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Sweet Pain

von

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so ihr Lieben, der zweite Teil. Ich hoffe er gefällt euch und ihr schreibt mir wieder so liebe Kommis. Freu mich schon. ^^,

eure ater-angelus
 


 


 

~ ***** später****~
 

Joey lag zusammen gekauert unter der Bettdecke, die Tränen hörten allmählich auf. Doch der Schmerz blieb.

Er hatte es nicht gewagt das Zimmer zu verlassen, nicht einmal, als er die Übelkeit immer drängender aufkommen spürte.

Sein Körper bebte immer noch unaufhörlich und sein Herz schlug immer noch wie wild in seinen Ohren, doch in seinem Kopf herrschte völlige Leere.

Diese Leere war wie eine Reaktion auf das was geschehen war, schon so oft geschehen war. Würde ihn diese Stumpfsinnigkeit nicht übermannen, wäre er zu jeder Tat fähig.

Er war müde und mit jeder Sekund wurden seine Augenlieder schwerer, doch er wollte nicht einschlafen, noch nicht.

Er wusste, er würde in seinen Träumen noch einmal alles wieder erleben müssen und für einen Tag hatte er schon genug gelitten, da musste ihn sein Unterbewusstsein nicht auch noch quälen.
 

*******nächster Morgen*******
 

Irgendwann war Joey eingeschlafen und nun weckte ihn leises Vogelzwitschern.

Die Sonne schien durch das große Fenster und es schien als wolle sie alles in einen friedlichen Schein hüllen.

Mit einem Blick auf die Uhr, stelle Joey fest das er noch recht früh war, doch schlafen konnte er auch nicht mehr.

Er setzte sich auf und ein stechender Schmerz breitete sich in seinem Unterleib aus.

„Ughh...verdammt!“

Kurz hielt er inne bis die Schmerzwelle nachließ und ging dann leise ins Badezimmer.

Auch wenn er wusste, dass sein Vater noch mindestens 2 Stunden schlafen würde, schloss er die Tür ab.

Mit zitternden Händen trat er vor den großen Spiegel, stets fürchtend, dass er etwas schrecklich Widerliches darin sehen würde. Doch es war wieder nur dasselbe fahle Gesicht, die ausdruckslosen Augen, nur die Wunde auf seiner Wange war etwas Neues.

Kurz fuhr er mit dem Finger über die Platzwunde und zuckte augenblicklich zusammen.

Seufzend zog er sich das Shirt in dem er geschlafen hatte aus und schmiss es auf die andere Dreckwäsche.

Er wickelte den verband von seinem Handgelenk und stieg dann in die Dusche.

Er ließ sich warmes Wasser über Kopf und Körper rinnen, genoss die Gänsehaut. Doch wusste er das egal wie lange er hier stehen würde, egal wie heiß das Wasser sein würde oder wie oft er sich abwusch, der Schmutz den sein Vater hinterlassen hatte, würde bleiben.

Er seifte sich ein, einige Stellen besonders gründlich und duschte sich ab.

Er schlang sich ein Handtuch um die Hüften, als er einigermaßen trocken war und ging zurück in sein Zimmer.

Er setzte einen neuen Verband um sein Handgelenk und klebte sich ein großes Pflaster über die Wunde auf der Wange und zog sich dann die Schuluniform an.

Er stellte das Frühstück für seinen Vater schon einmal hin, natürlich so, das es nicht sofort abkühlte und ging dann.

Bewusst nahm er einen anderen Weg zur Schule, er wollte Kaiba nicht unbedingt gleich zu so früher Stunde über den Weg laufen.

Es waren kaum Leute unterwegs und auch in der Schule würden nur ein paar Lehrer und der Direktor anwesend sein.

Als er vor dem großen Hof der Schule stand, sah er auf die Uhr, er hatte noch eine drei-viertel Stunde für sich. Langsam ging er auf die Tür zu und hindurch.
 

Kaiba saß im Klassenzimmer auf seinem Platz am Fenster und nutzte die Ruhe um einige Akten, die sein neuestes Projekt beinhaltete, durch zu arbeiten.

Kurz ließ er den Nacken kreisen und schloss die schmerzenden Augen. Flüchtig sieht er aus dem Fenster und erkennt gerade noch einen Blonden Haarschopf der durch die Tür verschwindet.

Er sah auf die Uhr, nein, er hatte sich nicht vertan, es würde erst in 45 Minuten läuten.

