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Devil's Blood

von

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Nothing will take you away from me

„Ich wusste es!“, schrie Hiro. „Ich wusste, ich hab dieses Gesicht schon mal gesehen!“ „Subaru“, murmelte Toya. „Sumi’s Bruder!“ Auch er erinnerte sich plötzlich wieder. „Du lebst?“ „Was soll das heißen? Ich bin ein Dämon, schon vergessen?“, erwiederte Subaru. „Natürlich lebe ich! Die paar tausend Jahre... merkt man mir doch gar nicht an, oder?“ „Was willst du und wie bist du hier her gekommen?“, fragte Hiro, der nicht zu verbergen versuchte, dass sich seine Freude über dieses Wiedersehen in Grenzen hielt. „Eigentlich suche ich Yue“, antwortete Subaru. „Aber ich freu mich noch viel mehr, dich zu sehen, Toya-sama!“, meinte er lächelnd an Toya gewandt. Hiro warf ihm einen bösen Blick zu. „Bitte“, meinte Toya. „Lass bloß das '-sama' weg!“ „Alles, was du willst. Ähm, und wo ist jetzt Yue?“ Subaru blickte sich fragend um, als erwartete er, Yue hier im Haus irgendwo vorzufinden. „Ich werde ihn gleich anrufen“, sagte Toya und ging aus dem Zimmer.
 

„Das war immer noch keine klare Antwort“, fuhr Hiro fort. „Sag schon! Was führt dich her? Und was mich noch viel mehr interessiert, wie bist du hier her gekommen?“ „Immer mit der Ruhe, Hiro“, sagte Subaru und lehnte sich zurück. Er machte wirklich nicht den Anschein, als wolle er gleich wieder gehen. Und wie er sich hier häuslich niederließ, gefiel Hiro ganz und gar nicht.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Yue drückte einen Knopf auf seinem Handy und steckte es zurück in die Hosentasche. „Was ist los?“, fragte Mariko, die er getroffen hatte, als sie nach der Versammlung in die Stadt gegangen war. „Du machst so ein erstauntes Gesicht. Ist was passiert?“ Yue schwieg. „Wer war denn dran? Toya?“ „Hmm“, murmelte Yue leise. „Ja und? Ist was passiert?“ „Subaru...“, sagte Yue weiter. „Was macht der denn hier...?“ „Wie? Wer?“, wollte Mariko wissen. „Kommst du mit? Ich geh zu Toya.“ Mit diesen Worten ging Yue davon. „Halt warte! Lauf nicht so schnell!“, rief Mariko und rannte ihm nach.
 

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„Dann war das was wir vorhin gesehen haben ein Raum-Zeit-Tor?“, meinte Toya. Subaru nickte. „Aber wie hast du das geschafft?", fragte Hiro weiter. „Du machst mir nicht weiß, dass du es ganz allein geschafft hast. Auch wenn eine Reise zwischen den Welten nicht so kompliziert ist, wie eine zwischen den Zeiten. Du bist doch nicht mal ein richtiger Dämon.“ „Hey!“, fuhr Subaru ihn an. „Was soll das? Willst du mich beleidigen? Du hast dich echt kein bisschen verändert, Hiro!“ „Ist doch wahr! Du wirst nie ein richtiger Dämon sein!“ „Hört schon auf“, bat Toya die beiden. Doch Subaru tat, als hätte er ihn nicht gehört. „Du erträgst es nicht, was? Du gönnst mir das einfach nicht!“ „Was hat das damit zu tun, du Möchte-gern?!“, zischte Hiro. „AUFHÖREN!“, schrie Toya. „Ihr hört jetzt sofort auf zu streiten, oder ich schmeiß euch raus und zwar alle beide!“ „Aye aye, Sir!“, meinte Subaru grinsend. „Ich tu alles was du willst, Toya.“ „Und du kriegst ihn trotzdem nicht!“, murrmelte Hiro so leise, dass ihn niemand hören konnte.
 

In diesem Moment klingelte es an der Tür. „Das wird Yue sein“, sagte Toya, stand auf und ging zur Tür. Kurz darauf kam Yue ins Wohnzimmer gestürzt. Hinter ihm trotteten Mariko und Toya. „Subaru!“, schrie Yue. Der Angesprochene stand auf, plärrte: „Yue?“ und fiel diesem in die Arme. „Mann, du glaubst gar nicht, wie ich mich freue, dich zu sehen.“ „Äh“, wisperte Mariko. „Hab ich was verpasst?“
 

Wenige Minuten später saßen alle im Wohnzimmer auf dem Sofa. „Also, jetzt wo du da bist, fang ich mal an zu erzählen.“ „Koch mir mal ‘n Kaffee, Toya“, seufzte Hiro gelangweilt. Subaru warf ihm einen beleidigten Blick zu. „Keine Sorge, Hiro. Die Erklärung ist so leicht, dass sogar du es kapieren dürftest“, begann er. „Es stimmt. Jemand hat mir geholfen, herzukommen. Und zwar niemand anderer, als deine Cousine Riku.“ „WAS?“, schrie Hiro. „R...riku, sagst du?“ „Yep“, versicherte Subaru ihm. „Wisst ihr, damals als Garasu den Palast angegriffen hat, und ihr in diese Welt und Zeit geflüchtet seit, dachte man, ihr wärt tot. Aber als Garasu verschwand, war mir klar, dass das mit euch zusammen hängen muss. Schließlich hätte er ganz einfach den Thron übernehmen können, wärt ihr wirklich tot gewesen. Und vor kurzem habe ich die Aura meiner Schwester im Palast gespürt. Als ich hinging, um der Sache nachzugehen, sah ich, wie ihr mit Hilfe des Artamilya verschwunden seit. Seit dem habe ich einen Weg gesucht, euch zu folgen.“ „So ist das also“, murmelte Yue und sah dabei wahnsinnig nachdenklich aus.

