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Kinder der Hölle

Unter dem Schutz Luzifers
von

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Den Tod im Auge

Vorwort (09.03.2005) Mir ist kalt, es schneit und ich hab keine Lust mehr auf meine Vorlesung, aber ich werde heute brav durchhalten, auch wenn das heißt, dass ich heute Abend eingeschneit bin und nicht nach Hause komme. (haha) So hab ich wenigstens Zeit zum schreiben.
 

Kinder der Hölle (Teil 3)
 

"Deine Mutter?", wiederholte Gloria um sicher zu gehen, sich nicht verhört zu haben.

"Ich nenne sie eigentlich nicht so. Sie ist eine Schmarotzerin. Nichts weiter."

Leichtes Entsetzen machte sich in Glorias Gesicht breit. Sie hatte zwar im Vorfeld gewusst, dass in der Hölle kein freundlicher Umgangston herrschte. Aber das selbst die Herrscherfamilie untereinander so war. Dabei schienen Hekate und Damian ganz gut miteinander zurecht zu kommen. "Empfindest du das auch so, Damian?"

"Was?", er sah sie leicht irritiert an.

"Das deine Mutter aus dem Schloss verbannt werden sollte."

"Ich..... nun ja...", begann er stockend, bevor Hekate einschritt: "Ate ist nicht seine Mutter."

"Oh..." Betroffenheit machte sich in Gloria breit. Wahrscheinlich war es besser nicht weiter nach den Familienverhältnissen zu fragen. Sie gingen sie ja im Grunde auch nichts an. Obwohl sie es jetzt erst recht interessierte, wer Damians Mutter war.

"Also komm... bitte..." Warum versuchte er ungewollt immer höflich zu sein? "Wir haben noch die Verliese und den gesamten Westflügel vor uns."

Gloria warf noch einen fragenden Blick zu Hekate, bevor sie Damian wieder folgte.
 

Hekate konnte nur ahnen wie lange das kleine Engelchen es in der Hölle aushalten würde. Aber wenn schon das sie schockierte, würde sie nicht lange überleben. Und sie würde es nicht sein, die Gloria vorm Durchdrehen bewahren würde.

"Hekate!" Die Stimme ihres Vaters dröhnte in ihren Ohren. "Der Fährmann hat etwas für mich mitgebracht und da du heute scheinbar eh zu viel Kraft hast, kannst du es mir auch holen."

"Jawohl...", hallte Hekates Flüstern durch den Flur.

Das er sich nicht mal mehr die Mühe machte, sie zu sich zu bestellen. Scheinbar war sie auch nicht mehr wie einer seiner Handlanger. Aber widersprechen wollte sie Heute nicht, da sie ja erst vor knapp zwei Stunden aus ihrer Einzelhaft entlassen wurde. Zumal sie gern am Seelenstrom der Unterwelt spazieren ging und auch gern wissen wollte, was der "Fährmann" für ihren Vater hatte. Hoffentlich nicht noch einen Engel. Vor allen Dingen hätte sie gern gewusst, was dieser eine Engel, der schon dort war, für eine Aufgabe hatte. Denn die hatte sie, so viel war sicher. Satan holte nie jemanden ohne Grund in den Palast.

Ungewollt, dachte sie an Ate. Warum hatte er ausgerechnet sie damals gewählt? Hatte er wirkliche keine Bessere gefunden? Irgendwie bezweifelte sie es. Es gab genug mächtige Dämoninnen. Aber wohl nicht genug hübsche, denn Hekate musste neidlos anerkennen, dass ihre Mutter eine Schönheit war und sie nicht wenig ihres Aussehens geerbt hatte.

Sie ging an einem Fenster vorbei, in dem sie kurz ihr Spiegelbild sah. Aber Ausstrahlung hatte sie kurzgesagt einfach mehr. Nur die Frage ob das nun Eitelkeit oder Selbstbewusstsein war, wollte sie sich lieber nicht stellen. Sie musste sich halt selbst hin und wieder sagen, dass die schlanke Beine, verführerische Lippen und wundervolle Haare hatte. Jemand anderes tat es für sie schließlich nicht. Ob Gloria wohl ähnliche Probleme hatte? Aber im Grunde waren es ja auch keine Probleme, sondern einfach nur unsinnige, oberflächige Gedanken, mit denen sie sich immer ablenkte, weil ihre Gedanken sie sonst langsam aber sicher in den Wahnsinn trieben.

Kurz schweifte ihr Blick nach draußen in die kahle Steinwüste und in den Himmel, der eher dunkellila war und nicht rot-schwarz meliert wie sonst immer. Vielleicht war das ein Zeichen, vielleicht hatte es etwas zu bedeuten, vielleicht war Glorias Ankunft und dieser Gegenstand vom Fährmann nicht grundlos an ein und dem selben Tag eingetroffen, vielleicht sah sie aber auch einfach nur Gespenster. Aber ihr Gefühl hatte sie noch nie getäuscht.
 

