahen gerade unserem Ende entgegen.

"Auf geht's" meinte dann auch Yuri, die sich mit emotionsloser Miene zu uns gesellte. Ich wusste genau, was jetzt in ihr vorging, genau so wie in Kaori und Cleo. Sie waren zu gelassen, wollten ihre Angst, Wut, Verzweiflung überspielen und tapfer dem Schicksal ins Auge sehen. Ich bewunderte sie in diesem Moment so sehr. Ein letztes Mal drehte ich mich um und sah dem Ort des Grauens ins Gesicht. Die letzte Träne rollte hinab, ehe auch meine Miene einen ausdrucksloseren Ausdruck annahm und ich den anderen drein hinterher schritt.
 

Wir kamen draußen vor dem Schloss zu stehen. Die Truppen konnten nicht weit entfernt sein, ihre Aura spürten wir drei immer deutlicher. Mir lag jedoch immer noch eine Frage auf der Zunge.

"Ich verstehe nicht, wieso unsere Männer gegen so starke Gegner kämpften, während unsere Gegner da draußen Körper besaßen"

"Ganz einfach" erklärte mir Yuri.

"Ich schätze sie sollten das Schloss einfach nur umzingeln und jemanden töten der entwischen sollte, sie hatten nicht damit gerechnet dass wir so stark sein würden"

"Das heißt die Stärkeren sollten alle vernichten während die da draußen nur aufpassen sollten?"

"Du hast es erfasst, sie hatten wie gesagt wahrscheinlich nicht gerechnet, dass überhaupt jemand entkommen sollte, jedenfalls nicht durchs Fenster", meinte Cleo.

Plötzlich sagte Kaori

"Eine Sache geht mir nicht aus dem Kopf"

"Die wäre?", meinte Yuri genauso emotionslos.

"Wir sind nicht umsonst vier Elementarkriegerinnen, wäre es da möglich unsere Attacken bzw. Energien zu bündeln?"

Cleo hatte die ganze Zeit geschwiegen, doch auch jetzt mischte sie sich ein.

"Ich habe mal etwas vor langer Zeit als kleines Kind über eine unschlagbare Attacke gelesen, sie soll von vier Youkais gleichzeitig aufgerufen werden können"

Schweigen.

Ich seufzte leicht.

"Und wenn es auch wir wären, von dem in dem Buch die Rede gewesen war, in dieser kurzen Zeit können wir es unmöglich ausprobieren"

"Wir müssen", unterbrach mich Cleo fast überstürmt.

Sie drehte ihren Kopf in meine Richtung und ließ ihn ein wenig schief hängen.

"Es ist die einzige Chance die wir noch haben"

"Sie hat Recht...wenigstens das schulden wir unseren Männern", meinte auch Yuri.

Kaori nickte diesmal nur leise. Ich stemmte einen Arm in die Hüfte.

"Also gut, dann lasst es uns probieren"

Allgemeines Nicken, als wir uns dann in einem Rechteck platzierten.

"Und was jetzt", fragte ich Cleo nachdenklich.

"Pscht...konzentriert euch auf euere Energien"

Ich schloss die Augen und konzentrierte mich, genauso auch Yuri und Kaori. Mir wurde nach etlichen Sekunden richtig warm und wir kriegten den weitern Befehl unsere Waffen zu ziehen. Ich rief den Elementstab hervor, Kaori nahm ihre Katanas und Yuri ihren Bogen mit Pfeil. Cleo hielt ihr Schwert hin. Wir streckten unsere Waffen in die Mitte.

"Jetzt übertragt euere Energien in die Mitte"

Ich versuchte es. Mein Stab leuchtete nach einiger Zeit grünlich und begann zu vibrieren. Auch den anderen erging es so.

"Sehr schön....es scheint zu funktionieren"

"Los weiter, die Truppen sind schon da"

Ich sah sie, sie warfen dunkle Schatten und hatte zum Teil rießige Schwerter oder Waffen dabei. Heimlich fragte ich mich, wie man ohne Körper eine Waffe führen konnte. Ich würde die Wahrheit nie erfahren! Ich sah wie in unserer Mitte eine Lichtkugel erschien, die langsam an Größe gewann.

"Weiter los...wir schaffen das" meinte Cleo ermutigend. Eine ungeheuere Energie ging davon aus, es war unglaublich! Meine Haare fingen an zu wehen, ebenso die von Yuri, Kaori und Cleo.

°Wahnsinn, was für eine Kraft°

Die Truppen rückten immer näher und wir strengten uns alle umso mehr an. Die Angst stieg!

"Ja so ist´s richtig, auf 3 gehst du Kaori und Aika schlagartig auf die Seite, während Yuri den Energieball mit ihrem eigenen Pfeil abschießt"

"Ok" meinten wir drei gleichzeitig.

Jetzt kamen die Gegner zum Stillstand und sie standen uns gegenüber nur 7 Meter entfernt.

Der Anführer der mindestens die Zweimetergrenze überschritt, meinte amüsiert.

"Na sieh mal einer an, die Königin schickt 4 junge, hübsche Mädels als Verteidigung, findet ihr das nicht auch rührend Männer?"

Daraufhin lachten alle erst mal kräftig und der Anführer kam näher. Doch er blieb auf einmal schlagartig stehen.

"Das gibt es nicht, was ist das für eine Energie, die ihr da produziert habt"

Kaori meinte ebenso hinterhältig grinsend.

