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Love's Destiny

oder die Geschichte von Cain und Florin
von

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Dramatisch, dramatischer, Kajak!

Cain lag auf seinem Bett und dachte über das nach, was vor einer Stunde passiert war. Er hatte Florin geküsst. Daran gab es nichts zu rütteln. Oh Gott! Verlegen vergrub Cain sein Gesicht in der Bettdecke. Hoffentlich dachte Florin jetzt nichts schlechtes von ihm. Schließlich hatten sie sich, zwar mit roten Köpfen, aber dennoch ruhig verabschiedet. Also so schlimm kann es ja nicht gewesen sein, oder?

Aber als er das Lied gehört hat, konnte er sich einfach nicht mehr zurückhalten und als Flo dann auch noch auf ihn zugekommen war, war jeder Zweifel verschwunden. Der Kuss hatte ein wohliges Kribbeln in ihm ausgelöst. Flos Lippen waren so weich gewesen! Einfach herrlich! Allein schon der Gedanke daran, löste wieder dieses Kribbeln aus.

Er musste wissen, was Flo über diesen Kuss dachte und vor allem, was er selbst darüber dachte. Klarheit war das Stichwort! Er brauchte Klarheit und deswegen fischte Cain sein Handy vom Nachtschränkchen und schrieb eine SMS an Flo. Sie mussten sich treffen, um die durch den Kuss neu entstandene Situation zu klären. Vielleicht machte er sich ja auch ganz umsonst Gedanke. Wer weiß?

Er überlegte kurz, wo sie sich treffen könnten, als ihm die Idee kam, dass sie sich am Wochenende bei dem Kajakfest von seinem Verein treffen könnten. Flo hatte zwar gesagt, Sport wäre nicht so sein Fall, aber Cain würde schon aufpassen, dass ihm nichts passierte. Gesagt getan.

Schon kurze Zeit später kam die Antwort von Flo, dass er Zeit habe und dass er sich freue. Beruhigt sah Cain, dass Flo eingewilligt hatte. Und so schmeckte er noch mal, bevor er einschlief, den süßen Geschmack von Flos Lippen auf den Seinen.
 

Sie würden sich treffen!! Sie würden sich treffen!! Voller Freude über die eben empfangene SMS sprang Florin wie ein kleines Kind auf dem Bett herum, so dass dieses ziemlich seltsame Geräusche machte (Damit ist so'n obszönes Quietschen gemeint). Er hatte jetzt aber auch gute Laune. Schließlich war er eine Stunde lang in seinem Zimmer auf und ab gesprungen und hatte sich Sorgen gemacht, dass Cain vielleicht nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Zum Glück waren diese Sorgen umsonst gewesen. Hach, sie würden Kajakfahren gehen. Aber was genau war das eigentlich? Das war doch auf dem Wasser. Oh Gott, er würde bestimmt untergehen! Ach Quatsch, er durfte sich nur nicht so dämlich anstellen, wie er es sonst immer (zwar unbeabsichtigt) tat.

Flo hörte ein Klopfen an der Tür und vernahm, wie jemand eintrat. Maik! Was wollte der denn jetzt?! Hoffentlich machte er nicht wieder durch irgendwelche Andeutungen diesen perfekten Tag kaputt.

"Na, was ist denn mit dir los? Was hat dich denn so glücklich gemacht, dass du gleich dein ganzes Bett zerstören musst?"

"Erstens zerstöre ich mein Bett nicht, sondern springe lediglich drauf rum und zweitens , nichts macht mich gerade glücklich, ich hab' einfach nur gute Laune! Das ist alles!" Maik blickte ihn zweifelnd an, dann musste er grinsen. "Du hast Recht, vielleicht sollte ich lieber fragen, WER hat dich denn do glücklich gemacht? Obwohl, wenn ich genauer drüber nachdenke, brauchst du gar nicht zu antworten. Ich weiß so wie so, was du sagen wirst!" Bei diesen Worten wurde Florin schon wieder rot. Sch ... Maik hatte ihn durchschaut.

"Gut, wenn du so allwissend bist, kannst du mir doch auch sicher sagen, was am Wochenende für ein Kajakfest ist.", sagte Flo, in der Hoffnung, so das Thema wechseln zu können.

