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Gefangen, gedemütigt, geliebt...

~Ein Kampf um die Freiheit~
von

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Nachwirkungen

Kapitel 5: Nachwirkungen
 

Tyra brummte der Kopf. Sie hörte einige Stimmen, die sich leise unterhielten. <Wo bin ich hier? Wie lange war ich bewusstlos? Bin ich etwa schon tot?>, fragte sie sich. <Nein, wenn ich tot wäre, hätte ich bestimmt nicht solche Schmerzen. Es hilft doch alles nichts. Also Augen auf und durch!>

Sie öffnete die Augen und machte sich bereit, dem Schmerz des Lichtes standzuhalten, doch zu ihrer Verblüffung war es richtig dunkel. <Bin ich etwa in der Hölle gelandet? Das könnte auch die Schmerzen erklären.> Tyra versuchte sich aufzurichten, sah jedoch schnell ein, dass es zwecklos war. Die Schmerzen waren noch zu stark.

"Könnte mir mal bitte jemand helfen?", krächzte sie leise.

Die Stimmen verstummten sofort. Eine Wand schien sich zu bewegen und gleißendes Licht strahlte durch die Öffnung, so dass die Person, die zu ihr hereinlugte, ein Engel zu sein schien.

"Sie ist aufgewacht. Schnell! Sag dem Prinzen bescheid!", befahl die Gestalt.

Dann bemerkte sie endlich, dass das verletzte Mädchen , das vor ihr lag, geblendet wurde und entfernte sich schnell, um die Vorhänge über die zweiflüglige Balkontür zu ziehen. "Wie fühlt Ihr Euch?", fragte die Gestalt und zog nun auch die restlichen Wände beiseite. "Schlecht.", war die karge Antwort. Tyras Augen entspannten sich und sie bemerkte, dass sie in diesem riesigen, weichen Bett in ihren Gemächern lag. "Warum bin ich hier?", fragte sie die Person, die sie als die alte Hofdame identifizierte, die Falco 'Selina' genannt hatte.

"Nachdem Ihr ohnmächtig geworden seid, hat der Prinz befohlen, dass man Euch hierher bringt.", meinte Selina.

"Aber, warum? Ich habe den Test doch nicht bestanden und Kaori erzählte mir, dass alle, die durchfallen, an die Mordax verfüttert werden. Warum bin ich noch am Leben?"

"Aber, Kindchen!", die alte Dame lächelte, "Ihr habt den Test doch bestanden! Ihr seid nicht durchgefallen."

"Was?", Tyra verstand die Welt nicht mehr, "Ich habe doch ganz klar verloren! Ich bin ohnmächtig geworden, während Prinz Aean noch im Vollbesitz seiner ganzen Kräfte war! Er hat gewonnen, nicht ich!"

"Bei dem Test kommt es doch nicht auf das Gewinnen an, oder habt Ihr etwa gedacht, dass Ihr eine Chance gegen Prinz Aean hättet?"

Tyra blickte Selina verständnislos an.

"Bei dem Test ging es doch nur darum Eure Fähigkeiten zu demonstrieren, um zu sehen, ob Ihr würdig seid.", erklärte sie.

"Bin ich denn würdig?"

Die alte Dame nickte freundlich: "Sogar mehr als das. Selbst Prinz Aean war von Euren Fähigkeiten beeindruckt. Er wusste ja, dass Ihr außergewöhnlich stark seid, aber so stark... Nachdem man Euch weg brachte, sagte er, dass Ihr perfekt für die Aufgabe wäret und dass man im gesamten Universum niemand finden würde, der besser geeignet wäre. Und das Volk hat ihm dabei voll und ganz zugestimmt."

"Aber wofür bin ich würdig? Was ist meine Aufgabe?", wollte die Kriegerin wissen.

