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Robotnic Ai

von

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Shopping

Zehn Minuten später verließ Sato gerade mit Mitoki die Wohnung, als die Tür neben der seinen ebenfalls aufging. "JT", sagte Sato. "Ouh, hi Sato!", begrüßte der Blonde seinen Kumpel. "Was machst du denn um diese Zeit schon zu Hause? Musst du nicht arbeiten?" "Ich... äh, nein... also...", stammelte Sato. "Ich hab frei gekriegt." "Ach ja?" JT's Blick fiel auf Mitoki, der etwas eingeschüchtert wirkte und sich kaum an Sato vorbei traute. "Wegen dem da?", fragte JT. "Der da hat auch einen Namen", brummelte Sato. "Sorry, hab ich vergessen." "Mitoki." Mitoki blickte zu Sato auf, als er seinen Namen hörte. "Ach ja genau", meinte JT. "Also... kriegst du jetzt öfter frei, um dich um den Robotnic zu kümmern? Ist ja ein Versuchsobjekt, so wie du gesagt hast." "Äh... ja, so ähnlich."
 

Mitoki hörte gespannt zu. Irgendwie machte sich ein fremdes Gefühl in ihm breit, als JT ihn Versuchsobjekt genannt hatte. Er kannte dieses Gefühl nicht, aber es fühlte sich nicht schön an.
 

"Also, wir müssen jetzt los", meinte Sato und winkte kurz. "Wir müssen einige Besorgungen machen." "Na dann viel Spaß!", rief JT seinem Kumpel nach.
 

Dieser stieg gerade mit dem Robotnic in den Fahrstuhl.
 

"Hey, warum schaust du denn so traurig?", fragte Sato den Jungen, der schon wieder mit gesenktem Blick neben ihm stand. "Traurig?", wiederholte Mitoki in Gedanken. "Traurig... wie fühlt sich traurig sein an?" "JT wirkt wohl auf dich genauso einschüchternd, wie auf die armen Mädchen, die er ständig anmacht", meinte Sato lachend. Dann nahm er Mitoki's Hand. "Du brauchst keine Angst vor ihm zu haben", sagte er. "JT ist eigentlich ganz nett."
 

Die Fahrstuhltür ging auf, als sie das Erdgeschoss erreichten. Sato stieg mit Mitoki - noch immer an der Hand aus. Zwei Mädchen in Schuluniformen stiegen ein. Sato hörte sie hinter seinem Rücken jauchzen. "Wie süß!" "Hast du das gesehen?" "Das waren zwei Kerle!!!"
 

Sato wurde rot. "Nicht zwei Kerle", brummelte er. "Ein Kerl und ein Robotnic." Mitoki fühlte sich wohl angesprochen, denn er blickte fragend zu dem Größeren auf. "Äh, nimm's nicht persönlich", sagte Sato schnell. Dann verließ er mit dem Kleinen das Gebäude durch den Vordereingang.
 

Sie mussten zu erst ein Stück mit der Bahn fahren um zum Einkaufszentrum zu gelangen. Diese Fahr kam Sato tausend mal länger vor als sonst. Mit unbehaglichem Blick stand er in der überfüllten Bahn und hielt sich mit einer Hand an den dafür vorgesehenen, Griffen an der Decke fest. An der anderen Hand hielt er Mitoki fest. Denn dieser war so klein und wirkte so zerbrechlich, dass Sato Angst hatte, er würde einfach umkippen, sobald ihn jemand leicht anstieß.
 

Aber kam ihm das nur so vor, oder wurde er von allen Seiten angestarrt? Na ja, nicht genau er. Vielmehr sie beide. Er und sein neuer Weggefährte. Unwohl blickte Sato sich ständig um und seine Blicke trafen die der Passanten. Wahrscheinlich rätselten sie alle, ob der braunhaarige Junge an seiner Seite ein Robotnic oder Mensch war.
 

Irgendwie erkannte man Robotnics schon - wenn man sich Mühe gab. Woran genau konnte man nicht sagen. Sie waren nun mal auch nicht perfekt. Na ja, Mitoki vielleicht schon.
 

Sato überlegte, ob es daran lag, dass er zur neusten Edition gehörte. Diese Roboter waren ja eigentlich noch gar nicht auf dem Markt. Wenn sie das erst mal ein Jahr lang waren, würde man sie sicher auch schneller erkennen. Nur beschlich Sato dieser seltsame Gedanke, dass man Mitoki niemals als Robotnic ausmachen würde. Er hatte so etwas besonderes.
 

