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Auf der Suche nach der Tochter

Annes Geschichte
von

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Kapitel 4: Wenn die Liebe einen trifft

Kapitel 4: Wenn die Liebe einen trifft
 

Beth schaute verwirrt in die Runde. Ihr war nicht so richtig klar, was hier passierte. Sie sollte gemeinsam mit Will die Stelle des Schulsprechers annehmen. Auf die Sache war sie nicht vorbereitet gewesen. Sie hatte gehofft, dass Will die Stelle alleine bekommen würde, doch irgendein Lehrer schien Sympathie für beide zu hegen, den die Zahl der Schüler und Lehrer war ungerade. Die Zahl der Schüler ist zwar gerade, aber es gab eine ungerade Zahl an Lehrern. Will starrte sie jetzt schon die ganze Zeit an, doch Beth wich seinen Blicken aus. Auch Jack war von Beths Reaktion gespannt. So fragte er nochmals: „Ist irgendjemand dagegen, dass es einen doppelten Schulsprecher gibt? Will du?“ Er schüttelte den Kopf. „Beth hast du etwas dagegen?“ Erschrocken von der Frage, stand sie kurz auf und beim Hinsetzen ertönte ein leises „Nein“. „Nun, dann ist es beschlossene Sache oder Mr. Maier?“ „Ähm, ja natürlich. Wenn ich die Schulsprecher bitten dürfte noch kurz hier zu bleiben? Die anderen dürfen in ihre Räume zurück. Mr. Sparrow, wenn ich sie bitten darf bitte auch hier zu bleiben?“ Mr. Maier schickte die anderen aus dem Raum. Nur er, Jack, will und Beth befanden sich noch hier. „ Nun der Grund, warum ich euch noch sprechen möchte ist, wer sich für welche Klassenstufe verantwortlich fühlt. Schließlich müsst ihr euch um die Angelegenheiten euerer Kameraden kümmern, doch sie müssen erst einmal wissen, zu wem sie gehen können.“, rief Mr. Maier. „Wenn ich darf, würde ich gerne Klasse 8 – 10 nehmen. Natürlich nur, wenn Beth damit einverstanden ist. Beth?“ Sie war immer noch in Gedanken versunken. „Beth?“, fragte Will nochmals. „Ja? Gerne kannst du sie nehmen.“ Jack und Mr. Maier schauten sie ein wenig verdutzt an. Das waren sie von ihr gewohnt. Mr. Maier fragte nach: „Geht es dir nicht gut Beth? Möchtest du lieber nach Hause?“ „ Nein. Mir geht es wirklich gut Mr. Maier.“ „Du siehst ein wenig blass um die Nasenspitze aus. Ich schicke dich lieber nach Hause. Als Klassenlehrer kann ich das nicht verantworten.“, warf Jack ein, „Es ist besser so, nicht das dir noch etwas ernsthaftes passiert.“ Beth nickte. „Dann wäre es beschlossene Sache. Beth? Will? Jeden Monat findet eine Besprechung statt. Ich bitte euch rechtzeitig bescheid zu sagen, wen ihr verhindert seid. Nun, ihr könnt gehen. Beth, du gehst umgehend nach Hause. Mr. Sparrow sorgen sie dafür. Sie haben jetzt eh Zeit, oder?“, rief Mr. Maier. Sparrow nickte kurz. „Ich werde sie nach Hause bringen. Will? Wärst du so nett und holst ihre Sachen? Beth du wartest hier bitte. Ich rufe nur schnell deine Eltern an, damit sie bescheid wissen.“ Beide folgten den Anweisungen, obwohl Beth etwas widerwillig. Sie hätte lieber Unterricht gemacht, doch gegen den Direktor konnte sie sich nicht wehren. Er hatte schon Recht gehabt, dass sie sich nicht wohl fühlte. Seid der ganzen Besprechung war ihr schon so kalt. Ihr war richtig komisch. Will kam nach einigen Minuten wieder. „Sag mal, hast du Steine in deinem Rucksack oder warum ist er so schwer?“ Sie lächelte ihn an. Seine Ohren nahmen einen leichten Rot-Ton an. Plötzlich umarmte sie ihn. Er legte einen Arm um sie und in der anderen Hand hielt er ihren Rucksack. „Denkst du, es war richtig?