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If Christmas Dreams Come True

von

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Prolog

Merry Christmas mina-san ^^
 

Für die Reviewer meiner FF "Wertloses Halbblut" Vielen Dank für eure Kommentare, ich freue mich jedes Mal total darüber. Hab euch lieb ^^
 

Ich wünsch euch allen ein Frohes Weihnachtsfest (obwohl es jetzt wahrscheinlich schon vorbei ist) und einen guten Rutsch in das kommende Jahr. Lasst euch reich beschenken und feiert schön.
 

Disclaimer: Die Charas gehören nicht mir, sondern Rumiko Takahashi.
 

AN: Ja... ein bisschen spät, aber immerhin ist sie noch bis Weihnachten fertig geworden. Das Genre liegt mir nicht so ganz, ich hoffe die FF gefällt euch trotzdem. Viel Spaß beim Lesen!
 

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"Wie heißt dieses seltsame Fest noch mal?", fragte Miroku und brach somit die unangenehme Stille, die während einigen Minuten in der Reisegemeinschaft vorherrschte.

"Weihnachten!" Kagome's Gesicht hellte sich sofort auf, als sie an das bevorstehende Fest dachte. Auch wenn sie und ihre Familie es noch nicht lange feierten, so war es doch in den letzten paar Jahren zu einer schönen Tradition geworden.

Irgendwie fand die junge Miko es schade, dass sie ihre neugewonnenen Freunde nicht daran teilhaben lassen konnte. Leider war es neben ihr selbst nur Inuyasha möglich zwischen den Zeiten zu wechseln.

"Kagome-sama", riss sie Miroku's freundliche Stimme aus ihren Gedanken. "Dieses Fest scheint für dich wirklich etwas besonderes zu sein. Vielleicht könntest du uns ja erklären, wie man es in deinem Land feiert."

Kagome lächelte und nickte glücklich. Es freute sie, dass Miroku ihr derzeitiges Lieblingsthema ansprach und sich auch noch so dafür interessierte. Sie würde die sich ihr bietende Gelegenheit nutzen um ihren Freunden das Fest etwas näher zu bringen.

"Weihnachten feiert man mit Leuten, die einen viel bedeuten, also mit Freunden oder auch der Familie", begann Kagome ihre Erklärung. "Man beschenkt sich und verbringt meist den Nachmittag und den Abend gemeinsam. Wenn man einen Freund hat, dann ist das ziemlich romantisch! Aber sie schönste Zeit sind eigentlich die Tage vor Weihnachten. Alles wird festlich geschmückt - Zäune, Fenster und Tannenbäume mit vielen bunten Lichtern versehen. Im Stadtzentrum von Tokyo steht jedes Jahr ein riesiger Tannenbaum. Er ragt bis weit in den Himmel, aber wahrscheinlich könnt ihr euch das nur schwer vorstellen. Jedenfalls sind hunderte kleine Lichter an dem Baum befestigt. Wenn es dann dunkel wird und er in dem hellem Schein erstrahlt, sieht das wunderschön aus, genau wie die geschmückten Straßen. Jedes Jahr hoffe ich, dass es schneit, denn Schnee macht es erst so richtig weihnachtlich. Leider haben wir nur selten das Glück. Ich finde es schade, dass ihr nicht mit durch den Brunnen kommen könnt. Ich würde so gerne mit euch feiern und euch das alles zeigen."

Seufzend schloss Kagome ihre gestenreiche Erzählung und schaute hinüber zu ihren Freunden. Diese hatten nachdenkliche, teils verwirrte Mienen. So ganz schienen sie es nicht verstanden zu haben. Wie schade, derweil war Weihnachten doch so ein schönes Fest. Doch 500 Jahre Zeitunterschied waren wie so oft nicht allzu leicht zu überwinden.

"Kagome-chan, eine Sache versteh ich nicht ganz. Ihr freut euch auf den Schnee?" Sango sah ihre Freundin verständnislos an. Für sie war der Winter Jahr für Jahr die Zeit, in der sie um ihr Leben bangen musste. Auf den Feldern und im Wald wuchs nichts Essbares mehr und war die Ernte schlecht gewesen, konnte man nur darauf hoffen, dass wenigstens Fisch von der Küste geliefert wurde. Doch war der Winter sehr hart und blieben durch den Schnee die Händler aus, forderte er meist viele Opfer.

