Hochzeit
Angst - Wenn Ereignisse prägen Kapitel 22
Hochzeit
Besagte Tage vergingen viel zu schnell und am Vorabend des Sechsundzwanzigsten, war das gesamte Anwesen in Aufruhr versetzt.
Nur Harry und Draco waren doch recht ruhig und zurückgezogen.
Der dunkelhaarige Junge schüttelte schon verzweifelt den Kopf, weil sein Vater auch total aufgescheucht durch die Gegend rannte.
*
Und dann war es endlich so weit.
Der Morgen des Tages, an dem sie das letzte Mal Ledig sein würden, brach an.
Sie lagen noch aneinander gekuschelt in ihrem Bett, als es an der Tür klopfte.
Müde öffnete Harry ein Auge und sah kurz zu Draco, der sich nicht dazu herab lassen wollte, auch nur ein Auge zu öffnen, das hatte ihm sein Schnauben verraten.
"Ja?", rief deshalb dann der junge Snape.
Die Tür öffnete sich und es traten drei Personen ein.
"Morgen, ihr beiden!", grinste Blaise ihnen zu und auch Ron und Hermine kamen nicht drum herum.
"Was macht ihr denn schon hier?", fragte Draco, der plötzlich senkrecht saß und große Augen machte.
"Tja, wir wollten nicht, dass ihr die Tradition missachtet.", meinte das Mädchen bloß.
Der Blonde sah ziemlich dumm aus der Wäsche, weil er keine Ahnung hatte, was sie meinte.
"Na, dass ihr euch in euren Hochzeitskleidern seht!! Das bringt doch Unglück!", erklärte der Rotschopf.
"Dann werde ich mich einfach nicht umziehen!", entschloss sich Draco und plumpste zurück in die Kissen.
"Dann haben wir aber um sonst eingekauft, Drache!"
"Na und? Ich will nicht von dir getrennt sein!"
"Ist doch nur für etwas mehr, als eine Stunde.", lächelte Harry gutmütig und strich seinem Verlobten über den Kopf.
*
Es war elf Uhr vierzig, als Blaise und die anderen beiden wieder in das Zimmer der Jungen kamen. Frühstück hatten sie alleine gehabt und nun wollten die drei, dass Draco mit in das Zimmer gegenüber dem Harrys mitkam.
"Also, hopp! Ihr müsst euch jetzt umziehen und fertig machen. Die Gäste kommen bald und der Priester auch. Ich denke, ihr wollt zu eurer eigenen Hochzeit nicht zu spät kommen, oder?"
Ziemlich brummig drein schauend, folgte der Blonde Blaise aus dem Raum.
Ron und Mine blieben an Ort und Stelle.
"Und, Alter, aufgeregt?", fragte der Rotschopf.
"Ich hab gedacht, ich wäre viel nervöser, aber im Moment geht es noch.", gestand der Angesprochene.
"Na, dann ist ja gut! Du solltest dich jetzt aber umziehen.", unterbrach Hermine und deutete dabei auf Harrys spärliche Bekleidung.
Der sah an sich runter und grinste dann breit.
"Stimmt, wenn Dray erfährt, dass ich so vor euch rumrenne, kriegt er die Krise."
Damit verschwand er in der rechten Tür neben dem Bett und kommt dann mit einem Stapel Kleidung zurück.
"Was willst du denn mit den ganzen Klamotten machen?! ,Die kannst du doch nicht alle anziehen!", rief Ron aus.
"Nein, bei Merlin! Das sind auch Dracos Sachen, die wird Blaise sicher gleich holen kommen!", meinte er und legte besagte Kleidungsstücke auf dem Bett ab.
"Gebt ihr sie ihm, wenn er kommt? Ich bin dann im Bad."
Seine Freunde nickten einstimmig und der Snape verschwand im Badezimmer.
*
Kaum zehn Minuten später klopfte es tatsächlich und der braunhaarige Slytherin kam herein.