„Wisst ihr, nun weiß jeder, dass Garasu tot ist und es herrscht wieder Krieg in der Unterwelt. Niemand hat wirklich noch das Potential dazu, König zu werden, aber jeder versucht es. Darum musste ich euch finden. Letztendlich bekam ich Hilfe von Riku. Sie schaffte es, ein Raum-Zeit-Tor zu öffnen und so konnte ich in diese Zeit gelangen.“ „Aber...“, begann Toya. „Wieso? Ich meine, was sollen WIR denn gegen diesen Krieg tun?“ „Du nicht, Toya“, erklärte Subaru weiter. „Aber Yue! Ich bin gekommen, um Yue zurückzuholen. Er muss wieder in die Unterwelt, um Frieden zu stiften und zu regieren.“ „WAS?“, schrieen Toya, Hiro und Mariko wie aus einem Munde. Yue blickte wortlos auf den Boden. „So was in der Art hatte ich auch erwartet“, murmelte er. Ein paar Sekunden schwiegen alle. Doch dann brach Toya das Schweigen. „NEIN!“, schrie er und sprang auf. „Niemals! Yue wird nicht wieder zurück gehen. Er geht nirgendwo hin, klar?!“ Und damit rannte er aus dem Zimmer. „Toya!“, rief Hiro ihm nach und wollte aufstehen, doch Yue hielt ihn zurück. „Warte!“, sagte er. „Lass mich mit ihm reden, ja?“ Dann verließ auch er das Zimmer.
 

„Outsch“, seufzte Hiro und wandte sich wieder Subaru zu. Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. „Du hast dir gerade mächtig Minuspunkte eingefangen, Subaru“, sagte er. „Toya hasst es, wenn jemand versucht, ihm seinen Bruder wegzunehmen.“
 

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Yue klopfte an Toya’s Zimmertür. „Toya? Darf ich rein kommen?“ „Wenn’s sein muss“, bekam er als Antwort. Er öffnete langsam die Tür und schloss sie so leise wie möglich hinter sich. Toya lag auf dem Bett und vergrub den Kopf im Kissen. „Hey“, sagte Yue leise. „Beruhigt dich mal wieder.“ Er setzte sich aufs Bett und legte die Hand auf Toya’s Schulter. Plötzlich fuhr Toya hoch und warf sich Yue in die Arme. „Geh nicht!“, wisperte er. „Bitte, geh nicht weg! Sonst... sonst sehe ich mich gezwungen, mit dir zu gehen und ich würd es echt vorziehen, in DIESER Welt zu bleiben.“ „Du weißt, dass wir die letzten Nachfahren unserer Familie sind, oder?“, seufzte Yue und streichelte Toya über den Kopf. „Und nur wir sind in der Lage, die Unterwelt zu regieren. Wie Garasu diese Macht errungen hat, weiß niemand. Du verstehst doch sicher, dass ich mich für diese Welt verantwortlich fühle, oder? Ich meine, es ist ja auch unsere Heimat.“ „Trotzdem“, erwiderte Toya stur. „Ich will hier bleiben. MIT dir!“ „Hör zu, mach dir mal keine Gedanken. Ich bin sicher, wir finden eine Lösung. Und ich lass dich ganz bestimmt nicht allein. Verlass dich drauf, Toya-chan.“ Toya ließ Yue los und wischte sich übers Gesicht. „Mensch, achtzehn Jahre und heult bei jeder Kleinigkeit los“, meinte Yue lachend und wuschelte seinem Bruder durchs Haar. „Mach dich nicht über mich lustig!“, murrte Toya beleidigt. „Also, komm! Gehen wir wieder runter! Ich schlag vor, Subaru bleibt erst mal hier und wir denken in Ruhe über alles nach.“ „Ja“, sagte Toya zufrieden und stand auf.
 