"Ja! Da sieht alles viel weihnachtlicher aus. Ich bringe euch ein paar Bilder mit, wenn ihr wollt." Nach wie vor war Kagome fröhlich. Ihr war entgangen, wie ernst Sango geklungen hatte.

"Keh~ nur die Stärksten überleben. So war es schon immer!", mischte sich Inuyasha ein und verwies so auf das eigentliche Thema über das Sango reden wollte.

Kagome schenkte ihm einen fragenden Blick, sie verstand nicht was Inuyasha damit meinte.

Sango hingegen warf dem Hanyou einen nahezu vernichtenden Blick zu. Inuyasha schickte im Gegenzug einen nicht minder gefährlichen Blick zurück.

"Was denn, es stimmt doch oder?", versuchte sich der Halbdämon zu rechtfertigen.

"Natürlich stimmt es, aber du brachst es nicht noch extra zu erwähnen, wir wissen es auch so", bemerkte Miroku.

"Genau, genau!", rief Shippou dazwischen um auch etwas zu sagen.

Sichtlich bemüht versuchte der schwarzhaarige Mönch den Streit zwischen seinem Freund und der jungen Taijiya zu schlichten, allerdings mit stark geminderten Erfolg. Die Beiden standen sich in punkto Dickköpfigkeit nun wirklich um nichts nach und so ging die Diskussion in die nächste Runde.

Kagome seufzte, warum nur musste selbst Weihnachten einen Grund zum Streiten liefern?

"Es ist sinnlos, sie werden es nicht verstehen", murmelte sie enttäuscht vor sich hin. Nur mit einem halben Ohr hörte das Mädchen noch auf die Debatte die Inuyasha und Sango führten. In Gedanken war sie schon am 25. Dezember.

Yuka, Eiri und Ayumi hatten sie gefragt, ob sie mit ihrem mysteriösen, aber doch gut aussehenden Freund feiern würde. Sie selbst gingen wohl auch mit ein paar Jungs weg. Ein trauriger Blick wanderte zu Inuyasha. Wie gern würde sie Weihnachten mit ihm verbringen, aber sie wusste, dass es nahezu unmöglich war, ihn dafür zu begeistern.
 

"Kagome, geh nicht." Der kleine Fuchsdämon hatte sich an sie geklammert und versuchte verzweifelt sie zum Bleiben zu bewegen.

"Aber Shippou, ich habe euch doch erklärt warum ich gehen muss", seufzte Kagome.

Shippou protestierte: "Du warst dieses Mal gar nicht lange bei uns."

Innerlich seufzte das Mädchen aus der Zukunft erneut. Warum konnte sie nicht wenigstens ein einziges Mal ohne Widerworte zurückkehren, ständig war einer ihrer Reisekameraden damit unzufrieden. Wenigstens zeigten Miroku und Sango meist Verständnis für sie.

Der junge Mönch hatte Shippou's kleine Hände mittlerweile von ihrer Kleidung gelöst und hielt den Jungen nun fest im Arm. Kagome schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Nun war der eine Widerstand zwar beseitigt, aber sofort tat sich ein Neuer auf. Inuyasha trat neben sie und schaute sie grimmig an.

"Warum musst du eigentlich gehen? Deine Familie und deine Freunde können auch ohne dich feiern. So können wir weiterhin die Shikon no Kakera suchen."

Kagome zwang sich zur Ruhe, sie wollte nicht noch einen Streit mit dem Hanyou anfangen.

"Hättest du vorhin richtig zugehört, dann wüsstest du, dass das nicht geht. Weihnachten feiert man nun mal mit den Personen die einen Nahe stehen."

Inuyasha verkreuzte die Arme in den weitern Ärmeln seines roten Haoris, genau so wie er es immer tat.

"Keh~ so was altmodisches!"

Kagome traute ihren Ohren nicht. Sie schaute ihn verblüfft an und für einen Moment war sogar die aufkommende Wut wie weggeblasen. Altmodisch - und das musste gerade Inuyasha sagen, der ein halbes Jahrtausend vor ihrer eigenen Zeit lebte, über ein Fest, was es in seiner Zeit noch nicht einmal gab.

Doch schnell hatte sich das Mädchen wieder gefangen. Sie setzte sich auf den Brunnenrand und schenkte ihren Freunden zum Abschied ein Lächeln. Als ihr Blick bei dem Hanyou angelangte wurde er ernst.