"Sorry, wenn ich störe, aber ich brauche noch Dracos Sachen."
"Harry hat es schon vorhergesagt.", lächelte Hermine
"Hier, er hat es gerichtet."
"Danke."
Und schwups war er wieder weg.
Ron und Hermine setzten sich vor den Kamin und unterhielten sich.
"Ich hab ja gewusst, dass Professor Snape Geld hat, aber so viel?", meinte der Weasley und seine Augen betrachteten das Zimmer seines besten Freundes eingehend.
"Stimmt, er hat eine Burg, plus ein riesiges Land. Das alles zu unterhalten ist sicher auch anstrengend."
"Vielleicht, aber da er ja eh unterrichtet, wird das jemand anderes übernehmen, denke ich."
"Hm.. ja, wahrscheinlich. Hast du auf dem Herweg auch die Koppeln gesehen? Da standen einige wunderschöne Pferde. Ich glaube, man kann hier toll ausreiten! Und wenn man Lust hat, sogar in die Stadt reiten!", schwärmte das Mädchen.
"Ja, aber ich könnte wetten, dass die Leute da voll Angst vor Snape haben!", lachte Ron.
"Eigentlich ist mein Vater sehr beliebt!", mischte sich nun eine dritte Stimme ein.
Die beiden sprangen überrascht auf und sahen Harry schuldbewusst an.
"Tut uns Leid, dass wir so geredet haben.", entschuldigte sich Hermine und Ron nickte bloß.
"Ich trage es euch nicht nach. Ich weiß ja, dass ihr nie gut aufeinander zu sprechen wart. Aber Dad ist nicht so wie er sich in der Schule gibt, wisst ihr? Und die Stadt gehört auch zum Besitz meiner Familie."
Nun waren die Augen der zwei Freunde riesengroß.
"Echt?!"
"Ja, und das Land geht noch weiter, aber das ist nicht so wichtig.
Hermine und Ron nahmen es so hin und betrachteten jetzt erst mal Harry.
Er trug eine schwarze, sehr engliegende Hose und ein silbernes Hemd, dessen Ärmel recht auslaufend waren und oben am Hals viel Sicht bot.
"Gefalle ich euch, ja?"
"Siehst klasse aus, Kumpel!", meinte Ron und nickte bekräftigend.
"Allerdings, ich kann verstehen, wenn Draco dich heiraten will!"
Der Rotschopf hatte das natürlich nicht einfach überhört.
"Was soll das denn heißen?! Willst du etwa nicht mehr mit mir zusammen sein?!"
"Ron, Harry würde mich erstens nie heiraten, weil er schwul iost, zweitens Draco liebt und drittens liebe ich dich! Im übrigen ist Harry für mich mehr ein Bruder, als was anderes."
Beruhigt setzte sich der Weasley wieder und sah dennoch skeptisch zwischen seiner Freundin und Harry hin und her.
*
Es war mittlerweile schon dreizehn Uhr fünfundvierzig, als es an der Zimmertür klopfte.
"Ja, bitte?"
Severus trat in den Raum und sah sich nach seinem Patensohn und zukünftigen Schwiegersohn um.
"Draco, alles in Ordnung bei dir?", erkundigte er sich.
"Ja, alles bestens. Was ist mit dir?"
"Ich? Wieso, ich heirate doch nicht!"
"Schon, aber du warst viel nervöser als Harry und ich zusammen! Wobei ich nicht mal sicher bin, ob Harry überhaupt nervös war, oder es inzwischen ist."
"Ich kann ja mal schauen gehen und dann sag ich es dir!", bot der Mann an.
"Gute Idee, Severus.", meinte Blaise nur.
*
Die Freunde saßen am Kamin und redeten über unnütze Dinge, als es zum dritten Mal klopfte.
"Ja~ ha!", rief er nur und wartete, bis sein Vater eintrat.
