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Damals

Das Gedicht zeugt von meinem stilistischen Umbruch. Ein großer Einfluss stammt noch aus meinem alten Stil, aber mit diesem Gedicht habe ich einen Schritt nach vorne gewagt.
 

[Damals]
 

Zaghaft spühlen die Wellen all' unsere Träume ans Ufer

und deine Augen blicken ihnen verträumt zu.

Verspielt zogst du harmonische Linien im weißen Sand

und versprachest mir es sei die Zukunft.

In jener Nacht hatten sich uns're Hände unter'm lächelnden Mund fest verschlossen.
 

Doch vor nicht allzu langer Zeit

wendete sich das Blatt im Wind,

als die Welt grau und trist wurde

Die Wellen glichen nun der schwarzen Tusche deiner letzten Worte

Und sie trieben all meine Sucht mit roher Gewalt hinaus in die Fern'.

Deine schöne, schwarze Schrift brennt wie flüssigs Gift in meinen Augen.
 

Du hast geschrieben, dass ich hinter deinem düster'n Pfad keine Träne vergießen solle,

aber ich weiß, dass jeder Tropfen frische Sucht sähen wird,

so weine ich Tag ein, Tag aus,

nur um an der Leidenschaft nach dir zu zerbrechen,

Und frage mich,

weshalb du mir nicht sagtest,

dass deine Augen schon damals das Ende sahen...
 

26. März, '04

Recht und Unrecht

[Recht und Unrecht]
 

Missraten', geschundenes Hautgewebe,

Narben verzierte Fratze,

noch am Galgen hochgezogen

trägt er die blutüberzogene Maske,

die das Mal der schweren Peitschenhiebe ist.
 

Meter um Meter,

die er näher an sein Verderben schritt,

bissen sich des Volkes Adleraugen tiefer in sein Fleisch,

welche es nicht wagten des Truges nachzugehen,

denn in den Hirnen der Justiz

wurde ein Netz der Intrigen gesponnen.

Sie legten die Schlinge um seine Hals

und beschuldigten ihn

des Kaisers Braut Missbrauch,

er solle ohne Gnade das Messer an ihren Knochen gewetzt

und ohne Reu' ihr Blut getrunken

haben.

Sie alle haben doch gewusst,

dass sie im Unrecht standen,

doch so selbstverherrlichend und feige sie waren,

übermalten sie dies'

mit dem Bilde des hochgezogenen Hauptes.
 