“ Sie schaute zu ihm hoch. „ Wie meinst du das Beth?“ „Nur so.“ Sie schloss die Augen. Sie standen eine Weile so, als sie ein leises Räuspern vernahmen. Jack Sparrow stand in der Tür der Aula. „Oh, Entschuldigung Mr. Sparrow. Ich sollte in meine Klasse gehen. Ähm, ich wünsch dir alles Gute Beth. Komm morgen wieder.“ Er verabschiedete sich von ihr und rannte hinaus. „Deine Eltern wissen bescheid. Kannst du alleine gehen?“ „Ja. Mr. Sparrow wegen dem Brief. Ich weiß nicht, ob ich morgen kommen kann.“ „Macht nichts. Du kannst es dir ja noch überlegen.“ „Ich möchte nur wissen. Warum gerade ich? Kann es nicht jemand anderes sein?“ Jack geriet ins stocken. Wie sollte er ihr klar machen, dass er es für richtig hält, dass sie ihr Schiff sehen sollte. Er wollte nicht seine Vermutungen, dass sie seine Tochter seine ist, ihr erzählen. „Also nun ja. Ich könnte mir vorstellen, dass es dir gefallen würde mein Schiff zu sehen. Ich fand, du hattest dich sehr für meine Geschichte interessiert. Es macht so den Eindruck. Außerdem habe ich das Gefühl, dass uns noch etwa anderes verbindet.“ „Meinen sie wirklich?“ „Wieso nicht. Nun, ich glaube, du solltest nach Hause.“ Sie nickte zustimmend. Beth nahm ihren Rucksack und rannte aus dem Schulgebäude. „Warum macht er mir so ein schlechtes Gewissen?“ „Beth?“ Mrs. Colorado schaute sie aus dem Auto an. „Mum? Warum bist du hier?“. „Ich wollte dich abholen, da dein Vater anrief. Er meinte, es ginge dir nicht gut.“ Sie schluckte. „Danke. Sparrow übertreibt das aber wieder einmal ganz schön heftig. Übrigens, ich bin mit Will Turner Schulsprecher.“ „Wie schön. Wir müssen jetzt los. Ich bring dich schnell nach Hause und dann fahre ich wieder ins Büro. Dein Vater und ich müssen noch Vorkehrungen für unsere Reise morgen treffen.“ Sie stiegen zuerst ins Auto ein, als Beth nachfragte: „Reise?“ „Ja. Leider. Dieses Mal kann ich Charles unmöglich alleine lassen. Wir fliegen morgen nach Tagoyo. Tagoyo ist sehr wichtig für deinen Vater und mich. Das wird unser Geschäft des Lebens für unsere Firma.“ „Mum?“ Sie sah etwas traurig an. Sie wusste zwar, dass ihr Vater wegen der Firma viel verreiste, aber Mrs. Colorado ging trotzdem immer zur Firma. Es war selten, dass sie zusammen mit ihrem Mann auf Reisen ging. Sie seufzte. „Ich weiß, dass euch eure Firma wichtig ist, deswegen macht mich die Tatsache, dass ihr nicht das seid, nicht traurig. Ich bin bloß etwas enttäuscht. Aber trotzdem werde ich meine Zeit irgendwie totschlagen. Wenn nicht, gehe ich zu Caro.“ „Danke Beth, dass du so verständnisvoll bist. Deine Vater und ich waren schon besorgt, du könnest uns das übel nehmen. Mrs. Colorado war erleichtert. „Nun, mach, dass du raus kommst. Wir sind da. Vater kommt heute etwas eher. Tschau.“ Beth stieg aus, gerade als ihr die Sache mit dem Brief einfiel, war sie auch schon verschwunden. „Na ja, was soll’s. Vielleicht heute Abend irgendwann.“, nuschelte sie vor sich hin. Langsam schlenderte sie die Treppe hinauf, schloss gemächlich die Tür auf und stellte ihre Tasche ab. Bevor sie sich auszog, schrieb Beth eine SMS an Caro, damit sie bescheid wusste: SORRY. WERDE MORGEN HOFFENTLICH WIEDER KOMMEN. RUFE DICH HEUTE ABEND AN. DEINE BETH. P.S.: BIN SCHULSPRECHER.“ Mit einem Klick war sie auch schon fort.