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„Tut mir leid“, sagte Toya mit gesenktem Blick, als er und Yue wieder im Wohnzimmer bei den anderen waren. „Ich wollte dich nicht anschreien, Subaru.“ „Ach was, ist doch halb so wild“, meinte Subaru lächelnd und warf Hiro sogleich einen siegessicheren Blick zu. „Wow, Toya!“, schrie Mariko. „Weißt du, was Subaru mir erzählt hat? Er war gar nicht immer ein Dämon! Ist ja auch logisch, schließlich ist Sumi - seine Schwester - ein Mensch! Aber Subaru ist ein Dämon! Und weißt du was noch? Seine Eltern waren dagegen, dass er zu einem Dämon wird, weil sie nämlich streng christlich waren. Aber Sumi war mit einem Dämon, als mit Yue liiert und Subaru...“ „Ähm, Mariko“, unterbrach Toya sie. „Freut mich ja, dass die Geschichte dich so fasziniert, aber mir brauchst du das alles nicht zu erzählen. Falls du’s schon vergessen hast, ich bin auch ein Dämon und war damals bei all dem dabei.“ „Ouh“, sagte Mariko etwas enttäuscht. „Ja klar, du hast recht. Aber sag mal...“ Sie wandte sich wieder Subaru zu. „Wie hast du das gemacht? Kann ein Mensch zu einem Dämon werden? Wie geht das? Ich will auch...“ „Denk erst gar nicht dran!“, fuhr Yue sie an. „Subaru, setz ihr ja keine Flausen in den Kopf, klar?!“ „Klar“, meinte Subaru lachend. „Also, zu welchem Ergebnis sind wir jetzt eigentlich gekommen?“ „Zu dem, dass du vorerst bei mir wohnen wirst“, antwortete Yue. „Wir müssen erst mal eine Lösung finden und so lange bleibst du eben hier.“ „Was? Aber in der Unterwelt herrscht Krieg!“ „Der läuft uns eh nicht davon. Also, komm!“ Er zerrte Subaru vom Sofa. „Es ist spät. Wir gehen jetzt. Toya, mach’s gut!“ „Ich geh auch. Hab noch nicht mal Hausaufgaben gemacht“, meinte Mariko und ging nach Yue und Subaru zur Tür. „Und ich, äh... bleib noch da“, sagte Hiro. Subaru warf ihm wieder einen diese unausstehlichen Blicke zu. „Masa! Meine Eltern kommen bald nach Hause. Ich hab den ganzen Tag kaum was gegessen, war noch nicht duschen und Hausaufgaben hab ich auch noch nicht gemacht.“ „Na, ist doch wunderbar. Das können wir alles zusammen machen“, meinte Hiro lachend. „W...wie?“, stotterte Toya verlegen. „Wir machen uns jetzt was zu futtern, dann gehen wir baden und dann machen wir zusammen Hausaufgaben. Um so besser, alleine könnt ich die eh nicht.“ „Zusammen baden?“, wiederholte Toya. „Du kannst mich mal!“ Yue, Mariko und Subaru beobachteten die Diskussion der beiden schweigend. „Was glotzt ihr so?“, schrie Toya. „Öhm, nichts, nichts“, antwortete Yue und zerrte Subaru und Mariko zur Tür hinaus. „Also, schönen Abend noch. Bis demnächst!“ Und damit schlug die Haustür hinter ihnen zu.
 

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„Na also“, sagte Hiro. „Endlich sind sie weg.“ Er drehte sich um und ging in die Küche. „So, was gibt’s zu essen? Ich hab tierischen Kohldampf!“ „Ma-sa!“, zischte Toya. „Wie wär’s, wenn du mich erst mal fragst, ob du noch bleiben darfst?“ „Natürlich darf ich das. Schließlich bin ich dein Freund.“ „Bester oder fester? Worauf war das bezogen?“ „Beides natürlich! Ist doch ganz klar!“ „Das wüsste ich aber!“, meinte Toya und suchte sich in der Küche die nötigen Zutaten zum kochen zusammen. „Hey“, begann Masa, nahm ihm den Topf aus der Hand und stellte ihn auf den Tisch. „Mir scheint, du hättest vergessen, was vor gut einem halben Jahr zwischen uns war!“ Er ging auf Toya zu. Dieser wich zurück, bis er an die Wand gedrückt wurde. „Seitdem tust du, als wär nie was gewesen.“ „W...was war denn schon groß?“, maulte Toya und versuchte Hiro von sich weg zu drücken, der ihm immer mehr auf die Pelle rückte. „Was war?“, wiederholte Hiro beleidigt. „Soll ich dir noch mal ganz genau zeigen, was war? Wir haben miteinander ge...“ „Haben wir NICHT!“, unterbrach Toya ihn. Er blickte verlegen an Hiro vorbei. „Du... hast nur,... hast mich... nur...“ Nun drückte er Hiro endgültig von sich. „Das zählt nicht als miteinander geschlafen, nur damit das mal klar ist! Und jetzt hilf mir gefälligst, wenn du dich schon ständig bei mir mit durchfressen musst!“
 

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Schweigend saßen die beiden sich eine Weile später am Esstisch gegenüber. Von Hiro war kein einziger Laut zu hören. „Wieso ist er auf einmal so still?“, dachte Toya. „Hat er sich mein Gerede vorhin so sehr zu Herzen genommen?“ „Toya“, brach Hiro nach einer Weile das Schweigen und schob den leeren Teller von sich weg. Seine Stimme klang so ungewöhnlich ernst. „Was ist?“, fragte Toya irgendwie eingeschüchtert. Es dauerte ein paar Sekunden bis Hiro antwortete. „Ach nichts“, sagte er mit zaghafter Stimme. „Hat gut geschmeckt. Danke.“ Er stand auf. „Ich geh jetzt lieber. Du musst ja noch duschen und Hausaufgaben machen. Ich halt dich nicht noch länger...“ Plötzlich stand Toya auf, packte Hiro am Kragen und zog ihn zu sich heran. Er musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um an Hiro’s Gesicht heranzukommen. Ohne ein Wort, küsste er ihn. Nicht sehr. Nur ein ganz normaler, einfacher Kuss. Überrascht blickte Hiro in Toya’s Augen. Er lächelte. Wieso? Wieso sagte er nichts? Das war nicht die Situation, in der man nichts sagen sollte. Aber das tat Toya ja ach zu gerne, wie es Hiro vorkam. Ihn einfach, letztendlich völlig ratlos im Regen stehen zu lassen. „A...also, b...bis Morgen“, stotterte Hiro und ging auf den Flur. „Schlaf gut“, sagte Toya, noch während er im Türrahmen stand. Doch die Haustür wurde schon zugeschlagen.
 