31. März, '04
 

~~~

Dies sind Zeilen, in die sich sicher jeder einmal hineinfühlen kann. Jeder durchlebt es einmal, dass er Opfer vom Unrecht wird. Natürlich sind die meisten, dieser Alltagsgeschehnissen harmloser als die Situation, die in dem Gedicht dar gestellt wird, aber manchmal brauch man ein wenig Übertreibung, um den Frust ein wenig abzustauen. Nein, ich sehe das Schreiben nicht immer als Ventil, aber es gibt Dinge, die man Menschen in so einer Übertreibung näher bringen kann.

Rede ich wirres Zeug?oo

Dein Wunsch

[Dein Wunsch]
 

Die goldenen Glocken erklingen träg' wie eh und je an diesem Tag,

der erfüllt mit Trauer scheint

Lahme Stimmen singen die sanften Worte an des Toten Ohr

um zu erweisen die letzte Ehre

Weiße Tauben flegen um zu zeigen wie rein dein Herz doch war,

wenig sündige Gedanken waren doch in dir gesponnen,

der einzigst' graue Faden war dein körperlisches Ende.

Wie klar es mir doch war, dass dein seelisches Leid dich dort hinführen würd',

so waren mir doch die Hände gebunden,

denn deine Sehnsucht war so lieblich,

dein Wunsch so bestehend wie ein Fels;

Nun kann ich nur noch die Vergissmeinicht zu deinem Grabe werfen

Und Tränen weinen, die nicht im Meer der Emotionen vergessen werden.
 

Du schlossest mit dieser Welt ab, um das Tor in eine Neue zu öffnen,

wo du das erste Mal lächeln wirst,

und mir ist es nicht gewährt dies' zu sehen,

O süßer Schmerz, nun prasselt der Regen nur auf mich,

beide Hände leer, ohne Wärm', die du einst gespendest',

dein ist mein Herz, lebe wohl in deiner neuen Welt.
 

06. April, '04

Verlorene Unschuld

[Verlorene Unschuld]

Mondsichel stand verlorn' an der dunklen Himmelsdecke,

die alle Sterne und jedes Blau sandte zur Ruh';

Nächtlich' schwarz belegte jungen Mädchenleib,

blasse Haut begraben unter seelischer Last -

ihre junge Unschuld gänzlich grob zerrissen,

trauerte sie um jeden Fetzen in der Welt hinter sich,

obwohl sie wusste, dass dieser Ort an Farb' und Wärm' gefehlt.

Und jeder Moment ihrer Erinnerung,

war unterlegt von der Melodie der Spieluhr,

die gedrückt an nackte Brust,

in der kein Herz mehr schlagen wollt',

Das Lied der Einsamkeit war nur ihr gegönnt,

so beinah' unberührt wollte auch sie wieder sein,

doch dass Vater Hand an sie legte,

hätt' sie nicht verbrennen können,

denn auch dann wär' Asche übrig geblieben.
 

11. April, ' 04

Farbensturm (Freiheit)

[Farbensturm (Freiheit)]
 

Farbensturm bricht auf in weiter unberührter Fern',

tritt an, fällt ein,

währt mir das Glück allein,

doch sitzt in mir die Furcht zu entbehrn'.
 

Mit hoher Müh' drängt sich ein unbekanntes Licht

durch das aschefarbene Gesicht,

Wind trägt herum, den salz'gen Geruch der schönsten Gewalt

Und ich halte meine Hände zu Fäusten geballt,

weil ich niemals dürft ertrinken in dieser Herrlichkeit.
 

Farbtropfen rieseln frisch aus des höchsten Malers Pallette auf den faden Asphalt,

sie klagen und sind kalt,

Doch ihre Frorenheit wird erdrückt,

als erblickt wird bunte Brück'

Führt sie weiter in eine andere Welt?

In der die schönsten Geschichten werden erzählt?
 

Zwischen zwei Ufern hin und her gerissen

möchte ich doch keines von beiden missen

Fruchtbarer Boden auf der einen Seit'

fröhlich' Zeit in Kindheit

Oder zu wählen steht bei

Mir die Einsamkeit so frei,

die ich Stund um Stund hielt fest in meinen Armen.
 

Wohl das Licht schien zu verlockend,

zierten das Glashaus erste Risse,

Wurden's mit jedem Gedanken des Neuanfangs mehr

wagten sie's auch nur schleichend,

nichts hielt mich zurück, nicht einmal die Gewissensbisse,

so lang ich doch nur frei wie ein Vogel wär'.
 

22. April '04

Wintersegen (Kindertraum)

[Wintersegen (Kindertraum)]
 

Der Schnee bedeckte längst den faden Alltag,

Schwarzes Gemüt und graue Wahrheit wurden hinfortgeweht,

Kinderlachen hallte an den Mauern wieder,

Würde diese Herrlichkeit nur ewig währen,

Hätten die jungen Seelen keine Sorg' vor der Nacht,

die die Wahrheit wieder eintrieb.

Doch sie verschlossen dies' tief in ihren unbefleckten Herzen,

hielten an den Eisenstangen, auch wenn sie noch so kalt waren,

