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My Immortal

Eine ewige Liebe
von

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Kapitel 3

Hi!

Ich weiß nicht ob mich noch irgendjemand kennt, da ich mir eine einjährige Schreibpause genommen habe, aber ich hoffe das, dass dieser FF keinen Abbruch tut.

Viel Spaß beim lesen! ^_^
 

Disclaimer: Mir gehört nix!
 

Beta: FallingAngel / Du hast wirklich einen super Job gemacht!
 


 

My Immortal III
 

Unruhig tigerte Tyson durch das Haus. Nie konnte er länger an einem Platz bleiben, dazu war er einfach zu verwirrt.

Kai ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Allein schon sein Name. Hiwatari... Er konnte sich nicht daran erinnern, dass es in ihrer Nähe je eine Familie namens Hiwatari gegeben hätte.

Kai war einfach wie aus dem Nichts aufgetaucht und eben so wieder verschwunden. Ohne eine Spur. Auf eine Weise die gar nicht möglich sein durfte!
 

Seine Träume... Er hatte von Tysons Träumen gewusst. Wie konnte er das? Sie waren ein Teil des Blauhaarigen den er nicht einmal seinen besten Freunden anvertraute!

Also wie? Und warum war er Teil dieser Träume?

Alles war so verwirrend. Er wollte nicht bis zum Abend warten, aber es blieb ihm wohl nichts anderes übrig. Was sollte er auch schon tun? Er würde Kai nirgendwo finden. Wo sollte er denn auch suchen.
 

Nach Kais Verschwinden hatte er sein Training abgebrochen. Konzentrieren konnte er sich auf die Übungen sowie so nicht. Seltsamer Weise hatte sein Großvater ihm das durchgehen lassen und dafür war Tyson ihm sehr dankbar.
 

/Wie soll ich ihm gegenübertreten? Er ist augenscheinlich nur ein Kind, aber ein normales Kind wäre niemals in der Lage einfach so aus einem Raum zu verschwinden./
 

Seufzend lehnte sich Tyson an die kühle Scheibe des Fensters seines Zimmers.

Er hasste es sich Sorgen machen zu müssen, besonders wenn er schon im Voraus wusste, das er auf keine Antwort kommen würde. Gab es überhaupt einen Antwort auf die Ereignisse? Eine Antwort die nichts mit Übersinnlichen zu tun hatte?
 

/Spinn dich aus Tyson, so etwas gibt es nicht! Das ist doch totaler Blödsinn! ... Oder? Geister und so was gibt es doch nicht!/

Sollte nach all dem Kenny mit seiner ewigen Angst vor diesen windigen Genossen etwa Recht behalten? Das wollte Tyson einfach nicht glauben. Vielleicht lag es auch nur daran, das er nicht wusste wie er sich gegen etwas wie Geister zu Wehr setzten sollte.
 

"Schluss jetzt!" Energisch stieß er sich vom Fenster ab. "Es reicht; ich werde mich jetzt nicht weiter verrückt machen!" Suchend sah er sich in seinem Zimmer um, bis ihm sein Rucksack ins Auge fiel. Warum auch nicht? Etwas Abwechslung wäre gar nicht schlecht, wenn er weiter hier bleiben würde, würde er sich nur unnötig verrückt machen.
 

Mit einem leichten Lächeln schnappte er sich den Rucksack und hievte ihn über die Schulter. Es wurde mal wieder Zeit, dass er den Spielhallen einen Besuch abstattete.

Mit deutlich besserer Laune hüpfte er die Treppen zum Erdgeschoss hinunter.
 

"Ich bin dann weg Opa!"

Überrascht steckte sein Opa den Kopf aus der Küche. "Wie weg? T-Man wo willst du hin?"

Doch das hörte Tyson schon nicht mehr.

Die Hälfte der Strecke rannte er, eigentlich ließ er sich sonst immer gerne Zeit, aber heute konnte er nicht schnell genug von dem Dojo weg kommen. Oder eher von den Ereignissen die dort statt gefunden hatten. Wieder zwang er sich mit aller Stärke nicht daran zu denken.

