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Final Fantasy Two Realistics

Part 16-20
von

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Der Fall im Sturm

Kapitel 20: Der Fall im Sturm

»Nun tobe, Wind! Schwill, Woge! Schwimme,Nachen!

Der Sturm ist wach und alles auf dem Spiel!«

Shakespeare Julius Caesar
 

Die Leute aus Rocket Town wussten nicht, ob Kim und ihre Freunde nun sehr dumm oder sehr klug waren, als sie hörten was sie vorhatten. Sie waren nicht gerade begeistert, aber einverstanden. Kim wusste, das sie damit wieder dem Spiel handelte, aber es war ihr mittlerweile so egal, wie ihr stets eine Mathearbeit egal gewesen war.

Hier, in dieser Welt, wo Zeit, Tag oder Nacht, soviel bedeuteten wie das Schicksal, nämlich gar nichts, musste man sich entscheiden, und zwar für das Leben oder den Tod, und Kim entschied sich ganz klar für das Leben und darum musste getan werden, was sie vorhatte.

Sie sah zu, wie die Leute im strömenden Regen das Dorf verließen, um irgendwo anders Schutz zu suchen, und wandte sich dann um zu der Rakete, die schräg in den dunklen Himmel ragte und knarrte, wenn der starke Sturmwind gegen sie prallte.

Der Sturm der aufgekommen war, war Kim nur recht. Er würde ihnen bei ihrem vorhaben helfen. Durchnässt wie sie war, watete sie durch den Schlamm Richtung Rakete, wo die Übrigen warteten. Rufus wollte diese Welt mit Angst beherrschen, aber Kim würde ihm angst lehren.. würde ihm zeigen, was das Volk zu tun vermochte.

Es würde bestimmt nicht mehr lange dauern, bis die Shinra kamen und bis dahin mussten sie alle bereit sein, Kims Plan in die Tat umzusetzen, um Rufus endlich los zu werden.

Kim wusste, dass es mit einem großen Opfer verbunden war und das vielleicht jemand von ihnen sterben würde, aber sie begann so etwas in kauf zu nehmen, sonst könnten sie sich gleich ergeben und den Shinras stellen.

Sie kam an der Rakete an und bemerkte mit Freuden, dass ihre Freunde bereits alles vorbereitet hatten. Tiny Bronco stand bereit und Cid lehnte sich etwas angespannt gegen es, während Tifa und Aeris es mit dicken Stricken umbanden. Cloud, Red, Shera und Barret bauten derweil- unter Anleitung von Shera- die Sicherungsstangen der Rakete lockerer.

Yuffie war derweil auf Raubzug, um etwas zu besorgen, was den knallenden Effekt in dieser Willkommensparty für die Shinra verursachen sollte.

Kim sah sich das eine Weile an, dann ging sie zu Cid und fragte ihn, nachdem sie eine Weile stumm neben ihm gestanden hatte »Alles Okay?«

Cid lachte etwas und schüttelte den Kopf »Oh Mann... diese Rakete war mein ein und alles.. und jetzt das..?«

»Das tut mit leid.. wenn du willst, dann lassen wir das..« Sagte Kim, voller Mitleid und Verständnis, aber Cid tippte sich gegen sie Stirn »Nee.. jetzt ziehen wir das durch, verstanden? Wenigstens ist diese Teil für etwas gut..«

Kim schwieg und sah mit Cid auf die Rakete vor ihnen. Eigentlich tat es ihr leid, aber es musste sein und sie wusste das, genau wie Cid es wusste.

»Ich habe noch mal über das nachgedacht, was du gesagt hast..«

Cid sah Kim fragend an, und sie sah hoch in den Himmel, während ihr dicke, harte Regentropfen ins Gesicht knallten »Ich meine.. du hast zu mir gesagt, die Rakete sei ein Sinnbild.. aber eigentlich braucht man keine Sinnbilder um sich selbst an etwas zu erinnern oder sich an etwas festzuhalten.. oder?« Kim musste an ihren Vater denken, dessen Sinnbild für seine Bücher stets Kims Mutter gewesen war, bis sie eines Tages gestorben war und ihr Vater völlig verzweifelt war und nicht mehr schreiben konnte.

»Vielleicht hast du recht..« Gab Cid zurück, der anscheinend keine Lust hatte, sich darüber zu unterhalten, sondern einfach nur die Rakete ansehen wollte, solange sie noch da war.

Kim akzeptierte das und zog sich zu Cloud und den Anderen zurück.

Shera sah ihr entgegen und blickte dann kurz zu dem Kapitän »Und? Wie geht's ihm?«

Kim schüttelte den Kopf »Na ja.. er wird es verkraften, glaube ich.. wie sieht es aus?«

Cloud verschränkte die Arme und sah sich seine gerade fertig gemachte Arbeit an »Ja.. sieht gut aus..« Kim sah ihn spöttisch an »So etwas nennt man Selbstverliebtheit..«

»Wieso? Ich habe doch nur gesagt, dass es gut aussieht..«

»Es hörte sich aber an, als wolltest du eigentlich sagen: Natürlich sieht es gut aus, schließlich habe ich es ja auch getan!« Kim lachte und Cloud schüttelte den Kopf und befasste sich wieder mit der Arbeit. Sie seufzte. Cloud hatte halt keinen Sinn für Humor.