"Die Energie des Todes mein Lieber, sag auf Wiedersehen", denn Cleo nuschelte schon leise die Zahl

"Drei"

Sofort fielen ich und Kaori zu Boden, weg von der Schusslinie und Yuri ließ ihren Pfeil sirren. Die nächsten Sekunden ging alles ganz furchtbar schnell, aber auch irgendwie in Zeitlupentempo, ich konnte es nicht beschreiben. Ich sah wie dieser Pfeil mit der Energie, umhüllt von Yuris eigenem blauen Lichtstrahl auf die rießige Gegnerschar zuflog, dann auf einmal ein gleißendes Licht und eine unglaubliche Druckwelle. Entsetzt sah ich wie sich wellenartige Ströme ausbreiteten und mich erfassten, wo die andern waren bekam ich nicht mit. Ich spürte nur einen unglaublich starken Schlag gegen mein Körper und flog in die Luft mit lauter Staub und Dreck und landete letzten Endes in einem See hinter dem Schloss.

Noch total geschockt durchstieß ich in ein paar Zügen die Wasseroberfläche und schwamm hektisch atmend ans Seeufer. Mir tat mein Rücken unglaublich weh. Ich war mit voller Wucht auf die Wasseroberfläche mit meinem Rücken zuerst aufgekommen. Total müde und erschöpft stützte ich mich am Ufer ab und legte mich ins Gras.

°Mein Rücken, verdammt tut er weh°

Ich biss die Zähne zusammen, er war noch ganz betäubt von dem Schlag. Plötzlich erinnerte ich mich, dass ich ja eigentlich schwanger war und von Glück reden konnte, dass ich nicht mit der Vorderseite aufgekommen war, denn sonst wäre das Kind mit höchster Wahrscheinlichkeit tot gewesen! Erschreckt setzte ich mich auf und legte meine Hand auf meinen noch nicht gewölbten Bauch. Ein paar Sekunden verharrte ich so und wolle herausfinden ob alles in Ordnung war, ich wusste nicht ob es in dem Moment Einbildung war, jedoch glaubte ich ein leises Klopfen, also den Herzschlag des Kindes zu spüren. Ich stand wackelig auf und stellte mich gerade hin, außer meinem Rücken beschwerte sich kein Körperteil von mir. Ich sah in den See. Ich war von Kopf bis Fuß nass, und mein Gesicht sah furchtbar aus, mit lauter Gras, Schmutz und Kampfspuren. Ansonsten war alles ok.

Ich drehte mich herum und wollte sehen wo die anderen geblieben waren.

"Cleo, Kaori.....Yuri wo seid ihr?"

Ich fand Kaori nicht unweit eines Baumes, alle viere von sich gestreckt.

"Aika.."

Ich rannte zu ihr hin und hielt ihr Gesicht in meinen Händen.

"Geht es dir gut, hast du Schmerzen?"

Sie nickte gequält und setzte zu einem Wort an, ließ es aber vor Schmerz bleiben.

Ich tastete sie ab und als ich ihren Arm und den Rücken berührte, schrie sie auf.

"M-Mein Rücken...ich glaube er ist beschädigt"

"Ich seh´s, warte ich versuch dich hochzunehmen"

Schnell packte ich sie unter den Armen, mein Schmerz im Rücken stark ignorierend und zog, als sie und ich beide gleichzeitig schreien. Ich wegen meinem Stechen im Rücken und sie ebenfalls wegen ihren Schmerzen.

Ich sank auf die Knie und biss die Zähne erneut zusammen. Eine Schmerzenswelle nach der anderen durchjagte meinen Körper. Kaori hatte einen gequälten Gesichtsausdruck aufgelegt und lag wie ein lebloses Bündel am Baumstamm. Als mein Schmerz nachließ richtete ich mich langsam wieder auf und versuchte aufzustehen, woran ich aber kläglich scheiterte.

"Ich lass dich hier nicht allein Kaori, ich hol Hilfe"

Sie nickte schwach und ich kroch auf allen Vieren langsam davon. Nicht unweit sah ich Yuri, die sich um Cleo kümmerte.

"Yuri"

Sie sah sofort zu mir und stupste Cleo an.

"Mensch bin ich froh, dass du noch lebst, wo ist Kaori?" fragte mich daraufhin Cleo.

"Sie liegt verletzt dort hinten an einem Baum, bitte hilf ihr, sie braucht dringend Hilfe"

Sofort verstummten die beiden und sahen mich ernst an.

"Wir können selbst nicht...Cleo hat´s voll erwischt, du siehst doch ihre Nase, die blutet wie ein Schwein und ihr Arm ist hinüber" "Und du? Du bist doch gesund Yuri"

"Nur weil ich aufrecht sitze?"

"Was soll das heißen"

Ich fragte sie schon leicht sauer und sah sie herausfordernd an.

"Na ich hab mein Knie verrenkt"

Sie zeigte auf die Stelle und erst jetzt fiel es mir auf. Die Stelle wo das Knie eigentlich ein wenig herausragen sollte, die Stelle war flach und stattdessen ragte diese Wölbung paar Zentimeter weiter davon. Ich hätte um ein Haar bei dem Anblick gekotzt.

"Aika? Geht es dir gut, du bist gerade so bleich geworden"

Cleo´s Besorgnis überraschte mich. Denn sie sah selbst nicht gerade gut aus. Ihre Nase blutete immer noch wie aus Strömen.

"Was sollen wir jetzt tun"

Meine Stimme versagte fast, wir waren alle total zugerichtet und keiner konnte uns helfen? Das gab es doch nicht.

Ich erhielt keine Antwort. Cleo und Yuri schlossen die Augen, lehnten an das Schlossgemäuer und versuchten den Schmerz, der jetzt durch den allmählich nachlassenden Schock hervortrat, zu ignorieren.

Verzweifelt legte ich mich auf den erdigen Boden und vergrub mein Gesicht dort. Jetzt war alles aus. Keine von uns konnte sich bewegen, unsere Männer waren ebenfalls bewegungsunfähig. Es konnte also keiner die Frauen holen! Der Schmerz in meinem Rücken pulsierte und wurde unmerklich stärker.

