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The Prince of Tennis

in exasperation
von

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Neue Probleme

Seine Kappe war tief ins Gesicht gezogen, als er dort alleine auf der Bank saß, in Gedanken versunken. In der rechten Hand hielt er ein Erfrischungsgetränk, in der anderen lag sein Schläger. Er seufzte, dann legte er den Schläger neben sich ab und hob die Ponta-Dose zum Mund. In diesem Augenblick sah er vor sich das Gesicht eines Jungen, höchstens sieben, der in einem Bett eines amerikanischen Hospitals lag und ihn trotz Schmerzen anlächelte. Ein Lächeln fuhr Ryoma Echizen über die Lippen, dann nahm er einen Schluck aus der Dose und setzte sie wieder ab.

"Hey, Chibi!", ein Junge, zwei oder drei Jahre älter als er - Ryoma bemerkte, dass ihn sein Alter noch nie wirklich interessiert hatte - mit braunrötlichem Haar, das an den Seiten abstand, kam auf ihn zu gerannt. Ein Pflaster klebte auf seiner rechten Wange, aber nicht, weil er sich dort verletzt hatte, sondern bloß als eine Art "Markenzeichen", wie er es selbst erklärte. "Wir haben uns Sorgen gemacht! Wieso hast du so früh das Feld verlassen?", Eiji Kikumaru sah ihn irritiert an und ließ sich neben Ryoma auf die Bank fallen. Ryoma sagte nichts, trank nur wieder aus der Dose, leerte sie. Kikumaru sah ihn an, zog die Stirn in Falten, dann meinte er: "Du solltest besser zurück kommen, die anderen waren auch besorgt.", während er noch sprach, erhob sich Ryoma und ließ seine Dose in einen Mülleimer fallen. "Hmm.", sagte er und hob seinen Schläger auf. Dann machte er sich mit Kikumaru wieder zurück zum Feld auf.

Auf dem Tennisfeld stand eine Gruppe von Jungen, manche still zuhörend, andere wild gestikulierend. Sie trugen alle die blau-weißen Trainingsanzüge der Seigaku Junior High. Alle bis auf einen großen Jungen mit kurzem schwarzen Haar und einer eckigen Brille. Die Gläser in dieser Brille glänzten, als er mit einem breiten Grinsen eine Plastikflasche herumschwenkte, in der sich ein hochexplosives Getränk befand, dass er selbst zusammengemixt hatte. Als Ryoma sein breites Grinsen sah, blieb er wie angewurzelt stehen und fragte Kikumaru schockiert: "Will Inui mir als Strafe für das Verlassen des Feldes sein Getränk einflößen?" Kikumaru grinste, dann sagte er lachend: "Wenn, dann nicht als Strafe, sondern als Belohnung, da er ja weiß, wie sehr du dieses Getränk liebst!", er lachte. Ja, sie alle LIEBTEN dieses Getränk! Ryoma lief ein Kribbeln den Rücken herunter.

Hinter einem Zaun, der an das Feld grenzte, stand die Trainerin, das braune, schon leicht ergrauende Haar in einem Pferdeschwanz zusammengebunden.

Ryoma und Kikumaru betraten das Feld. Kikumaru gesellte sich zu den Anderen, während Ryoma ohne Gruß oder Entschuldigung an ihnen vorbei strich und seinen Schläger auf einer Bank nahe seiner schwarzen Tasche niederlegte. Ein junger Mann stand plötzlich neben ihm, er rückte seine Brille mit den ovalen Gläsern zurecht, dann sprach er ruhig: "Was war los, Echizen?" Sein feines, strähniges Haar wehte im Wind, die Sonne schien in seine graugrünen Augen und ließ sie funkeln, was Kunimitsu Tezuka eine bedrohliche Ausstrahlung verlieh. Er war eigentlich gar nicht so kühl, wie er immer tat, nur vielleicht etwas zu nachdenklich und nicht unbedingt gesprächig. Aber da war er genau wie Ryoma.

"Durstig.", sagte Ryoma kurz und kniete dann auf den Boden, um seinen rechten Schuh wieder zuzubinden, dessen Schleife sich aufgelöst hatte.

Als er vor sich blickte, sah er für eine Sekunde wieder das Kind in dem Bett, das liebevoll auf ihn heruntersah. Wieso dachte er heute schon zum dritten Mal an ihn, fragte sich Ryoma irritiert und schüttelte den Kopf. Denn das war der eigentliche Grund gewesen, warum er vorher mitten in einem Trainingsspiel mit Momoshiro den Platz verlassen hatte.

Er erhob sich wieder und ging zu den Anderen, ließ den Kapitän des Teams hinter sich am Zaun gelehnt stehen.

Er stellte sich direkt vor Takeshi Momoshiro und sah zu ihm auf. Er grinste, als er sagte: "Sorry, Momo-chan-senpai.", mehr nicht, man musste ja nicht gleich übertreiben. Dieser grinste ebenfalls, er war Ryomas Macken schon fast gewöhnt, und hob seine rechte Hand zum Einschlagen. "Kein Problem, Kleiner." Ryoma erwiderte nichts, schlug bloß ein, und damit war der Fall erledigt. Dann schaute Momo auf seine Armbanduhr und meinte: "Meinst du, wir können das Spiel noch beenden?" Ryoma sah kurz zu Tezuka, wollte gerade nicken, als dieser meinte: "Ich denke nicht, denn Ryoma hat noch zwanzig Runden um den Platz abzutrainieren."

Ryoma sah zu Momo, zuckte kurz mit den Schultern und verließ dann das Spielfeld. Es war ihm gleichgültig, ob er nun gegen Momoshiro spielte oder zwanzig Runden lief.

Langsam trabte er an, fiel in sein Tempo und lief so die ersten sieben Runden. Als er am Spielfeld vorbei kam, in dem er vorher noch gestanden hatte, sah er, dass Oishi gegen Tezuka spielte und sich Kikumaru derweilen mit Fuji zu beschäftigen versuchte. Dieser sah in diesem Moment zu Ryoma herüber, seine blauen Augen strahlten kurz auf, dann lächelte er, wie er fast immer lächelte, und wandte sich dann wieder seinem Gegner zu. Seine hellbraunen, schon fast beigen Haare flogen mit der Kopfbewegung und legten sich dann wieder an sein Gesicht.

Schon war Ryoma wieder an dem Platz vorbei. Er joggte durch den schmalen Weg, der von einzelnen Kirschbäumen gesäumt war. Die Bäume standen in voller Blüte, jeden Morgen konnte er aus dem Fenster seines Zimmers im Tempel das Aufblühen von Kirsch- und Äpfelbäumen beobachten. Wieder wanderten seine Gedanken zu dem Jungen, den er vor acht Jahren das letzte Mal gesehen hatte. Um die gleiche Zeit war damals der Unfall dieses Jungens geschehen. Ryoma erinnerte sich an das Blut, das auf den erdigen Boden getropft war und überall in der Nähe seines Freundes waren die Kirschblüten wie rosa Tränen zu Boden gefallen, während die Bäume im Wind traurig rauschten.

Ryoma stoppte zum zweiten Mal in einer halben Stunde beim Getränkeautomaten und zog sich eine Ponta-Dose. Er öffnete sie und trank die ersten Schlücke, um auf andere Gedanken zu kommen, was leider misslang. Ryoma erinnerte sich zwar nur noch schwach an diese schreckliche Situation, da ihn ein Schock, der darauf gefolgt war, das Meiste hatte vergessen lassen, aber Bruchstücke hatten sich in seinem Unterbewusstsein eingebrannt. Aber warum musste er gerade jetzt wieder an den schwarzhaarigen Jungen denken?

Ohne dass er es bemerkt hatte, war Ryoma die zwanzig Runden gelaufen und hatte auch sein Getränk in einem Zug geleert. Als er beim Platz ankam, packten die Anderen gerade ihre Sachen zusammen. Shuichiroh Oishi, vertretender Kapitän der Seigaku-Tennismannschaft, drehte sich zu ihm um und lächelte. "Du wirst immer schneller, Ryoma. Tezuka ist vor fünf Minuten gegangen. Er sagte mir, du könnest nach deinen zwanzig Runden nach Hause. Also geh dein Zeug packen.", er zog den Reißverschluss seiner Tasche zu. Ryoma nickte und ging zu der Bank, auf der er seinen Schläger hingelegt hatte. Er verstaute ihn in der Tasche und verschloss diese, um seine Tasche dann zu schultern und sich zur Umkleide aufzumachen. Auf halbem Weg blieb er stehen und beschloss dann, doch in den gleichen Klamotten nach Hause zu gehen.

Als er aus dem Schulgelände trat, holte ihn Momo ein. "Hey, Echizen!", rief er Ryoma hinterher. Dieser drehte sich um und fragte: "Was?", dann ging er weiter. Als Momo ihn endlich eingeholt hatte, schlug er vor: "Wollen wir unser Spiel auf dem Spielfeld fortsetzten, auf dem wir damals unser erstes Double gespielt haben? Du erinnerst dich doch noch daran, oder?" Ryoma sah zu ihm auf, dann kam ein "Hm.", was bei ihm ein Ja war, worauf folgte: "Heute nicht mehr, vielleicht aber morgen. Mal schauen." Momoshiro nickte, er musste sich mit dieser Antwort zu Frieden geben, und verabschiedete sich dann von Ryoma, da sich ihre Wege trennten.
 

Als Ryoma den Tempel betrat und die Schuhe auszog, kam sein Vater herangeschlürft. "Und, was habt ihr heute alles gemacht, Kleiner?", fragte Nanjiroh neugierig und grinste. Ryoma stand auf und ging zur Treppe, die zu seinem Zimmer führte, während er sprach: "Ah, Tennis gespielt.", dann war er auch schon nach oben verschwunden. Sein Vater seufzte. "Aus dem werd ich nie was Gescheites machen können!"

Später beim Abendessen fielen kaum Worte, jedenfalls nicht von Ryoma. Doch als er aufgegessen hatte, legte er die Stäbchen beiseite und sah seinen Vater an. "Was ist, Chibi?", fragte dieser sofort. "Hast du noch mal was von Ray oder Lan gehört?", fragte Ryoma langsam, als wenn er sich herantasten müsste. Sein Vater sah ihn irritiert an, dann lachte er plötzlich. "Wie kommst du denn jetzt darauf?", fragte er zurück. Ryoma verkrampfte sich leicht und starrte seinen Vater dann böse an. "Ich habe dich nur etwas gefragt. Selbst darauf scheinst du nicht vernünftig antworten zu können.", er erhob sich und verließ das Zimmer.

Seine Cousine sah ihren Onkel nach seinem Verschwinden an und fragte: "Hätte ich ihm von dem Brief erzählen sollen?" Doch sein Vater schüttelte den Kopf und meinte dann grinsend: "Um so mehr wird er die Überraschung genießen können. Egal, wie er sie aufnehmen wird, er muss sie irgendwann bekommen. Mal schauen, ob es ihn vom Stuhl haut oder ob er wieder wütend wird." Dann lachte der Mann und erhob sich, um die Glocke läuten zu gehen und wieder in seine Photohefte schauen zu können.

Ryomas Cousine räumte den Tisch ab, um dann die Gästezimmer aufzuräumen und Betten zu beziehen.

Ryoma lag noch lange in seinem Bett und dachte an die Vergangenheit, bevor er dann endlich vom Schlaf übermannt wurde.
 

Am selben Abend stand Eiji im Badezimmer und hatte sich gerade die Zähne geputzt. Die Zahnbürste flog von der einen Zimmerhälfte in die andere und landete geräuschvoll im Becher. "Hehe no kappa!", rief Kikumaru lachend und hüpfte durchs Bad. Der Zahnputzbecher kippte vom Waschbecken, landete lautstark auf dem Mülleimer, der ebenfalls das Gleichgewicht verlor und gegen die Toilette schepperte.

"Eiji! Was machst du da oben schon wieder?", rief Eijis Schwester von unten herauf. "Ah, nichts. Nichts!", rief Eiji, als plötzlich ein kleiner Kieselstein gegen die Fensterscheibe flog. Eiji verstummte und hielt beim Aufräumen inne. Er war zwar schon im Schlafanzug, aber er zog die Vorhänge auf und sah nach unten.

Als er dort jemand Bekannten stehen sah, öffnete er das Fenster ganz und rief auf die Straße: "Oishi! Was machst du denn noch hier?" Oishi grinste nach oben. "Die Frage lautet wohl eher, was du abends noch alles im Bad machst, oder?", lachte er. Eiji kratzte sich verlegen am Kopf. "Ach das...ich war nur gut gelaunt." Kikumaru lächelte.

