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Legendäre Digitationen Part 1

Part 1 von meiner kleinen Trilogie ;)
von

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Shin, der neue Digiritter

Wenn deine Welt sich verändert ... Sich entwickelt und fortschreitet ... Und du dir verlassen und unnütz vorkommst ... Dann höre nie auf zu träumen ...
 

1. Shin, der Digiritter!
 

Es war jetzt 3 Jahre her, dass Davis, Kari, T.K. und die anderen losgezogen waren um das Böse dieser Welten ein weiteres Mal zu bannen. Und es war bereits 8 Jahre her, dass die legendären Digiritter, die Originale sozusagen, den allerersten menschlichen Schritt in die Digiwelt taten. Dies alles war verbunden mit Erfahrungen, neuen Freundschaften, harten Kämpfen und traurigen Abschieden, doch die Digiritter haben nie an sich gezweifelt und sind ihren Weg gegangen.
 

Aber leider hatte dies alles auch seine Schattenseiten.
 

Nachdem die Dunkelheit ein zweites Mal vernichtet wurde, erhielten alle Kinder auf der Erde ein Digimon als Partner ... Alle, bis auf einen Jungen, der in Shinyuku lebte. Warum dies so war, wusste niemand, aber man hat sich eigentlich auch nicht sonderlich darum gekümmert.

"Der wird's schon so verdient haben, da bin ich mir sicher."

"Ist sicher ganz und gar richtig, dass er keines hat!"

Was hatte Shin falsch gemacht? Er war nicht anders, als die anderen. Er tat das, was ein 14 jähriger Junge eben tut. Er geht zur Schule, macht seine Aufgaben, lernt, spielt, verliebt sich hoffnungslos in Mädchen, die ihn nicht wollen und findet sein Leben total grausig.

"Viel anders werden die anderen auch nicht sein", sagte er sich immer wieder. Doch er bemerkte nicht, wie er sich in einem Punkt von den anderen unterschied: er trug keinerlei Hoffnung oder Freude in sich. Seine Seele war schwarz von all dem Schmerz, den er bisher ertragen musste. Und dass er kein eigenes Digimon bekam tat bei der Sache sein Restliches dazu. Kein Digimon der Welt würde sich für ein solches Kind entscheiden.
 

... Nur eines erbarmte sich seiner ... Und dies wurde der Anfang einer Freundschaft und der Neubeginn einer längst vergangenen Legende ...
 

Rrrrrrrriiing... Rrrrrriiiiing....
 

"Mensch Shin, nun mach endlich den verdammten Wecker aus und komm herunter! Das Frühstück ist gleich fertig und dein Vater will dir noch tschüss sagen."

"Bah der dumme Sack kann mich mal. Das wird doch sowieso ein Tag wie jeder andre. Warum sollte ich überhaupt aufstehen? Ich bleib heute zu Hause." sagte sich Shin.

"Shin, wenn du nicht auf der Stelle unten bist, dann brennt die Luft!"

"Scheiß drauf, schlag mich doch, wenn es dir so viel Spaß macht. Nimm mir alles weg, damit ich nichts mehr habe um mich zu beschäftigen! Na und? Was soll's. Schlaf ich eben durch." ging ihm durch den Kopf.

"Huch, sie reden plötzlich so leise... Was ist denn los?"

"Schatz, ich weiß einfach nicht, was ich noch machen soll! Shin ist in letzter Zeit immer so deprimiert und redet kaum noch mit uns. Das letzte was ich von ihm hörte war gestern Abend: "Ich esse in meinem Zimmer!". Was denkst du, sollten wir tun?"

"Du kannst den Jungen zu nichts zwingen, Sali, er muss selbst damit fertig werden, sonst wird er ewig so verbittert und traurig sein. Er schafft das schon, ich vertraue ihm."

Einen Augenblick, nur einen ganz kleinen Augenblick spürte Shin Wärme in seinem Herzen, als sein Vater das sagte, doch diese Flamme wurde durch den Staub der Trauer sofort wieder erstickt.