Als sich die Tür auf tat und eben jener herein kam, wurde er schon von seinem Sohn angesprochen.
"Was gibt's, Dad?"
"Woher weißt du, dass ich es bin?", wollte er etwas irritiert wissen.
"Es gibt nur einen hier in der Burg, der so an eine Zimmertür klopft.", antwortete er und grinste seinen Dad an.
"So so.. Na, ich wollte nur wissen, was du machst und wie du dich fühlst?"
"Gut, alles klar. Ich freu mich, wenn ich Drace endlich wieder sehen kann."
Sev lächelte.
"Na dann. Du bist überhaupt nicht nervös, oder wie?"
"Nein, überraschender Weise überhaupt nicht."
"Gut. Ich hol dich dann gleich ab, du musst runter."
"Ja, bis gleich. Und sag Draco, dass er auch nicht nervös sein braucht, das wollte er doch wissen, oder?"
Schelmisch grinste Harry und Severus nickte ergeben. Sein Sohn war einfach zu klug!
*
Draco hatte an der Tür gestanden und darauf gewartet, dass sein Pate zurück kam.
Er riss seine Zimmertür auf und stand einem perplexen Snape gegenüber, der gerade die Klinke hatte drücken wollen.
"Was hat er gesagt?"
"Du sollt nicht nervös sein, weil er es auch nicht ist. Das soll ich dir ausrichten."
"He?"
"Er schien zu wissen, dass du so nervös bist.", lächelte der Mann.
Dann wandte er sich dem Braunhaarigen zu.
"Blaise, bringst du Draco um fünf vor zwei runter? Vor die Tür, dort warte ich dann auf euch."
"Geht klar!"
"So, und ich hole jetzt Harry. Bis gleich, Kleiner."
*
So verließ er den Raum, schloss die Tür hinter sich und klopfte wieder bei seinem Sohn, der daraufhin öffnete und nun bekleidet mit einem Umhang, den Sev noch nicht kannte, zu ihm auf den Gang trat.
"Können wir?", fragte Sev und lief voran. Sein Sohn und dessen Freunde folgten.
Unten kamen sie dann im Ballsaal an, in dem die Zeremonie und auch die Feier stattfinden sollte.
Ein roter Teppich führte von den Flügeltüren bis zum Altar, an dem ein Priester wartete.
Links und rechts standen Stühle für die geladenen Gäste - nicht, dass es viele waren.
Harry erkannte außer Ron noch den Rest der Weasleys, worüber sein Vater wahrscheinlich nicht besonders glücklich war.
Hermines Eltern waren ebenfalls anwesend und auch ein paar Schulfreunde hatten sie eingeladen, welche mit ihren Eltern da waren.
Sie saßen alle auf den Plätzen und dann entdeckte er noch einige Ordensmitglieder, allen voran Remus und Tonks.
Harry hatte nicht mehr damit gerechnet, dass der Werwolf kommen würde.
"Hallo, Remi!", begrüßte er ihn.
"Harry, schön, dich zu sehen!", lächelte der Mann zurück.
"Ich freue mich, dass du gekommen bist. Ehrlich gesagt habe ich nicht daran geglaubt, dass du kommst, Aber ich bin froh, immerhin sollst du doch Trauzeuge werden, nicht?", grinste der junge Snape.
Dann fasste er in seine Umhangtasche und drückte Remus eine Schachtel in die Hand.
"Die Ringe.", meinte er bloß und stellte sich dann an seinen Platz vor dem Altar.
*
Musik setzte ein und Severus kam, mit Draco an seiner Seite, durch die Flügeltüren. Blaise, der hinter ihnen gelaufen war, lief außen herum und nahm seinen Platz als Dracos Trauzeuge ein.
Dracos Wangen zierten eine leichte Röte und er lächelte schüchtern zu Harry, der ihm entgegen sah.
Endlich vorne angekommen, ging Severus auf die Seite und Harry nahm den anderen in Empfang.