"Wie auch immer Inuyasha, du wirst mich nicht davon abhalten können zu gehen. In einigen Tagen sehen wir uns wieder. Bis dann!"

"Ständig bist du in deiner Zeit, mittlerweile frag ich mich, warum du überhaupt noch kommst", rief der Halbdämon ihr wütend hinterher, aber seine Worte blieben zumindest von Kagome ungehört. Längst hatte sie die Grenze zwischen den Epochen überquert.

Drei paar Augen wanderten hinüber zu Inuyasha um seine Reaktion zu beobachten. Seine gelben Augen hatten den Brunnen anvisiert und aus seiner Kehle trat ein Knurren. Es war mehr als offensichtlich wie wütend er war.

Miroku legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Komm lass uns zurück ins Dorf gehen." Der Halbdämon schüttelte seine Hand ab und ging in die entgegengesetzte Richtung. Stirnrunzelnd schaute ihm Sango hinterher.

"Houshi-sama?" Miroku nickte nur und drückte seiner Reisegefährtin den kleinen Fuchsdämon in die Arme.

"Geh du schon mal vor Sango. Ich glaube ich werde noch ein bisschen im Wald meditieren." Mit diesen Worten folgte der Mönch seinem Freund tiefer in den Wald hinein. Inuyasha's letztes Argument gegenüber Kagome hatte nicht gerade Gutes verlauten lassen und so wollte er ihn wenigstens ein bisschen Gesellschaft leisten und bei Bedarf aufmuntern.
 

Zwei Tage später hatte Kagome die kleine Auseinandersetzung mit Inuyasha schon wieder vergessen. Schließlich war es auch nichts Neues mehr, dass der Hanyou sie daran hinderte nach Hause zu gehen. Nein, genaugenommen war es sogar die Regel.

Kagome hängte gerade die letzte der roten Glaskugeln an den Tannenbaum, als ihre Mutter hineinkam. Sie setzte sich auch die Couch im Wohnzimmer und schaute ihre Tochter erwartungsvoll an.

"Mit wem wirst du dieses Jahr Weihnachten feiern Kagome?"

Mit einem leisen Seufzer schloss die Angesprochene die Augen und antwortete schnell ohne groß darüber nachdenken zu müssen. "Ich werde mit euch feiern. Yuka, Eri und Ayumi haben alle eine Verabredung, also will ich mich da nicht aufdrängen."

"Was ist mit Inuyasha? Weihnachten verbringen Geliebte doch zusammen oder nicht?"

Ein Rotschimmer zierte Kagome's Wangen. "Mama", rief sie entsetzt.

Ihre Mutter kannte Inuyasha zwar kaum, aber trotzdem ging sie immer und immer wieder davon aus, dass ihre Tochter und der Halbdämon ein Liebespaar waren. Woher diese Vermutungen kamen, konnte Kagome nicht mit Bestimmtheit sagen. Nie hatte sie solche Andeutungen gegenüber ihrer Familie gemacht. Genaugenommen sogar meistens nur Schlechtes von ihm erzählt und doch...

Schwach erinnerte sie sich an den vergangen Nachmittag, wo sie sich mit ihren drei besten Freundinnen über das bevorstehende Fest unterhalten hatte. Jede hatte ihre Pläne vorgetragen und die anderen jeweils zu ihrem Date beglückwünscht. Nur Kagome wusste noch nicht so recht was sie an den Tag anstellen sollte. Wahrscheinlich blieb wirklich nur noch die Familie. Eri hatte natürlich nicht lange gefackelt und sie nach ihrem Freund gefragt. Nur leider hatte Inuyasha kein Interesse mit ihr zu feiern. Seine Absage begründete das Mädchen damit, dass er Weihnachten nicht kannte. Nun rätselten ihre Freundinnen noch angestrengter darüber aus welchem Land er wohl sei, doch fürs Erste brauchte Kagome keine Erklärungen mehr abzugeben.

"Kagome?" Die Stimme ihrer Mutter holte das schwarzhaarige Mädchen aus ihren Gedanken. Angestrengt versuchte sie sich and die vorangegangene Unterhaltung zu erinnern.