"Ihr seid würdig die Frau des zukünftigen Königs zu werden und neben Ihm als Königin zu regieren. Eure Aufgabe wird es sein mit ihm gemeinsam Aquitania unter allen Umständen zu schützen und dem Planeten einen perfekten Thronfolger zu gebären.", verkündete die Alte feierlich.

Tyra zog einer Augenbraue in die Höhe. Auf einmal war aller Schmerz vergessen. "Wie bitte?", sie richtete sich auf, "Ohne mich!"

Selina blickte das Mädchen, dass so entschlossen gesprochen hatte, entsetzt an.

"Ich hatte nie in meinem ganzen Leben vor zu heiraten, geschweige denn Kinder zu kriegen. Mein einziges Ziel ist es stärker zu sein als jedes andere Wesen im gesamten Universum! Nicht mehr und nicht weniger!!!"

"Tut mir leid Euch enttäuschen zu müssen." Schon wieder hatte der Prinz einen Raum betreten, ohne dass Tyra etwas bemerkt hatte. "Selina, lass uns bitte allein.", befahl er. Die Hofdame knickste kurz und verließ das Schlafzimmer.

"Wie fühlt Ihr Euch jetzt?", fragte er sanft.

"Grässlich. Körperlich wie auch geistig!", giftete sie ihn an, "Das mit der Hochzeit könnt Ihr gleich vergessen! Die muss wohl ohne mich stattfinden. Ich werde nämlich noch heute abreisen!"

"Schade, dass Ihr so darüber denkt. Leider habe ich nicht nach Eurer Meinung gefragt. Ihr werdet meine Frau werden, ob Ihr es wollt oder nicht. Deswegen seid Ihr auch leider gezwungen hier zubleiben. Das wäre in Eurem jetzigen Zustand auch das beste für Euch."

"Ihr könnt mich nicht zwingen hier zubleiben!"

"Doch das kann ich. Erinnert Euch nur an unsren Kampf vor zwei Tagen."

"Was? Ich war ganze zwei Tage bewusstlos?"

"Am Anfang schon, doch ich denke, dass Ihr am Ende eher geschlafen habt."

"Das ist jetzt auch egal.", meinte sie energisch. "Wie Ihr vermutlich schon mitbekommen habt, habe ich keinen Bock aufs Heiraten. Ich werde gehen!"

"Ich nehme an, es hat keinen Sinn jetzt weiterzureden.", meinte Aean kühl, "Wir führen diese Konversation fort, wenn Ihr Euch wieder beruhigt habt. Bis dahin bleibt Ihr in Euren Gemächern. Wenn Ihr irgendeinen Wunsch habt, wendet Euch an Kaori. Nach dem Abendessen wird Selina wieder zu Euch kommen und Euch mit dem Vermählungsritual und Euren Pflichten vertraut machen."

Mit diesen Worten verließ er den Raum gerade noch rechtzeitig. Das Kissen, das Tyra nach ihm geworfen hatte, prallte an der bereits wieder geschlossenen Tür ab. Sie blieb noch ein paar Minuten in ihrem Bett sitzen und stierte die Tür zornig an. Dann sprang sie aus dem Bett. Den Schmerz fühlte sie schon lange nicht mehr. Ihr Zorn überwog und wäre sie nicht so erschöpft gewesen, so hätte sie sich bestimmt schon längst in einen Supersaiyajin verwandelt. Sie stürmte durch die rechte Tür ins Ankleidezimmer, riss sich das lange, weiße Nachthemd, in das man sie während ihrer Bewusstlosigkeit gekleidet hatte (sonst hätte sie so etwas nie im Leben angezogen), vom Leib und durchwühlte die Schränke auf der Suche nach ihrem Kampfanzug. "Verdammter Mist! Wo ist er?", schrie sie.

Kaori platzte ins Zimmer herein: "Was ist passiert? Ist alles in Ordnung?"

"Nichts ist in Ordnung!", stocksauer ging sie auf die Dienerin los und presste diese an die Wand. "Wo ist mein Kampfanzug?"