"Hm, das ist so'ne Veranstaltung mit Grillen, Zelten und so. Und es sollen so viele Leute in Kajaks wie möglich auf's Wasser, um'nen Pokal zu bekommen. Mehr weiß ich auch nicht. Wieso?

Zelten?! Florin besaß überhaupt kein Zelt! Wie sollte er denn so Zelten gehen?

Er könnte sich ja eins leihen, oder Cain fragen, ob er ...
 

Cain saß in seinem Auto und war auf dem Weg zu Flo. Er hatte mit ihm noch einige Telefonate halten müssen, um alles Organisatorische zu klären. Da Flo kein Zelt besaß, aber gerne auch dort übernachten wollte, hatte Cain vorgeschlagen, dass sie sich sein Doppelzelt teilten und Flo hatte eingewilligt. Weil es außerdem praktischer war, wollten sie gemeinsam zum Fest fahren.

Cain sah Florin mit einer kleinen Reisetasche, woran ein Schlafsack befestigt war, schon von Weiten. Hinter ihm stand ein junger Mann, wahrscheinlich sein Bruder. Wie hieß er doch gleich? Ach ja, Maik! Flo hatte ihm von Maik erzählt.

Cain hielt vor den Beiden und stieg aus. Flo stellte die Beiden gegenseitig vor und lud dann schnell seine Sachen ein. Als sie wieder im Auto saßen, sagte Maik noch zu Cain: "Und passen Sie mir ja gut auf meinen kleinen Flo auf!". Das Lächeln, welches Maik dabei aufsetzte, wirkte auf Cain irgendwie zweideutig (^-^). Irritiert blickte er zu Florin, der nur mit leicht rotem Gesicht den Kopf schüttelte und zum Fahren drängte.

Während der Fahrt informierte Cain Flo über den Ablauf des Festes, das Radio hatte er überings ausgestellt (^-^).

Als sie am Abend ankamen, waren schon sehr viele Leute da. Cain und Flo suchten als erstes einen Platz fürs Auto und dann einen fürs Zelt. Dabei trafen sie oft Leute, die Cain kannte, er stellte sie Flo vor, aber der achtete kaum darauf, da er aus dem Staunen nicht mehr raus kam. Das Fest war einfach gewaltig! Immer wenn Flo sich mit großen Augen umschaute, und das tat er dauernd, musste Cain lächeln, Flo sah dann immer total süß aus!

Nachdem sie es beim zehnten Versuch schafften das Zelt aufzubauen, setzten sie sich zu Bekannten von Cain ans Lagerfeuer. Heute konnten sie sich ja noch ausruhen, schließlich ging's erst morgen so richtig los ...
 

Drei Stunden saßen sie jetzt schon hier am Feuer und unterhielten sich mit irgendwelchen Leuten über absolut langweilige Themen. Konnten das nicht langsam mal ein Ende haben?! Florin fühlte sich total müde, weil er am Tag zuvor noch für die Uni hatte lernen müssen. Am Liebsten würde er einfach hier im Sitzen einschlafen, wenn das nur nicht so dämlich wäre. Also musste er durchhalten. Cain schien wohl bemerkt zu haben, dass Flo schon halb am Einschlafen war, denn er forderte ihn auf, jetzt mit ihm ins Zelt zu gehen, um zu schlafen.

Na endlich, die erlösenden Worte!

Leise schlichen sie an anderen Zelten vorbei zu ihrem eigenen und machten sich bereit zum Schlafen. Doch als Florin schließlich in seinem Schlafsack neben Cain lag, konnte er nicht einschlafen. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein! Wieso denn das?! Er war doch so müde, warum funktionierte das mit dem Schlafen nun nicht?! Als er sich zur Seite drehte, wusste er, warum er nicht einschlief. Cain lag neben ihm. Dieser Mann machte ihn einfach nervös und das durch seine bloße Anwesenheit. Also beschloss Flo, ihn einfach noch ein bisschen anzugucken, bis er einschlafen würde.

Cain sah toll aus. Selbst jetzt mit den vom Wind zerzausten Haaren wirkte er wunderschön. Es machte Florin richtig fröhlich, Cain so ansehen zu dürfen und seinen gleichmäßigen Atem so dicht bei sich zu hören.

Vorsichtig rückte er noch etwas näher an ihn heran. Ja, er gab es ja auch zu, er mochte Cain. Er hatte ihn sogar richtig gerne und es machte ihn glücklich in seiner Nähe zu sein. War das denn schlimm?