In der Schule klingelte Caros Handy. Debby sah ihrer Schwester über die Schulter und las sich ebenfalls Beths Nachricht durch. „Was hat sie denn?“, fragte Debby ihre Schwester neugierig. „Keine Ahnung. Sie wurde vom Direktor nach Hause geschickt, wenn man Wills Aussage glauben schenken darf.“ Caro zuckte mit den Schultern. „Meinst du etwa, ich lüge euch an?“ Caro und Debby drehten sich verwirrt um und sahen Will Turner hinter sich stehen. „Woher sollen wir wissen, dass du uns die Wahrheit sagst.“, meinte Caro gelassen. Will schaute sie nachdenklich an. „Ich versteh dein Misstrauen, aber es ist total überflüssig. Mr. Meyer hat sie nach Hause geschickt, obwohl ich das nicht so ganz verstehe.“ Er wurde ganz verlegen. „Ja, ja. Schon gut Will. Du brauchst hier keine großen Reden schwingen.“, beschwichtigte Caro. Die Pausenglocke klingelte und die anderen stürmten in die Schule, als gäbe es Sonderrabatte. Debby und Caro jedoch schlenderten gemütlich zum Klassenzimmer. Eine Stunde Chemie mit Mrs. Kawoll war jetzt angesagt.

Beth langweilte sich zu Hause vor dem Fernseher. Als sie plötzlich das Schloss in die Tür fallen hörte. Sie stürmte in den Flur und begrüßte Mr. Colorado. „Möchtest du nicht irgendwas unternehmen?“, fragte er lachend. Beth nickt. „Mach, dass du das Weite suchst. Hier drin, kommst du mir doch nur um, also Abmarsch. Was die Lehrer mal wieder falsch deuten. Warst wohl für sie ein bisschen zu leise, was? Geh an die frische Luft und tu was Gutes.“ Er lächelte sie an. Sie rannte ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher aus und schnappte sich Jacke, Geld, Handy und Schlüssel und verlies im Sturm die Wohnung. Aber was sollte sie jetzt machen? Der plötzliche Aufmarsch war so plötzlich gewesen. Vielleicht sollte sie mal wieder ans Meer. Beth war schon lange nicht mehr dort gewesen, außerdem konnte sie ja mal einen kurz Blick auf die Black Pearl riskieren. Sie hatte echt Glück, dass sie gerade noch die Bahn geschafft hatte. Aufatmend setzte sich hin, ohne zu schauen wer eigentlich neben ihr saß. „Beth? Die scheint es aber gut zu gehen.“ Erschrocken über diese Worte schaut sie nun doch hin. Jack Sparrow saß in voller Montur neben ihr. „Haben sie schon Schluss?“ „Wieso sollte ich nicht Schluss haben? Auch Lehrer brauchen mal ihre Pause.“ „So meinte ich das nicht. Ich war nur ein bisschen erstaunt.“, meinte Beth zu ihm. „Gut. Ich dachte, du glaubst mir nicht. Wo willst du eigentlich hin?“ Beth brauchte eine Weile für die Antwort und sagte schließlich: „Zum Hafen. Wissen sie, ich liebe das Meer.“ „Aha. Möchtest du nicht mit zu mir kommen? Ich lad auf einen Kaffee ein. Was meinst du?“, fragte Jack. Beth war ein wenig perplex, willigte dann trotzdem ein. Die Frage hatte sie nicht erwartet. Jack machte ein glückliches Gesicht.

