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Mondlicht

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Kapitel 12

Okay, auf ein Neues;-) Hier also das nächste Kapitel.
 

Mondlicht

Kapitel 12
 

Als ich an diesem Morgen die Augen aufschlug, fühlte ich mich seltsam unwohl. Dabei sollte ich mich freuen. Heute Mittag würden die anderen Schüler aus ihren Weihnachtsferien zurückkehren. Und das bedeutete, ich wäre nicht mehr alleine im Gryffindor-Turm, sondern könnte die Köpfe wieder mit Ron und Hermine zusammenstecken.
 

Aber ich hatte das unbestimmte Gefühl, dass gerade die Tatsache, dass meine beiden besten Freunde heute zurückkehren würden, nicht unwesentlich dazu beitrug, dass ich mich jetzt nur auf die anderen Seite drehte und die Decke über meinen Kopf zog, in der aussichtslosen Hoffnung, der Mittag würde nicht kommen.

Oh, natürlich freute ich mich darauf, sie wieder zusehen und mich davon zu überzeugen, dass es ihnen gut ging, aber in den letzten beiden Wochen war so vieles passiert, das ich noch nicht verarbeitet hatte. Dazu zählten insbesondere die Geschehnisse rund um Weihnachten. Ich brauchte mehr Zeit zum Nachdenken und war noch nicht bereit, mich den neugierigen Fragen von Ron und Hermine zu stellen. Ich verstand natürlich, dass sie wissen wollten, was geschehen war und warum ich bereits hier war.
 

Ich hatte beiden über Hedwig jeweils eine Nachricht geschickt, damit sie nicht vergeblich am Bahnsteig auf mich warteten und sich Sorgen machten. Schon in seinem Antwortschreiben hatte sich Ron neugierig erkundigt, was denn passiert war. Hermine hatte eher besorgt geklungen. Aber ich hatte ihnen nicht geantwortet, weil ich nicht wusste, wie ich das Ganze erklären sollte.
 

Den Teil mit Malfoy- ein nicht unwesentlicher Teil der gesamten Geschichte- musste ich weglassen, weil ich es ihm zum Einen versprochen hatte und weil ich immer noch nicht das Bedürfnis hatte, es Ron und Hermine zu erzählen. Die ganze Erzählung würde also große Lücken aufweisen und vermutlich auch ziemlich unlogisch klingen und alle kleine Lügen, die ich erfinden könnte, um die Lücken auszufüllen, würden alles nur noch schlimmer machen, denn Hermine sah es mir an der Nasenspitze an, wenn ich log. Musste ihr weiblicher Instinkt oder etwas Ähnliches sein, jedenfalls ließ sie sich von mir nicht an der Nase herumführen. Außerdem hätten meine Lügen ihr Misstrauen erst recht geweckt.
 

Wo wir gerade von ihm sprachen- Draco hatte ich, seit wir uns hier verabschiedet hatten, nicht mehr zu Gesicht bekommen. Er verstand es anscheinend auf sehr geschickte Art und Weise, mir aus dem Weg zu gehen. Oder aber er saß wie ich die meiste Zeit in seinem Gemeinschaftsraum und erledigte die Schularbeiten, die wir über die Ferien aufbekommen hatten.
 

Dumbledore hatte zwischenzeitlich Leute losgeschickt, um unsere Schulsachen und alles, was wir sonst noch benötigten bei den Dursleys beziehungsweise in Malfoy Manor abzuholen. Ich wusste nicht, wen er damit beauftragt und wie sie es geschafft hatten, aber alles, was ich brauchte, war hier. Ich hatte also gerade noch genug Zeit, meine Aufgaben vor Schulbeginn zu erledigen und hatte deshalb nicht einmal eine Ausrede, sollten meine Aufsätze miserabel ausfallen.

Und als ich schließlich einsah, dass ich die Zeit nicht anhalten konnte- auch nicht, wenn ich im Bett liegen blieb und es mir noch so sehr wünschte- stand ich auf, um sofort Zähne klappernd ins beheizte Bad zu fliehen. Die Schlafräume waren im Winter wirklich unzumutbar!
 

Und als ich die verbliebene Zeit vor dem großen Ansturm nutzte, um warm eingepackt im Gemeinschaftsraum noch ein paar Zeilen auf das Pergament zu bringen, fiel mir auf, dass ich es eigentlich genossen hatte, mal ganz alleine hier zu sein. Auf Dauer wäre dieser Zustand unerträglich, doch für ein paar Tage war es sehr angenehm, sich in vertrauten Räumen- in dem, was ich als mein eigentliches Zuhause ansah- zu bewegen, ohne das gewohnte Gewimmel drum herum. So hatte ich über Weihnachten doch noch ein klein wenig zur Ruhe kommen können.
 

Die ersten Jahre in Hogwarts hatte ich es genossen, so viele Leute um mich herum zu haben, denn auch, wenn es nicht immer einfach gewesen war, so gehörten wir doch irgendwo zusammen. Auch sie waren Zauberer wie ich und ich musste mich nicht länger als Außenseiter fühlen. Und doch war mir bereits in meinem ersten Jahr klar geworden, dass ich durch meine Verbindung zu Voldemort trotz allem ein Sonderling unter ihnen war.
 

Und vielleicht hatte ich mich so schnell wieder an das Alleinsein gewöhnt, weil es für alle das Beste war. Dass der Dunkle Lord es auf mich abgesehen hatte, war kein Geheimnis und alle, die mir nahe standen oder sich auch nur zufällig in meiner Nähe befanden, waren in Gefahr. Wenn ich daran dachte, was Cedric passiert war, nur weil er zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort mit der falschen Begleitung war..... Davor musste ich alle anderen, besonders Hermine und Ron, bewahren. Ich würde nicht zulassen, dass ihnen meinetwegen etwas zustieß.
 

Und doch war es mir nicht gelungen, mich von ihnen zu distanzieren. Vielleicht, weil ich mich davor fürchtete, wieder vollkommen allein zu sein? Mich zurück zu ziehen, um ein wenig für mich zu sein, war das Eine. Ich wusste, wenn ich wieder bereit war, mich zu öffnen, gab es Menschen, die mich mit offenen Armen empfangen würden. Ohne diese Gewissheit würde ich sicher über kurz oder lang den Verstand verlieren, denn ich war jemand, der zwar den Einzelkämpfer spielen konnte, aber andere trotzdem brauchte. Und meine besten Freunde verstanden das.
 

Möglicherweise lag es aber auch an all den Sachen, die wir bereits gemeinsam durch gemacht hatten. Wenn ich an den Stein der Weisen dachte oder an die Kammer des Schreckens... Und auch Sirius hatten sie ohne zu fragen geholfen. Sie hatten auf meinem bisherigen Weg immer treu an meiner Seite gestanden, egal, welcher Gefahr sie ins Auge hatten blicken müssen. Und hieß es nicht, dass man keine traumatischen Situationen zusammen durchstehen konnte, ohne dass sich zumindest eine tiefe Freundschaft daraus entwickelte?
 

Vermutlich war ich emotional bereits so eng an die beiden gebunden, dass ich mich gar nicht mehr von ihnen lösen konnte, ohne dass ein weiteres Trauma damit verbunden wäre. Dann blieb mir nur noch der Weg, in Bezug auf sie besonders wachsam zu sein. Und obwohl sie auch gut auf sich selbst aufpassen konnten, war ich fest entschlossen, sie – wenn nötig – mit meinen Leben zu schützen. Ich würde nie wieder zulassen, dass andere meinetwegen starben.
 