Sato selbst war auch nur von Anfang an auf die Idee gekommen, dass er ein Robotnic war, weil er ihn zum ersten mal im Labor gesehen hatte. Dort waren nämlich für gewöhnlich keine Kinder. Aber wenn er ihn auf der Straße getroffen hätte - Sato musste zugeben, dass er nicht sicher war, ob seine Augen geschult genug waren, um in ihm einen Robotnic zu erkennen.
 

Diese Blicke waren unangenehm. Er war es nicht gewohnt so im Mittelpunkt zu stehen. Für gewöhnlich beachtete ihn niemand weiter. Er war ja nur ein ganz gewöhnlicher junger Mann. Na ja... jetzt wohl nicht mehr. "Wie hieß es doch gleich", dachte er. "Zeige mir deine Freunde und ich sage dir wer du bist." Er seufzte. War das so eine Sache, an die er sich ab jetzt gewöhnen musste?
 

Die Stimme die durch den Lautsprecher ertönte, verkündete, dass sie an ihrem Ziel angekommen waren. Die Bahn hielt und Sato drängte sich mit Mitoki nach draußen. Während er sich durch die Menschenmengen kämpfte, hielt er Mitoki's Hand noch fester, um ihn nicht in dem Getümmel zu verlieren.
 

Sie verließen die U-Bahnstation und gingen in Richtung eines großen Kaufhauses. Hier müsste es eigentlich alles geben, was Sato für seinen neuen Mitbewohner brauchte. Und das waren in erster Linie Klamotten! Sato seufzte, als sie vor dem großen Eingang standen. "Shoppen", murrte er. "Na das wird sicher ein Spaß." Wieder warf Mitoki einen unsicheren Blick zu. Hatte Sato etwa gar keine Lust mit ihm einkaufen zu gehen? Aber warum hatte er es dann vorgeschlagen? Mitoki fühlte sich schlecht. Er wollte dem jungen Mann keine Last sein!
 

Traurig ließ er den Kopf hängen, sagte jedoch nichts. Und Sato bekam von dem Stimmungswechsel des Kleinen - der sich bis dahin wirklich gefreut hatte, mit ihm einkaufen zu gehen - gar nicht mit.
 

Sie betraten das riesige Kaufhaus und Sato blieb vor einem Schild neben der Rolltreppe stehen. Er war zwar schon öfter hier gewesen, aber wo es Kinder- oder Jugendkleidung gab, wusste er nicht. Woher denn auch? Immerhin war er selbst schon viel zu alt für diese Abteilungen.
 

"Dritter Stock", murmelte er und deutete auf den Plan. "Na dann mal los." Und so betrat er mit Mitoki die Rolltreppe.
 

Der dunkelhaarige Angestellt machte große Augen, als sie in der besagten Abteilung angekommen waren. "Na ja...", nuschelte er. "Ich denke... mangelnde Auswahl wird hier sicher kein Problem sein." Tatsächlich gab es hier so viel und so verschiedene Kleidung, wie nur möglich. Und vor allem war alles so quietschlebendig. Viel bunter und greller als in einer Abteilung, in der graue, blaue und schwarze Anzüge das Gesamtbild beherrschten.
 

Er und der kleine Robotnic waren keine zwei Schritte gelaufen, da kam auch schon eine junge Verkäuferin auf sie zu. "Kann ich ihnen helfen?", fragte sie mit einem zuckersüßen, aufgesetzten Lächeln.
 

Nobler Laden wirklich. Aber eigentlich konnte Sato solche Läden nicht leiden. Wo die Verkäuferinnen so aufdringlich waren und einen nie in Ruhe ließen. Heute war das anders. Er selbst wusste ja nicht so recht, was er überhaupt für Mitoki kaufen sollte. Und der Junge sah nicht so aus, als hätte er eine präzise Vorstellung und eigenen Geschmack. Da war es vielleicht ganz gut, wenn er den Rat eines Profis in Anspruch nahm.
 

"Ähm ja", stammelte er unsicher und schob Mitoki an den Schultern vor sich. Der Kleine sah etwas unbeholfen und eingeschüchtert aus. "Ich suche ein paar Klamotten für ihn hier, aber ich hab um ehrlich zu sein keine Ahnung..." "Ist das ihr erster Robotnic?", unterbrach die Dame ihn. Wow, sie hatte sofort erkannt, dass Mitoki kein Mensch war! Respekt! Aber was hieß hier erster? Als ob man sich jede Woche einen neuen zulegte. Für Sato war es jedenfalls keine Selbstverständlichkeit, wenn jemand mehrere Robotnics hatte.
 

