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Kinder der Hölle

Unter dem Schutz Luzifers
von

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Letzte Vorbereitungen

Vorwort: (27.06.2005) Ich hab gerade das letzte Kapitel beendet und beschlossen, dass es doch langsam voran gehen muss. Und das funktioniert ja auch nur, wenn ich weiter schreibe ^^ Hab ja Ferien und Menschen, die das hier tatsächlich lesen. Das hier ist für euch.
 

Kinder der Hölle (Teil 8)
 

"Guten Morgen, Lord."

Die Dienerin, die gerade Damian wecken wollte, blieb etwas irritiert in der Tür stehen. Normalerweise schloss er die Tür ab, wenn er Frauenbesuch hatte. Und die Person in seinem Bett war eindeutig weiblich. Sollte sie ihn nun wecken, wie es ihre Aufgabe war, oder lieber wieder gehen und so tun, als hätte sie nichts gesehen? Sie entschloss sich für das Zweite, weil es ihr wesendlich gesünder erschien. Zumal sie ja auch noch die Tochter des Herrschers wecken sollte.

Die Dienerin schlich also über den Flur zu Hekates Zimmertür. Zaghaft klopfte sie an: "Mylady, sind sie schon wach?" Sie horchte einen Augenblick, aber im Innern rührte sich nichts, also machte sie die Tür auf und blieb auch hier verwirrt im Türrahmen stehen. Das Bett was leer. Aber Hekate war niemals schon wach, das konnte nicht sein. Für gewöhnlich musste man sie mindestens zweimal wecken, bevor sie wirklich mal Anstallten machte aufzustehen.

Langsam dämmerte es der Dienerin, aber was ihr da dämmerte machte ihr Magenschmerzen. Die junge Frau, die sie eben in dem Bett jungen Gebieters gesehen hatte... konnte das sein? Groß, hübsch, lange dunkelbraune Haare... Es passte auf die junge Lady. Nein, dass konnte nicht sein und selbst wenn, ging es sie nichts an. Also ging sie unverrichteter Arbeit wieder.
 

"Oh Verdammt!"

Damian hörte jemanden fluchen, kurz darauf wackelte das Bett und ihm wurde irgendein Stoff über das Gesicht gezogen.

"Warum hat sie uns denn nicht geweckt?"

Ganz langsam fiel Damian ein, wer da so einen Aufstand machte.

"Los, du Schlafmütze! Aufstehen!", herrschte sie ihn an, "Wir haben um eine Stunde verpennt."

"Kann gar nicht sein", murmelte Damian, während er auf sah und mit einem erschrockenen Blick zur Uhr feststellte, dass es doch so war. Dabei gab es doch Leute im Schloss, die genau das verhindern sollten.

Hekate stürmte aus dem Zimmer, während Damian sich schwerfällig erhob. Das konnte ja nur ein toller Tag werden, wenn es schon so anfing.
 

Hakte schmiss ihr Nachthemd aufs Bett, griff das nächstbeste Kleid und war schon fast wieder auf dem Weg aus ihrem Zimmer. Heute hatte sie wirklich keine Lust ihren Vater wütend zu machen. Hinterher würde er sie zur Strafe noch in irgendwelche Polargebiete schicken. Auf der Erde war es schon so für Hekates Geschmack zu kalt, selbst dort, wo noch gemäßigtes Klima herrschte.

Als sie den Gang betrat, stieß sie fast mit Damian zusammen, der gehetzt und schlaftrunken aus seinem Zimmer kam.

"Normalerweise bist du doch immer langsamer als ich..."

Hekate reagierte auf diese Bemerkung nicht. Sie hatte genug damit zu tun, nicht über ihren Rocksaum zu stolpern. Klar, sie hätte auch etwas praktischeres anziehen können, aber die weibliche Eitelkeit machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Schließlich konnte sie nicht zulassen, dass Gloria sie übertrumpfte. Aber im Grunde war ihr klar, dass sie das Heute tun würde, da Hekate nicht einmal die Zeit hatte sich wirklich die Haare zu kämmen.

Plötzlich packte Damian sie am Arm: "Komm! Hier lang!"

"Aber wir müssen doch da hinten die Treppe runter und..."

"Dauert zu lange!", schnitt er ihr das Wort ab.

Hekate ließ sich in den Nebengang ziehen. Doch ihrer Meinung nach war dort nichts, außer einer Sackgasse... und... Nein, dass wollte er nicht wirklich.

Damian öffnete eine Luke in der Wand.

"Nein...", versuchte Hekate zu protestieren.

"Rein hier, sonst brauchen wir für die zwei Stockwerke noch mindestens fünf Minuten."

"Aber der Speiseaufzug!?"

Er ignorierte ihren Einwand und zog sie einfach mit sich in den kleinen Aufzug, der gerade so groß war, dass sie beide darin sitzen konnten.

Während sie runtersausten hoffte Hekate inständig , dass Gloria das nicht sehen würde.

Als Damian und Hekate noch etwas jünger waren, hatten sie öfter den Aufzug, als Abkürzung missbraucht, aber selbst sie wurden irgendwann älter.

Mit einem Ruck kamen sie zum stehen. Damian öffnete die Schiebetür zu einem schwach beleuchteten Gang, direkt neben dem Speisesaal, und somit auch in unmittelbarer Nähe der Küche. "Ich glaube die Luft ist rein."

Hekate sah Damian mit leichter Wut an: "Will ich für dich auch hoffen."