Und endlich gelang es mir, Malfoy mit diesen Erinnerungen für den Moment in eine der hinteren Ecken meines Gedächtnisses zu drängen. Endlich dominierte er meine Gedanken nicht mehr und ich konnte mich auf meine Freunde freuen, ohne Angst haben zu müssen, dass ich mich durch einen Satz oder eine Geste verriet. Mit einem Lächeln schrieb ich weiter und plötzlich schien es mir etwas leichter von der Hand zu gehen.
 


 

Die Ankunft der anderen war ein echtes Erlebnis. Die Gryffindors waren in den leeren Gemeinschaftsraum geströmt und hatten ihn mit ihrem Lachen und Geplapper wieder mit Leben gefüllt. Isolation war zwar ganz gut zum Nachdenken, aber sie hatte auch den Nachteil, dass die Ablenkung fehlte und man sich möglicherweise viel zu viele Gedanken machte.
 

Das war jetzt vorbei! Die anderen Schüler schwatzten fröhlich miteinander, Dean und Seamus begrüßten mich mit einem freundschaftlichen Schlag auf die Schulter und fragten, wie es mir so ergangen sei. Doch noch bevor ich antworten konnte, hatten sie sich schon wieder jemand anderem zugewandt und ich blickte ihnen lächelnd nach, als sie die Treppe hinaufstiegen.
 

Irgendwie war diese Normalität, die mich jetzt wieder umgab, schön nach den Turbulenzen der letzten Zeit. Nach der überstandenen Angst und den Gefahren. Nachdem ich endlich Klarheit in meinen Gefühle für Draco gebracht hatte und nach all den langen Stunden, in denen mich die Frage gequält hatte, wie es wohl in seiner Gefühlswelt aussah. Dass er etwas für mich empfand, war offensichtlich- warum sonst hätte er mich geküsst? Aber wie tiefgehend seine Gefühle waren, konnte ich nicht abschätzen. Wenn er mir nur ein Zeichen geben würde, irgendetwas, das- nein! Stopp. Ich würde jetzt nicht über Draco nachgrübeln. Jetzt gab es etwas Besseres zu tun.
 

„Harry!“
 

Ich wandte meinen Blick von der Treppe ab, die ich immer noch angestarrt hatte und sah Hermine auf mich zulaufen, dicht gefolgt von Ron. Sie fiel mir mit solchem Schwung um den Hals, dass es mich beinahe von den Füßen gerissen hätte. Überrascht tätschelte ich ihr freundschaftlich den Rücken. „Aber, aber. Was ist denn in dich gefahren?“
 

Sie ließ mich los und sah mich aus ihren ernsten, besorgten Augen an. „Oh Harry! Wir haben uns solche Sorgen gemacht, als Hedwig mit dem Brief kam. Wieso bist du schon in Hogwarts? Nach den Ereignissen vor den Weihnachtsferien wärst du doch zu Hause besser aufgehoben! Was ist denn nur passiert?“
 

Oha, jetzt kam also der unangenehme Teil. Ich musste irgendwie vom Thema ablenken und mich herausreden. „Ach, das war nichts Besonderes. Aber was ist denn mir euch? Wie habt ihr Weihnachten gefeiert?“
 

„Heiligabend war wie immer ein Chaos“, stöhnte Ron und verdrehte die Augen, doch ich wusste, er hatte es trotzdem genossen. „Fred und George hat es unheimlichen Spaß gemacht, den Weihnachtsbaum so zu verhexen, dass er jedem, der vorbei kam, Beleidigungen zugerufen hat. Dann haben sie den Weihnachtsbraten so verzaubert, dass er Percy durch das ganze Haus jagte und das gab natürlich tierischen Ärger mit Mum.
 

Die Krönung kam jedoch erst nach dem Auspacken der Geschenke. Sie hatten sich an einem Stuhl zu schaffen gemacht und als Ginny ahnungslos an ihm vorbei gehen wollte, hat er ihr ein Bein gestellt. Sie ist gestolpert, hat versucht, sich an unseren Baum festzuhalten und ist dann samt Weihnachtsbaum unter Klirren und Scheppern hingefallen. Fred und George haben in der Ecke gesessen und sich die Bäuche gehalten vor Lachen- allerdings nur so lange, bis Mum vor ihnen stand. Na ja, du weißt ja wie sie sein kann.....
 

Und am nächsten Tag habe ich Hermine und ihre Eltern besucht. Mein Dad war ganz scharf darauf, mich hinzubringen. Du weißt ja, er liebt Muggel. Und er wollte unbedingt wissen, wie eine Waschmaschine funktioniert. Ich glaube, er hätte das Ding glatt auseinander gebaut, wenn nicht-“
 

„Ron!“
 

„Was denn?“, fragte er zurück und klang ganz verdattert. Offensichtlich war er sich keiner Schuld bewusst.
 

Hermine rollte mit den Augen und blickte mich an. „Warum lenkst du ab, Harry? Warst du etwa in Gefahr?“
 

„Ich... na ja... nicht wirklich“, endete ich lahm, nachdem ich ein wenig herumgedruckst hatte. Es war eindeutig nicht die Wahrheit, denn im Haus der Malfoys, Anhängern des Dunklen Lords war ich sehr wohl in Gefahr gewesen. Voldemort hätte jeden Moment in Malfoy Manor apparieren und mich auslöschen können. Und wenn Draco den Sucher nicht mit dem Cruciatus-Fluch außer Gefecht gesetzt hätte, würde ich jetzt nicht hier stehen. Trotzdem spürte ich immer noch einen hässlichen Knoten im Magen, wenn ich daran dachte, dass er wenigstens einen der Unverzeihlichen beherrschte.
 

„Es hatte doch nichts mit Du-weißt-schon-wem zu tun?“ Sie zog die Augenbrauen zusammen und sah nun noch besorgter aus als vorher.
 

„Hat nicht alles, was zur Zeit passiert, irgendwie mit Voldemort zu tun?“, erwiderte ich ausweichend und Ron zuckte bei Namen des Dunklen Lords heftig zusammen. Anscheinend hatte er sich immer noch nicht daran gewöhnt, dass ich ihn aussprach. Obwohl er von dem ersten Krieg, in dem meine Eltern gestorben waren, nichts mitbekommen hatte, saß die Angst so tief in ihm. Erstaunlich.

Hermine japste nach Luft. „Also ja! Harry... ich... sag uns doch endlich, was passiert ist!“
 

„Ich kann nicht. Ich habe jemandem versprochen, Stillschweigen darüber zu bewahren.“ Und das stimmte sogar. Draco hatte mich zwar nicht gebeten, gar nichts zu erzählen, aber es wäre, als würde man nur die Einleitung und das Nachwort eines Buches lesen und die eigentliche Geschichte komplett auslassen. Es machte einfach keinen Sinn und deshalb ließ ich es gleich ganz bleiben.

„Wem?“, hakte Ron sofort nach.
 

Ich seufzte tief. „Das kann ich auch nicht sagen. Nur soviel, dass er mir ziemlich unerwartet zur Hilfe kam und ich ihm sehr wahrscheinlich mein Leben verdanke.“
 

Hermine musterte mich eine Zeit lang stumm. „Wenn du irgendwann darüber sprechen willst, würde ich es gerne hören“, sagte sie schließlich.

Ich lächelte und entspannte mich, nun, wo der unangenehme Teil vorbei war. „Natürlich, Hermine. Wenn ich reden will, seid ihr die erste Adresse, an die ich mich wende.“
 

Sie erwiderte mein Lächeln und danach verschwanden sie und Ron, um ihre Sachen auszupacken, die die emsigen Hauselfen bereits in ihre Zimmer gebracht hatte. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass die Sache noch lange nicht ausgestanden war. So schnell hatte sie noch nie nachgegeben. Vermutlich würde ich mich demnächst auf eine zweite Runde einstellen müssen.
 