Sie fuhren noch zwei Stationen mit der Bahn und stiegen dann an der Haltestelle „Hafen“ aus. Bis zum Hafen war es nicht mehr lang. Vom weiten sah man schon die Maste der Pearl herausragen. Irgendwie freute sie sich auf die Rückkehr auf die Black Pearl. Es grabbelte schon so im Magen. Beth schnappte sie ihren Anhänger und hielt ihn fest umschlossen. Nach weniger als 1 Minute erreichten sie das Deck. Beth war gerührt. Es sah alles noch wie vor 5 Jahren aus. „Gefällt sie dir?“ „Ja. Mir gefällt sie. Sie ist einfach atemberaubend schön.“ „Schön. Meine Tochter mochte dieses Schiff genauso gern. Als Andenken schenkte ich ihr einen Anhänger. Genauso einen wie deinen. Leider musste ich sie wegen meinen ersten Maat ihr in Flame York lassen. Es tut mir immer noch Leid. Ich vermisse sie. Doch sie wird mir wahrscheinlich die Wahrheit nicht glauben.“ Er seufzte. „Es ist bestimmt schwer für sie, aber ich denke mal, dass sie Anne wieder finden werden. Dann können sie sich bei entschuldigen und ihr die Wahrheit sagen.“ Er nickte und sah sie mit traurigen Augen an. „So habe ich ihn noch nie gesehen.“, dachte Beth. „Ja. Sie ist mein ein und alles. Sie wird sich sicherlich nicht entschließen wieder mit mir zukommen, aber ich zwinge sie auch nicht dazu. Außerdem habe ich keine Lust meinen Job aufzugeben.“ „Vielleicht steht sie genau vor ihrer Nase und sie bemerken es noch nicht.“ Sie lächelte Jack an. Jack zeigte ihr das Schiff. Als sie vor Annes Zimmer ankamen, wurde es auf einmal ganz still. „Das hier ist Annes Zimmer. Es ist noch wie damals. Manchmal denke ich, dass sie hier auf mich wartet.“ „Mir brennt schon die ganze Zeit eine Frage auf den Lippen. Wieso haben sie eigentlich keine Crew mehr?“ „Ein Mal wegen Thompson. Viele haben mir es nicht verziehen, dass ich ihn aussetzte. Der Rest machte sein eigenes Ding. Ab und zu kommt mal einer vorbei.“ Er öffnete die Tür zu Annes Zimmer. Es war ein wenig muffig, aber sonst sah es wie damals aus. Beth stiegen tränen ins Auge. „Entschuldigen sie, aber ich glaube, ich brauche frische Luft.“ Sie rannte aufs Deck. Jack sah ihr hinterher. Beth setzte sich an ihre Lieblingsstelle und schaute aufs Meer hinaus. Der Horizont war so schön. Jack schloss die Tür und folgte ihr aufs Deck. Er konnte nicht anders. Er fühlte sich wie damals und sagte leise zu ihr: „Anne? Bist du das?“ Beth drehte sich verwirrt um und Jack sah ihr verweintes Gesicht. Sie stand auf und rannte kopflos von der Pearl. Jack jedoch wollte ihr nachrennen, lies es aber sein, denn er wollte sie nicht unnötig verwirren. Beth blieb kurze Zeit später stehen und sank zu Boden. Sie war verängstigt und wusste nicht, was sie tun sollte. „Ich hätte auf Caroline hören sollen.“, murmelte sie leise zu sich, „Ich hätte meiner Sehnsucht nicht nachgeben sollen.“ Sie stand wieder auf und lief zur Bahnhaltestelle. Die Leute in der Bahn schauten sie bemitleidend an, doch Beth war es egal.

Beth kehrte nach einer halben Stunde wieder zu hause ein, machte aber keine Anstalten sich bemerkbar zu machen. Sie lief in ihr Zimmer und schloss es ab.

