Konfrontation
Angst - Wenn Ereignisse prägen Kapitel 25
Konfrontation
Draco erzitterte und krallte sich an Harry, der beschützend einen Arm um ihn legte.
"Er wird dir nichts tun.", flüsterte er beruhigend.
Ron und Blaise hatten sich vor ihre Freunde gestellt.
"Was willst du hier, Lucius?", rief Blaise aufgebracht und starrte den Mann kalt an.
Angesprochener grinste genauso kalt zurück und warf eitel die Haare über die Schulter.
"Ich bin hier, um Strafe zu verteilen.", schnarrte er dann.
"Verlassen sie augenblicklich das Anwesen der Snapes! Sie haben hier nichts zu suchen!", befahl Harry in autoritärem Ton und der Malfoy war doch leicht überrascht. Das hatte er dem Junge nicht zugetraut. Andererseits wusste er ja mittlerweile, wer sein Vater war.
"Sei nicht so vorlaut, Bengel! Ich tu und lass' was ich will! Und am allerwenigsten wirst du mich davon abhalten."
Lucius machte die ersten Schritte und hatte sofort zwei Zauberstäbe auf sich gerichtet, zu dem noch ein Dritter kam.
Hermines.
"Sie haben gehört, was er gesagt hat.", sprach sie.
"Und das soll ich mir von einem Schlammblut gefallen lassen?", höhnte er.
Dummerweise übersah er dadurch den roten Lichtblitz, der geflogen kam, ihn in die Brust traf und zehn Meter nach hinten fegte.
Überrascht wandten sich Blaise, Ron und Hermine um und sahen Harry, der mit ausgestrecktem Arm dastand. Den Zauberstab in der Rechten haltend.
Der Blonde stand neben ihm und hatte große Augen.
"Ich wiederhole mich nicht mehr. Verlassen sie das Anwesen und betreten sie es nie wieder!! Sie sind unerwünscht und halten sie sich von meinem Mann fern!!"
Wütend richtete sich Lucius Malfoy auf, sah mit wütenden Augen zu dem Angreifer und zog ebenfalls seinen Stab.
"Du wagst es also, mich zweimal zu Boden zu schicken und glaubst, dass du ungestraft davon kommst? Ich werde erst dich und dann meinen missratenen Nachkommen töten."
Die umstehenden Leute starrten sie an und taten nichts.
Auch nicht, als Lucius zum ersten Fluch ansetzte.
Schnell hatte Harry einen Zauber gesprochen und damit ein Schild beschworen, der den Fluch fern hielt.
Draco hatte sich wieder an ihn gepresst und sein Gesicht an der Schulter seines Partners vergraben.
Der linke Arm des Schwarzhaarigen lag um dem Blonden.
Blaise und Ron feuerten einige Flüche ab, trafen Malfoy aber nicht.
"Du, Zabini, wirst auch dafür bezahlen, dass du ein Verräter bist!", schrie Lucius und schickte auf den Jungen einen der Unverzeihlichen.
Im letzten Moment erschien ein Schild vor ihm, der ihm das Leben rettete.
Harry machte sich Sorgen um Draco, aber auch um seine anderen Freunde. Er konnte hier nicht richtig kämpfen, solange sie anwesend waren.
"Blaise!", rief er.
Der sah ihn an.
"Komm her!"
Der junge Zabini kam zu dem Paar und wartete auf weiteres.
"Nimm Ron, Hermine und Draco und geh zum Schlitten. Fahrt zur Burg zurück und sagt meinem Vater, was los ist. Und der Kutscher soll sich beeilen!"
Draco war dem Gespräch gefolgt und wirkte recht geschockt.
"Drache, geh mit ihm. Hast du verstanden?"
"Nein! Ich lass dich hier nicht alleine!", protestierte er und klammerte sich nur noch fester an den anderen.
Harry sah keine andere Möglichkeit und bedeutete Blaise, seinen Mann außer Gefecht zu setzen.
Ohnmächtig fiel Draco in Blaises Arme und dann verschwand er mit den anderen beiden Gryffindors.
Lucius wollte natürlich sofort hinterher, aber das ließ sein Gegner nicht zu.
Ein Fluch explodierte vor ihm und verhinderte sein Vorhaben.
"Hier geblieben!", schnitt die Stimme des jungen Snapes durch die Stille.
Von weitem konnte man nur hören wie der Kurscher die Pferde zur Höchstleistung antrieb.
*
Die Kutsche hatte gerade die Stadt hinter sich gelassen, als der Zauber von Draco fiel und er die Augen aufschlug.
Er blinzelte und sah dann nach oben, in die Augen von Blaise.
"Wo ist Harry?", schrie er und setzte sich auf. Bemerkte augenblicklich, dass sein Partner nicht hier war und wollte schon den Kutscher zum Umdrehen zwingen.
"Draco, wir müssen zu Snape!! Harry wird sich so lange schon verteidigen können!"
Der Slytherin hielt den anderen fest und dann hatten sie auch schon fast die Burg erreicht.
Als sie endlich im Hof ankamen, sprang Draco raus und stürmte in die Vorhalle.