"Selina hat ihn weggeworfen.", keuchte sie.

"Was? Warum das denn?"

"Er war total schmutzig und zerrissen. Außerdem meinte sie, dass es sich für eine zukünftige Königin nicht ziemt, so etwas zu tragen."

Tyra ließ von ihr ab. "Und was soll ich jetzt anziehen?"

"In Euren Schränken gibt es genug Sachen, die in Eurer Größe sein sollten."

"Da sind nur Kleider drin. Ich ziehe keine Kleider an!"

"Das werdet Ihr aber früher oder später müssen.", meinte Kaori und massierte sich ihren Hals. Tyra tat es plötzlich leid, sie so hart angepackt zu haben, es war schließlich nicht Kaoris Schuld gewesen.

"Gibt es denn nicht noch etwas anderes als Kleider hier?", fragte Tyra in einem versöhnlicheren Ton.

Kaori blickte sie mit ihren rosafarbenen Augen scharf an, bis sie meinte: "Ich glaube, dort müssen irgendwo noch Hemden und Reithosen sein. Die vorherige Königin hat auch nicht viel auf Kleider gegeben." Sie stand auf und kramte aus der hintersten Ecke des Schrankes eine olivgrüne Hose und ein zartrosafarbenes Hemd heraus.

"Immer noch besser als Kleider.", meinte Tyra und zog sich die Sachen an. "Meine Stiefel?"

"Sind hier.", die Dienerin reichte ihr ihre pflaumenfarbenen Stiefel.

"So und nun nichts wie weg hier... Sekunde... Wo ist meine Kapsel? Sie war doch in meinem Kampfanzug."

"Der Prinz hat sie an sich genommen."

"Na, wunderbar!", seufzte Tyra, "Also erst mal raus hier und dann sehen wir weiter."

"Raus? Aber der Prinz sagte doch, das Ihr Eure Gemächer nicht verlassen sollt."

"Der Prinz kann mich mal! Ich mache, was ich will!" Mit zielsicheren Schritten verließ sie das Ankleidezimmer und öffnete die Tür, die aus Ihren Gemächern führte.

"Nein, bitte geht nicht weiter!", schrie Kaori verzweifelt, doch Tyra reagierte nicht und ging weiter. In der nächsten Sekunde wurde sie auch schon mit aller Wucht gegen die der Eingangstür gegenüberliegenden Wand geschleudert und rutschte an ihr zu Boden.

"Ist alles in Ordnung mir Euch? Ich hatte Euch doch gewarnt! Warum habt Ihr denn nicht auf mich gehört?", Kaori kam auf sie zugelaufen und ließ sich neben ihr nieder.

"Was war das? Das kommt mir irgendwie bekannt vor.", meinte sie leicht geschockt.

"Natürlich. Prinz Aean hat diese Technik doch bereits im Kampf gegen Euch eingesetzt."

"Die unsichtbare Mauer? Aber er ist doch gar nicht hier! Wie kann das sein?"

"Er braucht dafür nicht hier zu sein. Er steuert sie mit der Kraft der Gedanken. Er ist ein Meister darin. Sein Großvater hat diese Technik erfunden und für seine Verteidigung genutzt. Prinz Aeans Vater hat sie verbessert und sie zum Schutz von Aquitania eingesetzt. Aean selbst hat diese Technik perfektioniert. Er nutzt sie zum Schutz, zur Verteidigung und zum Angriff. Außerdem kann er sie auch auf bestimmte Personen abrichten. Seht Ihr?" Kaori ging durch die Eingangstür auf den Flur, kam dann wieder herein und schloss die Tür. "Bei mir wirkt der Schild nicht."

"Das ist unfair! Das bedeutet, dass ich die einzige bin, die hier nicht rauskann.", stöhnte Tyra. Nach einer Weile befahl sie: "Ich möchte ein Bad nehmen. Dann kann ich besser nachdenken."

