Zum Inhalt der Seite

The way to Madness

Takouji
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hörst du immer Musik, die zu deiner realen Lage passt?

Die Hand, die sich um seinen Hals legte, riss ihn aus den Gedanken. Kouji hatte sich auf den Rücken gedreht und hielt den Braunhaarigen einige Zentimeter über sich am Kragen fest:

"Wie schön, aber rückgängig machen kannst du's auch nicht, oder?" zischte er.

"Das hab ich nicht gesagt... ich weiß auch, dass ich manchmal kein Gewissen hab!" Takuya war ein wenig verschreckt und schluckte hart, sah in die halbdüsteren Augen vor sich, sah wie wütend sie funkelten.

"Nein." knurrte deren Besitzer: "Hast du äußerst selten!"

"Hey, heute Nacht hatte ich eins, sonst hätte ich mit dir geschlafen!", verteidigte sich der Braunhaarige.

Kouji stöhnte: "Ach ja, das... danke, dass du's nicht getan hast, und jetzt lass mich schlafen - und schalt die Stereoanlage ein, bitte. Müsste was drin sein!"

"Grml... okay." Takuya entwand sich vorsichtig Koujis Kragengriff, der sich abrupt lockerte und stand auf, um zur Stereoanlage zu schlurfen. Er schaltete auf Power und Play und sofort erklang der erste Ton und das erste Wort.

"Dass du nicht mehr bist,

was du einmal warst,

seit du dich für mich ausgezogen hast..."

Takuya lächelte spöttisch. Über sich selbst.

"Hörst du dir immer Musik an, die zu deiner realen Lage passt?"

Dann verließ er das Zimmer.

Kouji hob fragend die Augenbrauen. Dann zuckte er die Schultern, schloss seinen Teddy in die Arme und beschloss, darüber nachzudenken, wenn er wieder aufgewacht war. Annette Louisan klimperte noch eine gute Stunde weiter, und Kouji schlief selig vor sich hin.
 

Am späten Nachmittag klopfte jemand an die Tür und Takuya trat herein.

"Wir haben halb Fünf und die Pizza is da. Du solltest was Essen, dein Magen is leer."

"Was ist?" fragte Kouji verschlafen, hockte sich langsam auf und öffnete sich den zerzausten Pferdeschwanz. ~Ich steh nur so rum, tu so dies und das, fahr mir durch das Haar, und schon willst du was...~ "Ach halt die Klappe, Annett..." murmelte er leise zu sich selbst.

Takuya ging mit den beiden Pizzakartons zur Stereoanlage und schaltete sie aus. Er selbst hatte davon schon einen Ohrwurm, da er es durch die Tür die ganze Zeit mithören musste. Dann klappte er vor Kou dessen Pizzakarton auf.

"Margaretha, wie immer. Okay?!"

"Ich glaube, ich hasse dich doch nicht!" lächelte Kouji fröhlich und nahm die heiße Pizza in eine Hand. Nur, um sie gleich darauf leise fluchend wieder zurück fallen zu lassen: "Warum ist das Zeug so heiß?" fragte er leicht eingeschnappt und steckte sich den Zeigefinger zwischen de Lippen.

"Weil sie frisch sind und das heißt direkt aus dem Ofen!", grinste Takuya, hob die Pizza wieder auf und marschierte damit in die Küche. "Nicht nur das Zeug is heiß, Schätzchen..."

"Was hast du gesagt?" Kouji war Takuya zwar nachgegangen, aber nicht schnell genug, um alles zu verstehen. Andererseits mit etwas Fantasie... und den richtigen Erinnerungen...

"Du hast mich schon verstanden." Takuya grinste, setzte sich hin und legte jedem seinen Pizzakarton hin. "Guten Appetit."

"Nein... ich fürchte nicht..." antwortete Kouji und nahm sich ein Stück Pizza. ~Dass du manchmal weinst, weil es dich verletzt...~ leise vor sich hinsingend schwang er das Pizzastück durch die Luft und biss dann ab.

"Magst du das Lied?", fragte Takuya, während er genüsslich in seine Thunfischpizza biss.

"Ja!" antwortete der Schwarzhaarige zwischen zwei Bissen und dachte währenddessen wieder an Takuyas Satz, bevor er vorhin das Zimmer verlassen hatte...

"Ich hasse es."

"Ach?" Kouji hob die Augenbrauen: "Weil es dich nervt, oder weil's voll ins Schwarze trifft?" Hilfe! Wo kam diese Selbstsicherheit jetzt denn plötzlich her???

"Ich dachte, du hättest inzwischen kapiert, dass es Letzteres ist." Takuya wand seinen Blick von der Pizza ab und sah Kouji unverwandt an, was nicht gerade einfach für ihn war.