"Boah kann der Arsch viel Scheiße reden. Ist ja nicht normal." Mit diesen Worten drehte er sich um und schlief ein. Leider hielt sein Schlaf nicht lange vor und er wurde von Geräuschen geweckt. Kurzerhand griff er nach dem Wecker um ihn seiner Mutter entgegenzuwerfen. Doch anstatt des erwarteten Gemeckers hörte er nur eine Klinge zischen und kleine metallene Teile auf den Boden gleiten. Shins Herz schlug schneller, seine Pupillen weiteten sich und er konnte sich vor Angst nicht mehr bewegen. Langsam fasste er Mut und sah seinem Schicksal ins Auge. Doch die Augen, in die er da blickte waren alles andere als gefährlich.

Vor ihm stand ein 1 Meter großes Wesen, mit einem Schwert auf dem Rücken, dass mindestens doppelt so lang war wie er selbst. Es war hellbraun, besaß Fell, hatte einen Helm auf, durch den blauen Augen schimmerten und der restlicher Körper war unbedeckt. Seine Arme waren vergleichsweise lang, doch seine Beine wiederum ziemlich kurz. An seinem Rücken befand sich noch ein pelziger Schwanz. Die Hände des Wesens hatten, wie ihre Füße lange, scharfe Krallen, die es jedoch momentan eingefahren hatte.
 

- Little Guardiamon - Level: Rookie - Kriegerdigimon - Typus: Serum - Attacke: Schwerthieb des Lehrlings -
 

"Wer... wer bist du denn?" fragte er noch recht ängstlich. Doch als dieses "Ding" ihn nur mit großen leuchtenden, erwartungsvollen Augen ansah schien Shins innere Kraft zu wachsen.

"Hey, kleiner Gnom, wer hat dich hier hereingelassen? Falls du zum Fasching willst, der findet im Februar statt, nicht im April."

Erstaunlicherweise war die Stimme, die unter dem Helm erklang alles andere als zur Köpergröße passend. Sie war sehr erwachsen und hatte etwas beruhigendes an sich, das in einem ein Gefühl der Geborgenheit erweckte. Und es war die einer Frau.

"Ich möchte zu keinem "Fasching", wie ihr es nennt. Ich suchte euch auf um euch mitzuteilen, dass ich vom dem heutigen Tage an euere Digimonpartnerin bin. Sehen sie dort auf ihrem Tisch liegt ein Digivice, ein Zeichen dafür, dass sie nun als Digiritter anerkannt wurden."

"Was redest du hier so geschwollen rum?"

"Ich halte mich nur an gewisse Höflichkeiten. Das halte ich doch für angebracht, wenn ich ihnen gegenüberstehe." Nach diesem Satz verbeugte sie sich so tief, dass der Riemen ihrer Schwertscheide beinahe über ihren Rücken gerutscht wäre.

"Naja, aber wenn du wirklich meine Partnerin bist, dann musst du hier nicht rumbuckeln! Wir sind jetzt ein Team, also sollten wir uns gleichwertig behandeln."

Little Guardiamon sah auf und schaute Shin direkt ins Gesicht. Diese übermenschliche Freude, die sein blasses Gesicht auf einmal ausstrahlte war geradezu blendend und das Digimon konnte nicht anders, als zurückzustrahlen.

"Wenn du meinst, Shin, dann werde ich deiner Forderung -"

"Nein, meiner Bitte."

"- deiner Bitte entsprechen."

"Warum kommst du eigentlich erst jetzt? Und was noch wichtiger ist: wenn du so lange nicht kamst, was hat dich gerade jetzt dazu bewogen mir Gesellschaft zu leisten?"

"Nunja, es ist den Digimon von unserem "Hohen Rat" verboten worden, Menschen mit kalten Herzen zu besuchen. Dies hat bereits ein Mal bei dem Digiritter namens "Ken" dazu geführt, dass die gesamte Digiwelt in Gefahr war. Nun, ich wurde erst vor kurzem als würdig befunden, der Partner eines Menschen zu werde. Und in genau dem Moment, wo man mich ernannte, öffnetest du dein Herz einen Spalt breit, sodass deine gute und hoffnungsvolle Seite zu erkennen war. Ich ließ mir keine Zeit und machte mich sofort auf den Weg zu dir. Und nun bin ich hier.

