Pakt
Es ist der 25. August 2004, Shijin-sama ist aus dem Urlaub zurück und hier kommt eine ganz besondere Fanfiction - und zwar meine Zehnte! Und die Fünfte die man als ernsthaft bezeichnen kann, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt. Wie alle anderen (abgesehen von meiner 11. Story, die aber ja nicht mitzählt, weil's keine FF ist - schlaue Aussage eigentlich =^_^=) ist auch diese hier eine FF zu dem Manga "Naruto" von Masashi Kishimoto (-sama), dessen geniale Figuren, Schauplätze und Handlungen ja sowieso nicht zu überbieten sind. Die Figuren sind also aus diesem Manga übernommen, die Handlung ist frei erfunden und hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit real existierenden Personen oder Ereignissen, auch keine zufällige.
Und nun wünsche ich euch wieder einmal viel Spaß beim Lesen,
eure Shijin-sama
"Niemand hier außer uns und dem Mond. Uzumaki Naruto wird dir gehören, und Uchiha Sasuke ist mein."
Der dritte Hokage war gefallen, und sein Blut war kaum geronnen, sein lebloser Körper kaum kalt und begraben geworden, da richtete sich der Blick seines Mörders, die kalten, grausamen Augen des Mannes, der ihm das Leben genommen hatte, erneut auf Konohagakure. Sein Plan war zwar nicht aufgegangen, der Tod des alten Mannes hatte ihn zwar nicht zu seinem Ziel geführt.
Doch würde er es erreichen, das war gewiss. Schon streckte er seine gelähmten Arme aus nach dem einen Jungen, der ihm erneut zu Jugend und Stärke verhelfen sollte, schon jetzt spann er dünne, doch unzerreißbare Fäden zu einem Netz. Wenn er auch seine Arme nicht rühren konnte, wenn ihm der Alte auch dies genommen hatte, so würde er dennoch, an jenen Fäden ziehend, alles erreichen, was er wollte.
Er brauchte nur diesen Jungen. Einen Jungen aus einem Clan, der untergegangen war, und dessen Wunsch nach Rache stärker war als jegliche Vernunft.
"Es ist nicht mein Bruder, nach dem ich verlange. Nimm ihn und nutze ihn nach deinem Belieben. Doch rühre nicht an den Fuchs - er gehört uns."
Die Welt schläft nie, und ebenso wenig tut es die Zeit. Stattdessen zerrinnt sie zwischen den Fingern, wie feiner, weißer Sand.
Er wusste das, und er konnte es sich nicht leisten, Zeit zu vergeuden. Nicht, wenn es seine Mission gefährdete.
Auch er tastete mit ausgestreckten Händen durch die Dunkelheit, hin zu einem Licht, in dem eine Gestalt stand, die das Ziel seiner Suche war. Der neunschwänzige Fuchs war einst gebändigt worden, seine Kraft aber war nicht mit ihm untergegangen. Diese Kraft war sein Ziel, diese Stärke an seiner Seite zu wissen.
Dafür war er - ebenso wie der andere - bereit, ein Bündnis einzugehen. Dann wäre es leicht, so leicht, diesen Jungen zu bekommen.
Und dann...?
Dann würde geschehen, was geschehen musste. Das war gewiss.
Beide Gestalten waren verhüllt und standen im Schatten der Felsen, verborgen sogar vor dem bleichen Mondlicht, das zur Erde fiel, und die dunkle, schweigsame Nacht nur schwach erhellen konnte. Lange, dunkle Haare regten sich im sanften, aber kalten Nachtwind, und misstrauische Augen musterten das jeweilige Gegenüber.
"Sind wir uns also einig, Uchiha Itachi?"
Die Stimme gehörte dem linken der beiden Schatten. Gerade stand er da, hochgewachsen, und wäre das Licht auch nur ein wenig heller gewesen, so hätte ein Blick auf seine schmalen, hinterlistigen Augen sicher selbst die Tiere innehalten lassen. Auch das war ein Grund für dieses nächtliche Treffen. Auch das.