Seine Gedanken schweiften zu dem gestrigen Vorfall.

Erst als sich die Schiebetür langsam öffnete, sah er auf.
 

Nicht damit rechnend, dass das Klassenzimmer nicht leer war, öffnete er die Tür und trat ein. Und nur einen Augenblick später, bemerkte er die Person am Fenster und blieb schlagartig stehen.

*Kaiba?!*

Tief durchatmend und allen Mut sammelnd, schritt er auf den anderen zu und lies ihn dabei nicht einen Moment aus den Augen.

Er blieb vor dessen Tisch stehen und senkte den Blick. Nachdem was er gestern gesagt hatte, konnte er ihm nicht in die Augen sehen.

Er verbeugte sich leicht und sagte dann mit etwas zittriger Stimme:

„Kaiba es...es tut mir leid das ich dich so angeschrieen habe und...danke für deine Hilfe!“
 

Seto sah teilnahmslos weiter auf die Akte in seiner Hand, nahm nur aus den Augenwinkeln wahr, dass der Blonde sich ihm näherte.

Leicht überrascht von der Verbeugung und den ernst gemeinten Worten, ließ er sich doch zu einem Blick verleiten.

Doch so schnell wie das Erstaunen gekommen war, verschwand es und machte seiner alten, kalten Maske platz, als er das Pflaster bemerkt.

"Was ist mit deiner Wange?"
 

Joey hält die Verbeugung aufrecht und wartet, mit pochendem Herzen, auf eine Reaktion Kaibas.

Doch was dieser dann fragte lies ihn sich aufrichten.

*Was soll ich jetzt sagen?*

Krampfhaft versuchte er zu lächeln und seiner Stimme die gewohnte Unbeschwertheit zu geben.

"Ach, das? Das ist nichts, wirklich!“
 

Seto bemerkte das gezwungene Lächeln, die zittrige Stimme, die Ausrede...

Doch er beließ es dabei. Etwas anderes hatte ihn seit gestern nicht mehr ruhen lassen. Es ärgerte ihn ungemein, dass er diese Frage nicht einfach hatte verdrängen können, sonst kümmerten ihn doch Probleme anderer auch nicht.

Er stand auf und stellte sich mit verschränkten Armen an das Fenster, betrachtete jedoch den Blonden in der Scheibe.

„Hätte ich dir nicht geholfen, wärest du jetzt wahrscheinlich tot. Doch wie mir scheint, war meine Hilfe nicht so angebracht wie ich angenommen hatte. Nach dem was du gestern sagtest, wolltest du lieber sterben...!“
 

Joeys Augen weiteten sich, das war genau das was er befürchtet hatte.

Und jetzt, was sollte er Antworten?

Sein herz schien immer langsamer zu schlagen, wollte ihm den Dienst verweigern, selbst seine Gedanken wollten nichts Vernünftiges zusammen bringen.

Ein schwaches Lächeln legte sich auf seinen Mund und mit immer noch gesenktem Blick wand er sich um und ging zur Tür.

"So ein Schwachsinn, ich will nicht sterben. Ich wollte mich bei dir entschuldigen und für deine Hilfe bedanken, dass hab ich ja jetzt getan. Also bis dann.... ."
 

Seto hatte Joeys Spiegelbild nicht einen Moment aus den Augen gelassen und der entsetzte Blick war ihm keineswegs entgangen.

Hatte er nun wirklich recht gehabt?

Als Joey gegangen war kam ihm ein Gedanke. Ja, er erinnerte sich, das Joey schon früher oft Pflaster und Verbände getragen hatte. Er hatte dann immer was von 'tollpatschig' oder einer Prügelei gesagt.

Sollte er sich da wirklich einmischen?

Er konnte den anderen nicht einmal leiden...also warum zum Teufel kümmerte ihn das so???
 

Joey wusste nicht wohin, in ihm herrschte einfach nur der Gedanke, der Drang, von IHM weg zu müssen.

Nun stand er in der Jungen Toilette vor dem Spiegel und versuchte sich zu beruhigen.

*Verdammte Scheiße...*

Er spürte wie sich dieses abscheuliche Zittern seines Körpers bemächtigen wollte, ihm die Luft abschnüren wollte.