Zu Tysons Verwirrung waren die Straßen ungewöhnlich leer. Wie leer gefegt. Seit dem Zeitpunkt, an dem er vom Dojo aufgebrochen war, war er keinem anderen Menschen mehr begegnet.
 

Mit den Schultern zuckend dachte er: /Jetzt werde ich Spaß haben! Basta!/

Aber er wusste, das egal wie weiter er alles auch von sich schob, er sich früher oder später damit auseinander setzten musste. Wenn es nach ihm ginge dann später, aber jemand anderes schien andere Pläne zu haben.
 

***
 

Mitten im Rennen kam Tyson plötzlich aus dem Tritt. Die Welt schien sich um einiges schneller zu drehen als sie eigentlich sollte. Verwirrt blieb er stehen und kniff die Augen zusammen, um sie gleich darauf wieder zu öffnen. Das unangenehme Schwindelgefühl wurde nicht besser. Leicht schüttelte er den Kopf und hoffe es damit los zu bekommen, aber es schien nur noch stärker zu werden.
 

"Wenn ich du wäre würde ich aufhören den Kopf zu schütteln.", erklang eine deutlich amüsierte Stimme.

Tyson wusste sofort, das er den Besitzer dieser Stimme nicht leiden konnte. Vorsichtig hob er den Kopf und stellte erleichtert fest, dass das Schwindelgefühl nachgelassen hatte.

Was er da aber vor sich sah, ließ Übelkeit in ihm aufsteigen.
 

Das lachende Gesicht eines Totenschädels starrte ihn mit seinen leeren Höhlen interessiert an. Den Kopf leicht schräg gelegt, verlieh ihm das einen kindlichen und doch zugleich spöttischen Ausdruck.

Tyson entschied sich gleich noch mal dafür seinen Augen zu schließen.
 

/O.k. Tyson das ist alles ein bisschen viel für dich gewesen. Kein Grund in Panik auszubrechen, ein Totenschädel kann nicht mit dir reden das geht nicht!/ Vorsichtig öffnete er wieder ein Augen und linste zu der Gestalt hinüber. Leider machte die nicht die geringsten Anstalten zu verschwinden! Panisch kniff Tyson das Auge abermals zu.
 

"Könntest du bitte mit diesen dummen Kindereien aufhören? Das ist ja peinlich!"

Erst jetzt bemerkte der Blauhaarige das die leicht sarkastische Stimme ein leises Klackern begleitete, was durch das auf und zu klappen des Kiefers ausgelöst wurde.
 

Tief durch atmend und sich gerade hinstellend öffnete Tyson die Augen.

Seltsamer Weise fühlte er sich auf einmal von einer tiefen Ruhe erfüllt. Er schob es darauf, dass sein Gehirn vor lauter Panik den Geist aufgegeben hatte!
 

Abwartend starrte ihn das Skelett an. Erst jetzt fiel Tyson auf, das dieses ein paar Zentimeter über dem Boden schwebte.
 

"Wer... nein WAS zum Teufel bist du?"

"Aha!" Spöttisch hob das Skelett den Kopf, was Tyson als eine Art Augenbrauen hochziehen verstand.

"Auf Anhieb die richtige Frage, das beeindruck mich!"
 

/Auf Anhieb die richtige Frage?!/ Diese Worte trafen Tyson wie einen Blitz. Ohne daran zu denken wie viel Angst er eigentlich doch hatte, trat er einen Schritt auf das Skelett zu.

Mit aus gestrecktem Finger zeigte er anklagend auf dieses. Das sein ganzer Arm stark zitterte, ließ er mal außen vor.

"Du... Du steckst mit diesem Kerl zusammen unter einer Decke nicht war!"
 

Überrascht klapperte das Skelett. Anscheinend hatte diese Aussage es aus dem Konzept gebracht, jedoch fing es sich schnell wieder.

"Wenn du Kai meinst, dann ja. Du bist ja gar nicht so blöd wie du aussiehst!", stellte es erfreut fest.
 

"Was soll das heißen ich bin nicht so blöd wie ich aussehe? Willst du Schläge? Komm nur runter du komisches Knochengerüst!" Aufgebracht wedelte der Blauhaarige mit der Faust in der Luft herum.
 