Du musst wissen, nicht alle Digimon wollen menschliche Partner, aber der Großteil schon. Früher wurde noch von einer höheren Macht bestimmt, wer eines bekommt. Dies waren zumeist Kinder, die großen Mut in ihrem Herzen aufweisen konnten. Doch neuerdings steht es den Digimon frei, zu jedem zu gehen, der "frei" ist, solange er sein Herz offen hielt für Neues und Freudenbringendes. Und seit dem Tag steht beinahe die gesamte Digiwelt Schlange um hierher zu dürfen. Es war also reines Glück, dass dich nicht schon vor mir jemand bekommen hat.

Naja, eigentlich war es ein Wunder. Immerhin bist du das einzige Kind gewesen, dass noch keinen Partner hatte. Aber irgendwie hab ich mich durchgekämpft."

Sie grinste Shin an, doch ihre letzten Sätze verletzten ihn sehr. War er wirklich ein so schlechter Mensch gewesen, dass sich derart lange Zeit kein Digimon bei ihm blicken ließ? Um vom Thema abzulenken sprach er etwas anderes an.

"Sag mal, dein Schwert, darf ich es mal sehen, oder gar halten? Ich stehe nämlich auf solche Waffen, musst du wissen." meinte Shin mit einem plötzlichen glänzen in den Augen.

"Nunja, ein Digimon gibt seine einzige Waffe eigentlich nur ungern her, doch bei dir ist es sicher nicht so tragisch. Du bist mein Ritter, da ist es was anderes."

Er zog an dem Griff, der aus einer reich verzierten Scheide herausragte und hervor kam eine Klinge, die etwas magisches an sich hatte. Als Shin sie berührte spürte er, wie gewisse unbeschreibliche Mächte ihn durchströmten. Doch so sehr es ihn faszinierte, stieß es ihn auch ab und er legte das Schwert schnell wieder aus der Hand.

"Dieses Schwert ist angsteinflößend. Bist du sicher, dass du es gefahrlos führen kannst?"

"Natürlich. Unser Stamm führt bei jedem Guardiamon einen Ritus durch, der es befähigt die Mächte dieser Schwerter in gewisser Weise zu bannen. Leider ist diese Kraft nicht dir vergönnt. Daher kam sicher die Angst, die ich in deinen Augen aufblitzen sah."

"Gruseliges Ding. Wenn du jedoch diese maßlosen Kräfte bändigen und lenken kannst, besitzt du hiermit eine wahrhaft mächtige Waffe. Wie ist das eigentlich mit digitieren und so? Du bist ja noch auf dem fast niedrigsten Level, oder?"

"Das Level selber hat zwar nicht unbedingt etwas mit der Stärke zu tun, doch du hast Recht. Ich bin erst auf dem 2. Level, dem Rookie Level. Hiernach kommt das Champion, dann das Ultra und zuletzt das Mega-Level. Zusätzlich hierzu wurden bei den 2. Digirittern neue sogenannte Armor-Level entdeckt, die sich aber inzwischen wieder verflüchtigt haben dürften. Sie waren ja nur für diese Ritter verfügbar.

Wo du gerade vom digitieren anfängst: eine Sache beschäftigt mich aber schon länger. Ich habe in alten Schriftrollen unseres Stammes gelesen, dass es einst andere Arten der Digitationen gab. Diese liefen ohne die Ritter ab, ohne die magische Kraft ihrer Digivices. Die sogenannten Ultimator-Digitationen. Sie sollen den Mega-Levlern ebenbürtig gewesen sein, sie vielleicht sogar übertroffen haben. Sie bestanden aus Leveln! Dem Heriados-Level, dem Chronos-Level und dem allerhöchsten, dem Ultima-Level! Doch wie diese unbeschreiblichen Mächte freigesetzt wurden, weiß heute keiner mehr ... vielleicht werden wir beide es herausfinden."

Bei diesen Sätzen schlug Shins Herz schneller und ein Kribbeln begann in seinem Bauch. Er besaß endlich einen Digimon-Partner und es gab neue Digitationen, die nur darauf warteten, von ihm hervorgerufen zu werden.

