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Robotnic Ai

von

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Ende gut, alles gut

Takura antwortete nicht. Schweigend starrte er sie an. Hassen? Hasste er sie denn? Nein, wieso sollte er denn auch? Es gab ja auch gar keinen Grund dafür.

„Hasst du die Menschen, Takura?“, meldete Mitoki sich zu Wort und trat neben Rina. Zögernd schüttelte Takura den Kopf. „Wieso willst du sie dann unbedingt auslöschen?“ „Weil sie den Planeten zerstören“, antwortete der weißhaarige Robotnic. „Weißt du, was passiert, wenn du das tust, was sie dir sagen?“, fuhr Mitoki eindringlich fort. „Dann wird Rina auch sterben!“ Wieder blieb Takura stumm. „Rina... sterben?“, wiederholte er in Gedanken immer und immer wieder Mitokis Worte. Dass er auch sie vernichten würde, daran hatte er tatsächlich keinen einzigen Gedanken verschwendet. War er denn so blind gewesen? Wollte er das denn?
 

„Hast du mich...“, wisperte Rina. „Hast du mich denn gar nicht lieb?“ Takura senkte den Blick. Hatte er? Oder hatte er nicht? „Doch“, antwortete er schließlich.
 

Jäh unterbrach die aufgebrachte Stimme das Geschehen. „Aufhören!“, schrie der Mann. „Hört auf damit! Selen, komm her!“ Er wandte sich seinen Handlangern zu. „Schnappt sie euch! Alle beide!“, befahl er. Schlagartig gehorchten die vier Männer in Anzügen.
 

Sie wollten sich Takura greifen und als Rina sich ihnen mutig in den Weg stellte, wurde das Mädchen unsanft zur Seite geschubst und schlug auf den harten Steinboden auf. „Rina!“, schrie Takura erschrocken auf. Doch schon im selben Moment packte jemand seinen Arm. Mit einer Wucht riss er sich los und hielt die Hand, die gerade rasend schnell auf sein Gesicht zukam, mit der eigenen zurück.
 

Mitoki rannte davon, doch er stolperte über seine eigenen Füße. Einer der Männer bekam ihn am Fuß zu packen. „Nein! Loslassen!“, schrie Mitoki und strampelte heftig mit beiden Beinen. Doch schon kurz darauf hörte er einen dumpfen Knall und der Griff um sein Fußgelenk verschwand. Als er aufblickte, stand Sato vor ihm und zog ihn auf die Beine. Der Angreifer hatte seine Faust Sekunden zuvor mitten ins Gesicht bekommen.
 

Langsam drehte Takura die Hand, des Mannes, die er noch immer fest in seiner hielt um. Der Festgehaltene wehrte sich, doch es gelang ihm nicht, sich loszureißen und das obwohl Takura über einen Kopf kleiner war als er selbst. Mit einem lauten Schmerzensschrei verzog er das Gesicht, als das Gelenk einen Knacks tat und gebrochen wurde. Erst dann ließ Takura ihn los und wandte sich Rina zu.
 

Als er ihr wieder auf die Füße geholfen hatte, stellte er fest, dass die Situation sich geändert hatte. Zwei der Angreifer waren außer Gefecht gesetzt, die anderen beiden standen ihnen nun etwas zögernd und verunsichert gegenüber.

„Was stellt ihr euch so an?“, schrie Herr Takafumi wütend. „Es kann doch nicht so schwer sein, zwei Kinder einzufangen!“
 

„Falsch“, warf Takura ein und korrigierte: „Götter, nicht Kinder!“ Lächelnd wandte er sich Mitoki zu, welcher nun wieder neben Sato stand und sich an ihn klammerte. „Was meinst du“, begann er. „Wollen wir ihnen mal zeigen, was wir mit Menschen machen, die unserer Ansicht nach böse sind?“

Mitoki begann ebenfalls erleichtert zu lächeln. „Gern“, sagte er und trat ein Stück vor Sato, wo sich Takura neben ihn stellte. „Wie hat er so schön gesagt?“, begann Takura und hob die Hand. „Mit einem Schlag...“ Er schnipste mit den Fingern.
 