"Darf ich rauf kommen?", fragte Oishi nun. Kikumaru sah ihn an, dann wandte sich sein Blick zur Badezimmertüre. Er hatte abgeschlossen, unten lief der Fernseher. "Klar, komm rauf. Schaffst du das so, oder soll ich dir helfen?" Doch Oishi war schon an das Gitter getreten, an dem der Efeu hoch wuchs, und kletterte nach oben. "Ha, du hast ja schon Übung!", rief Eiji lachend, als Oishi neben ihm im Badezimmer stand. Oishi sah sich um. "Meine Güte, du hast da ja ein ganz schönes Chaos hinterlassen.", er bückte sich und stellte den Mülleimer wieder hin. "Oishi, hast du etwa alles mitbekommen?", fragte Kikumaru langsam. "Alles. Vom ,Hehe no kappa' bis zu deinem Freudentanz, ja, ich hab alles mitbekommen.", Oishi grinste den rothaarigen Jungen an und machte sich dann ans Mülleinsammeln, als Eiji sich plötzlich neben ihm hinhockte und seine Hand auf die von Oishi legte.

"Das reicht, den Rest kann ich später noch machen.", flüsterte er leise und Oishi gehorchte.
 

Am nächsten Tag nach dem Unterricht stand wieder Training auf den Tennisfeldern an. Ryoma schlenderte gerade zur Umkleidekabine, als er von Momoshiro eingeholt wurde. "Und, spielen wir heute weiter?", fragte er, als sie das kleine Häuschen betraten. "Klar.", grinste Ryoma. Er fühlte sich heute in guter Verfassung, um Momo zu besiegen.

Kurze Zeit später stand er ihm dann auf einem Tennisfeld gegenüber. Inui hatte den Beiden zum Ansporn angeboten, Gläser seines neuen "High-Grade Golden Power Remix Inui Juice Special" (oder wie auch immer) aufzufüllen, als eine Erfrischung und einen Aufbau nach dem Spiel. Sie hatten beide eindeutig abgelehnt.

Neben dem Feld stand ein kleiner Tisch mit zwei vollen Gläsern drauf, deren Inhalt seltsam rot-bräunlich aussah.

Momoshiro und Ryoma versuchten daraufhin, dass Spiel so lange wie möglich laufen zu lassen. Doch irgendwann fiel auch bei ihnen der letzte Ball, und sie waren gezwungen, das Getränk in sich hineinzuschütten.

Ryoma lag erschöpft in der Nähe der Wasserhähne, als Oishi auf ihn zutrat. Ryoma hob seinen Blick, und sofort wurde ihm wieder schlecht, aber er setzte sich trotzdem auf. Oishi grinste, aber nicht fies. Das war bei Oishi so gut wie unmöglich, wo er doch die "liebevolle Mutter" des Teams war.

Allerdings konnte jede Mutter einmal die Beherrschung verlieren, wie Ryoma später noch herausfinden würde.

"Tezuka ist zwar gerade mit organisatorischen Dingen beschäftigt, aber ich dachte mir, zur Abwechslung könnten wir doch mal gegeneinander spielen." Organisatorischen Dingen? Das hieß wohl, dass Tezuka gerade mit einem Haufen Papierkram kämpfte und sich mit Ryuzaki-sensei auseinandersetzen musste. Oder aber umgekehrt. "Ich bin zwar nicht so gut wie Tezuka, aber ich wollte dich trotzdem mal testen.", fuhr Oishi fort. Beim letzten Satz fiel Ryoma plötzlich eine Tube Sonnenmilch ein, "die man ja mal testen konnte". Trotzdem willigte er ein, denn gegen Oishi hatte er bis jetzt erst einmal gespielt und er wusste, dass der vertretende Kapitän zwar nicht zu den Favoriten der Mannschaft im Einzelmatch gehörte, aber trotzdem so einiges an Stärke vor den Anderen versteckte.

Als sie sich auf einem der Tennisfelder eingefunden hatten und das Spiel begann, fiel Ryoma schnell auf, dass es nicht einfach war, Oishi zu besiegen. Dieser war zwar nur durch das Golden Pair bekannt, aber auch alleine war er schnell, handelte verdammt geschickt und konnte super mit dem Ball umgehen.

Ryoma konnte zwar die meisten Bälle abhalten, aber viele Punke konnte er auf Oishis Feld auch nicht machen. Das Spiel würde sich ganz schön in die Länge ziehen.

Es stand gerade 3:1 für Oishi, im fünften Match waren die Punkte für beide gerade bei 15, als sich ein stürmischer Wind aufhob und die nahen Kirschbäumen zum Rauschen brachte. Eine ganze Flut von Kirschblättern löste sich von den Bäumen und wurde auf das Spielfeld getragen. Ryoma wandte seinen Blick kurz von Oishi, als er den Ball zu ihm zurückspielte, und blieb auf dem schmalen Weg hängen. Dort in dem Meer von Sakurablättern und zwischen den rosa Bäumen stand ein Junge mit fast schulterlangem schwarzem Haar, das um ihn wehte. Er trug die Uniform der Seigaku-Schule, war also ganz in dem dunkelsten Blau gekleidet. Im Gegensatz dazu stand seine fast weiße Haut. Er lächelte Ryoma besonnen an. Zwischen seinen beiden Armen hatte er einen Tennisschläger geklemmt.

Als dem Jungen, der Ryoma plötzlich so vertraut vorkam, seine Haare ins Gesicht fielen, hob er eine Hand und strich die Strähnen aus dem Gesicht.

Ryomas Augen weiteten sich, dann ließ er den Schläger fallen. Oishis Ball traf nahe seinem rechten Fuß den Boden. Oishi sah ihn irritiert an, als Ryoma das Feld verließ und sich zum Zaun aufmachte, um zu dem schwarzhaarigen Jungen zu gehen.

Ryoma war sich seiner Vorahnung nicht sicher, aber er musste es herausfinden, um sich sicher sein zu können. Als er den Platz verließ, hörte er Oishi rufen, dass er nicht einfach wieder abhauen konnte. Ryoma scherte sich nicht um das Rufen der Gruppe.

Ein paar Schritte von dem Jungen entfernt blieb Ryoma stehen. Der Junge lächelte. Vorsichtig fragte Ryoma: "Lan, bist du das?"

Ein zweiter Junge kam von einer Gabelung zu ihnen, sein kurzes blondes Haar wehte kaum im Wind, so kurz war es. In der einen Hand hielt er einen Schläger, in der Anderen zwei Bälle.

"Hi, Ryoma!", sagte er, freudig lächelnd. "Ray!", entfuhr es Ryoma. Der blondhaarige Junge nickte. Kein Zweifel, das waren die beiden Jungen, die Ryoma vor acht Jahren das letzte Mal gesehen hatte. Ray hatte sich kaum verändert.

Die Seigaku-Tennismannschaft kam vom Feld zu Ryoma hingeeilt.

"Seid wann seid ihr beiden denn auf der Seigaku-Schule?", fragte Ryoma, immer noch überrascht, die Beiden zu sehen. Lan lächelte. "Seit heute.", sprach er leise. Ryoma war überrascht, wie sehr sich Lan verändert hatte. Er sah erwachsener aus, seine Stimme war dunkler geworden, aber im Innersten war er immer noch der Junge, mit dem er vor acht Jahren so gut befreundet gewesen war, so hoffte es Ryoma.

"Ah! Das Training für die Neuen ist doch schon längst vorbei!", rief da plötzlich Kawamura von hinten. Ryoma drehte sich um und erblickte die vollständige Mannschaft hinter seinem Rücken stehen. Selbst Tezuka war nun bei ihnen.

Lan lächelte Fuji an, und plötzlich fiel Ryoma, und anscheinend auch der restlichen Mannschaft, die Ähnlichkeit zwischen den Beiden auf. Sie sahen sich beide lächelnd an, und sie standen da wie zwei Gegenteile, die zueinander gefunden hatten. Dann fiel Fujis Blick kurz zu Kikumaru und auch Lan schaute zu ihm hin. Plötzlich schien er etwas Interessantes gefunden zu haben.

Lans Lächeln starb auf seinem Gesicht, stattdessen öffnete er die Augen aus seinem Lächeln heraus und grinste dann. Seine Augen hatten fast die gleiche Farbe wie Fujis, sie waren auch so blau, aber ein wenig heller, ein bisschen eisiger. "Gegen dich würde ich gerne mal spielen, senpai!", sagte er dann ins Rauschen der Bäume hinein. Die ganze Seigaku-Tennismannschaft sah den Jungen irritiert und überrascht an, sogar Ryoma fiel auf, dass sich seine Augen geweitet hatten, wenn auch wegen eines anderen Problems.

Kikumaru lachte, dann sagte er gelassen: "Bist du dir da so sicher, Chibi?" Wo Eiji das Thema gerade ansprach, Ryoma fiel auf, dass Lan nicht viel größer war als er selbst. Der lächelnde Junge mit dem schwarzen Haar war vielleicht höchstens 1,60m groß. Lan nickte lächelnd. Ryomas Blick fiel auf Fuji, der plötzlich ziemlich ernst dreinschaute. Er hob eine Hand und sagte dann leise zu Eiji, der neben ihm stand: "Kikumaru, vielleicht solltest du nicht...", dann sah er wieder zu dem Fünfzehnjährigen vor ihm hin, der seinen Blick auf Fuji gerichtet hatte. Seine Augen funkelten eisig und der Wind stieg wieder an.

"Schon gut, Fuji. Ich muss eine Herausforderung annehmen, schon vergessen? Wir gehören zum Team, da müssen wir jederzeit auf eine Herausforderung gefasst sein.", er grinste Oishi an, dann sprach er weiter: "Lan ist dein Name, oder? Bist du noch von dem Training der Neuen aufgewärmt?" Lan nickte lächelnd auf die erste Frage, dann sagte er: "Hab gerade mit Ray gespielt. Das Training nach der Schule hat nicht mal für ein wenig Aufwärmen meiner Muskeln gesorgt." Ryoma bemerkte, dass Lans Blick ganz kurz auf sein rechtes Bein fiel, er dann aber wieder zu Kikumaru hochsah. Das Lächeln war nicht gewichen, auch wenn es kurz wie aufgesetzt aussah. Fuji sah zu Tezuka hin, der den Jungen vor sich musterte.

"Captain, darf ich spielen?", fragte Eiji vorsichtig, denn er wusste, dass das Training eigentlich noch nicht beendet war. Tezuka sah zu dem rothaarigen Jungen, dann nickte er. "Ihr seid beide aufgewärmt, also dürfte es kein Problem sein." Mit diesen Worten drehte sich Tezuka um und ging zurück zum Spielfeld.

Die Mannschaft sah noch mal zu Lan und Ray hin, dann drehten sie sich ebenfalls um und machten sich auf den Weg zum Feld. Ryoma, Lan und Ray folgten als letzte. "Was macht ihr in Japan?", fragte Ryoma plötzlich. Ray grinste, dann sprach er: "Lan wollte dich unbedingt sehen, da haben wir beschlossen...", er verstummte plötzlich, als ihm Lans böser Blick auffiel. Ryoma sah den schwarzhaarigen Jungen an. Die eisblauen Augen funkelten in der warmen Sonne, dann lächelte Lan plötzlich wieder. "Eigentlich hatte dein Vater uns aufgetragen, dich von der Schule abzuholen.", wechselte er ganz plötzlich das Thema. Ryoma blieb stehen. "Was?! Mein Vater wusste, dass ihr anreist?", fragte er, plötzlich wütend auf die Charakterzüge seines Vaters. "Klar, wir haben euch doch einen Brief geschrieben.", sagte Ray, der unsicher zu Lan blickte und sich vergewisserte, dass er nichts Falsches gesagt hatte.

Sie waren am Tennisfeld angekommen. Lan betrat nach Kikumaru das Feld und hob dann den roten Schläger auf, den Ryoma dort vorher hatte fallen lassen. Ohne dass Lan auf das "R" am Ende des Griffes achtete, drehte er sich zu Ryoma um und meinte: "Das ist deiner, oder? Fang!", Lan warf ihn mit Rechts und Ryoma fing ihn mit seiner Linken. Lan lächelte.