"Ähm ja, das tun Geliebte wohl. Aber wie du schon sagtest, nur Geliebte", stammelte Kagome. Nervös spielte sie mit einer ihrer Haarsträhnen. Frau Higurashi sah ihre Tochter mit hochgezogener Augenbraue an.

Das Mädchen stöhnte. "Nicht auch noch du Mama!" Reichte es denn nicht aus, dass ihre Freundinnen ihr ständig mit Inuyasha in den Ohren lagen. Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: "Selbst wenn, versuch Inuyasha mal zu erklären, was Weihnachten ist. Er wird es nicht verstehen."

Sie setzte sich neben ihre Mutter, die sogleich einen Arm um ihre Schultern legte.

"Was ist daran so schwer zu verstehen?"

Kagome's Kopf sank augenblicklich, ihre Augen fixierten den Boden. Ihre Stimme war nicht mehr als ein Wispern: "Er weiß doch nicht das ich ihn liebe."

Ihre Mutter zog sie näher zu sich. "Dann ist das Fest doch eine gute Gelegenheit oder? So eine Chance kommt so schnell nicht wieder."

Kagome nickte zustimmend. Wahrscheinlich hatte ihre Mutter sogar Recht, aber so einfach war das nicht.
 

Schwarz - vergeblich wartete er auf das Licht, dass Kagome's Rückkehr andeutete. Schon drei Tage war es her, seit sie die Epoche der Kriegerischen Staaten verlassen hatte. Inuyasha drehte sich verärgert um, als er plötzlich einen Schlag auf den Kopf spürte.

"Was soll das denn?", keifte er Miroku an, nicht in der Stimmung für solche Späße.

"Musst du deine schlechte Laune eigentlich immer an mir auslassen?", fragte Miroku mit der Unschuldsmiene eines kleinen Kindes. "Wenn du Kagome-sama so vermisst, dann folg ihr doch einfach. Falls du es vergessen haben solltest, mein lieber Freund, du kannst den Brunnen auch benutzen."

Inuyasha quittierte das Gesagte nur mit einen <Keh>, bevor er sich erneut über den Brunnenrand lehnte und seinen Blick den dunklen Schacht hinunterwandern ließ.

"Dieses Weihnachten will sie doch mit ihrer Familie feiern", sagte der Hanyou nach einer Weile leise. Flüsternd fügte er noch hinzu: "Ich gehöre nun mal nicht zur Familie und wenn ich sie hole, bekomme ich wieder ein <Osuwari> nach dem Anderen zu hören."

Miroku's Augen ruhten unterdessen auf seinen jüngeren Reisegefährten. Hatte er sich getäuscht oder schwang tatsächlich etwas wie Traurigkeit in seiner Stimme mit. Der dunkelhaarige Mönch konnte sich nicht helfen, als ihn eine Welle von Mitleid überkam.

"Inuyasha", erklang seine freundliche Stimme erneut, "hat Kagome-sama nicht erzählt, dass die Menschen in ihren Land Weihnachten mit den Liebsten feiern? Beziehungsweise mit den Leuten denen sie sehr nahe stehen?"

Der Hanyou blieb stumm. Er verstand nicht so ganz, was Miroku ihm damit sagen wollte.

Der Houshi seufzte. Inuyasha konnte auch wirklich begriffsstutzig sein. Er piekte ihn mit seinen Mönchsstab in den Rücken. "Inuyasha no baka", murmelte er, während er den Jüngeren weiterhin mit seinen Stab piesackte. "Wahrscheinlich wartet Kagome-sama nur darauf, dass du zu ihr kommst. Was meinst du warum sie uns so viel über Weihnachten erzählt hat?"

Inuyasha drehte sich schlagartig um. "Weil du gefragt hast, baka!" So hatte er wenigstens gleich die Beleidigung zurückgeworfen.

Miroku hielt einen kurzen Moment inne. "Du hast wirklich ein sehr gutes Gedächtnis!" Er räusperte sich. "Tja das vielleicht auch, aber ich bin mir sicher, dass sie mit dir feiern möchte!"

Anders als Inuyasha selbst bemerkte Miroku natürlich wie sehr das Mädchen in den dickköpfigen Hanyou verliebt war. Nach ihrer Erklärung hatte er eins und eins zusammengezählt. Nun galt es nur noch den Halbdämon zu überzeugen, was sich aber wieder mal als recht schwierig erwies.