Der dickliche Mann, welcher hinter seinen beiden verbliebenen Verteidigern stand, riss die Augen auf und griff sich mit beiden Händen an den Hals. „Was...“, keuchte er auf. „Ich... keine Luft...“
 

„Mit einem Schlag...“, wiederholte Mitoki und schnipste ebenfalls mit den Fingern. Die Erde unter ihnen begann zu beben. Panisch blickten die vier Angestellten und ihr Chef sich um, während der Boden unter ihren Füßen aufbrach. Doch Sato, Arashi, JT und Rina hatten keinen Grund sich zu fürchten, denn das Beben umgab nur ihre Gegenüber und hörte exakt vor Takura’s und Mitoki’s Füßen auf, wie als wäre dort eine unsichtbare Abgrenzung.
 

„Das ist dafür, dass ihr uns wie Versuchskarnickel behandelt habt!“, schrie Mitoki und deutete mit dem Finger auf den Boden vor den Füßen der Männer. Wie durch Zauberei, schossen kleine Flammen aus dem Boden und wo auch immer die Männer hin sprangen um ihnen auszuweichen, da folgte das Feuer ihnen. Und so bot sich Mitoki und den Anderen ein wahrhaft lachhafter Anblick, wie die Herren da durch die Flammen hüpften.
 

„Habt ihr genug?“, fragte Takura und stemmte grinsend die Hände in die Hüften. „Ja, ja, ja!“, schrien die vier Angestellten wild durcheinander und ihr Chef, der sich immer noch hechelnd den Hals hielt nickte panisch. „Na wenn das so ist...“ Takura holte mit dem Arm aus und zog einen Halbkreis vor sich in die Luft. Mit einem Mal begann es über den Köpfen der Männer zu regnen und das Feuer wurde gelöscht. Wie begossene Pudel standen sie nun da und weder Sato, noch Arashi oder sonst wer konnte sich das Lachen verkneifen.
 

„Los verschwindet!“, schrie Mitoki und Takura fügte hinzu: „Und lasst euch ja nie wieder blicken!“ Da sahen die Herren aber wie sie ihre Füße in die Hände nahmen und so eilig wie noch nie, aus der Seitengasse stürzten. „Wartet!“, keuchte der dickliche Chef und hetzte ihnen so gar nicht vornehm hinterher. „Ihr elenden Feiglinge!“, hörte Mitoki ihn noch grölen, dann war es still.
 

Ein paar Sekunden standen die noch Anwesenden schweigend da und starrten in die Richtung der Seitenstraße, wohin die Männer getürmt waren.

Dann war es Rina, die das Schweigen brach. „Ist es...“, wimmerte sie. „...jetzt vorbei?“ Takura musste lachen. Es war das erste mal, dass Mitoki ihn überhaupt lachend sah. Selbst Rina hatte das noch nie zuvor gesehen. „Ja“, antwortete er auf ihre Frage. „Ich denke schon.“

„Und was jetzt?“, fragte Arashi kleinlaut. „Habt ihr... entschieden, dass wir Menschen den Planeten weiter ruinieren dürfen?“ Ein wehleidiges Lächeln lag auf ihren blassen Lippen, die sonst immer so dunkelrot geschminkt waren. „Nein!“ Takura schüttelte den Kopf. „Ich würde sagen, wir bleiben hier und passen auf, dass ihr es nicht noch schlimmer macht, oder was meinst du... Mitoki?“ Mitoki nickte glücklich. „Ja!“, stimmte er dem Anderen zu.

„Hör mal Mitoki“, begann Arashi kleinlaut. „Ich muss mich wirklich bei dir entschuldigen. Es war nicht fair von mir, dich gegen deinen Willen untersuchen zu wollen.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Na ja, was heißt gegen deinen Willen - ich hab dich ja nie gefragt, was du überhaupt willst.“ „Ist schon gut“, entgegnete Mitoki, dann wandte er sich Sato zu. „Vergessen wir das einfach, ja?“ Arashi atmete erleichtert auf. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie Mitoki bei seinen Worten, Sato angesehen hatte. Doch dieser verstand sofort, was sein Kleiner damit meinte. Er hatte ihm verziehen.
 

