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Tabularasa

Dein Wunsch ist mir Befehl
von

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Kapitel 1 : Lunas Liberi
 


 

Die Nacht hatte vor wenigen Stunden begonnen. Wie eine silberne Scheibe stand der Mond am Himmel und bestrahlte die unruhigen Strassen, die sich unter ihm wie bunte Schlangen hin und her wanden.

Jim Panson schniefte und wischte sich dann mit dem schmierigen Zipfel seines Ärmels übers Gesicht. Seine müden, entzündeten Augen durchsuchten prüfend die überfüllten Mülleimer des Hydparks, nach etwas was man entweder Essen oder zu Geld machen konnte. Bis jetzt war seine Ausbeute eher mager gewesen. Lediglich ein halbaufgegessenes Sandwich und drei weggeworfene Pfandflaschen hatte er gefunden. Er spuckte abfällig in den metallenen Eimer. Die Leute warfen einfach nichts vernünftiges mehr weg. Er wollte sich schon dem nächsten Behälter zuwenden, als er ein Rascheln neben sich wahr nahm. Er sah sich alarmiert um. Das schummrige Licht der Straßenlaterne reichte nur bis zum Ansatz des Rasens. Dahinter war nichts als Schwärze. Er zog beunruhigt die Nase hoch. Hoffentlich nicht schon wieder irgendwelche betrunkenen Rowdys. Seit einiger Zeit war es unter den Halbstarken ein beliebtes Hobby, Obdachlose als Punchingball zu benutzen. Er machte sich klein und wollte in Richtung Hauptstrasse verschwinden, als er ein Geräusch wahrnahm, das ihn die Haare zu Berge stiegen ließ. Es klang wie das schnaufen einer herannahenden Dampfwalze. Jim merkte wie ihm der kalte Schweiß auf die Stirn trat. Wieder sah er in die Dunkelheit, wieder war da nur der finstere Schatten der Nacht, doch dann. Jim riss ungläubig die Augen auf. Was war das?

Plötzlich funkelten zwei gelbschimmernde Lichter aus der Finsternis zu ihm hinüber, dabei wurde der unheimliche Lärm immer lauter. Er wollte davonlaufen, doch seine Beine gehorchten ihm nicht mehr. Angsterfüllt sah er, wie die gelben Lichter näher und näher kamen und sich ein gewaltiger Schatten aus der Dunkelheit löste. Dann hatte er den Lichtkreis der Laterne erreicht. Jims Magen begann zu rebellieren, sein Mund schien wie ausgetrocknet und alles was er wollte war schreien. Vor ihm stand auf riesigen beharrten Klauen, etwas das ihn dunkel an eine Figur aus dem Horrorkabinett aus seiner Kindheit erinnerte, doch die lächerlichen Gummifiguren, wahren nicht annähernd so grauenvoll gewesen wie das, was ihn jetzt mit glitzernden Augen anknurrte. In der spitzen Schnauze entblößten die hochgezogenen Lefzen, zwei Reihen von messerscharfen Reißzähnen, von denen der Speichel in langen Fäden auf den Boden tropfte. Der gesamte Körper schien nur aus Muskeln zu bestehen, die sich unter den dichten Haaren hervorwölbten. Plötzlich durchfuhr Jim ein eisiger Schauer und als wenn dieser Adrenalinstoss das Startzeichen gewesen war, viel die Lähmung, die ihn beim Anblick dieses Monsters ergriffen hatte, von ihm ab. Er rannte los. Die Tüte mit den gesammelten Lebensmitteln fiel scheppernd zu Boden und der Inhalt verteilte sich in wilden Durcheinander auf dem Sandweg. Doch das interessierte ihn nicht, er wollte nur ein Weg, weg von diesem Ding, dessen heißen Atem er im Nacken spürte. Jim hatte bereits die erste Gabelung in Richtung Strasse erreicht, als der Schlag ihn von den Füssen riss. Wie eine Puppe wurde er auf den Rasen geschleudert. Es krachte, als seine Rippen, wie dürre Äste brachen. Ein ziehender Schmerz nahm presste ihm die Luft aus den Lungen und er schmeckte Blut auf seinen Lippen. Er wollte sich aufrichten, doch das Wesen holte bereits zum zweiten Schlag aus und mit einem leisen Gurgeln riss es ihm den Kopf von den Schultern.
 

