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Vampire

Schrecken der Nacht
von

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Begegnungen

Begegnungen
 

Endlich, nach ungefähr einer viertel Stunde, die ihnen wie Stunden vorgekommen war, kamen sie an ihrem Hinweis an. Und wirklich, es war genau die Villa, in der die Hinrichtung der Aliens im Film vonstatten gegangen war. Beide schauten sich nochmals ungläubig an und waren erstaunt, dass auch ihr Lieblingsfilm in ihrer Stadt gedreht worden war. Mika jedoch bemerkte, dass sie nur noch zwei Minuten hatten, um den Hügel hinauf zu radeln. Also schwangen sie sich auf ihre Drahtesel und rasten so schnell sie konnten hinauf. Genau mit dem ersten Glockenschlag, der von der entfernten Kirche zu ihnen hinaufdrang, klopfte Mika an die Tür. Geöffnet wurde ihnen von einer bizarren Gestalt, wie sie Mika und Josh nur aus ihren Horrorfilmen kannten.
 

"Na, wenigstens seid ihr pünktlich", murmelte diese Gestalt mürrisch, "Dracula und wir anderen warten nämlich nicht so gern". Mit dieser etwas unfreundlichen Begrüßung ließ er sie in die Villa treten. Alles in der Vorhalle erinnerte an ein Haus aus einem Gruselfilm. An den Decken hingen überall Spinnweben und die einzigen Möbel hier waren Zentimeter dick mit Staub bedeckt. Doch sie hatten nicht lange Zeit, sich in der riesigen Vorhalle umzuschauen. Die Gestalt, die ihnen schon die Tür geöffnet hatte, schob sie sofort in eines der Zimmer. Dieses war das genaue Gegenteil von dem, welches sie gerade schon gesehen hatten. Es war ein kleiner, von Kerzen erleuchteter Raum. Auf dem Boden lag ein dicker, roter, samtener Teppich und im Kamin brannte ein Feuer. Um einen Tisch, der in der Mitte des kleinen Zimmers stand, saßen vier weitere Personen, zu denen sich jetzt auch die bizarre Gestalt gesellte. Alle an diesem Tisch schienen nur auf sie zu achten. Dracula war der erste von allen, der die beiden begrüßte. "Ich wusste, dass ihr das schafft", rief er eigentümlich gut gelaunt, denn die anderen um den Tisch sahen eher aus, als wollten sie lieber keine Fremden in ihrer Villa haben. "Meine Freunde hier waren doch etwas skeptisch und dachten bis noch vor einer Minute, dass die Rätsel für euch zu schwer wären. Aber ihr habt ihnen das Gegenteil bewiesen." Nach diesem Redefluss hatte nun auch Mika ihre Sprache wiedergefunden: "Das ist ja sehr schön Herr Dracula, aber könnten sie uns denen da nicht doch wenigstens vorstellen?" "Stimmt! Du hast Recht!", rief Dracula und schlug sich mit der Hand gegen den Kopf, "Das hätte ich doch nun wirklich fast vergessen." Er gesellte sich wieder zu seinen vier Tischkameraden. "Das hier", fing er an, sie vorzustellen, indem er auf die Gestalt deutete, die ihnen geöffnet hatte, "ist unser Zombie. Genau wie Dracula ist das natürlich nicht sein richtiger Name, aber wir haben beschlossen, sie euch nicht preiszugeben." Er ging nun weiter um den Tisch herum. Als nächstes kam er zu einem vermummten Riesen, bei dem man nur die schwefelgelben Augen von seinem Gesicht erkennen konnte, und stellte ihn als die Mumie vor. Gleich neben ihm saß ein kleiner, stark behaarter Mann. Er wurde ihnen als Werwolf vorgestellt. Zum Schluss gelangte er zu einem eigentlich normal aussehenden, jungen Mann mit schwarzen Haaren und den dazu passenden sehr dunklen braunen Augen. Nur hatte er eine, nicht zu seinem weiteren Äußeren passend, leicht bläuliche Gesichtsfarbe und Mika konnte sich bereits denken, wie sein Name sein würde. "Und als letzter heute bei uns in der Runde", fuhr Dracula mit seiner Vorstellung fort, "ist Frankenstein." "Ha!", platze es nun aus Mika heraus, "Hab ich's mir doch denken können." Alle sahen nun verwundert auf sie und fingen an zu lachen. (Das hatten Mika und Josh bis zu diesem Zeitpunkt noch bezweifelt.) Als sich alle beruhigt hatten, kam nun Frankenstein zum Reden. "Gut Dracu, mich hast du überzeugt. Sie sind die richtigen. Ach ja, ihr dürft mich auch gerne Frankie nennen wenn ihr wollt.", fügte er hinzu. "Frankenstein ist mir zu lang." Die restlichen Mitglieder der OfUP sahen ihn etwas missbilligend an, sagten aber nichts.
 