was zählte war, dass sie stützten

Denn ihre Leiber waren gezeichnet vom Hunger,

Ihre Tränen von keiner Mutter getrocknet, die sie lieb in den Arm nahm.

Aber alles was in diesem Moment für die Kinder zählte,

war der Trieb den sie ausleben wollten,

so geschützt, dass sie ihre Jugend nur unter sich teilten,

auch wenn tot und starrend' Augen in ihren Nacken hängen,

würden sie nicht aufgeben, bevor die Lebenskraft es ihnen verwährt.
 

02. Mai 2004

[Dornenkron's Spiegel (Vergessensritual)]
 

Wind flüstert mir alte Grüße zu,

während' Tannen's Duft mich willkommen heißt,

Fühl' ich mich seit langem wieder heimisch in der sommerzeitlosen Ebene,

denn ich bin allem Fremd entschlichen

Früh're Nacht leg' ich zum Vergessen,

denn jetzt spüre ich wieder altbekanntes Schlagen in meiner Brust

und herbstlich bestickte Pracht umrahmt verdrängte Bilder...
 

In der Nacht zum Vollmond tanzten Sterne's Lichter,

warfen Schein auf dein blasses Gesicht,

weintest' stumm, ich hört's nur an deinem Atem,

legtest mit zitternd' Miene Dornenkrone um mein Herz,

damit der Schmerz mich in die Verachtung zu dir treibt

und in der Verachtung sahst du das Vergessen.

Blüten kleideten deinen toten Leib.
 

Wohl verstandest du nicht, dass ich dir diese Abscheu niemals hegen würde,

so holt auch mich das Lied der Erinnerungen

Und in mir herrscht doch der Wunsch, dass du es singen würdest,

spür' ich deinen Atem in mir,

lass ich mich in das klare Bild im Waser fallen

mit dem Hoffen, dass du in mir lebst.
 

09. Mai 2004

[Sanduhr (Wahnsinn)]
 

Der Sand rinnt im langsamen Zug

durch staubbedecktes Glas

Führt jed'n heiter'n Mund in das

undurchdringliche Schweigen

streift jede unnütze Lüge von nackter Wahrheit
 

Heit're Münder stürzt es ins bodenlose Schweigen,

durchstreift tiefe Ebenen des Bewusstseins

entlockt das Zittern der unbeweglichsten Leiber

versucht es alles Leben im Innersten unter sich zu begraben,

mit einer Zärtlichkeit, als hielt es das kostbarste Aquarell in Ketten
 

Augen weiten sich zu untermalen die Furcht,

undurchsichtige Dunkelheit wiegt das Herz in Armen,

zerbricht doch jede Hoffnung im Scherbenmeer

in dem jedes Streben dem Untergang erliegt
 

Letzter Sand verrinnt,

krönt den Wahnsinn zu Todestanzzeremonie,

rückt der Raum um kalten Körper zusammen

vergeht endlich das kannibalische Fest im Hirn,

das uns alle einmal greifen wird.
 

13. Mai 2004

[Unser aller Gleichnis]
 

Weißes Gefieder malt Schatten auf die feuchte Erde,

der erste Rosaschimmer auf den ungreifbaren Wolken schleicht umher,

weckt selbst alt' oder geblendete Augen zur Öffnung

aus dem grau gefärbten täglichen Ein und Aus.

Lächelnd tanzende Kindlichkeiten fallen in das taufrische Gras,

schreiben mit ihren kleinen Fingerkuppen ihre Herzenswünsche in die Luft,

weil ihnen das Blau des Himmels offenbart ist.

Selbst vom Alter gekennzeichnete Hände halten noch einander

unter der Andacht der vom Wind geliebkosteten Baumkronen

und dem Abwärtstreiben kühlen Wassers.

Und von den Himmelspropheten gesandte Sonnenstrahlen entlocken den Blumen ihrer vollen Schönheit,

dass sie zusammen blühen soll'n, bis das letzte Licht verdunkelt,

denn sie alle wachsen aus der selben lebensspendenden Erde,

von dem selben Wasser, das ihnen der Regen schenkt

und von der einen Sonne, die der Urpsung aller Wärme ist.

Und wenn nicht die Menschen ihrem Stamm bewusst werden,

so vertraut der Natur noch auf ihre schönste Pracht,

die den Menschen den Weg zur Gleichniss führen soll.
 

[14. Juni 2004]

[Traumfänger]
 

Trostvoller Atem wagt zu verstreu'n die Schuld von narbenbemalten Händ'n,

Entfort geweht seien sie,

als wär'n sie verlorene Traumsplitter aus deiner Augen Glanze,

Mögen sie doch den Kindern ein Schlaflied summen

Und uns vereint entlass'n, in himmlischer Ruh'.
 

Bist du das Meer, mag ich Fischersboot sein

Und unsittlich entlockst du mir meiner ungebändigten Sehnsucht,

erfüllst sie weiter bis in das Unermeßliche mit deiner tötenden Liebkosung;

Wissen wir doch beide, dass der Schmerz uns'res gefühlvollen Teilens erschreckend ist,