Klackernd begann das Skelett zu lachen. "Guter Witz! Du gefällst mir immer besser! Komm ich bringe dich jetzt zu ihm." Leise zu sich selbst murmelnd und weiter kichernd meinte er: "Mich schlagen..."
 

Mit einer fließenden Bewegung zeichnete es Zeichen in die Luft, die darauf hin kurz aufleuchteten und danach spurlos verschwanden.

Plötzlich öffnete sich ein schwarzes Loch und ein Wirbelsturm ähnlicher Wind riss alles in dieses hinein.

Tyson blieb keine Zeit zu schreien, geschweige denn sich irgendwo fest zu halten, als er schon von diesem Wind erfasst und dem schwarzen Loch verschluckt wurde.

Das Skelett wedelte nochmals mit seinem knochigen Arm und das Loch begann sich zu schließen. Kurz bevor es ganz verschwand schlüpfte es hinein, nochmals einen Blick um sich werfend.
 

***
 

Das Erste was Tyson wusste als er wieder zu sich kam war, das er mörderische Kopfschmerzen hatte. Seinen schmerzenden Arme ausstreckend versuchte er sich mühsam aufzurichten. Überrascht fühlte er, dass er auf samtenen Stoff lag. Als er sich endlich aufgerichtet hatte, sah er sich um.

Er schien in eine Art Schlafzimmer gebracht worden zu sein. Das Zimmer wurde vom Kerzenschein der Stehleuchter erleuchtet. Dank dem Wachs, was sich an diesen festgesetzt hatte, schloss Tyson das sie schon sehr alt sein mussten.

Als der Blauhaarige seine Augen weiter durch seine neue Umgebung schweifen ließ, fiel ihm auf das alles farblich in dunklem Rot gehalten wurde. Schwarze schwere Vorhänge verhinderten, das Sonnenlicht hinein konnte. Es standen massige Regale an den Wänden, die mit zig von dicken Büchern beladen waren, welche sicherlich auch schon bessere Zeiten gesehen hatten. Seltsame Gegenstände lagen auf dem einzigen Tisch, welcher genau in der Mitte des Zimmers stand. Die Wände glänzten seltsam hier und da war ein kurzes Aufleuchten zu erkennen, doch es verschwand immer wieder so schnell, das es unmöglich war seinen Uhrsprung heraus zu finden.
 

Vorsichtig betastet Tyson seinen schmerzenden Kopf und schloss kurz die Augen. /Wo bin ich hier und was ist überhaupt passiert?/

Er hievte die schwere Bettdecke von seinem Körper und schwang seine Beine aus dem Bett.

Unsicher kam er zum Stehen und tat seine ersten Schritte.

Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen und ging zur Tür. Zögernd ergriff er den Knauf.

Was würde ihn dahinter nur erwarten? In diesem einen Tag waren so viele unverständliche Dinge passiert, das sich sein Kopf drehte. Alles woran er geglaubt hatte, schien mit einem Mal weggewischt. Unwiederbringlich verloren.
 

Leise seufzte er auf. "Es hilft alles nichts. Wenn ich hier bleibe, wird früher oder später jemand kommen um nach mir zu sehen, da kann ich auch gleich von mir aus herausfinden wo ich bin. Ich will nicht wie auf dem Serviertablett hier warten und der Dinge harren die da noch kommen mögen."

Entschlossen drückte er den Knauf und schob die Tür auf, die sich erstaunlich leicht öffnen ließ, wenn man den Rest der Einrichtung betrachtete.
 

Der Gang war dunkel. Nur vereinzelte schwache Kerzen erleuchteten die Finsternis. Tyson konnte kaum seine Hand vor Augen sehen, geschweige denn was hinter der nächsten Biegung auf ihn wartete. Nervös schluckte er, bevor er sich eine der Kerzen in den Halterungen in der Wand schnappte und sich entschied den Gang rechts weiter zu verfolgen.
 

Unbehaglich schlich er weiter durch die Dunkelheit, die kein Ende zu nehmen schien.

Sein Herz raste bis zum Anschlag, sein Atem war unregelmäßig und stockte dann und wann, wenn er ein Geräusch hörte. Leise hörte man von Zeit zu Zeit ein Scharren, das die Wände entlang zu kriechen schien. Ein leises Säuseln hauchte um Tyson Ohr, was ihn zusammen schrecken ließ.

