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Regression: Zurück zu Lucius

Aus dem Leben einer Killerbarbie
von

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Rückblick

Regression: Zurück zu Lucius
 

Rückblick
 

Disclaimer, Warnung und Zeit: siehe Teil 1

~*~

Insgesamt etwa dreißig Schüler saßen in dem kleinen Klassenraum, einige davon auf dem Boden. Professor Preaspix wirkte nervös und Snape hochgradig angepißt, aber zumindest letzteres war ja im Prinzip nichts neues.

Die beiden Lehrer standen ziemlich weit voneinander weg, wie nach einer Weile sogar Ron auffiel, und vermieden es, allzu viel miteinander zu tun zu haben. Den Grund dafür - und den Grund, aus dem Snape überhaupt an diesem Gedächtnistraining teilnahm - kannten allerdings nur wenige. Einer davon war Draco Malfoy, der selbstverständlich einen Stuhl ergattert hatte; Crabbe und Goyle hatten das Möbel Blaise Zabini unterm Hintern weggezogen und entführt.

Das war eigentlich ganz lustig, aber andererseits begannen diese dummen Kleinkinderstreiche Draco auch langsam auf die Nerven zu gehen.

Er wurde wohl langsam zu erwachsen dafür; und auch das jagte ihm Angst ein. Am vergangenen Abend war er schon ziemlich erschrocken, als ihm aufgegangen war, daß er SNAPES Motive nachvollziehen konnte.

Gewöhnlich begab er sich geistig nicht auf das Niveau der arbeitenden Bevölkerung, doch dieses Mal war der Vortrag, den er über sich ergehen lassen mußte, tatsächlich einigermaßen einleuchtend gewesen.

Snape hatte ihn kurz vor Sperrstunde zu sich in sein Büro zitiert, um ihm ein Floo seines Vaters zu überreichen, das anscheinend so eilig war, daß Lucius Malfoy sich nicht auf die Eulenpost verlassen wollte. Es handelte sich um ein kleines Stück Pergament mit dem Briefkopf und dem Wappen der Malfoys, das Draco schlicht und ergreifend aufforderte, an einem Seminar teilzunehmen, das ihn befähigen würde, in die Vergangenheit zu sehen.

Als Draco verwirrt angemerkt hatte, daß er den Sinn dieser Aktion nicht so ganz verstand, war Snape mit seiner unmaßgeblichen Meinung herausgerückt:

"Es ist mir ebenfalls ein Rätsel, Mister Malfoy.

Von einem anderen Blickwinkel betrachtet... könnte man aber auch sagen, daß es fair ist."

"Warum?" hatte Draco wissen wollen.

"Weil ICH mich ebenfalls an dem Seminar beteiligen muß - und warum sollte es Ihnen besser ergehen als mir?" Eine Spur Sarkasmus entschärfte den Vergleich, von dem Draco sich ansonsten beleidigt gefühlt hätte - schließlich konnte man einen Snape nicht mit einem Malfoy vergleichen. Das war, als würde man Adler und Krähen in einen Topf werfen.

"Warum müssen Sie daran teilnehmen? Und - als was?"

"Als Co-Dozent!

Sozusagen als ASSISTENT der nicht ganz zurechnungsfähigen Dame, die das Projekt ins Leben gerufen hat. Und das habe ich leider nötig, weil Professor Dumbledore mir, wieder einmal, nicht den Posten geben will, der mir zusteht.

Um es kurz zu machen: es ist eine Frage des Geldes für mich.

Für etwas bessere Bezahlung, mit deren Hilfe ich es vielleicht schaffe, diese Abscheulichkeit von einer Schule zu verlassen und auf den Kontinent auszuwandern, lasse ich mich mit Dotheroa Preaspix ein - und als ob dieser Name nicht schon gräßlich genug wäre, ist sie auch noch völlig unqualifiziert!" Snape ließ seiner offensichtlichen Abscheu freien Lauf.

Draco hatte keine Ahnung, wie er darauf reagieren sollte, sondern blieb etwas befremdet einfach nur sitzen und hörte sich an, wie Snape weiter über seine Kollegin herzog.

"Diese... Wahrsage-Trottel sind alle gleich!

Ob es nun eine Sybil Trelawney ist, die in die Zukunft sieht oder eine Dotheroa Preaspix, die sich etwas darauf einbildet, in der Vergangenheit herumkramen zu können: es ist Stümperei, völlig unwichtige Stümperei, die sie betreiben!

Ich fasse es nicht, daß das auch noch als Unterrichtsfach anerkannt wurde! Jahrelang habe ich mich dagegen gewehrt, daß ein Vergangenheitsseher in die Fakultät aufgenommen wird, aber Professor DUMBLEDORE hat es natürlich wieder einmal geschafft!

Von allen blöden, nichtsnutzigen, wertlosen, verkommenen, bekifften -" An diesem Punkt hatte er sich dann selbst unterbrochen und bemerkt, daß Draco immer noch da war und immer noch mit großen Augen zuhörte; und hatte sich geräuspert und seinen überraschten Schüler vor die Tür gesetzt.