Eiji räusperte sich und Lan wandte sich ihm zu. "Können wir anfangen?", fragte Kikumaru. "Jederzeit.", antwortete Lan, immer noch lächelnd. Momoshiro spielte den Schiedsrichter. "Lan hat Aufschlag.", sagte er nun. Lan holte mit der linken Hand einen Tennisball aus seiner Hosentasche, in der Rechten hielt er seinen schwarzen Schläger. Er warf den Ball in die Luft und schlug ihn mit dem Schläger auf die andere Seite. Auf seinem Gesicht lag immer noch sein Lächeln.

Ryoma stand am Rand des Spielfeldes, zwischen Ray und Fuji. Interessiert beobachtete er das Spiel, als Fuji plötzlich meinte: "Inui, machst du dir Notizen?" Inui sah zu ihm hin, dann sagte er: "Nein, er ist kein Mannschaftsmitglied." Fuji blickte ihn plötzlich ernst an. "Aber er könnte schon bald eines sein.", sagte er dann. Tezuka, der zwischen Fuji und Inui stand, sah Fuji an. "Was meinst du damit?", fragte er dann. Fuji blickte zum Spielfeld und antwortete dann: "Inui, ist dir Lans Schrittfolge aufgefallen?" Ray sah irritiert von Lan zu Fuji und Inui. Ryoma blickte wieder zum Spiel hin, konzentrierte sich auf Lans Füße. Plötzlich fiel ihm etwas auf.

"Er dreht sich häufig um sich selbst, findest du nicht auch, Tezuka?", fragte Inui. Tezuka gab keine Antwort, stattdessen fragte Fuji weiter: "Kommt dir das irgendwoher bekannt vor?" Inui schüttelte den Kopf. "Das habe ich noch nie irgendwo gesehen. Es gleicht auf eine bestimmte Weise der Tezuka-Zone. Lan bewegt sich auch immer nur an einem Platz." Inui schlug sein Heft auf.

"Aber er wechselt seine Standpunkte.", sagte Tezuka plötzlich. Ray nickte, dann meinte er zu Inui: "Was schreibst du dir da denn jetzt auf?" Inui blickte ihn an, dann sagte er: "Es sind immer zwischen fünf und sieben Schritte, also bis zu sieben Bälle, die er zurück wirft, dann wechselt er den Standpunkt. Das bedeutet, dass er maximal...", Inui wollte gerade irgendwelche komplizierten Brüche aus seinem Gehirn werfen, als ihn Ray unterbrach: "Aber das sind doch alles nur Aufwärmbewegungen!" Tezuka und die anderen starrten ihn eine Sekunde lang an, dann sahen sie zum Tennisfeld zurück. Lan spielte den Ball in die rechte hintere Ecke von Kikumarus Spielfeld und Eiji erreichte ihn nicht mehr. "1:0 für Lan!", sagte Momo.

"Kikumaru-senpai schwitzt ganz schön, oder?", fragte Ryoma plötzlich. Fuji nickte, er lächelte, aber es war ein wenig verkrampft. "Während Lan gar nicht schwitzt." Ryoma zog seine Kappe jetzt weiter ins Gesicht, aber er konnte das wissende Lächeln nicht verstecken.

Plötzlich erklang Kikumarus Stimme und Oishi sah zu ihm zurück. "Spiel endlich vernünftig!", rief Eiji wütend. Lan lächelte, ein Schweißtropfen lief von seiner Stirn bis zum Kinn herunter. "Okay, ich bin aufgewärmt!", sagte er, immer noch lächelnd. Kikumaru machte seinen Aufschlag und Lan warf den Ball zu ihm zurück. Kikumaru sprang vor und erwischte den Ball, indem er sich nur mit der Linken auf dem Boden abstützte. "Ah! Du spielst Akrobatik?", fragte Lan lächelnd, als der Ball an ihm vorbeiging. Eiji nickte grinsend, dann keuchte er. Er hob einen Ball auf und warf ihn für ein neues Spiel in die Luft. Lan warf ihn zurück, aber der Ball flog ganz schön hoch. Fuji lächelte. "Chance für Kikumaru."

Eiji wischte sich den Schweiß mit dem linken Handrücken von der Stirn, dann sprang er in die Luft und sagte lächelnd: "Kikumaru-Beam!" Der Ball traf auf dem Boden auf.

Oishis Augen weiteten sich, als er Lan plötzlich neben dem Ball stehen sah. Ohne große Mühen brachte dieser den Ball zurück auf Eijis Seite. Inui schrieb etwas in sein Heft. "Er hat den Kikumaru-Beam aufgehalten?", Fuji schaute ernst zu Eiji hin. Dieser war aus der Puste und stützte sich auf seinen Oberschenkeln ab, um besser zu Luft zu kommen. "Dieses Spiel ist ganz schön ernst.", sagte Oishi leise, sein Blick verdüsterte sich. "Eiji gibt alles an Power, was er hat."

Inui nickte. "Wenn er so weitermacht, hält er nicht mehr bis zum Ende aus." Ryoma sah zu ihm hin, dann wandte sich sein Blick wieder zu dem lächelnden Lan. "2:0!", erklang Momoshiros Stimme. "Spiel endlich ernst!", schrie Eiji wütend. Lan lächelte immer noch. "Da stimmt doch was nicht.", meinte Fuji plötzlich leise. Sein Blick war ernst, als wenn er selbst gerade gegen Lan spielen würde.

Lan warf den Tennisball in die Luft und dieser schleuderte, nachdem er den Tennisschläger getroffen hatte, an Eiji vorbei. Kawamura meinte plötzlich: "War das nicht..." Inui nickte und sagte dann: "Twist Serve. Der gleiche, den Ryoma benutzt." "Nein. Nicht der gleiche!", erwiderte Ryoma. Fuji nickte ernst blickend. "Er hat dem Ball eine Drehung verliehen, sodass der Ball zwar nur schwer zurückbefördert werden kann, aber trotzdem nicht in Kikumarus Gesicht landen würde. Er spielt sehr rücksichtsvoll, dieser Lan."

Kikumaru erreichte den nächsten Ball, indem er sich nach hinten beugte und den Ball vor sich abfing. Doch er konnte den Ball nur nach oben spielen. Plötzlich stand Lan am Netz und sprang hoch. "Er ist schnell!", sagte Inui erstaunt.

Der Ball sprang an Eiji vorbei und Momoshiro rief anstatt dem Punktestand für das laufende Spiel: "Hey! Das war mein Dunk Smash!" Inui machte sich eine Notiz in seinem Heft und nickte dann. "Also der auch."

"Du spielst immer noch nicht ernst!", rief Kikumaru, als er völlig aus der Puste zurück auf die Beine kam. "Tut mir Leid, Kikumaru-senpai. Du würdest nicht standhalten, wenn ich ernst spielen würde.", als Lan das gesagt hatte, lächelte er immer noch. Eiji schnaufte verächtlich. Ryoma sah von Lan zu Ray und öffnete seinen Mund, als dieser ihn unterbrach: "Wenn du Fragen hast, dann nachher, wir wollen unseren Inui-senpai doch nicht mir Infos voll stopfen!", er lachte.

"Kikumaru-senpai!", sagte Lan plötzlich und Kikumaru sah zu ihm hin. "Du hast letzte Nacht wenig geschlafen, hab ich recht?", Lan lächelte, als er diese Behauptung äußerte. Eiji wurde plötzlich etwas rot im Gesicht, dann meinte er: "Was hat das denn mit unserem Spiel zu tun? So machst du keine Punkte, Chibi!" Mit einer ungeheuren Geschicklichkeit und Kraftaufwendung warf er den Ball zu Lan zurück und dieser flog an Lan vorbei.

Oishi ballte seine rechte Hand zu einer Faust. "Lan spielt immer noch nicht ernst, hab ich recht Ray?", fragte Fuji plötzlich. Ray nickte, dann sprach er: "Solange er lächelt, macht er nicht Ernst oder spielt keine schwierigen Bälle." Inui schrieb fleißig mit, dann fragte er: "Also war der Dunk Smash und der Twist Serve nichts besonderes?" Ryoma schüttelte den Kopf. "Die hat er schon damals oft gespielt." "Damals?", fragte Tezuka und schob seine Brille zu Recht. "3:1!", kam es von Momoshiro. Lan lächelte. "Du bist gut, Kikumaru!", sagte er. "Ich habe vor acht Jahren in den USA gegen ihn gespielt. Daher kennen wir uns.", antwortete Ryoma und blickte zu Lan zurück. Tezuka sah zu Fuji hin, der ihn ebenfalls ernst anblickte. "4:1! Seitenwechsel!"
 

Das Endergebnis war ein 6:1 für Lan. Kikumaru kam keuchend und völlig geschafft vom Feld. Die Anderen bemerkten es zwar nicht, aber er hielt sich vorsichtig an Oishis Ärmel fest, damit er nicht das Gleichgewicht verlor. Lan kam lächelnd vom Tennisfeld, der Wind ließ die Kirschbäume wieder rauschen.

"Eiji, bist du in Ordnung?", fragte Oishi leise. Kikumaru nickte, dann sagte er in einer Lautstärke, dass Fuji und Tezuka mithören konnten: "Dieser Lan ist stark. Man darf ihn wegen seiner Größe nicht unterschätzen. Er ist verdammt schnell!", Oishi reichte ihm ein Handtuch und er trocknete sein schweißnasses Gesicht.

Lan trat auf die Gruppe zu und reichte ihm die Hand hin. "Du hast gut gespielt, Kikumaru! Seit langer Zeit mal wieder jemand, der mir einen Punkt abgeknöpft hat!" Kikumaru sah zu dem Jungen und nickte dann lächelnd. Er ergriff seine Hand und meinte: "Lass uns in naher Zukunft noch einmal gegeneinander spielen!" Lan nickte lächelnd und antwortete: "Gerne!" Ryoma, Ray und Inui traten zu den Anderen. Lan sah zu Inui hoch und meinte dann: "Inui-senpai! Hast du Daten aufgeschrieben?" Inui nickte und sah auf sein Heft. "Ich werde dich im Auge behalten müssen!", er grinste. Lan nickte. "Solange ich nicht gegen dich spielen muss...", sprach er leise. Tezuka sah verwundert zu ihm und Lan lächelte ihn an. "Wenn er Daten aufschreibt, wird er wohl genau wie Ray Data-Tennis spielen. Ich mag diese Art von Tennis nicht besonders.", antwortete Lan. Inuis Blick wandte sich zu Ray. "Also sind wir von der gleichen Sorte, hm?", fragte er und fächelte sich mit seinem Heft demonstrativ Wind zu. Ray nickte lachend und meinte: "Wir können ja einen Datenaustausch starten. Ich denke, Lans Daten dürften für die des ganzen Teams ausreichen!", Lan sah ihn verwundert an. "Was hast du denn alles an Daten über mich gesammelt?", fragte er lächelnd. Fuji beobachtete ihn schweigend. "Genügend.", lachte Ray. Tezuka unterbrach die Stille, die unter dem Team ausgebrochen war und sagte laut: "Das Training für heute ist beendet!" Kawamura, Momoshiro und Kikumaru seufzten. "Das hat für heute auch gereicht!", maulte Eiji. Oishi lachte.

Sie verließen den Tennisplatz, nur Lan und Ryoma blieben noch bei Tezuka, da Ryoma noch seine Sachen zusammenpacken musste. "Wenn du noch drei Weitere im Tennis besiegst gehörst du automatisch zum Team, Lan.", sagte Tezuka. Lan nickte und meinte: "Darauf arbeite ich hin." Tezuka nickte und sprach dann zu Ryoma: "Morgen früh ist wieder vor dem Unterricht Training." Ryoma sah auf und nickte. Lan lächelte. "Ist Kaido morgen früh für irgendetwas Bestimmtes eingeplant?"

Tezuka sah zu ihm hin, dann meinte er: "Also kommst du morgen früh auch." Dann ging er. Lan lächelte besonnen, während er Tezuka hinterher sah.

"Was ist eigentlich mit deiner Verletzung? Ich dachte, der Arzt hätte dir gesagt, dass du nie wieder Tennis spielen könntest?", fragte Ryoma, als Tezuka außer Sichtweite war. Lan lächelte immer noch, sah in die Richtung, in die Tezuka verschwunden war. Dann drehte er sich zu Ryoma um und nickte nur kurz und ein "Hm!" entschwand seinen Lippen. Ryoma fiel auf, dass sein Lächeln traurig aussah. Er wollte gerade weiterfragen, als Ray erschien und zu ihnen rüber rief: "Kommt ihr?" Lan ging, ohne ein weiteres Wort zu Ryoma zu sagen, hinter Ray her, der sich auf den Heimweg gemacht hatte. Ryoma folgte ihm schweigend.
 