"Nun, ich denke wir haben genug Zeit verloren" begann Little Guardiamon (ab jetzt nenn ich sie nurnoch Guardiamon, dieses Little ständig zu schreiben ist echt mühselig XD ) "wir haben noch viel vor uns! Zuerst sollten wir den hohen Rat aufsuchen."

"Aber der befindet sich in der Digiwelt, oder?" Als ihn seine Digipartnerin anlächelte kamen ihm fast die Tränen. Es würde ihm gestattet sein, in die Digiwelt zu reisen. Das war wohl der schönste Moment in seinem Leben.

"Aber du willst doch nicht ernstlich in diesem Aufzug losziehen, oder?"

Shin schaute an sich runter. Er hatte noch seinen Pyjama an. Schnell zog er sich um. Zog zum ersten mal sein dunkelblaues T-Shirt mit einem großen goldenen Pentagramm drauf an, dazu seine dunkelblauen Jeans, neue rote Schuhe, schwarze Fahrradhandschuhe und anschließend steckte er seinen hellen, holzfarbenen Kampfstock, welchen er bekam, als er seinen 4. Grad im Stockkampf erreichte, in den dafür vorgesehenen Köcher, den er auf dem Rücken mit einem Riemen befestigte. Aus dem Jungen ohne Lebenslust war ein Krieger mit Mut und Selbstvertrauen geworden. Selbst Guardiamon, die schon viel gesehen haben musste, erschrak vor dieser plötzlichen Entwicklung.

"Und weshalb sollen wir dort hinkommen?"

"Nun, ich denke du wirst es früh genug erfahren, wenn wir dort sind! Doch die Reise wird vielleicht lang und beschwerlich, daher ruhe heute Nacht gut aus! Verbringe den Tag wenn möglich mit deinen Eltern, denn du wirst sie eine Zeit lang nicht sehen oder mit ihnen sprechen können."

Shin hatte ehrlich gesagt nicht die geringste Lust noch länger auf den Aufbruch zu warten geschweige denn den Tag mit seinen Eltern zu verbringen. Letzteres war ihm besonders zuwider. Doch vielleicht würde er es bereuen wenn er sie jetzt einfach so verließe. Nach kurzer Überlegung nahm er den Kampfstock wieder ab und zog die Fahrradhandschuhe aus.

"Meinetwegen. Soll ich dich ihnen vorstellen? Inzwischen ist es ja kein Geheimnis mehr, dass es Digimon gibt."

"Das wäre sehr nett. Ich würde sie zu gern kennen lernen."
 

Als Shins Mutter von der Arbeit zurückkam (sie war Sekretärin einer der vielen Organisationen, welche Handel und Diplomatie zwischen den Welten betrieb) lief er gleich auf sie zu und begrüßte sie aufs herzlichste. Zu seiner Verwunderung war es gar nicht so schwer, wie er dachte.

Seine Mutter war derart glücklich darüber, dass sie sich hinkniete (Shin war für sein Alter mit 1,60 Metern recht klein geraten) und ihn fest in die Arme schloss.

"Wie schön, dass du endlich wieder mit uns sprichst! Was ist denn der Anlass für diese freudenbringende Begebenheit?"

Doch seine Mutter musste nicht lange auf die Antwort ihrer Frage warten, genauer gesagt stand die Ursache sofort parat neben Shin. Ihr gingen die Augen über als sie Guardiamon sah. Shin war erst sehr erschrocken darüber, er dachte schon, sie wäre traurig. Doch Sali lächelte das Digimon nur an, kniete sich hin und verbeugte sich tief.

"Ich bin ihnen unendlich dankbar, das sie unseren Sohn aufgesucht haben. So lange wollte uns keiner ihrer Rasse besuchen. Wir machten uns große Sorgen, was wohl nicht stimmte. Doch jetzt scheint alles in Ordnung."

"Die Mutter meines Ritters muss doch nicht vor mir knien." Mit diesen Worten trat Guardiamon einen Schritt auf sie zu, streckte ihre Hand aus, Shins Mutter ergriff sie und sie half ihr auf. Rein gestisch natürlich, denn wer so klein ist kann einer erwachsenen Frau kaum aufhelfen.