"Stehen Sie bequem..." brummte der Schwarzhaarige und biss von seiner Pizza ab. Auf eine weitere Reaktion wartete Takuya vergeblich. Immerhin war Kouji noch immer eindeutig NICHT schwul. Doch der Braunhaarige erwartete keinerlei Reaktion. (Ducky: Mein rechtes Ohr is gerade explodiert ;__; AUA!) Er wusste, woran er bei Kouji war und er wusste, er hätte das lieber nicht gesagt. Also aß er in Ruhe weiter seine Pizza auf.
 

Vier Stunden später lag Kouji auf dem Sofa und sah sich uninteressiert das Schweigen der Lämmer an, da partout nichts Besseres kam. Hinter ihm schmusten Roswitha und Shochan herum und erinnerten den Schwarzhaarigen daran, seinem Mitbewohner bei sich bietender Gelegenheit noch eine zu scheuern. aber nicht jetzt.

Takuya lief in der Küche und ab und zu im Flur auf und ab und telefonierte mit Mitsuo, seinem letzten One-Night-Stand-Partner.

Und das seit gut einer Stunde... sie redeten über alles Mögliche. Freunde, Sex, die Party gestern, Kino... und schließlich hatte Mitsuo die Idee mal wieder bei Taku zu 'übernachten'. Dazu wollte der aber der Höflichkeitshalber, Kouji um Erlaubnis bitten, da es ihn ja immer 'störte'.

"Kouji?" rief er also aus der Küche, und sein Blick blieb leicht irritiert an balzendem Federvieh hängen.

"Sieht so aus, als könntest du die Eier ab jetzt nicht mehr so ohne Gewissensbisse essen... Was ist?" fragte der Schwarzhaarige vom Sofa und der Größere grinste ihn unschuldig an:

"Darf Mitsuo mal wieder hier übernachten?" Kouji seufzte leise:

"Solange ihr in deinem Zimmer bleibt..."

"Dank dir, mein Engel!", rief Takuya noch und verschwand dann wieder gänzlich in der Küche.

"Ich bin kein Engel, und schon gar nicht DEINER!!!!!!!!!" schrie der Schwarzhaarige ihm nach, zerrte die Decke von der Lehne und kuschelte sich darunter. Takuya haute wenig später das Telefon in die Ladestation und grinste. "Gute Nacht, Schatz." Dann verschwand er in seinem Zimmer.

"Und dein Schatz auch nicht..." murmelte Kouji und dachte an den Kuss in der Küche.

"Sogar mein allergrößter Schatz, du Arschloch...", murmelte Takuya leise, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte und begann ein wenig Ordnung in seinem Zimmer zu machen. Schließlich konnte er Mitsuo nicht in so ein Chaos lassen.

Noch einmal eine Stunde später klingelte es an der Tür, und Takuya zerrte Mitsuo ohne größere Umwege in sein Zimmer, während Kouji nach wie vor auf die Mattscheibe sah und die Haustiere hinter ihm inzwischen ihr Balzverhalten 'etwas' intensiviert hatten.

"Wow, dein Zimmer is sogar relativ ordentlich.", bemerkte der Rotschopf sofort. Takuya lachte schief.

"Ja~a... Kou hat dein Herkommen + Übernachten nur erlaubt, wenn wir in meinem Zimmer bleiben, von daher musste ich es ja aufräumen.", erklärte der Braunhaarige zögerlich.

"Seit wann denn das? Ich meine, seit wann fragst du ihn um Erlaubnis?!", wollte Mitsuo wissen.

"Er hat sich beschwert, dass ich oft so laut bin... wenn ich Besuch hab."

"XD"

"..."

"Wundert mich sowieso, dass er es hier noch aushält als Hetero...", fügte Mitsuo langsam hinzu.

"Wieso?"

"Naja... wenn ich das richtig weiß, besteht sein Freundeskreis aus 3 Schwulen und 2 Lesben."

"So in etwa..." Takuya grinste.

"Das färbt ab. Glaub mir, irgendwann färbt das ab."

"Glaub ich nich'..."

"Doch, doch!", versicherte Mitsuo. "Sag mal, können wir Musik hören? Vielleicht... hast du "Das Spiel" von Annett da?!"

Takuya verzog sein Gesicht auf grauenvolle Weise.

"Alles, mein Lieber, ALLES!!! Aber NICHT dieses grauenhafte Gequietsche von dieser albernen Schnepfe, die sich Sängerin schimpft!!" knurrte er ihn an. "Äh... ok..." Mitsuo sah ihn überrascht an: "Aber was genau hast du gegen dieses Lied?"

"ALLES WAS DU DIR VORSTELLEN KANNST!!!!"

"HEY!" kam es aus dem Wohnzimmer und Mitsuo sah leicht verschreckt erst auf den Braunhaarigen, dann etwas normaler auf die Tür.

Takuya stampfte zur dieser und riss sie auf.

"WAS?!"

"Leiser, bitte..." antwortete Kouji ruhig. Seit wann war Takuya denn so geladen?