Eine halbe Stunde nach dem Mittagessen trat Ryoma in den Garten. Auf der Holzterasse saß Ray und blätterte in einem Tennismagazin. "Wo ist denn Lan?", fragte Ryoma. Ray blickte auf und meinte: "Er wird wahrscheinlich wieder an irgendeinem seltsamen Platz schlafen." Ryoma ließ sich neben dem Blondhaarigen nieder. "Schlafen? Früher war er aber nie einer, der viel geschlafen hat." Ray nickte, dann schloss er das Heft und legte es neben sich. "Nach dem Unfall hat sich einiges bei ihm verändert."

"Was ist denn eigentlich mit seinem rechten Bein? Ich dachte, er könne nie wieder Tennis spielen?", fragte Ryoma vorsichtig. Ray nickte wieder und sprach dann: "Acht Jahre sind eine lange Zeit, Ryoma. In den letzten acht Jahren hat Lan alles dafür gegeben, wieder gehen, rennen und vor allem Tennis spielen zu können. Ich denke, dass das auch mit eurem Versprechen zu tun hat." Ryoma sah ihn erstaunt an. "Hat er dir von unserem Versprechen erzählt?" Ray schüttelte den Kopf. "Ich habe es zufällig mitbekommen. An dem Tag wollte ich gerade ins Krankenzimmer treten, als ihr beide euch unterhalten habt. Lan hat seit dem Tag an sowieso nicht mehr viel mit mir über die Vergangenheit gesprochen." Ryoma sah von seinem Freund auf das Tennisfeld im Garten. "Verständlich.", sagte er nur. Seine Gedanken schweiften zurück zu dem Tag ihres Abschiedes.
 

Lan lag in einem weißen Bett, sein kleiner Körper von den Lacken umgeben. Ryoma stand an seiner rechten Seite und weinte große Tränen. Lan lächelte. "Dad hat gesagt, wir fliegen heute nach Japan zurück. Ich soll dort zur Schule gehen. Ich will aber bei dir bleiben, Lan!", sagte Ryoma. Lan hob seine Hand und wischte ihm übers Gesicht. "Hör auf zu weinen, Ryoma. Du möchtest doch stark werden, hast du mir gesagt." Lan hatte vor einer viertel Stunde erfahren, dass er nie wieder Tennis spielen können würde, aber er wusste nicht, wie er es seinem Freund sagen sollte. Er wollte gerade anfangen zu erklären, dass er nie wieder stark sein könnte, als Ryoma nach seiner Hand griff und sie drückte, während er sprach: "Ich verspreche dir, dass ich stark werde, Lan! Und wenn wir uns das nächste Mal sehen, dann werde ich dich im Tennis besiegen, so viel trainiert habe ich bis dahin!", er lächelte unter seinen Tränen. Lan hingen seine Worte im Hals fest, er bekam kaum Luft. Nun konnte er es Ryoma nicht mehr sagen, sonst lief er Gefahr, dass Ryoma mit dem Tennis spielen aufhörte. Das konnte Lan nicht verantworten, und so schluckte er den Kloß in seiner Kehle herunter. Dann lächelte er wieder. "Klar wirst du stark! Wenn wir uns das nächste Mal sehen, wirst du stärker sein als ich." Sie hakten ihre kleinen Finger ineinander. "Das ist unser Versprechen, Ryoma.", sagte Lan lächelnd. Sein Fuß schmerzte. Ryoma nickte und wischte sich noch mal über das Gesicht. "Das ist unser Geheimnis! Mein Flieger geht heute Abend. Ich werde dir schreiben, Lan!", damit löste er sich von seinem besten Freund und verließ das Zimmer.
 

Am ersten Tag in Japan hatte Ryoma Lan einen Brief geschrieben, und auch die vier Wochen danach. Aber er hatte nie eine Antwort von ihm bekommen. Einen Monat nach dem Umzug hatte sein Vater Ryoma erklärt, dass die Verletzung an Lans Bein unheilbar war und er nie wieder Tennis spielen können würde. Vielleicht würde er auch nie wieder gehen können. Ryoma hatte Schuldgefühle wegen des Versprechens, dass er Lan gegeben hatte, obwohl dieser wusste, dass er nie wieder stark genug sein würde um zu gehen, geschweige denn Tennis zu spielen. Ryoma hatte seinem Freund danach keine Briefe mehr geschickt.

Ryoma seufzte, dann erhob er sich wieder. "Ich werde ihn suchen gehen.", sagte er zu Ray, der ihn immer noch musterte. "Ryoma!", Ray hielt ihn kurz am Ärmel seines T-Shirts fest. "Sprich ihn nicht drauf an, okay? Er wird mit dir darüber sprechen, wenn er sich sicherer ist. Er ist ein bisschen durch die Situation verunsichert, dass er dich jetzt wieder jeden Tag sehen kann." Ryoma nickte, dann ließ Ray ihn los. Ryoma ging durch den Garten und suchte nach einem schlafenden schwarzhaarigen Jungen, der Kikumaru vor knapp zwei Stunden trotz unheilbarer Verletzung besser im Tennis geschlagen hatte, als es Ryoma jemals schaffen würde.

Nach einer geschlagenen viertel Stunde Suchen hatte Ryoma Lan endlich gefunden. Er lag auf einem der höheren Äste eines Kirschbaumes, mit dem Kopf zum Stamm. Die Beine baumelten frei in der Luft, sein Kopf war gefährlich vom Ast abgerutscht und lag nun seitlich zum Baumstamm. Es sah aus, als wenn Lan jeden Moment von dem Ast rutschen und auf den Rasen knapp drei Meter unter ihm fallen würde.

"Lan!", Ryoma war auf die ersten Äste geklettert und rüttelte nun vorsichtig an seinem schlafenden Freund. Lan öffnete verschlafen die Augen und sah ihn, kopfüber auf dem Ast hängend, noch dösend an. "Was?", fragte er leise, dann erhob er sich von der unbequemen Position. "Ich dachte, du würdest von dem Ast fallen!", Ryomas Augenbrauen zogen sich zusammen. Lan lächelte. "Hast du dir Sorgen um mich gemacht?", fragte er lächelnd. Ryoma schaute ihn erstaunt an, dann zog er seine Kappe tiefer ins Gesicht, als ihm auffiel, dass Lan mit seiner Vermutung Recht gehabt hatte. "Hm!", nuschelte er. Lan lachte.

"Ich schlafe überall ein, Ryoma. Und mir ist bis jetzt noch nie etwas passiert.", Lan stand auf und bewegte sich freihändig auf dem schmalen Ast. Ryoma sah ihn schockiert an. "Schau her!", sagte Lan und sprang. Ryoma stockte der Atem und er wollte wegschauen, aber sein Blick blieb wie gefesselt auf Lan hängen.

Lan landete auf seinen Füßen, wobei er das meiste Gewicht aber auf seinen linken Fuß verlagerte. Dann stand er auf und sah zu Ryoma hoch, der dort an den Baumstamm geklammert stand.

Ryoma seufzte und machte sich ans Herunterklettern. Als er wieder neben Lan auf festem Boden stand schimpfte er: "Mach das nie wieder!" Lan lächelte. "Warum?", fragte er und sah an dem Baum hoch. "Weil ich mir Sorgen gemacht habe, verdammt! Baka, das waren drei Meter, die du da gerade herunter gesprungen bist!", Ryoma hielt sich nicht mehr zurück. Sie waren allein in dem Garten, Ray war drinnen, und er ließ seinen Gefühlen freien Lauf. Lan lächelte immer noch. "Nur weil mein Bein kaputt ist, heißt das nicht, dass ich solche Sprünge nicht mehr machen kann.", sprach er und ließ sich im Gras nieder. Ryoma folgte seinem Beispiel und setzte sich neben Lan. "Am Anfang hatte ich zwar Angst, zu springen, aber nach acht Jahren Training schockiert mich nichts mehr so leicht.", Lan grinste. "Du hättest mich bei den ersten drei Sprüngen sehen sollen! Ich klammerte mich mit einem angstvoll verheulten Gesicht an den Baumstamm und Ray schaffte es trotz Gebrülls nicht, mich zum Springen zu bringen. Ich bin eigentlich am Anfang nur gesprungen, weil ich anders nicht von dem Baum wieder runter gekommen wäre." Lan lachte. Ryoma lehnte sich an den Baumstamm und sah ihn nicht an, als er flüsterte: "Das muss schlimm für dich gewesen sein...entschuldige meine blöden Briefe von damals. Ich wusste noch nichts von der unheilbaren Verletzung, als ich sie dir schrieb. Erst als mein Vater mir davon erzählt hat, habe ich begriffen, warum du nicht geantwortet hast.", Lan blickte ihn nicht an, seine Augen waren auf die sinkende Sonne gerichtet. "Ja, du hast Recht. Es war schlimm, aber unser Versprechen hat mich angespornt, weiterzumachen.", lächelnd drehte er seinen Kopf zu Ryoma, der ihn verwundert beobachtete. "Außerdem haben mir deine Briefe Mut gemacht. Ich konnte dir nur nicht antworten, weil ich keine Fortschritte machte und überhaupt nichts so lief wie ich es wollte. Ich wollte dir die Sorgen ersparen, Ryoma. Und dein Vater wird gleich noch was zu hören bekommen, dass er dich davon abgehalten hat, weiter zu schreiben!", Lan blickte böse zum Haus zurück. Ryoma lächelte. "Also bist du immer noch sauer auf meinen Vater. Das ist gut zu hören. Jetzt weiß ich wenigstens, dass du dich nicht vollkommen verändert hast.", grinste er. "Aber er hat mich nicht vom schreiben abgehalten, Lan. Das war mein schlechtes Gewissen.", Ryoma sah zu Boden. "Aber Nanjiroh war derjenige, der dir das schlechte Gewissen eingeredet hat. Denn erst durch seine Informationen wurdest du dir der Bedeutung deiner Briefe auf mich bewusst. Und das hat dich daran gehindert, weiter zu schreiben.", Lan schloss seine Augen, dann legte er sich ins Gras.

Die beiden lagen eine Weile still im Gras, dann sagte Ryoma leise: "Ich bin froh, dass du wieder bei mir bist, Lan." Er sah den anderen Jungen an, dann fiel ihm auf, dass dieser schon wieder eingeschlafen war.

Ryoma seufzte leise, aber er musste lächeln, als er Lan wie eine Katze schlafend im Gras liegen sah. Ray kam vom Haus herüber und sagte: "Es gibt Abendessen. Kommt ihr rein?", er war nur wenige Meter vom Haus entfernt stehen geblieben und hatte gerufen. Ryoma nickte und sagte dann: "Lan ist schon wieder eingeschlafen. Hat er nachts keine Schlafstörungen?" Ray verneinte, dann meinte er: "Schlag ihm ins Gesicht, dann ist er sofort hellwach. Sonst braucht ihr noch Stunden bis zum Haus.", er lachte, als er sich umdrehte und wieder im Haus verschwand.

Ryoma sah verwundert zu Lan herunter. Schlagen? Ryoma schüttelte den Kopf, dann rüttelte er an Lan, bis dieser wieder die Augen öffnete. Er konnte Lan nicht schlagen, nicht in so einem Augenblick.

"Es gibt Abendessen, Schlafmütze.", sagte Ryoma und stand auf. Lan erhob sich ebenfalls und folgte seinem Freund dann zurück ins Haus.
 