Schließlich sah sie noch bei Tifa und Aeris vorbei, die bereits fertig waren und sich Unterhielten. Kim musterte ihre Arbeit und nickte ihnen dann zu.

Aeris sah Kim an und fragte sie »sag mal.. sollen wir das echt tun? Du musst wissen, die Soldaten von Shinra müssen nicht unbedingt böse sein..«

»Ich weiß.. aber es ist doch schließlich ihre Entscheidung zu Shinra zu gehen, oder nicht? Sie wissen doch ganz genau, was Shinra macht und wie fies Rufus ist.. aber sie sind trotzdem bei ihnen.. ich frage mich nur.. warum..«

»Manche tun es, um sich einen Traum zu erfüllen.. verstehst du?« Fragte Tifa, die Kim lächelnd musterte. Kim legte den Kopf schräg »Aber dafür muss man doch nicht bei Shinra sein, oder?«

»Manchmal geht es halt nicht anders..« Erklärte Tifa und fuhr sich mit der Hand durch die nassen Haare. Kim kratzte sich am Hinterkopf. Sie verstand das nicht. Wenn man bei solchen Leuten wie Shinra war, war man dumm oder böse. Ein Traum war da nur eine simple Ausrede. Andererseits waren Cloud und Cid auch mal bei Shinra gewesen...

vorerst hielt sie es für besser, nicht darüber nachzudenken. Sie musste schließlich alles für ihren Plan vorbereiten.

Sie nickte Aeris und Tifa zu und wollte gerade zu Cid gehen, als Yuffie wiederkam. In den Armen trug sie massenweise kleine Kanister. Kim ging auf sie zu und sah einen Moment lang auf die Kanister, ehe sie begriff, dass das drin war, was sie haben wollte.

Sie wies Yuffie an, alles hinter der Rakete zu stapeln.

Nachdem die Vorbereitungen getroffen waren, rief sie alle noch einmal zusammen, um mit ihnen den Plan durchzugehen.

»Also.. Yuffie übernimmt den Sprengstoff.. aber zünde bloß nicht zu schnell.. Red gibt dir das Zeichen! Cid fliegt Tiny Bronco und zieht die Rakete in die Fallrichtung.. während wir anderen die Shinra in die richtige Position locken..«

Sie sahen sich kurz an und nickten dann zustimmend. Sicher war sich keiner von ihnen. Ob der Plan gut ging oder nicht, hing ganz alleine von Gott ab.

Kim schluckte und alle machten sich auf, ihre Stellungen einzunehmen, dann hieß es warten.

Sie, Cloud, Tifa, Aeris, Red, Barret und Shera warteten am Dorfeingang auf die Shinra, während der Sturm richtig losbrach. Wind fegte über die Wiesen und trieb den Regen vor sich her. Am nachtschwarzen Himmel zuckten Blitze und Donnergrollen war zu hören.

Nameless zuckte bei jedem arg zusammen, und Kim musste ihn in ihren Pullover stecken, damit er Ruhe gab. Das warten schien kein Ende nehmen zu wollen, aber dann tauchten die ersten Schatten am Horizont auf.

Cloud sah auf »Die Shinra..?«

Red nickte bestimmt und brummte »Die riech ich bis hierher!«

»Gut.. macht euch bereit..« Sagte Kim und sie warteten angespannt, bis die Shinra näher waren. Es waren viele. Viel zu viele, als das sie hätten gegen sie gewinnen können, hätten sie mit Waffenkraft angegriffen. Ja, Rufus wollte die Welt wirklich mit Angst beherrschen, nur darum schickte er so viele aus. Ihn selbst konnte Kim nicht unter den Shinra erblicken, aber dafür die Turks.

Kurz vor ihnen hielt das Heer ein und Reno sah sich unter der kleinen Gruppe von Kim um, dann lachte »Ihr scheint mir ein wenig zu Wenige zu sein, als das ihr uns besiegen könntet!«

Kim sah ihre Freunde an, und Barret meinte »Wir sind immer noch genug um euch in Angst und Schrecken zu versetzen!«

Jetzt brach unter den Shinra wirkliches Gelächter aus, und als sie sich wieder beruhigt hatten, sagte Reno »Nein.. ihr seit ja richtige Witzreißer!«

»Ich würde nicht so eine große Klappe haben..« Sagte Tseng und verschränkte die Arme, während er Kim und Co. musterte. Elena stemmte die Fäuste in die Hüfte und sagte »Komm schon Tseng.. ein bisschen Spaß muss sein..«

»schön und gut.. aber ich würde trotzdem vorsichtig sein.. du weißt doch, wie oft sie sich schon aus der Schlinge gezogen haben«

Elena wurde etwas rot und sagte »Ja.. du hast recht..«

»Egal.. lasst uns sie einfach fertig machen.. dieses mal können sie nicht entkommen!« warf Reno ein. Der einzige der Nichts dazu sagte war Rude, aber der redete ja eh nur selten.