Hektisch riss er die Kerze nach oben, die dadurch fast ausging und leuchtete hinter sich. Nichts. Nur Dunkelheit und Kühle.
 

Unsicher tapste er weiter, eine Hand an der kalten Gangwand, um seinen Weg in der Dunkelheit nicht zu verlieren. Nach einer Zeitspanne, die Tyson wie eine Ewigkeit vorkam, sah er am entferntesten Ende des Ganges Licht. Erleichtert atmete er aus und beschleunigte seine Schritte. Er wollte endlich aus dieser erdrückenden Dunkelheit hinaus!
 

Je näher er dem Licht kam, desto deutlicher konnte er die Geräusche wahrnehmen die von dort kamen.

Es handelte sich um drei Stimmen die sich unterhielten. Diese Tatsache beunruhigte ihn zwar etwas, aber er war sich sicher, das was immer ihn auch dort erwarten würde, das geringere Übel wäre. Er würde alles tun um aus dieser Enge, dieser Dunkelheit und Ungewissheit herauszukommen.
 

Zögernd hielt er inne, als er am Ende des Ganges angekommen war und ihn nur noch ein paar Schritte vom Lichtkegel vor sich trennten.

Was sollte er tun? Einfach ohne weiteres Zögern stur gerade ausgehen und sich dem stellen was ihn dort erwartete? Eine Möglichkeit sich vorsichtig anzuschleichen und die Lage auszukundschaften gab es nicht. Zerrissen zermaterte er sich den Kopf, ohne wirklich auf eine befriedigende Antwort zu stoßen.
 

Plötzlich verstummten die Stimmen und Tyson versteifte sich sofort. Den Atem anhaltend lauschte er. Rascheln von Kleidung war zu hören, als ob jemand von einem Stuhl aufgestanden wäre. Ängstlich ging er wieder ein paar Schritte zurück die Augen geweitet, der Atem schnell, sich fast überschlagend.

Noch einmal setzte er einen Schritt hinter sich, nur um gegen etwas Weiches zu stoßen.

Tyson stieß einen Schrei aus und wandte sich blitzschnell um, um sich gegen seinen vermeintlichen Angreifer zu Wehr zu setzten.
 

In der Dunkelheit konnte er fast nichts erkennen, also blieb er stocksteif stehen und lauschte nach dem kleinsten Geräusch.

Auf einmal entflammten die Kerzen über ihm, die er bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bemerkt hatte. Erschocken schaute er erst nach oben und dann wieder vor sich, nur um das Skelett vor sich zu sehen, das ihn grinsend anstarrte.
 

Völlig verängstig schrie Tyson nochmals auf, bevor er kehrt machte und in das hell erleuchtet Zimmer rannte. Hecktisch sah er sich um, auf der Suche nach einem Versteck.

Doch bevor er sich irgendwo verkriechen konnte, spürte er wie ihn jemand am Handgelenk festhielt.

Mit vollem Schwung verpasste er seinem Angreifer Eine, so dass dessen Kopf nach hinten schwang. Trotz allem lockerte sich der Griff nicht und auch geriet der Unbekannte nicht einmal ins Trudeln, sondern stand fest wie zuvor auch schon.

Verzweifelt zerrte Tyson an seinem Arm und hoffe sich damit befreien zu können.
 

"Tyson beruhig dich! Ich bin es!"

Tyson hielt inne. Erst jetzt sah er sein seinen Angreifer richtig an und musste mit Bestürzung feststellen, das es Kai war. Geschockt starrte er den kleinen Jungen an.

"Was? Warum?" Verwirrt taumelte er nach hinten. Nun endlich ließ Kai auch seine Hand los und Tyson stolperte genau in einen Sessel, der hinter ihm stand.

Verblüfft blieb er sitzen und starrte Kai an.
 

Seufzend lächelte dieser. "Du hast dich kein bisschen verändert!" Leicht schüttelte er den Kopf. "Geht es wieder?"

Vorsichtig nickte Tyson. Die ganze Situation war etwas viel für ihn.