Am Abend hießen sich die Gryffindors selbst willkommen, in dem sie bis tief in die Nacht feierten. Ich war müde, als ich ins Bett fiel, aber sehr zufrieden. Meine Entführung zu Weihnachten und die endlosen Stunden im Kerker hatten mir vor Augen geführt, wie finster diese Zeiten wirklich waren. Man verdrängte es meist, aber sicher war seit Voldemorts Auferstehung niemand mehr.
 

Und trotzdem gab auch in dunklen Zeiten ein wenig Licht. Eine ausgelassene Gryffindor-Party gehörte definitiv dazu und das half mir, den Schatten, der sich damals auf dem Friedhof bei Voldemorts Auferstehung über mein Herz gelegt hatte und im Kerker von Malfoy Manor wieder hervorgekrochen war, ein wenig beiseite zu schieben. Es waren die kleinen Dinge im Leben, die mich auf die Zukunft hoffen ließen.
 

In dieser Nacht konnten mir nicht einmal Albträume etwas anhaben. Ich schlief tief und traumlos.
 


 

Am nächsten Morgen begann der Unterricht zur allgemeinen Enttäuschung wieder und damit setzte sich leider auch eine Kette unheimlicher Ereignisse in Gang. Die Sicherheitsvorkehrungen, die vor den Ferien getroffen worden waren, waren inzwischen teilweise aufgehoben. Zumindest vor 20 Uhr durften wir uns relativ frei bewegen, auch wenn immer ein oder zwei Lehrer durch die Gänge partroulierten und für unsere Sicherheit sorgten. In den Ferien war die Schule und das gesamte Gelände gründlich durchkämmt worden- ohne Erfolg. Anscheinend waren die Todesser, die das Dunkle Mal beschworen hatten, längst geflohen.
 

An diesem Morgen hatten wir zusammen mit den Slytherins Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Durch eines der Fenster fiel das kalte, klare Licht der Wintersonne und in ihren Strahlen sah man die feinen Staubkörnchen im Raum herumtanzen. Ich saß ruhig auf meinem Platz, das Kinn auf die Handfläche gestützt und beobachtete sie beinahe verträumt, auch wenn mir bewusst war, dass das sicher nicht der geeignete Moment zum Träumen war.
 

Noch lief der Unterricht nicht und eine eigenartige, aggressive Spannung hatte sich im Raum ausgebreitet. Was immer die anderen Slytherins von dem wussten, was in den Weihnachtsferien passiert war- Draco schien immer noch ihr unangefochtener Anführer zu sein. Und natürlich wusste jeder, dass die Mischung Harry Potter-Draco Malfoy in ein und demselben Raum hochgradig explosiv war. Zumindest bisher.
 

Die Gryffindors und Slytherins schienen sich gegenseitig zu belauern. Alles wartete auf den Startschuss von Malfoy. Eine Beleidigung oder eine spöttische Bemerkung, die an mich gerichtet war. Die Gryffindors sehnten sie herbei, damit sie mir eilfertig zur Seite springen und endlich wieder mit den Slytherins streiten konnten, ohne dass sie die Verursacher des ganzen Ärgers waren und die Slytherins, nun, die Slytherins schienen keinen Streit beginnen zu wollen, ohne dass Draco voran ging.
 

Und eben dieser saß ähnlich ruhig wie ich auf seinem Platz und las konzentriert in einem kleinem Buch mit schwarzem Einband. Er schien überhaupt nicht daran interessiert zu sein, einen Aufruhr zu veranstalten. Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer. War er vielleicht zu dem Schluss gekommen, dass sich unsere Beziehung nur in eine Richtung weiter entwickeln konnte, nachdem er mir das Leben gerettet hatte? Nämlich in die der Freundschaft?
 

Doch ich hatte mich anscheinend zu früh gefreut, denn in genau diesem Moment hob er den Blick. Für den Bruchteil einer Sekunde flackerte etwas in seinen Augen, das ich nicht genau identifizieren konnte, dann glitzerte mir unverhohlener Spott entgegen. „Lass das Potter! Ich mag es nicht, von liebeskranken Volltrotteln angestarrt zu werden.“ Pansy, Crabbe und Goyle wieherten.
 

Augenblicklich wurde mir heiß vor Schreck. Hatte ich ihn wirklich die ganze Zeit angestarrt? Das konnte doch nicht.... Doch, ich hatte ihn angestarrt, und zwar ganz offen und ohne jegliche Scheu. Wenn auch unbewusst. Zu meiner Verwunderung lief ich nicht tiefrot an und auch die Erwiderung kam wie von alleine: „Malfoy, du bist so arrogant, dass es mir die Sprache verschlägt. Nur weil Pansy Parkinson dir nachläuft wie ein Welpe seiner Mutter, bedeutet das nicht automatisch, dass auch alle anderen von dir fasziniert sein müssen. Es bedeutet lediglich, dass ihr Walnuss großes Gehirn noch nicht registriert hat, was für ein Ekel du in Wahrheit bist.“
 

Das war eine glatte Lüge. Ich war fasziniert von ihm und ein Ekel war er schon gar nicht.. na ja... jedenfalls nicht immer. Und ich wusste, dass Draco mich durchschaut hatte. Er grinste belustigt und endlich hatte die Meute, worauf sie gewartet hatte, und die gepflegte Slytherin-Gryffindor Feindschaft entbrannte aufs Neue. Es war wie immer. Erst zankte man sich lautstark, bis der Unterricht begann und Professor Lupin uns alle zur Ordnung rief, und dann zischte man sich leise hinter vorgehaltener Hand Drohungen und Beschimpfungen zu oder reichte Zettel mit Beleidigungen und verhöhnenden Zeichnungen durch die Reihen. – Oh, geliebte Normalität! – , dachte ich halb sarkastisch, halb ernst.
 

Und auch, wenn ich plötzlich auf einem anderen Standpunkt stand als die anderen, genoss ich das Schauspiel, weil es genau wie der mit Leben gefüllte Gryffindor-Gemeinschaftsraum wieder etwas war, das trotz allen Veränderungen, die die Welt- und ich- durchmachten, gleich geblieben war.
 

Und Konstanten waren wichtig, um das Gleichgewicht zu wahren und nicht völlig die Orientierung zu verlieren.
 

Zufrieden marschierte ich nach der Stunde mit Hermine und Ron aus dem Klassenzimmer, hinter Malfoy und seinem Hofstaat. Neidisch beobachtete ich heimlich Pansy, die sich strahlend an Dracos Arm festklammerte, der allerdings ziemlich entnervt aussah und schon beinahe verzweifelt versuchte, sie abzuschütteln. Aber immerhin durfte sie ihn offiziell berühren. Wenn ich das Gleiche täte.... plötzlich verzog ich mein Gesicht, als hätte ich auf eine ganz besonders widerliche Bohne von ‚Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen’ gebissen. Nein, so weit wie dieses Mädchen würde ich mich nie herablassen. Im Gegensatz zu ihr besaß ich Würde und Stolz. Selbst, wenn das bedeutete, dass ich Draco nur aus der Ferne anschauen durfte.
 