Nachdem Flo noch einige Minuten darüber nachgedacht hatte und zu keinem wirklichem
 

Das morgendliche Treiben, das begonnen hatte, und die Sonnenstrahlen weckten Cain. Er setzte sich auf und sein erster Blick galt Florin. Irgendwie lag dieser näher bei ihm, als am Abend zuvor. Komisch! Aber stören tat es Cain kein bisschen, im Gegenteil er fände es auch überhaupt nicht schlimm, wenn Flo noch ein bisschen näher ... . Halt! Nicht schon am Morgen damit anfangen!

Cain ließ Flo noch schlafen, da dieser fest zu schlafen schien und vom Vorabend noch ziemlich fertig aussah (Sein wirklicher Grund war natürlich: Er wollte diesen wunderschönen Anblick, wie Flo schlief, nicht zerstören J.). Am Liebsten hätte er wahrscheinlich ein Foto davon gemacht, aber das ging schlecht ... so ganz ohne Kamera ... . Und im Zeichnen war er nicht so gut. Deswegen löste sich Cain von diesem wunderschönen Anblick und ging zu den Waschsalons.

Frisch gewaschen und gestylt betrat er nach einer guten halben Stunde wieder das Zelt. Das gab's doch nicht! Schlief der immer noch! Aber so langsam musste Florin jetzt aufstehen, sonst würde er ja noch das ganze Fest verschlafen. Also weckte er Flo, indem er sanft dessen Schulter berührte (kennen wir das nicht irgendwo her J). Florin rieb sich die Augen und fragte verschlafen nach der Uhrzeit. Es war einfach zu niedlich, wie Flo ihn jetzt ansah, so schlaftrunken, einfach süß!

Cain beantwortete dessen Frage mit einem Lächeln, dass es ja schon zehn Uhr sei. Florin wollte schon entsetzt aufspringen, aber Cain hielt ihn zurück, indem er ihm erklärte, dass er noch genügend Zeit hätte. Er schlug ihm vor jetzt zum Waschsalon zu gehen und währenddessen würde Cain das Frühstück machen.

Nachdem sie fertig gefrühstückt hatten, begaben sie sich in den Trubel des Festes.
 

Ach, das Fest war toll, es machte richtig Spaß, mit Cain herumzugehen und sich alles anzusehen. Wie er sich freute, ihm alles zeigen zu können war einfach schön. Nur beim Gedanken daran, dass er in wenigen Stunden in ein Kajak steigen sollte wurde Florin leicht schwindelig. Er würde sich bestimmt blamieren. Also besser nicht dran denken!

Doch wie das nun mal so ist, ließ sich die Zeit auch dieses mal nicht aufhalten, und so machten sie sich einige Stunden später fertig, um in die Kajaks einzusteigen. Cain erklärte ihm kurz, wie man das Paddel alten musste und wo die Spritzdecke, im Falle des Umkippens, zu lösen war. Trotzdem hoffte Flo, während er so halbwegs zuhörte, dass das nicht passieren würde.

Cain und Florin setzten sich in einen Zweisitzer und ließen sich ins Wasser schieben. So schlimm war das gar nicht. Flo hatte es sich viel schlimmer vorgestellt. Naja, vielleicht gab ihm auch einfach Cains Anwesenheit Sicherheit. Durch ihn hatte er irgendwie das Gefühl, dass ihm nichts passieren könne. Und nach ein paar Minuten war er sich ziemlich sicher, dass sie das Wasser wieder trocken verlassen würden. Gleich würden alle Leute auf dem Fluss sein, Cains Verein würde den Pokal gewinnen uns sie könnten zurück zum Zelt gehen. Ja, danach sehnte sich Florin jetzt! Nicht, dass er nicht gerne mit Cain was unternahm, nur dieses Boot war ihm einfach unheimlich! Und endlich, sie waren fertig! Dummerweise folgte jetzt, entgegen Flos Erwartungen, dass reinste Chaos. Das Gedränge der Kajaks war riesig. Cain meinte zwar noch, er solle ruhig bleiben, aber nachdem sie ein paar mal angestoßen worden waren, wurde er echt nervös. Oh Gott, was sollte er denn jetzt machen? Viel Zeit darüber nachzudenken blieb ihm aber nicht, denn ein besonders rücksichtsloser Fahrer rempelte ihn heftigst an, so dass Florin das Gleichgewicht verlor und mitsamt Kajak und Cain umkippte.
 