Noch einmal versuchte er seinen Gedanken in Ordnung zu bringen, um einen anständige Frage heraus zu bringen.

"Wo bin ich?"
 

"In meinem Schloss. Es tut mir leid, dass ich dich so zu mir holen musste, aber es eilte. Eigentlich ist diese Art des Transportes nicht für Menschen gedacht, weswegen du auch ohnmächtig geworden bist."

Mit zitternder Hand fasste sich der Blauhaarige an den Kopf. "Da war ein Skelett und so ein komischer Strudel..." Wieder sah er Kai an. "Was geht hier nur vor?"

"Ich werde es dir langsam und nach einander erklären, das habe ich dir doch versprochen. Es wird nicht einfach zu verstehen sein und es kann sein das du mir nicht glauben wirst, aber ich bitte dich mir bis zum Schluss zu zuhören in Ordnung? Du musst mir nur eines glauben: Ich will dir nichts Böses!"
 

Leicht nickte Tyson um Kai zu zeigen, das er soweit verstanden hatte.

Dieser lächelte darauf hin wieder. "Gut. Jetzt werde ich dich erst mal vorstellen." Kai ließ seinen Arm in einer weit ausholenden Bewegung in Richtung des Skelettes schweifen, das immer noch am Eingang des Zimmers stand.

"Das ist Dranzer. Er ist mein Schutzgeist. Verzeih ihm, dass er sich einen kleinen Spaß mit dir erlaubt hat. Sein Charakter ist nicht gerade der beste, aber er ist ein treuer Gefolgsmann auf den man sich verlassen kann."
 

Dranzer zog seinen Zylinder vom Kopf und deutet eine spöttische Verbeugung an.

"Steht's zu Diensten."

Überfordert starrte Tyson ihn nur an.

"Ich weiß, das das alles etwas viel für dich ist, schließlich sieht man nicht alle Tage Skelette frei herumlaufen."
 

Ungläubig sah Tyson zu Kai. "Nicht alle Tage?! Das ist so abgefahren, dass ich das Gefühl habe in einem Traum zu sein! Aber es fühlt sich so echt an..."

"Ich kann dir auch versichern, dass es kein Traum ist!"

Langsam aber sicher ging Tyson Kais ewiges Lächeln auf den Geist. Was um Himmels Willen war hier nur los? Das konnte doch alles nicht wahr sein!

Auf einmal fiel ihm etwas ein.

"Ich habe drei Stimmen gehört."
 

"Oh du meinst Dragoon!" Kai sah zur Decke hinauf. "Würdest du bitte herunterkommen und dich vorstellen?"

Leise vernahm Tyson Flügelschlagen, kurz drauf glitt ein Rabe vom Deckenbalken hinunter und setzte sich vor seine Füße.

"Ich bin Dragoon.", krächzte dieser. " Freut mich deine Bekanntschaft zu machen!"

Wieder war Tyson zu nichts anderem fähig als zu starren.

Schwarze, wache, aber nicht weniger freundliche Augen musterten ihn.

Dann als ob Dragoon gefiel was er sah, schwang er sich auf die Lehne des Stuhls auf dem Tyson saß.

"Hey!" Erschrocken wich Tyson vor dem Tier zurück.
 

"Das ist also Tyson? Der gefällt mir! Der ist lustig!", krächzte er Vogel vergnügt weiter.

"Ich kann mich nur anschließen. Du hast wie immer einen vortrefflichen Geschmack Meister.", mischte sich nun auch Dranzer ein und trat weiter hinein in den Raum.

Verunsichert beobachtet Tyson die Ereignisse um ihn herum. Seine Augen zeigen ihm zwar alles, aber sein Gehirn wollte ihm das Gegenteil erzählen. Es gab keine sprechenden Raben und Skelette! Das war gegen die Natur verdammt! Und trotz allem standen beide vor ihm! Außerdem noch ein Junge, der viel mehr zu wissen schien als er anhand seines Alters dürfte!
 

Lächelnd wandte sich Kai wieder Tyson zu. "Nun warum du hier bist. Ich wollte mit dir reden, wie du dich sicherlich erinnern kannst."

"Ja, aber ich erinnere mich auch daran, dass du das heute Nacht tun wolltest.", skeptisch sah Tyson den Kleineren an.

