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Sehnsucht im Herz

Hoffnungsschimmer am Horizont
von

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Kapitel36

Hallo Leute!
 

Bin wieder da aus Tunesien und da dachte ich mir, dass ich euch sofort wieder einen Teil hinausstellen sollte :)

Danke an alle, die mir ein Kommi hinterlassen habt.ihr seid spitze :)
 

Ich hoffe, dass euch dieser neue Teil auch wieder gefallen wird.

Au revoir, euer silberengel!
 

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Ein Tag, nachdem sie abgereist waren, saß ich im Garten und lass gerade eines meiner Lieblingsbücher. Da es für mich keine große Anstrengung war, das Buch an einem Tag zu lesen, war ich auch jetzt schon fast fertig damit. Die Sonne schien und ich saß bequem auf einem Liegestuhl unter einem Apfelbaum. Obwohl es in der Sonne wahrscheinlich gute 28°C hatte, war es im Schatten angenehm kühl. Wie traurig dieses Buch doch war. Während ich so las, musste ich sehnsüchtig und wehmütig an Marie denken. Sie war in einer ähnlichen Lage, mit dem Unterschied, dass sie nicht wusste, dass sie sterben würde.

Ach Marie, wie gerne hätte ich hier eine Freundin wie dich. An Tagen wie diesem würde ich gerne mit einer Freundin in den Pool gehen und über Jungs lästern. Ja, das vermisste ich sehr. Sicher gab es hier genug Leute, mit denen ich mich unterhalten konnte und scherzen, aber einer besten Freundin würde ich alles anvertrauen können und sie würde mich verstehen.

Beim letzten Kapitel kamen mir die Tränen und ich begann zu seufzen. Wie einfach mein Leben doch war im Gegensatz zu der Romanheldin. Wie tapfer sie doch dem Tod entgegen getreten war.

"Na, sind wir wieder ein wenig sentimental?" Eine Stimme hinter mir ließ mich zusammenzucken. Schnell wischte ich mir mit meinem Shirtansatz über die Augen, damit man nicht meine Tränen sehen konnte. Anschließend wandte ich mich um und sah Paul hinter mir stehen. "Gar nicht wahr. Bei dir piepst es wohl!" Es gelang mir noch einen Moment ernst und wütend auszusehen, aber schon nach einigen Sekunden prustete ich los. Auch Paul begann zu lachen. Erfreut ihn zu sehen, setzte ich mich auf, damit er neben mir sich niedersetzten konnte, was er schließlich auch tat. "Was ließt du denn so rührseliges? Zeig schon her!" Neckend wollte ich ihm das Buch nicht geben, aber er war nun mal stärker und geschickter als ich und schon hatte er es sich geschnappt. Schnell blätterte Paul durch die Seiten und sah mich auffordernd an. "Zeit im Wind, hmm? Soll ein gutes Buch sein, habe ich zumindest gehört. Ein jedes Mädchen würde sich dabei die Augen ausheulen und ihr Herz würde verglühen. Ist das auch bei dir so?" Seine Art ließ den letzten Rest von Wehmut aus meinem Herzen verschwinden und ich strahlte ihn an. Ich versuchte mein schelmischstes Lächeln aufzusetzen. "Sieht man doch. Ich strahle wie kein zweiter Mensch. Selbst wenn, kann es dir doch egal sein." Resignierend zuckte Paul mit den Schultern und lehnte sich zurück. Erst jetzt fiel mir ein, dass ich nicht wusste weshalb er hier war. Ansonsten kündete er immer an, wann er kommen würde. Ich stützte mich auf meinen Ellbogen ab und sah ihn neugierig an. "Sag mal Paul, aus welchem Grund bist du heute hier? Habe ich vergessen, dass wir uns Treffen wollten?" Schmunzelnd blickte er hinauf in den Himmel und antwortete erst nach einer Zeit. "Braucht es denn einen Grund, wenn ich dich besuchen möchte?" "Eigentlich nicht, aber es interessiert mich schon. Komm schon, verrat es mir." Ich verzog meinen Mund bittend und anscheinend traf es nicht ganz seine Wirkung, weil Paul plötzlich loslachte.

"Du solltest einmal dein Gesicht sehen. Die Masche mit dem Zuckerschnüdchen hat bei mir außerdem keine Wirkung." Seufzend gab ich auf, mit ein wenig Bedauern. Wenn er was wollte, dann würde er es mir schon sagen.

Schweigend lagen wir nebeneinander. Irgendwo in der Ferne sangen die Vögel munter ihre Lieder und ich begann eine Melodie nachzusummen. Alles war so friedlich. Warum konnte es nicht immer so ruhig und traumhaft sein?

Ich schloss meine Augen und wäre beinahe eingeschlafen, wenn nicht Paul seine Stimme erhoben hätte. "Lea, eigentlich wollte ich dir doch etwas sagen. Wir sind gute Freunde und ich muss dir unbedingt etwas erzählen. Du wirst es nicht glauben." Meine Geduld war zu Ende, da ich so etwas überhaupt nicht besitze, und so platzte ich vor Neugierde. "Was denn?"