Toya seufzte. „Ich benehme mich echt wie das letzte Arschloch!“, schimpfte er mit sich selbst. „Was soll ich nur machen? Was... ist das für eine Beziehung zwischen uns, Masa?“

„Oh, wie ich ihn dafür hasse!“, fluchte Hiro, während er auf dem Weg nach Hause war. „Das werde ich dir nie verzeihen, hörst du, Toya Sakasa? Wieso tust du mir das an, hä? Macht dir das Spaß, mich so zu quälen? Verdammt, überlege dir endlich, was du überhaupt willst!“
 

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Dienstag Morgen. Völlig verpennt saß Hiro, mit geschlossenen Augen und den Kopf auf den Tisch gelegt, an seinem Platz am Fenster. In diesem Moment kam ihr Klassenlehrer ins Zimmer. „Guten Morgen. Wir haben ab heute einen neuen Schüler in unserer Klasse. Er ist erst hier her gezogen und war deshalb gestern noch nicht da.“ Mariko quietschte los, als der Neue in die Klasse kam. Toya riss die Augen auf. „Masa!“, sagte er und schüttelte diesen wach. „Hä, was?“, murmelte Hiro und blickte auf. „DU?“, schrie er. „Hallo!“, sagte Subaru, der neben dem Lehrer vor der Klasse stand und winkte Toya und Hiro zu. „Kennt ihr euch?“, fragte der Lehrer. „Und wie, wir sind die besten...“ „Nur flüchtig!“, unterbrach Hiro Subaru. „Nur vom Sehen, nichts weiter.“ „Na dann setz dich doch gleich hinter die beiden“, schlug der Lehrer vor. „Na ganz toll“, dachte Hiro. „Vorbei ist die schöne Zeit mit Toya. Mein Leben ist echt die Hölle!“ „Was machst du hier?“, flüsterte Toya Subaru zu. „Zur Schule gehen!“, antwortete dieser lächelnd.
 

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„Yue hat gesagt, ich werde ‘ne Weile hier bleiben, also hab ich beschlossen, auch zur Schule zu gehen. Ich hab sogar gefälschte Papiere, ‘nen Ausweis und so“, erzählte Subaru in der Pause beinahe stolz. „Jetzt könnt ich glatt als Mensch durchgehen. Toll, was?“ „Ja, ganz toll!“, brummelte Hiro in sich hinein. „Also, ich freu mich, dass du in unserer Klasse bist, Subaru“, meinte Toya. „Wirklich?“ Subaru strahlte förmlich übers ganze Gesicht. Er nahm Toya’s Hände und drückte sie ins seine. „Ich freu mich auch. Und wie!“ Mehr als nur kritisch beobachtete Hiro diese Szene. Und Mariko war dieser Blick nicht entgangen.
 

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Es war nach der Schule, als Mariko runter zum Fußballfeld lief. Sie hörte den Sportlehrer in seine Trillerpfeife blasen. Die Fußballmannschaft hatte Pause. „Hey, Mariko!“, rief Hiro ihr zu und rannte zum Rand des Feldes. „Hallo!“ „Was machst du hier? Hast du keine AG?“ „Doch, aber wir malen draußen und es fällt niemandem auf, wenn ich mal kurz weg bin“, erklärte Mariko. „Außerdem hab ich extra meine Sachen mitgenommen. Wenn jemand fragt, hab ich hier unten was abgezeichnet.“ Sie hielt ihren Zeichenblock und ein paar Stifte in den Händen. „Und? Was willst du? Mir beim spielen zusehen?“, fragte Hiro und wischte sich mit einem Handtuch über die Stirn. Mariko setzte sich auf die Bank neben ihnen.

„Nein, ich wollte mit dir reden“, sagte sie und fügte hinzu: „Alleine! Das ist nicht leicht, dich ohne Toya zu erwischen.“ „Wieso? Worum geht’s?“, wollte Hiro wissen und setzte sich ebenfalls. „Na ja, um Toya“, erklärte Mariko. „Deswegen darf er ja nicht dabei sein. Genauer gesagt, geht’s um Toya und dich.“ „Aha.“ „Also, dein Blick vorhin spricht ja Bände.“ „Hä?“, fragte Hiro. „Na, wenn Subaru, Toya auch nur anschaut, kochst du über!“ „Ach, was du nicht sagst.“ „Ich will dich mal was fragen. Hast du solchen großen Grund dazu, eifersüchtig zu sein?“, fragte Mariko. Hiro schwieg. „Ich meine, DU bist doch mit Toya zusammen, und nicht Subaru.“ „Bin ich das?“, seufzte Hiro. „Ähm, nun ja“, stotterte Mariko. „Wieso nicht? Ist was passiert?“ Wieder seufzte Hiro, dann begann er: „Er benimmt sich einfach komisch.“ Mariko sah ihn fragend an. „Weißt du, seit damals, und das ist jetzt schon fast ein halbes Jahr her, ist rein gar nichts passiert.“ „Was meinst du?“, wollte Mariko wissen. „Na ja, du weißt schon...“ Hiro blickte etwas beschämt zu Boden. „Gar nichts eben. Ein Kuss, wenn’s hoch kommt.“ „Was? Aber ich dachte, ihr...“ Mariko brach den Satz ab. Was für ein Thema! Sie wusste gar nicht, was sie sagen sollte. „Habt dir damals nicht...“ „Nein, wir habe nicht miteinander geschlafen“, vervollständigte Hiro den Satz. „Zumindest haben wir nicht das gemacht, was für Toya als miteinander schlafen bezeichnet wird.“ Wieder gab er ein lautes Seufzen von sich. „Na ja, eigentlich hat er recht. So richtig dazu zählen tut das nicht.“ „Also“, meinte Mariko neugierig. „Was habt ihr denn dann gemacht?“ Hiro wurde rot. „A...also, äh, ähm, na... jaah...“ Mariko musste lachen. „Ach was, das geht mich gar nichts an.“ „Aber Mariko! Shit, warum benimmt er sich jetzt so? Ich... hab doch nichts Falsches getan, oder?“ Er ließ den Kopf hängen. „Äh, he he...“, kicherte Mariko. „Woher soll ich das wissen? Ich war ja nicht dabei. Und ich denke, das war auch besser so.“ Wieder musste sie kichern. „Also, wenn er gestöhnt hat, dann wird es ihm schon gefallen haben, oder?“ Hiro blickte sie grinsend an. „Du wieder... DAS hab ich mit falsch gemacht, eigentlich nicht gemeint.“ Mariko wurde knallrot. Was für eine peinliche Diskussion!