"Oh, was für ein höfliches Digimon du da bekommen hast. Wie ist eigentlich dein Name?"

"Man nennt mich Guardiamon."

"Wirklich süß die Kleine, auch wenn ihr Helm etwas stört. Könntest du ihn nicht abnehmen? Bitte."

Zu aller Überraschung trat Guardiamon zurück und senkte ängstlich den Kopf.

"Mutter, normalerweise ist alles, was ein Digimon bei seiner Geburt trägt ein Teil von ihm. Vielleicht ist sie nicht in der Lage ihren Helm abzunehmen, oder sie hat Angst davor einen Teil von sich wegzugeben. Es viel ihr schon sichtlich schwer mir ihr Schwert zu zeigen und ich bin immerhin ihr Digiritter. Ach ja: ich wollte morgen früh in die Digiwelt ziehen. Dort soll ich vor ihren hohen Rat treten. Weshalb weiß ich nicht. Aber ich wollte euch noch Bescheid geben bevor ich fortgehe."

Bei diesen Worten aus Shins Mund wurde seine Mutter unruhig und ihre Hände fingen an zu zittern.

"Bitte versprich mir, niemals, niemals etwas zu tun, was dich in Gefahr bringen könnte, Ok? Versprich es mir!."

Bei dem letzten Satz liefen ihr Tränen aus den verschwommenen Augen und sie wurde laut.
 

Alle Menschen der Welt blickten vor 5 Jahren in die Fernseher, als die Digiritter loszogen um den Schrecken abzuwenden. Die ganze Welt fieberte mit und betete für die Kinder. Sie kamen zurück, wie sie es versprochen hatten, doch in den Herzen vieler Eltern schlummert noch heute die Angst davor, dass ihr eigenes Kind unter Umständen auch in die Ferne schreiten muss um ihre Welt zu retten. Shins Mutter behagte das keineswegs.

Shin ging auf sie zu und umarmte sie noch einmal liebevoll.

"Ja, ich verspreche es dir, ich werde gesund zurückkommen von dort, wo ich hingehe."

Sie blickte ihn an und ihre Augen weiteten sich. Noch mehr Tränen flossen heraus.

"Nein, ich will, dass du hier bleibst! Das ist gelogen, du wirst dich in Gefahr bringen. Bitte bleib hier!"

"Lass ihn, Sali. Wie ich dir schon sagte: er muss selbst damit fertig werden, da kann ihm keiner helfen. Ich glaube an dich, Junge. Du wirst das Ding schon schaukeln."

"A-aber Drake, wieso -?"

Shins Vater war bei dem Gespräch nach Hause gekommen und hatte ein wenig mitgehört.

"Danke Papa, ich werde an deine Worte denken. Es wird wohl besser sein, wir ziehen gleich los. Sonst wird der Abschied später nur umso schmerzvoller. Guardiamon wollte zwar, das ich noch etwas ruhe, aber ich denke, ich bin fit genug. Wartest du hier auf mich? Ich geh nur schnell meine Fahrradhandschuhe und meinen Stock holen."

Mit diesen Worten lief Shin die Treppe zu seinem Zimmer hinauf.

"Du bist also Shins Digimonpartner, ja? Dein Name ist also Guardiamon?"

Sie blickte Drake nur an und nickte, in großer Erwartung, was sein Vater jetzt wohl sagen würde.

"Tu mir bitte einen Gefallen, ja? Ich weiß, ich habe eben gesagt, ich glaube an Shin, doch würdest du für mich trotzdem eine schützende Hand über ihn legen?"

"Dazu wurde ich geboren! Das ist mein Lebensinhalt. Ich werde ihn unter Einsatz meines Lebens beschützen."

Sie zog abermals am Griff ihrer Waffe und streckte sie bei diesen stolzen und aufrichtigen Worten in die Höhe. Das Schwert flammte im hellen Schein der Sonne auf und nahm ein leuchtendes Blau an.

"Bei meiner Waffe, des Schwertes von Vellenge!"