Kais Augen nahmen einen seltsamen Ausdruck an. " Bitte sieh mich nicht so an. Ich war gezwungen dich früher zu mir zu holen, da es ein paar sehr unangenehme Ereignisse gab. Ich konnte nicht mehr so lange warten. Um es kurz zu machen du bist in Gefahr."

Große blaue Augen sahen ihn an und Kai fuhr innerlich zusammen. Er wollte Tyson das nicht antun. Eigentlich hatte er ihn vor all dem beschützen wollen, aber er war noch nicht stark genug dazu! Der Himmel hatte ihm einen Strich durch seine Rechnung gemacht, in dem er ihm seine Kräfte versiegelt hatte.

Nur ein Lebewesen konnte sie entfesseln und das saß gerade vor ihm. Vielleicht war es auch ganz gut so, schließlich waren diese Kräfte nur dazugedacht Tyson zu beschützen. So sah das auf jeden Fall Kai, obwohl es ein paar Gestalten gab, die da gar nicht seiner Meinung waren und eben diese waren jetzt hinter Tyson her. Hinter dem Schlüssel der ihrer Meinung nach all hier Wünsche erfüllen könnte.
 

"Ich bin in Gefahr?", stotterte der Blauhaarige. Das alles ergab keinen Sinn! Wenn das ein Traum war, wollte er jetzt und genau jetzt aufwachen und zwar in diesem Augenblick!
 

"Wie du dir sicherlich schon denken kannst, bin ich kein normales menschliches Wesen... Wenn man mich überhaupt noch menschlich nenne kann. Ich bin sehr alt, auch wenn man es mir nicht ansieht." Kai verzog das Gesicht als er sich diese Tatsache wieder einmal vor Augen hielt.
 

Vorsichtig lehnte sich Tyson vor um etwas näher an Kai zu sein. "Und was bist du dann?" Er hatte zwar schon so eine Ahnung, aber die wollte er bestätigt haben.
 

Tyson wiederum hatte keine Ahnung, wie diese kleine Bewegung Kai in Hochstimmung versetzte. Trotz all der Ereignisse die den Jungen eigentlich in Angst und Schrecken versetzt haben sollten, traute er Kai so weit, um ihm nah sein zu wollen auch wenn dieser ihm gerade eröffnet hatte, dass er nicht menschlich war. Nicht menschlich im sterblichen Sinn, da sich Kai schon noch zu einem gewissen Grad für menschlich hielt. Es war vielleicht nicht mehr viel menschliches übrig, aber die Liebe die er für Tyson empfand gehörte definitiv dazu.
 

Mit einer kleinen Geste befahl er Dranzer und Dragoon sich zu entfernen, diesen Moment wollte er alleine mit Tyson haben. Er wartet bis er sicher war das beide nicht mehr im Raum waren, bevor er Tyson seine Antwort gab.
 

"Ich bin ein Vampir." Ohne zu blinzeln sah er in Tysons Augen. Sah das leichte weiten der Pupillen, das Erstaunen ausdrückte. Das leichte verkleinern der Augen, was das Unglauben über die Tatsache zum Ausdruck brachte, die er gerade gehört hatte, dann wiederum aber auch den offenen Blick, der ausdrückte das sein Gegenüber ihm vertraute. Ein Vertrauen das Kai beim besten Willen nicht nachvollziehen konnte, aber er würde sich nicht darüber beschweren.
 

"Ein Vampir?" Tysons Stimme war leiser geworden und doch schien es ihm so, als ob sie wieder und immer wieder von den Wänden widerhallen würde.

Sein Gehirn weigerte sich die Tatsache des soeben gehörten zu begreifen. Konnte so was überhaupt war sein? Wiederum einem sprechenden Skelett und Raben zu begegnen, war auch nicht unbedingt normal.

"Saugst du auch Blut?" Vielleicht hörte sich diese Frage etwas idiotisch an, aber es war die erst beste die ihm in den Sinn kam.
 

Kais Augen richteten sich auf den Boden. Das war eine Tatsache die er nicht mochte und die er doch nicht verschweigen konnte. Leicht nickte er.