"Sehr wohl.", Kaori machte sich sogleich auf den Weg ins Badezimmer und drehte alle acht Wasserhähne, die rund um das Becken angebrachte worden sind, auf.

"Wie lange dauert es, bis das Becken voll ist?", fragte Tyra, die der Dienerin gefolgt war.

"Etwa eine Viertelstunde. Wünscht Ihr einen bestimmten Badezusatz?"

"Was gibt's hier denn so alles?"

Kaori ging auf eine Komode zu und öffnete die unterste Tür: "Seht selbst! Das sind alle Sorten, die es in Aquitania gibt."

"Hmm...Ich nehme das hier.", sagte Tyra und nahm eine große milchigweiße Flasche heraus auf der "Heaven - Extra viel Schaum mit Regenbogenblasen in allen Fruchtsorten" stand.

"Eine sehr gute Wahl! Dieses hier ist das beste, was Aquitania zu bieten hat. Und die Regenbogenblasen schmecken wirklich gut."

"Wie? Die kann man essen?", fragte Tyra verdutzt.

"Na klar! Konnte man das auf Eurem Planeten nicht?", wollte Kaori wissen, während sie den gesamten Inhalt der Flasche in das Becken goss.

"Ich weiß nicht. Ich glaub nicht. Ich habe jedenfalls noch nie Seifenblasen gegessen."

"Was sind denn Seifenblasen?"

"Na das da!", Tyra deutete auf die Packung.

"Nein.", die Dienerin schüttelte den Kopf. "Das sind Regenbogenblasen!"

"Na, dann sind es eben Regenbogenblasen.", seufzte sie und ging ins Schlafzimmer. "Oh, die Sonne scheint. Draußen ist es bestimmt angenehm warm. Bis das Wasser fertig ist kann ich ja mal ein Bisschen auf den Balkon gehen." Sie öffnete die Türflügel und der Wind fuhr ihr sanft ins Gesicht und spielte mit ihren Locken. Sie schloss die Augen. "Schön..", murmelte sie und setzte ihren Fuß über die Schwelle. Plötzlich ging eine Alarmsirene los und sie spürte wie sich plötzlich wieder eine dieser unsichtbaren Mauern aufbaute. Instinktiv ließ sie sich nach hinten zurück ins Zimmer fallen, um nicht wieder mit so einem Schild konfrontiert zu werden.

"Was ist passiert?", Kaori kam ins Schlafzimmer gestürzt und schrie gegen den Ohrenbetäubenden Lärm der Sirene an.

"Ich weiß es nicht! Ich wollte nur auf den Balkon gehen, da ging sie plötzlich los!", schrie Tyra zurück.

"Muss wohl eine Fehlkonstruktion sein! Das ist schließlich eine Tür, die ins Freie führt. Es dachte wohl, du wolltest den Palast verlassen und hat dann den Schild und die Sirene aktiviert!"

"Woher weißt du von dem Schild?"

"Man kann es sehen, weil es ein Universalschild ist!", meinte Kaori.

Nun erblickte auch Tyra den roten durchsichtigen Schild, der die gesamte Tür bedeckte.

"Was meinst du mit Universalschild?", rief die Kriegerin zurück.

"Es ist das Schutzschild der Regia. Wenn man eines aktiviert, aktiviert man alle und dann kann niemand, absolut niemand, in die Regia hinein oder aus der Regia hinaus. Erst, wenn der Prinz persönlich den Schild deaktiviert, der den Alarm ausgelöst hat, wird die Sirene aufhören und alle anderen Schilde wieder herunterfahren!", erklärte die Dienerin.

"So ein Mist! Ich wollte doch bloß ein wenig frische Luft schnappen!"

"Es ist bestimmt nicht Eure Schuld! Wie ich schon sagte, es ist vermutlich bloß eine Fehlkonstruktion!"

