True Lies
Weiter gehts!!!^^ Hoffe, meinen Lesern gefällt es bis hierher. *total verunsichert sei*
Wie immer: Viel Spass beim Lesen, bitte fleißig Kommentare schreiben und .....ärgert euch, dass Michael Jackson unschuldig gesprochen wurde.
Chapter fifteen: true lies
Die beruhigte sich erst nach unendlich langen fünf Minuten. Kaoru hatte seinen Griff nur verstärkt und hielt den Rothaarigen in seinen Armen.
Die anderen drei hatten die Szenerie still und unbeholfen beobachtet. Die war doch sonst nicht derjenige, der weinte oder der Trost brauchte.
Die Weinkrämpfe erstarben, doch der Zweit-Gitarrist versteckte sein Gesicht in Kaorus Schulter, hielt sich krampfhaft an Kaorus Shirt fest. Er wollte nicht aufsehen und in die Gesichter seiner Freunde blicken oder in das sanfte Gesicht von Kaoru. Mit den Minuten, die verstrichen, wurde Die wieder von seinen Sehnsüchten, seiner Liebe zu Kaoru und von seinem Leiden befallen. Der Rothaarige wurde wieder von seinen Gefühlen gefangen gehalten. Wie sehr er sich wünschte, endlich aus diesem Gefängnis frei brechen zu können, loslassen von seinen Gefühlen und endlich wieder er selbst zu sein.
"Die....wir verstehen, wenn.....wenn du nicht reden möchtest, aber....du sollst wissen, dass wir immer hier sind. Das weißt du, oder? Wir wollen dich nicht zwingen, aber wir würden dir.....dir gern helfen. Egal wie.", unterbrach Toshiyas sanfte Stimme die Stille.
Die zuckte leicht zusammen und versuchte seinen Gedanken zu ordnen. Er wollte die Hilfe auch, aber könnten sie ihn wirklich helfen? Konnte irgendjemand ihn je helfen?
Ja, Kaoru könnte. Aber er würde niemals. Kaoru empfand für ihn nur tiefe Freundschaft und nicht mehr. Diese Erkenntnis stach in sein Herz, zerriss es in Stücke, wie ein Puzzle, dessen Stücke nicht zusammen passten.
Aber er konnte nicht mehr, konnte nicht mehr diese Fassade aufrecht erhalten. Es kostete ihn zu viel Kraft.
Der Rothaarige atmete tief ein und begann dann zu reden ohne dabei aufzusehen. Zu sehr genoss er Kaorus Nähe, obwohl sie ihn auch schmerzte.
"...ich weiß nicht.....was ich mir dabei gedacht habe.....ich weiß nur, dass ich es nie beabsichtigt hatte. Ich wollte mich nicht....nicht....umbringen......
Daran hatte ich nie gedacht. Ehrlich......ich wollte nur vergessen, alles vergessen....doch es half nicht.....nicht zuerst....ich trank weiter, immer weiter....irgendwann spürte ich nichts mehr.....ich hatte alles vergessen, nichts schien mehr wichtig.....doch ich konnte nicht mehr stoppen....ich trank fast automatisch und ...und....konnte ich nicht mehr denken...ich hatte endlich geschafft, es zu verdrängen...warum hatte ich mich eigentlich so verrückt gemacht?...ich fühlte mich so leicht, so unbeschwert und plötzlich....plötzlich wurde es dunkel.....ich konnte nicht mehr sehen.....ich hatte das Gefühl einzuschlafen....und da wollte ich nur schlafen, vergessen und nie wieder an das denken.....es tut mir so leid. Aber ihr müsst mir glauben, ich wollte das nicht. Ich wollte nicht sterben, ich wollte euch und meiner Familie keine Sorgen machen. Es tut mir so unendlich leid."
Neue, heiße Tränen bahnten sich ihren Weg frei und Die schluchzte leise, wischte sich die Tränen mit der Hand weg. Er wollte nicht schwach sein.
"Shhhh....wir glauben dir ja. Es tat nur so weh, dich hier so leblos sehen zu müssen. Die, es hat uns das Herz zerbrochen und jeden Tag hat uns die Frage nach dem `Warum´ gequält. Wir konnten es nicht glauben.... Du und Selbstmord? Das passte einfach nicht zusammen."
Die schreckte hoch und sah in das Gesicht von Kyo, der so viel Ruhe ausstrahlte. Der Rothaarige schluckte und lehnte seinen Kopf an Kaorus Schulter, blickte aber immer noch auf Kyo, der ihn sanft anlächelte.
"Was wolltest du vergessen?", fragte Shinya.
"Wie?" Der Rothaarige schaute verwirrt zum Drummer.
"Du hattest gesagt, dass du alles vergessen wolltest. Was war das?"
Die richtete den Blick wieder auf seine Hände. Was sollte er sagen? Wohl schlecht die Wahrheit. Dann könnte er nämlich ehrlich versuchen, sich umzubringen.
*Verdammt, Die! Denk nach! Streit mit einem Freund aus der Schulzeit? Nein! Künstlerblockade? Nein! Ruhm steigt mir überm Kopf? Nein! Liebeskummer? Sollte ich es wagen?*
"Ich...ich hab Stress wegen einer...einer Frau."
Die vier reagierten ziemlich überrascht, aber dann lächelten sie milde. Liebeskummer, was sonst?