„Soooo“, rief Rina so plötzlich aus, dass alle erschraken. „Und da wir ja jetzt wieder alle glücklich vereint sind...“ Sie wandte sich Takura zu und tippte ihm mürrisch mit dem Finger gegen die Brust. „...ist es jetzt an der Zeit, dich zu Rede zu stellen! Was fällt dir überhaupt ein, mitten in der Nacht einfach so mir nichts dir nichts abzuhauen! Weißt du, was ich für ‘nen Ärger krieg, wenn meine Freundin erst merkt, dass ich nicht mehr im Bett liege?! Es wird schon fast hell, falls du’s noch nicht gemerkt hast.“ Während sie so schimpfte, wurde Takura immer kleiner. „Tut mir leid“, piepste er kleinlaut.
 

In diesem Moment tat er sogar Sato leid. Denn von seiner kleinen Cousine angeplärrt zu werden, konnte echt die Hölle sein und schlimmstenfalls konnte sich eine solche Moralpredigt über Stunden erstrecken. Also beschloss er dem armen Robotnic zu helfen, indem er Rina’s Gezeter unterbrach. „Wie hast du uns überhaupt gefunden?“, fragte er. Tatsächlich schien das Ablenkungsmanöver geglückt, denn Rina wandte sich ihm zu und meinte: „Weiß nicht. Ich hatte einfach so ein Gefühl...“ Erst jetzt schien auch sie selbst sich zu wundern, wieso sie ausgerechnet hier her gekommen war. Doch sie überlegte gar nicht lange, sondern wandte sich rasch wieder Takura zu. „Vielleicht hat mich das Schicksal zu dir geführt!“, meinte sie kichernd. „Wie praktisch! Dann brauch ich dir ja doch keinen Sender einzusetzen, damit du mir nicht mehr davon läufst!“ „Wuah! Hattest du das etwa vor?“, rief Takura erschrocken aus. Rina und auch die Anderen begannen zu lachen. „War nur ein Scherz!“, sagte Rina und drückte Takura rasch einen Kuss auf die Wange. Als JT daraufhin auch noch durch die Lippen pfiff, wurde Takura feuerrot im Gesicht.
 

Mitokis Gähnen lenkte Satos Aufmerksamkeit auf sich. „Bist du müde?“, fragte er und legte sanft die Hand auf den Kopf des Jungen um ihn unauffällig noch etwas näher zu sich zu ziehen. „Blöde Frage, was? Du hast ja die ganze Nacht noch nicht geschlafen, schätze ich.“ „Hm...“, murmelte Mitoki zustimmend und schloss die Augen, während er den Kopf an Sato’s Seite lehnte.
 

„Also kommt, ich fahr euch heim!“, meldete Arashi sich zu Wort. „Wir passen doch gar nicht alle in den Wagen“, meinte Rina. „Ach was, ihr seid doch alle dünn und außerdem kann Sato Mitoki ja auf den Schoß nehmen.“ Schlagartig riss Mitoki die Augen wieder auf und blickte verlegen in eine andere Richtung. „Also, die Frau gefällt mir“, meinte JT grinsend und legte den Arm um Arashi. „Keine Angst vor den Bullen, was? Weißt du was? Wenn sie uns anhalten, zahl ich dir den Strafzettel.“ Sato konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Weil Arashi ja auch auf so etwas angewiesen war.
 

Und während sie zum Wagen gingen und einstiegen, flirtete der blonde Mann noch weiter. „Wie wär’s wenn wir am Wochenende mal miteinander ausgehen würden, hm? Ich lade dich zum Essen ein! Oder wollen wir ins Kino? Oder...“
 

Eine gute dreiviertel Stunde später saß Mitoki endlich zu Hause, in seinem Schlafanzug im Bett. Erst hatte Arashi, Rina und Takura zu Rina’s Freundin gefahren. Und die beiden hatten noch einmal Glück gehabt, denn niemand hatte ihre Abwesenheit bemerkt. JT hatte Arashi gefragt, ob sie nicht noch mit zu ihm kommen wolle, wo sie die Nacht doch, wenn auch unfreiwillig, eh und je schon durchgemacht hatten. Und siehe da! Sie hatte die Einladung angenommen.

Müde rieb Sato sich die Augen, als er in Shorts, ins Schlafzimmer schlürfte. Draußen hörte er bereits erstes Vogelzwitschern. Ein Glück, dass Arashi ihm versprochen hatte, ihn für diesen Tag in der Firma zu entschuldigen. Das war einfach eine zu lange Nacht gewesen.
 