"Bloß ist gut...", murmelte sie und rieb sich ihr Steißbein, auf das sie vorhin unglücklicherweise gefallen war.

Sekunden später sprang die mittlere Tür zum Schlafzimmer auf und Aean stürmte in den Raum. Er schritt auf die Schwelle zum Balkon zu und ließ seine Hand über den roten Schild gleiten. Der Schild verschwand und endlich gab auch die ohrenbetäubende Sirene Ruhe.

Tyra erleichtert auf atmete auf und rappelte sich auf. Als sie aufsah, blickte sie direkt in ein Paar zornig funkelnde, meeresgrüne Augen. <Oh, oh! Der scheint ja richtig sauer zu sein.>, dachte Tyra und hielt besser den Mund, um ihn nicht noch mehr zu verärgern.

"Was sollte der Blödsinn?! Ich hatte Euch doch befohlen, Eure Gemächer nicht zu verlassen!!!"

"Das hatte ich auch nicht vor!" <Zumindest eben gerade nicht...> "Ich wollte nur auf den Balkon.", verteidigte sie sich.

"Ach, und was wolltet Ihr dort machen?"

<Wenn der Typ glaubt, er kann mich runterputzen wie es ihm gefällt, dann hat er sich gewaltig geschnitten! Auch wenn ich über meinen Schatten springen muss... Er wird jetzt ein schön schlechtes von mir eingeredet bekommen!!!> "Frische Luft schnappen, die schöne Aussicht genießen, mich entspannen. Niemand sagte mir, dass der Balkon nicht ein Teil meiner Gemächer wäre! Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich garantiert nicht versucht hinauszugehen. Schließlich bin ich nicht lebensmüde. Wie Ihr seht bin ich immer noch ziemlich angeschlagen von dem Kampf! Mir tut alles weh und ich kann nicht klar denken!! Ich wollte mich doch bloß erholen und dann so etwas!!", während Tyras Stimme am Anfang noch genauso wütend wie die des Prinzen geklungen hatte, so ließ sie sie nun immer jämmerlicher klingen. Zu ihrer eigenen Verwunderung schaffte sie es sogar, dass ihre Augen langsam wässrig wurden. "Da bemüht man sich sein unausweichliches Schicksal so gut es geht anzunehmen..." <Mist, ich hätte vielleicht doch ein Kleid anziehen sollen, dann würde ich jetzt noch glaubwürdiger wirken!> "...und dann wird man um ein Haar umgebracht und dazu auch noch angeschnauzt! Das ist wirklich zuviel...", sie schloss die Augen, fasste sich an den Kopf und tastete suchend nach einer Sitzgelegenheit.

Aean sah sie nun besorgt und ein wenig zerknirscht an. <Na also! Wenigstens war meine Demütigung nicht ganz umsonst!>, dachte sie und täuschte einen Schwindelanfall vor. Der Prinz war sofort zur Stelle und half ihr, sich auf das Bett zu setzen.

"Ist alles in Ordnung?", fragte er vorsichtig.

"Sieht es vielleicht so aus?", fuhr sie ihn an. "Noch nie in meinem Leben habe ich mich so schrecklich gefühlt! Erst diese grausame Niederlage, dann soll ich gegen meinen Willen vermählt werden und als wäre das noch nicht genug, werde ich eingesperrt und wie ein Schwerverbrecher behandelt! ...Ich möchte doch einfach nur meine Ruhe haben...", fügte sie sehr, sehr leise hinzu. Der Prinz blickte sie mitfühlend an und nahm sie in den Arm. <Hey, so war das aber nicht gedacht! Ich wollte nur, dass er ein schlechtes Gewissen bekommt. Sein Mitleid soll er gefälligst für sich behalten!!!! ... Andererseits...so schlecht fühlt es sich gar nicht an... Oh, Mädchen! Reiß dich gefälligst zusammen!!! Er ist dein Feind und zwar dein allergrößter!!!!!!> Energisch trennte sie sich von ihm und stand auf. "Lasst mich jetzt bitte allein! Ich möchte jetzt endlich mein wohlverdientes Bad nehmen.", sagte sie und versuchte so kühl wie möglich zu klingen.