In dem Moment gingen mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Was würde aus meinem Kind werden, wenn ich jetzt starb? Was aus Sesshoumaru? Und meinen Freundinnen hier? Hatten die anderen Frauen überhaupt Schutz gefunden? Fragen über Fragen und mein Kopf fing an wehzutun. Ich hörte mein eigenes Herz schlagen! Mir tat alles weh und je länger ich liegen blieb, desto schwerer fiel es mir wieder aufzustehen.

Ich wusste nicht wie lange ich hier schon lag, vermutlich nur ein paar Minuten, die mir wie Stunden vorkamen, dennoch wollte ich sehen, wie es Kaori ging. Yuri war bei Cleo, ich musste Kaori Beistand leisten.

Ich wollte mich aufrichten, doch ich schaffte es nicht. Ich war kraftlos und der Schmerz im Rücken ließ mich ruckartig zusammenzucken. Verzweifelt legte ich mein Kopf auf meinen Arm, während der andere nach vorne über den Boden fiel......auf etwas drauffiel. Ich hob meinen Kopf wieder und plötzlich sah ich Sess vor meiner Nase stehen. Er sah ziemlich mitgenommen aus, doch versteckte er dies wie üblich hinter seiner Maske und starrte zu mir herunter.

"Senpai..."

Meine Stimme versagte ein zweites Mal, ich wollte ihm so gerne mitteilen, dass wir gesiegt hatten, dass keine Gefahr mehr drohte, doch ich schaffte es einfach nicht. Ich sah hinter ihn und konnte auch die anderen Männer erkennen, die in dem Saal gekämpft hatten, auch sie schleppten sich qualvoll nach draußen, etliche konnten nicht gehen und wurden über der Schulter getragen oder von zwei Männern gleichzeitig gestützt. Ich erkannte den Typen, der mit Kaori getanzt hatte.

"Hey..hierher..K-aori.."

Er wurde hellhörig, kam eher schlecht als recht hinübergehumpelt und ging vor mir in die Knie.

"Wo ist sie?"

"Sie ist schwer verletzt....dort am Baum"

Ich zeigte in seine Richtung und er warf mir noch einen dankenden Blick zu, als er sich davonmachte.

Zum Glück war Kaori jetzt auch versorgt. Sesshoumaru hatte sich zu mir heruntergebeugt und wollte mich hochheben, doch ich schrie auf. Mein Rücken brannte so furchtbar.

Sesshoumaru wischte irgendetwas von meinem Rücken weg, was nur? Als ich seine Hand sah, war diese blutdurchtränkt. Moment mal.

"Senpai, was ist mit meinem Rücken?"

Er sah mich beruhigend an und strich meinen Arm entlang.

"Die obere Hautschicht ist aufgeplatzt"

Er sagte es so gelassen, als ob es nur eine kleine Schramme wäre. Ich stöhnte leise. Daher also das Blut auf seinen Händen. Doch wieso hatte ich das nicht gespürt? War das immer noch der Schockzustand?

Shintai, der noch halbwegs gehen konnte, kam zu mir herüber, vermutlich war er während dem Kampf die ganze Zeit damit beschäftigt sich hinter dem Rücken eines anderen zu verstecken, denn er war nicht so schwer verletzt wie die anderen.

"Wo sind die anderen Frauen?"

"Ich weiß es nicht, sie sind in einem Versteck.....irgendein Wasserfall hat sie gesagt"

Er überlegte und kratzte sich am Kinn.

"Natürlich, ich werde so schnell es geht Hilfe holen"

Ich nickte und blieb auf Anweisung Sesshoumaurs liegen. Er gab mir sein Fell und bettete meinen Kopf darauf. Ich legte meine Hand auf die seinige und drückte diese.

"Ich bin so froh, dass ihr noch am Leben seid"

"Die Verletzungen sind schwer, jedoch nicht bedrohlich"

Ich lächelte ein wenig. War ja klar, dass das jetzt kam. Doch ich sagte nichts mehr und blieb einfach regungslos liegen. Er stellte mir auch keine Fragen mehr, sondern setzte sich nahe zu mir und legte seine andere Hand auf meinen Kopf. Ich fühlte mich richtig geborgen, obwohl ich solche Schmerzen hatte. Sesshoumaru war da, wenn ich ihn brauchte. Ich musste ihm nicht vorjammern, dass es mir schlecht ging und ich ihn brauchte, er tat es von selbst. Denn er wusste und spürte alles was sich in mir tat. Und deshalb war ich ihm so dankbar dafür.

Etwa eine Viertelstunde darauf kam Shintai mit der großen Frauenmenge her. Endlich, ich begann schon langsam zu frieren, obwohl es überhaupt nicht kalt war, doch es war einfach die Verzweiflung und die Schmerzen, die mich zittern ließen. Jeweils zwei Frauen kümmerten sich um eine Person. Sesshoumaru wurde ebenfalls von zwei Frauen umringt, doch diese wichen zurück, als er bedrohlich knurrte.

"Ihr seid verletzt, wir wollen nur helfen"

"Zuerst sie"

Er deutete dabei zu mir. Die beiden Frauen verstanden anscheinend, dass sie hier gerade mit ihrem Leben spielten, wenn sie mich nicht augenblicklich verarzten würden.