Von den Lehrern war im Moment nicht ein Umhangzipfel zu sehen, schließlich hatte Hogwarts viele Gänge, die beaufsichtigt werden mussten- eine Gelegenheit, die Ron natürlich prompt nutzen wollte. Vor der Stunde hatte Malfoy seine Familie ganz übel beschimpft und Ron murmelte nun etwas neben mir- eindeutig eine Beleidigung an Draco adressiert- und hob seinen Zauberstab, um ihm einen gehässigen Fluch auf den Hals zu jagen. Auch wenn ich seine Wut verstand, drückte ich seinen Arm wieder herunter. Und das nicht nur, weil ich das Bedürfnis verspürte, Draco zu schützen. Ein erstaunter Blick traf mich.
 

„Mal ganz davon abgesehen, dass wir auf den Gängen nicht zaubern dürfen, wäre es nicht besonders fair, oder? Immerhin hat er uns den Rücken zugewandt.“ Ich spürte die Überraschung meiner Freunde. Seit wann scherte ich mich um Schulregeln und Malfoy?
 

„Und?“, begehrte Ron auf. „Als ob er jemals Wert auf Fairness gelegt hätte!“

I

ch bemühte mich, ein möglichst abfälliges Gesicht zu machen. „Und du willst dich auf sein Niveau herablassen? Komm schon, das haben wir nicht nö-“ In diesem Moment gewahrte ich etwas anderes. Etwas, bei dem für einige Augenblicke mein Herzschlag aussetzte. Draco war stehen geblieben, um Pansy scharf zurecht zu weisen, doch sie stand nicht nur wegen seinem Ton plötzlich wie versteinert da. Die überlebensgroße, schwere Statue aus Stein in Dracos Rücken kippte wie in Zeitlupe geräuschlos nach vorne und er bemerkte es nicht!
 

Pansy sprang mit einem entsetzten Quieken beiseite und wedelte mit ihren Händen in der Luft herum, um ihren Schwarm darauf aufmerksam zu machen, doch noch bevor ich sah, dass Draco sie verständnislos anblickte, war ich ohne zu überlegen losgespurtet. Nur vom instinktiven Willen beseelt, ihn zu retten.
 

Mit wenigen langen Sätzen war ich bei ihm und noch bevor er Zeit hatte, sich zu mir herum zu drehen, sprang ich ihn an und riss ihn durch meinen Schwung ein Stück weiter vorne mit mir zu Boden. Und zwar keine Sekunde zu früh!
 

Wir hatten den kalten, rauen Steinfußboden noch nicht einmal berührt, da krachte die Statue mit einem ohrenbetäubenden Knall zu Boden- genau auf die Stelle, an der Draco noch vor wenigen Momenten gestanden hatte. Kleine Steinsplitter lösten sich von ihr und flogen als gefährlich scharfkantige Geschosse durch die Gegend. Alle Schüler im Umkreis von mehreren Metern schrieen erschrocken auf und versuchten hastig, aus der Schussbahn zu kommen.
 

Ich hörte über das Bersten der Statue noch ein spitzes, zutiefst erschrockenes „Harry!!“, dann wirbelte feiner Steinchenstaub auf und Ruhe kehrte ein. Hermine kletterte rasch gefolgt von Ron über die Trümmer und atmete erleichtert auf, als sie sah, dass ich unversehrt war, abgesehen von ein paar kleinen Schrammen, die mir ein paar spitze Splitter beigebracht hatten, und den Abschürfungen von meinem Aufprall auf dem Boden.

„Harry! Oh Harry, ist dir etwas passiert?!“
 

Ich schüttelte den Kopf und starrte den Steinhaufen an. Mein Herz hämmerte, als hätte ich gerade einen Marathonlauf hinter mir und meine Hände waren schweißfeucht. Um ein Haar..... Es hätte nicht viel gefehlt und Draco wäre von diesem wuchtigen Steinkoloss erschlagen worden...... Mit einem Mal wurde mir schlecht. Wenn ich nur daran dachte....
 

Ron half mir auf die Beine. Jetzt, wo die Gefahr vorbei war, zitterten meine Knie so stark, dass sie beinahe wieder weggeknickt wären. „Bist du verrückt geworden, Harry? Warum hast du das getan? Ich meine, es wäre doch nur Malfoy gewesen!“ Er sprach den Namen aus, als litte ich unter Amnesie und hätte vergessen, wer Malfoy war. Als wolle er mich erinnern, dass ich es hier mit dem widerlichsten Slytherin überhaupt zu tun hatte. Aber so einfach war es leider nicht. Draco war nicht widerlich, jedenfalls nicht, wenn er diese Maske ablegte, und er bedeutete mir zu viel, als dass ich nur dumm in der Gegend rumstehen könnte, wenn er in Gefahr war. Ich war keine Pansy Parkinson, die nur sinnlos in der Luft herumfuchtelte. Außerdem hatte ich eine Schuld zu begleichen.
 

Auch Draco hatte sich inzwischen aufgerappelt und klopfte sich den Staub von den Kleidern. Er war leichenblass und seine Augen schienen größer und heller als sonst. Die Lippen hatte er so fest zusammen gepresst, dass sie nur noch zwei dünne, blutleere Striche bildeten. „Das wäre nicht nötig gewesen, Potter“, sagte er gepresst, doch in seinen Augen las ich etwas anderes. Und als er sich abwandte und mit seinem Gefolge davon stolzierte, entging mir nicht, dass seine feingliedrigen Hände zitterten.
 


 

„Was war das??“, keuchte ich, als wir uns im Gemeinschaftsraum in die Sessel vor dem Kamin fallen ließen. Das Entsetzen hatte mich immer noch nicht aus seinen Klauen entlassen.
 

„Ach“, winkte Ron ab. „Vermutlich war es ein Schülerstreich. Niemand außerhalb des Slytherinhauses kann Malfoy leiden!“ Und er am aller wenigsten, das las ich in seinem Gesicht.
 

„Nein Ron“, sagte Hermine ernst und schüttelte ihren buschigen Lockenkopf. „Das war alles, aber kein gewöhnlicher Schülerstreich. Sicher, niemand mag Malfoy, aber es gibt auch keinen, der ihn so abgrundtief hasst, dass er ihn umbringen will.“
 

„Umbringen“, schnaubte Ron. „Du glaubst, dass ihn das umgebracht hätte?“

„Es hätte zumindest böse ins Auge gehen können. So weit würden nicht einmal deine Brüder gehen, Ron- und sie haben den Bogen oft überspannt.“
 

Ich schwieg und ließ die beiden die Sache ausdiskutieren. Irgendwie beschlich mich ein seltsames Gefühl, wenn ich daran dachte. Irgendetwas stimmte da nicht. Und ich hatte so das Gefühl, dass das kein Spaß, sondern blutiger Ernst gewesen war. Aber wen hatte Draco derart gegen sich aufgebracht?
 

„Vielleicht war es Peeves“, mutmaßte Hermine schließlich. „Ihr wisst doch, wie sehr er geschmacklose Scherze liebt.“ Doch nicht einmal sie klang wirklich überzeugt davon.
 


 

Die nächsten Wochen waren ruhig. Natürlich hatte ich meine Umgebung in den ersten Tagen nach diesem Zwischenfall scharf beobachtet, um rechtzeitig reagieren zu können, falls wieder etwas ähnliches passierte, aber alle Statuen blieben an ihren Platz und kein Schüler geriet in Lebensgefahr. Worüber ich sehr erleichtert war. Schließlich war ich bereit zu glauben, dass es sich vielleicht doch um einen äußerst dummen Schülerstreich oder einen Unfall (wer wusste schon, wie morsch dieses Schloss tatsächlich war?) handelte, auch wenn ein schaler Nachgeschmack blieb.
 