"Sev!!! Sev!"
*
Severus saß in der Bibliothek und erschreckte sich furchtbar, als plötzlich die verängstigte Stimme seines Schwiegersohnes durch das Gemäuer drang.
Er schmiss das Buch zur Seite und rannte los.
Der Blonde kam ihm auf halben Wege entgegen und schmiss sich regelrecht in seine Arme.
"Was ist los?", fragte Severus außer Atem.
"Lucius!! In der Stadt! Harry..."
Draco brach ab, da seine Stimme versagte.
Schritte polterten den Gang entlang und dann kamen auch die anderen in Sicht.
"Blaise, kümmere dich um ihn, ich geh zu Harry!", meinte der Mann und drückte den Jungen dem anderen in die Arme.
Mit einem Plopp war der Professor verschwunden.
*
Harry und Lucius standen sich noch immer gegenüber, wobei beide ein paar Verletzungen aufwiesen und ihre Kleidung teilweise zerfetzt an ihnen herunter hing.
"Jetzt kommt der Gnadenstoß!", blaffte der blonde Mann.
Sein Gegner nahm das eher gelassen.
Er hatte noch ein Ass im Ärmel, das er nun einsetzen würde.
Malfoy sprach seinen Fluch und als der seinen Zauberstab verließ, verwandelte sich Harry blitzschnell in einen Wolf.
Erschrocken schrie der Mann auf und floh Hals über Kopf.
Er kam aber nicht weit, da der Wolf ihn schnell einholte und dann zu Boden streckte.
Severus war bereits seit einigen Minuten da und beobachtete das Geschehen.
Er spürte die Wut seines Sohnes und deshalb musste er nun eingreifen, wenn er nicht wollte, dass Harry den Mann tötete.
"Stupor!", rief er und der Blonde war gelähmt.
Der Wolf wandte sich suchend um und entdeckte seinen Vater unweit von sich stehend.
Langsam ließ er von seinem Feind ab und verwandelte sich zurück.
"Dad!"
"Alles in Ordnung, mein Junge?", erkundigte sich der Mann und erhielt ein Nicken.
Dann trat er neben Lucius, der ihn hasserfüllt anblickte.
"Ich frage dich nur einmal. Warum bist du hier?"
Ein höhnisches Lachen erklang.
"Das weißt du doch ganz genau. Ich will Rache!", zischte Malfoy.
"Dann werde ich dir jetzt etwas sagen:
Wenn du noch einmal mein Anwesen betrittst, oder meinem Sohn und Schwiegersohn zu nahe kommst, dann werde ich dich eigenhändig töten. Und das qualvoller, als du es dir je erträumen könntest. Verstanden?"
Selbst Harry erschauderte nach diesen Worten. Wie musste sich dann der andere fühlen?
Der Junge grinste in sich hinein. Wahrscheinlich tausendmal schlimmer!
"Also?", hakte der schwarzhaarige Mann noch mal nach.
"Verstanden.", knirschte Lucius und der Stupor wurde aufgehoben.
"Vergiss nicht, was ich gesagt habe. Ich werde es wahr machen."
Lucius erwiderte nichts mehr, sondern apparierte augenblicklich.
Nun wandte sich Snape an seinen Sohn.
"Du bist verletzt..."
"Geht schon. Was ist mit den anderen?"
"Es geht ihnen gut, Draco war nur total verängstigt. Die anderen kümmern sich um ihn. Und dich bringe ich nun erst mal nach Hause."
So legte Severus einen Arm um seinen Sohn und disapparierte.
*
Sie erschienen direkt im Labor für Zaubertränke. Das, zu dem normal keiner Zugang hatte.
"Du lässt mich hier rein? Keine Angst, dass ich alles zu Schutt verarbeite?"
"Nein, du darfst ja nichts anfassen.", grinste ihn sein Vater an.
"Ach, so ist das? Du weißt aber schon, dass ich mittlerweile wirklich gut bin im Brauen?!"
Der andere nickte nur.
"Dafür habt ihr ja das kleine Labor, nicht? Und nun halt still."
Das Stillhalten war leichter gesagt, als getan. Das brannte wie die Hölle!
"Sei etwas vorsichtiger!", jammerte Harry und Severus grinste sich halb tot.
"Aua!"
"Dann beweg dich nicht ständig!"
"Sanfter!"
"Klappe!"
"Das tut weh, du Trampel!"
"Pass auf, was du sagst!"
"Auaaaaaaa!"
"So, fertig."
"Ja, nach dem du mich hier so gequält hast.", schmollte der Jüngere.
"Jetzt sieh zu, dass du zu Draco kommst, der wird vor Sorge vergehen.", meinte der Burgherr bloß und schob seinen Sohn aus der Tür.
Harry spurte los, um in seinem Zimmer nach seinem Mann zu suchen.
*
Er klopfte natürlich nicht erst an, sondern platzte direkt herein.
Am Kamin saßen Hermine, Ron und die anderen beiden.
"He, bin wieder da!", begrüßte er die vier und hatte keine drei Sekunden später den Blonden an seinem Hals hängen.