"A-also G-gut, sie zuerst"

Die eine lief schnell ins Schloss und kam mit einer Trage herbeigerannt. Da sie sahen, dass man mich nicht so mitnehmen konnten, war diese Idee nicht dumm. Sesshoumaru half dabei. Ich wurde an Händen und Füßen gepackt und hochgehoben

"Waaaaaahhhh"

Es brannte, Hilfe es brannte, mein armer Rücken. Ich wurde schnell, aber unter dem wachsamen Auge Sesshoumarus, sanft auf die Trage gelegt und dann von den beiden Frauen hochgehoben und ins Schloss transportiert. Hinter mir hatte man Yuri ebenfalls unter Protestgeschrei auf eine ähnliche Trage hochgehievt und schleppte sie nun schimpfend ebenfalls ins Schloss.

"Ihr Grobiane, ich hätte ein wenig mehr Rücksicht erwartet, schließlich haben wir euer verdammtes Schloss gerettet"

Ich musste unwillkürlich grinsen. Das war einfach nur Yuri.

Der Saal in dem die Männer gekämpft hatten und der vor kurzem noch dem Tanz gedient hatte, verwandelte sich in eine Riesenambulanz. Die toten Laichname wurden unter Tränen von so manchen Frauen entfernt und die Verletzten wurden dort gelagert. Ich wurde in eine Ecke verlegt. Der ganze Raum war voll von weinenden Frauen und verletzten Kriegern und Kriegerinnen. Die Stimmung war miserabel. Ich bekam Kopfschmerzen.
 

Die nächsten Stunden wurden unerträglich. Alle wurden verarztet mit, oder ohne Geschrei und meine Kopfschmerzen steigerten sich umso mehr. Minako wurde mir zugeteilt und verarztete mich mit größter Rücksicht und Sorgfalt. Kaori hatte man ins Koma versetzt, ihr Rückgrad musste wieder geradegebogen werden, denn einer ihrer Wirbelknochen war verrutscht. Yuri ebenfalls, sie lag schlafend mit dem Kopf an der Wand, während zwei Frauen ihr Knie wieder hinbogen und so etliche Wunden verbanden und mit Kräuter beschmierten. Cleo, die Arme hatte schon volle zwei Tücher vorn und hinten vollgeblutet und saß jetzt völlig fertig und etwas bleich um die Nase an der Wand und sah sich so wie ich das ganze Geschehen an.

Ich lag einfach da und beobachtete, während Minako mich verarztete. Sie hatte mich Betäubungskräuter schlucken lassen und verteilte nun Salbe auf meinem Rücken. Ich kam mir wie im Kino vor. Während sich alles vor meinem Augen abspielte, lag ich teilnahmslos am Boden und sagte kein Wort.

"Aika geht es dir gut? Du siehst so abwesend aus"

Ich drehte mein Kopf langsam zu Minako und sah sie stumm eine Weile an. Sie runzelte die Stirn.

"Aika?"

"Ich habe mich nur gefragt, ob sich der Kampf gelohnt hat"

"Wie denn das? Natürlich hat er sich gelohnt....wach auf Aika ihr habt gesiegt, du und deine Freundinnen, das ist sich hier jeder bewusst"

Ich wartete eine Zeitlang mit der Antwort und überlegte.

"Ja schon...doch für welchen Preis?"

"Wie Preis? Ihr habt unser Schloss beschützt"

Ich zog nachdenklich eine Schnute.

"Aber die Hälfte der Männer ist gefallen....tot"

"Wenn ihr nicht eingegriffen hättet, wären alle Männer tot."

Sie verstummte dann und wendete sich der Arbeit zu. Ich hatte für einen kurzen Moment Schmerz in ihren Augen erkennen können. Innerlich fragte ich mich selbst was ich wohl gemacht hätte, wenn Sesshoumaru gefallen wäre. Hätte ich stundenlang geheult oder wäre zusammengebrochen? Nein, vermutlich nicht. Vermutlich wäre ich einfach nur dagestanden und hätte nichts getan, während ich verzweifelt meine Gedanken zu sortieren gesucht hätte. Ich war so froh, dass er noch lebte.

"So, fertig"

"Danke Minako, ich schulde dir echt noch etwas"

"Quatsch keine Märchen, sondern sieh zu dass du mit Sesshoumaru-sama glücklich wirst..."

Ein leichter Hauch der Bitterkeit schwang in ihrer Stimme, doch sie verbarg es sehr schnell und machte wieder einen fröhlichen Eindruck.

"So ich bring dich gleich zu Kaname, damit sie feststellen kann, ob es deinem Kind auch gut geht"

"Ja, danke"

Sie zog mich hoch und packte mich am Arm. Langsam gingen wir durch die verletzten Reihen hindurch und verließen den Saal. Sie führte mich zum privaten Verarztungszimmer von Kaname. Sie verließ mich wieder vor dem Zimmer und verschwand in den dunklen Gängen. Ich sah ihr noch eine Zeit lang nach, während meine Hand auf der Türklinke ruhte. Dann schüttelte ich den Kopf und betrat das Zimmer.

Ich war ein wenig erstaunt wie voll das Zimmer war. Es war ein Bild des Grauens. Kaname nähte gerade eine rießige Wunde eines Kriegers. Der schien jedoch schon völlig weggetreten zu sein. Ich schauderte leicht. In jedem Eck des Zimmers saß ein weiterer Verletzter. Hier handelte es sich um ernste Fälle, die operativ Behandelt werden mussten. Kaname leistete ganze Arbeit, ich bewunderte solche Frauen immer. Ich selbst konnte so was nicht. Ich hatte schon immer Angst gehabt, wenn ich eine Spritze bekommen sollte.

Cleo hatte früher immer gelacht. Sie meinte ich würde mich lieber halb totschlagen lassen, als eine einzige Spritze zu bekommen. Ich lehnte mich an die Wand und wartete ab, bis Kaname Zeit für mich hatte.

Nach einer Weile legte sie ihr ganzes "Werkzeug" beiseite und rief meinen Namen. Ich horchte sofort auf und sie führte mich in ein Nebenzimmer.