Zur gleichen Zeit saß Fuji bei Tezuka zu Hause am Essenstisch. Sie waren allein im Haus, der Rest der Familie war zusammen einkaufen. "Die Nudeln sind dir wieder mal gut gelungen, Tezuka.", sagte Fuji lächelnd. Tezuka sah auf seine Schüssel, dann legte er die Stäbchen beiseite. Fuji stoppte mit essen und sah Tezuka an. "Was ist los? Bekümmert dich irgendetwas?", fragte er besorgt. Tezuka sah zu Fuji hin, dann sagte er: "Dieser Lan...irgendetwas an ihm kommt mir bekannt vor." Fuji sah Tezuka eine Weile still an, dann nickte er und steckte sich ein paar Nudeln in den Mund. "Aber etwas an seinem Spiel schien nicht zu stimmen.", sagte er, als er die Nudeln herunter geschluckt hatte. Tezuka sah Fuji an, dann lächelte er. "Du meinst, dass er die ganze Zeit gelächelt hat? Da ist er nicht anders als du, Fuji." Fuji schüttelte den Kopf. "Das auch, aber ich meinte die Tatsache, dass er gar kein Problem mit Kikumarus Bällen gehabt hat. Er konnte mit seinen akrobatischen Künsten mithalten, Tezuka! Das heißt, dass er verdammt schnell ist, und er hat kaum geschwitzt. Das bedeutet, dass er eigentlich noch viel schneller ist.", Fuji sah auf seine Nudeln herunter. Tezuka nickte. "Er ähnelt dir wirklich sehr. Genau wie du versteckt er seine Kraft hinter einem Lächeln, man kann nicht erkennen, wie er verschiedene Situationen aufnimmt, was er denkt oder was er fühlt. Auch Inuis Daten werden nutzlos sein, da er in jedem Spiel mit etwas Anderem trumpfen wird.", Tezuka nahm seine Stäbchen wieder auf und rührte in seiner Schüssel. "Aber da ist noch etwas.", sagte Fuji, während er ernst in den Dampf schaute, der aus seiner Schüssel empor stieg. "Was?", Tezuka verschluckte sich an seinen Nudeln und hustete. "Er hat mit Rechts gespielt, aber er hat seinen rechten Fuß kaum belastet.", sprach Fuji. "Du meinst, er ist Linkshänder?", fragte Tezuka und trank aus seinem Glas. "Das nicht, aber ich denke, er ist an dem Bein verletzt.", Fuji leerte seine Schüssel. Tezuka stellte sein Glas wieder ab. "Du meinst, unverletzt währe er noch um einiges schneller, stimmt's?" Fuji nickte. "Ich denke, seine Schwäche sind schwere Bälle." Tezuka sah schweigend aus dem Fenster. Dann leerte er ebenfalls seine Schüssel und meinte: "Fuji, du willst gegen ihn spielen?" Fuji sah zu Tezuka hin, dann lächelte er. "Dein Gesichtsausdruck, als du dich verschluckt hast, Tezuka, wahr göttlich. Ich musste mich echt zusammenreißen, um nicht zu lachen.", wechselte er das Thema.
 

Am nächsten Morgen saßen Ryoma, Lan und Ray schon früh am Tisch und aßen ihr Frühstück. "Ah! Hab ich die japanische Küche vermisst!", sagte Ray gerade, als Nanjiroh das Zimmer betrat. Lan sah zu ihm hin und wandte sich dann seinem Fisch zu. "Schon so früh, ihr drei? Habt ihr schon wieder Training vor dem Unterricht?", Nanjiroh setzte sich an den Tisch, gegenüber von Lan. Dieser blinzelte einmal, dann sah er Ryomas Vater ernst an. "Und?"

Ryoma trank an seiner Milch, dann setzte er das Glas ab. Ray holte ein Heft heraus und schrieb etwas hinein. Ryoma beugte sich zu ihm hin und las die letzten drei Zeilen. "Ja, dicke Luft kann man das nennen.", sagte er, dann nahm er seine Stäbchen zur Hand. Lan sah zu ihm hin, dann lächelte er plötzlich wieder.

Nanjiroh seufzte und erhob sich dann. "Ich esse später, Nanako. Anscheinend bin ich hier nicht erwünscht.", lachte er. "Endlich mal richtig gedacht.", antwortete Lan kühl, dann trank er an seinem Milchglas. Nanjiroh sah Lan an, sagte aber nichts. Lan bemerkte seinen Blick, setzte das Glas laut ab und sah Ryomas Vater ebenfalls an. Seine Augen glitzerten gefährlich wie die eines hungrigen Tigers, dann lächelte er plötzlich wieder. Nanjiroh drehte sich von ihm und sagte dann: "Du bist kein einfacher Gegner mehr für mich, Lan." Er wollte gerade raus gehen, als Lan antwortete: "Und du bist gar kein Gegner mehr für mich, Greis." Er lachte leise. Ray sah von seinem Heft auf, dann schrieb er weiter. Ryoma sah von Lan zu seinem Vater, der hinter sich die Türe schloss, dann fiel sein Blick wieder in Rays Heft. "Ja, das macht ihm eindeutig Spaß.", sagte er zu dem letzten Satz, den Ray sich notiert hatte. "Schreib noch dazu, dass er immer noch gerne das letzte Wort hat und dass er am liebsten mit meinem Vater streitet, obwohl er auch bei ihm die Oberhand behält.", Ryoma grinste, als er hörte, wie sein Vater die Türe wieder aufzog. "Schreib das nicht, Bengel!", schrie Nanjiroh. "Jetzt erst recht.", Ray lachte. Lan erhob sich und brachte seinen Teller zur Spüle, dann sah er auf die anderen Beiden runter, Nanjiroh übersehend. "Beeilt euch, wenn ihr noch rechtzeitig da sein wollt. Ich bin weg!", damit zog er seine Schuhe an und verließ das Haus.

Ray seufzte. "So war er auch die letzten acht Jahre. Er wartet auf niemanden mehr, lässt sich von keinem mehr überholen.", damit stand er ebenfalls auf und schloss sein Heft. Zusammen mit Ryoma verließ er kurze Zeit später auch das Haus.

Nanjiroh sprach mit sich selbst, bis dass sich Karupin zu ihm gesellte. "Dieser Lan ist durch seinen Unfall nicht aufgehalten worden. Er ist nur noch stärker geworden. Ob Ryoma so einen Gegner zurücktreiben kann?", er blätterte in seinen Heften, dann seufzte er wieder.
 

Bei den Tennisfeldern angekommen war Lan nirgends zu sehen. Ryoma und Ray waren höchstens zehn Minuten später als Lan losgegangen. Oishi kam auf sie zu. "Gut, dass ihr hier seid! Was ist denn mit Lan los gewesen?", Oishi sah etwas besorgt aus. Ryoma hob eine Augenbraue. "Wieso? Hat er was angestellt?", fragte er. Oishi schüttelte den Kopf, dann antwortete er: "Er hat Kaido in zehn Minuten so fertig gemacht, dass dieser keine Luft mehr bekommen hat. Er ist für ein paar Minuten ohnmächtig geworden." "Was?!", Ryoma sah ihn ungläubig an. Von irgendwo flog eine leere Dose und traf Oishi fast am Kopf. "Red nicht so einen Unsinn! Ich bin nicht ohnmächtig geworden!", rief eine tiefe Stimme wütend. "Ssssh! Den Bengel mach ich fertig!", der Junge mit der grünen Bandana ging wütend an ihnen vorbei. Ray hielt ihn fest und er drehte sich mit aufblitzenden Augen um. "Was?", fragte er böse.

"Du solltest ihn heute besser nicht mehr herausfordern, Kaido.", sagte Ray vorsichtig und ließ den Jungen los. "Er hatte heute Morgen schon schlechte Laune."

"Ich denke auch, dass es für heute reicht, Kaido.", sagte Tezuka, der zu ihnen getreten war. Kaido zischelte irgendetwas Unverständliches über Momoshiro, dann ging er mit gesengtem Kopf an der Gruppe vorbei. Ryoma grinste. "Das wird Momo-chan-senpai freuen!", sagte er, und in diesem Moment kam ein lachender Momoshiro um die Ecke.

"Ryoma!", er lief auf die Gruppe zu. "Hast du schon gehört? 6:0 für Lan gegen Kaido! Nicht mal die Boomerang Snake hat gegen ihn gewirkt! Dieser Lan ist echt köstlich!", Momo lachte laut. Ryoma seufzte. "Muss Mamushi sich das jetzt den ganzen Tag von dir anhören?", aber er lächelte, als er das Momoshiro fragte. Momo nickte, dann sagte er: "Natürlich, was denkst du denn? Solch eine Chance werde ich mir nicht entgehen lassen. Ich freu mich schon auf das Training nach dem Unterricht! Haha!", lachend ging er an ihnen vorbei zu den Wasserhähnen. Ray grinste. "Geht das immer so bei euch zu? Einer macht den Anderen runter?" Fuji trat zu ihnen und schüttelte den Kopf. "Die Beiden sind schon von Anfang an Rivalen. Sie haben bei allem, was sie gemacht haben, versucht, besser als der Andere zu sein.", er lächelte, während er sprach. "Dadurch sind sie auch so viel stärker geworden."

Ray nickte, dann holte er sein Heft wieder raus und notierte sich die Information. "Ich gehe Lan suchen!", sagte Ryoma und wandte sich von dem Team ab. Inui ging an ihm vorbei und sprach Ray an, aber Ryoma hörte schon nicht mehr hin. Seine Augen schweiften über die Bäume und verschiedene Plätze. Dann kam er zu dem Getränkeautomaten und er zog sich eine Ponta-Dose. Sein Blick fiel auf das Glas des Automaten, in dem sich die Bank gegenüber spiegelte, auf der er selbst vor zwei Tagen noch gesessen hatte. Auf dieser Bank lag Lan und schlief.

Ryoma näherte sich der Bank und sah sich Lan an. Er schien keinen ruhigen Schlaf zu haben, nicht so ruhig wie am vorigen Tag. Ryoma setzte sich zu ihm und nahm seine Hand. Lans Gesichtszüge entspannten sich ein wenig, dann öffnete er verschlafen ein Auge. Ryoma ließ seine Hand los und drehte sich von ihm, sah zum Getränkeautomaten hin, während er an seiner Ponta-Dose trank. Lan erhob sich schläfrig und streckte sich dann. "Hm. Ich hab schon wieder geschlafen...", er kratzte sich am Kopf, dann sah er Ryoma an. "Wie lange sitzt du schon bei mir?", fragte Lan. Ryoma sah ihn an, dann antwortete er: "Noch keine Minute. Aber du solltest trotzdem zurück zum Training kommen, ich kann es mir nicht erlauben, wieder zu fehlen." "Wieder?", Lan sah ihn überrascht an. Ryoma nickte. "In den letzten zwei Tagen konnte ich mich nicht recht auf das Tennisspielen konzentrieren.", im Stillen dachte Ryoma an die Visionen von Lan, die er gehabt hatte. "Warum?", fragte Lan weiter. Ryoma errötete ein wenig, dann stand er auf. "Das ist egal! Komm jetzt wieder mit.", er drehte sich von Lan und wollte schon gehen, als dieser leise sprach: "Ich glaube nicht, dass das geht." "Was?", fragte Ryoma und drehte sich wieder zu seinem Freund um. "Ich habe vorhin gegen Kaido gespielt. Aber ich war sauer auf deinen Vater und hab mich vergessen. Ich habe weniger Rücksicht auf Kaido genommen als auf Kikumaru. Ich denke, dass Kaido über sein schnelles Verlieren gar nicht glücklich ist."

Ryoma trat auf Lan zu, dann packte er ihn vorsichtig am linken Arm und zog ihn zu sich hoch. "Das ist völlig egal! Du hast schon weitaus Schlimmeres durch gestanden, also wird Kaido dir auch nichts anhaben können." Lan lächelte dankbar, dann hob er seine Sachen vom Boden auf und sie machten sich zusammen zurück zu den Tennisspielfeldern.
 

Tezuka bemerkte sie als Erster. Er trat auf die Beiden zu und wandte sich an Lan, als er sagte: "Jetzt sind es nur noch zwei." Lan nickte, als zwei Jungen aus dem zweiten Jahrgang zu ihnen traten. "Captain, ehrlich gesagt, Lan hat gestern schon gegen uns gespielt.", sagte Arai ernst. "Er hat gegen uns Beide gewonnen. Ich hätte es normaler Weise nicht angesprochen, wenn es nicht so wichtig währe und er nicht schon Kikumaru-senpai und Kaido-senpai besiegt hätte."

Tezuka sah sie schweigend an, dann fragte er: "Lan, stimmt das?" Lan nickte lächelnd. "Ja.", sagte er. "Warum hast du mir verschwiegen, dass du schon gegen Vier gespielt hast?", fragte Tezuka und sah zu ihm. Lan blickte ihn verwirrt an, dann sprach er: "Mir hätte es nichts ausgemacht, gegen noch zwei weitere Gegner zu spielen, also war es mir egal." Tezuka schüttelte den Kopf. "Also, hier bei mir sind ja schon viele seltsame und arrogante Jungen aufgetaucht,", sein Blick fiel kurz auf Ryoma, dann sprach er weiter: "aber du bist noch viel seltsamer, Lan." Lan schüttelte lächelnd den Kopf. "Vielleicht bin ich auch nur arroganter.", lachte er. "Vielleicht auch das." Tezuka holte eine Liste aus seiner Jackentasche und gab sie Lan. Lans Blick fiel auf das Papier, dann sah er Tezuka fragend an. "Was ist das?"