Seras hatte kaum die Augen aufgeschlagen, als sie auch schon das vertraute Kribbeln im Magen spürte. "Meister?" Sie setze sich abrupt auf. "Es wird Zeit ! Er tönte seine Stimme in ihrem Kopf. "Wofür?" Sie blinzelte verwirrt. "Für die Rückkehr!"
 

4 Wochen später..........................
 

Mit krachenden Motoren fuhren die vier LKW durch die schmalen Straßen von Hampstead. Als sie nach wenigen Minuten den Rand des Heath erreicht hatten, quietschten die Bremsen laut auf und der Tross kam ächzend zum Stehen. Aus der Fahrerkabine des ersten Vehikels stieg ein kugelrunder Mann mit Latzhose und Käppi. Mit mürrischem Gesicht holte er aus der Brusttasche eine Visitenkarte hervor. Ein kurzer Blick auf das Anwesen und er nickte. "Wir sind richtig, ihr könnt ausladen!" schrie er zu den anderen Wagen hinüber und unter lautem Türeschlagen begannen die Männer mit ihrer Arbeit.
 

Später am Abend........
 

In der unteren Etage des Londoner Coliseums herrschte trotz der späten Stunde reges Treiben.

In den Hallen des alten Theaters hatte sich eine Gesellschaft eingefunden, die trotz ihrer äußerlichen Individualität, doch eines gemeinsam hatten.
 

"Halten sie das wirklich für eine gute Idee?" fragte jetzt ein grauhaarige Mann. Die Damen und Herren, die mit ihm an der kreisrunden Tafel saßen, nickten zustimmend. Einige begannen aufgeregt mit einander zu tuscheln, während ein schlanker, hochgewachsener Bursche seinen Stuhl zurück stieß und aufstand. Langsam begann er hinter den anderen entlang zuwandern. Seine feingeschnittenen Gesichtzüge drückten tiefe Nachdenklichkeit aus, als er sich langsam durch den schwarzen Kinnbart strich. Mit einer geschmeidigen Bewegung wandte er sich plötzlich direkt zu dem Grauhaarigem um. "Ich denke das die Lage keine andere Möglichkeit zu läst, außerdem," er sah nach und nach in die übrigen Gesichter, in einigen waren immer noch Zweifel zu erkennen.

" Aber sie haben jahrhundertelang versucht uns auszurotten!" ertönte plötzlich ein Zwischenruf. Wieder setzte lautes Gemurmel ein.

Der junge Mann hob beschwichtigend die Hände. "Ich weiß ich weiß. Doch sollten wir bedenken, das sich ein paar grundlegende Dinge im Laufe der Zeit geändert haben." Ein breites Lächeln huschte über sein Gesicht. " Der Feind hat die Seiten gewechselt und ich glaube das wir uns das zur nutze machen sollten."

Für einen Moment war es still, dann meldete sich eine leise Stimme. "Ich finde das man dem Vorschlag von Kalham nur zustimmen kann. Diese ungewöhnliche Situation erfordert ungewöhnliche Maßnahmen." Der junge Mann nickte dankend zu dem kleinen Mädchen hinüber, das ihn mit zufriedenen Augen anblickte. "Danke Helena." Dann wandte er sich wieder zu dem älteren Herren um, der nun angefangen hatte, das Glas das vor ihm stand in seinen Händen zu drehen. Dabei rotierte der kleine rote Tropfen, der noch in ihm klebte, wie ein Kreisel. "Gut;" sagte er plötzlich und sah auf. " Sie werden sich mit ihnen in Verbindung setzten."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Aurel
2004-09-25T17:21:25+00:00 25.09.2004 19:21
das-schrecken hat Recht! Ganz schön fies von dir!!! °.°
Du lässt einen immer ganz kribbelig hocken!
Schnell weiterschreiben!!
Mica
Von:  das-schrecken
2004-09-24T22:22:05+00:00 25.09.2004 00:22
Verbindung setzen? Womit?
Immer wenn es spannend wird hört es auf. ~.~
Schnell weiter bitte


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