Mit einem tiefen Seufzer begutachtete Gloria die eisernen Handfesseln in einem der Verliese.

"Sollen wie lieber wieder nach oben gehen?", fragte Damian schon fast mit etwas wie Besorgnis in der Stimme.

Verwirrt blickten ihn die blauen Augen an: "Sind wir hier unten denn schon fertig?"

"Nein. Ich dachte nur... du hast gerade so bedrückt ausgesehen."

Noch etwas mehr Verwunderung machte sich in ihrem Gesicht breit: "Du kennst solche Gefühle, wie Bedrücktheit?"

Seine Augen bekamen wieder diesen Ausdruck den sie nicht beschreiben konnte: "Du kennst sie doch auch, oder?"

"Ja", sie machte einen Schritt auf ihn zu, "aber mir wurde damals beigebracht, in der Hölle gäbe es so was wie Gefühle nicht."

Sie hatte ja recht, eigentlich war das eine der Regeln für das Überleben, aber Regeln waren doch da um gebrochen zu werden. Jedoch, war das keine Antwort, die er ihr geben wollte. "Gefühle sind doch das höchste Gut der Menschheit. Warum sollten wir sie dann nicht auch haben?"

Er hatte recht... irgendwo. Auch wenn es einen doch umbringen musste hier Gefühle zu haben.

Sie sah in seine Augen und plötzlich wusste sie, was sie so erschaudern ließ an seinem Blick. Es war ein sanfter Hauch von Tod.
 

Schleichend und in Gedanken versunken ging Hekate den Weg runter zum Fluss. Eine Horde verdammter Seelen wurde an ihr vorbeigetrieben. Aber eigentlich gingen sie einträchtig in Dreierreihen. Leere, stumpfe Gesichter, die man sofort vergaß, wenn man sie aus den Augen verlor. Keiner der sich verzweifelt versuchte aus der Affäre zu ziehen. Die Zeiten hatten sich eben geändert. Die Menschen glaubten nicht mehr an den Himmel und die letzte Ölung bekam für gewöhnlich auch keinem mehr. Obwohl das die letzte Chance war, eventuell zu entkommen. Die Menschheit war eben doch ne Fehlproduktion. Aber wenn gerade einige vorbeigegangen waren, hieß das doch, der "Fährmann" war schon da.

"Immer das Gleiche!" Sie raffte ihr Kleid etwas hoch und beschleunigte ihre Schritte. Hoffentlich war das die letzte Fuhre für den Tag und er war nicht gleich wieder gefahren.

"Bitte nicht..." Sie begann zu rennen.

"Bitte sei noch da." Es würde ziemlich großen Ärger geben, wenn sie ihn durch Rumtrödeln verpasst hätte.

Der Strom war schon in Sichtweite, aber das Boot konnte sie Nirgends entdecken.

"Nein..." Schwer seufzend blieb sie stehen. Das war einfach nicht ihr Tag. Nicht einmal so einfache Laufburschendienste bekam sie ohne weiteres hin. Aber Satan war selbst Schuld. Er hatte schließlich nicht gesagt, bis wann sie da zu sein hatte. Warum nur wartete der "Fährmann" nicht ein paar Sekunden... Egal, es war nun nicht mehr zu ändern. Ihr Vater konnte halt später jemand anderen schicken.

Etwas wehmütig glitt ihr Blick über das Wasser. Oder sollte sie warten? Sie hatte den Fährmann ja auch schon länger nicht mehr gesehen. Er strahle immer diese eisige Kälte aus, in der dennoch so viel Wärme lag. Die selbe Kälte, die ihr Herz plötzlich umfing.

"Es ist selten, dass ein Vertreter des Herrscherhauses geschickt wird."

Diese Stimme... Sie wirbelte herum: "Du bist doch noch hier?! Ich dachte schon ich hätte dich verpasst."

"Hatte noch einiges zu erledigen." Er wechselte die Sense von der rechten in die linke Hand.

Hekate machte einen Schritt auf die Person in dem schwarzen Mantel zu: "Du hast doch etwas für mich..."

Er zog sie an sich, unter seinen Umhang. "Ja, für dich auch", leicht strich er ihr über die Wange.

"Und was?", fragte sie mit dem unschuldigsten Blick, den so ein kleiner Dämon aufsetzen konnte.

"Alles was du willst."

Sie streckte sich zu dem von der Kapuze verhülltem Gesicht: "Wie wärs mit einem "Todeskuss"?"...
 


 

Nachwort: (06.04.2005) Teil 3... Ich bin von mir selbst erstaunt (das ich so lang durchgehalten hab)... und auch von den Wandlungen in der Geschichte. Ich bin unschuldig. Ich erzähl bloß, was sie tun ^^ . Vielleicht wird es auch irgendwann wieder interessant... oder vielleicht auch nicht. Warum sollte das Leben von den Kindern des Teufels interessanter sein wie unseres?



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