"So, da wäre also wieder unsere liebe Aika"

Sie lächelte kurz.

"Was führt dich hierher?"

"Mein Kind...ich wollte mich nach dem Kampf untersuchen lassen"

Sie wirkte nachdenklich und kam dann mit ihrer Ausrüstung zu mir herüber. Ich musste mich hinlegen.

"Jaja, die Königin ist euch sehr dankbar dafür und sogar richtig erstaunt....vier Frauen retten die halbe Hofschaft, jedenfalls was noch davon übrig geblieben ist an Leuten und das Schloss noch dazu"

Ich kratzte mich leicht verlegen am Kopf. Jetzt musste ich mich entspannen, während Kaname mich untersuchte. Dabei machte sie ein paar "Ahs" und "ohs" und beendete schließlich ihre Untersuchung.

"Alles in bester Ordnung, euer Kind ist wirklich sehr zäh"

Ich atmete erleichtert aus.

"Vielen Dank Kaname, ich hatte schon Angst, es könnte ihm was passiert sein"

Sie lächelte wieder eines ihrer geheimnisvollen Lächeln und ging zu einem Schrank hinüber.

"Hier dieses Mittel solltest du einnehmen....es wird dir etliche Beschwerden während der Schwangerschaft erleichtern"

Neugierig sah ich auf das Fläschchen in ihrer Hand.

"Was ist das?"

"Ein Mittel, dass dich ein wenig stärken und abhärten wird, damit du morgens besser aufstehen kannst"

"Achso wegen der Übelkeit und den Stimmungsschwankungen"

"Genau, du solltest dich geehrt fühlen, dieses kleine Mittelchen bekommt nicht jede Frau von mir"

Ich sah sie ein wenig fragend an und meine Augen begannen unmerklich zu leuchten.

"Bin ich denn etwas besonderes?"

"Nunja, du bist die Prinzessin dieses Landes und hast unser Schloss und seine ganzen Insassen gerettet"

"Das war ich aber nicht allein, Yuri, Kaori und Cleo haben mir geholfen, ohne sie wäre ich schon längst ade"

Sie nickte flüchtig und erklärte dann.

"Ja und deswegen werdet ihr von der Königin auch noch dementsprechend geehrt werden"

"oh"

Schon wieder eine Festlichkeit, ich war schon froh, wenn wir endlich hier wegkommen würden. Geknickt ließ ich einen Seufzer los.

Ich hatte da aber noch eine andere Frage. Sollte ich sie stellen?

"Kaname, verzeih bitte aber in Sachen Schwangerschaft kenn ich mich nicht so sonderlich unter Dämonen aus, deshalb wollte ich dich fragen, wie du erkennen kannst dass beim Kind alles in Ordnung ist.....ich meine ich will nicht behaupten dass du lügst, aber ich bin doch erst seit ein paar Tagen schwanger"

Erst sah sie mich etwas komisch an, dann jedoch brach sie in schallendem Gelächter aus. Sie konnte sich fast gar nicht mehr beruhigen. Ich wusste nun wirklich nicht, was daran so komisch war!

"Also das ist so mein Kind, die menschliche Schwangerschaft dauert im Durchschnitt 9 Monate, die von Dämonen jedoch nur 7 Monate. Das heißt, bei dir setzt alles früher ein und da die kleinen Youkais im Bauch auch schon stärker sind als kleine Menschenbabys halten sie mehr aus. Deshalb findet die Befruchtung eher statt, die Entwicklung schneller und und und. Daher auch deine schon frühe Übelkeit. Hast du sonst noch welche Fragen?"

Ich wusste nicht wie ich schauen sollte. Verzweifelt, froh oder unglücklich, meine Miene war eher undeutlich, jedoch konnte man den Hauch von Zweifel nicht übersehen.

"Aber, aber, ein bisschen mehr Freude euere Hoheit und zukünftige Gefährtin des westlichen Lords"

Ich lachte. Wie sich das angehört hatte, als würde ich einen Greis heiraten.

Kaname zwinkerte mir spitzbübisch zu und ich erkannte in dem Moment erst ihre etwas kindlich wirkende Ader.

"Kaname was ist eigentlich so besonders an Sesshoumaru?"

Im ersten Moment wirkte sie ein wenig überrascht, kam dann aber mit dem Fläschchen in der Hand zu mir herüber und überreichte es mir. Sie setzte sich auf einen Stuhl neben mich.

"Nun er ist wahrscheinlich der einzige Mann der nie an einer Partnerin interessiert war"

"Du meinst, er meint es nicht ernst mit mir?"

Sie lachte wieder und ich legte meinen Kopf ein wenig schief. Was war daran so lustig? Das war eine ernst gestellte Frage.

"Nein so habe ich das nicht gemeint, ich meine vor dir haben schon etliche Frauen versucht ihn für sich zu gewinnen...."

"Aber?"

"..er zeigte nie einen Hauch von Interesse, dabei hätte er an jedem Finger 10 Frauen, wenn nicht mehr haben können, ich meine wirklich schöne und wohlerzogene Frauen"

"Mhm"

Ich sah ein wenig überlegend durch das Zimmer, wohl bewusst das Kaname mich intensiv musterte.

"Aber wahrscheinlich liebt er an dir das, was wir alle so an euch schätzen"

Ich machte ein fragendes, aber zugleich ernstes Gesicht.

"Das wäre?"

Sie legte mir eine Hand auf die Schulter und sah an mich warm an. Mir wurde ein wenig flau im Magen.