"Das ist die Liste, auf der die Größenangaben für deinen Trainingsanzug gehören.", sagte Oishi. Er stand bei Kikumaru und sah Lan an. Ray reichte Lan seinen Stift und er trug die Daten ein. Dann reichte er den Zettel an Tezuka zurück. Dieser steckte ihn wieder in seine Jackentasche. "Da du ab heute zum Team gehörst, muss ich dir für dein Fehlen vorhin zwanzig Runden als Strafe geben.", sagte Tezuka, als er sich zu Fuji umdrehte. "Oh, okay!", sagte Lan lächelnd. Er sah zu Inui, der neben ihm stand, und wandte sich zu ihm um.

"Inui-senpai! Ich hätte da eine Bitte an dich...", die Beiden gingen zu dem Umkleideraum und Inui nickte, während er etwas in sein Heft eintrug.

Ryoma sah den Beiden verwundert hinterher. "An alle: Es wird während der Trainingszeit nicht rum gestanden! Auf die Felder, sofort!", sagte Tezuka laut, sodass niemand ihn überhören konnte. Er lehnte am Zaun, als Ryuzaki-sensei zu ihm trat. "Der neue Junge, der nun in unserem Team ist, heißt Lan, oder?", fragte sie. Tezuka nickte. "Und weiter?", Ryuzaki-sensei sah den Captain fragend an. "Wie und weiter?", fragte Tezuka zurück. "Sein Nachname. Er hat uns keinen Nachnamen genannt. Selbst die Schulleitung hat keinen Nachnamen.", Ryuzaki-sensei beobachtete Ryoma, wie er gegen verschiedene Leute spielte.

"Was? Niemand kennt seinen Nachnamen?", Tezuka sah die Trainerin verwundert an.

Inui trat auf das Feld. "Wer nicht schneller spielt, bekommt ein Glas hiervon!", sagte er und alle sahen zu ihm. Er hielt ein Glas mit einer schlammbraunen Brühe in der Rechten. Plötzlich gab sich sogar Ryoma mehr Mühe, seine Gegner schneller zu besiegen.
 

Lan lief während dessen seine zwanzig Runden. Während er an den Feldern vorbei lief, fiel ihm auf, dass die Jüngeren Pylone aus dem Geräteraum holten und auf den Feldern verteilten. Lan lief lächelnd weiter, versuchte, seinen Rhythmus zu finden.

Keuchend kam er nach den zwanzig Runden auf dem Tennisplatz an und stützte sich auf seinen Oberschenkeln ab, um nach Luft zu ringen. Kikumaru stand in seiner Nähe. "Hey, Chibi! Was ist los?", er kam besorgt auf den Jüngeren zu. Lan hob den Kopf. Er lächelte, als er sagte: "Inui-senpai! Du kannst die Stoppuhr wegstecken!"

Kikumaru sah zu Inui, der auf einen Knopf drückte und die Zeit stehen ließ. Tezuka trat auf sie zu, anscheinend interessiert an der Zeit, die Lan gelaufen war.

"Lan, Feld drei!", sagte er, ohne Lan anzuschauen. Lan nickte und verschwand. Kikumaru sah ihm nach, dann ging er zu Inui. "Wie schnell ist er gelaufen? Er schien ganz schön aus der Puste gewesen zu sein.", Kikumaru sah auf die Uhr. "Er hat für die zwanzig Runden keine 16 Minuten gebraucht.", sagte Inui und notierte sich die genaue Zeit in seinem Heft. Tezuka nahm sich die Uhr und sah auf die gestoppte Zeit. "Das heißt, er ist jede Runde um die zehn Sekunden schneller gelaufen als wir.", sagte er leise, dann löschte er die Zeit und meinte: "Kikumaru, Feld fünf." Kikumaru sah von Inuis Heft auf, dann nickte er und ging. "Tezuka, er ist schnell.", sagte Inui leise. Tezuka nickte, sah den anderen Jungen aber nicht an. "Fuji hat seine Schwäche anscheinend schon herausgefunden. Er hat es mir gestern erzählt. Leider waren wir heute Morgen nicht rechtzeitig da, um das Spiel gegen Kaido verfolgt haben zu können. Das hätte uns weiterbringen können." Inui schüttelte den Kopf. "Er hat ganz anders gegen Kaido gespielt, als wir es bei dem Spiel gegen Kikumaru beobachtet haben. Er war viel aggressiver als gestern. Er hat sich zwar von Kaido durch seinen Teil des Spielfeldes scheuchen lassen, aber er hat ihm keine Chance gegeben, seine Bälle zu erwidern. Lan hat zwar mehr Energie in sein heutiges Spiel gesteckt als gestern, aber er war trotzdem noch nicht K.O., als er mit Kaido fertig war.", Inui schloss sein Heft, dann sah er Tezuka an. "Ehrlich gesagt, Tezuka, hab ich heute so viele neue Informationen gesammelt, die zu dem Lan gestern gar nicht passen. Ich kann sie nicht miteinander verbinden.", fuhr er fort. "Du musst bei Lan auf jede Kleinigkeit achten.", sagte Ray plötzlich hinter ihm. "Selbst wenn er heute nicht das richtige gefrühstückt hätte, es hätte sein Spiel mir Kaido beeinflusst!", er lächelte. "So ist Lan nun mal." Tezuka sah den Blondhaarigen an. "Willst du nicht auch spielen, um ins Team zu kommen, so wie Ryoma und Lan?", fragte er dann. Ray schüttelte den Kopf. "Ich habe im Prinzip vor zwei Jahren mit Tennis aufgehört. Lan hat mir zu viele von seinen Daten verschwiegen, deshalb muss ich ihn besser beobachten. Außerdem macht mir das Datensammeln sowieso mehr Spaß als Tennis zu spielen." "Aber wofür sammelst du dann die Daten?", fragte Inui. Ray lachte. "Vielleicht nur, um euch zu helfen, besser zu werden.", damit ging er an den Beiden vorbei und machte sich zum dritten Feld auf.
 

Zwischen Lan und Kikumaru spielte Ryoma. Auf den gegenüberliegenden Seiten standen drei Pylone, auf verschiedenen Höhen im ganzen Feld verteilt. Lan stand Oishi gegenüber, seinen Schläger in der Rechten haltend. Ryomas Trainingspartner war Kawamura, Kikumaru spielte mit Momoshiro zusammen. Fuji stand an den Zaun gelehnt und sah den Anderen beim Spielen zu. Ray gesellte sich zu ihm.

Der Sinn des Trainings an diesem Morgen war, einen der drei Pylone zu treffen, die an den Stellen standen, wo der Gegner am schlechtesten zurückspielen konnte.

"Come on, BURNING!", rief Takashi gerade und Ryoma verfehlte den Ball, als er nach vorne stolperte. Als er sich aufrichtete, glänzten hinter ihm zwei eckige Brillengläser. Inui grinste breit und reichte ihm ein Glas mit dem schlammigen Gebräu, welches Ryoma gezwungener Maßen austrank. Sein Gesicht lief rot an, dann hustete er. Lan sah zu ihm hin, nicht lächelnd. Ryoma ließ das Glas fallen und rannte zu den Wasserhähnen.

Oishi lachte, dann warf er seinen Ball in die Luft. Der Ball traf auf dem Schläger auf, dann flog er knapp über das Netz. Lan erschien plötzlich hinter dem Netz und traf den vordersten Pylon.

"Wenn das so ist, gebe ich mich nicht so schnell geschlagen!", sagte Lan und lächelte vergnügt. Oishi nickte. "Dann werde ich es dir nicht leicht machen!" Er warf den Ball nur ein wenig in die Luft, dann traf er schon auf dem Schläger auf und sprang auf Lans Seite. Lan rannte hinter dem Ball her, dann warf er ihn auf den hintersten Pylon. Ray, der bei Fuji stand, sagte zu Oishi, während er schon wieder den nächsten Ball an Lan spielte: "Das musst du anders machen, Oishi-senpai!", dann wandte er sich an Lan und meinte: "Stell dir mal Ryoma in Boxershorts vor, Lan." Lan wurde plötzlich rot im Gesicht, dann rief er Ray zu: "Solche Gedanken sind beim Training überhaupt nicht erlaubt!" Lans Schläger traf den Ball, aber die Energie, mit der er zurückflog, war viel zu stark und der Ball sprang neben einem der Pylone auf dem Boden auf. Fuji senkte seinen Blick und sah zu der Stelle, auf welche der Ball aufgetroffen war. Inui grinste und reichte Lan eins der bereitstehenden Gläser. Oishi lachte. Lan schüttete das Getränk in sich hinein, dann meinte er lächelnd zu Oishi: "Freu dich nicht zu früh, gleich wird gewechselt!"

Inui und die anderen verstummten, sie schienen auf etwas zu warten. "Das war lecker, Inui-senpai. Was hast du da rein getan?", fragte Lan. Oishis Gesichtszüge entglitten und er blickte zu Fuji. "Genau das gleiche hat Fuji damals gefragt. Auch hat er genauso reagiert.", flüsterte er leise zu Ray.

"Na, dann wird es dir nichts ausmachen, meinen Platz einzunehmen, oder, Fuji-senpai?", fragte Lan lächelnd und zeigte auf seine Seite des Spielfeldes. Fuji schüttelte lächelnd den Kopf, dann trat er mit seinem Schläger zu Lan. "Hast du denn schon keine Lust mehr?", fragte er Lan. Lan schüttelte den Kopf, dann sprach er: "Ich denke, ich hab meine Aufgabe hier erfüllt. Ich werde mal zu den Wasserhähnen gehen und nach den anderen schauen.", Lan schritt an Tezuka und Inui vorbei und verließ den Tennisplatz.

Tezukas Blick wanderte zu dem Fleck auf Oishis Seite, den Lans letzter Ball hinterlassen hatte. "Hmmm. Ganz schön stark, der Kleine.", sagte er dann und nickte.

"Sein Ball hat zwar nicht das Ziel getroffen, aber durch Rays Gedankenanregung scheint er etwas aus der Fassung geraten zu sein.", antwortete Fuji, während er Oishis ersten Ball zurück spielte. Inui machte sich eine Notiz in seinem Heft.
 

Als er bei den Wasserhähnen ankam, umgab Lan eine Stille, die auf einem Schulgelände gespenstisch wirkte. Der Platz war von der Sonne überflutet, er war leer bis auf Ryoma, der an der Mauer der Wasserspender lehnte. Sein Gesicht war blass und er hatte die Augen geschlossen. Trotzdem merkte er, dass Lan sich besorgt über ihn beugte, da Lans Schatten auf Ryomas Gesicht fiel. Gequält öffnete er sein linkes Auge und sah zu Lan hoch. "Wie geht es dir?", fragte Lan lächelnd. Kikumaru war Lan auf dem Weg zu den Wasserhähnen bereits entgegen gekommen, zwar noch nicht ganz gesund aussehend, aber nur noch ein wenig blass um die Nase. "So geht es mir immer, wenn ich dieses hochexplosive Gemisch von Inui kosten muss.", flüsterte Ryoma und hustete. "Und dir?", fragte er dann heiser. "Ich scheine immun zu sein.", Lan setzte sich neben Ryoma auf den Boden. "Da hast du ein ganz schönes Glück, das kann ich dir versprechen!", Ryoma lächelte erschöpft.

Stumm saßen sie ein paar Minuten nebeneinander, ließen die Sonne auf ihre Haut scheinen. Ryoma wandte sich zu Lan, um sicherzugehen, dass dieser nicht wieder eingeschlafen war. Lan hob seinen Kopf und sah in den Himmel. Der Wind wurde wieder stärker und Lans Haare wehten mit den Böen. Ryoma hörte ihn leise seufzen, dann erhob er sich. "Kannst du aufstehen?", fragte Lan, während er zu Ryoma runterblickte. Er hielt dem Jüngeren eine Hand hin, um ihm zu helfen, aber Ryoma war schon aufgestanden. Lans Hand senkte sich wieder. "Wir sollten zurückgehen, ich hab irgendwie das Gefühl, dass man schon wieder auf der Suche nach uns ist.", sagte Lan leise lächelnd. Ryoma nickte und sie machten sich auf den Weg zurück.