"Aber ich gehör doch nicht zu ihren liebsten Bekannten oder?"

Miroku verdrehte genervt die Augen. Manchmal konnte er wirklich schwierig sein. Er sah Inuyasha lächelnd an, bevor er ihm erneut mit seinem Stab einen Schlag auf den Kopf gab.

"Baka, natürlich gehörst du dazu. Wer ist denn die Person um die sich Kagome-sama immer sorgt und kümmert. Vertrau mir, geh! Du wirst sehen das ich Recht habe."

Nachdenklich legte Inuyasha seine Stirn in Falten. Das mit dem Vertrauen war für ihn nach wie vor keine leichte Sache. Doch da Miroku ihn noch nie belogen hatte und er die Freundschaft zwischen Kagome und ihm durchaus ernst und wichtig nahm, willigte er schließlich nickend ein.

"Okay ich werde gehen!"

Erleichtert hellte sich Miroku's Gesicht auf. Das wäre also erledigt, nun konnte er sich seinen kleinen persönlichen Weihnachtsfest mit Sango widmen. Er grinste bei den Gedanken daran.
 

Inuyasha hingegen war auf der anderen Seite des Brunnens, in der Zukunft, angelangt. Als er aus dem kleinen Brunnenhäuschen trat, blieb er erstaunt stehen. Am Haus und an den Zäunen waren bunte Lichterketten angebracht und aus den Fenstern trat sanfter Kerzenschein. Da die Dämmerung bereits eingesetzt hatte, wirkte die Beleuchtung viel beeindruckender als am Tage.

"Sugoi", murmelte er mit ehrlicher Bewunderung. Die Lichter spiegelten sich in seinen glänzenden Augen wieder. So etwas hatte er bis jetzt noch nie gesehen. Langsam begann er zu verstehen, warum Kagome das Fest so mochte.

Mit Leichtigkeit sprang er auf das Vordach. Inuyasha schaute durch das Fenster, anscheinend war Kagome nicht da. So leise wie möglich öffnete er das Fenster und sprang auf den weichen Teppichboden. Er holte tief Luft, um so viel wie möglich von Kagome's süßen Duft zu inhalieren.

Nachdenklich betrachtete er die Dekoration, welche hauptsächlich aus Engeln und Weihnachtsmännern bestand. Inuyasha verzog sein Gesicht. Wo er die vielen bunten Lichter beeindruckend fand, war für ihm diese Art von Dekoration der reine Kitsch.

Der Hanyou nahm eine der kleinen Figuren in die Hand und betrachtete sie genauer. Just in diesem Moment betrat Kagome das Zimmer. Inuyasha zuckte erschrocken zusammen als er die Tür zuschlagen hörte. Schnell versteckte er die Figur hinter seinem Rücken. Kagome traute ihren Augen kaum.

"Inuyasha", rief sie überrascht, "was machst du denn hier?"

Der Hanyou spürte, wie die Röte ihm auf unerklärliche Weise in die Wangen schoss.

"Keh, ich kann auch wieder gehen." Inuyasha wandte sich um, doch Kagome hielt ihm am Ärmel fest, genau wie Shippou es so oft bei mir ihr machte.

"Warte, so war das nicht gemeint. Bitte bleib hier."

Er sah sie überrascht an, fing sich aber schnell wieder. "Warum? Gibt es einen Grund dafür?" Ich mag deine Zeit nicht."

Kagome überging seine letzte Bemerkung. Zu sehr war sie damit beschäftigt den aufkommenden Rotschimmer zu unterdrücken.

"Ja, es gibt einen Grund." Sie verstärkte ihren Griff. Gerade noch hatte sie es kaum glauben können, dass Inuyasha hier war und nun wollte er wirklich schon wieder gehen? Nein, sie musste ihn aufhalten. "Ich möchte gern Weihnachten mit dir zusammen verbringen. Bitte bleib hier."

Inuyasha's Ohren zuckten. Miroku hatte also recht gehabt. Zu seinem Ärgernis bemerkte er, dass seine Wangen schon wieder eine rötliche Färbung annahmen. Ein schneller Blick hinüber zu Kagome verriet ihm, dass es ihr nicht anders erging.

"Also?", hakte das Mädchen vorsichtig nach. Das letzte was sie wollte war, ihn zu verschrecken.