Auch Draco spürte anscheinend, dass irgendetwas an dieser Sache faul war und seine nervöse Angespanntheit machte mich nur noch unruhiger. Den anderen fiel das Merlin sei Dank nicht auf. Sie waren vollauf damit beschäftigt, sich gegen Malfoys bissige Kommentare zur Wehr zu setzen, denn er war nach dem Vorfall mit der Statue besonders reizbar. Doch nach der ersten Woche entspannte er sich allmählich wieder. Es schien fast so, als könnten wir wieder zu geordneten Verhältnissen übergehen.
 

Draco hatte sich zwar kein einziges Mal persönlich bedankt, aber ich verstand warum. Er als mein ärgster Rivale konnte doch nicht einfach „Danke“ zu mir sagen. Schon gar nicht vor den anderen Slytherins, die ihn nun ständig umringten. Das würde seinen Ruf gefährlich ins Wanken bringen. Aber er hatte zumindest eine der Schuleulen vorbei geschickt. Auf dem Stück Pergament hatte nur ein einziges Wort des Dankes gestanden, aber ich hütete es wie meinen Augapfel, weil ich gar nicht damit gerechnet hatte, dass er sich tatsächlich bedankte. Aber anscheinend war Draco trotz allem, was andere über ihn dachten, gut erzogen.
 

Zaubertränke wurde für uns Gryffindorschüler zu etwas noch weitaus Schlimmerem als dem schlichten Albtraum, den der Unterricht bisher dargestellt hatte. Snape war schon immer sehr parteiisch gewesen, doch jetzt schwang er sich zu ganz neuen Höhen auf. Ein schiefer Blick auf Malfoy genügte und es gab Punktabzug für Gryffindor. Ein falsches Wort zu ihm und es hagelte Strafarbeiten. Und als trügen wir die Schuld an allem Übel dieser Welt, drangsalierte er die Schüler unseres Hauses mehr denn je. Neville war nur noch ein zitterndes Nervenbündel.
 

Eigentlich sollte ich Professor Snape fürchten, so wie er sich im Moment aufführte, und ich wollte nicht leugnen, dass es mir vor den Zaubertrankstunden graute, aber irgendwie erinnerte er mich plötzlich an eine- wenn auch sehr grimmige- Glucke. Malfoy war schon immer sein Lieblingsschüler gewesen, doch nun versuchte Snape stärker denn je, ihn vor allem Unbill (zu dem insbesondere Schüler des Hauses Gryffindor zählten) zu schützen.
 

Die Sache mit der Statue schien ihn ziemlich aufgeschreckt zu haben. Schließlich saßen sie beide irgendwie im selben Boot. Sie waren beide Todesser und arbeiteten beide gegen Voldemort- Draco hatte es zumindest einmal getan und es war nicht auszuschließen, dass er es wieder tun würde. Möglicherweise fühlte sich Professor Snape deshalb umso mehr verantwortlich für den Malfoy-Erben.
 

Doch das machte es für mich nicht leichter. Es schien fast, als würde Snape mir die Schuld dafür geben, dass Draco fast erschlagen worden wäre. Aber ich war ja sowieso sein erklärter Hass-Schüler. Deshalb wunderte es mich auch nicht besonders.
 

Und auch in dieser Stunde hatte er sich eine neue Gemeinheit ausgedacht. Er stellte uns zu Paaren zusammen, weil der Zaubertrank, den wir dieses Mal brauten nicht ganz einfach und alleine viel zeitaufwändiger war. Und natürlich waren es immer Gryffindor-Slytherin-Pärchen. Snape legte es geradezu darauf an, uns möglichst viele Punkte abzuziehen. Diese Stunde war ein pures Austesten unserer Geduld und Willensstärke- wie lange würden wir es ertragen, dass die Slytherins uns piesackten, bevor der erste etwas Unüberlegtes tat und sich zur Wehr setzte?
 

Das war so himmelschreiend ungerecht, doch keiner protestierte, sondern beugte sich schweigend und mit zusammen gepressten Lippen Snapes Willen. Pansy und Hermine starrten sich kühl an, aber Pansy konnte wirklich nicht davon reden Pech gehabt zu haben- schließlich würde ihr Hermine mit Sicherheit zu einer guten Note verhelfen. Anders sah es für den armen Neville aus. Goyle starrte ihn finster aus seinen dumpfen Schweinsäugelein an und Neville kauerte sich ängstlich zusammen und warf mir hilfesuchende Blicke zu.
 

Doch ich konnte nichts für ihn tun, denn in diesem Moment war Snape am Ende der Pärchen-Liste angekommen.... und nur Draco und ich waren noch übrig. Mein Herz machte einen aufgeregten Satz. Er würde mich, Harry Potter, meist verhasster Gryffindor, den Snape je unterrichtet hatte, doch nicht auf Malfoy, seinen erklärten Liebling, loslassen, oder?! – Oh bitte, bitte...
 

„Nun, Potter, da Sie und Mister Malfoy die einzigen sind, die noch übrig sind und Mister Malfoy es aufgrund seiner außergewöhnlichen Begabung für Zaubertränke sicher schaffen wird, auch ohne Ihre Hilfe zurecht zu kommen, schlage ich vor, dass Sie nach vorne an den Lehrertisch kommen.“
 

Ich schnappte entsetzt nach Luft und Snapes Augen glitzerten vor bösartigem Vergnügen. Ich sollte was?! Oh, sicher. Ich würde also den Trank ganz alleine brauen müssen, ohne Hilfe und unter Professor Snapes missgünstigen Blicken und seinen schneidend sarkastischen Kommentaren. Wenn ich nicht plötzlich irgendwelchen außergewöhnlichen Kräfte entwickelte, dann würde es an ein Wunder grenzen, wenn ich den Trank rechtzeitig fertig bekam. Und genau darauf zielte diese Schikane wohl auch ab.
 

Warum ließ Dumbledore Snapes despotische Lehrmethoden überhaupt zu? Ich sah ein, dass er ihn nicht einfach rauswerfen konnte, weil er als Spion in Dumbledores Nähe sein sollte, aus Gründen der erleichterten Informationsweitergabe und der Sicherheit, und weil er ein wirklich kompetenter Lehrer war, der sich aufs Brauen von Zaubertränken verstand, wie kein Zweiter, aber konnte man ihm denn nicht vorschreiben, wie er zu unterrichten hatte? Ich erwartete ja nicht, dass er plötzlich Blumen streute und Süßigkeiten an Gryffindors verteilte, aber war ein kleines bisschen Fairness zu viel verlangt?
 

Doch Hilfe kam nicht von Dumbledore, sondern ganz unerwartet von jemand anderem.
 

„Herrgott Potter! Jetzt leg den Opferblick ab und komm her! Das ist ja nicht zu ertragen.“ Alle Augen richteten sich auf Malfoy und im Kerker wurde es totenstill. Auch ich starrte ihn einige Augenblicke mit offenem Mund an.
 

Snape zog die Augenbrauen zusammen. „Mister Malfoy-“
 

„Ich habe mir in den Ferien das Handgelenk verstaucht, Professor, und es will immer noch nicht richtig. Ich brauche jemand, der die kleinen Arbeiten für mich erledigt.“ Das war glattweg gelogen, doch nur zwei Personen in diesem Raum wussten das.
 

Schnell setzte ich mich in Bewegung und ging zu Draco, bevor er es sich anders überlegen konnte. Snapes stechender Blick folgte mir und er sah aus, als wäre Weihnachten abgesagt worden. Vermutlich fragte er sich genauso wie ich, warum Draco für mich log....
 