Auf halber Strecke kam ihnen Oishi entgegen. "Ah, da seid ihr ja!", sagte er und blieb stehen. "Tezuka hat mich geschickt um nach eurem Befinden zu fragen." Lan und Ryoma traten an ihm vorbei und Oishi folgte ihnen. "Ist auch wirklich alles in Ordnung?", fragte er dann und sah Lan dabei an. Lan wandte seinen Kopf zu ihm und nickte. "Wir werden schon zum Training nach dem Unterricht erscheinen.", meinte er mit einem Blick auf seine Uhr, die anzeigte, dass es Zeit für Biologie wurde.
 

Lan war in die Klasse von Momoshiro und Kaido gekommen. Er hatte sich an einen der hinteren Fensterplätze gesetzt, an einen Einzeltisch. Neben ihm am nächsten Tisch saß Momo, der ihn aus den Augenwinkeln beobachtete. "Hey, was machst du denn da?", fragte er leise während des Matheunterrichts und deutete auf Lans Beine, die er angehoben hatte und nun waagerecht von seinem restlichen Körper ausstreckte. Lan lächelte, dann antwortete er: "Aufwärmübung."
 

In der Pause stand Momo in der Cafeteria und wartete auf sein bestelltes Essen. Fuji und Kikumaru saßen an einem Tisch ganz in der Nähe. Gerade schoben Tezuka und Oishi einen zweiten Tisch dazu, damit sie und Momoshiro sich zu den anderen Beiden setzen konnten. Momo hatte sein Essen bekommen und setzte sich gerade an seinen Platz, als Ryoma in die Cafeteria schlenderte und seinen Blick schweifen ließ. "Suchst du jemanden, Chibi?", fragte Kikumaru grinsend. "Habt ihr Lan irgendwo gesehen?", fragte Ryoma zurück. Kikumarus Grinsen wurde breiter.

"Vorhin sagte er, er suche einen ruhigen Platz.", antwortete Momoshiro. Ryoma nickte und wollte gerade gehen, als Tezuka sagte: "Geh doch mal auf dem Schuldach nachschauen." "Hm.", sagte Ryoma ohne sich wieder umzudrehen und verließ die Cafeteria wieder.
 

Er stieg die Treppen hinauf und öffnete die Türe, die auf das Schuldach führte. Auf dem Platz standen ein paar Mädchen, die hin und wieder einen scheuen Blick nach hinten warfen und kicherten. Ryoma trat aus dem Dunklen und sein Blick wandte sich zu seiner Linken. Dort lag Lan, halb an die Wand gelehnt, und schlief. Er hatte seine Arme hinter seinem Kopf verschränkt. Ein paar Mädchen sahen zu Ryoma, als dieser auf den schlafenden Lan zutrat. Er hockte sich neben den Schwarzhaarigen und wollte ihn gerade wecken, als sich seine Augen weiteten.

Auf Lans Bauch lag eine schwarze Katze, die sich dort zusammengerollt hatte und ebenfalls schlief. Wieder kicherten ein paar Mädchen hinter Ryomas Rücken.

Ryoma seufzte, dann schüttelte er Lan. Dieser öffnete verschlafen ein Auge und blinzelte ihn an. "Was ist los?", nörgelte er und streckte sich. Die Katze erwachte und sprang von Lan herunter um die Flucht zu ergreifen.

Ryoma setzte sich neben Lan auf den Boden. "Warum schläfst du in letzter Zeit so häufig?", fragte er dann. "Zuviel Training.", nuschelte Lan und lächelte. "Wie? Aber außer beim normalen Training spielst du doch nicht!", sprach Ryoma überrascht und sah Lan an. "Oh doch. Er trainiert sogar im Matheunterricht, Kleiner.", sagte da plötzlich Momoshiro von der Türe aus. Ryoma sah zu ihm auf, dann zog er seine Kappe ins Gesicht. "Im Matheunterricht?", wieder wandte er sich zu Lan. Dieser lächelte und meinte dann: "Waren nur Aufwärmübungen für nachher." "Und im restlichen Unterricht schläfst du tief und fest.", lachte Momoshiro und trat vollständig auf das Dach. Lan schüttelte seinen Kopf. "Nicht tief und fest, ich hab nur geträumt.", antwortete er ehrlich. Ryoma seufzte genervt. "Du kannst doch nicht einfach schlafen, Lan! Wie bekommst du denn mit, was im Unterricht abläuft?", fragte er dann. "Ich schlafe ja nicht die ganze Stunde. Nur hier und da mal ein paar Minuten.", beschwichtigte Lan Ryoma lächelnd. "Tja, er scheint auf jeden Fall nicht schlecht aufzufallen.", sprach Momo und sah auf die Beiden runter. Dann lachte er plötzlich. "Vielleicht sogar ganz im Gegenteil!", sein Blick wanderte zu den Mädchen, die immer noch auf dem Dach standen und ziemlich still geworden waren. Da ertönte der Gong. "Ah, wir müssen wieder, Lan. Also, auf in den Kampf!", sagte Momoshiro und streckte eine Faust in die Luft. Lan erhob sich und folgte Momo lächelnd. Ryomas Blick suchte noch einmal kurz nach der schwarzen Katze, dann machte auch er sich wieder auf, zurück in seine Klasse zu kommen.
 

Nach dem Unterricht fand sich der Tennisclub wieder auf den Feldern ein. Die Schüler wärmten sich gerade auf, als Tezuka, Inui und Ryuzaki-sensei den Platz betraten. "Aufstellen!", rief Arai und die Schüler fanden sich auf ihrem Platz ein. Die Gruppe wurde still und wartete auf Neuigkeiten ihres Captains. "Heute ist Laufen angesagt. In fast einer Woche ist der nächste Wettkampf für das Seigaku-Team aufgestellt, was bedeutet, dass Inui neue Trainingspläne aufgeschrieben hat.", sagte Tezuka und Inui verteilte einzelne Blätter an das Team, dass in der ersten Reihe stand. Lan warf einen kurzen Blick auf seinen Zettel, dann faltete er ihn zweimal und steckte ihn in seine Jackentasche. "Inui ist inoffiziell aus dem Team getreten, um uns beim trainieren zu beobachten. Bei den letzten Spielen ist aufgefallen, dass es viele Verletzte in unserer Gruppe gab, das darf dieses Mal nicht mehr passieren. Das Trainingsprogramm, das Inui aufgestellt hat, sollte wie immer ernst genommen werden. Und jetzt los!", beendete Tezuka und begann, um den Platz zu laufen. Ryoma und das restliche Team folgte, dann kamen auch die anderen Mitglieder. Inui und Ray stellten sich an den Rand und stoppten die Zeit.

Plötzlich lief Lan neben dem Captain. Tezuka sah zu ihm und meinte dann, sodass auch Oishi ihn hören konnte: "Lan, lauf bitte in deinem normalen Tempo. Du brauchst dich nicht zurückzuhalten. Umso schneller du läufst, desto mehr strengen sich auch die Anderen an, denn schließlich bekommt der Letzte wieder Inuis Getränk, diesmal Kanisterweise.", Momoshiro sah geschockt auf und rief: "Das ist doch nicht dein Ernst, Tezuka?!", auch Kikumaru maulte leise vor sich hin und erhöhte seine Schrittfolge. Schnell war er auf Oishis Höhe angelangt, der hinter Tezuka und Lan lief. Lan sah hinter sich und ihm fiel auf, dass das Team plötzlich schneller wurde und Momoshiro neben Kaido und Ryoma lief. Bevor er sich versah, lief das ganze Team in einer Reihe neben ihm und Tezuka. "Hey!", seine Augen weiteten sich, dann legte er einen Schritt zu und entfernte sich von der Gruppe. Kikumaru schnaufte, dann zog er mit und überholte Oishi und Tezuka. Tezuka ließ sich das nicht gefallen und lief einen Schritt schneller, drängte Kikumaru direkt vor Oishi. "Eiji!", schrie Oishi wütend auf, als er seinem Partner aus Versehen in die Hacken lief. Kikumaru knickte in sich zusammen und blieb auf der Stelle sitzen. Böse sah er zu Oishi auf. "Oishi, das war Absicht!", schrie er. Oishi schüttelte den Kopf, dann rief er: "Wieso läufst du auch direkt vor mir?", sein Ton war gar nicht mehr freundlich. Eiji erhob sich und stemmte seine Hände in die Hüfte. "Oh, entschuldige! Macht bitte alle Platz für den vertretenden Kapitän, damit er in Ruhe laufen kann!", er warf Oishi einen bösen Blick zu und wandte sich dann von ihm. Oishis Blick verdüsterte sich und er rannte weiter, sah Kikumaru nicht mehr hinterher. Als er die Runde beendet hatte, sah er beim Vorüberlaufen, wie Inui Kikumaru ein Glas in die Hand drückte und dieser es verbittert herunterschüttete. Dann warf er das Glas auf den Boden, blickte Oishi noch mal sauer an und ging in schnellen Schritten zu den nächsten Wasserhähnen.

Lan überrundete Oishi, auf seinem Gesicht war kein Lächeln zu sehen. Er blickte Oishi kurz an, dann sagte er schnaufend: "Konzentrier dich zuerst aufs Laufen, dann klär das mit Kikumaru.", dann lief er weiter. Oishi konzentrierte sich tatsächlich wieder aufs Laufen und überholte Lan, damit er wieder an die Gruppe anschließen konnte. Schnell hatte er die hintersten Leute der Gruppe überholt und war drauf und dran, wieder an das Team anzuschließen. Vor ihm lief Kawamura, der kurz nach hinten blickte und dann einen Zahn zulegte. Zusammen mit Takashi überholte Oishi Fuji und Momoshiro, die fast an der Spitze liefen. Ganz vorne liefen Tezuka und Ryoma, knapp hinter ihnen Kaido. Lan lief neben Fuji, aber er hatte schon eine Runde mehr gelaufen als die Anderen und war somit der Führer. Er lief nun im gleichen Tempo wie Fuji, der lächelnd zu ihm hinblickte. "Das ist nicht mein übliches Tempo, falls es das ist, was du herausfinden möchtest.", sagte er lächelnd zu Lan. Dieser antwortete schwer atmend: "Ich weiß.", dann lief er vor und fiel in Kaidos Schritttempo ein.
 

Am Ende war es Momoshiro, der als Letzter des Seigaku-Teams ankam und Inuis neustes Getränk probieren durfte. Oishi war neben Kawamura auf den Boden gesunken und sah sich nach Kikumaru um. "Wo ist denn Eiji?", fragte er Inui, als er ihn nirgendwo erblicken konnte. "Er müsste noch bei den Wasserhähnen sein.", antwortete Inui und Oishi rappelte sich auf, um ihn suchen zu gehen. Als er den Platz verließ, kam gerade der Rest des Clubs erschöpft über die Ziellinie.
 

Lan zog sich eine Ponta-Dose, dann wanderte er ein wenig herum, während er nachdachte. Er öffnete seine Dose und lehnte sich beim Trinken an einen nahe stehenden Baum, als er Geschrei hörte. Er drehte sich um und sah Kikumaru und Oishi an den Wasserhähnen stehen.

"Das hast du doch bestimmt mit Absicht gemacht!", rief Kikumaru. "Eiji! Du bist direkt vor meinen Füßen gelaufen!", rief Oishi zurück. "Dann hättest du trotzdem aufpassen müssen!" Oishi drehte sich von seinem Partner, dann meinte er wütend: "Du bist einfach zu langsam, Eiji!" Eiji sah ihn geschockt an, dann schrie er: "Gut, wenn ich dir zu langsam bin, dann sollten wir besser alles sein lassen, nicht wahr?" Oishi drehte sich zu Kikumaru um und meinte dann plötzlich: "Nein, so habe ich das nicht...", doch Kikumaru hörte Oishi schon nicht mehr zu und schrie: "Keine Partner mehr, keine Freundschaft mehr, kein Vertrauen...und auch sonst nichts mehr!", Eiji sah Oishi wütend an, Tränen glitzerten in seinen Augen. Dann wandte er sich von Oishi ab und lief davon.

Lan stand stillschweigend an dem Baum gelehnt, dann trank er seine Dose aus und ging zurück zu den Feldern.
 