„Das hätte ich auch nicht gedacht“, sagte sie in Gedanken. „Dass ich mal die Kupplerin zwischen meinen beiden besten Freunden spielen müssen würde... Jedenfalls...“, fuhr sie fort. „Mach dir keine Sorgen. Du kennst doch Toya. Du weißt, wie er in solchen Dingen ist. Er ist halt einfach schüchtern. Subaru ist sicher auch keine Konkurrenz für dich und 'das' wird Toya schon gefallen haben, da bin ich sicher.“ Sie stand auf und musste schon wieder loslachen. „Wem würde es schon NICHT gefallen, mit DIR im Bett...“ Sie musste so sehr lachen, dass sie nicht mehr weiter reden konnte. „Was soll das jetzt wieder heißen?“, fragte Hiro beleidigt. „Tut mir leid“, entschuldigte Mariko sich. „Ist schon gut. Hey, wie wär’s, wenn ich Toya einfach mal frage, ob’s ihm gefallen hat?“ Empört schoss Hiro hoch und schrie: „Bloß nicht!“ Kichernd lief Mariko davon. „Mariko!“, rief Hiro ihr nach. „Wenn du das machst, bist du tot!“ „Werden wir ja sehen!“, rief Mariko. Seufzend ließ Hiro das Handtuch auf die Bank fallen. „Ach ja“, murmelte er. „Wie gut, Freunde zu haben, die einem immer helfen wollen.“ Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Es wird ihm schon gefallen haben“, wiederholte er Mariko’s Worte. Er schüttelte den Kopf. „Pah, wenn ich das wissen will, frag ich ihn selber!“
 

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Toya saß in der Bücherei und blätterte in einem der Bücher. Heute war hier nicht viel zu tun. So kurz nach den Ferien hatten noch nicht viele Schüler Bücher ausgeliehen. Plötzlich ging die Tür auf und Mariko kam herein. „Hallo, Toya!“, sagte sie mit einem Zwitschern in der Stimme. Toya blickte von seinem Buch auf. „Was machst du noch hier?“, fragte Mariko. „Es ist schon spät. Wollen wir gehen?“ Er blickte auf seine Armbanduhr. „Was?“, schrie er und sprang auf. „So spät schon?“ Er blickte nach links und rechts. Die Bücherei war so gut wie menschenleer. Mariko musste lachen. „Typisch“, sagte sie. „Du und deine Bücher. Komm, gehen wir Masa abholen!“
 

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„Warte!“, meinte Mariko und blieb vor der Schule am Getränkeautomaten stehen. „Ich muss eh noch mit dir reden.“ „Hmm? Wieso?“, fragte Toya, kramte ein paar Geldmünzen aus der Hosentasche und steckte sie in den Schlitz des Automaten. „Also, eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass ich finde, du solltest mal mit Masa reden“, erklärte Mariko. Ein Poltern war zu hören. Toya nahm die Dose aus dem Fach. „Worüber?“, fragte er. „Ähm, also...“ Wieder wusste Mariko nicht genau, wie sie es sagen sollte. „Mensch, so schwer ist das doch nicht!“, sagte sie sich selbst. „Bei Masa hast du’s auch geschafft, Mariko!“ „Na ja, über eure... Beziehung.“ Toya begann zu husten und spuckte die Cola dabei auf den Boden. „WAS?“, hustete er. „Äh“, stotterte Mariko. „Also, ums kurz zu machen... Er ist eifersüchtig auf Subaru und hat wahnsinnige Angst, dich zu verlieren. Also sei so gut und red mit ihm und klär das. Ich will nicht, dass ihr euch am Ende wieder zerkracht. Mittlerweile weiß ich, was dann für ‘ne depressive Stimmung herrscht. Das tut mir nicht gut und euch beiden erst recht nicht.“ Toya war knallrot im Gesicht. Er blickte verlegen zu Boden und schwieg. „Beziehung...“, wiederholte er beinahe unhörbar. „Was heißt denn immer Beziehung? Ich bin nicht schwul. Wann kapiert ihr das endlich?“ Es dauerte ein paar Sekunden, in denen Mariko einfach nur mit ziemlich wütendem Gesichtsausdruck da stand. Und plötzlich machte es 'KLASCH!' „Wie gemein du bist, Toya!“, schrie Mariko. Toya hielt sich die Hand an die Wange, wo sich die Haut rötete. „Empfindest du denn gar nichts für ihn? Überhaupt... gar nichts? Wenn das so ist, warum hast du ihm das dann nicht gleich gesagt? Wieso machst du ihm dann ständig falsche Hoffnungen?“ Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. „Wenn du das alles nicht willst, dann sag es ihm wenigstens! Alles andere ist grausam! Du weißt doch, was er für dich empfindet. Wieso tust du ihm das alles dann an? Wieso bist du so gemein zu ihm? Ich dachte, ihr wärt Freunde! Masa... tut mir wirklich leid!“ Dann rannte sie davon.
 