Cain hatte schon die ganze Zeit bemerkt, wie unsicher und unruhig Flo war. Er hatte versucht ihn zu beruhigen, was ihm auch einigermaßen gelungen war, aber Cain konnte trotzdem deutlich die Erleichterung in Flos Gesicht sehen, als sie zum Steg zurückfuhren.

Allerdings wartete er noch ein paar Minuten bis sich das Gedränge am Steg geordnet hatte und manövrierte das Kajak dann sicher zu einem freien Platz, um auszusteigen. Dabei wurden sie leider ein paar mal angestoßen, was Florin sichtlich nervöser machte, sodass er schon mal seine Spritzdecke löste, damit er gleich schneller aussteigen konnte. Cain wollte sagen, dass das noch viel zu früh sei, aber in dem Moment krachte es.

Ein anderer Fahrer hatte sie gerammt. Das wäre ja alles nicht so schlimm gewesen, hätte Florin dadurch nicht sein Gleichgewicht verloren. Cain streckte noch seine Hand nach ihm aus, aber es war schon zu spät, sie kippten. Er konnte gerade noch Luft holen, da tauchten sie schon ins kalte Nass. Auch das wäre alles nicht so schlimm gewesen, wäre dabei nicht Cains Kopf mit voller Wucht gegen einen Stein geprallt.

Für einen Moment schloss Cain geschockt die Augen, als er sie wieder öffnete, war das Wasser vor seinen Augen ziemlich dunkel, zuerst dachte er, dass ihm ein bisschen schwarz vor Augen war, aber dann bemerkte er die rötliche Färbung des Wassers.

Konnte das Blut sein? Aber Woher? Im selben Augenblick spürte er, wie als Antwort, den einsetzenden Schmerz im Kopf, der so stark war, dass er sich am Liebsten der eintretenden Bewusstlosigkeit hingegeben hätte. Aber halt! Nicht zu diesem Zeitpunkt und nicht an diesem Ort! Bei diesen Gedanken wanderte sein Blick sofort zu Florin. Was war mit ihm? War er schon in Sicherheit?

Was er sah, widersprach seinem innigsten Wunsch und beruhigte ihn keineswegs. Florin hing noch halb im Boot und schien festzustecken. Vergeblich versuchte er sich aus dem sinkenden Kajak zu befreien. Auch ging ihm die Luft aus, seine Bewegungen wurden zusehends von Panik begleitet und seine Augen weiteten sich vor Angst.

Cain musste schnell etwas unternehmen, er löste seine Spritzdecke, ignorierte den Geschmack von Blut auf seiner Zunge und schwamm zu Florin. Er packte Flos Arm, worauf sich dieser erschreckt umdrehte, aber als er sah, dass es Cain war, blickte er ihn Hilfe suchend an. Cain nickte nur und befreite Florin nach einigen Versuchen aus dem Boot.

Genau in dem Moment erschlaffte Florins Körper und Cain bemerkte entsetzt, dass diesem die Luft ausgegangen war. Jetzt musste es schnell gehen, er schnappte sich Flo, drückte ihn dicht an seinen Körper und schwamm an die Oberfläche und damit in Richtung Steg, dabei ignorierte er, so gut es ging, den Schwindel, der seine Sicht verschleierte, und auch den Schmerz, der ihn langsam übermahnte. Er musste es schaffen! Er musste Florin sicher zum Ufer bringen! Er musste es einfach schaffen!

Ein paar Retter kamen ihnen auch schon entgegen, als Cain die Oberfläche erreicht hatte und auf das Ufer zuschwamm. Sie halfen den Beiden an Land zu kommen und riefen sofort den Rettungsdienst, als sie sahen, dass Cain verletzt war.

Cain hingegen beugte sich über Florin und tätschelte dessen Wange, legte den Kopf nach hinten und drückte mit seiner Hand sanft gegen dessen Bauch.

Als er spürte wie sich Flos Körper verkrampfte, er dann anfing Wasser zu spucken und als er sah wie dessen Augen zuckten, da wusste er das Florin am Leben war. Und noch während seine Ohnmacht ihn übermahnte und er langsam neben Flo zu Boden glitt, lächelte er glücklich.
 

