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You are not alone

Kojiro und Tina
von

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Rollentausch

9. Kapitel
 

Rollentausch
 

„Hey Kojiro! Wir haben schon auf dich gewartet. Du bist doch sonst immer der Erste!“, entgegnet ihn Takeshi, als er umgezogen aus der Kabine kommt. „Guten Morgen, alle zusammen.“, antwortet er.

Cotrainer Mikami kommt auf ihn zu. „Hyuga, du wirst heute ein Sondertraining machen. Wakashimatzu weiß schon bescheit. Ihr zwei seit heute mal alleine und tauscht die Rollen.“

Überrascht reagiert der Tiger. „Aber wieso das denn? Ich bin kein Torwart, ich kann nur Tore schießen.“, diskutiert er. „Eben drum. Genau deswegen sollst du auch mal im Tor stehen. Ken kann auch stürmen, er ist flexibler in dieser Hinsicht. Du wirst damit dein Horizont erweitern, glaub’ mir.“, erklärt der strenge Mann. Er ruft Ken. „Du weißt bescheit, Ken! Und ich will Einsatz sehen!“, belehrt er seine Männer.

„Man hat der schlechte Laune.“, beginnt Kojiro, als sie alleine sind und stellt sich ins Tor. „So ist er eben. Na dann pass mal gut auf!“, schreit er und schnappt sich einen Ball. „Wie ist er auf so eine dämliche Idee gekommen?“, schimpft Hyuga. „Ich denke, da muss ich mich für entschuldigen. Das Ganze geht auf meine Kappe. Ich habe ihn darum gebeten.“

„Wieso das denn?“, ist er verwundert und hält gerade noch den Ball. – Knapp, ich muss mich konzentrieren. –

„Ich brauche mal Abwechslung. Gestern war ich nicht gut drauf. Du aber warst mal wieder in Topform. Wenn die WM stattfindet will ich nicht wieder hinter Genzo als zweiter dumm dastehen. Verstehst du das?“

„Schon, aber ob das was bringt? Außerdem werde ich heute sicher einen schlechten Tag haben, an deiner Stelle.“, murmelt er und konzentriert sich auf Kens Schuss. „Warum zweifelst du an dir selbst? Das ist doch sonst nicht deine Art.“

„Keine Ahnung, habe nicht geschlafen.“

„Äußerst seltsam. Pass jetzt gut auf. Diesmal nehme ich keine Rücksicht!“, schreit er ernst und befördert den Ball in Richtung Tor. – Man ist der schnell. –

Verdutzt reagiert Kojiro und springt dem Ball entgegen. Er bekommst die volle Wucht direkt in den Magen. Krampfhaft hält er das Leder zwischen seinen Händen. „Man hast du nen Schuss drauf.“, meint er lächelnd. „Das sagt der Richtige. Deine Bälle sind mindestens doppelt so hart. Das Bisschen wird dir doch nicht etwa zu doll gewesen sein?“, ist er erstaunt.

Hyuga betrachtet den Ball in seinen Händen. „Ich hasse Fußballer.“, schießt ihm plötzlich Tinas Stimme durch den Kopf.

„Sag mal Ken, kann ich dich mal was persönliches fragen?“

„Natürlich, wir sind doch Freunde.“

„Gab es mal eine Zeit in deinem Leben, wo du Fußball gehasst hast?“ Verblüfft sieht Ken ihn an. „Was ist das denn für eine Frage? Du weißt ganz genau, dass ich für Fußball lebe! Genau wie du! Wie kannst du mir so eine Frage stellen?“

„Hätte doch sein können. Vielleicht kennst du ja einen Grund, aus dem man Fußballer hassen könnte?“, murmelt er und wirft den Ball in die Luft.

„Egal! Machen wir weiter! Ohne Pause, wenn ich bitten darf.“, brüllt er als er zum Schuss ansetzt und den Ball direkt neben Kens Kopf vorbeischießt.

- Was ist denn mit dem los? Er war noch nie so nachdenklich. Hier liegt was in der Luft. Aber gewaltig. – (sein Karateinstinkt ) (^-^)
 

Etwa zur selben Zeit, 7 Uhr morgens sitzt Tina bereits im Wohnzimmer und frühstückt. „Heute erwartet uns ein dicke Wolkendecke. Es kann vereinzelt zu Scheuern kommen, aber im größtem Teil der Region bleibt es trocken.“, lässt sie sich die Wettervorhersage berichten.