Er schloss die Augen und atmete tief und langsam ein und aus. Er musste sich in den Griff bekommen, gleich würde der Unterricht anfangen und dann würde er Tea, Yugi und Tristan gegenüberstehen. Er musste sie belügen und dabei wie immer wirken, doch mit dem Gesicht, das ihm aus dem Spiegel anstarrte, konnte er unmöglich seinen Freunden entgegentreten.

Er öffnete den Wasserhahn und hielt die Hände in das eiskalte Nass, rieb sich über Augen und Wangen, damit er wieder etwas Farbe bekam.

Er trocknete die kleinen Wasserperlen, die sich über seine Haut schlichen weg und sah wieder in den Spiegel.

Er versuchte sein übliches Lächeln, sein falsches, unechtes, zum täuschen studiertes Lächeln.

„Ja...so wird es gehen...!“

Erst jetzt bemerkte Joey die vielen Stimmen auf dem Gang und mit einem Blick auf die Uhr stellte er fest, dass es gleich zum Unterricht klingeln würde.

Er ging schnellen Schrittes ins Klassenzimmer, wo er schon seine Freunde sah und spürte wie sich sein Mund reflexartig zu diesem Lächeln verzog.

"Hi, Leute."

Erleichtert, dass seine Stimme normal klang, stellte er sich zu ihnen.

Yugi bemerkte das Pflaster auf seiner Wange zuerst und sein Gesicht wurde sorgenvoll, doch seine Augen schien es nicht ganz zu erreichen.

"Joey, was ist passiert?" fragte er leise und deutete mit seinem Finger auf dessen Wange.

Jetzt sahen es auch die anderen und ihr Lächeln verschwand.

*Diese Blicke...Heuchler...* dachte Joey bitter und ließ das aufgesetzte Lächeln noch breiter werden.

"Hehe, ich hatte da nen kleinen Unfall mit nem Kätzchen..."

Joey sah sie alle erleichtert aufatmen und sie wechselten zurück zu ihrem vorherigen Gesprächsthema.

Tristan legte laut lachend und den Kopf schüttelnd, einen Arm um Joey und zog ihn ins Klassenzimmer. Tea und Yugi folgten den beiden grinsend.
 

Auf seinem Platz sitzend, beobachtete Seto Joey unauffällig.

Ein Schmunzeln huschte über sein Gesicht.

Diese Scharrade war schon fast zu lächerlich...und ebenso diese Kinder, die der Blonde als seine Freunde betitelte.

Das Lächeln, das der andere aufgesetzt hatte, kannte Seto selbst sehr genau...er konnte es nun schon seit langer Zeit auf Abruf aufsetzten.

Das Einzigste das der Blonde nun noch lernen musste, war das es auch für diesen kurzen Moment in dem es anhielt, auch seine Augen erreichte...auch wenn er nicht glaubte das Joeys Freunde wirklich darauf achten würden.
 

**********nach dem Unterricht*********
 

Joey verabschiedete sich von Tea und Yugi und gab Tristan noch eine Kopfnuss, ehe er davon raste.

Als sie ihn bestimmt nicht mehr sehen konnten, lies er Augenblicklich die Maske fallen.

Er war erschöpft, die ganze Zeit hatte er gelacht und Witze gerissen, mit Tristan rum gealbert und dabei die Bilder von Gestern immer vor Augen gehabt.

Unbemerkt war er in der Kirschbaumallee angelangt.

Er sah eine Bank nicht weit von ihm und setzte sich, wollte nur kurz die Augen schließen.
 

Seto würgte gerade genervt das klingelnde Handy ab, als er in die Kirschbaumallee einbog.

*Ein bisschen Ruhe, ist das zu viel verlangt?*

Dann bemerkte er die Gestalt ein paar Meter entfernt auf einer Bank.

Der Kopf war nach hinten in den Nacken gelegt, die blonden Haare fielen in seidigen Strähnen und wehten leicht im Wind, die Augen waren geschlossen...dieses Bild wirkte einfach nur unwahrscheinlich friedlich.

Ohne, dass er etwas dagegen tun konnte, wurde sein Herzschlag schneller und schien die Macht über jegliches denken übernehmen zu wollen.

Einfach weiter gehen oder ansprechen?

Er entschied sich für letzteres und überwand die letzen Meter die ihn noch von dem anderen trennten.

"Wirklich gut Wheeler."
 

Joey spürte wie der leichte Wind sanft über sein Gesicht wehte, durch seine Haare fuhr, als wolle er ihn beruhigen, als wüsste er von dem Chaos in seinem Inneren.