"Das liegt ganz bei dir, Orochimaru", entgegnete sein Gegenüber und hob den Kopf. Selbst hier, inmitten der Dunkelheit, schimmerten seine Augen rot unter der Krempe seines Strohhutes hervor, als er zu seinem Gesprächspartner aufsah. Er tat es aus reiner Gewohnheit, nicht etwa, um dem anderen ins Gesicht sehen zu können. Er wusste auch so, was er in dessen Blick lesen würde. Vermutlich das Gleiche, das auch in seinem geschrieben stand.
Lüge.
Sie waren beide keine Dummköpfe, die dieses Treffen naiv beschlossen hatten, weil sie glaubten, die Hilfe des anderen würde ehrlich und uneigennützig sein.
"Du hilfst mir, Naruto zu bekommen", fuhr Itachi fort, "und im Gegenzug spiele ich den Köder für meinen Bruder. Das ist alles."
"Nicht weniger und nicht mehr habe ich verlangt, und nicht weniger und nicht mehr wirst auch du bekommen." Orochimaru nickte. Obwohl ihn keine freundschaftlichen Gefühle mit dem jungen Mann vor ihm verbanden, ja, obschon sie nicht einmal die selben Ziele verfolgten, empfand er keine Furcht in diesem Augenblick. Auch ohne seine Arme war er nicht hilflos, und er war sich der Gegenwart Kabutos bewusst. Ebenso wie der des anderen, der irgendwo im Schatten hinter Itachi wartete.
Aber noch würde es ohnehin nicht zum Kampf kommen. Noch brauchten sie einander zu sehr.
"Wenn das so ist, dann sind wir uns einig." Plötzlich verzog Itachi die Lippen zu einem nicht besonders freudvollen Grinsen. "Ich nehme an, du verzichtest auf mein Wort, nicht wahr?"
Auch Orochimaru grinste jetzt. "Wieviel ist dein Wort wert, Uchiha? Wohl nicht viel mehr als meines, Nuke-Nin."
Das Gespräch war beendet. Beide drehten sich herum und waren schon nach wenigen Schritten wieder vollkommen in der Umarmung der Nacht verschwunden.
"Hältst du es für klug, ein Bündnis einzugehen, ausgerechnet mit ihm?"
Itachi verhielt weder im Schritt, noch warf er auch nur einen Blick zur Seite, als Hoshigaki Kisame aus den Schatten neben ihn trat. Stattdessen lachte er leise, bevor er zu einer Antwort ansetzte.
"Er weiß es und ich weiß es, und ich nehme an, du weißt es auch. Nicht jede Vereinbarung, die getroffen wird, wird auch eingehalten. Nicht jeder Pakt, den man schließt, ist für die Ewigkeit gemacht."
Er sagte nichts weiter, und sein Freund stellte auch keine Fragen mehr. Ebenso wie Orochimaru und Kabuto lenkten sie ihre Schritte durch Schatten und Dämmerung, dann schließlich entschwanden auch sie; und sie ließen nichts zurück. Keine Spuren, nicht einmal den Hauch einer Ahnung ihrer Anwesenheit.
Alles, was nach ihrem Verschwinden noch im Mondlicht lag, waren zerklüftete Felsen und trockene Erde.
Der Wind wurde immer kälter.
So, nun habe ich (nach etwa 10 oder noch mehr verschiedenen Anfängen, etlichen Recherche-Kapiteln und jede Menge Umdisponierungen) den Prolog fertig. Ich weiß, er ist kurz, ist aber ja nur ein Prolog, nicht?
*grins*
Na ja, ich hoffe, er gefällt euch, und ich komme wieder ins Ernste rein (nach soviel Amora^^).
Krieg ich ein paar Kommentare?
Shijin