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A good day to die

von

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Strangelove

Tja ich habe (mit großer freude) festgestellt, dass ihr gerne weiterlesen wollt, naja und eh ihr mir die türen einrennt ^^ hab ich sozusagen ein kapitel zum vertrösten geschrieben, aber ehrlich gesagt passiert nicht sehr viel *sichschonaufbösenachrichtenvorbeireit* aber ich wollte erst mal den 6. band abwarten, damit ich nicht nachher alles ändern muss (ein bisschen versuche ich mich ja ans buch zu halten) aber ich hoffe ihr habt geduld, so das wollt ich nur mal loswerden

PS: thx an alle, die meine story immer noch lesen, denn ich befürchte sie wird zu schnulzig :D

PPS: falls es euch so vorkommt als hätte ich mittendrin unterbrochen, habt ich vollkommen recht, eigentlich was das kapitel länger ^^ hoffe aber das fällt nicht allzuschlimm auf ;)
 

Kapitel 15 - Strangelove
 

Wie knüpft man an, an ein früheres Leben?

Wie macht man weiter,

wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt,

dass man nicht mehr zurück kann?

Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen,

manchen Schmerz, der zu tief sitzt.
 

Severus hatte nicht erwartet, dass Remus seinen Kuss erwidern würde, er wusste selbst nicht, warum er ihn überhaupt geküsste hatte. Vielleicht einfach nur um Remus etwas von dem zu geben, was dieser ihm vor nunmehr 20 Jahren in einem einsamen Raum geschenkt hatte. Irgendwann hatte er begriffen, dass egal, wohin er ging und was er tat, er immer den Gedanken an Remus mit sich trug. Er hatte nie verstanden, warum er einen Menschen so sehr liebte, dass er glaubte daran sterben zu müssen. Er hatte es verleugnet und würde es wieder tun. ,Der Schmerz ist der größte Lehrer des Menschen', dachte er. Er war mit seinen Gedanken so weit weg, dass er von Remus' Reaktion beinahe überrascht wurde. Remus wusste nicht mehr, was er tat und warum er es tat, aber er wusste, dass es richtig war. Das Gefühl war ihm so unbekannt vertraut und er wollte es nicht noch einmal verlieren. Er legte alles in diesen Kuss, seine Trauer, seinen Schmerz, seine Scham, seine Verzweiflung, seine Sehnsucht, seine Liebe.

Es war ein ebenso berauschendes Gefühl wie damals, doch Remus spürte wie sich sein Herz dabei unwillkürlich zusammenzog. Irgendjemand rief aus weiter Ferne seinen Namen. Erst als Severus den Kuss beendete, öffnete er die Augen und bemerkte, dass er weinte. Snape strich eine Träne von seiner Wange und Remus musste die Augen schließen. Wieder hörte er seinen Namen, undeutlich, verschwommen, ängstlich. Severus berührte seine Hand und erneut öffnete Remus mühsam die Augen. Severus suchte seinen Blick und Remus wusste, er würde die Wahrheit in seinen Augen finden. Und er fand sie, er sagte nur ein einziges Wort und Remus glaubte daran zerbrechen zu müssen. "Sirius." Das war das erste Mal, dass er ihn beim Vornamen nannte. Sirius würde immer ein Teil von ihm sein, Severus wusste das und dennoch blieb er bei ihm. "Verzeih mir", presste Remus hervor, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. "Es gibt nichts zu verzeihen, Remus." Severus' Stimme klang resigniert, so als hätte er begriffen, wie unerreichbar der Werwolf für ihn war, aber wusste er das nicht schon immer? Alle glaubten er habe ein Herz aus Stein, doch sie irrten, es war aus Glas, dünnem, schmutzigem Glas und dieses schien gerade in tausend Splitter zersprungen zu sein und jeder Splitter trug Remus' Gesicht.