Hustend setzte Florin sich langsam auf und schaute um sich. Erschrocken sah er neben sich auf dem Boden Cain mit einer blutenden Wunde am Kopf liegen. Was war passiert? War er etwa tot? Oh Gott, hoffentlich nicht!

Er wollte gerade einen der umstehenden Leute fragen, als seine Gedanken durch den Lärm einer Krakenwagensirene unterbrochen wurden und ein paar weiß gekleidete Sanitäter ausstiegen. Cain wurde in den Wagen getragen, während ein Mann erklärte, was gerade passiert war. Als der Kajak umgekippt war, war Cains Kopf gegen einen Stein geschlagen und hatte sich verletzt. Trotzdem hatte er es noch geschafft, Flo aus dem Kajak zu holen und an Land zu bringen.

Cain hatte ihm also das Leben gerettet.

Wie er danach ins Krankenhaus gekommen war, wusste er nicht mehr. Während Cain im OP war, schaute Florin die ganze Zeit aus dem Fenster. War das alles etwa seine Schuld? Immerhin war er derjenige, der das Gleichgewicht verloren hatte. Warum machte er sich eigentlich solche Vorwürfe, Cain würde doch bestimmt wieder gesund werden. Jedenfalls hoffte Flo das.

Nach etlichen Stunden des Wartens wurde endlich das Bett mit Cain zurück ins Zimmer geschoben. Doch der Anblick war keineswegs beruhigend, denn wie er so dalag, sah er einfach schrecklich aus. Nicht, dass er nicht schön aussah, nur mit den Verletzungen wirkte das ganze Bild irgendwie deprimierend. Und dann schlief er auch noch! Konnte er nicht wenigstens wach sein und ihn anlächeln, oder sagen, dass es ihm gut ging. Nein, er schlief!

Ein Arzt, der mit ins Zimmer gekommen war, sprach Florin an: "Ah, Sie sind doch sicher einer seiner Angehörigen, richtig? Also, es handelt sich hierbei um eine sehr tiefe Platzwunde, die durch den Schlag gegen den Stein ausgelöst wurde. Eine Folge dessen ist auch eine starke Gehirnerschütterung. Wie ich hörte, hat er noch jemanden gerettet. Ich frage mich echt, wie er das bei der Verletzung noch geschafft hat. Das ist eigentlich ziemlich unmöglich. Na ja, auch egal. Wann er wieder aufwacht kann ich Ihnen nicht sagen, es könnte aber noch eine Weile dauern. Ich wünsche Ihnen trotzdem noch einen schönen Tag und ... äh, ziehen Sie sich doch was trockenes an." Mit diesen Worten verließ er den Raum wieder.

Oh, dass war ja echt beruhigend. Also setzte Florin sich neben Cains Bett und wartete und wartete, insgesamt 37 Stunden. Dann tat sich endlich etwas. Cain bewegte sich, bzw. seine Augen zuckten.

Oh Gott! Flo fiel vor Erleichterung ein riesiger Stein vom Herzen und als Cain dann auch noch die Augen langsam öffnete, konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Tränen liefen ihm über die Wangen. Warum musste er denn jetzt heulen? So was war schon ewig nicht mehr vorgekommen. Wieso jetzt?

Um seine Tränen zu verbergen, beugte er sich nach vorne und umarmte den gerade erwachenden Cain.
 

Das erste was bzw. wen Cain sah bzw. fühlte war Florin. Seine Wärme tat Cain unheimlich gut, da er merkte, wie seine Kopfschmerzen wieder einsetzten. Flos Anwesenheit ließen sie gleich erträglicher erscheinen.

Gleichzeitig spürte er etwas Nasses an seinem Hals. Was war das? Und wie als Antwort, hörte er leises Schluchzen. Es kam von Flo und hörte sich an wie eine Mischung aus Sorge und Erleichterung.

"Komm schon, beruhig dich. Es ist doch nichts passiert. Schließlich lebe ich ja noch.", sagte Cain und legte sachte seinen Arm um Flo. Dabei bemerkte er, dass dessen Sachen noch nass waren. War er etwa die ganze Zeit bei ihm geblieben?!