- Schauer, das ist das richtige Wort dafür. Wenn ich nur daran denke, dass das alles kein Traum gewesen ist. Traum...hm...irgendetwas ist mir entfallen....aber natürlich..! -

„Ich Dummkopf. Das hätte ich doch gestern machen müssen.....“, steht sie auf und greift zum Telefon.

- Hoffentlich ist sie schon auf. – „Hallo, hallo?“, entgegnet ihr eine freundliche weibliche Stimme.

„Einen schönen Guten Morgen, wünsche ich Ihnen, Frau Nakazawa. Hier ist Tina. Könnte ich bitte Fanechen sprechen?“

„Aber natürlich Tina. Wie geht es dir?“ „Gut, danke der Nachfrage.“ „Ich wecke sie, einen Moment bitte.“

Die Auszubildende Sanae (Fane) ist im 2. Lehrjahr und lernt bei Tina Köchin. „Guten Morgen Chefin, was kann ich für dich tun?“

„Hallo meine Liebe, Makoto hat sich mal wieder krank gemeldet. Deswegen wollte ich dich fragen, ob du statt um fünf schon 15 Uhr da sein kannst.“ Entsetzt reagiert sie auf diese Nachricht. „Wie bitte? Der lässt uns schon wieder hängen? Der kann was von mir hören! Natürlich bin ich da. Ich lasse dich nicht im Stich! Aber hat Roland ihn nicht extra Frühschicht verpasst, damit er beim Krustenbraten mit anpacken kann? Heidi und ich können doch nicht so schwer heben.“, ist sie besorgt. „Darüber mach dir keinen Kopf. Ich habe Ersatz gefunden. Vor dem Kaffeegeschäft ist ja nicht viel los, er wird so gegen 13 Uhr auftauchen.“

„Er? Kenn ich ihn?“ „Wohl eher nicht. Außer du interessierst dich plötzlich für Baseball.“, schmunzelt Tina. „Nein, mir zu langweilig. Also ein Sportler? Cool, bin schon gespannt. Wie sieht er aus? Wie alt und ist er Japaner?“, ist sie ganz aufgeregt. „Immer langsam mit den alten Pferden. Er wird dir gefallen, sieht auf jeden Fall besser aus als Basilein (Tsubasa). Er ist 22 und ja, er ist Japaner, aber größer als ich und wirklich sehr kräftig gebaut....“ Tina fängt an zu schwärmen, bricht dann aber ab. „So, so.“, äußert Fane. „Egal jetzt, bis dann....“
 

Seit dem Telefonat sind jetzt zwei Stunden vergangen und Tina steht in knappem Dress auf dem Volleyballfeld der Tokyjoer Damenmannschaft und versucht sich ganz auf das Spiel zu konzentrieren.

„Tora-san, träumst du?!“, wird sie von einem Teammitglied ermahnt. „Ähm...ja, sorry.”

“Du bist heute nicht bei der Sache.“, meint Yako, eine sehr gute Freundin von ihr. Diese beiden kennen sich schon seit der Musashi Oberschule, wo sie bereits den National- und Asien-Titel nach hause brachten.

Tina geht zum Aufschlag. „Sorry, ich gebe mir jetzt mehr Mühe.“, meint sie und wartet auf den Pfiff.

Pfiff! In Nu schmettert sie den Ball ins gegnerische Feld. Die Mannschaft nimmt ihn an und alle reagieren verwirrt. – Was war das denn? Normalerweise sind ihre Bälle nicht zu halten. Sie ist echt nicht ganz bei sich. – Stellen diese fest.
 

„Du warst schon mal besser drauf.“, spricht sie der Trainer nach dem Spiel an. „Entschuldigen Sie bitte, das kommt nicht wieder vor.“

„Ich hoffe es. Du bist mit deinen Gedanken woanders. Ist bei dir alles in Ordnung? Dein Betrieb läuft?“, sorgt sich Herr Voß. „Ja, alles klar.“, antwortet sie. „Hast du jemanden kennen gelernt? Oder macht dir etwas Sorgen?“, hinterfragt er seine Lieblingsschülerin, die er schon seit der Oberstufe trainiert und besser als alle Lehrer kennt.