Severus reichte ihm ein Taschentuch, sein Blick war wieder verschlossen und der bittere Zug um seinen Mund schien noch tiefer geworden. Remus spürte wie Kälte ihn umfing. Es fühlte sich schuldig. Er hatte Severus niemals verletzen und doch ahnte er, dass er dies ständig tat. Die Stille um sie war ohrenbetäubend geworden und Remus spürte, dass ihn jede Sekunde weiter von Severus entfernte. Dieser saß ruhig vor ihm und blickte ihn so intensiv an, als wolle er sich jedes Detail von ihm einprägen, bevor er sich für immer verabschieden musste. Severus würde nicht für ihn kämpfen, weil er nicht einmal für sich selber kämpfen konnte. Die Zeit lief Remus davon, er war machtlos gegen sie, wie gegen seine Gefühle. "Ich brauche noch Zeit." Diese Worte brachen aus ihm hervor und gleichzeitig wusste er, dass sie der Wahrheit entsprachen. Er suchte Severus' Blick, wie das Kind die Hand der Mutter. Er erkannte, was er verlangte, aber er wusste nicht, wie Severus damit umgehen würde. Er wurde sich seiner Angst bewusst, die Angst wieder allein zu sein, die Angst Severus zu verlieren, aber diese Angst kannte er noch nicht. Severus sah ihn traurig an, dennoch antwortete er. "Jeder Mensch ist ein Abgrund; es schwindelt einem, wenn man hinabsieht. Was ist, wenn ich bereits in diesen Abgrund gestürzt bin und nun nichts anderes mehr tun kann, als zu warten? Wie lange, glaubst du, ist für immer?" "Nur einen Seufzer lang auf Erden, aber eine Ewigkeit in meinem Herzen." Severus schüttelte müde den Kopf. "Es wird kein Morgen für uns geben." "Warum sagst du das?" "Weil ich es weiß." Remus wusste wie entgültig diese Worte waren, dennoch bäumte er sich gegen sie auf. "Du hast gesagt, dass du mich brauchst. Wie kannst du mir so etwas sagen und mich dann verlassen?" Remus' Stimme zitterte so heftig, dass er nicht weitersprechen konnte. "Vielleicht, weil ich schon immer bei dir war , aber du nicht bei mir." Remus kämpfte gegen ein Schluchzen. "Und wenn ich dich bitten würde, jetzt bei dir bleiben zu dürfen?" Severus blickte ihn lange schweigend an, dann antwortete er: "Bleib bei mir, wenn du kannst. Bleib bei mir, wenn du es wagst."

Remus blieb, oder war es vielmehr Severus, der ihn nicht verließ? Vielleicht wussten sie es beide nicht und vielleicht wollten sie es beide nicht wissen. Hoffnungslosigkeit, deine Stunde war gekommen. Die Wochen flogen dahin, schwebten wie graue Geier um sie herum, verkündeten nichts als Unheil und doch waren sie es, die diese zwei Menschen auf Ewig miteinander verband. Ohne es jemals auszusprechen, waren sie mehr füreinander geworden, als gut für sie war. Severus spürte das und zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er, dass er Angst um einen anderen Menschen hatte. Angst, diesen in sein Verderben zu stürzen, Angst, diesen in seiner Nähe zu haben, Angst, diesen zu lieben. Er hatte geglaubt, dies sei all die Jahre über so gewesen, doch anders als in all diesen Jahren, fühlte er sich von Tag zu Tag unfähiger seine Gefühle vor der Welt zu verbergen. Sie waren kein Paar und würden vielleicht nie eines sein, dennoch waren sie Verwandte im Geist, Zwillinge in ihren Seelen und Eins in ihren Herzen. Und all das konnte den Tod für sie beide bedeuten, denn es gab keine Welt, die dies jemals zulassen würde.

Remus spürte die innere Aufruhr des anderen, mit dem er sich, selbst in dieser kurzen Zeit, inniger verbunden fühlte, als er es mit Sirius je für möglich gehalten hätte. Dieser Gedanke schmerzte ihn und verletzte ihn ebenso, wie seine Selbstvorwürfe. Er glaubte innerlich daran zu verbluten und nur der Anwesenheit Severus' war es zu verdanken, dass er immer noch lebte. Und manchmal, wenn er des Nachts wach lag und Severus' Atem lauschte, dann erkannte er, dass er nur für diesen Menschen neben ihm jeden Tag dem Ende ein weiteres Stück entgegenging.

Oftmals fragte Severus sich, warum noch nichts passiert war und im nächsten Moment wusste er, dass Dinge auf sie zukamen, denen sie nicht würden entkommen können. Doch offen in eine Schlacht zu ziehen wäre ihm lieber gewesen, als auf eine zu warten, von der man nicht einmal wusste, ob sie nicht schon entschieden war. In diesen Moment tiefer Resignation schien ihm nichts Halt bieten zu können und erst die Anwesenheit Remus' vermochte ihn zurückzuholen.

Der Sommer neigte sich dem Ende und mit ihm die Kräfte gegen Voldemort. Vielleicht wollte sich dies niemand eingestehen, Severus aber wusste es, denn er musste es mit ansehen. In den folgenden Wochen sahen er und Remus sich kaum, doch Remus versuchte Severus sooft es möglich war, zu sich zu bitten. Severus verlor nie auch nur ein Wort darüber, ob ihm dies nun gefiel oder nicht, doch er schlug Remus nie eine Bitte ab. Irgendwo begriff Severus, dass er versuchte sich von Remus zu verabschieden, doch noch konnte er dies nicht laut aussprechen.

Remus sah, wie Severus immer unruhiger und abgespannter wurde, so als warte er auf etwas, dem er nicht entkommen konnte. Dennoch wagte er es nicht Severus danach zu fragen. Vielleicht weil er mehr Angst davor hatte, was Severus' Antwort auch für ihn bedeuten könnte.