Für eine Minute hing dessen Kopf nur so aus der Tür und er atmete tief durch, schließlich fuhr er sich durch die Haare und sah Kouji entschuldigend an.

"S-sorry... wollte nicht so schreien..."

"Schon gut!" der Schwarzhaarige lächelte leicht, als sie plötzlich von Shochan unterbrochen wurden. Oder besser von Roswitha, die laut gackerte, als Shochan ihr auf den Rücken flatterte.

Das allerdings sah der Braunhaarige auch noch, bevor er die Tür schloss und erschrickte regelrecht. Himmel hilf, musste sein Haustier denn genauso notgeil sein, wie er selbst? Das war doch alles gar nicht wahr!!! Seufzend verließ er das Zimmer, zerrte seinen Papagei von dem Huhn und schaute ihn vorwurfsvoll an.

"Ich will keine Mutantenenkelkinder und das ist mein letztes Wort, du notgeiles Etwas!", versuchte er Shochan deutlich zu machen, was er davon hielt und setzte ihn ein Stück von Roswitha weg.

Diese sah den Vogel skeptisch an, und hüpfte dann so schnell sie ihre Füße trugen zu ihrem eigenen Besitzer auf das Sofa. Kouji seufzte kurz und machte dann etwas Platz, jedoch flatterte Shochan direkt nach und flatterte Kouji damit direkt vor das Gesicht.

"Verpiss dich, Federvieh!" zischte der und gab Shochan die Ohrfeige, die er eigentlich Takuya hatte geben wollen. "Ups..." er besah sich das rote Federhäufchen, das auf dem Teppichboden lag: "Ist er... tot?" Er hob die Augenbrauen und von Shochan kam ein zerknautschtes "Kuyaaaa"

"Bitte.bring.meinen.Vogel.nicht.um.", versuchte Takuya nach einem abgeklungenen Beinahe-Herzinfarkt hervor zubringen. "Ich liebe dieses FEDERVIEH wie nichts Zweites!" Er ging in die Knie und hob das Federknäul auf und 'bog sein Haustier wieder zurecht', strich ihm über die Federn und setzte es auf seine Stange im Flur.

"Tschuldigung..." murmelte Kouji zerknirscht: "Aber dein Schätzchen hat versucht, mein Haustier zu vergewaltigen!"

"Aber dann verpass ihm wenigstens keine Ohrfeige, die mir gebührt." Takuya warf einen Blick auf die malträtierte Stelle, auf die Koujis Hand eingedroschen hatte. "Der kann doch nix für, der Arme...!"

"Ich könnte ihm auch Gift ins Futter mischen, aber keiner rührt Roswitha an!" der Schwarzhaarige setzte sich das Huhn auf den Schoß und kraulte es leicht hinter den nicht vorhandenen Ohren (Feli: Haben Hühner Ohren???? Oo'): "Und so nebenbei: sei froh, dass du jetzt keine mehr abkriegst."

"Och Schade, ich krieg doch so gerne Ohrfeigen von dir.", grinste Takuya aus einer Mischung Spott und Spaß.

"Na dann weißt du ja, wie du dir eine fangen kannst..."

Mit einem überdimensionalen Grinsen auf den Lippen ging Takuya auf den Schwarzhaarigen zu, der immer noch auf der Couch hockte und beugte sich herunter. Bevor das Huhn wusste, was mit ihrem Herrchen geschah, war dieser schon von Takuya zärtlich auf die Lippen geküsst.

...und hatte ihm auch sofort eine runtergehauen. Takuya rieb sich die schmerzende Wange und Kouji saß mit gesenktem Kopf und einem kräftigen Rotschimmer auf den Wangen auf dem Sofa. Er biss sich auf die Unterlippe und krallte die linke Hand in ein Kissen.

Eigentlich musste jetzt ein erneutes Grinsen, trotz des Schmerzes auf Takuyas Lippen erscheinen, aber ihm war Koujis Reaktion einfach zu... suspekt. Deshalb traute er sich auch nichts zu sagen, murmelte nur ein ganz leises "Verzeihung..." und verschwand in seinem Zimmer, wo Mitsuo ihn auch gleich mit einem lauten "Hey, ich bin hergekommen, damit du mich abknutscht und nicht damit ich zusehen kann, wie du dich an deinen Mitbewohner ranmachst." empfing.
 

tbc



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kilya
2005-02-15T21:22:41+00:00 15.02.2005 22:22
hm ... ich stell mir grad die Kinder von Roswitha und Shochan vor .... irgendwie ne komische Vorstellung.
Wie bitte kommt man auf die Idee, einen notgeilen Papageien in eine Story einzubauen????

Naja ... wie auch immer, die Story ist klasse und freu mich schon auf Fortsetzung ... ach übrigens, danke fürs bescheidsagen.
lg Kilya


Zurück