Schnell platzierte der Dunkelhaarige seinem Verlobten einen Kuss auf die Wange und dann wandten sie sich dem Priester zu.
Die Musik verstummte und die Gäste setzten sich. Dann begann der Priester mit seiner Predigt.
"Liebe Gäste und Angehörige, wir haben uns hier versammelt, um diese beiden Menschen auf ihren Weg in die Ehe zu begleiten.
So stelle ich nun die Frage: Ist hier jemand anwesend, der gegen diesen Bund ist?"
Niemand meldete sich.
"Dann bitte ich die Paten nach vorne."
Severus trat zu Draco, doch zu Harry kam niemand. Stille herrschte und manch einer sah traurig aus.
"Junger Lord Snape, ihr Pate?"
"Er lebt nicht mehr.", meinte er nur leise, drehte sich dann aber um.
"Remus, würdest du?"
Überrascht kam der letzte Rumtreiber näher und blieb dann neben Harry stehen.
"Nun werden die Paten das Blut ihrer Schützlinge verbinden."
Remus und auch Severus griffen sich jeweils einen Dolch, der ihnen vom Priester gereicht worden war.
Dann nahmen sie die rechte Hand ihres Schützlings und taten einen kleinen Schnitt in die Handfläche, welche sie dann gegen die des anderen pressten.
Der Priester kam zu ihnen und wickelte ein Band um ihre verschränkten Hände.
"Als Symbol der Verbundenheit gelte von heute an dieses Band. Und als Symbol der Ehe sollen die Ringe dem Partner übergeben werden."
Remus stellte sich wieder neben Harry und reichte ihm den Ring, den Draco bekommen sollte.
Sanft griff der Dunkelhaarige nach der linken Hand seines Geliebten und streifte den Ring über.
Dann tat Severus dasselbe und auch Draco setzte dem jungen Lord den Ring auf.
"Nun seid ihr mit Liebe gebunden. Ich wünsche euch alles gute, Lord Harry Snape und Lord Draco Snape."
Überglücklich lehnte sich der Blonde an seinen Ehemann und sie küssten sich ausgiebig.
*
Mit einem Schwenker Severus' Zauberstab war der Saal in eine festliche Halle gewandelt und die Gäste setzten sich, um zu feiern.
Die Hauselfen hatten eine große Auswahl an Köstlichkeiten gezaubert und die Anwesenden unterhielten und amüsierten sich bestens.
Es gab nicht einmal Streit zwischen den Rotschöpfen und dem Lord der Burg.
Ron hatte einmal leise zu Harry gemeint: " Die Fledermaus will sich mit den Freunden seines Sohnes bestimmt nicht schlechter stellen, als er schon ist."
Das hatte der frischgebackene Ehemann aber geflissentlich ignoriert.
Der junge, dunkelhaarige Snape hatte momentan etwas ganz anderes im Sinn.
"Drache, lass uns verschwinden.", flüsterte er ihm zu und Draco nickte nur. Händchenhaltend schlichen sie sich davon und rannten dann den Gang entlang, bis sie stehen blieben und sich erst mal gierig küssten. Vor den anderen hatten sie das nicht tun können, ohne lauter anzügliche Bemerkungen zu bekommen.
"Schatz, lass uns diese Nacht genießen, ja?", schnurrte Harry dem andern ins Ohr.
Draco lief ein Schauer über den Rücken, dann nickte er. Ja, er wollte das auch, wollte mit Harry schlafen.
"Komm.", hauchte er deshalb und zog den anderen mit sich, hinein in ihr Zimmer und dann die Tür verschließend, damit sie keiner mehr stören konnte.
Diese Nacht würde wohl die erste sein, in der er sich darauf freute mit jemanden Sex zu haben.
So, hier hör ich auf!
Ich weiß, dass ihr euch jetzt gefreut habt, dass hier noch ein Lemon kommt, aber den mache ich separat! ^^
Also, bye