Inuyasha fixierte eine der Figuren auf Kagome's Schreibtisch um ihr nicht in die Augen sehen zu müssen. "Okay... ich werde bleiben. Gegen ein paar Tage in deiner Zeit ist nichts einzuwenden, vor allem weil es bei euch wirklich gutes Essen gibt."

Kagome schaute auf und wendete ihren Blick Inuyasha zu. "Wirklich?" Unbedingt wollte sie Gewissheit.

"Ja, sag ich doch."

Das Mädchen war so überglücklich, dass sie für einen Moment ihre Verlegenheit vergaß und ihn spontan umarmte. Inuyasha war von dieser Reaktion total überrumpelt, mit so was hatte er nicht gerechnet. Der Hanyou hielt inne, er war nicht dazu fähig irgendetwas zu tun. Doch als Kagome nicht von ihm abließ, erwiderte er langsam und vorsichtig die Umarmung. Für einen Moment verharrten sie so. Beide fühlten sich wohl in der Gegenwart des Anderen.

Urplötzlich kam Kagome wieder zu Sinnen. Was hatte sie nur getan. Augenblicklich löste sie sich aus der Umarmung. Ihr Gesicht war so rot, dass es locker die Konkurrenz mit Inuyasha's Bekleidung aufnehmen konnte.

"Entschuldigung", murmelte sie.

Der Hanyou zuckte mit den Schultern.

"Kein Problem." Irgendwie war er zwar darüber enttäuscht, Kagome nicht mehr in den Armen halten zu können, aber das würde er vor ihr niemals zugeben.

Kagome spielte mit einer Strähne ihrer schwarzen Haare. Was nun? Wie konnte sie nur in diese missliche Lage geraten. Ihr Blick aus dem Fenster viel auf die bunten Lichter, welche die Häuser schmückten. Fast sofort kam ihr eine Idee.

"Ne Inuyasha, hättest du Lust mit in die Stadt zu kommen? Dann kann ich dir das zeigen, wovon ich euch erzählt habe."

Der Hanyou nickte bestätigend. Er hatte seinen Gefallen an den vielen roten, blauen und grünen Lichtern gefunden. Kagome lächelte ihn erleichtert an. Anscheinend würden es doch noch ganz tolle Weihnachten werden.
 

Zu zweit liefen sie durch eine der beliebtesten Einkaufsstraßen Tokyos. Natürlich war dort um diese Uhrzeit noch eine Menge los. Immerhin war Weihnachten auch kein Feiertag, sondern ein ganz normaler Arbeitstag. Inuyasha allerdings irritierten die vielen Leute, die sich durch die Straßen drängten. Kagome indes beglückwünschte ihre Idee, ihm eine rote Weihnachtsmütze auf den Kopf gesetzt zu haben. So fiel er wenigstens nicht durch seine Ohren auf. Sie schaute zu ihm hinüber. Außerdem sah er mit der Mütze richtig süß aus.

"Sugoi!", rief Inuyasha erstaunt.

Kagome folgte seinem Blick, der auf dem großen Tannenbaum haftete. Sie lächelte. "Habe ich nicht gesagt, dass er toll aussieht?"

Genaugenommen sah der Baum wunderschön aus. Große goldene Kugeln hingen an den Ästen, im Wechsel mit Strohsternen, die wie überdimensionale Schneeflocken aussahen. Eine goldfarbene Lamettakette wand sich über die einzelnen Ebenen des Baumes, bis hinauf zu der Tannenspitze. Diese war mit einem Stern besetzt, der hell erstrahlte. Den Abschluss bildeten hunderte gelbe Lichter, welche dem Baum seinen Glanz verliehen.

Inuyasha konnte nur nicken. Es hatte ihm die Sprache verschlagen. Kagome stupste ihn sacht an. "Komm lass uns weitergehen." Das schwarzhaarige Mädchen hakte sich bei ihm ein. Der Hanyou schaute sie kurz an, doch dann ging sein Blick wieder von ihr ab zu der Dekoration in den Schaufenstern.

Warum fühlte er sich nur immer so warm wenn er in ihrer Nähe war. Irgendwie war das Gefühl ähnlich wie damals bei Kikyou, und doch anders. Er konnte es nicht richtig einordnen.

Sie bummelten weiter durch die Einkaufsstraße. Hier und dort blieben die Beiden stehen, um sich ein paar Ausstellungsstücke im Schaufenster zu betrachten.