Er half ihr beim Rausklettern.

Eigentlich sollte sie ihm dankbar sein. So würde ihnen das Donnerwetter ihren Vaters erspart bleiben. Er konnte ja viele Dinge nicht leiden und Unpünktlichkeit wurde neben Ungehorsam am härtesten bestraft.

Hekate zupfte ihr schwarzes Kleid noch zurecht. So zerknittert wollte sie dem kleinen Engel nicht gegenübertreten.

"Da seid ihr ja. Ich hab schon auf euch gewartet."

Hekate verharrte in der Bewegung. Wo kam die Stimme her? Der Gang war eben doch noch leer.

"Guten Morgen, Gloria." Damians Worte bestätigten ihre Befürchtung.

"Guten Morgen", schnaubte Hekate kalt.

Hoffentlich hatte sie nicht gesehen, wie die beiden aus dem Aufzug gekrochen waren. Aber ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte sie wirklich nichts gesehen, oder sie hielt es für unnötig darauf einzugehen.

Mit einem letzten prüfenden Blick auf Damian bemerkte sie, dass er schon wieder sein Lächeln unterdrücken musste. Ein abwertend gezischtes "Männer" konnte Hekate sich nicht verkneifen, bevor sie an Gloria vorbei in den Speisesaal rauschte.

Sie würde sie einfach ignorieren, beim Essen und auch bei ihrem Aufenthalt auf der Erde. Das würde das Einfachste sein.
 

Etwas verwirrt sah Hekate sich beim Eintritt in den Saal um. Ihr Vater war noch gar nicht da, dabei legte er sonst großen Wert darauf der Erste zu sein. Er durfte sich schließlich nicht das erlauben, was keiner durfte: unpünktlich sein.

Schweigend ließ sie sich auf ihrem Platz nieder. Ihr gefielen die Häufungen von Unregelmäßigkeiten mit jeder Sekunde weniger.
 

"Hattest du eine angenehme Nacht?", fragte Damian fast im Flüsterton.

"Ja", Gloria lächelte auf ihre liebliche Weise, "Ich habe ausgesprochen gut geschlafen. Luzifer hat mir ein hübsch eingerichtetes Zimmer im ersten Stock zur Verfügung gestellt."

Damian konnte sich nicht wirklich daran gewöhnen, dass sie seinen Vater mit diesem Namen ansprach. Zumal er selbst einmal Stubenarrest bekam, als er ihn so nannte. Warum Gloria es wohl durfte?

"Sollten wir nicht reingehen?", fragte Gloria leicht unsicher.

"Ja, natürlich..." Damian hielt ihr die Tür auf.

Die beiden setzen sich, wobei Damian Hekate einen fragenden Blick zuwarf.

Sie zuckte nur mit den Schultern. Woher sollte sie auch wissen, wo er war? Das Ganze hier war für sie mindestens so ein großes Rätsel, wie für ihn.

Gloria sah erst zu Hekate und dann zu Damian, keiner von beiden machte Anstallten etwas zu sagen, oder mit dem Frühstück zu beginnen, also ließ sie es ebenfalls.

Knarrend öffnete sich die Seitentür zum Speiseraum. In eine wehende schwarze Robe gehüllt betrat der Herrscher der Unterwelt den Raum. Gloria schaute auf, während Hekate und Damian ihren Kopf in Demut beugten. Ihnen wurde zwar keine moralischen Werte wie Anstand und Gutmütigkeit beigebracht, das Einzige, was sie je gelernt hatten, war Respekt und Gehorsam ihm gegenüber.

"Ich musste noch ein paar Vorbereitungen für eure Reise treffen", erklärte er kurz, während er sich setzte.

Hekate wollte nicht mehr fragen. Diese Äußerung sagte ihr, dass alles beschlossene Sache war. Er wusste nun wann sie wohin gehen sollten und nichts hätte seine Entscheidung noch ändern können. Somit war es sinnlos darüber zu diskutieren. Er würde ihnen, wenn es an der Zeit war, sagen wo es hinging.

Hekate warf einen Blick zu Damian. Auch ihm brannten einige Fragen auf der Seele, aber er stellte sie genau so wenig...
 

Das Essen verlief ruhig und Hekate musste mit einem gehässigen Grinsen feststellen, dass es Gloria offensichtlich zu ruhig war. Sie hätte nicht gedacht, dass Engel nervös werden würden.

Satan legte sein Besteck beiseite: "Ich hoffe es hat euch alles geschmeckt."

Hekate schaute auf. Das interessierte ihn doch sonst nicht...

"Denn dies war vorerst euer letztes Mahl in der Hölle."

Damian schluckte hart. Es sollte heute schon losgehen?

"Die letzten Vorbereitungen sind getroffen. Alles was ihr braucht ist schon drüben. Ihr braucht also nicht mehr packen. Für eure Unterbringung ist gesorgt und auch Dienstpersonal steht als eurer Vormund zur Verfügung."

Nun sprang Hekate auf: "Vormund! Ich lass mir doch nicht von einem Menschen sagen..."

Satan gebot ihr mit einer Handbewegung ruhig zu sein: "Es ging nicht anders, da die Gesetze es dort so verlangen."

Damian erhob sich: "Wohin?"

"Deutschland", gab es eine knappe Antwort.

Gloria stand nun auch auf: "Dann los."
 

Nachwort: (29.06.2005) Ich werd fast schnell... Na ja der nächste Teil wird wieder dauern, dass seh ich schon kommen. Alles liebe

MG



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