Wortlos stand Toya da. Seine Augen blickten ausdruckslos ins Leere. Keine Träne? Dabei heulte er doch sonst bei jeder Kleinigkeit los. „Wieso?“, dachte er. „Sag du’s mir doch, Mariko. Wieso tu ich immer all denen weh, die ich liebe?“
 

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Mariko rannte über den Pausenhof, als sie plötzlich mit jemandem zusammenstieß. „Mariko!“, sagte Hiro. „Was machst du hier? Wolltest du nicht Toya abholen?“ Mariko blickte ihn nur kurz an. „Hey, was ist denn passiert? Du weinst ja.“ Er legte die Hände auf ihre Schultern, doch Mariko stieß ihn einfach von sich und rannte weiter. „Mariko!“, rief Hiro ihr nach. „Was hat sie bloß? Ich... hab Mariko noch nie weinen sehen.“ Er beschloss auf dem kürzesten Wege nach Hause zu gehen und sie anzurufen.
 

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Toya saß zu Hause in seinem Zimmer am Schreibtisch. Es war schon spät. Eigentlich hätten seine Hausaufgaben längst gemacht sein sollen. Aber er konnte sich einfach nicht konzentrieren. Seine Gedanken waren immer noch bei Mariko. Er wollte sie anrufen. Ihr sagen, wie leid es ihm tat. Aber er brachte es nicht fertig. „Sie hat ja recht“, dachte er. „Ich benehme mich wie das letzte Arschloch! Aber das Schlimmste ist, ich kann rein gar nichts dagegen tun. Ich weiß ja nicht einmal, wieso ich es tue.“ Er musste daran denken, wie lange er nun schon mit Mariko und Hiro befreundet war. Sein Blick fiel auf das Foto mit den beiden, dass vor ihm auf dem Schreibtisch stand. „Vielleicht hab ich einfach Angst, meinen besten Freund zu verlieren“, kam es ihm plötzlich in den Sinn. „Zwischen bestem Freund und festem Freund besteht schließlich ein ganz schöner Unterschied. Wer weiß, ob das je gut ginge...“

Toya’s Eltern waren ausgegangen. Er war noch nie gerne allein zu Hause gewesen. Er war überhaupt noch nie gerne alleine gewesen. Allein sein, war für ihn gleichbedeutend mit einsam sein. Und dann auch noch das Geräusch des Regens, der hart gegen die Fensterscheibe prasselte. Es machte ihn irgendwie depressiv. Er ließ den Kopf auf den Schreibtisch sinken. „Unser letztes Jahr“, dachte er. „Die nehmen uns noch mal ganz schön hart dran. Wie ich Englisch doch hasse!“ Er klappte das Buch zu. „Und ich hab keine Ahnung, was ich nach der Schule überhaupt machen soll. Studieren? Aber was?“ Er seufzte. Das war nun wirklich das aller letzte, worüber er nachdenken wollte.
 

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In diesem Moment ertönte die Klingel. Toya zuckte zusammen. Wie laut ein einfaches Läuten der Tür, in einem großem, dunklem und völlig stillem Haus doch wirkte. Er stand auf. Beim nach draußen gehen, warf er einen Blick auf die Uhr. „Schon halbelf?“, murmelte er. „Wer kommt denn um die Zeit noch?“ Seine Eltern konnten es noch nicht sein. Die würden sicher länger ausbleiben.

Als er die Tür geöffnet hatte, stand Hiro draußen im Regen. Seine Haare waren klatschnass und sein T-Shirt klebte an ihm wie eine zweite Haut. „Masa!“, sagte Toya überrascht. „Was willst du denn? Um diese Zeit.“ Hiro antwortete nicht. „Und wieso hast du keinen Schirm? Los, komm rein! Du erkältest dich noch.“ Hiro sah Toya schweigend an. Doch dann betrat er ohne ein Wort das Haus. Toya rannte die Treppen nach oben. Eigentlich ging er davon aus, dass Hiro ihm folgen würde, als er sich jedoch umdrehte, sah er Hiro noch immer unten im Gang stehen. „Was ist? Komm endlich!“ Seufzend verdrehte er die Augen und lief die Treppe wieder nach unten. „Ist was passiert?“, fragte er, als er vor Hiro inne hielt. Er wischte ihm mit der Hand ein paar Regentropfen aus dem Gesicht. „Komm, ich geb dir erst mal ein Handtuch.“ Er nahm Hiro an der Hand und schleifte ihn nach oben in sein Zimmer. Dann ging er ins Bad um ein Handtuch zu holen.
 