"Deine Offenheit, deine einzigartige Charakterstärke, deine ausdauernde Kraft und deinen Mut....das hat nicht jede Frau Aika und in dieser Kombination erst recht nicht"

Ich sah zu Boden, mir war es aus irgendeinem undefinierbaren Grund peinlich, dass sie mir so was sagte. Ich mochte es nicht, wenn man mich zusehr rühmte oder ins Rampenlicht stellte. Deshalb bedankte ich mich noch einmal recht herzlich und ging dann in den Flur hinaus, die dunklen Gänge entlang und kam dann schließlich wieder in dem großen Saal mit den vielen Verwundeten an.

Mein Blick huschte durch die Reihen, als ich die gesuchte Person schließlich fand. Ich ging zu ihm hinüber, er saß in seiner gewohnten Haltung in einem Eck, ein Bein angewinkelt, das andere ausgestreckt. Sess hatte seine Augen geschlossen und blickte auch nicht auf, als ich mich zu ihm hinuntersetzte. Ich machte mir wirklich Sorgen, er sah so mallertriert aus.

"Senpai? Geht es euch gut?"

Er öffnete die Augen, sah mich kurz an und schloss sie dann wieder. Ich wurde langsam unruhig. Wieso sagte er nichts?

"Eure Wunden müssen gesäubert und verschlossen werden, Senpai"

Es kam diesmal zwar keine Antwort, aber ein leises Knurren von ihm. Ich gab nicht auf und wich auch nicht zurück. Stattdessen lehnte ich mich an ihn und schloss ebenfalls die Augen.

"Darf ich denn euere Wunden versorgen?"

Ich fragte ganz ruhig und leise, trotzdem hatte er es verstanden und auch wenn ich die Augen geschlossen hielt, merkte ich wie sich sein Kopf in meine Richtung drehte und er mich ansah. Ich öffnete ebenfalls meine Augen und sah ihn warm an.

"Bitte", flüsterte ich leise.

Er konterte mit einer Gegenfrage.

"Wie geht es deinen Verletzungen"

Jetzt strahlte ich ihn förmlich an und drehte mich mit dem Rücken zu ihm. Er fuhr sanft mit seinen Krallen darüber und nickte dann, als ich mich wieder umdrehte.

"Sie sind heil, seht ihr und euere müssen jetzt auch versorgt werden"

"Das tun sie von selbst, außerdem sind es keine großen Schmerzen"

Ich seufzte merklich. Mann, war der stur und ziemlich ungesprächig, wenn er verletzt war. Vermutlich deshalb, weil er Schmerzen hatte und es vor allen anderen nicht zugeben wollte. Er sah wirklich zugerichtet aus, überall Blut und am Bauch die Hauptblutquelle.

Ich stemmte meine Arme in die Hüften.

"Wisst ihr was, es ist mir jetzt egal was ihr sagt ich versorge jetzt eure Wunden und damit basta und wenn ihr mir den Kopf abreißt"

Er sah mich kühl an und war mit der Idee gar nicht einverstanden, doch wie gesagt, sollte er machen, was er wollte, mich schüchterte er jetzt nicht ein. Ich war bald seine Frau und dann würde auch ich ein paar Regeln aufstellen. Ich hatte nicht bemerkt, wie ich bei diesen Gedanken heimlich lächeln musste und wurde prompt von Sess angesprochen.

"Wieso lachst du"

"Nichts, nur so"

"Du lügst schon wieder"

"Ihr aber auch, ihr sagtet ihr habt keine großen Schmerzen, das war gelogen!"

Er sagte daraufhin nichts mehr, ich erhob mich und grinste nochmals geheimnisvoll, ehe ich von anderen Frauen Desinfektionsmittel, Bandagen und Salben holte. Ich schlenderte mit dem Zeug wieder zu ihm hin und stellte es ab.

"So und jetzt bleibt ruhig liegen, sonst wende diesmal ich Gewalt an"

Auf einmal verzog auch er die Mundwinkel zu einem leichten Lächeln, als er dann wieder gequält die Augen schloss.

Ich öffnete sein Oberteil und erschrak fast. Eine schrecklich tiefe Wunde klaffte in seinem Bauch, außerdem war sein rechter Arm ausgerenkt. Unzählige andere Schnitte oder Wunden prangten ebenfalls mir entgegen. Ich starrte unfassbar auf dieses Bild vor mir und wurde dann richtig wütend. Ich murmelte.

"Ja ja, keine Schmerzen"

Dann packte ich ihn an den Schultern und drückte ihn die Wand hinunter, weswegen er leicht irritiert und sauer die Augen wieder öffnete. Er knurrte und ich ebenfalls.

"Ruhe und keine Widerrede"

Ich blitzte ihn gefährlich an und machte mich erst an seine rechte Schulter dran, die total komisch Wegstand. Mit einem kräftigen Ruck brachte ich diese in die ursprüngliche Position. Sess knurrte nur leicht und spannte das Gesicht merklich an. Doch ich machte weiter. Ich zeigte jetzt wirklich kein Erbarmen mehr. Ich säuberte erst die Wunden mit ein wenig Wasser, sprühte dann das Desinfektionsmittel drüber, was ein mächtiges Zucken Sesshoumarus hervorrief. Doch immer noch sagte er kein Wort, stattdessen hatte er sich wieder ein wenig aufrecht gesetzt. Sanft drückte ich ihn wieder hinunter und legte seinen Kopf auf das fluffige Ding. Sein Gesicht war immer noch angespannt und in diesem Moment tat er mir wirklich Leid. Die Schmerzen mussten wirklich groß sein. Doch Selbstbeherrschung wurde ihm wahrscheinlich schon als kleines Kind eingetrümmert, anders konnte ich es mir nicht erklären. Denn bei diesen Schmerzen wäre ich nicht so cool und gelassen liegen geblieben und keinen Ton von mir gegeben.