Ryoma packte gerade seine Sachen zusammen, als Oishi zurückkam und zu Ryuzaki-sensei und Tezuka meinte: "Das Golden Pair wird beim nächsten Spiel nicht mitmachen können." Ryoma wandte seinen Blick den Anderen zu. Er konnte nicht fassen, was er da hörte. Ohne das Golden Pair würden sie keine Chance haben.

"Ich werde nach Eiji schauen.", sagte Fuji plötzlich. Ryoma fiel auf, dass Fuji Kikumarus Vornamen gesagt hatte, obwohl sie sich sonst immer mit Nachnamen ansprachen. Fuji verließ, ohne Tezuka anzuschauen oder auf eine Antwort zu warten, das Spielfeld. Tezuka sah Fuji hinterher, wollte ihm noch etwas sagen, besann sich dann aber anders. Lan betrat das Feld wieder und beobachtete Tezuka ein paar Sekunden ernst. "Hier läuft einiges falsch.", sagte Lan dann zu Ryoma. Dieser blickte seinen Freund irritiert an. "Was meinst du?" Lan nickt, dann lächelte er. "Also wisst ihr nicht Bescheid.", damit wandte er sich von dem restlichen Team ab und packte seine Sachen. Schweigend verließ er kurz darauf das Schulgelände, hinterließ eine unsichere Tennismannschaft.
 

Währenddessen saß Kikumaru auf den Treppen zur Sporthalle. Fuji erschien plötzlich vor ihm, sah ihn ernst an. Kikumaru wandte sich von ihm ab. Sein Gesicht war nass, seine Augen verheult. Fuji setzte sich neben Eiji und reichte ihm dann sein Taschentuch. Kikumaru nahm es dankend an sich und wischte über sein Gesicht. "Da war mehr zwischen euch als bloß die Verbindung im Tennis, oder?", fragte Fuji plötzlich. Kikumaru sah Fuji an, dann nickte er vorsichtig. "Nur Freundschaft oder noch mehr?", fragte Fuji weiter, während er auf den Boden vor ihm starrte. "Jetzt willst du bestimmt auch nichts mehr mit mir zu tun haben, oder?", wisperte Kikumaru unsicher, als er sich wieder von Fuji wandte. Fuji sah ihn überrascht an, dann lächelte er. "Es läuft so Einiges falsch in letzter Zeit, nicht wahr? Selbst zwischen mir und Tezuka...", er verstummte. Eiji sah ihn an. "Du und Tezuka?", fragte er leise. Fuji sah weg, dann nickte er. Eiji schaute wieder nach vorne, sein Blick war leer. "Ich war nicht sicher, aber so etwas habe ich mir schon gedacht, ehrlich gesagt.", sagte er dann leise. Fuji sah ihn an, er lächelte wieder. "Dabei haben wir kaum etwas angedeutet.", sagte er, dann fragte er weiter: "Also denkst du auch, dass das Golden Pair nicht mehr existiert?" Kikumaru senkte seinen Blick. "Auch? Dann hat Oishi euch also schon Bescheid gesagt... Gut, wenn er der Ansicht ist, wird es wohl so stimmen!", antwortete er bitter. Fuji legte vorsichtig einen Arm um Eiji. "Dann haben wir jetzt ein Problem.", flüsterte Fuji ernst. Eiji sah ihn an. "Was meinst du damit?"

"Eigentlich war vorgesehen, dass du und Oishi, und ich und Tezuka in den Doubles spielen. Aber das wird dann wohl nichts...", Fuji sah zur Decke. Kikumaru schniefte, dann sagte er etwas fester: "Dann spielen wir Beide zusammen! Das schaffen wir schon!" Fuji sah ihn an. "Und das macht dir wirklich nichts aus?", fragte er unsicher. Kikumaru schüttelte den Kopf. "Warum denn? Solange wir eine Chance haben, zu gewinnen..." Fuji senkte plötzlich den Blick, sein Lächeln war wie fortgewischt. "Was ist los? Habe ich was Falsches gesagt?", Eiji sah ihn unsicher an. Fuji blickte auf, dann meinte er: "Nein, das nicht, aber ich denke gerade, dass es für Tezuka und Oishi dann so aussehen wird, als ob wir uns gegen sie verbündet haben." Kikumaru stand auf, dann drehte er sich zu seinem neuen Partner um. "Mir soll's Recht sein.", meinte er trotzig und wedelte mit Fujis Taschentuch rum. "Ich werde das waschen und dir morgen wiederbringen!", damit ging er nach Hause, ließ Fuji auf den Stufen zurück. "Aber ob das wirklich der richtige Weg ist...?", flüsterte Fuji verzweifelt, dann legte er seinen Kopf auf seine Arme. "Shit. Tezuka, warum muss es gerade so kommen? Warum passiert so etwas kurz vor einem wichtigen Turnier?"
 

Als Ryoma und Ray nach Hause kamen, machte Lan gerade Mittagessen. "Wieso stehst du denn in der Küche?", fragte Ryoma irritiert. "Deine Mutter und Nanako sind einkaufen.", antwortete Lan lächelnd.

Ray ließ sich auf einen Stuhl fallen, nachdem er seine Schuhe ausgezogen hatte. Ryoma folgte seinem Beispiel. "Das ist tatsächlich ein Problem.", nuschelte er. "Was?", fragte Ray neugierig. "Dass das Golden Pair sich so plötzlich aufgelöst hat.", antwortete Ryoma. "So plötzlich wird das nicht gewesen sein.", sagte Lan und trat mit einer Pfanne aus der Küche. Ryoma sah zu ihm auf, dann meinte er: "Ich verstehe nicht, wie du das meinst." Lan stellte die Pfanne auf einem Brettchen ab, dann eilte er in die Küche, um den Brotkorb zu holen. "Von außen sieht eure Gemeinschaft innerhalb des Teams freundlich und liebenswert aus, aber wenn man sich die einzelnen Personen und ihre Probleme genauer ansieht, werden die Knoten in dem Wollknäuel immer größer.", Lan ließ sich neben Ryoma auf einem freien Stuhl nieder. Ray sah zu ihm hin, dann sagte er: "Und das kannst du schon nach drei Tagen so genau sagen?" Lan lächelte nicht, als er antwortete: "Während du dich mit deinen Daten beschäftigt hast, habe ich mich auf mein Gespür verlassen." Lan deutete auf seine Nase und seine Augen. "Gewisse Dinge kann ich immer noch gut herausfiltern, Ray." Er nahm sich seine Gabel und piekste in die Pfanne. "Was ist das?", fragte Ryoma unsicher. "Europäisch.", antwortete Lan und lächelte. "Probiert's, und wenn es euch nicht schmeckt, mach ich was anderes." Ray beugte sich vor und begutachtete den Inhalt der Pfanne. "Ist das Ei?", fragte er nach einer kurzen Zeit des Nachdenkens. Lan nickte, aß das Stück, welches er mit seiner Gabel erwischt hatte und nickte zufrieden. "Ist ganz gut geworden." Er erhob sich und machte sich auf den Weg in den Garten.

"Hast du keinen Hunger?", fragte Ryoma, während er Ei in sich schaufelte. Lan sah zu ihm zurück, dann schüttelte er lächelnd den Kopf. "Nachdem ich so viel gerannt bin bekomme ich keinen Happen runter." Damit war er nach draußen getreten.
 

Nach dem Essen ging Ray in sein Zimmer, um neu aufgeschriebene Daten zu ordnen. Ryoma holte sich seinen Schläger und ging in den Garten. Lan lag wieder unter dem Kirschbaum. Nach kurzem Überlegen gesellte sich Ryoma zu ihm und ließ sich neben dem Schwarzhaarigen im Gras nieder. "Meinst du, das Golden Pair tritt wirklich nicht zusammen im Turnier auf?", fragte Ryoma nach einigen Minuten. "Nein.", antwortete Lan leise. Ryoma fuhr erschrocken zusammen und sah ihn irritiert an, denn eigentlich hatte er damit gerechnet, dass Lan wieder schlafen würde.

"Machst du dir Sorgen?", fragte Lan plötzlich. Ryoma schloss die Augen, dann sagte er ehrlich: "Ja." Lan erhob sich und blickte Ryoma überrascht an. "Aber warum?", fragte er weiter. "Weil sie das beste Team von Seigaku waren. Wer soll denn jetzt in den Doubles spielen?", Ryoma spannte die Sehnen in seinem Schläger während er sprach.

Lan sank zurück ins Gras und schloss die Augen.

"Was ist mit Tezuka und Fuji?", fragte Ryoma plötzlich. Lan öffnete die Augen und antwortete: "Das wird auch nicht klappen." Dann schloss er die Augen wieder und fügte schläfrig hinzu: "Nicht dieses Mal."



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ScarsLikeVelvet
2006-04-15T14:32:30+00:00 15.04.2006 16:32
besteht die chance, dass da noch was hinterherkommt?
die ff gefällt mir nämlich im großen und ganzen gut ^^
hat zwar ein paar kleinere schwachstellen (lan) aber ansonsten hab ich nix zu meckern...
joa...
baikii toto
Von:  ScarsLikeVelvet
2006-04-15T14:32:10+00:00 15.04.2006 16:32
besteht die chance, dass da noch was hinterherkommt?
die ff gefällt mir nämlich im großen und ganzen gut ^^
hat zwar ein paar kleinere schwachstellen (lan) aber ansonsten hab ich nix zu meckern...
joa...
baikii toto
Von: abgemeldet
2005-03-26T21:39:36+00:00 26.03.2005 22:39
*sigh*
Du machst es mir nicht leicht...

Bitte siehe diese Kritik nicht als entmutigend oder beleidigend denn das soll sie nicht sein.
Noch ist es eine 'friede, freude, eierkuchen' Kritik...

Ich versuche so kontruktiv wie möglich zu sein, werde mich aber in manchen Sachen nicht zurückhalten können...

1.) Ich fand es (nach langer, langer, langer, langer...) Zeit sehr schwer noch einmal etwas Deutsches zu lesen, was das lesen dieser Fanfic nicht unbedingt viel leichter gemacht hat. Allerdings ist das nicht direkte Kritik, ich meine, jedem seine eigene Sprache...
Fazit allerdings...ich kann nicht unglaublich viel zu deinem Stil etc. sagen, da ich von dem ganzen Deutsch keine Ahnung mehr habe...^^;; Das hört sich alles so komisch an im Moment...verzeih mir bitte...!
Nur eine Sache die einem hin und wieder auffällt...manche Stellen sind ein wenig langatmig...(aber damit hab ich auch immer Probleme...also mach dir da nichts draus ^^;)

2.) Meine Meinung gegenüber Mary-Sues (Oder Gary-Rues oder wie auch immer...you get the idea) ist im allgemeinen sehr, sehr negativ(wie eigentlich die Algemeine perception von Mary Sues ist...)...Ich habe nichts gegen hier und da eingefügte OCs solange sie sich nicht zu überentwickeln aber ansonsten ist da ein großer "Dame-desu" Balken bei mir vor...
Allerdings weiß ich selbst, dass viele Fanfiction Autoren mit Mary-Sue Fanfiction anfangen...allerdings sollten die dann als Sprungbrett für spätere Werke dienen und nicht sole-focus bleiben, denn das ist manchmal ein "Waste of talent"
Ich bin mir sicher, dass du auch ohne Mary Sues in der Lage bist etwas auf die Beine zu stellen!

3.) Ich habe versprochen wegen der Pairings nichts zu sagen, da ich uneingenommen an diese Sache gehen wollte. =)


Wie gesagt, lass dich nicht von der Kritik entmutigen!
Aber ich wollte, eben weil ich deine Freundin bin, ehrlich mit meiner Meinung sein und nicht irgendwas wie 'Yay! Das war superfantastisch! Mach weitaaaaaaaaaaa!' von mir geben ^^;

Ich will schon sagen "Mach weiter!" aber vielleicht nicht unbedingt an dieser Fanfic...

Hab dich lieb!

Kira
Von: abgemeldet
2005-02-17T18:53:39+00:00 17.02.2005 19:53
mal was neues!!! aber auf jeden fall interessant!! schreibst du weiter??
mal ehrlich, ich mag lan nicht, überhaupt nicht.
aber sonst, die pairing, golden pair und OTP sind toll beschrieben. hehe, eiji und oishi im bad!! mal was neues!! *g* amüsant und nett!! (mag lan immer noch nicht)
ein paar stellen waren etwas in die länge gezogen. aber sonst an sich gut aufgebaut! ^^ *lani lob* *knuddel*


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