Der einzige Vorteil an diesem beunruhigenden Ausbruch seines Lehrers, fand Draco, war gewesen, daß er schon vorher wußte, was auf ihn zukommen würde. Daß er überhaupt am Seminar teilnehmen mußte, daß Snape offensichtlich Geldprobleme hatte und versuchte, von Hogwarts wegzukommen, verstand er immer noch nicht, aber zumindest mußte er im Unterricht nicht rätseln, warum die Lehrer so taten, als hätten sie überhaupt nichts miteinander zu tun.

Er hielt das ganze ohnehin für eine Farce. Die Einleitung von Professor Preaspix hatte er schon einmal grundsätzlich überhört. Als Snape nun weitersprach, fühlte er sich jedoch verpflichtet, zumindest ein bißchen aufzupassen.

"Die Fähigkeiten der meisten Menschen reichen nicht aus, um die Vergangenheit klar zu sehen; nicht einmal bei Zauberern und Hexen. Mit mentalem Einsatz..." Er warf seiner Kollegin einen abschätzigen Blick zu; offensichtlich war es also das, worüber sie gesprochen hatte, während Draco sich mit einem Grasfleck an seinem Umhang beschäftigt hatte. "... kann man nur Erinnerungen sehen, die aus dem eigenen Verstand stammen. Um die objektive Vergangenheit zu sehen, eine Vergangenheit, die man nicht selbst erlebt hat und die daher auch nicht von persönlichen Eindrücken getrübt ist, bedarf es eines Trankes.

Diesen Verstärker werden wir in den nächsten drei Unterrichtsstunden zusammenbrauen, über drei Tage verteilt. Sobald er fertig und überprüft ist, ist meine Aufgabe hier beendet."

Die Klasse atmete hörbar auf.

Snape scherte sich nicht darum. Er befahl, die Kessel herauszunehmen, die er unter den Bänken deponiert hatte, und verteilte Zutaten und Rezeptzettel.

"Mist, wenn ich geahnt hätte, daß wir auch noch blöde Tränke zusammenbrauen müssen, hätte ich mich nie von Hermine überreden lassen!" murrte Ron, der in der Nähe der drei unzertrennlichen Slytherins saß. Draco grinste über die Tölpelhaftigkeit des Wiesels und kam damit zu sich selbst zurück. Eigentlich führten alle seine Gedanken irgendwann wieder zu seinem eigenen, prominenten Schicksal.

Er überlegte, was er angestellt haben könnte, daß sein Vater ihm schon wieder eine Extraaufgabe auflud, kam aber zu keinem Ergebnis, da er von Professor Preaspix überfallen wurde.

Abartig gut gelaunt begann sie ihn über die äußerst schwierige, alte und geheimnisvolle Kunst des Rückblickens zu belehren, noch bevor er überhaupt umgeschaltet hatte. In seinem Kopf schwirrte weiterhin sein Vater herum, ein eingebildeter, wasserstoffblondierter Fatzke, der sich für den Größten hielt und ihn mit Brachialmethoden zu einem Einser-Schüler zu machen versuchte.

Kein Wunder, daß es Draco lieber war, wenn er in den Ferien allein mit seiner Mutter zu Hause sitzen konnte; das gehörte allerdings auch inzwischen der Vergangenheit an. Sein Vater hatte ihn in letzter Zeit auffällig oft mit zu seinen "Freunden" genommen, einem Haufen ebensolcher von Inzucht gezeichneter Reinblüter.

Im Gedanken an diese Bande von Möchtegern-Verschwörern hörte er nicht einmal mit halbem Ohr zu, während Professor Preaspix weiterplapperte und Snape mit unveränderter Miene ein paar Gryffindors anschnauzte, die anscheinend zu dumm waren, die Angaben auf den Rezepten ordentlich zu lesen. Und das bei Snapes peinlich ordentlicher, extrem deutlicher Schrift.

Draco konnte nur den Kopf schütteln.

"Was heißt das, nein?" fragte Professor Preaspix laut.

Erschrocken sah er auf. "W-was?" Er hörte Weasley kichern.

"Sie sind also der Meinung, daß es sinnlos ist, in die Vergangenheit sehen zu können?" hakte die Professorin beleidigt nach.

"Äh, ja, eigentlich schon, aber -"

"Warum sind Sie dann in diesem Seminar?!"

"Weil sein Daddy ihm sonst den Hintern versohlt," meldete Zabini sich grinsend, als wäre es unheimlich witzig, diesen tumben Gag nun schon ein zweites Mal zu bringen, noch dazu vor den Lehrern.

Das reichte.

Noch bevor einer der Anwesenden reagieren konnte, schnellte Draco von seinem Stuhl hoch und stürzte sich auf Zabini.
 

Ff...



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Kommentare zu diesem Kapitel (0)

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Von: abgemeldet
2004-10-04T20:48:01+00:00 04.10.2004 22:48
Bitte meine letzte Eintragung bei den Koms zum 1. Kapitel ansehen. Danke.

Tâle


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