Insgeheim bewunderte ich ihn dafür, er war immer so stark, die Gelassenheit in Person und was war ich? Manchmal kam ich mir neben ihm richtig blöd vor, er wusste immer alles, jeder Schritt war durchdacht, während ich immer in Zweifeln blieb. So wie auch die Sache mit dem Kind.

Ich hatte nicht bemerkt, wie Sesshoumaru mich anstarrte, während ich in meiner Gedankenwelt versunken war und die Wunden versorgte.

Auf einmal spürte ich wie eine Hand über meinen Bauch strich. Ich sah nach unten und bemerkte Sess´ Hand.

"Wie geht es dem Kind"

Ich musste auf einmal wieder lachen.

"Es ist genauso zäh wie ihr"

Seine Hand ruhte immer noch auf meinem Bauch.

"Die Prüfungen werden nicht einfach mit einem Kind im Bauch zu bewältigen sein"

"Ich schaff das schon.....irgendwie"

Er strich mir noch einmal sanft über den Bauch, obwohl er nur eine leichte Wölbung besaß, die man selbst so nicht richtig sehen konnte. Nur wenn ich das Oberteil hochzog und mich seitlich an einen Spiegel stellte, sah man einen leichten "Polsteransatz".

Ich legte meine Hand auf die seinige und drückte sie leicht.

"I´m strong"

Ich hob um mein Gesagtes zu bekräftigen, meine beiden Arme hoch und bildete eine Kampfstellung.

Er hingegen sah mich skeptisch an und machte ein gemischtes Gesicht zwischen Verständnislosigkeit und einem leichten Hauch von Neugier.

"Bitte?"

"Oh sorry, ich vergaß, wir sind hier im Mittelalter"

"Sorry?"

Ich seufzte und rollte genervt mit den Augen, eine Eigenschaft die ich eigentlich ablegen wollte, allerdings klappte das nicht, wie ich wieder mit Bravur feststellte.

"Egal, auf jeden Fall lass ich mich nicht unterkriegen"

Ich machte mich nun daran, ihm einen Verband umzulegen, als ich plötzlich stoppte. Meine Augenbraue zuckte merklich.

"Senpai, ich kann auch eine andere Frau holen, die unter meinen Zügel euere Wunden verheilt"

Das hatte wirklich gefruchtet, er hob langsam seinen Oberkörper, damit ich den Verband um ihn wickeln konnte. Dabei warf er mir einen kalten Blick zu und wahrscheinlich hätte er mir wirklich den Kopf abgerissen für meine Frechheit, aber ich war ja bald seine Frau und deswegen duldete er es wahrscheinlich. Ich verband ihn ordentlich und legte dann das ganze Zeug weg, damit es sich jemand anderer holen konnte, der Hilfe brauchte.

"Na also, war doch gar nicht so schlimm und jetzt gehe ich auch, damit ihr auch euere Ruhe vor mir habt"

Ich erhob mich und ging los.

"Bleib"

Mitten im Gehen blieb ich stehen und drehte mich zu ihm um.

"Ruhe kann man auch zu zweit genießen"

Hatte ich mich da etwa verhört? Erst war er so abweisend zu mir, was ich ja auch irgendwo verstehen konnte und jetzt forderte er mich auf hier zu bleiben. Also aus diesem Youkai wurde ich einfach nicht schlau.

Langsam ging ich näher zu ihm hin und setzte mich neben ihn. Was ich nicht bemerkte, war dass ich mich in genau der selben Haltung neben ihn hinsetzte, sprich ein Bein angewinkelt, das andere ausgestreckt, wie er.

Cleo, die ihren Freund suchte kam zu uns herüber und blieb einen guten Meter vor uns ruckartig stehen. Sie stemmte einen Arm seitlich an ihrer Hüfte ab und schüttelte lächelnd den Kopf.

"Ihr habt nicht zufällig Kenta gesehen?"

Wie aus einem Mund antworteten wir beide gleichzeitig

"Nein"

Sie musste plötzlich wieder lächeln.

"Was ist?" fragte ich sie.

"Ihr seid wirklich das perfekte Paar"

Damit drehte sie sich um und erst jetzt erkannte ich den Sinn in ihren Worten, denn ich hatte erst jetzt bemerkt dass ich genauso wie Sess saß. Ich drehte meinen Kopf zur Seite, ebenfalls Sesshoumaru. Unsere Blicke trafen sich und wir beide mussten plötzlich lächeln. Er legte seinen Arm um meine Taille und zog mich näher zu sich. Mein Kopf lehnte an seiner Schulter. Während wir schweigend nebeneinander saßen, fühlte ich mich so geborgen. Sesshoumaru, ich, Rin und unser noch ungeborenes Kind. Wir waren jetzt schon eine kleine Familie, ich glaubte zu wissen, dass Sesshoumaru jetzt genauso dachte. Ich wusste nicht woher....ich spürte es einfach. War dies weibliche Intuition oder einfach nur unsere enge Verbindung? Ich wusste es nicht und wollte es auch gar nicht wissen. Denn ich war einfach nur glücklich in diesem Moment.....bald würden wir eine richtige Familie sein, bald würde alles vorbei sein.
 


 

So das wars wie immer, ich bin kaputt und meine arme Beta-leserin auch, der ich soviel zumuten musste....sorry Schatz!

Aber ohne dich wär ich einfach aufgeschmissen!
 