"Ganz wie Ihr wüscht.", meinte er und drehte sich noch einmal in Tür um: "Verzeiht mir, dass ich Euch so angefahren habe. Es tut mir aufrichtig leid. Wenn Ihr sonst noch irgendeinen besonderen Wunsch habt, so soll er Euch erfüllt werden."

"Gut. Dann möchte ich nach Hause.", Tyra blickte ihn herausfordernd an.

Aean schaute sie lange traurig an. "Darauf erwartet Ihr doch hoffentlich keine Antwort.", sagte er schließlich und verließ entgültig den Raum.

Tyra seufzte und sah zu Kaori hinüber. "Du solltest vielleicht das Wasser abstellen, wie es aussieht, beginnt das Becken gerade überzulaufen."

"Oh, nein!", Kaori befreite sich aus ihrer Starre und stürzte ins Bad. Tyra folgte ihr ruhig.

Die Dienerin hatte das Unglück gerade noch verhindern können und half der Kriegerin nun beim Entkleiden. "Ihr habt eben wirklich eine gute Show abgelegt. Prinz Aean scheint es Euch jedenfalls abgekauft zu haben.", meinte Kaori ruhig.

"Ja. Das war wirklich oscarreif. Die beste Show meines ganzen Lebens. Nur dich scheint sie nicht überzeugt zu haben.", stellte Tyra fest.

"Das ist kein Wunder. Ich muss zugeben, dass ich manchmal zu diesem Trick greife.", grinste die Blauhaarige frech. Beide mussten lachen.

"Nun, solltet Ihr Euch aber beeilen, sonst kommt Ihr nicht mehr zum Baden. In einer halben Stunde wird das Abendessen serviert und was Euch danach erwartet, wisst Ihr ja bereits."

Tyra stöhnte als sie sich ins heiße Wasser gleiten ließ: "Die Einweisung ins Ritual. Das kann mir wirklich gestohlen bleiben!"

"Ihr solltet Euch glücklich schätzen Aean zu heiraten.", entgegnete Kaori.

"Wieso? Weil er der Prinz ist?"

"Nein, weil er von Natur aus ganz umgänglich, nett und sympathisch ist. Euch hätte es weitaus schlimmer treffen können."

"Klingt als würdest du ihn näher kennen."

Kaori errötete plötzlich. "Habe ich etwa ins schwarze getroffen?", hakte Tyra nach. Kaori wurde noch röter. "Du hast doch nicht etwa?" Das Rot wurde gefährlich dunkel, so dass Tyra Angst bekam, dass ihrer Dienerin der Schädel gleich explodieren würde.

"Ich werte das als 'ja'. Keine Sorge. Ich werde dich dafür nicht lynchen. Es ist mir egal wirklich! Es braucht dir nicht peinlich zu sein. Hey, ich hab'ne Idee! Du solltest ihn heiraten!!! Dann wären wir beide glücklich!"

Kaori schaute sie entgeistert an: "So ein Blödsinn! Habt Ihr etwa alles wieder vergessen, was ich Euch über die Gesellschaft hier und insbesondere über die Frau des Prinzen erzählt habe? Außerdem: Ich war zwar mit ihm im Bett, aber deswegen sind wir noch lange kein Traumpaar. Und ich bin auch nicht die einzige, die das tut!"

"War doch bloß 'n Witz. Aber, wo du es gerade erwähnst... Wer sind denn die anderen?"

"Ich denke, es ist auch egal?"

"Ist es auch!", sagte Tyra schnell, "Aber... als seine künftige Ehefrau wäre es doch besser, wenn ich darüber Bescheid weiß, oder etwa nicht?"