„Wenn du es vermasselst, Potter, und den Trank versaust, verhexe ich dich in einen Warzenfrosch, bevor du ‚Feuerblitz’ sagen kannst“, fauchte Malfoy und langsam kam wieder Leben in die Schüler. Die Slytherins hatten wohl beschlossen, dass Dracos plötzliche Güte darauf beruhte, dass er mich lieber selbst quälen wollte, indem er mich die ganze Arbeit tun ließ.
 

Ich sah ihn erleichtert an, doch sein Gesichtsausdruck änderte sich nicht im Geringesten. Nun ja, besser so, als vorne am Lehrertisch diesen komplizierten Zaubertrank brauen zu müssen. Viel besser sogar! Genaugenommen war es sogar das, was ich mir heimlich gewünscht hatte. Die anderen Gryffindors schienen sich allerdings nicht sicher zu sein, ob Malfoy wirklich die bessere Alternative zu Snape war und warfen mir mitleidige Blicke zu.
 

Von da an hatte ich nicht mehr zu tun, als Dracos unfreundlich gezischten Anweisungen zu folgen und konnte mir sicher sein, dieses Mal eine Spitzennote zu bekommen. Oh, Snape würde sicher tagelang Bauchschmerzen haben! Die meiste Zeit arbeiteten wir schweigend nebeneinander her und ab und zu riskierte ich einen Blick zu meinem Partner, der hochkonzentriert seine Zutaten vorbereitete und den Basistrank ansetzte.
 

Einmal, als ich ihn beinahe eine Minute gedankenversunken anstarrte, warf er mir einen raschen, ärgerlichen Seitenblick zu und ich wandte mich schnell wieder meinen Papaverales-Wurzeln zu, bevor er eine entsprechende Bemerkung machen konnte.
 

Am Ende der Stunde blubberte unser Trank schließlich friedlich vor sich hin und ich war zufrieden. Ein Blick in die Runde zeigte mir, dass es längst nicht alle so weit gebracht hatten, wie Malfoy und ich. Seamus rührte in seinem Kessel, der eine viel zu zähflüssige Masse enthielt, Ron und Blaise waren immer noch dabei die letzten Zutaten hineinzugeben und Neville blickte unglücklich auf den hellgrünen Inhalt seines Kessels, der eigentlich dunkelblau sein sollte.
 

Doch bevor ich schon wieder Mitleid für ihn empfinden konnte, klopfte es an der Tür und Filch kam hereingeschlurft. Er musterte uns voller Abscheu und wandte sich dann Snape zu. „Kann ich Sie kurz sprechen, Professor?“ Überrascht hob ich eine Augenbraue. Was konnte es wohl geben, das Filch mit Snape bereden musste?
 

Professor Snape warf einen Blick in den Raum und für einen Moment verweilten seine Augen bei Nevilles Kessel. „Longbottom- wenn Sie etwas anrühren, bevor ich zurück bin, schwöre ich Ihnen, dass ich Ihnen für den Rest des Schuljahres Strafarbeiten aufbrummen werde!“ Damit rauschte er aus dem Raum und Filch schloss die Tür hinter sich.
 

„Was soll das?“, fragte ich Draco unauffällig.
 

„Ist das nicht offensichtlich?“, zischte er mir aus den Mundwinkeln zu. „Snape versucht herauszubekommen, wem ich es zu verdanken habe, dass ich beinahe erschlagen worden wäre. Sollte es kein Schüler gewesen sein, so hätte sich der Eindringling ja irgendwo in der Schule verstecken müssen. Und Filch kennt sich im Schloss aus und weiß, in welchen Nischen man sich verkriechen könnte.“
 

Ich bezweifelte jedoch, dass wir es mit einem Todesser zu tun hatten. Sie würden auf ihrer Jagd nach Draco sicher nicht so weit gehen, ihn bis ins Schulgebäude zu verfolgen- ob sie es überhaupt schaffen würden, war die zweite Frage. Schließlich war Hogwarts durch alle möglichen Zauberbanne geschützt. Obwohl...... das Dunkle Mal war auch vom Schulgelände aufgestiegen..... Aber selbst angenommen, es war wirklich ein Schulfremder, der die Statue auf Draco hatte kippen lassen, er wäre doch sicher nicht so dumm und würde nach diesem Vorfall in Hogwarts bleiben, wo doch sicherlich die ganze Schule vorsichtshalber durchkämmt würde. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Filch Snape irgendetwas Positives von seiner zweiwöchigen Suche (immerhin hatte das Schloss gewaltige Ausmaße) berichten konnte. Und möglicherweise war es ja doch nur ein dummer, aber äußerst gefährlicher Streich gewesen....
 

Eine pelzige Berührung an meinem Bein ließ mich nach unten blicken. Mrs. Norris streifte mit hoch aufgerichtetem Schwanz zwischen den Tischen herum und musterte alle Schüler wachsam aus ihren seltsamen Lampenaugen. Es schien, als wolle sie für Snape in die Bresche springen, so lange er nicht da war.
 

Ich ahnte es Sekunden, bevor es geschah. Vielleicht lag es an dem merkwürdigen Geruch nach faulen Eiern, der plötzlich in der Luft lag, oder daran, dass Malfoys Kessel seltsam knackte und sein Inhalt mit einem Mal brodelte, statt weiterhin friedlich vor sich hin zu köcheln. Oder aber, es war einfach reiner Instinkt, der mich handeln ließ. Jedenfalls zögerte ich keinen Moment.
 

„Vorsicht!“ Ich griff nach Dracos Roben, zerrte ihn grob und blitzschnell auf den Boden und rollte mich herum, so dass wir unter der Tischplatte landeten und sein warmer Körper auf mir zu liegen kam. Seine Augen weiteten sich vor Überraschung, dann verengten sie sich zornig, doch bevor er mich anfauchen konnte, gab es einen ohrenbetäubenden Knall und Flüssigkeit spritzte in alle Richtungen. Die Schüler schrieen auf und irgendetwas ätzte sich wenige Augenblicke später durch die angekohlte Tischplatte.
 

„Runter“, keuchte ich und gab Draco einen unsanften Schubs. „Weg!“ Dieses Mal reagierte er sofort, rollte sich von mir herunter und sprang auf der vorderen Tischseite auf die Beine. Ich krümmte mich zusammen und folgte ihm so schnell ich konnte. Und keine Sekunde zu früh! Dort, wo eben noch unsere Köpfe gewesen waren, tropfte etwas von undefinierbarer Farbe zischend auf den Steinfußboden.
 

Die Kerkertür flog auf und Snape stand mit unheilverkündend aufgebauschtem Umhang und wütend zusammengekniffenen Augen im Raum: „LONGBOTTOM!! HABE ICH NICHT-“ Er verstummte, als er sah, dass Neville Kessel noch intakt war. Sein Blick wanderte über alle anderen Tisch und kam schließlich bei uns an.
 

Ich schluckte, als mir das Chaos im Klassenzimmer bewusst wurde. Von Dracos Kessel war nur noch der Boden übrig, der Rest steckte in Form von scharfkantigen Splittern, in den Wänden und Tischen, in der Tafel und in der Haut von Schülern, die das Pech hatte, zu nahe bei uns zu stehen. Rasch sah ich mich nach meinen Freunden um und stellte mit Erschrecken fest, dass Ron nicht mit heiler Haut davon gekommen war. Er blutete aus mehreren kleinen Schnittwunden und Hermine, die am anderen Ende des Raumes gestanden hatte und deshalb verschont geblieben war, war sofort zu ihm geeilt, jedoch auf halber Strecke erstarrt, als Snape in den Raum gestürzt war.
 