"Wir hatten uns vor vier Wochen kennengelernt und zu Anfang war auch alles so...einfach. Ich schätze, ich hab mich etwas verschossen in sie und plötzlich meinte sie, dass sie....mich nicht wiedersehen möchte. Es würde nicht klappen....Ziemlich dumm von mir, dann so zu reagieren, oder?"
Der Rothaarige blickte auf und grinste breit in die Runde. Die anderen schienen seine Geschichte zu glauben und stellten sich zufrieden.
Er hatte es tatsächlich geschafft.
"Ja, so dumm kannst nur du sein." Toshiya lachte kurz und umarmte Die dann.
Shinya lächelte. Endlich hatten sie ihren ´alten´ Die zurück.
"Versprich uns, dass du nie wieder so dumm bist. Wenn du das nächste Mal Probleme hast, dann komm zu uns, okay?" Die nickte bei Kyos Worten und der Bassist löste sich vom Zweit-Gitarrist.
Kaoru lächelte, doch innerlich verkrampfte sein Herz. Sonst war Die immer zu ihn gekommen, wenn er Probleme hatte. Er wusste doch, dass sich Die von ihn distanzierte.
"Gut, dann lasst uns endlich Kuchen essen!", rief Toshi aus und griff breit grinsend nach dem Kuchen.
Die fünf Members saßen an diesem Nachmittag in Dies Krankenzimmer und quatschten über alles. Über unwichtige Dinge, die es kaum zu erwähnen wert waren, aber diesen Small-Talk genoss jeder. Sie waren schon seit so langer Zeit nicht mehr so unbekümmert und entspannt gewesen.
Die Ärzte untersuchten Die am nächsten Tag noch einmal und sagten dann, dass er in zwei Tagen entlassen werden könnte.
Der Rothaarige redete mit seiner Familie, sagte seinen Eltern und Brüdern das gleiche wie den Guys. Doch diesmal weinte er nicht. Er hatte sich vorgenommen, endlich wieder stark zu sein und nicht immerzu an seine Gefühle zu denken. Er würde sie nun einfach zulassen und darauf warten, dass sie ihn endlich verlassen würden.
Zwei Tage später reisten Dies Familie wieder ab, nachdem sie sich vergewissert hatten, dass es dem Rothaarigen gut geht und er in guten Händen bei seinen Freunden ist.
Kyo und Kaoru kamen ins Krankenhaus und holten den rothaarigen Gitarristen ab, der sich sichtlich freute, endlich dieser sterilen Welt entfliehen und nach Hause zurückzukehren können. Kaoru hatte sich innerhalb der drei Tage seit Dies Erwachen um die Reparatur des Fensters in Dies Wohnung gekümmert und zusammen mit Shinya die Wohnung aufgeräumt. Das Äußere erinnerte nicht mehr an Dies verzweifelte Tat, aber bei jedem der Band hatte sich die Tat tief ins Herz gebrannt.
Dieses Geschehnis hatte die Band nur noch mehr zusammengeschweißt, doch bemerkt hatten die Members es nicht.
"So, Die. Du bist endlich wieder zu Hause!", rief Kyo ziemlich gut gelaunt und schloss die Wohnungstür auf und trat ein, Dies Tasche in der Hand. Der Vocal setzte die Tasche neben der Garderobe ab, während Die und Kaoru ebenfalls eintraten und Schuhe und Jacken auszogen. Kyo tat es ihnen gleich. Dann setzten sich die drei ins Wohnzimmer. Kyo redete drauflos und sprach die ganze Zeit über Fernsehserien, neue News in der Musikbranche und über noch mehr allerlei. Die Beziehung mit Toshiya hatte ihn stark verändert. Der Vocal war viel unbeschwerter, fröhlicher und so lebhaft. Die anderen vier mussten sich zwar noch daran gewöhnen, aber jedem freute dieser Wandel. Kyo schien sonst immer etwas distanziert und oftmals depressiv.
Kaoru lächelte, stand auf und verschwand in die Küche. Der Leader hatte gestern abend noch eingekauft, damit Die überhaupt etwas zu essen besaß. Mit Getränken kehrte er ins Wohnzimmer zurück.
Nach einer Stunde verabschiedeten sich Kyo und Kaoru und ließen den Rothaarigen im großen Luxusappartement alleine zurück. Die atmete durch, stand auf und ging ins Schlafzimmer, wo er sich schwerfällig auf das Bett fallen ließ. Er hatte geglaubt, nach fast zwei Wochen im Krankenhaus und straffes Liegen hätte er erst einmal keine Lust mehr, still zu sein. Er hätte gedacht, er würde hinausgehen, die Bewegung genießen, aber der Rothaarige hatte sich getäuscht.
Kaoru hatte die ganze Zeit neben ihn gesessen und ihn damit gefoltert. Nur langsam beruhigte sich Dies Herz nun endlich und er konnte wieder normal atmen.
Am besten wäre es, wenn Kaoru Dies Brust aufreißen, das schlagende Herz umfassen und fest zudrücken würde. Dann müsste der Zweit-Gitarrist nicht immer solche Qualen erleiden müssen. Doch der Leader erfüllte ihn nicht diesen Wunsch. Warum sollte er auch?
Die war friedlich eingeschlafen.