lassen wir nicht entrinnen den Traumstaub durch die Hände.
 

Bist du Himmel, mag ich Rotkehlchen sein,

weil all deine Weite meine kindliche Freiheit stillt,

Einzigst wollen dich doch nur die tristen Wolken trüb'n,

legst du dich unter ihnen schlafen, erblickt kein Licht mehr die Welt.
 

Bist du salzig, bin ich hölzern,

Bist du strahlend blau, bin ich feuerrot,

Stehen wir uns entgegen wie Leben und Tod;

Mögen wir doch jegliches Vergeben wieder aufnehmen,

entlassen wir uns dieser Gottestristen Bürden,

ward es nur ein Augenblick,

entsplittert das Spiegelglas zwischen uns.
 

Entweicht der Engels Geigen noch ein unerträglicher Ton,

Funkeln ihre bestialischen Augen voller Entsetzen und Hohn,

Lachen die Wolken, weil sie den Widerstand nie kannten?

Verblasst die Sonne, zu walten Gottes Zorne,

nehm' ich mir deine unbeschmutzte Hand -

Auch der Mond, soll uns're Hoffnung seh'n.
 

[10. Juli '04]

Vom Zweifeln und Erfahren

Vom Zweifeln und Erfahren
 

Rauer Wind pirscht durch Adlers fein Gefieder

entrinnt dem Tiere jedoch all lastend Taubheit

mit dem unentschlüsselbaren Blick auf uns nieder,

ist es seine still genoss'ne Zeit der Freiheit
 

Eine Spur gelegt von zarten Seidenpfoten

Tödlich Hitz' im Nacken, ein Schein des Sonnengesichts

und zumal der Katz' auch kein Paradies geboten

den Schritt zurück, den wagt sie nicht.
 

Regen zerrt an Pflanzens Stolz und Pracht,

wartet jeder ihrer zu küssen den Grunde,

Gebähren sie zu letzt ein Kind in gutmüt'ger Acht,

dass jedes einzeln die Welt für sich erkunde.
 

Das list'ge Feuer brennt die Frommheit 'raus

Es liegt in jener Hand des Lebenbeschenkten,

finden sie doch mancheinmal weder Ein noch Aus,

ist es für sie nur noch, die Flammen zu ertränken.
 

Es mögen Steine mehr sein, aus denen die Ängste ragen,

doch es keimt die Lebenserfahrung in uns'ren Narben.

Todesflucht

Todesflucht
 

Auf!, meine Seele, wir ziehen durch's Land

starrend in die Weite, gänzlich unverwandt

Das Kind in meiner Brust trag' ich in Ketten

Ich kann es nicht in meiner Freiheit betten
 

Der Sand reibt sich genüßlich an meinen Füßen,

Sie krächtzen laut, - deine Flucht wirst du büßen!

Gefühle, die Hohn erheben an meinen Verstand,

die ich mit deinem lieblichen Verwelken verband
 

Zeit und Raum irrten sich an meines Herzens Tür,

Der Eintritt ,der sie zu meiner Menschlichkeit führ',

Doch! Es überwiegt der pulsierende Wahnsinn in mir

Zerreiß' ich noch weiter blutend' Fleisch, wie ein Tier
 

Wenn der Mond jedoch in solch' voller Blöße steht,

daß Mensch und Tier gar Atmen beim Lauern vergeht

entflammt dein Gesicht in den Seen meiner Erinnerungen

Seh' und zähl' ich noch jede einzelne deiner Windungen
 

Und deine schreckensweiten Augen erzählen von Pein,

dem Schmerz, der alles zerstörte, was einst gänzlich rein

Ich schmeck' das Blut von deinen Lippen an den meinen

Sag doch!, fleh ich mich, warum konntest du nicht weinen?

Sonett an das Leben

[Sonett an das Leben]
 

Im jenen Augen flammt nur noch einzeln triste Müdigkeit,

welche suchen das Licht am fernen Ende dieses grauen Ganges,

Jene Furcht zermahlte all Sinnestäuschungen für Vergangenes,

Nun lastet auf schmalen, kraftlosen Schulter die Ewigkeit!
 

Schwere Schritte hallen an ungesehenen Wänden wieder,

Verworren webt umher die Sehnsucht nach langem Schlaf,

Ist es vergessen, dass es mehr als nur freies Licht bedarf?

Erschöpfter wie eh, legt sich die verwirrte Seele nieder.
 

Ach, was möcht ich nach den kalten Händen greifen,

die gar feucht sein müssen, von jeder stummen Träne!

Doch zünd' ich an den Sonnenball für dich ganz allein..
 

Und wie erlöst von alltäglich,schmerzlich' zitternder Pein,

seh ich in den einst leblosen Seelenseen wieder Glanz reifen,

Erinnere! Dass es ohne Licht- kein Schattendasein gäbe.

An all jene, die ich liebe

Still harrend in jenem wütend' Sturm meiner Taubheit,

weilt dürstend nach Unsterblichkeit ein kleines Vögelein,

krallend in das Fleisch, das zahlt für die Vergänglichkeit,

zehternd, gar fast jammernd: Ich bin doch nicht dein!
 