Schon im Halbschlaf zog er die Vorhänge zu, so dass es schon fast wieder ganz dunkel im Raum war. Als er sich umdrehte, stellte er überrascht fest, dass Mitoki noch immer im Bett saß. „Wieso schläfst du noch nicht?“, fragte er mit diesem sanften Ton in seiner Stimme, von dem er mittlerweile wusste, dass er ihn nur benutzte, wenn er mit Mitoki sprach. „Ich kann nicht“, antwortete Mitoki. Sato ging zum Bett, schlug die Decke ein Stück zur Seite und kroch darunter. Mitoki tat es ihm nach und drehte sich zu ihm auf die Seite. „Du musst doch todmüde sein“, sagte Sato. „Bin ich ja auch.“ „Und?“ „Was und?“ „Wieso kannst du nicht schlafen?“ „Weil...“ Stille. „Weil?“, fragte Sato. „Bist du denn gar nicht enttäuscht, dass ich dir nichts gesagt habe?“ „Hm?“ „Na, wer ich bin.“ „Wieso sollte ich?“ „Na ja...“ Mitoki zog die Decke noch etwas höher. Dann murmelte er: „Weißt du, ich wusste es selbst nicht. Ich muss mein Gedächtnis verloren haben, denn von der Zeit, bevor ich... als Robotnic auf diese Welt kam, weiß ich nichts.“ „Mitoki“, begann Sato und drehte sich nun ebenfalls auf die Seite. Er legte die Hand leicht auf die Wange des Jungen und streichelte sanft darüber. „Es spielt überhaupt keine Rolle, wer oder was du bist.“ „Hm?“ Mitoki sah ihn mit großen Augen an. Sato lächelte nur und rückte noch ein Stück näher. „Du bist du!“, flüsterte er ihm ins Ohr. „Und das reicht völlig.“ „S...Sato-sa...“, stammelte Mitoki verlegen und spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. Sato hob seinen Kopf etwas an, schloss die Augen und gab ihm einen Kuss auf den Mund. Dann drückte er ihn fest an sich und schmiegte den Kopf an die weichen Haare des Jungen. „Ich liebe dich, so wie du bist“, flüsterte er und ließ die schweren Lider wieder zufallen.
 

Mitoki seufzte erleichtert und legte die Arme um Satos Rücken. „Ich... dich auch“, wisperte er. Sato musste unweigerlich lächeln. „Mitoki?“, begann er. „Hm?“ „Du hast gelernt, ich zu sagen!“ Nun musste auch Mitoki lachen. „Ja“, meinte er. „ICH weiß. Aber vielleicht... wollte ich auch nur einfach gerne noch öfter den Namen hören, den du mir gegeben hast!“ Glücklich und zugleich müde seufzte Sato und strich dem Kleinen durch die Haare. Mitoki schmiegte den Kopf spürbar näher an Satos Halsbeuge und schloss die Augen. „Gute Nacht, Sato-san“, flüsterte er. „Gute Nacht,... Mitoki!“
 

The End
 

Nachwort: Diese ff ist mittlerweile mehrere Jahre alt und auf meinem PC schon halb vergammelt. >__< Ich wollte sie endlich fertig hochladen. Eigentlich mag ich das Ende heute absolut nicht mehr. Aber mal sehen, vielleicht gefällt es trotzdem noch jemandem. ^^'



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Zeckchen
2011-03-10T11:58:43+00:00 10.03.2011 12:58
hmmm, 4 jahre später und die kommizahl hat sich immer noch nicht vermert. vileicht solltest du die geschichte mal beabeiten so das sie wieder ganz vorne in der liste erscheint. vieleciht ist sie einfach schon zu weit hinten um von genüge3nt leuten gelesen zu werden. was echt schade ist den wie schon damals gesagt find ich die geschichte echt gut.
Von:  Zeckchen
2007-07-15T12:18:02+00:00 15.07.2007 14:18
erst so wennig kommis?
eine schande, schreibt ihr doch mal,
die geschichte ist übelst genjal ich kam garicht mehr von los.
die idee und auch die umsetzung sind einfach nur klasse^^
mach weiter so und schrieb noch fiele so tolle geschichten


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