Um es ernster aussehen zu lassen, setzte sich Paul auf. Langsam wurde mir aber unheimlich und so tat ich es ihm gleich. Verträumt richtete er seinen Blick in die Ferne und atmete tief ein. "Gestern war ich mit einigen andern Jungs ein wenig um die Häuser ziehen. Es war einfach toll. Wir haben alle Spaß gehabt und ein wenig getrunken. Während wir so gingen, sah ich ein Liebespaar einige Häuserblocks weiter herumknutschen. Du weißt doch, dass ich in Julian verliebt war und ich war auch soweit es ging über ihn hinweg, doch bei dem Anblick musste ich wieder an ihn denken. Ich weiß, dass er mit dir zusammen ist und es freut mich für dich, aber er bedeutete mir noch immer etwas. Also versuchte ich meine Gedanken wegzutrinken und gerade als wir in einer Bar waren, da sah ich einen klasse Kerl und jede Erinnerung an Julian war weg. Kennst du solche Momente im Leben?"

Ob ich solche Momente kannte? Ich wusste nur zu gut, dass es diese gab und hatte schon genug eigene erlebt. Auf was wollte Paul hinaus und erwartete er von mir eine Antwort? Anscheinend nicht, da er einfach weiterfuhr mit seiner Geschichte. "Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte, also verfluchte ich meine Schüchternheit und beobachtete den Kerl heimlich. Und dann kam er plötzlich auf mich zu. Die Leute um uns herum existierten nicht und auch die Musik hörte ich nicht mehr. Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz stehen bleiben würde. Was würde jetzt passieren, ging es mir durch den Kopf. Da stand nun dieser total tolle Junge vor mir und ich war unfähig mich zu bewegen." "Ja und? Was ist dann geschehen? Sag schon und spann mich nicht so auf die Folter!" Pauls Augen schwangen zum Himmel und ich sah ihn erwartungsvoll an. "Nun, er fragte mich, ob er sich zu mir setzten könnte. Ich hatte natürlich nichts dagegen und so unterhielten wir uns ziemlich lange. Sein Name war Alex und er war 20 Jahre alt. Wir verstanden uns auf Anhieb gut und wir teilten die selben Interessen." "Wie sah er denn aus?" "Er hatte blondes, kurzes Haar und die wunderschönsten braunen Augen, die ich je gesehen habe." "Das klingt doch ganz perfekt. Ich freue mich so für dich, dass du jemanden gefunden hast." Jetzt fiel mir Paul ins Wort. "Warte mal Lea, ich bin noch nicht fertig." Ich murmelte eine Entschuldigung er und setzte seine Geschichte fort. "Naja, irgendwann war Sperrstunde und so mussten wir die Bar verlassen. Schließlich gingen wir nur so durch die Gassen und da erzählte er mir von seinem neuen Soundsystem. Du weißt ja, wie besessen ich davon bin." Ich nickte nur und seufzte innerlich. Oh ja, dass wusste ich nur zu gut. "Also gingen wir zu ihm nach Hause und er zeigte es mir. Als wir damit fertig waren, nunja.." Paul brach ab und grinste mich verlegen ab. Erst jetzt ging mir ein Licht auf. "Du meinst doch nicht etwa?" Er brachte nur ein schüchternes Nicken hervor und ich atmete tief ein. Paul hatte also tatsächlich sein erstes Mal mit einem Jungen erlebt. Es war das erste Mal, dass jemand mit mir über dieses Thema sprach. "Und, ähm, wie war es? Seht ihr euch wieder oder war es nur ein One-Night-Stand?" "Das Thema ist dir unangenehm, hmm? Naja, es war schön und um deine zweite Frage zu beantworten, wir treffen uns.." er sah auf die Uhr,".. in einer halben Stunde. Es tut mir leid, aber ich muss schon los. Ich finde es schön, dass ich eine Freundin wie dich habe, mit der ich darüber reden kann. Danke!" Ohne das ich noch etwas sagen konnte, sprang er auf, gab mir einen Kuss auf die Wange und verschwand genauso schnell, wie er gekommen war.

Ich blieb also zurück und hing meinen Gedanken nach. Über mein erstes Mal hatte ich noch gar nicht ernsthaft nachgedacht oder mit jemanden darüber gesprochen. Würde Julian bald mit mir schlafen wollen oder hatte er es gar nicht vor? Nein, er ist ein Junge und die wollen doch immer, aber würde er mich nicht abstoßen finden, wenn ich nackt vor ihm liegen würde. Bin ich dafür überhaupt schon bereit oder etwa nicht? Ob Julian der Richtige dafür wäre?

Ich sollte lieber einfach mit ihm reden. Es bringt sich nicht einfach nur darauf herumzukauen.

Also stand ich auf und wollte ins Haus gehen. Ich streckte mich noch einmal und genoss die Sonnenstrahlen, die mich trafen, als ich aus dem Schatten trat. Ich sollte den Rest des Tages am Swimmingpool verbringen, beschloss ich. Gerde als ich zum Haus stapfen wollte, kam mir Isabella entgegen und überbrachte mir das Telefon.



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