Tseng nickte und sie gingen in den Angriff über. Kim und Co. rannten los, Richtung Rakete.

Das Gewitter war derweil noch heftiger geworden und machte es ihnen schwer, voranzukommen, zum Glück ging es den Shinras nicht anders.

Red rannte vor, weil er der schnellste war, sollte er Cid und Yuffie bescheid geben.

Kim hoffte nur, dass es klappen würde, ohne das einer von ihnen sterben musste. Sie bete in Gedanken dafür und sah dann in den Himmel, wo Tiny Bronco flog und die Seile um die Rakete festmachte. Cid war bereits soweit.

Er zog mit dem Flugzeug an der Rakete, die - dank dem Wind- leicht weiter fiel. Die Shinra merkten davon nichts, weil sie zu sehr auf Kim und Co. fixiert waren und der Donner und der Wind ihren Hörsinn trübten.

Cid zog weiter, bis das Seil riss, und er mit Tiny Bronco über sie hinwegflog. Sie waren nun fast an der immer schräger werdenden Rakete. Ein Donnergrollen, gefolgt von einem Blitzschlag, und der Sprengstoff war hochgegangen. Karrend und knirschend fiel die Rakete, riss die Halterungen mit sich, um alles unter sich zu begraben.

Kim und die Anderen stoben auseinander, während die Shinra völlig perplex inne hielten und die niederkommende Rakete anstarrten. Sie waren kurzzeitig in einem entscheidenden Schockzustand, und als sie wieder reagieren konnten und Tseng »MACHT DAS IHR HIER WEG KOMMT!« brüllte, war es bereits zu spät.

Die Shinra liefen in wilder Panik durcheinander, überrannten sich teilweise und viele konnten nicht mehr fliehen, als die schwere Rakete sie unter sich begrub.

Kim sah nicht zurück als sie den dumpfen Aufschlag und das zittern des Erdbodens spürte. Sie konnte sich auch so lebhaft vorstellen was geschehen war. Ihr Plan hatte funktioniert.

Die meisten der Shinra mussten tot sein. Die, die sich retten konnten, würden in alle Himmelrichtungen davon laufen.

Durch den Fall der Rakete war aber auch das Dorf zerstört worden, doch es war ja keiner mehr da und die Bewohner würden sich ein neues bauen. So war es mit ihnen abgemacht gewesen. Sie hielten erst an, als sie aus der Stadt raus waren.

Jetzt drehte sich Kim um und musterte das Chaos welches sie hinterlassen hatten.

Es sah schrecklich aus. Fast alle Häuser waren unter der Rakete zertrümmert worden und die Rakete selbst war am Boden zerschellt.

Kim atmete auf. Es hätte schlimmer ausgehen können, das wusste sie.

Yuffie stieß jetzt ebenfalls zu ihnen, genau wie Cid, der mit Tiny Bronco, der stark qualmte, in ihrer nähe gelandet war.

»Da haben wir aber wirklich was angerichtet.. hat fast keiner überlebt.. ich habe es mir mal von oben angesehen..« Sagte Cid und sein Blick wanderte weiter zu Tiny Bronco »Und mein Flugzeug ist jetzt auch hin..«

»Wenigstens sind wir Shinra los.. sie hätten das Dorf eh abgefackelt..« sagte Barret und verschränkte die Arme »ich hoffe nur, die Turks hat es auch erwischt!«

Dem war nicht so, wie sie jetzt schmerzlich erkennen mussten. Die Turks hatten allesamt überlebt und standen jetzt völlig entgeistert und zornig nicht weit von ihnen und starrten zu ihnen rüber, als könnten sie es nicht fassen.

»Ihr lebt? Wollt ihr noch eine Abreibung?« Fragte Red und stellte seine Nackenhaare auf, aber es waren nicht die Turks die antworteten, sondern jemand anderes »Das war nicht übel.. wirklich.. hätte ich euch gar nicht zugetraut..« Darauf folgte ein klatschen und alle drehten sich zu Rufus um, der aber nicht alleine war, sondern noch etliche seiner Soldaten mitgebracht hatte.

»Auch das noch..« Sagte Cloud und griff nach seinem Schwert, aber Rufus warf ihn einen warnenden Blick zu »Denk nicht mal daran!«

Die Shinra legten ihre Gewähre an und Cloud nahm die Hand zurück.

»Ich wusste gleich, dass ihr eine List vorhabt.. darum habe ich meine eigene entworfen um euch endlich loszuwerden!«

»Angeber..« knurrte Barret und legte an »Komm schon.. wenn du es so willst, dann kämpf.. aber ich nehme noch ein paar von deinen Soldaten mit!«

»Nein... ich habe schon genug für euch aufgeopfert..« Sagte Rufus und ließ sie festnehmen.

Kims grandioser Geniestreich hatte nichts genutzt. Nun waren sie doch alle gefangene der Shinra. Selbst Shera, die eigentlich nicht damit zu tun haben sollte.

Kim verfluchte sich in Gedanken selbst für ihre maßlose Dummheit und warf Rufus einen bösen Blick zu, als er sie abführen ließ.



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