"J...ja", sagte er leise. "Das heißt sie haben noch gar keine Kleidung für ihn?" "Ähm...nein." Wieder dieses Lächeln, welches wohl Karies verursachen würde, wenn es tatsächlich so viel Zucker enthielt, wie der Begriff Zuckersüß aussagte. "Kein Problem", sagte die fröhliche und für Sato's Geschmack etwas zu nette Stimme. Die Verkäuferin legte die Hand auf Mitoki's Schulter, zwitscherte: "Na dann komm mal mit, Kleiner", und zerrte ihn mit sich.
 

"Mitoki", knurrte Sato unhörbar in sich hinein. "Er heißt Mitoki! Nicht Kleiner!" Auch wenn er ihn oft genug so nannte, dass hieß ja nicht, dass ihn jeder x-beliebige so nennen durfte! Das war SEIN Robotnic. Und Kleiner war SEIN Kosename für SEINEN Kleinen!
 

Mürrisch trottete Sato hinterher und wunderte sich dabei über sich selbst und dieses, ihm bis dahin völlig unbekanntes, Gefühl, welches man wohl eindeutig Eifersucht nannte.
 

Es kam ihm vor, als wären Stunden vergangen. Ein Blick auf seiner Armbanduhr - und es war der mindestens zwanzigste - bestätigte ihm seine Vermutung.
 

Seufzend stellte er die Beine wieder nebeneinander und rutschte noch weiter auf dem Stuhl nach unten, auf dem er seit schier endloser Zeit saß.
 

Zum tausendsten mal wurde der Vorhang der Umkleide vor ihm zur Seite gezogen und Mitoki von der Verkäuferin regelrecht nach draußen geschoben. Besonders glücklich sah der Junge nicht aus. Sato konnte das jedoch durchaus verstehen. Er hätte auch keinen Bock gehabt, von dieser - wie sich herausstellte, von Robotnics des männlichen Geschlechts faszinierten - Dame ständig an - und wieder ausgezogen zu werden. Diesmal trug der braunhaarige Junge mit den griftgrünen Augen einen weiß-blauen Matrosenanzug. Sato fand ihn - wie auch in allen vorherigen Klamotten - wahnsinnig niedlich. Doch auch wenn sich ihm dieser niedliche Anblick noch etliche male hätte erbieten können, sofern es nach der Verkäuferin ginge, hielt er es für besser, sich und vor allem den armen Mitoki nun langsam zu erlösen.
 

Also stand er auf. "Ähm, ja", begann er und rieb sich die Hände mit einem Lächeln, welches so unscheinbar wie möglich wirken sollte. "Sehr schön, wirklich." Er warf der Verkäuferin einen dankenden Blick zu, und sagte dann: "Ich schätze das reicht erst mal. Ähm..." Er deutete auf einige Kleidungsstücke, die neben der Kabine auf einem Hocker lagen oder an Kleiderbügeln hingen und meinte: "Packen sie das und das..." Er zählte einiges auf. "Und das bitte ein. Danke." Dann wandte er sich Mitoki zu. "Und du ziehst dich jetzt erst mal wieder um, ja, Mitoki?" Mitoki nickte und sah dabei sehr erleichtert aus. Rasch verzog er sich in die Kabine und zog den Vorhang zu. Das Einkaufen war wirklich nicht so gewesen, wie er es erwartet hatte. Es war in erster Linie stressig.
 

"Mitoki?", wiederholte die Verkäuferin, während sie die, von Sato aufgezählten, Kleidungsstücke zusammensuchte. "Seltener Name." "Und?" "Äh, nichts und", sagte die Dame rasch und lächelte wieder ihr Zuckerlächeln. "Hübscher Name, wirklich. Sehr hübsch!" Und damit flitzte sie sich hurtig in Richtung Kasse davon.
 

Sato seufzte. "Und wenn sie ihn potthässlich finden würde, würd sie auch sagen, er gefällt ihr", dachte er. So waren nun mal die meisten Verkäufer.
 

Der orangerote Vorhang wurde zurückgezogen und Mitoki trug wieder die blaue Latzhose. "Na, gefallen dir die Klamotten wenigstens?", fragte Sato ihn lächelnd. Mitoki nickte hastig. "Vielen Dank, Sato-san!", bedankte er sich artig.
 