Gegen seinen Instinkt ankämpfend sah er Tyson nochmals in die Augen.
 

Wahrscheinlich war es eine der natürlichsten Regaktionen, die auf solch eine Antwort folgen würde, trotzdem tat es Kai weh.

Das erschrockenen Zurückzucken von Tyson, die schreck geweiteten Augen, das leichte Zittern, alles Dinge die er nicht hatte sehen wollen, es aber dank seiner bestialischen Natur nicht vermeiden konnte.

"Ich würde dir aber niemals etwas antun..."

Diese Worte klangen schon fast hilflos.
 

Seltsamer Weise schienen dieses Worte Tyson zu beruhigen und er sah Kai mitleidig an.

Ein Blick den Kai fast nicht ertragen konnte.

Mitleid war nie etwas gewesen, das er von Tyron bekommen hatte, nie etwas gewesen, das er von diesem wollte.

Alles, seine Seele, sein Herz, seinen Körper, sein selbst, aber niemals Mitleid.
 

"Du musst mich nicht bemitleiden!"

Tysons Augen weiten sich wenn das ging noch mehr.

"Das tute ich nicht... Ich habe mich nur gerade gefragt, wie du diese Tatsache aushältst...", erwiderte der Blauhaarige kleinlaut.

Was Kai erstaunte war, das er es ihm glaubte.
 

Das Mitleid, der Schrecken in Tysons Augen wandelte sich in Neugier um.

"Wie alt bist du denn dann, wenn du ein Vampir bist? Du siehst so klein aus."
 

Missmutig starrte Kai vor sich hin.

"Das ist nur mein Äußeres."

Er hob seine Hand und besah sich die Handfläche.

"Allein die Lebenslinie hierauf verrät, wie alt ich wirklich bin."

Als Tyson einen Blick auf die Hand warf, musste er zu seiner Bestützung feststellen, dass Kai keine Lebenslinie hatte.
 

"Aber was?" Verwirrt sah er den kleinen Jungen vor sich an.

"Ich bin sehr, sehr alt Tyson. 349 Jahre um genau zu sein."

"349 Jahre?!"

Keck grinste Kai ihn an, aber in diesem Grinsen lag etwas Trauriges.

"Ich bin in dem Körper eines Kindes gefangen. Es ist mir unmöglich meine wahre Gestalt anzunehmen, nur durch eine Art Ritual kann ich all meine Kräfte, sowie mein Wunsch-Äußeres annehmen. Das ist einer der Gründe warum du hier bist."

"Und... warum bin ich hier?"

Kai hörte das Zögern in Tyson Stimme und ging auf ihn zu, nur um den anderen zu berühren.

"Hab keine Angst. Ich werde dir nichts tun, das habe ich doch schon gesagt oder?"

Er lächelte Tyson offen an.

"In dir sind meine Kräfte versiegelt. Du bist der Schlüssel zu meinem Erfolg oder zu meinem Scheitern. Mein Schicksal sowie meine Mission vereinen sich in dir allein."

Verträumt ließ er seinen Blick über den Blauhaarigen schweifen.

"Und ich würde das um nichts in der Welt ändern wollen!"
 

Tyson spürte wie seine Wangen heiß wurden. Egal was er auch tat, Kai schaffte es doch immer wieder ihn aus dem Konzept zu bringen. Jetzt hatte Tyson wenigstens auch eine Erklärung dafür. Der, der da vor ihm stand war nicht irgendein kleiner Junge, sondern ein paar Hundertjahre alter Vampir.

Kein Wunder, das er völlig verwirrt war.
 

"Ich liebe es wenn du rot wirst." Kai grinste ihn süffisant an.

"Ach halt doch die Klappe!" Zu Tysons Missmut musste er erkennen, dass er noch röter wurde.

Doch plötzlich wurde er wieder ernst.

"Was ist das für ein Ritual? Du wirst mich doch nicht töten oder?"

Genervt seufze Kai auf. Hatte er diese Frage jetzt nicht schon zur genüge beantwortet?

"Ich habe dir doch versichert, das ich dir kein Leid zufügen würde, oder?"

Der Andere nickte.