Dann wird die angenehme Stille von der kalten, resignierten Stimme Kaibas durchschnitten.

Nur langsam, in der Hoffnung es hätte sich die Stimme nur eingebildet, öffnete er die Augen und sah in tief Blaue.

Doch unerwartet, blieb das Gefühl von Unbehagen, von Angst aus.

Er lies den Kopf nach vorn kippen und lehnte sich gelassen an die Bank.

Dieses Mal würde er dem Blick nicht ausweichen.

"Was meinst du?"
 

Seto war beinah beeindruckt von der Ruhigen, fast gelassenen Art des blonden, wo er doch mit panischen Blicken gerechnet hatte.

Doch seiner leichten Überraschtheit, lies er sich nichts anmerken.

Er lächelte süffisant und sagte:

„Du musst noch viel lernen, wenn du mir etwas vormachen willst. Ich bin nichts so blind wie deine ‚Freunde’, die jeden Scheiß glauben den du ihnen vorsetzt, nur damit sie nicht weiter nachfragen müssen. Es grenzt an Ironie, wie wenig sie als deine Freunde, von dir wissen, deinem Geheimnis und ich als dein ‚Feind’ alles darüber weis...“

Seto wusste, das die Wahrscheinlichkeit, dass der Blonde auf seine Finte hereinfiel, nicht all zu groß war, doch ein versuch war es wert.

Er ‚wusste’ natürlich von nichts, doch seine Ahnungen konnten vielleicht durch diese kleine Lüge bestärkt werden.

Er wandte sich um und ging, ohne auf den anderen zu achten, weiter.
 

Joey konnte regelrecht spüren, wie ihm, das Blut in den Adern gefror. Seine Finger krallten sich schmerzhaft in das Holz der Bank und sein Blick wurde starr.

*Er wies es?...nein, das kann nicht sein...das darf einfach nicht wahr sein...niemand darf jemals erfahren, was in manchen Nächten geschieht...nicht das...niemand darf davon wissen...*

Ein krampfartiges Zittern begann seinen Körper zu durchfluten, ließ ihn beben und nahm ihm jegliche Kraft.

Plötzlich schienen sich die schmerzhaften Krämpfe in seinem Brustkorb zu sammeln, presste ihm die Lungen zusammen, ließ ihm kaum noch einen Funken lebensrettenden Atem.

Es war ein Anfall, doch er schien von Sekunde zu Sekunde heftiger und qualvoller...wie ein langsamer, kriechender Tod.

Langsam verschwamm alles vor seinen Augen, seine Hände fanden den Weg zu seiner Brust und pressten sich dagegen.

Sein Körper schien immer schwerer zu werden, doch jeder Muskel in seinen Gliedern hatte ihm den Dienst versagt und er kippte vor und fiel auf die Knie.
 

Kaiba war nicht weit gegangen, als er das Gefühl hatte, er sollte sich noch einmal umdrehen.

Zögernd wand er kaum merklich den Kopf und blieb schlagartig stehen.

Der Blonde kniete auf allen vieren im Gras und sein zierlicher Körper wurde von Krämpfen geschüttelt.

Nicht eine Sekunde länger verharrend, schritt er schnell auf den Blonden zu.

Er kniete sich neben ihm nieder und legte seine Hände stützend auf seine Schultern.

"Wo ist es? Wo ist das Sindoyn?"
 

Joey spürte zwei Hände die ihn hielten, damit er nicht ganz zu Boden sackte.

Leise hörte er Kaibas Stimme, sie klang so anders, so warm...

"T..tasche..."

Er spürte, wie er langsam und vorsichtig auf den Boden gelegt wurde.

Die Krämpfe hatten sich weiter ausgebreitet und waren in ihrer Qual stetig angewachsen, trieben ihm Tränen in die Augen.
 

Als Seto das Wort 'Tasche' verstand, lies er Joey langsam zu Boden gleiten und griff nach dieser.

Er riss sie beinahe auf und leerte einfach alles auf den Boden.

Ein kleines Glasfläschchen mit Tabletten darin rollte ins Gras.

Er griff danach und warf nur vorsichtiger Weise einen Blick auf das Etikett.

Dann bettete er sachte Joeys kopf in seinem Schoß und öffnete das kleine Fläschchen.

"Wie viele?"
 