Mit einem wehleidigem Grinsen, dass er nur mit viel Mühe erhalten konnte, verließ Sato mit Mitoki eine Weile später das Kaufhaus. Er hätte fast einen Schock bekommen, als die Kassiererin ihm den Kostenbetrag genannt hatte. "Das war ja fast mein halber Monatsgehalt", dachte er deprimiert. "Ich hoffe bloß, ich krieg 'ne saftige Gehaltserhöhung! So ein Robotnic ist teuerer, als ich dachte." Er blickte auf den braunen Haarschopf neben sich und seufzte. Ein einziger Blick in diese großen, grünen Kulleraugen genügte, um ihn schwach zu machen. Nein, bereuen tat er es nicht. Mitoki war es wehrt. Er hatte ihn innerhalb kürzester Zeit schon wahnsinnig ins Herz geschlossen. Das konnte er nicht abstreiten.
 

"Hey, Mitoki!", sagte er. Der Angesprochene blickte auf. "Möchtest du ein Eis essen gehen?" Er deutete auf die Eisdiele direkt gegenüber. Mitoki folgte der ausgestreckten Hand mit seinem Blick und begann zu strahlen, als er das Schild der Eisdiele sah. Rasch nickte er. "Ja!", sagte er. "Sehr gerne, Sato-san!" Sato musste schon wieder lachen. Es brachte ihn jedesmal zum schmunzeln, wenn der Kleine so übertrieben höflich war. "Na schön, dann gehen wir", meinte er und ging mit dem Jungen - den er, ohne es zu realisieren, schon wieder an der Hand hielt - in Richtung Zebrastreifen.
 

Sie saßen in der Eisdiele und Mitoki verspachtelte einen Rieseneisbecher, während Sato an seinem Kaffee schlürfte und ihn beobachtete. "Einen gesegneten Appetit hat er ja", dachte er. "Mal ganz davon abgesehen, dass Robotnics für gewöhnlich gar keinen Appetit haben." Er stellte die Kaffeetasse ab und stützte den Kopf auf die Hände. Ein ganz anderer Gedanke bedrückte ihn: "Ob Arashi auch mit eingeplant hat, dass ich in Zukunft für zwei Personen Essen kaufen muss? Wehe ich krieg doch nicht die versprochene Gehaltserhöhung!"
 

"Sato-san", riss ihn die zierliche Kinderstimme aus den Gedanken. "Hä?", fragte er und schreckte auf. "Worüber denkst du denn gerade nach?" "Äh... über... nichts Wichtiges", log der Schwarzhaarige. "Du siehst so besorgt aus", meinte Mitoki weiter. "Bin ich nicht. Iss weiter, sonst schmilzt dein Eis." "Hm." Wie immer reichte ein einziger Befehl und Mitoki gehorchte brav. Also nahm er wieder seinen Löffel und aß weiter. Sato widmete sich wieder seinem bitteren Wachmacher.
 

Es war bereits früher Abend, als die beiden sich auf den Nachhauseweg machten. Auch die letzten Betriebe machten nun Feierabend und Tokio war belebter denn je. Normalerweise hätte Sato auch erst jetzt Arbeitsschluss gehabt. Normalerweise...
 

Er beobachtete die Passanten, die ihren Weg kreuzten. Wieso war ihm vorher nie aufgefallen, wie viele Robotnics hier herumliefen? Wahrscheinlich, weil er nicht darauf geachtet hatte. Wenn man nicht darauf achtete, erkannte man die wenigsten. Aber er, der ja doch bei Robotnics GmbH arbeitete, erkannte dennoch einige. Sie lachten, redeten mit ihren Besitzern - den Menschen - und benahmen sich nicht anders als diese. Für die meisten waren diese Wesen längst selbstverständlich und ein Teil ihres alltäglichen Lebens. Für Sato hingegen war zumindest das Gefühl, einen eigenen Robotnic zu haben noch völlig neu.
 

"Nein, das sag ich nicht", fiepte eine schrille Mädchenstimme, ganz in der Nähe von Sato, so dass er sie deutlich hörte. "Das ist peinlich."
 

Sato wusste nicht wieso er sich nach dem Mädchen umdrehte. Dennoch tat er es und sah, dass die besagte Person ein Handy in der Hand hielt. Kein Wunder, dass sie so laut sprach. Durchs Handy bei diesem Lärm verstanden zu werden, war eh eine Kunst.
 

"Okay, okay. Ich verrat's dir, aber sag es ja nicht weiter!", sagte das Mädchen. ES war schätzungsweise sechzehn Jahre alt. "Ich glaub ich hab mich in Kazuya verliebt... jaah, ich weiß, er ist ein Robotnic, aber trotzdem..."
 

Sato schüttelte hastig den Kopf um sich selbst auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Nein, das war doch absurd! Genau das meinte er, wenn er sagte, man durfte die Grenzen zwischen Mensch und Roboter nicht überschreiten.
 