Nachdenklich wischt sie sich den Schweiß aus dem Gesicht und antwortet. „Ja, ich habe jemanden kennen gelernt.“, schmunzelt sie und betrachtet das Tuch in ihrer Hand. „Einen Mann? Hast du dich verliebt?“ Verdutzt blickt sie ihn an. Er ist ein junger attraktiver Japaner, 30 Jahre alt und hat in Deutschland Sport und Wirtschaft studiert. Er ist nicht nur ein guter Trainer, sondern auch wie ein guter Freund zu ihr. Eigentlich bewundert sie diesen Mann, der stets höflich und freundlich ist, aber auch sehr streng sein kann, wenn es darauf ankommt. Ryuga Voß, dessen deutsche Mutter nach dem Tod seines Vaters mit ihm in Tokio lebte und dann mit ihm in die Heimat zurückkehrte, war selbst mehrmaliger Nationalspieler der japanischen Volleyballvereinigung. Durch einen unglücklichen Unfall wurde ihm Mitte seiner Karriere der rechte Arm amputiert. Einen möglichen künstlichen Ersatz lehnte er ab.

Sie schaut zu Boden. „Ich weiß es nicht. Vielleicht.“

„Seit wann kennst du ihn denn?“

„Erst seit gestern. Das ist es ja, was ich nicht begreife. Ich kenne ihn kaum und doch sind wir...“ Er unterbricht sie. „So genau will ich das nun auch nicht wissen.“, meint er ruhig und legt seinen Arm über ihre Schulter. „Also wenn ihr euch nach so kurzer Zeit schon so nahe seit, dann ist es vielleicht wirklich Liebe, eben Liebe auf dem ersten Blick.“, erklärt er. Sie blickt auf. „Meinen Sie wirklich?“, zweifelt sie noch immer. „Liebe, ja, das könnte es durchaus sein. Wenn man plötzlich nur noch an diesen einen Manschen denken kann und alles um sich herum nur halbherzig wahrnimmt, dann ist es Liebe. Außer du machst dir Sorgen, über ihn, bzw. eure Beziehung. Aber auch das kann etwas mit Liebe zu tun haben. Vertrau mir, ich weiß wovon ich rede.“ Sie nickt. „So war es mit Ai, nicht wahr?“ „Ja, genau. Wir trafen uns zufällig beim Einkaufen und schwups war alles zu spät. Hab ich dir doch erzählt.“, schmunzelt er. Tina beginnt zu lachen. „Stimmt, ich weiß noch, wie Sie am nächstem Tag beim Training erschienen sind. Sie haben sich über gar nichts aufgeregt und jedes Mal wenn Sie jemand angesprochen hat wurden sie knallrot im Gesicht.“, berichtet sie spaßig.

„Genau. Nun zeig du mir, dass du mit solchen dingen besser umgehen kannst als ich. Stell dir vor, er würde hier sitzen und dich anfeuern.“

Tina grinst ihn dankend an und geht wieder zurück zum Feld, um die Baggerannahmen zu üben.

Seitdem läuft alles wieder wie normal. Nach dem Training spricht sie der Trainer erneut an und bittet sie ins Büro.

„Ja? Wollen Sie noch mal darüber reden?“

„Nein. Es geht um etwas anderes. Ich wollte dich fragen, ob du dich bereits entschlossen hast.“ Tina ist etwas verwirrt. „Was meinen Sie?“

„Na deine Staatsbürgerschaft, Mädchen. Um für Japan zur WM antreten zu können, musst du auch japanische Staatsbürgerin sein.“

Sie blickt ihn ganz entsetzt an. „Und wenn ich gar nicht für Japan antreten will?“, entgegnet sie ernst. „Willst du mich jetzt verklapsen, oder was? Du hast doch selber gesagt, dass du mit deinen Freunden spielen willst, um nicht wieder den selben Fehler zu machen wie damals im HSV.“, wird er plötzlich ärgerlich. „Ja, das stimmt auch, aber ich werde niemals meine Herkunft verleugnen. Ich will Deutsche bleiben, aber auch für Japan kämpfen. Bitte, vielleicht finden Sie ja einen Weg, ohne meine Nationalität, so wie zur Asia-Meisterschaft. Auf Grund meiner schon 8jährigen Wohnhaft und Schulbesuch hier in Japan. Vielleicht kann man da was drehen. Wenn das natürlich nicht geht, muss ich wohl für Deutschland antreten. Andererseits fühle ich mich wieder schuldig oder wie eine Verräterin, wenn ich Deutschland im Stich lasse. Ich würde vielleicht nicht meine Freunde das zweite Mal im Stich lassen, aber meine Heimat, verstehen sie?“