Joey konnte kaum noch etwas wahrnehmen, mit jeder Sekunde schien der Knoten in seinem Hals dicker und die Luft weniger.

Sein Herz pochte unglaublich laut in seinen Ohren und erfüllte jede Faser seines Körpers mit einem Echo.

Er sah verschwommen das Gesicht Kaibas über sich, sah wie die blassen Lippen sich bewegten, doch Worte drangen nicht zu ihm durch.

Dann fiel sein müder Blick auf das kleine braune Fläschchen.

„...Zwei...“, sagte er und hoffte, das er es nicht nur in Gedanken gesprochen hatte.
 

Sofort öffnete Kaiba das Fläschchen und nahm 2 der Kapseln raus.

"Mach den Mund auf...ja, gut und jetzt schlucken, hörst du schlucken."

Kaiba hatte sie Joey in den Mund gelegt, doch er schluckte nicht.

"Wheeler?"
 

Joey spürte noch die Tabletten auf der Zunge, doch seine Lunge war so eng, er bekam sie nicht runter.

Und plötzlich durchfuhr sein Herz ein unvorstellbarer Schmerz und alles hüllte sich in Schwarz...
 

Seto nahm wie in Zeitlupe war, wie die kleinen rötlichen Kapseln zu Boden fielen und die braunen, sonst so funkelnden und jetzt trüben, Augen sich schlossen.

Einen Augenblick sah er einfach nur auf das bleiche, kränkliche und doch so sanfte Gesicht runter. Er schien gefangen in einem Moment der Vergangenheit, einem Augenblick der Erkenntnis und der Angst.

Und plötzlich fiel alle Schwere, alle Benommenheit von ihm ab und er konnte wieder klar denken.

Mit einer Hand öffnete er die bläulichen Lippen und hielt mit der anderen die Nase des Blonden zu. Tief Luft holend, beugte er sich über den leblosen, kalten Körper, presste seine Lippen auf die des anderen und blies den Lebensrettenden Sauerstoff in die sich weigernden Lungen.

Weder Himmel noch Erde, Wind noch Sonne, war real, schien verschleiert, schien ein Traum.

Wie lange er dies tat und wiederholte wusste er nicht, denn alles das Zeit zu beinhalten schien, weder Sekunden, Minuten noch Stunden schienen zu sein, was sie waren.

Es schien alles so gähnend langsam ab zu laufen und in der nächsten Sekunde konnte Seto schwören, alles raste in Lichtgeschwindigkeit.

Und nach dem unendlichsten Mal, bäumte sich der Körper unter ihm auf. Der Brustkorb hob und senkte sich rasch und rasselnd wurde Atmen ein gesogen. Braune Augen, mit dem wiedererwachten Funkeln, sahen ängstlich zu ihm hoch.

Alles beruhigende Erleichterung überkam ihn und mit einem Mal war Zeit und Raum wieder wie sie sein sollten.

"Kannst du mich hören?“ fragte er viel ruhiger als er es in Wirklichkeit war. Es war nur ein kaum merkliches Nicken, seitens des Blonden.

„Du musst sie runterschlucken ja?"
 

Joey spürte wie die Dunkelheit alles begann um ihn herum zu verschlingen und sich auch ihm selbst allmählich näherte.

Kälte umgab ihn und schien mit jedem Versuch zu atmen, in ihn zu dringen.

Und plötzlich durchströmte ihn etwas warmes, etwas weiches, freundliches, lief durch seine Adern und Venen wie Blut und vertrieb Kälte und Dunkelheit.

Und dann sah er an einen Blauen mit Bäumen und Blüten versetzten Himmel und in das Gesicht Kaibas.

Obwohl jegliche Kälte aus seinem Körper gewichen war und wieder Wärme ausstrahlte, schienen seine Lippen besonders hitzig.

Er vernahm nur leise, jedoch deutlich die Worte des anderen und versuchte zu antworten, doch seine Kehle schien eine einzige offene, blutende Wunde und schon allein der Gedanke daran, sprechen zu müssen schmerzte.

Er nickte wenn auch nur kurz, denn seinen Körper hatte eine bleierne Schwere erfasst und hielt ihn gänzlich an seiner eingeschränkten Position.

Er spürte warme Finger an seinen Lippen und öffnete sie einen Spalt breit. Im nächsten Augenblick vernahm er ein leichtes Gewicht auf seiner Zunge und verstand nun.