"Aber das könnte sich schnell ändern, wenn du mich weiter so erdrückst!", sprach Cain weiter, als Florin auf seine Worte nicht reagiert hatte. Daraufhin ließ Flo ihn los und wischte sich verstohlen die letzten Tränen aus dem Augenwinkel. Er sah Cain ein bisschen unsicher an, da er nicht wusste, wie er die Bemerkung aufzufassen hatte, aber als er sah, dass Cain ihn anlächelte, lächelte auch er.

"So gefällst du mir schon viel besser." Bei diesen Worten strich er Flo sanft über die Wange, wobei der etwas errötete. "Ich bin wirklich unglaublich froh, dass dir nichts passiert ist. Warst du eigentlich die ganze Zeit bei mir? Du scheinst dich nämlich noch gar nicht umgezogen zu haben." Als er nur ein Nicken zur Antwort bekam und das Rot in Flos Gesicht noch zunahm, sagte Cain ein bisschen vorwurfsvoll: "Das kannst du doch nicht machen! Du hast dir bestimmt eine Erkältung eingefangen oder sogar noch schlimmeres!" Und wie zur Bestätigung, hustete Florin ein paar Mal. "Da hast du's und das, obwohl ich deinem Bruder versprochen habe, auf dich aufzupassen. Ich kann dich doch schlecht krank wieder nach Hause bringen!" Doch bevor Flo auch nur einen klitzekleinen Einwand erheben konnte, wurde die Tür aufgerissen und ein völlig aufgelöster Maik stand plötzlich im Zimmer (wenn man vom Teufel spricht ^-^).
 

"Himmel, was machst du denn für Sachen!", fuhr Maik Florin an. "Du kannst doch nicht einfach ertrinken und dich dann nicht mehr melden! Weißt du eigentlich, was für Sorgen ich mir gemacht habe!?" Nachdem Flos Bruder seinem ersten Ärger Luft gemacht hatte, sah er sich um und erblickte Cain, woraufhin er dann doch grinsen musste. "Oh, verstehe, deswegen nicht."

Schon wieder dieses überheblich-allwissende Getue, das Florin so auf die Nerven ging. "Gar nichts verstehst du! Tu nicht so komisch!"

"Na ja, ist ja auch Unwichtig. Du hattest bestimmt einen sehr wichtigen Grund." Während Maik das sagte, schielte er extra auffällig zu Cain herüber. An dieses wandte er sich dann auch: "Was ich Ihnen noch sagen wollte. Die Sache mit dem Unfall ist auf gar keinen Fall Ihre Schuld. Mein Bruder hat sich einfach nur mal wieder dumm angestellt. Und er hat sich doch auch sicher noch nicht bei Ihnen für seine Rettung bedankt, also werde ich das jetzt für ihn tun. Haben Sie vielen Dank!"

Was sollte denn das nun wieder? Jetzt stand Flo ja wie der letzte Idiot da. Boah, wie gemein!

Er wollte gerade aufspringen, doch Cains Hand hielt ihn fest und wollte ihm damit sagen, dass er sich nicht aufregen solle. Nach dieser Berührung spürte Flo, dass er etwas rot wurde. Wie schaffte dieser Mann es nur seinen Puls in wenigen Sekunden um das zwanzigfache zu erhöhen?!

Auch Maik bemerkte die Veränderung im Gesicht seines Bruders, woraufhin er sein ach-wie-süß-der-Kleine-Lächeln aufsetzte. Zu Cain sagte er dann wieder: "Ich will jetzt auch nicht unhöflich erscheinen, oder so, aber könnte Florin wohl noch ein paar Tage bei Ihnen bleiben, denn ich muss, aufgrund des Geburtstags meines Vaters, zu unseren Eltern und unsere Mitbewohner sind diese Woche auch nicht da und mit seiner Erkältung", er blickte zu Flo, der wieder am Husten war. "möchte ich ihn nicht gerne alleine lassen. Würden Sie das wohl tun?"



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Wolkenfee
2005-06-23T14:51:58+00:00 23.06.2005 16:51
Hi!
Es geht weiter! *freu*
Yuchee!
Ich find die Geschichte voll super!!
Ein obszön quietschendes Bett!!! XD Das erinnert mich doch irgendwie an meins. *fg*
naja, schreibt bald weiter, dann hab ich was, worauf ich mich in Holland freuen kann.
*knuddel*
die tanz-der-vampire-verrückte ;-)
PS: Immer noch gegen Tukka!!


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