Die Colorados verzweifelten bald. „Beth, bitte sei vernünftig und mach die Tür auf.“, schrie Mrs. Colorado, „Dein Vater wollte sicherlich nicht…“ „Hör mir mit Jack auf. Das war sicherlich von ihm geplant. Ich will seinen Worten keinen Glauben schenken. Was er da erzählt ist nicht… Ich kann seinen Worten einfach nicht die Wahrheit entnehmen.“ „Beth. Er will sicherlich nur Gutes für dich.“, versuchte Mr. Colorado sie zu überreden. Ein leises Klicken in der Tür war zu hören. Beth hatte den Schlüssel herumgedreht. Sie öffnete die Tür und fiel in die Arme ihrer Mutter. „ich kann ihn meinen Glauben einfach nicht schenken. Es alles viel zu verwirrend.“ Mrs. Colorado schloss sie in ihre Arme. „Du brauchst einfach nur Zeit. Du wirst dich wohl daran gewöhnen müssen, dass er versucht dein wahres Ich herauszufinden.“, sprach Mr. Colorado. „Aber wieso nur? Wieso nur? Wieso nannte er mich beim Namen? Ich hatte versucht ihn zu vergessen.“ „Sehnsucht ist ein Beispiel dafür.“ Beth schaute sie an. „Du musst deinen Vater verstehen. Wenn man keine Frau mehr hat. Die Tochter musste man zurücklassen. Die Crew ist auch abgehauen. Er fühlt sich einsam.“ „Du hast Recht, Mum. Aber er hätte nicht meinen Namen nennen sollen.“ Sie drückte sich an Mrs. Colorado. „Geht es wieder?“, Mr. Colorado war besorgt. „Ja, ich habe alles wieder beruhigt.“ Sie stand auf und Griff zum Telefonhörer. „Wen willst du denn anrufen?“, fragte Mrs. Colorado. 2Caro. Ich habe heute seit der 3. Stunde gefehlt. Ich brauche Hausaufgaben und die Mitschriften.“ Mrs. Colorado verstand. Beth wählte die Nummer mithilfe einer Wählscheibe. Obwohl es schon das Zeitalter der schnurlosen Telefone ist, haben die Colorados immer noch eines mit Wählscheibe. „Familie Stone hier. Caroline am Apparat.“ „Caro? Ich bin’s Beth.“ „Du bist es. Na, was hast du noch gemacht, dass du nach Hause musstest?“ „Nichts. Ich habe nichts gemacht. Ich weiß auch nicht was sie wollten.“ „Hhm. Kommst du morgen wieder?“ „Eigentlich schon. War irgendwas Aufregendes?“ „Nee. Piraterie fiel aus. Jack hatte Vertretung. Sport wurde verschoben. Hausaufgaben gibt es keine. Mitschriften gibt es morgen. Und bei dir?“ Beth zögerte. „Vieles. Aber kann ich dir das morgen bei mir zu Hause erzählen?“ „Meinetwegen. Wir können auch zu mir. Meine Mum würde sich freuen.“ „Okay. Ich komm mit zu dir. Bis morgen.“ „Bis morgen. Tschau.“ Caro legt auf. Beth wollte ihr das alles, was heute passiert war, nicht am Telefon erzählen. Plötzlich klingelte es an der Tür. „Ich geh schon.“, rief Beth zu ihren Eltern. Ehe sie die Tür aufmachte, schaute sie durch den Spion. Sie bekam einen Schock. Jack stand davor. Mit einem Ruck öffnete sie die Tür. Sparrow erschreckte sich bald. „Wen möchten sie sprechen?“ „Dich.“, sprach er und lächelte. „Wieso? Wir haben uns heute schon zu genüge unterhalten. Ich sehe keinen Grund.“ „Nun, du scheinst deine alte Fassung wiederbekommen zu haben.“ „Mr. Sparrow sie hier?“ Mr. Colorado schaute ihn etwas überrascht an. „Was möchten sie von unserer Tochter?“ „Reden. Einfach nur reden.“ „Nachmittags schon und jetzt wieder? Darf ein Lehrer sich so sehr um eine Schülerin kümmern? Ich wünsche ihnen einen schönen Abend.“ Mr. Colorado ergriff die Tür und knallte sie vor Jacks Augen zu. Er selbst war erstaunt. Bis jetzt hatte ihn noch nie jemand so abgewiesen. Jack stimmte das traurig. Er wollte doch nur den Vorfall von heute Nachmittag klären. Vielleicht kann er sie nach der Schule abpassen. Er machte auf dem Absatz kehrt und lief in Richtung Bahn. „Also Beth. Ich rufe Mrs. Stone an, ob sie dich für die paar Tage mit unterbringt. So bist du bei Caro und Jack taucht hier nicht auf. Ich werde alles dafür tun, dass er dich nicht mehr belästigt, auch wenn er dein Vater ist.“ Mr. Colorado war sauer. Beth konnte ihren Adoptivvater verstehen. Heute war der Hass auf Jack gestiegen. Mr. Colorado würde Beth nie wieder hergeben. Dafür liebte er sie viel zu sehr, „Caro, wird sich bestimmt freuen. Ich hoffe nur, dass er mich nicht abfängt.“ „Keine Sorge, darum werde ich mich kümmern. Ich fahre dich morgen zur Schule. Unser Flugzeug geht erst um elf.“ Beth nickte. Beide gingen jetzt in die Wohnstube und aßen gemütlich mit Mrs. Colorado ihr Abendbrot. Beth wünschte ihnen eine gute Nacht und las dann noch ein wenig, ehe sie schlafen ging.