"Was genau in dem Ritual gefordert wird weiß ich auch nicht so genau, obwohl ich mich schon so lange damit beschäftige. Egal was ich auch versuche, ich kann nur einen Teil der Botschaft entziffern."

Kai wandte sich ab und ging zu einem der Bücherregale des Zimmers. Zielstrebig zog er ein tiefschwarzes, einfach gebundenes Buch aus einer der unteren Reihen hervor. Man sah dem guten Stück ohne weiteres an, das es schon ein paar Hundertjahre auf dem Buckel hatte.

Kai bemerkte den prüfenden Blick Tysons und wischte sanft die hauchdünne Stabschicht, die auf dem Einband des Buches lag weg.

"Jetzt schau doch nicht so ängstlich, es wird dich schon nicht beißen!"

/Da wäre ich mir nicht so sicher!/ War Tysons erste Gedanke, aber laut sagte er trotzig: "Ich schaue überhaupt nicht ängstlich!" Obwohl ihm bewusst war, das seine Stimme zitterte. "Was ist das?"

"Das mein Lieber, ist das Buch in dem der Spruch das Rituals niedergeschrieben ist. Was mich immer schon stutzig gemacht hat, war das er anscheinend nicht sehr schwer ist. Zwar erfordert er ein paar Vorbereitungen, aber das trifft auf jede Art von schwarzer Magie zu."

"Schwarze Magie?" Der Blauhaarige schlucke nervös, lächelte dann aber etwas zittrig als Kai ihn genervt ansah.

"Ich weiß, ich weiß du würdest nie etwas tun das mir schaden würde, aber du musst mir schon eingestehen, das ich etwas Angst habe. Das ist alles etwas zu viel!"
 

Kai sah ihn entschuldigend an. "Es tut mir leid. Ich habe nur so lange auf diesen Moment gewartet."

"Wie bist du eigentlich auf mich gekommen?"

Das war eine Frage auf die Kai schon die ganze Zeit gewartet hatte und doch hatte sie ihm immerzu Angst gemacht.

"Du bist die Wiedergeburt meines Geliebten." Rot blickte unbeirrt in Blau, das ihn ungläubig ansah.
 

Nur ein Satz rauschte unbeirrt durch Tysons Kopf: /Was zum Teufel?!/
 

Fortsetzung folgt...
 


 

Jetzt habe ich so lang nichts mehr geschrieben und wo höre ich auf? An einem Cliffhänger... *duck*

Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat und freue mich schon auf eure Meinung.

Bis zum nächsten Kapitel, das sicherlich nicht so lange auf sich warten lassen wird!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  shi_tsumi
2006-01-19T10:05:13+00:00 19.01.2006 11:05
GEMEIN!!!

Da schreibst du nach ewiger Zeit mal wieder weiter und dann hörst du an so ner Stelle auf!!!*schmoll*

WILL WEITERLESEN!!!

Und nur so zur Info:
JA, bin sprachlos wenn ich mit Kai und Ty ins Bett gesteckt werde...^______________________^
Von:  klen24
2006-01-03T00:43:08+00:00 03.01.2006 01:43
Geiles Kapi, ich hab mir schon gedacht das kai ein vampir ist aber all die anderen Sachen waren echt überraschend, ja ich hoffe auch das das nächste kapi nicht lange auf sich warten wird. Wo ich doch so lange auf dein come-back gewartet habe!!!!!!!!!
Super kapi schreib schnell weiter


klen24
Von:  smartynp
2005-12-29T08:49:35+00:00 29.12.2005 09:49
super endlich ein neues kapitel und dann noch ein sehr gutes. bin echt froh das du nun wieder weiterschreibst. hoffe auch das es bei deinen anderen ffs weitergeht. freue mich auf jedenfall über jedes neue kapitel. also schreib bitte weiter ja?
Von:  Rose1
2005-12-28T12:00:37+00:00 28.12.2005 13:00
Endlich ging es weiter , jeppppppppppiiiiiiii!!!!!!! Klasse Klasse klasse. Das Kapitel ist super. Schreib bitte ganz schnell weiter.

Tschau Rose1
P.S. Ich wünsche dir noch schöne Tage und falls wir uns voher nicht mehr schreiben. Einen guten rutsch und alles gute.


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