Der Tisch war auch nicht mehr zu gebrauchen, denn die Explosion hatte ihn schwarz verfärbt und durch das sich stetig vergrößernde Loch in der Mitte, tropfte diese ätzende Flüssigkeit. Auch einige Schüler hatten Spritzer davon abbekommen und wimmerten vor Schmerz, wagten aber nicht sich zu rühren, so lange Snape zornbebend im Türrahmen stand.
 

Seine stechenden, schwarzen Augen ruhten immer noch auf Malfoy und mir. „Auf die Krankenstation mit allen, die etwas abbekommen haben“, befahl er mit aschfahlem Gesicht und drei Viertel der Schüler rannte fluchtartig aus dem Raum. Ich fühlte Hermines besorgten Blick auf mir ruhen. Wahrscheinlich nahm sie an, dass auch ich nicht ungeschoren davon gekommen war. Ich lächelte ihr beruhigend zu und schüttelte den Kopf und sie erwiderte mein Lächeln erleichtert, um dann eilig hinter Ron aus dem Raum zu verschwinden. Vermutlich, um ihn zu trösten.
 

„Ich- ich war es nicht“, stammelte ich, denn Snapes Blick, der mich immer noch festnagelte, kam mir allmählich anklagend vor. „Ich schwöre, ich-“
 

„Halt den Mund, Potter“, fauchte Snape und ich schwieg gehorsam. „Die Stunde ist hiermit beendet. Sie können gehen.“ Die verbliebenen Schüler flohen eilends und auch Draco und ich kamen dieser Aufforderung hastig nach. Doch als ich mich in Richtung des nächsten Unterrichtsraumes wenden konnte, packte Malfoy mich am Arm und zog mich mit Bestimmtheit in die andere Richtung. Tiefer hinein in das Labyrinth des Kerkers, bis er mich schließlich in eine Nische drängte.
 

„Langsam glaube ich zu verstehen, weshalb du Voldemort immer wieder entkommst, Harry. Du scheinst eine Art Frühwarnsystem für Gefahren zu haben.“
 

Harry! Er hatte mich Harry genannt!! Doch ich schluckte meine Freude darüber rasch herunter, als ich sah, wie blass er war. Vielleicht war es lediglich ein Versehen gewesen, dass er meinen Vornamen benutzt hatte, weil er so schockiert und verwirrt war. „Ja vielleicht“, sagte ich und verzog das Gesicht. „Aber ich ziehe sie auch magisch an.“
 

Draco ging nicht darauf ein. „Du hast mir jetzt schon das zweite Mal das Leben gerettet“, sagte er ernst.
 

Ich winkte ab und trat verlegen mit einem Bein auf das andere. „Das ist doch nichts im Vergleich zu dem, was du in den Weihnachtsferien für mich getan hast. Ich stehe immer noch tief in deiner Schuld.“ Er blickte mich stumm an und ich schluckte nervös, während sich Schweigen zwischen uns ausbreitete.

Als die Stille schließlich zu laut wurde, räusperte ich mich. „Was... was war das eigentlich? Ich meine, der Trank sah doch so aus, wie er sein sollte. Warum ist er explodiert?“
 

„Das weiß ich auch nicht, Potter. Ich bin genauso ratlos wie du.“
 

„Aber wenigstens hat Snape mich nicht dafür bestraft“, seufzte ich erleichtert.

„Warum sollte er auch? Er mag ungerecht zu euch sein, aber selbst ihm ist klar, dass du herzlich wenig damit zu tun hast. Nicht einmal Longbottom hätte den fast fertigen und völlig korrekt gebrauten Trank ohne weiteres zum explodieren gebracht.“
 

„Das ist höchst merkwürdig....“
 

„Ja.... allerdings.....“, sagte Draco langsam und war immer noch totenblass. Ich an seiner Stelle wäre es vermutlich auch. Immerhin war er innerhalb von zwei Wochen in zwei mysteriöse, lebensgefährliche Unfälle verwickelt worden. „Was denkst du, was passiert wäre, wenn wir immer noch davor gestanden hätten?“, fragte er leise und senkte den Blick.
 

Es war eine rhetorische Frage und eigentlich wollte ich lieber nicht darüber nachdenken, doch die Antwort lag auf der Hand. Entweder hätte uns die Explosion schwer verletzt, wir wären von Kesselüberresten aufgespießt worden oder von oben bis unten mit dieser Säure bekleckert worden. Oder gleich alles auf einmal! Die Vorstellung war mehr als beängstigend. Was. Ging. Hier. Vor?
 

Mit einem Mal trat Draco einen Schritt auf mich zu und legte seine Hände auf meine Schultern. Mit klopfendem Herzen sah ich zu ihm auf und wusste, dass es in dieser Situation bizarr war, aber ich fragte mich, ob er mich wohl wieder küssen würde. Ich wünschte es mir. Seine silbergrauen Augen ruhten auf mir und ich musste den Kopf ein wenig in den Nacken legen, um zu ihm aufzublicken. Ob er eigentlich wusste, was für wunderschöne Augen er hatte, fragte ich mich gedankenverloren. Diese Augen luden dazu ein, in ihnen zu versinken und die Welt und alle schrecklichen Ereignisse zu vergessen....
 

Langsam beugte er sich vor. Meine Augen fielen zu und meine Wangen begannen in freudiger Erwartung zu glühen, während irgendetwas Kleines, Flauschiges in meinem Bauch umherschoss. Doch der erhoffte Kuss blieb aus.
 

„Du kommst zu spät zum Unterricht“, hauchte er mir ins Ohr, sein warmer Atem verursachte eine Gänsehaut auf meinen Armen und ich öffnete irritiert die Augen. Abrupt ließ er mich los, wandte sich ab und lief mit raschen Schritten den Gang hinunter. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich gesagt, er floh vor mir......
 


 

Jetzt ließ es sich nicht mehr leugnen, dass es jemand auf Draco abgesehen hatte. Auch, wenn ich mich fragte, wie es ihm gelungen war, unseren Trank zum explodieren zu bringen. Außer mir und Draco war niemand in der Nähe des Kessels gewesen. Hatte der Täter vielleicht einen Tarnumhang getragen? Und wenn ja, wäre es uns nicht trotzdem aufgefallen, wenn plötzlich aus dem Nichts ein paar Zutaten in den Trank gerieselt wären? Oder hatte er es mit Hilfe eines Zauberstabs gemacht? Seit Tagen zermarterte ich mir nun schon mein Hirn darüber, aber außer Kopfschmerzen hatte sich daraus nichts ergeben.
 

Hermine hatte versucht, mir zu helfen (natürlich nicht wegen Malfoy, sondern weil auch ich bei dieser Explosion in Gefahr gewesen war) und wir hatten die Zaubertrankstunde noch einmal ausführlich durchgesprochen, doch wir waren zu keinem Ergebnis gekommen. Sie weigerte sich, an die Geschichte mit dem Todesser und dem Tarnumhang zu glauben.
 

„Wann liest du eigentlich endlich mal „Geschichte Hogwarts’“? Kein Todesser kann einfach in das Schloss spazieren, um Schüler anzugreifen!“, hatte sie mich belehrt, aber auch ihre ausführliche Recherchen in der Bibliothek brachten uns nicht weiter.
 

Dann hatte sie die fantastische Idee, die Karte des Rumtreibers zu Rate zu ziehen und ich hätte mir beinahe mit der flachen Hand vor die Stirn geschlagen. Natürlich! Wenn sich jemand Fremdes im Schloss aufhielt, würde sein Name angezeigt werden. Hastig kramte ich die Karte hervor und warf aufgeregt einen Blick darauf. Doch Fehlanzeige. Auf dem Pergament waren keine unbekannten Namen zu entdecken.
 