"Drache, alles okay?", erkundigte er sich besorgt, weil er spürte wie sein Hemd nass wurde.
Zumindest das, was davon übrig geblieben war...
"Ja, ich bin nur froh, dass du wieder da bist.", schniefte der etwas Kleinere und sah aus Tränennassen Augen, nach oben.
"Wie siehst du überhaupt aus, Harry?", fragte Hermine ihn dann.
Nun musterten ihn auch die anderen drei und ließen keinen Zweifel daran, dass sie erschrocken waren.
Immerhin stand er hier in einer Hose, die mehrere größere Löcher aufwies, in einem Hemd, das nur noch aus ein paar Fetzen bestand und sein Mantel war schon längst Asche und lag auf der Straße in der Stadt.
Die Verbände und Pflaster blitzten daher überall hervor und ließen seine Erscheinung schlimmer aussehen, als sie es eigentlich war.
"Alles okay, ich bin in Ordnung!", winkte er ab und umarmte Draco erneut, weil er ihn von oben bis unten musterte und dabei einen sehr aufgewühlten Ausdruck trug.
"Bist du sicher? Du siehst nicht so aus mit diesen Verbänden.", meinte nun auch Ron.
"Ich bin sicher. Dad hat mich schon behandelt wie ihr seht und es war auch nichts Schwerwiegendes. Mal abgesehen davon, dass Dad nicht gerade sanft zu mir war..."
Seine Freunde lachten.
"Ich hoffe, dass Malfoy auch was abbekommen hat?!"
"Oh ja, er sah bestimmt nicht besser aus und ich hab ihm am Ende nen ziemlichen Schrecken eingejagt, als ich ihn als Wolf angriff. Hab ihn zu Boden gestreckt, aber Dad hat vorher eingegriffen... Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn er nicht da gewesen wäre..."
"Ich glaube, wir lassen euch mal alleine. Wir werden eh in einer halben Stunde abgeholt.", verabschiedeten sich die anderen und winkten noch mal.
"Wir sehen uns in der Schule!"
*
Als die beiden nun alleine waren, setzten sie sich auf den Sessel vor den Kamin und der Blonde kuschelte sich an.
"Und dir geht es auch echt gut?", fragte Draco leise.
"Ja, es tut zwar noch ein bisschen weh, aber sonst..."
Der andere sah auf und wich ein Stück nach hinten, dann wanderte sein Blick wieder über den Oberkörper seines Mannes.
"Hab ich dir weh getan?"
"Nein, Kleiner. Es tut nur weh, wenn ich eine hastige Bewegung mache."
Erleichterung breitete sich in dem Jüngeren aus.
"Komm, lass uns ins Bett gehen. Ich bin total müde.", gähnte Harry auch schon.
"Ja, ins Bett.", nuschelte auch der andere und entkleidete sich rasch, um dann unter der Decke zu verschwinden.
"Kommst du?"
"Ja, ich muss nur noch mal kurz ins Bad."
Als er zurück kam, trug er nur noch seine Boxershorts. Man konnte nun gut seine Verbände erkennen und Draco hatte irgendwie ein schlechtes Gewissen. Und das schien man ihm anzusehen, denn Harry kuschelte sich ebenfalls unter die Bettdecke und zog den anderen an sich.
"Es ist nicht deine Schuld, ja? Also mach dir keine Gedanken."
Ein Nicken antwortete ihm.
"Was hat Onkel Sev mit ihm gemacht?"
"Er hat ihm gedroht ihn eigenhändig zu bestrafen, sollte er jemals wieder einen Fuß auf Burg Snape setzen, oder uns zu nahe kommen."
"Und glaubst du, dass er sich daran hält?"
"Nun, ich denke schon. Lucius sah extrem panisch aus, als er am Ende verschwand. Ich glaube, so kannte er meinen Vater noch nicht."
Ein kleines Lächeln schlich sich auf das blasse Gesicht des Blonden.
"Dann bin ich froh Ich will nie wieder von dir und Sev weg."
"Nicht, dass ich dich gehen lassen würde, Kleiner. Also mach dir darum keine Sorgen."
Zufrieden schliefen sie ein und dachten nicht mehr daran, was heute passiert war, denn nun lag Draco Malfoy in der Vergangenheit und es gab nur noch
Draco Snape.
*
Und so vergingen auch die Winterferien ruhig und die nächsten fünf Monate.
Kein Slytherin hatte mehr versucht, Draco etwas zu tun. Und was Pansy anging, nun, da war das ein wenig anders, schließlich war die dümmer als Stroh...
Aber an sich ging alles gut.
*
Bis an einen Morgen Mitte Mai.
Draco war aufgewacht und ihm war irgendwie komisch. Schon Wochen vorher hatte Harry beobachtet, dass sein Partner sich verändert hatte, aber nichts feststellen können.
Doch die nun auftretende Übelkeit warf Fragen auf...
Draco wurde doch nicht etwas krank?
So, Ende für heute!!
Die FF geht auch so ziemlich auf das Ende zu.. Aber ich weiß nicht, wie lange es noch dauert. Viel kommt nimma!
Bye, Mitani