Er schloss die Augen und schluckte mit gewissem Kraftaufwand und unter beißendem Schmerz, die kleinen Kapseln runter.
 

Als Seto sich sicher war, dass der Blonde nun unter den Einwirkungen des Beruhigungsmittels stand und so Momentan außer Gefahr war, entspannte er sich allmählich.

Er beugte sich abermals vor und als er den warmen, Lebensbeweisenden Atem auf seiner Stirn spürte, huschte ein Lächeln über seine Lippen.

Er spürte wie die Wärme in den zierlichen Körper zurückkehrte.
 

Langsam öffnete Joey die Augen, als er warmen Atem, sanft seine Wange streicheln spürte.

Er sah in durchdringende, wie Wasser klare, blaue Augen.

Das Medikament hatte zwar gewirkt und beruhigte sein Innerstes, doch der Schmerz in seiner Brust und die Erschöpfung waren geblieben.

Er wollte sich aufsetzten, wollte dieses Gefühl der Hilflosigkeit loswerden, doch es blieb auch nur bei dem Versuch. Sein Körper gehorchte ihm nicht und die Anziehungskraft schien ein gehässiges Spiel mit ihm zu treiben.
 

Seto nahm den schwachen versuch sich aufzusetzen wahr und hielt den Blonden an den Schultern fest...auch wenn es nicht wirklich notwenig war.

„Nicht, ruh dich einfach aus, ich bringe dich zu mir. Hab keine Angst!“

Vorsichtig ließ er den Kopf der immer noch in seinem Schoß gebettet lag, auf den Boden gleiten stand auf und sammelte ihre Taschen und Inhalt ein und klemmte sie sich unter den Arm.

Vorsichtig hebt er den wehrlosen, zerbrechlich wirkenden Körper auf seine Arme und trug ihn zu dem am ende der Kirschbaumalle stehenden Wagen.
 

Joey spürte wie er vom Boden gehoben und dann an einen warmen Körper gedrückt wurde.

An nichts denkend nur noch den raschen und doch beruhigenden Herzschlag Kaibas vernehmend, schloss er die Augen.

Er lehnte sich an die breite Brust und gab es auf, sich der Erschöpfung und der Müdigkeit entgegen zulehnen und versank in ihr.................



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Lucaria
2008-02-16T20:30:38+00:00 16.02.2008 21:30
puh.... *stein vom herzen fällt* ich dachte echt... na ja... es fehlte ja nicht viel...

also gut das es seto kaiba gibt!!!! *grinss* kann der mich bitte auch mal retten!!!!!! *smile*

schreibst echt genial... wow... könnt ich nicht...

0_=
Von:  Latey
2006-11-17T20:33:43+00:00 17.11.2006 21:33
*schnief*mensch das war echt knapp mit joey!!! musste seto ihn den sooo schocken!!!!*seto hau* nagut er hat ihm das leben gerettet aber ohne ihn hätte joey gar keinen anfall bekommen!!!

und ich HASSE joeys vater!!!!wie kann man nur so ein schwein sein!!!!

an dich angel das pitel war wieder spitzte geschrieben, ich bin richtig drin versunken.

bye bye deine Latey
Von: abgemeldet
2005-05-19T19:49:54+00:00 19.05.2005 21:49
Das Kapi is ja noch viel besser geworden als das erste!*-* Schreib bitte ganz schnell weiter!^^
Von:  Carabesh
2005-05-17T14:40:10+00:00 17.05.2005 16:40
Mensch Kaiba, wer hätte von dir erwartet, dass du so warmherzig sein kannst. Also mit anderen Worten: Super Kapitel! ;)
Von:  Jono
2005-05-17T00:17:57+00:00 17.05.2005 02:17
Na, dieses Kapi ist besser als das erste, find ich ^^
Und das mit Kaiba, Wow.
bis dann ^^

baba vaia
Von:  Yukarri
2005-05-16T13:30:01+00:00 16.05.2005 15:30
Hi ich bins wieder.
Das war wirklich ein spannendes Kapitel. Ich find du hast einen guten Schreibstil. Freu mich schon aufs nächste^^.
Yukarri
Von:  Fin-Li
2005-05-16T11:55:28+00:00 16.05.2005 13:55
Mensch das war ein Kapitel. Ich hab förmlich die Luft angehalten als Joey seinen Anfall bekam. Ich bin gespannt was als nächstes passiert, also schreib schnell weiter, bitte.


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