Es war wohl unnötig zu erwähnen, dass ich mir ernsthafte Sorgen um Draco machte.
 

Sicher, wenn Snape schon so einen Aufstand wegen einer ominösen Statue gemacht hatte, die durchaus auch als Schülerstreich durchgehen könnte, dann würde er nach diesem Zwischenfall erst recht über Malfoy wachen, wie eine eifersüchtige Glucke. Die Lehrer partroulierten wieder verstärkt durch die Gänge und hatten auf uns alle ein wachsames Auge, doch irgendwie wollte sich kein Gefühl von Sicherheit einstellen.
 

Denn, angenommen es schlich tatsächlich ein Todesser unter einem Tarnumhang durch die Schule (den die Karte des Rumtreibers aus irgendeinem geheimnisvollen Grund nicht anzeigte), dann würden die Lehrer auch nichts ausrichten können bis zum nächsten Zwischenfall oder bis er sich eine grobe Unaufmerksamkeit erlaubte. Wir waren also keineswegs vor neuen Angriffen geschützt. Und prompt bekam ich den Beweis dafür.
 

Es war Samstag und ich hatte ausnahmsweise mal bis Mittag durchgeschlafen. Trotzdem fühlte ich mich immer noch schläfrig, als ich ins Bad tapste. Nach der langen, heißen Dusche war die Müdigkeit etwas verflogen, aber ich hätte nichts dagegen gehabt, gleich wieder ins Bett zu gehen. Das einzige, was mich davon abhielt, auch noch den Nachmittag zu verschlafen, war der Berg an Hausaufgaben, der inzwischen bedrohliche Ausmaße angenommen hatte.
 

„Morgen Ron“, sagte ich und gähnte ausgiebig, während ich mich umsah. „Wo ist Hermine? Sie wollte doch mit uns in die Bibliothek.“
 

„Ja“, erwiderte Ron verdrossen und ich sah ihm an, dass er genauso wenig Lust auf Hausaufgaben hatte wie ich. „Vermutlich ist sie schon vorgegangen, um uns gleich mit ihrem bereits fertigen Aufsatz für Verwandlungen unter der Nase rumzufuchteln.“ Mit einem tiefen Seufzen machten wir uns auf den Weg zur Bibliothek, doch wir hatten den Gemeinschaftsraum nicht einmal verlassen, da schwang das Portrait der fetten Dame zur Seite und Hermine stürmte mit blassem Gesicht hindurch. Um ein Haar hätte sie Ron und mich über den Haufen gerannt, doch sie stoppte gerade noch rechtzeitig und zerrte uns in eine stille Ecke.
 

„Es ist unglaublich“, wisperte sie, ihre Stimme angespannt, und japste nach Luft. „Nie hätte ich gedacht, dass jemand so weit.... dass es überhaupt möglich wäre..... es ist unglaublich“, wiederholte sie atemlos.
 

„Was denn?“, fragte Ron ungeduldig.
 

„Ich war gerade auf dem Weg zur Bibliothek, als ich einige Schüler tuscheln hörte... na ja, ihr wisst ja, was ich von Gerüchten halte.... ich wollte es erst nicht glauben. ‚Dummes Gewäsch’, habe ich gedacht, mich dann aber doch hinunter in die Kerker geschlichen, um mich von eigenen Augen zu überzeugen“, erzählte sie hastig.
 

„Wovon?!“, hakte ich nach, noch eine Spur ungeduldiger als Ron. Sie hatte die Kerker erwähnt. Da unten hausten die Slytherins. War etwa etwas mit Malfoy passiert?
 

„Der Gemeinschaftsraum der Slytherins ist total verwüstet und zerstört. Alles sieht nach einem Kampf aus. Überall auf den Gängen liegen noch die Trümmer herum. Es muss irgendwann in den frühen Morgenstunden passiert sein.“
 

Ich spürte, wie mir jegliche Farbe aus dem Gesicht wich. „Ein Kampf? Hätten wir den Lärm nicht gehört?“
 

„Harry, wir sind hier hoch oben im Turm. Wie stellst du dir das vor? Das Schloss ist groß und die Kerker der Slytherins weit weg.“
 

„Aber.... aber...“, mein Hals war plötzlich so trocken, dass ich für einen Moment nicht weiter sprechen konnte „Es war doch niemand drin, oder? Es ist doch niemand verletzt worden?“
 

„Das weiß ich nicht. Aber es gibt Gerüchte...... es heißt, der Gemeinschaftsraum sei leer gewesen... es soll sich niemand dort aufgehalten haben- bis auf.... bis auf Malfoy...“
 

wird fortgesetzt....
 

So, das war’s schon wieder. Vielen, vielen Dank für all eure lieben Kommentare- sie erhalten mich am Leben ;-) -alle der Reihe nach knuddelt-

Und bitte hinterlasst ein Lebenszeichen, ja??
 

Auf bald *wink*

Eure Fellfie



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Jitzu
2006-08-14T16:02:31+00:00 14.08.2006 18:02
Ich weiß garnicht, wie oft ich diese FF jetzt schon gelesen habe und ich glaube, ich hab noch keinen einzigen Kommi dazu hinterlassen. Jaja *geht in die stille ecke und schämt sich* Aber dafür kriegste jetzt einen^^ Wie man aus meinem ersten Satz schließen kann, finde ich diese FF echt genial. Die meisten dracoXharry-FFs sind total klischeehaft und handeln nur vom rumgeturtel, wie sie zusammenkommen, küsschen, blablablubb. Die Autoren machen sich keine mühe, sich irgendwas auszudenken und somit eine spannende story zu schreiben. Also: Respekt. Echt, ich finde das toll, dass du dir was ausgedacht hast und es gibt echt viele geniale ideen in dieser FF, die es locker mit denen J.K.Rowlings aufnehmen könnten. Außerdem finde ich deinen Schreibstil echt gut. Der Text lässt sich echt gut lesen. Weiter so^^
Dann zu diesem Kapitel: Es ist genial von dir, aber auch gleichzeitig gemein an SOLCH einer stelle aufzuhören. die spannung steigt: wer will draco an die wäsche?*hust* werd auf jedenfall weiterlesen und hoff, dass bald ein neues kappi nachkommt ;)

~Jitzu~
Von:  Hineko
2006-07-09T19:41:49+00:00 09.07.2006 21:41
Ich sag ja, fieser Cliffie << *drauf linst* Hmmm X3 *Lichtschwert zückt* Hiyaaaaa >0< *den Cliff in Grund und Boden metzelt*
Hach, das ist so befriedigend ^^
Nun aber zu wichtigeren Dingen: Wo in Merlins Namen steckt Dray? Wird Harry was unternehmen? (<-- Blöde Frage, ich weiß, war auch eher rhetorisch gemeint.) WAS wird er übernehmen? Steckt Voldie dahinter? (<-- Schon wieder so 'ne doofe Frage...) Und was macht jetzt eigentlich der Drache? Mittlerweile bin ich mir nämlich sicher, dass der da in Drays Brust schlummert. Oder eben wacht XD
Nya, bis zum nächsten Kapi ^^
Deine Hineko =^^=
Von: abgemeldet
2006-07-03T21:13:48+00:00 03.07.2006 23:13
Super Kapitel. Gemein an so einer Stelle aufzuhören. Wer will Draco ans Leder?

Gruß

Serenity


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