Also, wer so lieb ist und mir jetzt ein Kommi hinterlässt, kann mit einem Special in dem nächsten Kappi rechnen ^-^
 

Bye Aoko_



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Kommentare zu diesem Kapitel (38)
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Von:  blacksun2
2008-05-15T10:44:37+00:00 15.05.2008 12:44
hmm, ich dafür das ein Großteil angeblich youkaidamen sein soll, haben sich die Frauen ziemlich schwach verhalten, das wirkte irgendwie seltsam . . .
den Kampf und Aikas Verzweiflung hast du sehr gut beschrieben
am besten fand ich die Stelle, wo die 4 Mädels in die "finale" Schlacht sind, und sich darauf einstellen zu sterben, das war sehr emotional und die Gefühle kamen total realistisch rüber

wenn ich Aika wär, wär ich auch total erschrocken, Sess so zu sehen, wann kommt es schließlich mal vor, dass er so zugerichtet ist
war soo süß, wie sie ihn "zwingt" ihn behandeln zu dürfen, wär sie nicht seine Verlobte, o.O er hätte ihr wohl wirklich den Kopf abgerissen
nur
ach je und bald die Prüfung, ich würd ihr wünschen, dass sie irgendwie drumrum kommt und sich mal bissel entspannen kann, aber das Glück wird das arme Mädel wohl nicht haben


Von:  Thuja
2007-11-17T16:54:19+00:00 17.11.2007 17:54
wow, die Schlacht war wirklich super mege genial. Und sooo spannend. ich konnte gar nicht genug kriegen.
Außerdem finde ich es toll von Aika, dass sie es schafft alle Menschen die Freundschaft anzubieten. Das war nicht nur bei jaken so, den sie ja am Anfang auch nicht leiden konnte, sondern auch bei Minako.
Das zeigt echt Charakterstärke.

Ich hoffe echt die Prüfungen werden nicht zu hart. musste das arme Mädchen nicht schon genug erleiden "augenroll"


Von:  Shio-chan
2006-10-25T11:18:07+00:00 25.10.2006 13:18
Super schöööööööön!^^
schnell weiterlesen!
bye
shio
Von:  Prihe
2005-07-04T12:11:30+00:00 04.07.2005 14:11
Wirklich supi! Ich bin echt gespannt, was noch aus der kleinen Family wird ^-^ Dein Schreibstil ist wirklich fein und verständlicher als so manch andres gescribbel v.v *fettes Lob* *schokolade geb*
Bitte schreib schnell weiter!
Liebe Grüße
Aimy
Von:  -tooru
2005-07-01T14:36:29+00:00 01.07.2005 16:36
deine storry ist echt soooo genial. ich weiß gar net wie du des immer hinkriegst...ich bewundere dich langsam echt! nya, negative kritik kann man gar nicht aussprechen, da's nix gibt. ich will nur eins sagen: schreib schnell weiter!

Von:  InaBau
2005-06-29T19:51:37+00:00 29.06.2005 21:51
Diese Fanfic ist spitzenmäßig! Bitte schreib schnell weiter! Ich bin auch schon gespannt, was das für ein Spezial sein wird, das kommen soll. Ich hoffe sehr, dass Aika die Prüfungen, die vor ihr liegen bestehen wird.
Von: abgemeldet
2005-06-29T18:38:51+00:00 29.06.2005 20:38
bitte schreib schnell weiter ich platze sonst vor neugier
Von:  Grinsolt
2005-06-27T18:16:41+00:00 27.06.2005 20:16
Sei Gegrüßt

zum zweiten mal^^
ich habe gerade nochmal nachgesehen und der Japanische Markt wurde 1853 von Commodore Matthew von der US Navy Gewaltsam geöfnet
(nur als info am rande^^)

Hochachtungsvoll
Grinsolt
Von:  Grinsolt
2005-06-26T21:23:15+00:00 26.06.2005 23:23
Sei Gegrüßt^^

Boa O.O
hab die ganze FF in drei Tagen durchgelesen O.O und mus sagen: Einfach Genial super gemacht echt klasse wirklich!

So jetzt zu der Frage aus kap "Vergessene Vergangenheit"
Mit dem Yen Als momentan stet der Kurz von Euro zu Yen etwa 1,00€=80Yen
Und nebenbei^^ ohne ist es schlecht zu schreiben klar und es sei dir verziehen aber in Japan gab es zu dieser Zeit gar kein Geld! Ich weis unglaublich aber es stimmt die einzigen die bezahlt wurden waren Samurai und die wurden mit Reissäcken bezahlt. Händler waren in Japan noch unter Bauern gestellt. Man handelte mit Erzeugnissen wie Nahrungsmittel oder Handwerkswahren. Erst neunzehnhundert noch was als die Amerikaner den Japanischen Markt Gewaltsam öffneten (mittels Schwerbewaffneter Kriegsschiffe die in der Bucht von Tokio Ankerten) entwickelte sich eine Währung. Aber ohne Geld ist es scheiße zu schreiben deshalb mach ruhig weiter so^^

Ps. ich finde Sess wirkte irgendwie Schwach im letzten Kap als er es nicht gebracht hat diese Körperlosen Futzis zu plätten (du solltest dir mal den Dritten Film von Inu yasha ansehen da hat der so ne super Attacke mit Tokeiji drauf die alles wekfetzt und noch stärker ist als die von Tesaiga mit der man Hundert Gegner auf einmal vernichten kann, laut Totosai und so sieht die Landschaft auch aus nachdem er das gemacht hat^^ (leider gibt es den Film nicht auf Deutsch)

PPS: noch mal dickes Lob!! Story gefällt mir echt klasse auch wen mir Sess zu schwach ist^^. hoffe du schreibst schnell weiter. Ach und super das du so große Kaps schreibst!!

Hochachtungsvoll
Grinsolt
Von: abgemeldet
2005-06-26T12:16:09+00:00 26.06.2005 14:16
menno... bin ich spat!
aber du warst klasse, wie immer. klasses ende! und sess und aika in die selbe position... den bild werde ich versuchen zu malen.

mach schnell weiter, bitte...
take care
erika


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