Nun ergriff auch schon der stark behaarte Mann das Wort: "Im ersten Punkt gebe ich Frankenstein recht. Ihr seid die, nach denen wir gesucht haben. Vorzustellen braucht ihr euch auch nicht mehr. Dracula hat genug über euch erzählt. Doch noch etwas solltet ihr wissen," wies er Josh und Mika an, "wir sind nicht alle der OfUP. Waldnymphe und unser Gnom sind nur zur Zeit in einem Auftrag unterwegs. Ihr werdet sie aber noch zeitig genug zu Gesicht zu bekommen." Nun meldete sich auch endlich Josh zu Wort: "Ich möchte aber auch endlich wissen, warum wir überhaupt hier sind?" Mika stimmte ihm mit einem Kopfnicken zu und sie schauten wissbegierig auf die Versammlung vor ihnen. Dracula übernahm nun wieder das Reden. Er erzählte ihnen, dass diese Villa von ihnen als eine Art Hauptquartier benutzt wurde, aber nur eines der vielen im ganzen Land war. Die OfUP hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Leuten zu helfen, die anders waren als die normalen Leute. Damit meinte er Vampire, Gespenster, Zombies, Werwölfe und alle anderen Schauerwesen, die sonst nur in Horrorfilmen zu sehen waren. "Eure Aufgabe", fuhr er fort, "werden wir euch allerdings in einem Brief mitgeben. Wir werden nämlich noch diese Nacht die Stadt verlassen müssen. Ihr bekommt aber noch eure Ausrüstung, die ihr höchst wahrscheinlich nötig haben werdet. Außerdem wird Frankenstein übermorgen wieder zurück sein, so könnt ihr euch mit Fragen immer an ihn wenden. Er wird euch auch eine Hilfe sein, wenn ihr ihn benötigt." Während all dies gesagt wurde, war die Mumie in einem angrenzenden Zimmer verschwunden und kam nun mit einer mittelgroßen Kiste wieder zu ihnen. Er stellte sie auf dem großen runden Tisch ab und begann sie vor den Augen der anderen auszuräumen. Mika und Josh sahen gespannt auf die Sachen, die der Kiste entnommen wurden. Unter anderem waren dort zwei Geräte, die aussahen, als wären es Handys. Ein anderes hingegen erinnerte sie an eine moderne Sonnenbrille. Außerdem kamen noch zum Vorschein: Zwei schwarze Anzüge, einige Notizblöcke und zwei Anstecker mit einem kleinen Vampirkopf darauf. Mika und Josh starrten beide auf diese sonderbare Mischung von Gegenständen. Nun begann Zombie mit seiner heiseren Stimme, ihnen die Sachen zu erklären. "Zum einen bekommt ihr von uns ein Handy, mit welchem ihr uns oder wir euch erreichen können. Außerdem enthält es ein spezielles, von uns entwickeltes Programm, mit dem ihr alle außergewöhnlichen Personen, die ihr orten und kennzeichnen sollt, registrieren könnt. Ihr müsst dort Namen, Aufenthaltsort und besondere Merkmale eintragen. So wissen wir immer, wenn ein neues Phänomen dazu kommt." "Nun zu der Sonnenbrille", fuhr der Werwolf fort. "In ihr ist eine Stadtkarte eingearbeitet, die ihr durch einen Knopfdruck aufrufen könnt. Zu ihr gehören auch noch Peilsender. Wenn ihr ihn irgendjemandem anheftet, könnt ihr ihn mit dieser Brille verfolgen. Die jeweilige Person erscheint dann als Punkt auf der Karte. Ihr hingegen seid die Pfeile, die immer in die Richtung zeigen, in die ihr euch gerade bewegt." Die Erklärung wurde nun von Dracula fortgeführt. "Die Anzüge sind eigentlich nur zur Tarnung da. Mit ihnen fallt ihr im dunkeln weniger auf. Wozu Notizblöcke da sind, wisst ihr hoffentlich?", fragte er schmunzelnd. Beide nickten und warteten begierig auf die Erklärung zu den Ansteckern. "Als letztes haben wir dann noch die Anstecker. Sie dienen als Erkennungszeichen untereinander und sie senden ein Signal aus, mit dem wir euch orten können, falls euch etwas zustoßen sollte." Mika und Josh sahen sich noch einmal mit aufgeregtem Blick an, bevor sie den anderen zu erkennen gaben, dass sie alles verstanden hatten. Dann gingen sie auf den Tisch zu, um ihre Ausrüstung entgegen zu nehmen. Dracula übergab ihnen noch den Brief, von dem er vorhin gesprochen hatte, und wollte sie gehen lassen. Doch plötzlich meldete sich die Mumie zu Wort, die den ganzen Abend noch kein Wort gesagt hatte. "Sie brauchen noch einen Namen", bemerkte er mit einer ziemlich dunklen Stimme. Alle anderen schlugen sich mit der Hand an den Kopf und fragten sich, wie sie das nur hatten vergessen können. "Stimmt, Mumie hat Recht. Ihr braucht noch einen Decknamen!" Frankie sprach somit den Gedanken aller aus. Nach einer kurzen Weile, in der Mika und Josh sich den Kopf zermartert hatten, sagte Mika leise ihre neuen Namen. "Ich bin die Weiße Dame und er ist das Phantom." Die Mitglieder der OfUP nickten mit den Köpfen und nun konnten sie endlich gehen.
 

Als sie vor der Villa standen, atmeten sie erst mal erleichtert auf, bevor sie auf ihre Räder stiegen und zurück zu Josh fuhren.
 

Eigentlich wollten sie den Brief noch in der selben Nacht öffnen, doch kaum waren sie ins Zelt gekrochen, überkam sie die Müdigkeit und beide schliefen bis weit in den nächsten Morgen hinein.



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