„Was hat er denn?“, dachte er, als er auf dem Gang stand. „Er ist so ruhig...“

Zurück in seinem Zimmer, warf er Hiro, der auf dem Schreibtischstuhl saß, das Handtuch über den Kopf und setzte sich aufs Bett. „Also“, begann er. „Hat’s dir die Sprache verschlagen?“ „Ich muss mit dir reden“, sagte Hiro völlig klanglos und trocknete sich die Haare ab. „Hast du... mit Mariko gesprochen?“, fragte Toya vorsichtig. „Ja, allerdings“, versicherte Hiro ihm und warf das Handtuch auf den Boden. „Und ich bin ihr sehr dankbar dafür, dass sie dir eine reingehauen hat. Das spricht mir nämlich aus der Seele und zwar mehr, als ich es je selbst ausdrücken könnte.“

Toya blickte entgeistert ins Leere. „Was?“, dachte er. „Was hat er da gerade gesagt?“ „Willst... du mich... schlagen?“, wisperte er leise. „Wenn du willst,... dann tu’s doch!“ Ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. Dieses Lächeln passte nicht zu diesem Blick. Es war ein ausdrucksloser, nein, beinahe verzweifelter Blick. „Du... brauchst dich nicht zurückzuhalten, nur weil ich klein und schwächlich bin.“ Toya’s Stimme wurde immer lauter, während er sprach. Letztendlich schrie er unter Tränen. „Tu, was du willst! Ich meine,... ich hab es ja verdient!“
 

Hiro stand vom Schreibtischstuhl auf und ging zu Toya ans Bett. Er packte ihn an den Schultern und schubste ihn nach hinten, so dass er aufs Bett fiel. Dann legte er sich über ihn und küsste ihn. „Was ist los?“, dachte Toya. „Wieso benimmt er sich so komisch?“

Natürlich, es war nicht ihr erster Kuss. Aber dieses mal war etwas anders. Es war kein bisschen wie sonst. Weder sanft noch zärtlich. Ganz im Gegenteil.

Mit einem mal riss Hiro Toya’s Hemd auf. Toya zuckte zusammen. „Wa...was soll das?“, stotterte er. „W...wieso tust du das?“ „Du hast es doch selbst gesagt“, meinte Hiro trocken und wiederholte Toya’s Worte: „Tu, was du willst!“ Er legte den Kopf auf Toya’s Bauch und küsste ihn. „Du hast es dir selbst zuzuschreiben, also jammere jetzt bloß nicht herum! Du weißt, dass ich dir niemals weh tun könnte.“ Toya’s Puls raste. Was geschah hier? „Du weißt, dass ich dich liebe und mir kommt es langsam so vor, als würdest du das schamlos ausnutzen“, fuhr Hiro fort, richtete sich auf und zog T-Shirt und Hose aus. „Das... ist nicht wahr!“, wisperte Toya und schüttelte den Kopf. Doch Hiro sprach einfach weiter. „Du denkst, du kannst mit mir machen, was du willst. Je nach Lust und Laune tust du mal auf gut Freund, nur um mich dann wieder eiskalt abzuservieren.“ „Was redest du denn da?“, sagte Toya mit Tränen in den Augen. „Das stimmt doch gar nicht.“ „Und wo wir schon mal beim Thema sind“, fuhr Hiro fort, als hätte er Toya’s letzte Worte einfach überhört. Er öffnete die Knöpfe von Toya’s Hose. „Subaru kotzt mich an! Und das du so nett zu ihm bist, kotzt mich noch mehr an! Er wird dich niemals bekommen, klar?“ „Wie...so schreist du so?“, wimmerte Toya. Doch Hiro schrie einfach weiter. „Niemand wird dich bekommen! Du gehörst mir! Mir ganz allein!“

Plötzlich brach er schluchzend zusammen und ließ den Kopf auf Toya’s Brust sinken.
 

Toya konnte ihn hastig atmen hören. Er spürte wie sein Atem warm über seinen Körper strich. Ihm wurde heiß. Er kniff die Augen zusammen. „Bloß nicht, Toya!“, redete er auf sich selbst ein. „Denk an was anderes! Denk an was total Unästhetisches! Oh Gott! Masa, halbnackt,... auf mir... und ich... ich hab ja auch kaum noch was an.“ Mit jeder Sekunde schlug sein Herz schneller.

Etwas Feuchtes lief über seine Brust. „Tränen?“, schoss es ihm durch den Kopf. „Weint er?“ Er führte die zitternden Hände zu Hiro und legte sie auf seine Schulterblätter. Wie warm er sich anfühlte. So schön warm. „Hör auf, Toya!“, befahl er sich selbst. „Oh nein, bitte nicht! Wenn ich jetzt... nein, er wird es sehen! Wie peinlich! Bitte nicht!“ Er hielt den Atem an, presste die Beine zusammen und drückte Hiro fest an sich. „Zu...spät...“
 

Hiro stützte sich mit den Armen links und rechts von Toya ab und blickte ihn mit knallrotem Gesicht an. „T... Toya“, stotterte er. Sein Blick schweifte nach unten. „NICHT!“, schrie Toya, drehte sich zur Seite weg und warf rasch die Bettdecke über sich. „Schau gefälligst weg!“, murmelte er ins Kissen. „To...ya, du hast doch nicht etwa einen...“ „HALT DIE KLAPPE!“ „Okay, du hast einen...“ Toya schwieg. „Wie peinlich!“, dachte er immer wieder. „Wie peinlich! Ich möchte sterben!“
 

Auf Hiro’s Gesicht machte sich plötzlich ein Grinsen breit. Er kroch unter die Bettdecke, legte von hinten die Arme um Toya und hauchte ihm ins Ohr: „Ich will mit dir schlafen!“ „WAS?“

Toya zuckte zusammen. „Was hat er da gerade gesagt?“ Noch bevor Toya groß darüber nachdenken konnte, fuhren Hiro’s Hände langsam auf seinem Körper herab. Hiro spürte, wie Toya zitterte. „Was ist?“, flüsterte er. „Ich hab dich doch schon mal da angefasst.“ Toya spürte, wie die warmen Hände seines Freundes sanft seine Haut streichelten und dann allmählich in seine Shorts griffen. Ein leises Stöhnen entwich seinen Lippen. Hiro zog ihm vorsichtig die Shorts aus. Dann seine eigenen.
 