Etwas zupfte an seinem Jackenärmel. Als er sich umdrehte, blickte Mitoki ihn mit großen Augen an. Plötzlich wurde Sato bei seinem Anblick rot. Wieso wusste er selbst nicht. Das eher zufällig gehörte Gespräch musste ihn auf unreine Gedanken gebracht haben.
 

"Was ist?", fragte Mitoki und riss ihn damit praktisch aus den Gedanken. "Wieso bist du stehengeblieben?" "Äh...", stotterte Sato. "Nichts. Gehen wir weiter."
 

Wenig später fuhren sie mit der Bahn nach Hause. Diesmal störte Sato sich nicht an den Blicken. Er versuchte es so gut wie möglich zu ignorieren. Und es kam ihm auch so vor, als wären es diesmal nicht so Viele.
 

Nach dem Abendessen war Sato unter die Dusche gegangen. Und wie schon einige male zuvor, erwartete ihn danach eine blitzblank saubere Küche. Das dreckige Geschirr war gespült und aufgeräumt. Der Tisch abgewischt. Mitoki's Art, ihm für das Essen zu danken, war wirklich praktisch. Zumal er selbst nie gern Hausarbeiten machte.
 

Als er zufrieden von der Küche ins Wohnzimmer kam, saß Mitoki schon mit dem marineblauen Schlafanzug, mit den kleinen Schiffchen darauf, den sie heute gekauft hatten, auf dem Sofa.
 

"So, jetzt wird geschlafen", sagte Sato lächelnd und ging zum Sofa. Artig legte Mitoki sich hin und zog die Decke über sich. "War ein anstrengender Tag heute, was?", fragte Sato. Mitoki nickte und gähnte herzhaft, als wolle er seine Antwort damit noch untermalen. "Na dann, ruh dich aus. Gute Nacht." "Gute Nacht, Sato-san!"
 

Sato hatte ihm gerade den Rücken gekehrt und den Lichtschalter neben der Tür betätigt, als Mitoki ihn zurückrief. "Sato-san!" "Hm?" Der Angesprochene drehte sich um, konnte jedoch in dem nun dunkeln Raum nur noch die Silhouetten des Jungen erkennen. "War es eine Last für dich, mit Mitoki einkaufen zu gehen?", fragte die zarte Stimme zaghaft. Sato machte große Augen. Er war überrascht. Mit dieser Frage hatte er nun wirklich nicht gerechnet.
 

Er ging zurück zum Sofa und beugte sich leicht herunter. Dann sagte er mit mehr als einfühlsamen Ton in seiner Stimme: "Hey, wie kommst du denn auf so einen Unsinn." "Es kam Mitoki so vor", antwortete Mitoki leise und obwohl Sato nun viel näher bei ihm stand, kam es ihm so vor, als hörte er ihn noch immer genau so schwach. "Das hast du dir nur eingebildet", beruhigte Sato ihn. "Wenn ich es nicht gerne getan hätte, hätte ich es dir erst gar nicht vorgeschlagen."
 

Mitoki antwortete nicht. Für Sato ein Zeichen, dass er sich mit dieser Antwort zufrieden gab. "Und jetzt schlaf schön!", sagte Sato nun noch leiser und streichelte dem Kleinen durch die Ponyfransen, die ihm über die Stirn hingen. Dann richtete er sich wieder auf und ging zur Tür. "Gute Nacht", hörte er Mitoki noch sagen. "Nacht." Leise verließ er den Raum.
 

"Wie kommt er nur darauf?", fragte er sich, während er die Jalousien in seinem Schlafzimmer herunter kurbelte. Okay, auf die Dauer hatte es ihn selbstverständlich gestresst, aber dass war Mitoki doch selber nicht anders gegangen. Ansonsten fand er den Tag eigentlich recht schön.
 

Erschöpft ließ Sato sich auf sein Bett fallen und steckte die Arme nach links und rechts aus. Er liebte dieses riesige Bett. Nicht weil es bei Frauenbesuchen praktisch war. Nein, die hatte er sowieso eher selten, um nicht zu sagen, nie. Er brauchte diesen Platz einfach.
 

Müde zog er die Decke über sich und schloss die Augen. "Dass ein Tag so anstrengend sein kann, obwohl man nicht arbeitet", dachte er. "So ein Robotnic ist schon was Tolles."
 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-02-18T11:28:16+00:00 18.02.2005 12:28
das war super süß ^^
hatte es schon vor längerem gelesen, aber vergessen es zu kommentieren *ascheübermeinhaupt*
mach aufjedenfall weiter, ich werd es garantiert lesen ^-^


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