Jack lag in seiner Koje. Ihn beschäftige es immer noch. Beths Reaktion war nicht ganz die, die er sich erhofft hatte. Es wird wohl noch ein wenig dauern, bis sie mit der Wahrheit rausrückte. Aber jetzt war es erst einmal wichtig, Vertrauen zu ihr aufzubauen.

Die Nacht war still. Beth wühlte sich in ihrem Bett. In ihrem Traum spielte sich noch einmal der letzte Tag ab, bevor sie die Black Pearl für immer verlassen musste. Sie See war stürmisch. Jack stand am Ruder. Bert versuchte sie gerade zu überreden unter Deck zu gehen. Doch dann wechselte das Bild. Sie befand sich auf dem Arm von Jack. Er war gerade unter Deck. Plötzlich tauchte Thompson auf. „Wir haben abgelegt Kapitän.“ „Gut. Wo ist Hilery? Anne quengelt schon.“ „Keine Ahnung. Ich habe sie nicht gesehen.“ „Ich gehe sie suchen. Pass inzwischen gut auf sie auf.“ Jack übergab Anne Bert. Er ging aufs Deck, wo er auf die versammelte Mannschaft traf. „Was ist hier los?“ Jack drängelt sich durch die Masse. Er sah Hilery auf der Rampe stehen. „Was soll das? Holt sie sofort darunter.“ Jack war aufgewühlt. „Lasst es lieber bleiben, sonst versinkt die Kleine im Meer.“ Er drehte sich um. Bert hielt Anne übers Wasser. „Bert, was soll das?“ „Tja, wie soll man es ausdrücken Jack? Du kannst zwischen deiner Frau oder deiner Tochter entscheiden. Eine muss heute die Pearl verlassen.“ „Bitte Jack. Pass auf Anne auf. Ich werde es schon schaffen.“ „Aber Hilery. Ich kann doch…“ „Aber, aber Kapitän, sie werden doch nicht. Einen Schritt weiter und ich lasse sie los.“ Thompson machte Druck. „Jack, ich flehe dich an. Ich springe, aber bitte kümmere dich um unsere Tochter.“ „Hilery.“ „Nun entschieden? Jungs. Mrs. Sparrow möchte uns verlassen.“ Doch keiner rührte sich vom Fleck. „Muss man denn alles selber machen?“ Bert setzte Anne auf dem Boden ab. Er drängelte sich durch die Masse, an den verwirrten Jack vorbei, zur Rampe. Anne konnte jetzt eine Frau sehen. Sie kehrte ihr den Rücken zu. Als sie sich gerade noch einmal umdrehen wollte, klingelt auch schon der Wecker und riss Beth aus ihrem Traum. „Was sollte das?“, murmelte sie vor sich hin. War Hilery ihre Mutter? Musste sie wegen ihr die Pearl verlassen? Wieso musste dieser blöde Wecker klingeln. Sie wollte doch das Gesicht ihrer Mutter sehen. Beth stand auf. Der Traum war wie in ihrem Gehirn festgenagelt. „Guten Morgen Schatz.“, rief Mrs. Colorado, „Hast du gut geschlafen?“ „Ja.“, log Beth. Sie wollte ihre Eltern nicht in Aufregung versetzen. „Charles? Hat Hilery heute Nachmittag Zeit, die beiden von der Schule abzuholen?“ „Ja. Caro und Beth werden abgeholt. Ich habe mit ihr darüber gesprochen.“, sagte Mr. Colorado zu seiner Frau. „Wer ist Hilery?“, fragte Beth ihren Vater. „Mrs. Stone. Sie wird euch heute abholen. Ich habe mit ihr die Sache bezüglich Jack geklärt.