„Tina bitte, du hättest doch damals sowieso nicht für Deutschland spielen können, das weißt du doch genau. Du hast Deutschland nicht im Stich gelassen! Das redest du dir nur ein.“

„Mein Entschluss steht fest, Punkt!“, wirkt sie sehr überzeugt und wendet sich von ihm ab. Sie verlässt das Büro und geht zur Umkleide. – Dieser Sturkopf! Mit ihr an der Spitz holen wir und zuerst den Nationalpokal zum dritten Mal und dann den WM-Sieg. Ohne sie und ihre Motivation können wir den sieg abharken. – Macht er sich seine Gedanken.

- Japanische Nationalität. Was denkt der sich dabei? Ich will irgendwann wieder heim, aber das geht doch nicht, wenn ich Japanerin bin. Ich kann doch nicht ständig meine Herkunft ändern, wie mir gerade lustig ist. Außerdem bin ich stolz darauf als ursprünglicher DDR-Bürger geboren und aufgewachsen zu sein. Diese Herkunft wird mich immer im Sport mit Stolz begleiten, da viele der Besten Sportler aus der DDR kamen bzw. kommen. Nie im Leben, lieber lebe ich hier als Ausländerin und höre mir rassistische Sprüche an, als dass ich widerlege, wer ich bin! – Ist sie außer sich.

Sie zieht sich mit den anderen um. „Hey, Tora-Mausi. Was war heute mit dir los?“ wird sie von ihrer Busenfreundin Yoko angesprochen. Die kleine Japanerin begleitet sie seit der Volleyball AG Musashi. Sie folgte ihr auf die Todai und nun sind sie in der selben Berufsschulklasse und wie damals im selben Team. „Ach ich weiß auch nicht.“, stöhnt sie auf und bindet ihre Schuhe auf. „Ich weiß, du hast ne’ n Typen kennen gelernt.“, kichert sie. Tina grinst. „Stimmt, aber ob das allein ein Problem ist?“, zweifelt sie wieder. „Wieso? Seit wann seit ihr zusammen?“ Tina grinst wieder. „Zusammen? Ich weiß nicht, ob man das so nennen kann....nicht in diesem sinne glaube ich. Wir kennen uns erst seit gestern und....“

„Wow, Liebe auf dem ersten Blick.....wie romantisch. Warum kann ich nicht mal so ein Glück haben? Bestimmt ist er total romantisch.“, träumt sie neidisch. „Stürmisch trifft es wohl eher.“ Verblüfft blickt Yoko sie an. „Wie soll ich das jetzt verstehen? Habt ihrs gestern etwa schon getan?“ Ist sie total aufgeregt. Tina schmunzelt, streckt ihr die Zunge raus und wendet ihren Blick von ihr. „Heute sehe ich ihn wieder.“, murmelt sie noch und verlässt mit ihr den Umkleideraum.
 


 

10. Kapitel
 

Das „De Meckelbörger“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Kathryn24
2006-11-11T14:24:45+00:00 11.11.2006 15:24
Wow, du warst ja super fleißig. Ich bin schon rasend gespannt, wie es weitergeht.

LG Kath
Von: KatieBell
2006-11-08T16:47:03+00:00 08.11.2006 17:47
oO WOW oO
*Verbeug*
*__*

Echt Klasse^^
Respekt!!

Bey Bey
Bulma4554^0^
Von: abgemeldet
2006-10-27T12:46:58+00:00 27.10.2006 14:46
>< das dauert bei dia imma so lange
aber dsa kappi war ok
Von: abgemeldet
2006-10-26T13:18:49+00:00 26.10.2006 15:18
ohhh mach schnell weitaaaa!!!
*freuz*
ich bin schon total gespannt drauf!!^0^
bis zum nächsten kapi^^
cu~
Von:  el_nino
2006-10-26T08:47:15+00:00 26.10.2006 10:47
Wow das Kapi ist super
Gefällt mir!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
*sprachlos ist*
Was soll man groß sagen: PERFEKT
Bitte schnell wieter schreiben


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