Bitte Kai, folge mir nicht...
Bitte Kai, folge mir nicht...
Hi ^-^ *smile*
Man glaube es kaum, aber ich habe weiter geschrieben *grins*
Also viel Spaß und viiiiiiielen Dank für die lieben Kommis *freu*
Bitte Kai, folge mir nicht...
Je länger ich sitze um so mehr beruhige ich mich. Ich spüre wie mein Herzschlag sich wieder normalisiert und ich auch wieder entspannter werde. Ja, Kai löst noch immer Gefühle in mir aus. Doch sind nun auch andere Gefühle mit den Gefühlen von damals vermischt.
Ich ziehe die Knie an und lege meinen Kopf auf diese. Meine Augen schließe ich und ohne es zu merken verlassen Worte meinen Mund: "Angst. Ich habe Angst..."
Aber wovor? Angst, dass mich Kai wie einst verfallen wird? So das ich alles für ihn tun würde, mich aber somit selbst verletzen würde? So wie einst? Oder ist es die Angst ihn, Kai, zu einem wie mich zu machen? Habe ich Angst Kai zu beißen, ihn ebenfalls zu einem Werwolf zu machen? Oder liegt meine Angst darin, dass ich vielleicht genau dies irgendwie gedenke zu tun, dass der Gedanke Kai zum Werwolf zu machen, mich nicht wirklich stört, nein sogar gefällt?
Ich schüttele den Kopf. Nein...
Er soll doch nicht leiden, egal wie sehr er mich verletzte, er soll nicht leiden...
Denn lieber leide ich...
Wie lange ich so schon sitze, weiß ich nicht. Doch stehe ich irgendwann auf und begebe mich ins Bad. Langsam streife ich alle Sachen von mir und steig unter die Dusche. Nachdem ich mich eingeschäumt habe rasselt das kalte Wasser auf mich hinab und ich schließe meine brennenden Augen. Ich bin müde, meine Augenlieder wollen nicht mehr oben bleiben. Mein Körper ist am Ende seiner Kräfte und im Moment wirkt er fast schon zerbrechlich.
Bei dem Gedanken steige ich aus der Dusche und sehe in den Spiegel. Ich erscheine abgemagert und schwach.
Mein Körper verträgt die Torturen hier nicht länger, aber ich kann nicht weg. Ich kann nicht fliehen von diesem Ort und von allen die hier sind...
So sehr ich auch will, denn man würde mich nicht gehen lassen...
Ich seufze noch einmal, trockne mich ab und gehe mit einem Handtuch um die Hüften ins Zimmer zurück. Zum Glück ist Kai gerade nicht da und so ziehe ich mich um.
Was soll ich jetzt tun? Das Abendessen, habe ich durch meine Duschaktion verpasst. Ich sehe mich im Zimmer um und entschließe mich einfach schlafen zu gehen.
Langsam gehe ich zum Bett, als hinter mir die Tür aufgemacht wurde.
"Warum warst du nicht beim Essen?", fragt mich Kai und ich drehe mich um. Bevor ich antworte wiederhole ich den eben gesagten Satz im Kopf. Hatte das Kai eben wirklich gefragt? So was interessiert ihn doch eigentlich gar nicht? Diese Gedanken schienen sich auf meinem Gesicht gespiegelt zu haben, denn Kai fuhr fort: "Boris sprach mich an und wollte es wissen. Du scheinst schlechter im Training geworden zu sein, weshalb du ja auch bei mir bist. Dein Fehlen beim Essen hatte ihn stutzig gemacht und er meinte, dass er dieses Verhalten deinerseits nicht lange dulden wird." Ohne mich noch ein weiteren Blickes zu würdigen, ging er an mir vorbei und zog sich um.
Was soviel hieß, dass er sein Hemd, seine Hose, inklusive Schuhe und Socken, auszog und nur seine Boxershorts anließ. Dann stieg er ins Bett.
Bei alldem habe ich ihn nicht einen Moment aus den Augen gelassen, weshalb er mich vom Bett aus ansah: "Was ist? Willst du nicht auch schlafen? Hier ist kein weiteres Bett, also leg dich hin und dann ist gut. Mach aber vorher das Licht aus."
Ich schaue ihn immer noch an.
Wie soll ich im Training denn besser werden, wenn der Grund wegen dem ich so schlecht bin, neben mir in einem Bett schlafen wird?
Hinzu bin ich immer noch etwas aufgewühlt, denn Kai hatte sich ohne Scharm oder ähnlichem vor mir ausgezogen. Weiß er nicht was er mir damit antut?
Ich drehe mich von ihm weg und ziehe mich ebenfalls langsam um.
Dann gehe ich wieder zu Bett, bleibe aber vor jenem stehen.
Ich will nicht, dass ist da einzige, was mir durch den Kopf geht.
Ich bemerke wie Kai mich auffordernd ansieht, er wartet darauf, dass ich ins Bett komme und das Licht endlich auslösche.
Ich überlege kurz...
Ich habe keine andere Wahl, ich brauche Schlaf, schon da ich morgen keinen bekommen werde, denn morgen ist Vollmond.
Also gehe ich zum Lichtschalter und lösche das Licht. Dann lenke ich meine Füße Richtung Bett und bleibe wieder kurz vor jenem stehen. Ich atme noch einmal tief durch und gehen steige dann ins Bett. Mit dem Rücken zu Kai gewand, versuche ich Schlaf zu finden.
Lange liege ich wach, ich schätze es sind mittlerweile bereits 1 ½ Stunden vergangen.
Ich drehe mich zur Seite und schaue direkt in Kais Augen. Ein Schauer läuft mir den Rücken hinunter. Wieso ist er noch wach? Ich kneife meine Augen kurz zusammen. Als ich meine Augen öffne, hat sie Kai kein Stück gerührt und ich kann nicht anders und schaue wieder in Kais Augen, und auch er schaut zurück in die meine. Wir sehen uns einfach nur an und ich merke wie mein Herzschlag erneut schneller wird, aber warum verspüre ich auch Schmerzen?
Ich reiße die Augen auf und schaue an Kai vorbei zum großen Fenster. Da fällt es mir auf. Ich habe mich im Tag geirrt, nicht morgen ist Vollmond, nein heute!
Ein heiseres "Nein" verlässt meine Lippen. Ich spüre den stechenden Schmerz, spüre wie er von meinem Körper besitzt ergreift und ich spüre wie ich vom Bett falle und mich auf dem Boden winde. Hitze steigt in mir auf. Ich versuche ein Auge zu öffnen, da ich sie zuvor vor Schmerz geschlossen habe, ich sehe dass Kai mich erschrocken ansieht, er springt vom Bett.
Nein, bitte nicht Kai, komm nicht auf mich zu. Bitte ich will nicht, ich will nicht dass ich dich beiße, du darfst dich mir nicht nähren.
Aber schon spüre ich seine Hand auf meiner Schulter, ich kann sie nicht abschütteln, eine Welle von Schmerz erfasst meinen Körper und ich schrei kurz auf.
Erneut sehe ich erschöpft zu Kai, welcher immer noch erschrocken in mein Gesicht sieht, die Hand hat er wieder von mir genommen, als ich schrie.
Ich schließe meine Augen, ich weiß das ich warten muss, stückweise kommen die Wellen des Schmerzes, welche mich fast zereisen, und deren Abstand sich immer verringern. Also muss ich warten, und ich warte...
bis ich merke, dass die jetzige Schmerzenswelle abklingt. Ich springe auf und renne zur Tür und hinaus. Ein einziger Gedanke erfasst mich:
Bitte Kai, folge mir nicht...