“ Beth kam der Name Hilery bekannt vor. Natürlich, so hieß ihre Mutter. Aber wenn Caros Mutter Hilery hieß, dann kann es ein, dass…. Nein, das ist unmöglich. Hilery ist ein viel zu häufiger Name. Sie schlug sich die Idee aus dem Kopf. Sie frühstückte herzhaft. Danach verabschiedete sie sich von ihrer Mutter und stieg ins Auto ein. „Wir müssen noch zu den Stones. Caro und Debby abholen. Die Fahrt verlief ruhig. Debby und Caro wohnten keine 5 Minuten entfernt, aber Mr. Colorado meinte, es lege auf dem Weg. Debby und Caro warteten schon ungeduldig. „Ich danke ihnen. Aber es wäre doch nicht nötig gewesen, Mr. Colorado. Wir haben keine 5 Minuten zur Schule.“, sagte Caro. „Macht nichts. Es liegt auf dem Weg.“, sprach er zu Caro. „Na du, Beth? Geht es dir gut?“, fragte sie Debby. „Mir geht es supi. Ich hoffe, dass es schön wird bei euch.“, antwortet sie. „Wieso nicht. Meine Mutter freut sich schön riesig über deinen Besuch. Es wird schon lustig. Sie holt uns heute ab.“ „Euch schon, mich nicht. Ich habe heute nur 6 Stunden.“, meinte Debby voller Schadenfreude. „So, wir sind da.“, sagte Mr. Colorado, „Beth. Ich bring deine Tasche zu den Stones. Ich habe noch etwas zu klären. Also tschüss.“ „Tschüss Dad. Grüß Mum von mir und kommt gesund aus Tagoyo wieder.“ „Werden wir. Pass gut auf dich auf.“ Mr. Colorado winkte aus dem Auto. „Hey Beth! Da vorne ist Sparrow und er schaut genau in unsere Richtung.“ Beth erschrak. „Der hat mir gerade noch gefehlt. Gut, dass wir ihn erst heute Nachmittag haben.“ „Du scheinst ja riesige Probleme zu haben.“, sprach Debby. „Ich erzähl dir das heute Abend. Vielleicht kommt noch was hinzu.“ Debby, Caro und Beth liefen ruhig zum Eingang der St. Catherine Highschool. Sparrow schaute sie an und rief: „Guten Morgen!“ „Guten Morgen Mr. Sparrow.“, sprachen Debby und Caro im Chor. Beth ignorierte ihn im vollen Maße. Ein kurzer Blick zu ihr reichte aus um zu wissen, dass man sie heute nicht ansprechen sollen. Sie war wirklich sauer. „Man, du hast ihm ja einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“ Caro war beeindruckt. „Gut, ich muss in die andere Richtung.“ Debby rannte davon.

Der Unterricht verlief wie immer. Mrs. Rossy wiederholte mit ihnen den Stoff aus der 8. Klasse. Mr. Gebert fing mit ihnen das Thema „Stillleben“ an. In der ersten großen Pause stellten sie sich raus. Will war auch wieder mit von der Partie. 2Darf ich mit dir etwas besprechen?“ Beth nickte ihm zu. „Was im Busch?“, fragte Caro. „Vielleicht. Ich erzähl es dir heut Abend.“ Beth ging Will hinterher. An einem ruhigeren Ort unter einer Eiche hielten sie an. Er nahm ihre Hand uns sagte: „Beth, ich möchte gerne wissen, was du von mir hältst. Es bedrückt mich, wenn ich nicht weiß, ob du meine Gefühle erwiderst. Du weißt, wenn die Liebe einen trifft, dann möchte man gerne wissen, ob der andere, den man liebt, einen genauso ins Herz geschlossen hat, wie der Liebende selbst.“



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