"Eine schöne Waffe, doch sie strahlt etwas ungutes aus! Wenn jedoch du sie führst, wird sie mehr Leben retten als entreißen."

"Sie haben außergewöhnliche Fähigkeiten, wenn sie die wunderbare und zugleich grausame Macht dieses Schwertes erkennen! Normalerweise können nur die Digiritter und die Digimon solche Dinge spüren. Ja, dieses Schwert wurde auf dem verfluchten Berg Vellenge geschmiedet, wo einst in längst vergangener Zeit ein großer Feind besiegt wurde. Dieses hatte damals unsere Welt heimgesucht und überzog das Land mit Tod. Doch mit einem ähnlichen Schwert wie diesem wurde er schließlich besiegt."

"Na dann hoffen wir mal, dass ihr beide genauso viel Glück haben werdet."

Als Shin kurz darauf wieder herunterkam stand seine Partnerin bereits abmarschbereit in der Tür und hielt seine Tasche in der Hand. Shins Eltern hatten reichlich Proviant eingepackt, waren jedoch momentan nicht in Sichtweite. Man konnte nur ein leises Schluchzen im Wohnzimmer hören und Worte seines Vaters, die Mut zusprachen. Diese Trauer mit ansehen zu müssen war nicht leicht und zum ersten Mal wäre Shin lieber bei seinen Eltern geblieben als wegzugehen, doch dies war nicht möglich. Etwas sagte ihm, dass er gebraucht wurde, da wo er hinging.
 

Und so zog er los.
 

Es gab nur wenige Portale in Tokio, doch zu seinem Glück befand sich eines ziemlich in der Nähe seiner Schule! Zu seinem Glück oder Pech ... Denn es war gewohnte Schulzeit. Und für gewöhnlich ging er um diese Uhrzeit in seinen Klassenraum um zu lernen oder zumindest anwesend zu sein.

Es wurde sogar neuerdings im Gesetz angeordnet, dass auch Digimon in die Schule gehen sollten. Da sie jetzt ein fester Bestandteil der Gesellschaft waren, durften sie nicht anders behandelt werden als Menschen, da sie dachten, handelten und fühlten wie wir.

Auch wurden sie in den Polizeidienst übernommen. Jedoch nur bis zum Rookie-Level. Alles darüber würde ja jeden Verbrecher auf der Stelle zertrampeln.

Als Shin sich an seiner Schule und ausgerechnet an der Seite, wo sich seine Klasse befindet vorbeischleichen musste, winkte ein Mädchen aus dem Fenster. Es war Haruka, die zwei Plätze links von ihm saß. Nun gut, er war in sie verschossen, aber das brauchte sie ja nicht zu wissen. Und gerade jetzt nicht, wo er sie vielleicht lange nicht wiedersehen wird.

"Viel Spaß in der Digiwelt, kleiner Held! Deine Eltern haben eben angerufen und uns von deiner Mission erzählt. Obwohl sie uns nichts genaues erzählen konnten bist du jetzt bis auf weiteres vom Unterricht freigestellt! Also mach Tokio keine Schande wenn du das Böse bekämpfst. Du vertrittst uns jetzt!"

"Du, Haruka..."

"Ja, Shin?"

"Ich... ich wollte dir noch was sagen, bevor ich losgehe... Denn vielleicht sehen wir uns jetzt lange nicht."

"Ja, klar, spuck's aus!"

"Es fällt mir jedoch im Moment ziemlich schwer ... Deshalb bitte ich dich noch etwas zu warten. Wirst ... Du auf mich warten?"

Haruka wusste wohl, was in ihm vorging.

"Warte kurz, ich hab hier noch was für dich! Stell dich bitte an den Eingang. Sonst komm ich zu spät." rief sie lächelnd hinunter.

Ein paar Augenblicke der Nervosität später stand sie vor ihm. Zu seinem erstaunen ganz rot im Gesicht.

"Pass auf dich auf, ja? Du wirst sicher nicht allein streiten müssen, wenn es wirklich darauf hinauslaufen sollte. Respektiere jeden deiner Kameraden und schenke ihnen viel Vertrauen, so viel, wie ich jetzt in dich stecke! Auf das nie wieder etwas Böses einen Fuß auf unsere schöne Welt setzt. Ich liebe dich. Und es tut mir Leid, dass ich es dir nicht schon früher gestanden habe."