Es ist schon fast wie bei einem Date, schoss es Kagome durch den Kopf. Sie war überglücklich das Inuyasha hier bei ihr war. So hatte sie mal wieder eine Chance ihm ein bisschen näher zu kommen. Leider kamen solche Gelegenheiten viel zu selten vor. Der Hanyou mochte ihre Zeit nicht und war so nicht allzu oft bei ihr zu Hause. Auf der anderen Seite, waren in der Sengoku Zeit diese Art von Annäherungsversuche nahezu undenkbar. Inuyasha war es peinlich, wenn ihm Bekannte oder mögliche Feinde in solch emotionalen Situation beobachteten. Er wollte niemanden seine sanfte und sensible Seite zeigen.

Sie schlenderten weiter und kamen an einer künstlichen Eisbahn vorbei. Sofort bildete sich ein Gedanke in Kagome's Kopf. Sie stellte sich vor Inuyasha und sah ihn bittend an.

"Fährst du mit mir Schlittschuh Inuyasha?"

Inuyasha sah erst Kagome, dann die Eisbahn skeptisch an. Was auch immer dieses Schlittschuhfahren war, eine innere Stimme sagte ihm, er sollte lieber die Finger davon lassen. Kagome's Gesicht allerdings erzählte ihm etwas völlig anderes. Ihre Augen bitteten ihn leise sein Einverständnis zu geben und ihr Lächeln machte es schwer, ihr diesen Wunsch zu verwehren.

"Also gut."

Kagome's Augen nahmen ein glückliches Glänzen an. Allein für dieses, war es schon Wert gewesen zuzustimmen, dachte Inuyasha bei sich. Außerdem, wie schlimm konnte es für ihn schon werden?
 

"Woah~ Kagome, bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?" Haltsuchend klammerte er sich an Kagome, da seine Beine auf den Kufen irgendwie ihren Dienst versagten.

Das Mädchen lächelte ihn aufmunternd an. "Wenn du einmal weißt wie es geht, ist es gar nicht so schwer. Los komm schon!"

Sie nahm Inuyasha's Hand und fuhr ohne eine weitere Vorwarnung auch schon los. Der Hanyou klammerte sich verzweifelt an ihren Arm. Mit aller Kraft versuchte er auf den Beinen zu bleiben, was sich als nicht gerade einfach erwies. Als die Gerade endete und Kagome die kleine Kurve fuhr, verlor er endgültig das Gleichgewicht. Mit einem Mal fand er sich bäuchlings auf der kalten Eisfläche wieder.

Kagome drehte sich um und gleitete zu ihm zurück. Inuyasha versuchte währenddessen wieder auf die Beine zu kommen, doch das stellte sich als nicht gerade einfach heraus. Immer wieder rutschte er auf der glatten Oberfläche weg.

Das Mädchen konnte sich ein Lachen nur mit Mühe verkneifen. Schnell besann sie sich jedoch eines besseren und hielt Inuyasha eine Hand hin. Mit ihrer Hilfe schaffte er es schließlich wieder auf seinen eigenen Füßen zu stehen.

"Du kannst ja fahren", grummelte er, "aber ich glaube für mich ist das nichts."

Kagome nickte nur, mittlerweile teilte sie seine Ansicht. Er schien nicht allzu geschickt in solchen Dingen zu sein und sie wollte nicht, dass seine Laune in den Keller sank. So brachte sie den Hanyou vorsichtig und langsam zum Ausgang.

Bewundernd beobachtete Inuyasha, wieder festen Boden unter den Füßen, wie Kagome eine Runde nach der Anderen auf der Eisbahn drehte. Wenn man nur zuschaute, sah das ganze wirklich nicht so schwer aus, aber er sträubte sich bei den Gedanken auch nur noch einen Fuß auf die Eisbahn zu setzen. Sie sah aus wie eine Prinzessin. Moment, seit wann hatte er solche Gedanken über Kagome.
 

Lange hatte sich die Dunkelheit schon eingesetzt als Kagome und Inuyasha sich auf den Weg zurück zum Higurashi Schrein machten. Kagome griff nach Inuyasha's Hand. "Das war doch wirklich ein schöner Nachmittag oder?"

"Mmh... ja...", antwortete der Hanyou. Okay, vielleicht hatte sie Recht, denn so übel war der Nachmittag wirklich nicht gewesen, die Sache mit der Eisbahn mal ausgenommen.