"Okay,", meinte Kaori mit einem fiesen Grinsen, "gebt mir eine Woche frei, das müsste genügen, um eine Liste mit allen Namen anzufertigen."

"Was?!"

"Ich mach doch bloß Spaß. Aber so in etwa kommt es doch schon hin."

"Na, dann erwartet mich ein schnelles Ende. Ich sehe es schon vor mir... Ich werde an irgend so einer Geschlechtskrankheit krepieren!", stöhnte Tyra.

"Keine Panik. Auf Aquitania gibt es keine Krankheiten. Jedenfalls keine Viren. Natürlich kommt es oft vor, dass man nach langen Sauorgien einen Kater hat oder sich Verletzungen zuzieht, vor allem, wenn man viel mit Loricas zu tun hat, aber es gibt hier keine Epidemien."

"Na, das ist wenigstens ein Trost. Eine Frage noch: Für wie viele Kinder darf ich hier die böse Stiefmutter spielen?"

"Für gar keine. Es ist bei Todesstrafe verboten, Kinder zu bekommen ohne verheiratet zu sein, und natürlich darf man auch dann nur mit dem/der Kinder bekommen mit der/dem man verheiratet ist. Und das ist man in seinem ganzen Leben nur mit einer Person. Es gibt hier keine Scheidungen wie auf anderen Planeten. Wenn man eine Verbindung eingeht, dann hält diese für das ganze Leben. Sie hält sogar danach noch an."

"Wie? Man kann sich auch nach dem Tod des Lebenspartners nicht neu verheiraten?"

"Nein, aber das tut auch nicht Not. Man heiratet nur zum Kinder kriegen. Sex kann man mit allen haben, auch wenn man verheiratet ist."

"Gibt es hier nicht so etwas die Treue?", fragte Tyra leicht entsetzt.

"Die Treue wird doch schon dadurch bewiesen, dass man mit sich mit der Person vermählt hat und nur mit ihr Kinder bekommt.", erklärte Kaori.

"Das ist mir zu hoch. Aber woran erkennt man denn, dass ein Kind wirklich zu zwei Verheirateten gehört, wenn sie alle wild durcheinander schlafen? Selbst Bluttests sind nicht hundertprozentig."

"Das wird Selina Euch nach dem Essen erklären. Es ist ein Teil des Rituals. Ich muss nun gehen und das Essen hoch holen. Ihr kommt doch einen Moment allein zurecht?"

"Bin schließlich kein Baby mehr.", knurrte Tyra, als Kaori das Bad verließ. Tyra blieb nachdenklich zurück. Wie sollte sie aus diesem scheinbar aussichtlosen Schlamassel wieder herauskommen?
 

Ende des 5. Kapitels

Ich habe auf mehrfachen Wunsch einen Grundriss von Tyras Gemächern angelegt, den ihr unter http://animexx.4players.de/fanarts/fanart.php4?id=47487 begutachten könnt. Vielleicht hilft euch das, euch in Ihren Räumlichkeiten besser zurechtzufinden.

Vielen lieben Dank an meine Kommentar- und E-Mailschreiber!!! Treibt mich nur immer weiter an, umso schneller könnt ihr dann die Fortsetzung lesen!!! (e-mail: kssskroeger@aol.com)
 

Eure Starlet



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kaora
2002-04-07T13:42:17+00:00 07.04.2002 15:42
jo, komm mach weidda, jetzt hab ich nämlich au scho aufgeholt ^^
und ich mag die fic.

bai bai Kaora
Von:  Arigata
2002-04-05T13:40:33+00:00 05.04.2002 15:40
Das war wieder ein sehr gelungenes Kapitel, muss ich schon sagen. Jetzt beeil dich bloß mit der Fortsetzung, noch so eine lange Pause ertrag ich nicht.
Sayonara


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