Sie saßen, wie so oft in letzter Zeit, schweigend vor dem warmen Kamin. Ein Außenstehender hätte vermuten können, dass sie einander nicht besonders mochten, wäre da nicht die Hand von Remus, die die von Severus streichelte. Doch der Moment der Ruhe zerbrach schlagartig, als Severus' Körper ein Zittern durchlief, er Remus seine Hand entzog und diese auf seinen linken Unterarm drückte. Remus sah Severus mitfühlend an und für einen Moment glaubte er so etwas wie Angst in dessen Augen zu sehen, doch dieser Ausdruck verschwand sofort. "Voldemort", stellte er fest und Severus nickte schwach. "Es wird sicher nicht lange dauern", versuchte er Remus zu beruhigen und dieser versuchte ihm zu glauben. "Warte nicht auf mich und geh schlafen, wir sehen uns morgen." Remus lächelte schwach und Severus hob kurz die Hand und streichelte ihm über die Wange. Ein weicher Ausdruck huschte über sein Gesicht, doch dann drehte er sich um und verließ rasch die Räume. Lupin sah ihm bestürzt nach, er wusste nicht wieso, aber er hatte das Gefühl, Severus habe sich soeben für immer von ihm verabschiedet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Anducar
2005-09-27T00:51:45+00:00 27.09.2005 02:51
Uaaaaah *schauder*! Wie geht's weiter? Diese Geschichte ist richtig supermegageil!
Ganz ehrlich: Zuerst war ich ja ein wenig skeptisch wegen des Pairings, aber ich muss gestehen, dass ich von dieser Geschichte fasziniert bin. Die beiden tun mir ja so leid. Ich leide und quäle mich mit ihnen *schnief*lechz*schluchz*schmacht*heul*!
Wann schreibst du weier? Sagst du mir bitte Bescheid, wenn das nächste Kapi fertig ist?

Bussi, Anducar
Von:  Leia_de_Flourite
2005-09-08T12:53:30+00:00 08.09.2005 14:53
Gott, ist dieses Kapitel geil!!! Ich war nur am Schmachten, Seufzen, Quietschen und trauern. Frag nicht, wie komisch mich meine Freundinnen dabei angesehen haben...
Gnadenlos gelungen, wirklich!
Schreib bitte schnell weiter, ich hab schon 60% von Harry Potter Band 6 gelesen.
Von:  Uchan382
2005-09-06T16:13:39+00:00 06.09.2005 18:13
die FF gefällt mir ^-^
obwohl...armer remi ;.;° und armer sev U.U *beide tröst*
Aber dein screibstil gefällt mir ^-^
schade nur, dass ich ein Kapi net lesen kann *helkraumpf*
schickst du mir bitte eine Ens, wenn es weiter geht *0* *fleh*
Ja ne
ka-chan o^o^o
Von:  Lady_Ocean
2005-07-18T20:14:05+00:00 18.07.2005 22:14
Ach Mann, warum müssen Beziehungen so kompliziert sein? Da wird man ja richtig depressiv. Aber genau das ist so gut an diesem Kapitel: Dass du es realistisch lässt und jetzt nicht irgendwas aus der Luft gegriffenes reinbringst. Ich bin ja echt mal gespannt, wie das ausgeht.
Stilistisch und grammatisch brauche ich da ja nix weiter zu sagen. Gefällt mir beides. Hoffentlich geht es bald weiter.
Hdl,
Nancy
Von:  Earendil
2005-07-11T10:21:14+00:00 11.07.2005 12:21
Hach war das wieder schön, mußt du das immer so traurig machen. Es war wieder so schön geschrieben.
Ich schliese mich meinen Vorrednern an: Er darf nicht sterben!!!!!!!!!!!!!!!!!! Was ich auch nicht wirklich glaube.
Danke für die ENS, ich warte auf den nächsten Teil, aber erstmal wird Band 6 gelesen.
Wie war dein Praktikum?
Viele Grüße
Von: abgemeldet
2005-07-10T16:47:50+00:00 10.07.2005 18:47
Hab nicht viel Zeit.
Mach einfach weiter nd wenns Jahre dauert, is egal.
Ich muss jetzt. Cu.
*zu einem Schrein geht**betet*
Er stirbt nicht, er stirbt nicht, er stirbt nicht.
Von: abgemeldet
2005-07-09T21:37:07+00:00 09.07.2005 23:37
ich flehe und winsele mit er darf nicht sterben, wäre doch ohne ihn so langweilig.

Danke für die ENS! Hätte ich doch sonst verpasst. Nun heißt es erstmal warten. Aber soo lange ist es ja auch nicht, oder?

Dein Schreibstil ist echt genial, kann ich nur sagen. Freue mich jedes mal wie nen Schneekönig wenn deine Story weiter geht. Also schön weiter machen. ^-^
Von: abgemeldet
2005-07-09T13:37:34+00:00 09.07.2005 15:37
Gack! Er wird nicht sterben in Band sechs, er wird nicht sterben in Band sechs, er wird nicht sterben in Band sechs... *flehwinsel*
Danke für deine ENS! Wirklich schön weitergeschrieben! Ich hab' kein Problem damit auf den nächsten Teil was länger zu warten ^__________^
Greetz, Azrael


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