Sie beugte sich vor, griff seinen Arm und küsste ihn.

"Irgendwas läuft hier falsch. Ist das nicht eigentlich meine Aufgabe?" fragte sich Shin im Stillen. Kurz darauf fasste er beide Arme von Haruka und zog sie zu sich heran. Dies war wohl vorerst seine letzte Umarmung mit ihr, daher bemühte er sich, alle Liebe die er im Moment empfand dort hineinzustecken.

"Wo ich das jetzt weiß wird mich nichts länger als nötig in der Digiwelt halten. Erst wollte ich unbedingt dorthin, doch jetzt kann es gar nicht schnell genug vorbei sein! Wie schon gesagt: wirt du auf mich warten?"

"Ja. Ja, das werde ich, mein kleiner Held. Die ganze Schule blickt in diesem Moment zu dir auf. Sie alle haben davon erfahren, dass du in unsere Partnerwelt reisen wirst. Ich und Dukeamon wünschen dir viel Erfolg."

Aus Harukas Schatten tauchte ein Digimon auf.
 

- Dukeamon - Level: Ultra - heiliges Digimon - Typus: Datei - Attacke: Seraphimnebel -
 

"Dir auch viel Glück, Little Guardiamon." sagte Dukeamon übers ganze Gesicht grinsend und Guardiamon strahlte zurück. Dukaemon war ein Digimon in Menschengestalt, soweit man das sagen konnte. Sie war etwa so groß wie Shin, war gehüllt in eine Weiße Tracht aus alten Zeiten und nur ihr Gesicht war erkennbar. Sie war überirdisch schön, so schön, dass sie auf keinen Fall ein Mensch sein konnte. Und das war wohl der einzige grund, warum sich kein Mann für Dukeamon interessierte.

Stimmt, Shin hatte seiner Partnerin bei dem Schmetterlingsschwarm im Bauch ganz vergessen.

"Sorry, Guardiamon. Ich hab wohl irgendwann nurnoch an Haruka gedacht. Verzeihst du mir?" Sie knuffte ihn lieb in die Seite.
 

"Also das mit dem ignorieren, ob absichtlich oder nicht, werde ich dir nicht so schnell vergeben! Da musst du mir schon mal...Hm...das Leben retten!" sagte sie lächelnd als die beiden sich auf dem Weg zum Tor machten. Eine Menschenmenge stand schon bereit, sie zu empfangen.

"Was zum Geier haben meine Eltern da veranstaltet?", fragte er sich. Denn nicht nur seine Eltern waren da. Sie hatten alle Verwandten in der Nähe angerufen, die wiederum viele Personen anriefen. Ein richtiger Auflauf wurde das. Shin wurde rot und setze ein gequältes Lächeln auf, während er durch den Menschengang schritt und winkte. Jeder Schritt kam ihm wie eine Meile vor und seine Beine wurden schwer wie Blei. Als sie dann endlich das Tor erreichten schien es ihm, als sei das Gewicht der gesamten Erde von seinen Schultern gefallen. Ohne sich noch einmal umzublicken sah er streng das Tor an, hob sein Digivice und rief: "ÖFFNE DICH, TOR ZUR DIGIWELT!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  celes1
2005-06-19T03:13:55+00:00 19.06.2005 05:13
XD
doch hab mich auch hier her verirrt

Ich finds toll^^
Aber ist echt schade das es bisher nur so wenige gelesen haben -.-
*euch alle anknurr*
Von: abgemeldet
2005-04-27T18:28:27+00:00 27.04.2005 20:28
thx ^^ bist wahrscheinlich erste und einzige Leserin ;)
aber immerhin ^^ darauf kann jemand wie ich schon stolz sein!
Von:  Mistral
2005-04-27T18:16:43+00:00 27.04.2005 20:16
gefällt mir sehr gut ^^ versteh nich, wieso es noch keine anderen kommis hierzu gibt ^^ich lese die anderen teile auf jeden fall auch noch!


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