Draußen war es mittlerweile dunkel. „Gut so“, dachte Toya. Es war Vollmond. Zumindest sah es so aus. Das Mondlicht schien fahl ins Zimmer. Das einzige Licht im Raum.

„Dreh dich um!“, flüsterte Hiro und küsste zärtlich Toya’s Hals. Wortlos drehte Toya sich auf den Bauch und stütze sich mit den Händen auf dem Bett ab. Er spürte Hiro’s Körper, wie er sich sanft an den seinen presste. Seine Hände hielten ihn fest umschlungen.

„Ma...sa“, stöhnte er. „Aaah...“ Seine Hände krallten sich in das Kopfkissen. Hiro’s eine Hand strich über Toya’s Wange. Er beugte sich nach vorn und küsste seine Lippen. Die andere Hand hatte er noch immer zwischen Toya’s Beinen. Toya’s Aufstöhnen unterbrach ihren Kuss. „Hhhhn... hör... nicht... auf! Aah...“ „Oh Gott“, dachte Toya. „Ich... komme...“ „Toya“, hauchte Masa.

Er spürte etwas Feuchtes an seiner Hand. „Ich... verliere den Verstand.“ Plötzlich spürte Toya etwas zwischen den Schenkeln. Beinahe wie ein Stoß. Er kniff die Augen zusammen. Seine Hände krallten sich noch fester in den Stoff des Kissens. Es tat weh. Sehr sogar. Und dennoch wollte er nicht, dass Hiro jetzt aufhörte.

Hiro stöhnte auf. „Hahhh... Toyaaa...“ Allein seine Stimme brachte Toya zum beben. Wie konnte sich etwas, das so falsch war, nur so unheimlich gut anfühlen? „Wieso?“, dachte Toya. Doch auf einmal konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen. Nein, vielmehr... er wollte es nicht...
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Es war irgendwann spät in dieser Nacht. Das Geräusch des Regens, der noch immer gegen das Fenster prasselte, hatte Toya aufgeweckt. Es hagelte. Toya ließ die Augen geschlossen. Er lag ruhig mit dem Kopf auf Hiro’s Brust. Sein Herz schlug noch immer so schnell. „Ich hab das nicht nur geträumt, oder?“, fragte er sich selbst. „Nicht zu fassen, dass das vorhin wirklich passiert ist.“ Langsam öffnete er die Augen und hob den Kopf. Er blickte in Hiro’s schlafendes Gesicht. Wie süß er aussah... Toya zog sich ein Stück nach oben und küsste sanft Hiro’s Lippen. „Du bist alles, was ich habe“, flüsterte er, auch wenn er sicher war, dass Hiro schlief und ihn nicht hören konnte. „Du bist... alles, was ich liebe. Ich... liebe dich sogar viel mehr, als du denkst.“
 

Hiro war sich nicht sicher, ob er es nur geträumt hatte. Waren Toya’s Worte nur ein Traum? Wahrscheinlich. „Selbst wenn es so wäre. Toya würde nie so etwas sagen“, dachte er und ließ die Augen geschlossen. „Schade eigentlich.“ Ein paar Sekunden später war er auch schon wieder eingeschlafen. Toya hingegen lag noch immer wach. Das Prasseln des Regens hörte sich nicht mehr so traurig an. Die Dunkelheit war nicht mehr gleich Einsamkeit. Es fühlte sich so gut an. Sein ganzer Körper. So... entspannt. So warm. Er fühlte sich so geborgen. Wie lange war es her, dass er ruhig einschlafen konnte, ohne sich irgendwelche Sorgen zu machen? Wenn auch oft unnötige Sorgen. Es war sicher schon fast ein dreiviertel Jahr her. Aber jetzt, in diesem Moment. Wie beruhigend es doch war, Hiro’s Puls zu fühlen. Seinen Atem zu spüren. Seine Wärme. Seinen Geruch. Er ließ den Kopf wieder auf Hiro’s Brust sinken und schloss die Augen. Ein erleichtertes Seufzen entwich ihm. Kurz darauf war er wieder eingeschlafen.
 

~tbc~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  littlekoophoria
2006-05-10T13:40:27+00:00 10.05.2006 15:40
die story ist so toll!!!!!!!! weiter so!! ich liebe sie!!!!
Von: abgemeldet
2006-04-28T19:17:42+00:00 28.04.2006 21:17
Hallo. Ich finde deine Geschichte klasse!
Endlich haben Hiro und Toya es gemacht *applaus applaus* (hat auch lange genug gedauert).
Freu mich schon auf das nächste Pitel.
Mach weiter so!!!
Cu Rowan ;)
Von: abgemeldet
2006-04-25T17:40:24+00:00 25.04.2006 19:40
Auch, wenn ich eigentlich gar keine Zeit dafür habe hier deine Geschichte zu lesen, konnte ich mich einfach nicht davon losreißen.
Das Kapitel finde ich wirklich gut, da es vielmehr als die Anderen darum geht, wie die Beziehung zwischen den Beiden voranschreitet.
Schade nur, dass deine Geschichte so wenig gelesen wird.
Trotzdem hoffe ich auf baldiges Erscheinen des nächsten Kapitels.


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