Meine Hände, beinahe drosselnd um den dünnen Halse,

flehend nach einem lieblichen Gesang in diesem Nichts

Und so hör ich, auf zerstörend' erniedrigende Weise

nur den Vorwurf dieses winzig', keuchend Wichts
 

Ach, und wend' ich mich noch so sehr von jenem Totsein ab,

all Qual und Leid stehen noch in den Schuhen meiner Schuld'n

Angstdurchzog'ne Glieder brachen Flügel im Zorne herab,

So fern in dieses Dunkel, das nur mir geschrieben zu erduld'n.
 

Was sah mein vergiftetes Herz doch diese Federn nicht,

wie sie mir Wege malten aus dem Käfig meines Einsamseins

und gar weit in diesem Bilde lag das so ersehnte Licht,

ich, zu neidisch auf des Vogels Flug: Es ist doch meins!
 

So brach ich all die Hoffnung, die doch immer alles war,

in stille Scherben, nicht erhört und in mir ganz verklungen,

Stellen sie, welch Ironie! , noch einen Begleich dar,

für den Schmerz, den die Federn und Flügel errungen.

Liebe Kinder

[Liebe Kinder]
 

Liebe Kinder, nehmt doch meine Hände,

wie sie zittern schon bei jedem Male,

da ich ein weißes Blatt Papier schände

und für diese Qual mit Tränen zahle.
 

Liebe Kinder sehet, was mit meinen Augen ist,

dass sie schon halbmüd' kein Licht ertragen.

Sehet, was mir nicht gewähret in dieser List,

in der sich Himmel und Hölle schon vertragen.
 

Liebe Kinder, trinkt von meinem stummen Mund

Das Blut,in dem ich einst meine Feder getränkt.

Wünschte ich, jemand küsste meine Lippen wund

In der Geschichte, in die sich meine Liebe zwängt.
 

Liebe Kinder kommet, so lang die Speise langt,

aus Händen, Blut und Äuglein- ein Festschmaus!

Doch vergesset nicht, ich habe abgedankt -

Euer Kinderspiel löscht doch nur den Körper aus!

Hurenleid und Männerlust

Oh sehet! Wie schön ihr Körper erblüht,

und die Moral in ihrer Schönheit verbrüht.

Komm'! Du williges Weib, pirsch dich heran,

damit ich dich ganz innig lieben kann.
 

O bitte! Lass diesen Akt doch schnell enden

und möge sich das Blatt dochmal mir wenden!

Welch' Glück, dass mir keine Tränen mehr stehen,

würde er mich doch erschlagen für dieses Vegehen !
 

Du Freudenmädchen, wie du dich bewegst,

dass du selbst den stärksten Mann erlegst -

Schenk' mir deine Lust für den lock'ren Preis,

dass ich später nicht mehr Ein und Aus weiß!
 

So beweg ich mich unter seiner Männlichkeit,

und treibe mich selbst in diese Übelkeit,

die mich seit Tagen stets des Nachts begleitet,

und über meinem Himmel nur Trübsinn verbreitet.
 

Du holde Dame, so von Schuld befleckt,

dass ich sie dir von den Wunden leck'.

Du bist so schön, so süß und zierlich klein

Du kannst nur eine welkende Blume sein!
 

Geh doch fort, nun endlich - komm nie wieder!

Morgen heilt ein anderer an mir sein Fieber.

Doch wünscht ich gar, es käme wer,

der mich schändet nimmer mehr.
 

Aber in dieser Welt gibt es keinen rechten Lohn,

für eine Hure wie mich, gebadet im höchsten Hohn.

Ich lieg' doch nur am Boden der Menschlichkeit,

Niemand glaubt, dass hier nur Unkraut gedeiht.



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von: abgemeldet
2007-04-28T10:36:01+00:00 28.04.2007 12:36
Das ist total gut! Gefällt mir sehr, wirklich toll geschrieben.
Von: abgemeldet
2007-04-18T20:57:33+00:00 18.04.2007 22:57
Liebe Kinder gebt fein acht, ich hab euch meinem Leib gebracht ^^
das würde mir so spontan zu deinem Gedicht einfallen. Ok, spaß mal beiseite, ich finde dass du das Gedicht sehr schön geschrieben hast, vorallem der Kreuzreim(?) passt sehr gut dazu ^^ am besten fand ich die stelle mit der Feder ins Blut, alles was mit Federn zu tun hat find ich klasse und wenns dann noch mit Blut zu tun hat umso mehr *___* wenn ich bei gedichten schon so lächel dann gefallen sie mir ^__________^ <----- Lächeln
Von: abgemeldet
2005-10-23T17:01:35+00:00 23.10.2005 19:01
Wie schön das ist ;____;
Von: abgemeldet
2004-10-13T15:47:16+00:00 13.10.2004 17:47
*woooooow* also so schön würde ich auch gerne schreiben können... -.- ... also mir fällt jezt echt niemand ein der soooo schön schreibt!!

mach weiter so, echt super! ;)

MfG
Lilli


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