Das Mädchen kramte in ihrer Tasche. "Ich habe noch ein Geschenk für dich." Sie zog einen langen Schal heraus und legte ihn Inuyasha um den Hals.

"Ich habe aber kein Geschenk für dich."

Kagome schüttelte lächelnd den Kopf. Damit hatte sie sowieso nicht gerechnet.

"Das du hier bei mir bist, ist das allerschönste Geschenk was du mir machen konntest." Sie fasste ihren ganzen Mut zusammen und beugte sich vor, dem Hanyou entgegen. Sanft presste sie ihre Lippen auf die seinigen. Für einen Augenblick wurden Inuyasha's Augen größer, doch dann schloss er sie und erwiderte vorsichtig den Kuss.

Er legte seine Arme um sie und zog sie dichter zu sich. Kagome schmiegte sich an ihren Freund, wie warm er doch war.

"Ich liebe dich", flüsterte sie so leise, dass Inuyasha nur dank seinen außerordentlich guten Gehör dazu in der Lage war es zu verstehen. Als Antwort küsste er sie zärtlich. Ja, er liebte sie auch. Mehr als andere in der Welt. Der Hanyou war glücklich das er ihr so nahe sein konnte. Er wollte für immer mit ihr zusammen sein und sie anscheinend auch mit ihm. Irgendwie war er sich da sicher.

Leise und sacht begannen kleine weiße Schneeflocken vom Himmel zu schweben.

Kagome lächelte und kuschelte sich an ihren Freund.

"Frohe Weihnachten Inuyasha!"

"Ja, frohe Weihnachten!"
 

~ Owari



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-11-25T16:17:32+00:00 25.11.2006 17:17
voll goldig =)
schreib weiter!
Von:  Yunikon
2005-06-04T22:28:02+00:00 05.06.2005 00:28
Hey :-)))
Das ist eine echt Süße FF!! :-)
die ist total klasse, ich werde sie gleich nochmal lesen!!!!
*ganz ganz großes lob geb* ^^
hast echt ne coole FF geschrieben!
Gruß InuyashaFan17 :-)
Von: abgemeldet
2005-02-12T10:43:22+00:00 12.02.2005 11:43
Hey die FF hab ich schon früher gelesen!Auch wenn ich eigentlich überhaupt kein Inu/Kag-Fan bin, fand ich es total süß!!!

bye,bye
kagsess
Von:  Melody-chan
2005-01-04T18:29:17+00:00 04.01.2005 19:29
oh mann, die ff war vielleicht süüüüüüüüß^^
hast du wirklich ganz toll hingekriegt!mach weiter so^^

mlg MikoKagome
Von: abgemeldet
2004-12-28T17:26:58+00:00 28.12.2004 18:26
löl cool das war mal ne Schöne Geschichte ^.^

Dickes LOB+Knuddel Chuka

^.^ ^.^ ^.^ ^.^ ^.^ ^.^ ^.^ ^.^ ^.^ ^.^ ^.^ ^.^ ^.^ ^.^
Von:  Lorelei89
2004-12-27T17:44:20+00:00 27.12.2004 18:44
einfach super mir felhen die worte ^^ schreib weiter so schöne ffs ok?und schnell^^
lorelei89
Von: abgemeldet
2004-12-26T19:15:27+00:00 26.12.2004 20:15
klasse ff^^
nur weiter so^^

LG Kago0815 =)
Von:  Niny
2004-12-26T19:06:21+00:00 26.12.2004 20:06
Hallo süße^^

Echt süß deine FF *schwärm*
Das ist doch mal ne Inu Kagome Story ^-^

Dann hat dir unser Chatgespräch ja doch sehr gut geholfen ^^
Das ist ja mal was

Mal gucken wie du dich auf Schlittschuhen machst XD

Ciao und knuff knuff
Von:  BellaCullen2503
2004-12-26T17:48:36+00:00 26.12.2004 18:48
Eine echt schöne Geschichte, richtig romantisch.
Und Inu Yasha auf dem Eis. *grins*
Echt super. Mach weiter so. *daumen hochhalt*

BYE Son-Goku19
Von: abgemeldet
2004-12-26T16:46:58+00:00 26.12.2004 17:46
Cool mach weiter so
^^


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